"Vollblut in der Reitpferdezucht - unverzichtbar!"

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  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3291

    "Vollblut in der Reitpferdezucht - unverzichtbar!"

    In dem ausserordentlich informativen und gelungenen Katalog zur vierten Auflage der Veranstaltung "Schaufenster Vollblut - Vollblut trifft Warmblut" findet sich u.a. ein lesenswerter Bericht zu diesem Thema aus der Feder des geschätzten Landstallmeisters Dr. Gerd Lehmann a.D.

    Dem Katalog zu dieser Veranstaltung gebührt ohnehin allergrösstes Lob, umfassend, informativ, qualitätiv ein echtes Sahnestück, und dieser Text darin repräsentiert für mich das beste was ich seit langem zu diesem Thema in die Hand bekommen habe:
    offene und eingängliche Worte aus derart berufenem Mund, dicht an der Praxis und damit eigentlich ein recht einzigartiges Werk, so zeitlos wie aktuell. Keine unnötigen Schnörkel sondern sachlich auf den Punkt gebracht.
    Dr. Lehmanns Text kann man allen Interessierten (und vor allem Zweiflern, denn gerade diese gilt es zu überzeugen) nur empfehlen, seine Gedanken sind gleichermassen lehrreich wie interessant. Für all diejenigen also, denen der Katalog nicht vorliegt, hier der Text:



    www.muensterland-pferde.de
    www.muensterland-pferde.de

  • #2
    Danke für den tollen Infos-Berichte und zu Dr. Lehmann!!!!

    Darf ich mal einmal Zitieren???

    Frage: „Woran erkennt man einen für die Warmblutzucht tauglichen Vollblüter?“
    GL: „Vielleicht hätte dies die erste Fragen sein sollen. Der für die Reitpferdezucht interessante Vollblüter muss das Reitpferdemodell verkörpern. Er muss großrahmig und markant sein. Er muss die Merkmale seiner Rasse, den Typ, möglichst perfekt zur Schau stellen. Das Gesicht des Vollblüters muss Freundlichkeit ausstrahlen. Neben dem passenden Stockmaß ist es das Körpervolumen, das Attraktivität bewirkt. Breite und Tiefe sind unverzichtbar. Noch nie hat ein hochbeiniger, schmalbrüstiger Vollblüter nachhaltig Resonanz in der Reitpferdezucht gefunden.
    Dann darf doch eigentlich nur ein Typ wie des MANILAS positiv sein ???... Komm ich mit, wenn ich Dr. Lehmann richtig verstehe??

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    • #3
      Zitat fannie mae von deiner Web-side:

      Und ich unterscheide hier bewusst nur in zwei Typen, nämlich "Kaltblut" u Vollblutaraber. Weil das englische Vollblut nunmal nur ein Derivat des Vollblutarabers ist und selber erst sehr viel später kam....."
      ...
      Kann man so heute nach neuesten Untersuchungen nicht stehen lassen.
      Frau Dr.Hill aus IRE und andere Wissenschaftler,die die DNA Untersuchungen an den Stuten-Familien in der Vollblutzucht in den letzten Jahren betrieben haben,haben gerade erst waehrend des Symposiums in der letzten Woche in Kentucky darauf hingewiesen,dass die Landrasse: GALLOWAYS wohl doch einen weitaus groesseren Einfluss auf die Entwicklung des Vollbluts hatten und eben nicht im "Kaltblut-Typ" standen,sondern bereits vor 1600 schon weitaus mehr einem Rennpferd glichen,weil sie dafuer eben auch schon - wenn auch nicht so "thorough " - gezuechtet wurden.

      Ist ja auch gesellschaftlich vollkommen nachzuvollziehen,dass naemlich nicht erst dann der Adel ploetzlich die Idee hatte: Pferde-Rennen zu betreiben.
      Ob diese Pferde wie in Rom nun vor dem Wagen " rannten " oder unter dem Reiter,man hat ja wohl sehr schnell gemerkt,dass ein leichteres Pferd dazu geeigneter war.

      Worin ich Dir vollkommen recht gebe,ist das Gequatsche ueber die Haerte !
      Sicherlich waren die Pferde vor dem Krieg weitaus haerter - da gab's auch keine WENDY-LESER - denn wir muessen uns klar machen,woher die Haerte kommt,dass die, die weich sind, "kaputt"-gehen und also nicht mehr fuer die Zucht vorhanden sind.
      Diese Einstellung,die man heute vielleicht noch auf baeuerlichen Betrieben findet, sah/sieht das Pferd ohne jegliche, romantische Gefuehls-Dusselei,das einen Zweck zu erfuellen hat und wenn es den nicht erfuellen kann,weil es alle 2 Minuten den Tierarzt braucht,dann hat es diesen Zweck eben nicht erfuellt.

      Wir koennen nicht durch Weichheit ein hartes Pferd hervorbringen.

      Und wieviele Blueter,die eingesetzt worden waren,hatten eine harte Laufbahn - UND BLIEBEN HEILE ?

      LAURIES CRUSADOR - so gerne ich ihn fuer die Dressur mag - ist das Parade-Beispiel fuer Weichheit !

      Kann in einem meiner frueheren Beitraegen nachgelesen werden !

      Gruss,

      carlo
      Zuletzt geändert von Gast; 20.10.2010, 18:42.

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      • #4
        Zitat von Oh-Gloria Beitrag anzeigen
        ...

        Dann darf doch eigentlich nur ein Typ wie des MANILAS positiv sein ???... Komm ich mit, wenn ich Dr. Lehmann richtig verstehe??


        Oh-Gloria da liegst Du richtig - hatte den noch in Faehrhof gesehen - denn der kommt ja auch aus der gleichen Mutterlinie wie:
        MORE THOROUGHBRED - kann nicht falsch sein !!!!!!!


        Gruss,

        carlo

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        • #5
          Und dann schau mal an, auf wen der MALINAS Linienzucht hat - und dann schau mal auf wen der carlo immer Linienzucht betrieben hat.

          Z.B. : http://www.sporthorse-data.com/d?z=2...d=shacatenanga

          Das erste Mal unterm Dressur Sattel gerade von der Rennbahn zurueck nach 3 Jahren:






          Und die Haerte und die ihres Brudes,der in USA und in drei europaeischen Laendern Flach und Hindernisrennen - noch - 8j bestreitet.

          Waren uebrigens auch beim Schaufenster Vollblut : 2006 SHACATENANGA v.ACATENANGO und 2007 SWORDSMAN v.ACATENANGO
          Zuletzt geändert von Gast; 20.10.2010, 19:07.

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          • #6
            Hmmm...

            Wie heißt das bei euch Carlo, BRAINSTORMING... also los...

            Welcher GEKÖRTE Vollbluthengst weisst diese Eigenschaften von Dr. lehmann auf??? welcher noch lebt und hier in Deutschland steht...

            zu deinem letzten Beitrag, ich gebe mich geschlagen *freu*... das Problem wird aber dann kommen wenn dieses "alte" Vollblut weg ist, bzw. recht weit hinten ist. WIE GEHT ES DANN WEITER???

            MUSS SAGEN, TOLLES THEMA!!!!!

            Dann wäre ein LAVERON schon fast Grenzwertig????

            Zuletzt geändert von Gast; 20.10.2010, 19:01.

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            • hannoveraner
              • 11.06.2003
              • 3273

              #7
              Härte-- frei nach dem Motto: wir pflegen in jeder hinsicht unsere teuren Zuchtpferde und wundern uns über die Weicheier von morgen....

              Pferdezahnärzte, Chiropraktiker und Osteopathen gab es wohl nur bruchteilhaft früher....entweder sie haben "funktioniert" oder sie haben andere Verwendung gefunden (Beistellpferde meine ich aber nicht )

              oder hat es auch einen Einfluss, dass die fundamente in der Warmblutzucht zu leicht gegenüber dem zu tragenden Gewicht geworden sind?
              oder ist die Fundament- und Hufstellung generell zu anfällig (zB Flachhufe---Fesselträger)?
              auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

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              • #8
                Zitat von hannoveraner Beitrag anzeigen
                oder hat es auch einen Einfluss, dass die fundamente in der Warmblutzucht zu leicht gegenüber dem zu tragenden Gewicht geworden sind?
                ?
                Teilweise mit SICHERHEIT schon, gerade bei den Dressurpferden!!!...

                Den Springpferden fehlt hingegen in Hannover der wirkliche nötige Schuss BLUT...

                Und wenn ich HJ Köhler aus einem Literarischen Werk von 1949 zitiere...

                "... eine NEUE LINIE, die so dringend erwünscht ist und deren Begründung nicht nur den Beschälern des Englischen Vollbluts, sondern genauso den Ostpreußischen Hengsten Trakehner Abstammung (dazuzählt auch Hannover!!!), wie auch den "Arabern" offensteht ..."

                Eines MUSS dabei sicher sein das ein Hannoveraner nicht ein Holsteiner sein kann, wie ein Holsteiner NIEMALS ein Hannoveraner verkörpern kann!!!. Old. ist ein Mischmasch aller Dinge...

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                • #9
                  LAURIES CRUSADOR - so gerne ich ihn fuer die Dressur mag - ist das Parade-Beispiel fuer Weichheit !

                  Und Cavallieri xx ist ein Beispiel für das Gegenteil

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                  • #10
                    Es waren schon im 19.Jahrhundert versuche gemacht worden,viele der Stamm-Stuten selbst auf arabisches Blut zurueckzufuehren,was sich jetzt durch die wissenschaftliche Untersuchungen als falsch erwiesen hat.

                    Natuerlich bleiben die " 3 arabischen - besser morgenlaendischen - Saeulen " bestehen,durch die 3 Gruender-Hengste und zusaetzlich die orientalischen Hengste,die keine bis in die heutige Zeit reichende Hengst-Linie begruenden konnten.

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                    • #11
                      Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                      LAURIES CRUSADOR - so gerne ich ihn fuer die Dressur mag - ist das Parade-Beispiel fuer Weichheit !

                      Und Cavallieri xx ist ein Beispiel für das Gegenteil
                      Da hast Du recht,die Frage nur,ob CAVALLIERI auch das Positive haette bewirken koennen,das LC bewirkt hat ?!

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                      • #12
                        Dann muessen ja nun alle CAVALLIERI Fans sicher stellen,dass nicht das gleiche Schicksal - naemlich nicht genuegend Stuten zu bekommen - dem " SYRAKUS " passiert,denn der kommt ja aus der selben Linie,wie CAVALLIERI's Vater: GAIUS v.SALLUST !

                        Gehen beide auf die DJEBE-Stute : HILL QUEEN zurueck .

                        DJEBE v. DJEBEL uebrigens Grossvater von BLACK SKY ,der ja der Vater von BOLERO ist !
                        Zuletzt geändert von Gast; 20.10.2010, 19:34.

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                        • fanniemae
                          • 19.05.2007
                          • 3291

                          #13
                          Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                          LAURIES CRUSADOR - so gerne ich ihn fuer die Dressur mag - ist das Parade-Beispiel fuer Weichheit !

                          Und Cavallieri xx ist ein Beispiel für das Gegenteil

                          das, mein lieber, ist eine in der tat sehr berechtigte frage. ich zitiere aus meinem schreiben an dr. marahrens (direkt über dem text aus dr. lehmanns feder auf meiner seite nachzulesen) damals ging es um die stellungnahme des dr.m, die er zum ersten schaufenster vb in der r&p veröffentlichte hatte (eine veranstaltung, der er selber seinerzeit nichteinmal beigewohnt hatte) :
                          "... Darüberhinaus ist es doch wohl eine dringend überholte und weitverbreitete Fehleinschätzung, dass Hengste, die bei den Vollblütern offensichtlich keine Verwendung mehr finden, KEINE positiv nutzbaren Veredler für die Warmblutzucht abgeben - diese Einstellung grenzt ja schon nahezu an Ignoranz, sprechen doch die eigenen, eher mageren Rennleistungen einflussreicher Veredler in der Warmblutzucht eine klare Sprache: ein Sunlight in Hannover, der inzwischen sogar einen in Warendorf wirkenden Sohn stellt, weist mit nur zwei Rennjahren und einem GAG von gerademal 60,5 kg eine geradezu ärmliche Eigenleistung auf, dgl ein bewährter Vererber wie Prince Thatch, der es mit 79 kg GAG (*Quelle: Direktorium für Vollblutzucht und Rennen) auch nicht gerade zu Höchstleitungen brachte und ein Lauries Crusador höchstselbst dankte aufgrund einer Verletzung bereits dreijährig vom aktiven Rennsport ab. Von einem Ramzes, Cor de la Bryere oder Furioso wollen wir gar nicht reden. Ist es also nicht allerhöchste Zeit sich von dem Gedanken zu verabschieden, dass nur Eigenleistung auf der Rennbahn mit der erfolgreichen Nutzung als Veredler in der Warmblutzucht gleichzusetzen ist? ..."

                          nichtsdestotrotz haben die o.g. genannten hengste ganz offensichtlich auch ohne die nötige eigenleistung markante und wertvolle spuren in der wb zucht hinterlassen.
                          HINTERHER ist man immer schlauer.
                          eine tatsache die mich glauben lässt dass der anspruch an härte u leistung im hinblick auf vb oft doch eher einem wunschgedanken u nicht so sehr den erwiesenen tatsachen entspricht. zumindest nicht was den neuzeitlicheren einfluss derselben auf die wb zucht angeht. es müssen wohl doch auch andere kriterien sein die aus einem blüter einen geeigneten vererber für die wb zucht machen.
                          auf dem papier allein geht es jedenfalls nicht. vererbung kann man oft erst nachhaltig beurteilen wenn sie nicht mehr sind.

                          weitere kritikpunkte sind der anspruch an einen guten schritt der gerade beim vb in den meisten fällen nicht gegeben ist. verzeihlich, aber fakt. ein malus, den ich selber auf der suche nach der geeigneten vb stute vor einigen jahren landauf landab erfahren durfte. das schaufenster reflektierte diesen eindruck ebenso deutlich. LC selber in seiner vererbung lässt dies auch spüren, oft noch in nachfolgegenerationen. zweifelsohne verdankt gerade dieser hengst einen grossen teil seines überragenden einflusses der grundsolide durchgezogenen stutengrundlage auf die er zeit seines lebens im kehdinger land traf. eine voraussetzung, die in diesem masse keinem anderen blüter unserer zeit so zuteil wurde und auch nicht mehr zuteil werden wird (den flüchen der KB sei dank - dies sind dann eben die teuflischen einflüsse der modernen pferdezucht)
                          und das schrittproblem hat wenig mit der korrelation zu einer entsprechenden galoppade zu tun. gebunden ist oft eine frage der schulterformation und folgt nicht notwendigerweise allein dem potentiellen oder eben eingeschränkten bewegungsdurchfluss durch den rücken.

                          weiterer kritikpunkt ist die natürlich hufbeschaffenheit.
                          ich habe anlässlich meiner suche damals selten so viele pferde gesehen die ohne beschlag komplett auf den trachten oder gar nicht gelaufen wären. "ideal" ist anders.

                          mein ganz persönliches fazit:
                          vb einfluss ist notwendig aber muss der gebührenden sachlichkeit unterworfen sein.
                          bei allem eigenen idealismus für die vb's - ein allgemeingültiges allheilmittel sind sie nicht und werden sie nie sein.
                          kein vorwurf sondern fakt.
                          weshalb ich mich sehr schwer tue der doch häufig ausserordentlich euphorischen betrachtungsweise dieser thematik noch dazu in allererster linie anhand von standbildfotos die notwendige sachlichkeit und güte abzugewinnnen.
                          life gesehen haben sollte man die individuellen pferde schon. gerade weil sie zwar in all shapes rennen, aber sich deshalb noch lange nicht in all shapes für unsere zwecke empfehlen.
                          und offensichtlich sind es dann oft gerade die, die sich dem papier u der leistng nach nicht unbedingt als allererste empfehlen, und dennoch schlagen sie überzeugend ein (s.o.).
                          food for thought.
                          Zuletzt geändert von fanniemae; 20.10.2010, 19:48.
                          www.muensterland-pferde.de

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                          • Schlaumeyer
                            • 18.12.2008
                            • 218

                            #14
                            @ Carlo
                            Was ist in diesem Zusammenhang ( Härte, Fundament etc.) zu Ibisco und seinem Stutenstamm zu sagen?
                            www.sportpferde-wedemark.de.tl

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                            • Farbenfroh
                              • 27.03.2003
                              • 1050

                              #15
                              die drei Gründerhengste sind im übrigen keine Araber gewesen, Byerly Turk war ein Turkmene, daher auch der Name Turk, Godolphin Barb war ein Berber und nur Darley Arabian war ein Pferd nahe dem heutigen Araber. Zu den damaligen Zeiten hat man die Pferde oft mit Namen bedacht, welche der Herkunft oder Farbe entsprachen. Darcy's Yellow Turk zB war ein Turkmene in der Falb/Buckskinfarbe. Aus dieser Richtung kommen auch die aufgehellten Vollblüter. Wir haben im Office eine Scheibe (unter Glas und gerahmt) hängen, ersteigert vom Ocala Stud Farm in USA, welche von innen nach aussen sämtliche TB Sire Lines der drei Gründer Hengste in immer grösser werdenden Kreisen aufzeigt. Das Ding ist allerdings von Anno Dazumal, ich glaube 1946 oder so, aber interessant zu sehen, welche Hengste auf welchen Gründerhengst zurückgehen und mit der Scheibe ist das ganz einfach.

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                              • fanniemae
                                • 19.05.2007
                                • 3291

                                #16
                                Zitat von Schlaumeyer Beitrag anzeigen
                                @ Carlo
                                Was ist in diesem Zusammenhang ( Härte, Fundament etc.) zu Ibisco und seinem Stutenstamm zu sagen?
                                zum thema härte kann ich da wenig sagen, aber einen recht umfassenden und wohl einmaligen eindruck vom stutenstamm konnte ich vor zwei jahren gewinnen und hab es auf einer damals geplanten seite zum thema vb/wb zusammengefasst. vielleicht hilft es dir etwas?

                                Die Familie der Itza xx

                                ... und schon bin ich schneller als befürchtet genau dort angekommen, wo ich eigentlich gar nicht hinwollte... bei der Definition einer bedeutungsvollen Vollblutstute über ihre Söhne nämlich...
                                Genau genommen befinde ich mich in Hannover, auf der Neuen Bult, wir schreiben den 14. September 2008 und das 'Schaufenster Vollblut' hat zu einem Exkurs auf die Rennbahn in Hannover geladen, das Programm ist wahrlich exquisit:
                                Reichlich Zuchtprominenz war angereist um die vorgestellten Pferde zu kommentieren, darunter Dr. Hubert Uphaus (Zuchtleiter, Direktorium für Vollblutzucht und Rennen e.V.), Dr. Astrid von Velsen-Zerweck (Landgestüt Marbach), Dr. Axel Brockmann (Landgestüt Celle), Dr. Werner Schade (Hannoveraner Verband e.V.) und Dr.Thomas Nissen, Zuchtleiter Holsteiner Verband sowie Professer Sybrecht, der seine eigene
                                Stutenfamilie vorstellte und kommentierte, die der fünfzehnjährigen Itza xx von Local Suitor xx.

                                In vier Rennjahren hat Itza 33 Flachrennen bestritten und dabei über achtzehntausend Euro gewonnen. Härte und Gesundheit seien ihr unbenommen!

                                Allen voran marschierte ihr derzeit wohl prominentestes Aushängeschild, der vom Holsteiner Verband gekörte Ibisco xx von Royal Solo xx.




                                Wohl einer der typschönsten Vollblüter von ausgesprochen markantem Profil und bestechender Korrektheit - sähe man ihn ohne Vergleichsmassstab könnte man ihn für ein VorzeigeWarmblutmodell halten - so soll Veredlung aussehen!
                                Laut Dr. Nissen hat Ibisco nicht nur im Hinblick auf seine eigene Rennbahnleistung überzeugt - dem allerersten optischen Stalleindruck folgte auf dem Fusse eine Sattelpräsentation dieses in Rennkondition stehenden und nicht einmal klassisch trainierten Vollblüters und die war 'vom allerfeinsten!'



                                Ibisco xx Fotos: Holsteiner Verband

                                Vom Fleck weg locker und losgelassen in gelassener Anlehnung und ganz einfach rittig eben - Ibisco hätte keine bessere Selbstdarstellung liefern können. Laut Dr.Nissen wisse er auch am Sprung zu überzeugen, seine erfolgreiche HLP spricht auch hier im Teilindex Springen für sich, dennoch wäre es mein grösster Wunsch diesen Strahlemann auch tatsächlich einmal selber an den Stangen erleben zu dürfen. Die optischen Eindrücke verweisen ihn derzeit in den Augen vieler Betrachter noch eher ins Reich der Dressurpferdeveredlung. Dennoch soll er in seinem ersten Deckjahr reichlich in Holstein zu tun gehabt haben und man blickt seinem ersten Fohlenjahrgang in 2009 mit grosser Spannung entgegen!

                                Ein weiterer Sohn der Itza xx ist der hellbraune It's Me xx von Kahyasi xx, der im Frühjahr Einzug gehalten hat in den Stall von
                                Andreas Dibowski, der sich hier begeistert über sein 'Spassmobil' äussert:
                                '
                                Nur selten erlebt man ein Pferd, das einfach immer gut gelaunt, etwas frech und keck, aber nie unangenehm ist. Dieses ehemalige Hindernisrennpferd verfügt über alle Reitpferdepoints, die wir uns in der Vielseitigkeit wünschen. Er ist überaus clever, rittig und gelehrig, trabt gut, springt gut und galoppiert einfach einmalig. Wenn man ihn galoppiert, merkt man seine Kraft und kann dieses natürliche Gleichgewicht genießen, das es ihm ermöglicht, so effekiv und rationell zu marschieren.
                                Die Saison 2008 begann er promt mit einem Sieg in seiner ersten Prüfung, einer Geländepferdeprüfung Kl A. Eine weitere in Beedenbostel entschied der Wallach ebenfalls für sich. Dieses Mal schon mit einer 9,2. Daneben platzierte er sich auch schon in seiner ersten Springpferdepfrüfung der Klasse A an 4. Stelle.
                                Ein Pferd, was träumen läßt.
                                '

                                Die Familie der Itza studieren zu dürfen war 'Lehrbuch zum anfassen' pur - Itza selber im mittleren Rahmen und typischen Stutentyp stehend, ihre reichlichen Fohlen sieht man ihr an und das darf auch so sein! Auf vollblütigem Fundament stehend mit kugeligem Fohlenbauch und etwas weicher Oberlinie wie Zuchtstuten sie oft haben - dazu Izumi xx, eine exquisite zweijährige Tochter aus Anpaarung mit Kahyasi xx, Vollschwester zu It's Me und doch ein gänzlich anderes Pferd in Rahmen und Profli, ein Stutenmodell bei dem nicht nur Dr. Brockmann ins schwärmen geriet und die sich nicht nur durch ihren exzellenten und durch nichts aus der Ruhe zu bringenden Schritt allerbestens in Szene setzte.
                                Es folgte Itzka xx, ein Jährling von Kalatos, sowie eine weitere Tochter der Itza von Dashing Blade mit ebensolchem ingezogenen Fohlen von Dashing Blade bei Fuss und ich war begeistert ob dieser Anschauungsmöglichkeiten!
                                So verschieden sie sind, so prägnant waren sie - und der Blick auf den weiter verzweigten
                                Stutenstamm der Itza ist ausserordentlich vielversprechend:
                                schmunzeln muss ich wenn ich sehe wie klein die Welt doch ist, stammt selbst der einst auf Altefeld stationierte Ildefonso xx von Priamos aus dieser Familie - ein Hengst, den ich selber noch anlässlich eines Besuches auf Altefeld das Glück hatte kennenlernen zu dürfen.
                                Reichlich für die Warmblutzucht anerkannte Vollbluthengste hat diese Familie bereits gestellt und so liegt die Hoffnung nahe dass Itzas Vererbungsleistung mehr als nur ein zufälliges Glück für die Warmblutzucht bedeutet und ich dieser kleinen Geschichte bald ein Fortsetzung schreiben kann ...




                                www.muensterland-pferde.de

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                                • #17
                                  Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
                                  "......und ein Lauries Crusador höchstselbst dankte aufgrund einer Verletzung bereits dreijährig vom aktiven Rennsport ab.............."
                                  Wie hat man schon in Rom gesagt: " Der Ruf eines Mannes ist immer schlechter oder besser,als er wirklich ist! "
                                  So wollen wir doch aber bei den Tatsachen bleiben:

                                  LAURIES trat NICHT 3j von der Bahn ab - das ist ganz klar falsch !!!!!!!!!!!

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                                  • #18
                                    Bin Dir fannie mae wieder einmal sehr dankbar,dass Du in hervorragender Weise ueber die Familie der IRISETTE geschrieben hast !
                                    Es bedeutet fuer mich jedesmal sehr viel,wenn ich aus deiner Feder lese,wie gut doch die Pferde sind/waren,die ich entweder gezuechtet habe oder zur Zucht ausgewaehlt habe.
                                    Danke,ich hoffe,dass sehr viele leute hier im FORUM diese Beitraege lesen!

                                    Gruss,

                                    carlo

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                                    • #19
                                      @fanniemae

                                      Das mit Blut aus irgend einer Mischung bzw. Stute sehe ich nicht wirklich so wie du...All deine Ideen und Infos in Ehren (finde das sehr interessant zu lesen...)

                                      Die Hann. King - Kingdom Linie ist nicht irgend eine Linie, KING TOM der wahre Linien Begründer hat nicht irgend eine Stute zur Mutter - es ist DIE Pocahontas!!!..

                                      Die Hann. Devils Own Linie ist die Linie des STOCKWELL (Birdcatcher Linie)...ebenfalls ist die Mutter eine sehr Außergewöhnliche Stute... Pocahontas.. Und Devils Own Vater .. ROBERT THE DEVIL ist In gezogen auf die Mutter des legendären BIRDCATCHER...also ich meine das ist alles KEIN ZUFALL!!!!. BESTES BLUT KOMPRIMIERT...

                                      Die Hann. Adpetus Linie ist ebenfalls die Linie des STOCKWELL..siehe oben.. Adeptus ist 4*4 in gezogen auf Orlando

                                      Orlando war auch die Gründerlinie des Hann. G Blutes über Goldschaum und bei Goldschaum spielte wieder Pocahontas eine wichtige Rolle sie war Großmutter des Muttervater v. Goldschaum - CHAMANT...

                                      Vererbung ist kein ZUFALL...

                                      Dir nochmals Vielen Dank für das bereit stellen dieses netten Interviews


                                      Was man vielleicht auch einmal erwähnen sollte... DIE Anzahl der so genannten "ZUCHTSTUEN" hat sich nach dem Ende des 2. Weltkrieges verfünffacht!!.

                                      Ich glaube das mitunter das ein Garant ist das die Pferdebranche so viel murks "züchtet"..
                                      Zuletzt geändert von Gast; 20.10.2010, 20:38.

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                                      • #20
                                        Zitat von Farbenfroh Beitrag anzeigen
                                        die drei Gründerhengste sind im übrigen keine Araber gewesen, Byerly Turk war ein Turkmene, daher auch der Name Turk, Godolphin Barb war ein Berber und nur Darley Arabian war ein Pferd nahe dem heutigen Araber. Zu den damaligen Zeiten hat man die Pferde oft mit Namen bedacht, welche der Herkunft oder Farbe entsprachen. Darcy's Yellow Turk zB war ein Turkmene in der Falb/Buckskinfarbe. Aus dieser Richtung kommen auch die aufgehellten Vollblüter. Wir haben im Office eine Scheibe (unter Glas und gerahmt) hängen, ersteigert vom Ocala Stud Farm in USA, welche von innen nach aussen sämtliche TB Sire Lines der drei Gründer Hengste in immer grösser werdenden Kreisen aufzeigt. Das Ding ist allerdings von Anno Dazumal, ich glaube 1946 oder so, aber interessant zu sehen, welche Hengste auf welchen Gründerhengst zurückgehen und mit der Scheibe ist das ganz einfach.
                                        Deswegen habe ich auch "morgenlaendische" Hengste geschrieben . Die derzeitigen Forschungen wuerden Dir aber nicht recht geben,denn der Ursprung keiner der 3 Hengste ist mit Gewissheit gesichert .

                                        Und die " Scheibe " gibt es hier in USA in Lexington usw in vielen Geschaeften zu kaufen.Macht es sehr uebersichtlich!

                                        Gruss,

                                        carlo

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