Die Psyche des Reiters

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  • Suomi
    • 04.12.2009
    • 4240

    Die Psyche des Reiters

    Diese Woche hatte ich in der Reitstunde ein Schlüsselerlebnis.

    Ich merkte es selbst, ich war noch gestresst von der Arbeit, unkonzentriert und einfach nicht locker, und war einfach zu ehrgeizig. Und ich merkte auch, daß mein Pferd schlecht ging... was mich ziemlich ärgerte und die Sache - logischerweise - nicht besser machte!

    Anweisung vom RL: werde locker, entspann dich, konzentriere dich, alles andere hat keine Bedeutung mehr, das lässt du hinter dir, es gibt nur noch dich und dein Pferd.

    Und dann - wow! Mein Pferd ging einen fleißigen Schritt, war im Takt und in der Balance, auf dem Hinterbein und über den Rücken. Und ohne! daß ich großartig was getan hätte! Ich habe NUR gefühlt, war entspannt und hochkonzentriert auf mein Pferd!

    DAS Gefühl will ich wiederhaben. Ich werde nun sehr daran arbeiten, daß ich beim Reiten meine Konzentration völlig auf mein Pferd fokussiere. Das war einfach gigantisch.


    Gibt einen schönen Spruch von Rudolf G. Binding:

    Das Pferd ist Dein Spiegel. Es schmeichelt Dir nie. Es spiegelt Dein Temperament. Es spiegelt auch seine Schwankungen. Ärgere Dich nie über Dein Pferd. Du könntest Dich ebensowohl über Deinen Spiegel ärgern.



    Unterschätzt man die Psyche des Reiters? Geht man auf DAS viel zu wenig ein, weil man sich auf "praktischere" Dinge (die man sehen kann) konzentriert? Vielleicht sollte man viel mehr an der Psyche ansetzen?
  • Nanuk2006
    • 03.11.2009
    • 149

    #2
    Kenne das von mir selber, wenn ich nach der Arbeit in den Stall hetze - und vor allem Dingen im vorherigen Stall dann oft gegen Öffnungszeiten anrannte, dann noch mit einem Reiter in der Halle, bei der nur meine Lebenserfahrung mich davon abhielt mich mit ihm rumzanken - hatte das Reiten gar keinen Sinn. Ein nervöses, explosives Pferd ohne Freude an der Arbeit. Nun mit längeren Öffnungszeiten, weniger Stau auf der Strecke zum Stall und sehr netten Mitreitern habe ich ein aufmerksames, lockeres Pferd, wenn die Gesundheit reiten zu lässt. Wenn ich merke, dass ich nicht abschalten kann, longiere ich, weil dabei nicht jede meine Spannungen direkt im Pferd ankommt.

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    • Korney
      • 05.03.2009
      • 3512

      #3
      Zitat von Suomi Beitrag anzeigen

      Unterschätzt man die Psyche des Reiters? Geht man auf DAS viel zu wenig ein, weil man sich auf "praktischere" Dinge (die man sehen kann) konzentriert? Vielleicht sollte man viel mehr an der Psyche ansetzen?
      Ja!!! Schön, dass du es am eigenen Pferd bemerkt und vor allem GEFÜHLT hast! Ein schöneres Geschenk hätte dir dein Pferd wohl nicht machen können.
      Sehr viele Reiter steigen abends gestresst auf ihren Vierbeiner, vermöbeln ihn, weil er nicht das macht, was sie wollen. Letztenendes spiegelt das Pferd aber nur die Anspannung des Reiters und ab einem Puls von 100 steigt die Vernunft ohnehin aus.. also ist die Abwärtsspirale vorprogrammiert.

      Ich hatte das letztes Wochenende: Kam Samstag abends nach 8 Stunden Blockseminar in Stall und wollte, um mein Gewissen zu beruhigen, zumindest putzen und dann wieder in die Box stellen. Aber leider war mein Kopf nach 8 Stunden totaler Matsch. In diesem Stand-by Modus hatte ich wohl keinerlei negative Anspannung mehr im Körper, im Gegenteil ich war locker, gelassen.. so nach dem Motto "Schwing-schwing" oder Woooza, je nachdem wie man es nennen will.
      Ich hol das Pferd raus, binde es an, putze es, hier und da, einfach in einer Seelenruhe das komplette Programm und sie bewegte sich keinen Centimeter. Sie ließ ihren Kopf fallen und war genauso tiefenentspannt wie ich..

      Es wäre interessant hier von Usern zu hören, die Osteopathen an ihre Pferde lassen.
      oder deren Reitlehrer auch Therapeuten sind

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      • Lillybel
        • 05.02.2008
        • 477

        #4
        Also reiten ist für mich immer die völlige Entspannung. Egal wie ich drauf bin. Steig ich auf´s Pferd fällt alles ab, weil ich nur noch auf´s Pferd konzentriert bin und hinterher merke ich, daß was mich vielleicht an diesem Tag permanent beschäftigt hat, daß hatte jetzt gerade Pause. Bin beim Reiten sozusagen absolut im Jetzt.

        Zum Spiegeln muß ich sagen, daß man mit seinem Pferd durch völlige Konzentration und Hingabe eine Verbindung schaffen kann.

        Klingt jetzt für manchen sicher sehr speziell, aber ich hatte im Sommer ein ebenso spezielles Erlebnis.

        Ein junges Pferd hatte eine plötzlichen Totalausfall. Drehte urplötzlich beim Aufsteigen völlig durch und schmiß seinen Reite schon beim Aufsteigen steigend ab. (Ganz übel, sah wirklich nicht gesund aus!) Es zeigt uns ganz klar: ist mir zu viel, ich will nicht.

        Der Reiter stieg zwar nochmal auf und ritt ein paar Runden, aber das Pferd war allein durch dieses Aufsteig-Erlebnis regelrecht traumatisiert.

        Ich habe mir dann ein Entspannungsprogramm in Kombination mit dem Klicker überlegt und war fassungslos, daß das Pferd plötzlich ausschlauchte und völlig am Schwanken war. Das passierte nicht nur einmal. Anscheinend hat ihm dieser Rahmen mit direkter positiver Bestätigung Sicherheit gegeben und er konnte sich entspannen.
        Ich will nicht behaupten das ich irgendwelche Fähigkeiten habe, aber ich hatte jedesmal eine ganz intensive Verbindung. Mein ganzer Körper bizzelte.

        Lange Rede kurzer Sinn. Das Aufsteigen verband dieses Pferd nach kurzer Zeit mit etwas sehr Angenehmen und schlaucht jetzt schon aus wenn ich die Aufstieghilfe in die Hand nehme!

        Auch beim Reiten läßt er jetzt endlich richtig los und ist einfach wunderbar. Ist mir selber irgendwie etwas unheimlich, aber es hat mir gezeigt wie sensibel unsere Pferde tatsächlich sind, und ich habe wirklich keine Ahnung von solchen Dingen, bin eher so eine Dressurtussi
        sigpic
        www.reitschule-viernheim.de

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        • Lillybel
          • 05.02.2008
          • 477

          #5
          Ach ja, alle 2 Monate kommt der Osteopath Dr. Guray; Ich bin also doch vorbelastet
          sigpic
          www.reitschule-viernheim.de

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          • dissens
            • 01.11.2010
            • 4060

            #6
            Ja, ich kenne das auch - ein Gefühl, als wären Reiter und Pferd nicht mehr zwei, von denen einer den anderen beeinflusst/steuert/beherrscht/bedient, sondern ein EINZIGES, eine Einheit.
            Und dann "fließt" es einfach. Während der Reiter noch denkt "ach, jetzt könnten wir eine Traversale reiten", leiten schon BEIDE eben diese Traversale ein, ohne dass der Reiter bewusst (!) "etwas tun muss".

            Wunderschön.

            Unterschätzt man die Psyche des Reiters? Geht man auf DAS viel zu wenig ein, weil man sich auf "praktischere" Dinge (die man sehen kann) konzentriert? Vielleicht sollte man viel mehr an der Psyche ansetzen?
            Ich denke, es muss mehreres zusammenkommen, um dieses Gefühl der "inneren Verbundenheit", des "ich muss eine Lektion nur denken, und schon führen wir (!) sie aus" zu erreichen.

            Das EINE ist und bleibt das "Technische": Welche Hilfen muss ich geben, um dem Pferd zu vermitteln, was jetzt kommt? Bin ich darin unsauber oder mehrdeutig, nützt auch alle Entspanntheit nix.

            Das andere würde ich als Durchlässigkeit des REITERS bezeichnen. Es ist eine innere Losgelassenheit, die sich ganz aufs Pferd einlässt und auch es dem Pferd erlaubt, sich auf den Reiter einzulassen. Weg vom Wollen, hin zum Spüren.

            Dominique Barbier (Wege zur Leichtigkeit in der klassischen Dressur) fokussiert diesen Aspekt sehr stark. In meinen Augen deutlich zu stark, eben weil er m.E. (viel) zu wenig auf die "technischen" Aspekte des Reitens eingeht. Aber wer das Technische im Großen und Ganzen beherrscht (und über grottige Sprache hinweglesen kann), der ist mit Barbier gut bedient, wenn er sich mal mehr auf diese (nahezu?) esoterische Ebene einlassen will.

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            • steffie1910
              • 30.06.2011
              • 2714

              #7
              Ich glaube auch dass sich jede Stimmung, die ich als Reiter habe, mehr oder weniger auf Sitz und Hilfen auswirkt!

              Bin ich psychisch angespannt kann ich nicht losgelassen sitzen...
              Wenn ich jedoch voll konzentriert und fokussiert aufs Pferd bin, kann ich mich auch total aufs Pferd einlassen, im Gegenzug ist das Pferd dann auch komplett "bei mir!"

              ich hoffe ihr versteht was ich meine

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              • Mondnacht
                • 01.12.2009
                • 2459

                #8
                Die Psyche des Reiters ist sehr wichtig. Der Trainer, der die Anspannung seines Reitschülers erkennt und dann noch abbauen kann, indem er einfach die richtigen Worte benutzt, der ist ein Großer!

                Bei mir gibt es auch Tage, da kann ich nicht entspannen und reiterlich würde nichts klappen, dann gehe ich entweder nur locker flockig auf den Springplatz oder am langen Zügel ins Gelände, alles andere hätte dann keinen Sinn.

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                • Elke
                  • 05.02.2008
                  • 11703

                  #9
                  Suomi, das stimmt.
                  Ich habe es erlebt, nach einem Pferd mit einem guten Phlegma bekam ich meine Stute, ein Quirl, jung, dynamisch, elektrisch.
                  Wenn ich aufstieg, MUSSTE ich mich total auf sie konzentrieren, sonst ging gar nichts. Anfangs hat das natürlich nicht so geklappt, aber mit Hilfe einer guten Reitlehrerin haben wir es geschafft, ein Team zu werden.
                  Auch wenn Tierkommunikatoren oft angezweifelt werden, ich habe das, was von dort kam in meinem Pferd wiedergefunden. Sie hat sich so ausgedrückt, ich gehöre ihr und sie mir....und irgendwie fühle ich das auch, wenn ich draufsitze.

                  Gestern Abend hatte ich in der Richtung etliche AHA-Erlebnisse: Klassisches Reiten mit Martin Plewa.
                  Er hat ein Beispiel gebracht.
                  Ein ehemaliger Lehrling von Paul Stecken wollte mit über 60 Jahren noch mal Unterricht bei jenem haben, um sein 18 jähriges Grand Prix Pferd noch einmal vorstellen zu können. Herr Plewa hat alle seine Mitarbeiter auf die Tribüne geholt, damit sie zusehen.
                  Herr Stecken ließ ihn im Schritt Zügel aus der Hand kauen, aufnehmen, Zügel aus der Hand kauen, aufnehmen, längere Zeit, ebenso im Trab und später im Galopp.
                  Dann sagte er irgendwann, so, jetzt kannste die Aufgabe reiten.
                  Nach dem Absitzen hat der "Lehrling" gesagt, so gut wäre sein Pferd schon lange nicht mehr gegangen.
                  Dieses Zügel aus der Hand kauen und wieder aufnehmen werde ich auch versuchen. Es läßt Reiter und Pferd zur Ruhe kommen und entspannen. Dass dann das Reiten ein Genuss wird, liegt an der Vorbereitung.
                  Je ruhiger bzw. konzentriert locker wir sind, um so einfacher machen wir es uns und dem Pferd.
                  Hoffentlich schaffe ich das....es wird sich lohnen.
                  Ein anderer Reitlehrer sagte mir mal: Ihr müßt ein Team werden. Und das ist wahr.

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                  • Suomi
                    • 04.12.2009
                    • 4240

                    #10
                    ich finde das ja ein hochinteressantes Thema und danke, für eure sehr lesenswerten Beiträge die das bestätigen.

                    Aber ganz ehrlich? Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, daß bislang doch so wenige Beiträge gekommen sind... in den anderen Dressurthreads wird gerne gefachspimpelt und alles bis ins Kleinste analysiert... warum kommt HIER so wenig Resonanz von denen, die so gerne in den Dressurthreads schreiben?

                    Denn ihr habt mich bestätigt: Die Psyche ist nicht zu unterschätzen und sollte viel mehr im Reiten miteinbezogen werden.

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                    • Korney
                      • 05.03.2009
                      • 3512

                      #11
                      Zitat von Suomi Beitrag anzeigen

                      Aber ganz ehrlich? Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, daß bislang doch so wenige Beiträge gekommen sind... in den anderen Dressurthreads wird gerne gefachspimpelt und alles bis ins Kleinste analysiert... warum kommt HIER so wenig Resonanz von denen, die so gerne in den Dressurthreads schreiben?
                      Weil die anderen User sich alle im Thema "Vox-die Pferdeprofis.." über genau diese Metaebene lustig machen..

                      Da frag ich mich, welch Verständnis von "Horsemanship" sich eigentlich hier im Forum tummelt!?
                      Meiner Meinung nach fängt HMS nicht erst an, wenn ich ein Bein in den Bügel setze, sondern sobald ich im Stall angekommen die Autotüre hinter mir zu mache.

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                      • Finy
                        • 14.02.2006
                        • 1974

                        #12
                        also ich z.B habe einen "langen Arbeitstag" Tag pro Woche...an dem ich von 7.30 bis mind. 18 eher 18.30 Uhr im Büro sitzen muss (die anderen Tage sind normal mit 8h). An diesem Tag reite ich so gut wie gar nicht...weil ich eigentlich nur noch EINS will...HEIM AUFS SOFA. Würde ich mich da aufs Pferd setzen wäre ich einfach nur ungeduldig und genervt wenn irgendwas nicht klappt. Mit der alten Stute wäre noch ne SChrittrunde möglich gewesen, ...auch Nachts. Aber mir dem jungen jetzt erfordert auch das alle Konzentration (obwohl wirklich brav). Also gibt es an DEM Tag einfach nur laufen lassen oder Führanlage... wahlweise auch nur Koppel

                        Weil die anderen User sich alle im Thema "Vox-die Pferdeprofis.." über genau diese Metaebene lustig machen..
                        Wir machen uns nicht über die "Metaebene" lustig, sondern über die Art und Weise wie sich die selbsternannten "Pferde-Profis" in der Serie darstellen /dargestellt werden!
                        Zuletzt geändert von Finy; 25.10.2012, 12:36.

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                        • silas
                          • 13.01.2011
                          • 4018

                          #13
                          Das unterschreibe ich Suomi.

                          Nehmen wir doch mal das Thema Angst als Beispiel.

                          Wer angstvoll auf dem Pferd sitzt, hält den Atem an und ist entsprechend verkrampft. Beides überträgt sich sofort auf das Pferd. Speziell zu diesem Thema gibt es viele gute Anleitungen, wie der Ausbilder seinem Schüler helfen kann.
                          Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                          • Furioso-Fan
                            • 12.08.2004
                            • 10940

                            #14
                            Zitat von Korney Beitrag anzeigen
                            Weil die anderen User sich alle im Thema "Vox-die Pferdeprofis.." über genau diese Metaebene lustig machen..

                            Da frag ich mich, welch Verständnis von "Horsemanship" sich eigentlich hier im Forum tummelt!?
                            Meiner Meinung nach fängt HMS nicht erst an, wenn ich ein Bein in den Bügel setze, sondern sobald ich im Stall angekommen die Autotüre hinter mir zu mache.
                            Danke!
                            Und wer ein anderes Verhältnis zu seinem vierbeinigen Kameradenb hat, wird als Tüddler oder Wendy diffamiert.
                            Macht hier langsam echt keinen Spaß mehr!

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                            • Finy
                              • 14.02.2006
                              • 1974

                              #15
                              deswegen immer wieder bewußt ausatmen... das entspannt den Sitz :-)

                              Kommentar

                              • silas
                                • 13.01.2011
                                • 4018

                                #16
                                ..und Entspannungsübungen "turnen" - ob nun nach Jacobsen oder einer Physiotherapeutin meines Vertauens, ob auf dem Pferd oder täglich auf dem Boden.

                                Einen Atemkurs besuchen - die Ausrichtung nach Feldenkrais in Kombination mit anderen Techniken ist sicherlich nicht falsch - da hat carlo Recht.

                                So technisch alles klingt, es wirkt auch auf die Psyche, jetzt sind wir wieder beim individuellen Lernprozeß.
                                Zuletzt geändert von silas; 25.10.2012, 12:55.
                                Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                                • dissens
                                  • 01.11.2010
                                  • 4060

                                  #17
                                  Jepp. EIGENES "Runteratmen" bringt auch so manches hohldrehende Pferd ganz gut runter. Nicht von "Oh Gott, ich muss sofort flüchten" auf "halbkomatös", aber auf "gut handhabbar". Selbst ausprobiert.

                                  Was dieseen "Meta-Ebenen-Effekt" (ich nenne es mal so) nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag angeht ...
                                  Sicher, kenne ich auch. "Boah, nee, jetzt nicht auch noch DAS!"
                                  Wenn man's aber trotzdem angeht und dem inneren Schweinehund in den Hintern tritt, dann wird das oft GERADE WEIL man so schlapp ist (und DAHER eher tiefentspannt daherkommt) erstaunlich gut.
                                  Weil man dann nicht (mehr) auf "Leistung" fixiert ist, weil man den Anspruch an solchen Abenden von "ich muss heute unbedingt xyz hinbekommen" auf "okay, schau'n mer mal, was geht" runterschraubt. Und weil man genau DANN offener auch fürs Pferd und ent-spannter ist.

                                  Kommentar

                                  • Mondnacht
                                    • 01.12.2009
                                    • 2459

                                    #18
                                    Zitat von Elke Beitrag anzeigen
                                    Gestern Abend hatte ich in der Richtung etliche AHA-Erlebnisse: Klassisches Reiten mit Martin Plewa.
                                    Er hat ein Beispiel gebracht.
                                    Ein ehemaliger Lehrling von Paul Stecken wollte mit über 60 Jahren noch mal Unterricht bei jenem haben, um sein 18 jähriges Grand Prix Pferd noch einmal vorstellen zu können. Herr Plewa hat alle seine Mitarbeiter auf die Tribüne geholt, damit sie zusehen.
                                    Herr Stecken ließ ihn im Schritt Zügel aus der Hand kauen, aufnehmen, Zügel aus der Hand kauen, aufnehmen, längere Zeit, ebenso im Trab und später im Galopp.
                                    Dann sagte er irgendwann, so, jetzt kannste die Aufgabe reiten.
                                    Nach dem Absitzen hat der "Lehrling" gesagt, so gut wäre sein Pferd schon lange nicht mehr gegangen.
                                    Dieses Zügel aus der Hand kauen und wieder aufnehmen werde ich auch versuchen. Es läßt Reiter und Pferd zur Ruhe kommen und entspannen. Dass dann das Reiten ein Genuss wird, liegt an der Vorbereitung.
                                    Je ruhiger bzw. konzentriert locker wir sind, um so einfacher machen wir es uns und dem Pferd.
                                    Hoffentlich schaffe ich das....es wird sich lohnen.
                                    Ein anderer Reitlehrer sagte mir mal: Ihr müßt ein Team werden. Und das ist wahr.
                                    Elke, genauso habe ich es heute mit dem 4jährigen gemacht, den ich zur Zeit reite.

                                    Gestern war er das erste Mal in einer fremden Halle und wurde dann auch noch von zwei Leuten geritten, ich dachte mir sowieso, das er heute etwas Muskelkater haben könnte. Nun war es draußen heute fürchterlich windig und insgesamt sehr aufregend, weil auch Baulärm im Hintergrund war. Ich habe das Pferd länger geführt, bin aufgestiegen und habe mehr oder weniger sofort (nach den erten kleinen Bucklern) mit dem Zügel aus der Hand Kauen lassen angefangen.

                                    Was soll ich schreiben? Das Pferd war nach 20 Minuten in allen drei Gangarten ganz locker und ruhig. Guter Tipp, ich werde das nochmal ausprobieren!

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                                    • Korney
                                      • 05.03.2009
                                      • 3512

                                      #19
                                      Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                                      Danke!
                                      Und wer ein anderes Verhältnis zu seinem vierbeinigen Kameradenb hat, wird als Tüddler oder Wendy diffamiert.
                                      Macht hier langsam echt keinen Spaß mehr!
                                      Och, lass dir doch nicht die Suppe versalzen! Wenn wir noch eine Person finden, können wir uns zu dritt laut sozialpsychologischer Definition schon "Gruppe" nennen. So allein sind wir dann auf weiter Flur schon garnicht mehr

                                      Kommentar


                                      • #20
                                        Hallo liebe Mitstreiter,

                                        ein super interessantes Thema.
                                        Ich bin auch so ein HB-"Frauchen".... mit Bürokoller.......und einer super tollen ( aber auch sensiblen-danke an dich,du hast mir viel beigebracht) stute.
                                        Diese Stute ist "mein Spiegel" schon beim Putzen und wir sind nach wirklichen Schwierigkeiten ein Team geworden.
                                        Dazu gehört auch-mal nicht reiten-longieren-hsm ,oder einfach nur putzen.
                                        Desweiteren kann ich mir den Vorrednern nur anschliesssen und würde mich auf weitere Antworten freuen.
                                        LG Traviata

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