Schumacher erfindet neuen Begriff : neo-klassisch

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  • marquisa
    • 08.02.2006
    • 3410

    #61
    Liesl,ich nenn dir mal als Beispiel unseren Friesen.Wenn man dem nicht sanft den Weg in die Tiefe gezeigt hätte,würde der heute noch nach einigen Wochen unter dem Sattel mit den Ohren die Deckenbalken abstauben und beim Aufsteigen müsste man Obacht auf seine Schneidezähne geben.

    Da bekommt das Wort "herausheben" eine ganz neue Dimension :-)

    Der Knackpunkt ist aber,dass man zuerst das Hinterbein aktiviert haben muss,dass heißt,das Vorwärts muss etabliert sein,bevor ich vorne via Zügel einwirken darf.Fummel ich erst herum,ohne den Gang eingelegt zu haben,wirds ein Rohrkrepierer und artet in Gezergel aus.

    Das Schreiben wird jetzt etwas mühselig,da mein Männe mir im Nacken sitzt und mich ständig korrigiert ;-)))

    Gar nicht wahr,nicht ständig,aber immer öfter :-))))

    Er sagt,ich solle froh sein,dass er mich vor den lauernden Fettnäpfchen bewahrt,in die ich so gerne reintrete.Schönen Abend!

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    • #62
      Zitat von Greta Beitrag anzeigen
      So und nun noch ein kleines Anschauungsbeispiel für Nase vorne.... Weil ich nichts vom anonymen Posten in Foren halte..... Ich stehe zu dem was ich schreibe...

      Ich hab ja als Projekt grade einen 14 jährigen Blüter mit 80 Starts auf der Rennbahn und danach etwas Westerngejuxe......
      Galt als maulige Krücke...
      Ich hab ein paar alte Photos von Ihm aufgetrieben, die mir erklären warum man das so sagte.... ich schätze mal keiner der tollen Reiter hier, mit den grossen Erfolgen hätte sich auf dies Pferd raufgesetzt. Es entspricht jedenfalls mit Sicherheit nicht der tollen neuen Pferdegeneration die alles von alleine macht

      Hier die alten Photos....


      Und nun das Pferd nach 6 Wochen meiner Reiterei (Davon 2 bis 3 Wochen nur Schritt, weil ich nicht wusste wie er auf den Beinen ist und ich Ihn nicht plätten wollte, weil er so ausser Kondition war). Ich bin kein Profi, bin nie über M Dressur auf Turnieren geritten und reite seit 14 Jahren nur für mich zu Hause.


      Klar ist da noch ganz viel Arbeit, die vor uns liegt, (Schulten-Baumer hat mal in einem seiner Video so schön immer gesagt, Klar ist das alles noch nicht perfekt, soll es ja auch gar nicht sein.... ) und klar wird aus diesem Pferd nie der grosse Dressurkracher... aber ich hatte nie vor Ihm die Nase auf die Brust zu ziehen... Ich warte einfach bis er genügend Muskeln hat um sich freiwillig zu tragen.

      Und das schöne ist, er ist dran gewöhnt, die Nase vor der Senkrechten zu tragen
      Und wie auf Deinem Video das Pferd geht - IS A HAPPY HORSE ?

      Nein,danke !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      Und wie kannst Du Schulten-Baumer zitieren,der immer wieder die Pferde "hinter-die-Senkrechte" nimmt - und nicht,dass ich das kritisiere,aber es passt ja ueberhaupt nicht zu dem,was Du vertrittst .

      Gruss,

      carlo
      Zuletzt geändert von Gast; 12.04.2012, 22:24.

      Kommentar


      • #63
        Zitat von Greta Beitrag anzeigen
        Hmmm spricht nicht für den guten W.Schultheiss.... Er war ein toller Reiter, der ein Pferd dazu bringen konnte Lektionen auszuführen, die es eigentlich noch gar nicht konnte.... Und statt daraufhinzuweisen, das das Pferd eben noch nicht ganz soweit ist, so ein arroganter Ausspruch.....

        Was fuer eine Arroganz - Deine Aussage ueber Willi Schultheis,aber das ist unsere Zeit heute,jeder kann etwas sagen - ob es Substanz hat oder nicht !

        Und unter Schultheis waere Dein Vollblueter nicht nur nach 5 Minuten besser gegangen,sondern auch -

        HAPPIER !

        Kommentar

        • Basti
          • 19.03.2003
          • 1394

          #64
          Ich finde diese Diskussion sehr interessant (wo ist der "gefällt mir" Button ?)

          Gibt es eigentlich eine Definition für das immr viel zitierte "klassisch" in der Dressurausbildung (ausser der immer angeführten Ausbildungsskala)?

          Ich habe das Gefühl, dass viele unter "klassisch" ganz unterschiedliche Vorstellungen haben. Der Begriff scheint mir echt überstrapaziert. Mir Simpel scheint, dass alles was nicht zwanghafte Beizäumung (= Hyperflexion) gleich "klassisch" ist (zumindest wenn ich mir die Ausbilder hier in der Gegend anschaue, die mit "klassisch" Werbung machen). Mir "klassisch" damit zu definieren, ob ein Pferd vor oder hinter der Senkrechten geht, ist mir zu wenig.

          Was bitte ist "klassisch"?
          Jeda macht mal Fela

          Kommentar


          • #65
            Zitat von Basti Beitrag anzeigen
            Ich finde diese Diskussion sehr interessant (wo ist der "gefällt mir" Button ?)

            Gibt es eigentlich eine Definition für das immr viel zitierte "klassisch" in der Dressurausbildung (ausser der immer angeführten Ausbildungsskala)?

            Ich habe das Gefühl, dass viele unter "klassisch" ganz unterschiedliche Vorstellungen haben. Der Begriff scheint mir echt überstrapaziert. Mir Simpel scheint, dass alles was nicht zwanghafte Beizäumung (= Hyperflexion) gleich "klassisch" ist (zumindest wenn ich mir die Ausbilder hier in der Gegend anschaue, die mit "klassisch" Werbung machen). Mir "klassisch" damit zu definieren, ob ein Pferd vor oder hinter der Senkrechten geht, ist mir zu wenig.

            Was bitte ist "klassisch"?
            Das ist ja mein Point - auf diese Definition warte ich seit 40 Jahren !

            Kommentar


            • #66
              Ich moechte wieder zu denken geben - z.B. fuer Caspar - was Reiter und Ausbilder glauben,wie Resultate zu erzielen sind,ist

              IMMER davon abhaengig,was dieser Reiter gelernt hat !

              Wenn ein Reiter ein anderes System nicht kennt,ist es absolut falsch vom eigenen Standpunkt zu beurteilen.

              @ Caspar - so ist es in unserer Arbeitsweise ( Rudolf Zeilinger-Willi Schultheis ) eben nicht notwendig erst Durchzuhalten - wie Du es anfuehrst !

              Weil mit einem Pferd,das sich auf den Zuegel legen wuerde - wie Du es anfuehrst -,wir es erst oben lassen,oder wenn es selbst am langen Zuegel nach unten haengen wuerde,in einer Minute "oben" haben,durch einige kraeftige Sporn-stoesse - jetzt kommen die HAPPY-HORSE- Reiter wieder ! Um Gottes Willen Sporn-Stoesse !

              Aber die Stunden und Meilen um Meilen,die die Pferde bei diesen Reitern "leiden" - da wollte ich nicht Pferd sein !

              Kommentar

              • Greta
                • 30.06.2009
                • 3879

                #67
                Zitat von carlo Beitrag anzeigen
                Und wie auf Deinem Video das Pferd geht - IS A HAPPY HORSE ?

                Nein,danke !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

                Und wie kannst Du Schulten-Baumer zitieren,der immer wieder die Pferde "hinter-die-Senkrechte" nimmt - und nicht,dass ich das kritisiere,aber es passt ja ueberhaupt nicht zu dem,was Du vertrittst .

                Gruss,

                carlo
                Ich kann mich nicht wirklich daran erinnern, das ich Ihn als Beispiel für ein Happy Horse gebracht habe.... Ich denke nicht, das er Grund hätte, überhaupt Happy zu sein
                Ich finde seinen Lebensablauf ziemlich bescheiden..... Bis er 6 war, hat er ziemlich viele Rennen gewonnen und durfte dann noch bis er 9 war 3 Jahre weiterlaufen obwohl
                er dann wohl gar nicht mehr erfolgreich war. Wie schon erwähnt 80 Rennen bei 260.000 Dollar Gewinnsumme
                Wenn ich mir die ganzen hochgelobten Zuchttiere so ansehe, kommen die wenigsten auf solche Zahlen. Die hatten vermutlich nettere Besitzer als er, die wollten nicht den letzten Cent rausholen.
                Seine Beine sind mit allen Arten von Narben übersäht...Der hat alles mitgemacht, was man sich nur vorstellen kann.... Das der noch einen Schritt laufen kann ist ein Wunder..... Übrigens brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, ich reite Ihn nach wie vor hauptsächlich Schritt... Er wird nicht Runde um Runde rumgegeigt..... Dafür tut er mir zu leid.....
                Und als er dann wohl wirklich nicht mehr konnte, dann wurde er einfach weggeschmissen. Die jetzige Besitzerin hat Ihn vorm Schlachter gerettet....
                Ich denke mal er ist momentan wenigsten happier als die letzten Jahre, weil täglich jemand kommt, der Ihm Äpfel und Karotten mitbringt und sich mit Ihm beschäftigt.....
                Nein ich glaube ein Happy Horse sieht anders aus.....
                Und ich fürchte, da würde auch ein Schultheiss nicht weiterhelfen... Falls er es sich überhaupt angetan hätte sich draufzusetzen, hätte er Ihn mit Sicherheit besser geritten als ich (wenigstens solange er Ihn nicht piaffiert hätte...), aber hätte er damit das schreckliche Leben dieses Pferdes besser gemacht???

                Und warum soll ich nicht Schulten-Baumer zitieren?? Woher weisst Du was ich vertrete?? Ich suche mir, da leider die tollen Ausbilder sich bei uns in der Gegend nicht grade tottreten , mir das zusammen, was ich für mich als Sinnvoll erachte... Und dies eine Video von Dr. Schulten-Baumer und Isabell Werth hat mir immer sehr gefallen.
                Ich hab sogar ein Linda Tellington-Jones Video, auch wenn es mir fast peinlich ist, weil ich diese Richtung nie richtig ernstgenommen habe, welches mir den entscheidenen Hinweis für das Anreiten eines etwas komplizierten jungen Pferdes gegeben hat... Ich war schon ziemlich gefrustet und mit diesem Denkanstoss aus dem Video war das Problem dann ratzfatz gelöst
                Ich bin zu fast allem bereit wenn es funktioniert.....

                Und apropos funktionieren, für mich hat diese Profireiterei eben einfach nicht funktioniert.... Mir ist es vielleicht noch egal ob das Pferd happy ist, wenn aber ich nicht happy bin, weil mein Pferd sich aufrollt, steigt, sich festmacht und sich bei jeder Gelegenheit versucht zu entziehen dann ist es mir egal welcher tolle Reiter es ausgebildet hat. Diese Art der Reiterei macht mir keinen Spass....
                Allegra von Flake aus der Amica

                Kommentar

                • Greta
                  • 30.06.2009
                  • 3879

                  #68
                  Zitat von carlo Beitrag anzeigen
                  Was fuer eine Arroganz - Deine Aussage ueber Willi Schultheis,aber das ist unsere Zeit heute,jeder kann etwas sagen - ob es Substanz hat oder nicht !

                  Und unter Schultheis waere Dein Vollblueter nicht nur nach 5 Minuten besser gegangen,sondern auch -

                  HAPPIER !
                  Naja zitiert hast Du Ihn mit dieser Aussage.....Ich habe Ihn zwar leider nie kennengelernt, aber ich bin vollkommen davon überzeugt, das er ein begnadeter Reiter war, der sich im Grabe umdrehen würde, wenn er wüsste was heute manchmal so zusammengeritten wird....
                  Und vielleicht war es ja bei seinen Demonstrationen auch nicht so, wie es bei Deiner Aussage rüberkam.
                  Ich habe jedenfalls (auf jeden Fall einen) Grand Prix Reiter erlebt, der 3 jährige Pferde bei öffentlichen Aufführungen piaffierend vorstellte... Und da ich leider auch das Ende der Karriere dieser Pferde miterleben durfte (eins verweigerte mit 6 jeden weiteren Schritt unterm Reiter, eins mit 7) imponieren mir solche Beispiele nicht besonders....
                  Nichts für ungut, ich wollte nicht W.Schultheiss angreifen
                  Allegra von Flake aus der Amica

                  Kommentar

                  • marquisa
                    • 08.02.2006
                    • 3410

                    #69
                    Jetzt packe ich doch noch mal ein Fettnäpfchen an:

                    Greta,"dein" Blüter betreibt auf deinem Video eher Krankengymnastik,als dass man von richtigem Reiten sprechen kann.Es ist gut und richtig,dass es Menschen gibt,die diese ausgemusterten Sportmaschinen abfangen und ihnen einen schönen Lebensabend ermöglichen.Bei guter Pflege kann er sich mit Sicherheit noch ordentlich mausern,wenn man denn die offensichtlich derzeit bestehenden Rückenschmerzen in den Griff bekommt.So ein Pferd würde ich momentan nur vom Boden aus arbeiten.

                    Jedoch sind dies ja zwei Paar Stiefel.Ich setze jetzt einfach mal grundsätzlich voraus,dass das Pferd,mit dem ich ernsthaft trainiere,absolut gesund und demnach den körperlichen und geistigen Beanspruchungen gewachsen ist.Sonst setze ich mich da nicht drauf.Punkt.

                    Dein Blüter ist doch das beste Beispiel dafür,dass durch Fehlbelastungen zwangsläufig Langzeitschäden auftreten,viele wollen nur nicht wahrhaben,dass diese auch bei augenscheinlich pferdefreundlichem Gebrauch entstehen können.

                    Geh doch heute mal in einen Reitstall und sag einem Pferdebesitzer:
                    Dein Pferd ist von hinten rechts nach vorne links schief,wie arbeitest du den bzw. wo musst du drauf achten?

                    Da staunst du,die haben zwar eine ganze Armada an Literatur im Bücherregal stehen,können diese "Ahnung" jedoch nicht am lebenden Objekt anwenden.

                    Und genau da mss angesetzt werden:Schulung des Auges,damit überhaupt eine Grundlage für eine Beurteilungsfähigkeit geschaffen wird.

                    Kommentar

                    • monka
                      • 22.02.2010
                      • 2441

                      #70
                      und grundlegende Anatomiekenntnisse

                      frag mal im Stall, wo beim Pferd das Schlüsselbein ist

                      Kommentar

                      • marquisa
                        • 08.02.2006
                        • 3410

                        #71
                        Zitat von monka Beitrag anzeigen
                        und grundlegende Anatomiekenntnisse

                        frag mal im Stall, wo beim Pferd das Schlüsselbein ist
                        Von den gänzlich Unbedarften sprech ich hier gar nicht.

                        Ganz toll sind diejenigen mit rudimentärem Halbwissen.

                        Kommentar

                        • cps5
                          • 07.07.2009
                          • 1586

                          #72
                          Und was mir da auf den Hammer ging,ist dass der Begriff : KLASSISCH - einfach immer dabei sein muss - selbst,wenn man es so nicht macht,sondern :

                          " NEO-KLASSISCH "
                          Also, soweit es hier um die Begriffsverwendung geht, mal meine etwas zynische Auslegung:

                          "Klassisch" wird - in welcher Branche auch immer - als Attribut für etwas angesehen, das vor langer Zeit entstand und sich eine längere Zeit (idealerweise bis zur Gegenwart) gehalten hat. Gehalten hat es sich daher, weil es sich gut verkaufen ließ. Und es ließ sich gut verkaufen, weil es sich erfolgreich anwenden ließ - im Idealfall weil es auf fundiertem Wissen und guten Ideen basierte. Da nannte man es aber noch nicht "klassisch", sondern beispielsweise "Methode nach XYZ". Wenn man nun selbst weder das Wissen noch gute Ideen eines XYZ hat: Was macht man dann? Man bezeichnet ihn als Klassiker und die eigene Absicht, nach dessen Methode zu arbeiten, in logischer Konsequenz als klassisch.

                          Die Verwendung dieses Begriffs "klassisch" soll also bei dem Leser/Zuhörer insinuieren, dass man sich die Mühe macht, auf die Lehren alter Meister zurückzugreifen, anstatt sich einfach nur auf die mittlerweile vorhandenen (z. B. technischen) Hilfsmittel zu verlassen bzw. sie über den Wert eigenen - natürlich qualitätvollen - Gedankenguts und Fleisses zu stellen.

                          Ich wette, wenn man einen nach eigener Auffassung nach "neo-klassischen" Grundsätzen arbeitenden Menschen nach dieser Neo-Klassik befragt, wird man in etwa folgende Antwort hören: "Ich arbeite im Sinne der alten Meister unter Berücksichtigung zwischenzeitlich erlangter Erkenntnisse in anatomischer, technischer, medizinischer usw. Hinsicht." Dieser Mensch stellt seine Arbeit dann also sozusagen als Verbesserung oder Weiterentwicklung der Arbeit anerkannter Altmeister dar.

                          Wenn ich persönlich gefragt werde, was jemand mit diesem Begriff "neo-klassisch" bezwecken will, sage ich: Er möchte den potenziellen Kunden weismachen, dass seine Arbeit "der letzte Schrei" ist und sich seine geschriebenen/noch zu schreibenden Bücher ebenso wie angedachte Seminare gut verkaufen lassen.

                          Ich sehe also das ganze ähnlich wie carlo: Der Begriff "klassisch" sowie alle damit zusammenhängenden Wortschöpfungen haben keine deutungsfähige Aussage, sondern sind schlicht und ergreifend werbewirksamer Natur.

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                          • Mondnacht
                            • 01.12.2009
                            • 2459

                            #73
                            Gut geschrieben!!!

                            Wir können uns wohl darauf einigen, dass einige Wege zu dem von uns allen gewünschten Ergebnis eines zufriedenen und durchlässigen Pferdes führen. Wie gesagt, ich finde es immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich die Ausbilder bei uns in der Gegend arbeiten, wo ja doch die meisten mal bei Herbert Rehbein zur Ausbildung oder zum "Feinschliff" wahren...

                            Mein persönliches Schlüsselerlebnis hatte ich vor einigen Jahren mit meinem neuen PFerd, den ich von meinem damaligen Ausbilder übernommen hatte. Ein ganz sensibles, mit feinen Zügelhilfen zu reitendes Tier, aber bei mir ging er anfangs nicht auf den Zirkel. Ich kannte es einfach so, dass man am äußeren Zügel abwendet, mein neues Pferd hatte aber gelernt, dass auch bisschen Druck auf den inneren Zügel gegeben wurde. Wir haben uns dann halt aneinander angepasst, war aber schon komisch, so kurz ritt ich zu der Zeit auch nicht und ich kam mir wieder wie eine Anfängerin vor...

                            Letztes Jahr mit meinem jetztigen Pferd blieb ich auch noch kurz bei dem Ausbilder der Pferdes, dass klappte auch nicht so sehr gut, für den Stall bin ich immer mit viel zu viel Bein geritten, dafür aber mit der völlig falschen Anlehnung (zu weich). Ich habe dann doch lieber "meinen" Weg eingeschlagen, denn was nützt es, ein hochsensibel gerittenes Pferd zu haben, mit dem ich aber nicht einen Meter draußen am langen Zügel reiten kann.
                            Ist meiner jetzt ein HAPPY HORSE? Keine Ahnung, aber er machte eigentlich einen zufriedenen Eindruck unter mir und selbstverständlich gibt es bei mir auch mal einen Sporeneinsatz, wenn das Hinterbein nicht so mitmacht wie ich es mir vorstelle.

                            Naja, und mein neues reiterliches Ersatzprojekt (bis meiner wieder fitt ist) macht nach 4 Wochen, die ich das Pferd reite schon Schenkelweichen, halbwegs vernünftige Übergänge, rennt nicht mehr kopflos im Galopp los, sondern akzeptiert auch mal einen treibenden Schenkel, lässt sich phasenweise Aussitzen und beginnt alles in allem ihre jahrelange Schiefe, wie soll ich es schreiben, zu verlieren ( was vielleicht noch etwas früh als Aussage ist). Achja, ich finde, die Rückenmuskulatur baut sich auf und arbeitet mit...

                            Kommentar


                            • #74
                              Klassisch bedeutet für mich - nach den Richtlinien geritten.
                              Wobei man aufpassen muss denn: Bei den Pferden gibt es genau so viele Individuen, physisch und psychisch gesehen, wie bei den Menschen.

                              Die wirkliche Reitkunst besteht meiner Meinung nach darin, herauszufinden, wie das jeweilige Pferd zu arbeiten ist und das dann auch so zu tun.
                              Das bezieht sich auf das 4 jährige Pferd zu Beginn seiner Ausbildung genau so wie auf das ausgebildete Dressur-Spring- oder VS Pferd.

                              Was aber in keinem Fall sein dürfte ist, daß Pferde in einem Kadavergehorsam wie das oft in den hohen Klassen der Fall ist, durch eine Prüfung geritten werden und dann noch hoch bewertet.

                              Damit stellen sich die Richter ein Armutszeugnis aus, das entweder von Unwissenheit oder Parteilichkeit zeugt.

                              Kommentar

                              • Greta
                                • 30.06.2009
                                • 3879

                                #75
                                Zitat von marquisa Beitrag anzeigen
                                Jetzt packe ich doch noch mal ein Fettnäpfchen an:

                                Greta,"dein" Blüter betreibt auf deinem Video eher Krankengymnastik,als dass man von richtigem Reiten sprechen kann.Es ist gut und richtig,dass es Menschen gibt,die diese ausgemusterten Sportmaschinen abfangen und ihnen einen schönen Lebensabend ermöglichen.Bei guter Pflege kann er sich mit Sicherheit noch ordentlich mausern,wenn man denn die offensichtlich derzeit bestehenden Rückenschmerzen in den Griff bekommt.So ein Pferd würde ich momentan nur vom Boden aus arbeiten.
                                Hmm mag schon sein, das das Krankengymnastik ist.... Aber ich hatte immer die Vision, das klassische Reiterei auch eine Gymnastizierung des Pferdes zum Ziel hat
                                Und genau das strebe ich an... Ich denke auch schmerzende Knochen, die dieser alte Herr mit Sicherheit hat, kann man durch richtige Gymnastizierung etwas gängiger machen.....
                                Heute hat man diese elitären Pferde, die so gezüchtet sind, das sie alles schon von Anfang an machen kann (da stimme ich Herrn Schuhmacher aus vollem Herzen zu), früher hatten die Reiter das was es eben gab. ich hab vor einiger Zeit ein tolles Video auf Youtube gesehen, hab ich glaub ich sogar hier eingestellt, wo Reiter der Olympiade in Tokio 1964 gezeigt wurden... Bei einigen der Pferde dort würden vermutlich heutige Starreiter keine Sekunde Arbeit mehr reininvestieren.... Und trotzdem sind diese Pferde bis ins hohe Alter erfolgreich gelaufen..
                                Thema: Dressur früher
                                Hier mal der Name zum Thread, allerdings ist das Video wohl leider entfernt worden, und sorry verlinken zur Diskussion zum Thread schaffe ich irgentwie nicht...
                                Ich sehe es an mir selber, bin ja auch nicht mehr die jüngste... Je weniger ich sportlich mache,desto mehr tut mir alles weh....
                                Für mich ist klassische Reiterei der Versuch, das Pferd auf konsequente Weise zu gymnastizieren. Ein Pferd muss durch Reiten schöner werden und es darf auf keinen Fall abbauen...

                                Jedoch sind dies ja zwei Paar Stiefel.Ich setze jetzt einfach mal grundsätzlich voraus,dass das Pferd,mit dem ich ernsthaft trainiere,absolut gesund und demnach den körperlichen und geistigen Beanspruchungen gewachsen ist.Sonst setze ich mich da nicht drauf.Punkt.
                                Hmm die andern gehen dann zum Schlachter??? Und wer bestimmt, welches Pferd welchen Anforderungen gewachsen ist???
                                Und was ist ernsthaftes Training für Dich??
                                Für mich ist alles ernsthaftes Training, was einen bestehenden Zustand verbessert, bei dem keine gesundheitlichen Folgeschäden auftreten..... Ich halte nichts von ernsthaften Training, wo man alle paar Jahre ein neues Pferd braucht......


                                Dein Blüter ist doch das beste Beispiel dafür,dass durch Fehlbelastungen zwangsläufig Langzeitschäden auftreten,viele wollen nur nicht wahrhaben,dass diese auch bei augenscheinlich pferdefreundlichem Gebrauch entstehen können.
                                Willst Du mir jetzt klarmachen, das dieses Pferd pferdefreundlch gebraucht wurde

                                Geh doch heute mal in einen Reitstall und sag einem Pferdebesitzer:
                                Dein Pferd ist von hinten rechts nach vorne links schief,wie arbeitest du den bzw. wo musst du drauf achten?

                                Da staunst du,die haben zwar eine ganze Armada an Literatur im Bücherregal stehen,können diese "Ahnung" jedoch nicht am lebenden Objekt anwenden.

                                Und genau da mss angesetzt werden:Schulung des Auges,damit überhaupt eine Grundlage für eine Beurteilungsfähigkeit geschaffen wird.
                                Hmm hier wird doch eher über klassische Reiterei diskutiert Der Durchschnittspferdebesitzer will meiner Ansicht nach keine klassische Reiterei. Der will sich jeden Tag bei seinem Pferd entspannen und beschäftigen.....

                                Übrigens ein Happy Horse ist m.E. auf meinem Avatar zu sehen.... Hoffentlich bleibts so... Das ist die Verantwortung die ich bei mir für die nächste Zeit sehe......
                                Zuletzt geändert von Greta; 13.04.2012, 14:35.
                                Allegra von Flake aus der Amica

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                                • cps5
                                  • 07.07.2009
                                  • 1586

                                  #76
                                  Der Durchschnittspferdebesitzer will meiner Ansicht nach keine klassische Reiterei. Der will sich jeden Tag bei seinem Pferd entspannen und beschäftigen.....
                                  Das Problem ist nur, dass das Durchschnittspferd schon ganz gerne einen Reiter hätte, der seinen Sitz hundertprozentig unter Kontrolle hat und die entsprechenden gutdosierten Einwirkungen im Sinne von Hilfen geben kann. Du als ehemalige M-Reiterin wirst dir den Stiefel sicher nicht anziehen müssen. Aber wieviele Freizeitreiter gibt es, die meinen, sie und ihr Pferd bräuchten keine grundlegende Ausbildung, weil sie doch nur ins Gelände gehen. Und geben sich mit ihrem schlechten, ungeschmeidigen, nicht mit der Bewegung des Pferdes mitgehenden Sitz zufrieden, weil sie meinen, für hobbymäßige Entspannung reicht dies. Für den Reiter mag dies ja auch zutreffen, aber Pferde die wegen des schlechten Reitersitzes fehlbelasten oder ständig im Gleichgewicht gestört werden, werden zumindest auf Dauer unter Entspannung etwas Anderes verstehen.

                                  Kommentar

                                  • Greta
                                    • 30.06.2009
                                    • 3879

                                    #77
                                    Hmmmm.... Das kann man ja nun aus verschiedenen Perspektiven sehen. Ich weiss nicht ob ein Durchschnittspferd gluecklicher mit einem Reiter ist, der 100 alles unter Kontrolle hat und diese Kontrolle auch rurcksichtslos ausuebt.... 2 Beispiele dazu die ich erlebt habe...
                                    3 jaehriges rohes Pferd. Gekauft von einer ( bis M erfolgreichen Reiterin, mittlerweile auch Richter) 2 Tage nach dem Kauf berichtete sie mir schon ihre Turnierplanungen fuer die Saison. 4 Wochen spaeter brach ein Gebiss im Maul des Pferdes( sie war ganz sauer ueber diesen Materialfehler ). Kurze Zeit spaeter erzaehlte mir jemand, das Pferd wuerde auf dem Weg zur Halle immer zittern...
                                    Einige Monate spaeter wurde das pferd als fuer Dressur ungeeignet als Springpferd verkauft....

                                    2). Bekannter Grand Prix Reiter Pferd soll erste M-dressur gehen. Am Abend vorher ritt ich zufaellig dort auch und erlebte wie das Pferd den letzten Schliff bekam... Ich bin sicher dies Pferd haette sich einen unelastisch sitzenden Freizeitreiter gewuenscht... Am naechsten Tag war das Pferd M plaziert ein Jahr Spaeter ging es S und ein weiteres Jahr spaeter war es erloest nachdem es jeden weiteren Schritt verweigerte...
                                    Ich denke einem Pferd ist es egal ob ein schlecht sitzender Freizeitreiter oder ein grausamer Profi draufsitzt. Lieber waer ihm keins von beiden..
                                    Ein Profi weiss aber was er tut waehrend ein Freizeitreiter meist vollkommend unwissend ist...
                                    Allegra von Flake aus der Amica

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                                    • gina
                                      • 06.07.2010
                                      • 1857

                                      #78
                                      @greta
                                      3).
                                      das oder vielmehr die unzähligen freizeit pferde, bzw pferde die in der freizeit im ländlichen bereich e-a-l auch mal turniere gehen. mit den besten absichten, aber eben aufgrund wenig qualifizierter unterstützung bzw geprägt durch anti-rollkur, guru einfluss oder frenetische vorwärts abwärts vertreter unterwegs.
                                      die pferde stetig mit dem brustbein auf den boden fallen lassend, gymnastizierung über mörchenübungen, stets mit der nase vor der senkrechten......
                                      nach 1/2 jahren stellen sich die ersten zipperlein ein orthopädischer,psychischer oder auch psychosomatischer natur ein.
                                      schützt in diesem falle unwissenheit vor schaden am pferd? bzw das pferd selbst?
                                      oder bedeutet unwissenheit eine art "persilschein"?
                                      die folgen für die pferde sind letztendlich die gleichen/selben - vllcht etwas subtiler - aber der schmerz ist doch deswegen nicht kleiner.


                                      und klassisch würde bedeuten - JEDE arbeit mit dem pferd - die übrigens nicht zwingend ( mit rücksicht auf den gesundheitszustand ) vom sattel aus erfolgen muss, die das pferd gymnastiziert-
                                      im wahrsten sinne des wortes-
                                      ähnl wie yoga, versch asiatische kampfsportarten oder ähnl einen körper schulen.
                                      sich zurückzunehmen und evtll aufbauarbeit über arbeit an der hand / bodenarbeit über einen zeitraum zu leisten, der sich aus zustand des jeweiligen pferdes ergibt-
                                      das ist wirklich "klassische" arbeit mit dem pferd.
                                      Zuletzt geändert von gina; 13.04.2012, 21:17.

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                                      • Greta
                                        • 30.06.2009
                                        • 3879

                                        #79
                                        ich bring mal einfach den Wikipedia link zur Klassischen Reitkunst. Da finde ich die Problematik gut erklärt...
                                        Allegra von Flake aus der Amica

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                                        • #80
                                          "
                                          Der Begriff „klassische Reitkunst bezieht sich nicht auf die kulturgeschichtliche Epoche der Klassik, sondern auf deren Status als Klassiker (=allgemeingültig / modeunabhängig).[1]
                                          „Idealerweise und theoretisch sollte es keinen Unterschied zwischen der klassischen Schule und dem Dressursport geben: In der Praxis ist er jedoch vorhanden. ...Das Ziel der klassischen Schule ist es, das Pferd durch eine logische und psychologische Ausbildung zu gymnastizieren. Der Dressursport möchte den Pferden Lektionen für den Wettbewerb beibringen.“
                                          – Kurt Albrecht: Dogmen der Reitkunst , 1994 "

                                          aus WIKIPEDIA


                                          Das ist doch auf jede Reitweise anzuwenden,die Erfolg bringt !

                                          Das ist jedesmal wieder der gleiche Punkt - damit laesst sich alles und nichts erklaeren !

                                          So sehr ich Kurt Albrechts Buecher respektiere - so kann man seine Definition aber keineswegs fuer die meisten erfolgreichen Dressur-Ausbilder stehen lassen !
                                          Zuletzt geändert von Gast; 14.04.2012, 01:34.

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