Die deutschen Züchter schlafen weiter

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  • H-M
    • 23.02.2012
    • 432

    #41
    Entschuldigung, ich möchte überhaupt gar nichts unterstellen.
    Mir wird unterstellt, dass ich ganz falsch liege, wenn ich den richtigen Vererber zur passenden Stute gefunden habe und mich dann noch an der Nachzucht orientiere.

    Kommentar


    • #42
      Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen
      Zitat von Casper:


      Ich muss mich jetzt einmischen. Diese Aussage geht mir gegen den Strich! Was in Gottes Namen spricht dagegen, wenn der Preis passt, sein Fohlen zu verkaufen? Und warum soll es verwerflich sein, wenn Züchter nicht auch noch das Risiko der Aufzucht, des Anreitens, des TÜVs tragen wollen? Soll nur noch der züchten, der in einen eigenen Platz hat und seine Pferde selbst anreiten kann?

      Wer seine Pferde in teuren Beritt geben muss, der darf keines unter 10 verkaufen, wenn er mit einer schwarzen Null raus kommen will. Denn die, die er verkaufen kann müssen die mit finanzieren, die selbst bei gewissenhaftester Aufzucht ausfallen - TÜV bedingt.

      Und sage mir keiner, dass nur der züchten soll, der den nötigen finanziellen Hintergrund hat um für - sagen wir mal 2 - Jungpferde den monatlichen Beritt zu zahlen. Dann wären wir nämlich dort, wo uns die Politik und ein Teil der Öffentlichkeit gerne hätte: Beim Luxusartikel Pferd!
      Nein, so meine ich das auch nicht. Es spricht ja nichts dagegen ein Fohlen zu verkaufen, wenn es passt. Das mach ich ja auch. Aber es darf einfach nicht sein, dass das Zuchtziel der Fohlenverkauf ist.

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      • #43
        Zitat von Laoni Beitrag anzeigen
        @ fannimae: TOP so isst es mal auf den Punkt gebracht, Danke.
        So gehen die Ansichten auseinander.
        Darum wird sich auch nichts massgeblich verändern.
        Es werden weiterhin zu viele Fohlen produziert die der Markt nicht will und die dann auch weiterhin die Preise für BA Pferde kaputt machen.

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        • OBdB
          • 05.11.2008
          • 2545

          #44
          Zitat von H-M Beitrag anzeigen
          Entschuldigung, ich möchte überhaupt gar nichts unterstellen.
          Mir wird unterstellt, dass ich ganz falsch liege, wenn ich den richtigen Vererber zur passenden Stute gefunden habe und mich dann noch an der Nachzucht orientiere.

          nein, hab' ich nicht gesagt ...

          Bleiben wir doch mal auf dem Teppich der Tatsachen : Du kannst nur wissen ob Du einen richtigen hengst für die passende Stute gefunden hast wenn Du Dir die NK anschaust. Kein Thema !


          was ich gesagt habe ist ... dass, auch wenn es einmal super geklappt hat, dies keine Garantie ist, dass es das zweite Mal genauso gut klappt (oder auch nur annähernd so gut) ...
          Zuletzt geändert von OBdB; 21.11.2013, 17:00.
          Otmar

          HP :
          http://obdb.free.fr
          http://otmar.free.fr

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          • hike
            • 03.12.2002
            • 6721

            #45
            Glaube, dass es so nicht gemeint. Es geht um die Risikoverteilung! Die Anpaarung mit nen Bluter ist ja per se schon ein Risiko. Dazu kommen dann noch wie bereits gesagt Aufzucht, Ausbildung, TÜV,... Und dann suchen sich die VS Reiter die Creme raus. Was macht der Züchter mit dem "Ausschuss"? Die Stuten gehen vielleicht noch in die Zucht, weil als HB interessant. Was macht man mit den Wallachen? Dafür einen adäquaten Käufer zu finden, wird dann schwer.

            Wenn der Sport nach Blutpferden schreit, dann soll er sich auch iwo am Risiko beteiligen. Daher wäre es schon, wenn hin und wieder auch mal ein HB Fohlen gekauft werden wurde.
            Jede Reise fängt mit einem ersten Schritt an!

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            • H-M
              • 23.02.2012
              • 432

              #46
              @OBdB Ich bleibe auf dem Teppich und bitte vielmals um Entschuldigung unbewusst Verwirrung in das Thema gebracht zu haben.

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              • fanniemae
                • 19.05.2007
                • 3294

                #47
                Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                So gehen die Ansichten auseinander.
                Darum wird sich auch nichts massgeblich verändern.
                Es werden weiterhin zu viele Fohlen produziert die der Markt nicht will und die dann auch weiterhin die Preise für BA Pferde kaputt machen.
                die selbe diskussion und lesermeinungn in buschreiter im februar 2010
                www.muensterland-pferde.de

                Kommentar

                • H-M
                  • 23.02.2012
                  • 432

                  #48
                  Einmal vorsichtig nachgefragt.
                  Gerade weil diese Diskussion schon seit Febr. 2010 geführt wird, müssten doch daraus langsam Lehren gezogen worden sein, die positive Veränderungen bringen könnten.

                  Ich höre z.B. von vielen Amateuren, dass es sich diese zeitlich bzw. arbeitsmäßig nicht leisten könnten, Mittwochs zu den Qualifikationsprüfungen für das Bundeschampionat zu fahren.
                  Aber gerade der Amateur gewährleistet dem Züchter noch eine erschwingliche Ausbildung.

                  Kommentar

                  • fanniemae
                    • 19.05.2007
                    • 3294

                    #49
                    @H-M
                    bundeschampionat u quali dafür dürften eigentlich gar nicht der masstab sein, das ist schon viel zu hoch gegriffen. ländliche geländepferdeprüfungen oder reife dafür reicht völlig aus um ein potentielles buschpferd zu erkennen. das selbe niveau beschert auch hinreichend erkenntnisgewinn, ob das junge pferd aufgrund individueller defizite dafür eben nicht taugt.
                    nur weil buschpferde idealerweise halbblüter oder blutpferd sein sollten qualifiziert sich nunmal nicht jeder halbblüter automatisch auch zum buschpferd.
                    die meisten züchter wären froh wen sie jmd hätten der ihnen die rohen blutpferde bis zur tauglichkeit für turnierteilnahme/geländepferdeprüfungen ausbildet, aber wer kann das schon?
                    90% unserer amateure oder bezahlbaren anreiter u ausbilder bedienen die klassichen disziplinen spr/drs.
                    darin liegt doch das wesentliche problem in D im hinblick auf produktveredlung vom rohen pferd zum potentiellen buschpferd und potentieller vermarktung als solches. die infrastruktur in diesem land ist eine ganz andere als in den angelsächsischen ländern wo VS die norm und nicht die ausnahme darstellt.
                    in spr u drs ist es umgekehrt:
                    die defizite der angelsachsen sind die stärken des deutschen reitsportes in seiner basis u breite, entsprechend fluppt es da auch mit der zucht, ausbildung u vermarkung besser.
                    wobei besser in diesem fall nicht der komperativ zu gut ist - lediglich besser als in der VS.

                    all das hat nichts mit dem ziel primärer fohlenvermarktung zu tun sondern ausschliesslich mit der (nicht) gegebenen gewachsenen infrastruktur in diesem land.
                    kostendeckende produktion eines blutpferdes bis hin zu dem zeitpunkt, zu dem es für VSreiter und entsprechende vermarktungsplattformen interessant wird, ist in der breite nicht darstellbar.
                    und auch hier gilt was für alle anderen bereiche des reitsports und der zucht gilt:
                    qualität entsteht ausschliesslich aus der masse.
                    um einen guten VSremonten tatsächlich umzusetzen sind zwei bis drei mitläufer nötig.
                    die dann wiederum nicht kostendeckend an den mann zu bringen sind wenn sie erstmal so alt sind, dass man ihnen diese aufschlüsse auch abgewinnen kann.

                    ich denke die kommentare und lesermeinungen zu dem buschreiter-report aus 2010 sind da sehr deutlich. es handelt sich um züchter die wissen wovon sie reden weil sie die misere am eigenen leib erfahren. das sind keine fohlenproduzenten weil sie wissen dass es einen fohlenmarkt für buschpferde ohnehin nicht gibt.
                    die selben erfahrungen habe ich auch gemacht, der ein oder ander kaderreiter kommt aus interesse am pferd gern auf den hof und sieht sich fohlen an, die antwort ist jedoch stets die selber:
                    das ist mir zu riskant, da warte ich erstmal ab sowie der sich später unterm sattel im gelände macht.

                    eine verständliche einstellung, als profireiter würde ich genau so handeln.
                    www.muensterland-pferde.de

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                    • #50
                      Wir drehen uns im Kreis.

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                      • Irislucia
                        • 22.11.2008
                        • 2519

                        #51
                        Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                        @fannymae , jetzt hört doch mal auf mit dem Fohlen-Vermarkten. Der Zug ist schon lange durch. Wer es sich nicht leisten kann sein Zuchtprodukt ordentlich aufzuziehen und auszubilden sollte das Züchten sein lassen.
                        Elmar Lesch wird sicher kein Fohlen kaufen, eben so wenig wie Mayer, Dibowski und Jung.
                        Was sollen die auch damit ?
                        Es muss wieder dahin kommen, dass ein ordenliches Pferd, ordentlich ausgebildet ordentliches Geld kostet.
                        Aber so lange Fohlen-Zücher den Markt kaputt machen, indem sie ihre 3 und 4 jährigen zum Fohlenpreis verramschen können es sich die Vermarkter aussuchen.
                        Ich glaube du verwechselst hier Ursache und Wirkung. Dass VS-Reiter ihre späteren Toppferde selbst züchten oder zumindest aufziehen finde ich ehrlich gesagt nicht ungewöhnlich; Mary King, Frank Ostholt, Kai Steffen Meier, Megan Jones etc. haben das alle schon recht erfolgreich gemacht. Die Liste ließe sich beliebig vervollständigen. Im Idealfall erkennt man gute Pferde schließlich früh. Qualitätvolle Jungpferde sind mit einem vollen Scheckheft auch für den Profi ziemlich teuer!
                        Ein Elmar Lesch kauft keine VS-Fohlen, weil hier die Marge für den Vermittler zu gering ist und der Markt nicht vorhanden. Daran könnte man tatsächlich arbeiten, eben weil schon jetzt vorhergesagt werden kann, dass die Anzahl der in D geborenen Halbblutfohlen (und erst Recht der guten Halbblutfohlen) deutlich abnimmt.

                        Wer als Züchter rechnen kann, ist auf Fohlenvermarktung angewiesen! Alles andere ist hohes Aufzucht-Risiko bei mäßiger Wahrscheinlichkeit das Pferd zu einem kostendeckenden Preis verkaufen zu können. Wenn alles gut geht und das Pferd erste Turniererfahrungen hat (was ein verdammt weiter Weg ist), dann lassen sich wohlmöglich wieder schwarze Zahlen schreiben. Das Risiko trägt aber der Züchter/ Bereiter!

                        Und hier für alle Mitlesenden der alte Artikel, auf den Fannimae anspielt: http://www.buschreiter.de/meier-interview.html
                        www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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                        • H-M
                          • 23.02.2012
                          • 432

                          #52
                          Sehr aufschlussreiche Ausführungen.
                          Die Qualifikationsprüfungen zum Bundeschampionat sind für mich die Stationen zur Ausbildung eines jungen Vielseitigkeitspferdes.
                          Die zitierten ländlichen Geländepferdeprüfungen ohne Quali sind meines Wissens total verschwunden.
                          Der aus diesen Prüfungen gewonnene Erkenntnisgewinn, ob sich das junge Pferd eignet oder nicht, unterscheidet die Vielseitigkeit nicht von Dressur und Springen, auch dort sind nicht alle gestarteten Pferde für ihre Disziplin tauglich.
                          Die Frage nach dem Ausbilder für Vielseitigkeitspferde begründet sich aus der Natur der Sache. Wie eingangs erwähnt, hat der Amateur an normalen Wochentagen keine Zeit zu Turnieren zu fahren um Geländepferdeprüfungen zu reiten. Geländepferdeprüfungen finden aber nun einmal in der Hauptsache Mittwochs statt. Dieses ist für mich auch ein Grund, warum nicht genügend Vielseitigkeitspferde ausgebildet werden können. Die geschilderte Produktveredlung vom rohen Pferd zum potentiellen Buschpferd könnte durch weitere Aufklärung der Züchter erreicht werden. Welchem Züchter ist bekannt, wie hoch VS-Pferde gehandelt werden? Ich könnte mir vorstellen, dass die Risikobereitschaft höher wäre, wenn die Gewinnerzielungschance bekannt wäre.
                          Den Handel mit Vielseitigkeitspferden einer Hand voll Profis zu überlassen kann nur zur Zurückhaltung der Züchter führen.

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                          • fanniemae
                            • 19.05.2007
                            • 3294

                            #53
                            Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                            Wir drehen uns im Kreis.
                            wir drehen uns nicht im kreis, wir betreiben ursachenforschung.
                            du schreibst selber sehr treffend:
                            Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                            @fannymae , jetzt hört doch mal auf mit dem Fohlen-Vermarkten. Der Zug ist schon lange durch. Wer es sich nicht leisten kann sein Zuchtprodukt ordentlich aufzuziehen und auszubilden sollte das Züchten sein lassen. ...
                            genau das haben die wenig verbliebenen idealistischen züchter von blutpferden seit 2010 treffend erkannt.
                            und sie haben offensichtlich ihre konsequenz daraus gezogen:
                            sie züchten keine blutpferde mehr.
                            der grund, weshalb in deutschland aktuell der trend der blutpferdeanpaarungen konsequent gegen null geht.
                            man kann es den züchtern nicht verdenken.
                            sie können es sich nicht leisten.

                            ich staune, dass herr nahr sich dennoch dreieinhalb jahre später zu einer unangemessen provokanten schlagzeile wie dieser berufen fühlt ("schlafen die züchter?") nachdem die misere bereits in seinem eigenen magazin hinreichend diskutiert wurde. und zwar von betroffenen. züchtern eben, die seit langem in dem metier aktiv sind oder waren.
                            keine mitläufer, die sich gern am erfolg der deutschen buschreiter erfreuen, die grundlagen eines langjährigen kostenintensiven produktionszyklus aber offenichtlich nicht kennen oder erkennen wollen.

                            der schluss, zu dem du in deiner aussage kommst
                            Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                            ....Aber so lange Fohlen-Zücher den Markt kaputt machen, indem sie ihre 3 und 4 jährigen zum Fohlenpreis verramschen können es sich die Vermarkter aussuchen.
                            ist daher gänzlich unangemessen, um nicht zu sagen disqualifizierend.
                            du musst erstmal zehn fohlenzüchter haben um daraus am ende ein begehrenswertes potentielles buschpferd zu produzieren das die anderen dann mitfinanziert.
                            qualität entsteht nunmal nur aus der masse, das liegt in der natur der dinge (normalverteilung).

                            ein junges blutpferd bis zur geländeprüfiungsreife gefördert hat dem züchter bereits 15-20tsd euro an gestehungskosten beschert.
                            ein blutpferd wird überhaupt erst für den markt interessant im alter von 4-5 jahren. erst dann ist erkennbar ist, ob dieses pferd den begehrenswerten ansprüchen der leschs und profis dieser welt gerecht wird oder nicht. tüv und ähnliche naturkatastrophen aussen vor (auch die sind in 50% der fälle auf dem weg bis hierhin relevant und wollen mitfinanziert werden) liegt es in der natur der dinge, dass von drei bis fünf geländepferdeprüfungstauglichen remonten überhaupt nur eine/r den gehobenen ansprüchen genügt und tatsächlich begehrenswerte preissegmente jenseits der 20tsd meistert.
                            wer bitte trägt die kosten für die andern zwei bis vier remonten die das selbe gestehungsgeld gekostet haben und nicht mit 15-20tsd in diesem alter abzusetzen sind?
                            es sind genau die züchter, die in den letzten drei bis fünf jahren die blutpferdezucht aufgegeben haben und sie haben allen grund dazu.

                            goldmedaillen feiern wir alle gern.
                            finanziert wurden sie in der gegebenen infrastruktur allein durch die züchter - und die können sich einen solchen luxus nun nicht mehr leisten.
                            anders als herr nahr es formuliert schlafen sie also nicht sondern sind im gegenteil hellewach. sie erkennen den trend rechtzeitig und entziehen sich durch zuchtaufgabe dem wirtschaftlichen k.o.
                            damit sie auch künftig noch unsere deutschen reiter und ihre erfolge bei einem guten glas sekt mitfeiern können. dann eben auf angelsächsischen pferden.
                            www.muensterland-pferde.de

                            Kommentar


                            • #54
                              ein junges blutpferd bis zur geländeprüfiungsreife gefördert hat dem züchter bereits 15-20tsd euro an gestehungskosten beschert.
                              ein blutpferd wird überhaupt erst für den markt interessant im alter von 4-5 jahren. erst dann ist erkennbar ist, ob dieses pferd den begehrenswerten ansprüchen der leschs und profis dieser welt gerecht wird oder nicht. tüv und ähnliche naturkatastrophen aussen vor (auch die sind in 50% der fälle auf dem


                              Ich weiss das, ich züchte sie nämlich selber.
                              Es ist allerdings auch ein Gesetz des Marktes, dass Überangebot die Preise kaputt macht.

                              es sind genau die züchter, die in den letzten drei bis fünf jahren die blutpferdezucht aufgegeben haben und sie haben allen grund dazu.


                              Es sind nicht nur die Buschpferdezüchter die aufhören. Es sind die engagierten Pferdeleute die aufhören.
                              Die deutsche Zucht geht den Bach runter.

                              Herr Müller, hier im Süden finden Geländepferdeprüfungen immer noch an den Wochenenden statt. Nur sehr wenige Züchter können oder wollen sich wenigstens 600 € /Monat für Beritt leisten. Ein Amateur, der sich ein vielversprechendes Nachwuchspferd kauft und ausbildet wird nur in den seltensten Fällen dieses später verkaufen wollen.
                              Und in einem hat fanniemae sicher Recht.
                              Reiter zu subventioniere .kann nicht Aufgabe der Züchter sein.
                              Zuletzt geändert von Gast; 21.11.2013, 19:52.

                              Kommentar

                              • H-M
                                • 23.02.2012
                                • 432

                                #55
                                Schade, dass hier bei aller Negativdarstellung nicht nach Lösungswegen gesucht wird.

                                Die Profiberittkosten sind um ein vielfaches höher als bei einem Amateur. Mir sind Modelle bekannt, wo die Berittkosten des Amateurreiters erst bei einem späteren Verkauf des Pferdes in Form einer prozentualen Beteiligung fällig werden.
                                Eine Risikoreduzierung für den Züchter und ein Anreiz für den Reiter das Pferd gut auszubilden. Leider sind solche Modelle zu wenig bekannt und werden daher auch nicht zu häufig praktiziert.

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                                • OBdB
                                  • 05.11.2008
                                  • 2545

                                  #56
                                  warum wird hier automatisch 'Züchter' mit 'professionnellem Züchter' gleichgesetzt ?

                                  Der Amateurzüchter, im noblen Sinne des Wortes, hat doch andere Interessen als (unbedingt) Geld mit seinem Pferd zu gewinnen. Ihm würde es doch schon reichen, wenn man ihm zur Hand ginge und er dann die Kosten 'reinbringt um sein HOBBY weiterzubetreiben !

                                  Und dieser Amateurzüchter wird auch der einzige sein, der bereit ist seine Stute zu einem VB zu schicken ... wenn er weiss, dass er Hilfe bekommt ... Hilfe wie 'wo gut ausbilden' (die Ausbilder die Blutpferde versauen gibt es wie Sand am Meer), oder auch Vorstellung von Blutpferden, Seminare vielleicht (wo ist der Unterschied zwischen einem Warmblut und einem Halblut und welche Konsequenzen hat dies für den Züchter, etc pp), und ich weiss nicht, wo ich es schon einmal gesagt habe ... wer kann denn heute noch junge Halbblüter beurteilen (im Sinne von dies ist ein Fehler und das verwächst sich beim 'reif' werden).
                                  Otmar

                                  HP :
                                  http://obdb.free.fr
                                  http://otmar.free.fr

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                                  • fanniemae
                                    • 19.05.2007
                                    • 3294

                                    #57
                                    Zitat von H-M Beitrag anzeigen
                                    ... Geländepferdeprüfungen finden aber nun einmal in der Hauptsache Mittwochs statt. Dieses ist für mich auch ein Grund, warum nicht genügend Vielseitigkeitspferde ausgebildet werden können.
                                    ob mittwoch oder wochenende ist unerheblich.
                                    bis vor wenigen jahren fanden die meisten geländepferdeprüfugnen wie üblich an wochenenden statt, das hat die ursachen nicht beeinflusst.
                                    das problem ist nicht eine frage des timings sondern der ressourcen.
                                    langatmigkeit zur aufzucht und ausbildung bedarf nunmal der finanzkraft und perspektive.
                                    richtig ist dass auch nur ein teil der 3-5 jrg dressur u springpferde in dem alter das zeug für den profi offenbaren.
                                    der markt für spring und dressurpferde ist jedoch ein gänzlich anderer als für blutpferde.
                                    ein potentielles spring oder dressurpferd erlangt 3jrg marktreife und ist deutlich einfacher zielgerichtet anzureiten. in jedem ländlichen stall finden sich genügend amateure die junge spring u dressurpferde (an)reiten und marktfähig machen.
                                    ohne dafür kosten- und zeitaufwändig mehrmals im monat teure vielseitigkeitsstrecken überhaupt zum notwendigen training anfahren zu müssen.
                                    dressurplätze und stangenhindernisse gibt es in jedem stall vor ort.
                                    turniererfahrung aussen vor:
                                    wenn ich ein junges VSpferd ausbilde (was ohnehin nur im sommerhalbjahr sinnvoll möglich ist) kostet mich das weit mehr als die ausbildung eines dressur oder springpferdes, weil ich dafür nirgendwo hinfahren muss.
                                    10-20 euro platznutzung, 20-50 euro spritkosten (je nach dem wohin man möchte, fremde wasser üben, differenzierte tiefsprünge etc) - das hat man alles nicht vor der haustür. das summiert sich schnell auf 100-200 euro zusätzlicher ausbildungskosten pro monat. m o n a t.
                                    das finanziert nur der berufstätige, der das nötige kleingeld dafür aufbringt. der hat aber in der regel kaum die zeitliche möglichkeit sowas nach feierabend mal eben zu stemmen. schon gar nicht regelmässig.
                                    da spielt es absout keine rolle ob die relevante championatssichtung an einem mittwoch stattfindet. routine will zeitlich möglich und bezahlt sein.
                                    bleiben die wenigen auserwählten die sich glücklich schätzen hinreichend variierende geländestrecken vor der eigenen haustür zu haben.


                                    Zitat von H-M Beitrag anzeigen
                                    Die geschilderte Produktveredlung vom rohen Pferd zum potentiellen Buschpferd könnte durch weitere Aufklärung der Züchter erreicht werden. Welchem Züchter ist bekannt, wie hoch VS-Pferde gehandelt werden? Ich könnte mir vorstellen, dass die Risikobereitschaft höher wäre, wenn die Gewinnerzielungschance bekannt wäre.
                                    Den Handel mit Vielseitigkeitspferden einer Hand voll Profis zu überlassen kann nur zur Zurückhaltung der Züchter führen.
                                    züchter aufklären?
                                    ich unterstelle du züchtest nicht selber?

                                    die gewinnerzielungschancen verteilen sich wie folgt:
                                    lesch uä veranstalten 2 bis 3 zielgerichtete auktionen oder verkaufstage pro jahr, die im schnitt 20 pferde umsetzen (also 60 im jahr).
                                    ich zitiere aus einer der letzten lesch-auktionen 2012 (22 pferde):
                                    "Die Preise waren im großen und ganzen sehr ausgewogen. Die Hälfte der Aspiranten erreichte die Marke des Durchschnittspreises über 20.000 Euro. Nur ein Pferd wurde unter 10.000 Euro verkauft."
                                    daraus folgt im umkehrschluss:
                                    die eine hälfte der pferde erreichten die marke des durchschnittspreises n i c ht und wurde nicht kostendeckend verkauft.
                                    um diese zehn überhaupt zu produzieren mussten 30-40 potentielle kandidaten erstmal gezüchtet werden. man darf spekulieren zu welchen preisen die infragestehenden züchter diese pferde nicht verkaufen konnten. gekostet haben sie dennoch alle das selbe wenn sie nicht vorher der existenzwahrenden kostenbremse zum opfer fielen und (um mit caspars worten zu sprechen) 3-4 jährig zum fohlenpreis verramscht wurden.

                                    ich bin kein mathematiker aber mein gesunder menschenverstand sagt mir, dass das alles andere als ein ausgewogenes risiko/chance profil ist.
                                    meine eigene langjährige erfahrung als züchter von dressur u n d blutpferden sagt mir darüberhinaus, dass es sehr unwahrscheinlich ist aus einem pool von 2-4 fohlen pro jahr (und damit liege ich schon deutlich über dem schnitt) regelmässig ein pferd pro jahrgang drei bis fünf jahre durchzufüttern, anzureiten, tüv-gerecht darzubieten und darüberhinaus entsprechend auszubilden, um dann mit gesunder wahrscheinlichkeit in dem begehrten bereich substantiell jenseits der 20tsd euro verkaufen zu können.
                                    das mag mit spring und dressurpferden gerade noch machbar sein weil hier der markt grösser ist, die gestehungskosten deutlich niedriger sind und ganz vor allem das ei oder andere sich zwischendruch auch als fohlen mal verkaufen lässt.

                                    das schlüsselwort ist substantiell.
                                    die 2-4 anderen pro jahr müssen damit auch noch bezahlt werden.
                                    nein.
                                    ich glaube nicht dass wir die züchter von blutpferden heute noch aufklären müssen.
                                    die haben ihre lektionen lange gelernt.
                                    www.muensterland-pferde.de

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                                    • Ramzes
                                      • 15.03.2006
                                      • 14703

                                      #58


                                      Der Hannoveraner Verband in Verden ist Zentrum der Pferdezucht und des Pferdesports. Außerdem finden hier die bekannten Verdener Auktionen statt.


                                      Gewinnerzielungschancen ? " normale " WB-Reitpferde
                                      Zuletzt geändert von Ramzes; 21.11.2013, 21:34.

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                                      • H-M
                                        • 23.02.2012
                                        • 432

                                        #59
                                        @fanniemae
                                        Dem deutschen VS-Sport würde es auf jeden Fall helfen, wenn weiterhin die auslandweit begehrten und erfolgreichen deutschen Vielseitigkeitspferde gezüchtet würden.
                                        Aus diesem Grunde versuche ich Wege zu finden, die auch den deutschen Züchtern und ihren begehrten Zuchtprodukten weiterhelfen.
                                        Selbst bin ich nicht Züchter, habe aber dieses Jahr Fohlen gekauft.
                                        Die Gewinnerzielungschancen anhand des Beispieles Lesch darzustellen ist aus meiner Sicht nicht realistisch.
                                        Doch selbst bei der Betrachtung der Lesch Auktionen werden in Bezug auf kostendeckenden Verkauf falsche Schlüsse gezogen. Betrachtet man einmal die angebotene Kollektion kommt man schnell zu dem Schluss, dass dort Pferde ohne Geländeerfahrung angeboten wurden und somit nicht die geschilderten Kosten verursacht hatten.
                                        Die Vermarktung über die Lesch Auktion erscheint für mich auch nicht der Regelfall zu sein. Verfolge doch bitte einmal zurück wie ein Chilli Morning oder ein Lionheart zu Fox-Pitt oder eine Wild Duchesse zu Chris Burton gekommen ist. Ich könnte noch unzählige Beispiele aufführen. Sicherlich sind diese Pferde nicht zu den von Dir genannten Preisen gehandelt worden. Schaut man einmal auf die internationalen Starterlisten erkennt man schnell welch großes Ausmaß an deutschstämmigen Pferde im Ausland unterwegs ist, die schon in jungen Jahren (5 u. 6jähr.) Deutschland zu anderen Preisen als die der Lesch Auktion verlassen haben.
                                        Sollten diese Sachverhalte den Züchtern verschwiegen werden?
                                        Die geschilderten Mehrkosten für die Ausbildung von Vielseitigkeitspferden in den Sommermonaten, die aufaddiert nach eigenen Angaben jährlich für 6 Monate um die 1 Tsd. € ausmachen, machen den Kohl auch nicht fett.
                                        Besitzgemeinschaften von Züchtern und Reitern könnte ein geeignetes Modell sein.

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                                        • #60
                                          @ Irislucia #51 Dazu möchte ich bemerken, daß die Ostholt Brüder aus einem Züchter-Reiter-Hof stammen. Und beide von Kind auf von ihrem Vater und dem züchterischen Umfeld in Warendorf, alles sozusagen als kleine Buben schon eingeimpft bekamen.
                                          Dort und in der Nachbarschaft wurden schon vor 40 oder 50 Jahren beste Blüter eingesetzt, z.B. Sinus xx.
                                          Zuletzt geändert von Gast; 21.11.2013, 22:08.

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