Pferd einschläfern

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  • Redlight
    • 07.06.2010
    • 1802

    Pferd einschläfern

    Hier eine etwas pikante Frage:

    Wir haben ein sehr altes Gnadenbrot Pferd auf unserer Anlage stehen, laut Besitzer geschätzte 30 Jahre alt. Das Pferd hat in dem letzten Jahr stark abgebaut, war aber nie krank, nie lahm, hat nie gehustet etc...ist auch jetzt zwar dürr und "alt" aber fit.

    Die Besitzerin, die seit 2 Jahren nicht mehr bei uns war (wir kümmern uns um das Pferd, bekommen über eine Mittelsperson dann Kosten wie Stallgebühren, Schmied etc. bezahlt ), wollte das Pferd jetzt einschläfern lassen. Der Tierarzt (Gemeinschaftspraxis) hat das Einschläfern abgelehnt und auf Cushing getippt. Es wurde eine Blutprobe genommen und die Werte sind dementsprechend schlecht. Die Besitzerin möchte offenbar die Kosten der teuren Cushing Tabletten sparen und wollte daraufhin wieder einschläfern, der Tierarzt weigert sich jedoch noch immer. Er sagt, es gäbe seiner Meinung nach keinen erkennbaren Grund, dass das Tier leide oder ähnliches, also keinen Grund es einzuschläfern. Er sagt, eine Tablette ab Tag, und nach 3 Monaten sieht das Pferd wieder 1a aus. Natürlich sind die recht teuer, ca. 400-500 Euro im Jahr.

    Erstaunlicher Weise hat sich jetzt offenbar sein Kollege bereit erklärt, das Pferd einzuschläfern. Ich als Stallbetreiberin würde gerne wissen, ob das rechtens ist und ob ich über diesen Vorgang informiert werden muss. Ich fürchte, dass ich eines Tages vom einkaufen komme, und dann irgendwo am Hofrand ein totes Pferd liegt. Das muss ja alles auch wegen Abdecker abgesprochen werden, wegen der anderen Pferde, der anderen Einsteller etc. Wir bekommen nur über die Mittelsperson Infos über aktuelle eventuelle Vorhaben, daher meine Angst. Ich habe keinen Kontakt zu der Besitzerin.

    Zudem habe ich natürlich auch in den letzten 2 bis 2,5 Jahren eine persönliche Beziehung zu dem Tier aufgebaut und finde es erbärmlich es einzuschläfern, nur weil es mager und alt ist. Da der Tierarzt 2 Mal das einschläfern abgelehnt hat und es nun ein anderer machen soll möchte ich zumindest wissen, ob das so mit rechten Dingen zu geht. Ich bin ein wenig planlos wie ich mich zu verhalten habe, denn natürlich ist es ein altes Pferd und vorallem nicht unseres. Allerdings war die Besitzerin wie gesagt seit Ewigkeiten nicht da und kann gar nicht beurteilen, wie gut oder schlecht es dem Pferd geht.
    Zuletzt geändert von Redlight; 22.10.2012, 20:10.
  • Super Pony
    • 05.11.2011
    • 5012

    #2
    Einschläfern darf man nur wenn das Pferd unheilbar krank ist und leidet, ist natürlich Ansichtssache
    Schlachten darf man ohne Grund
    http://www.super-pony.de

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    • daylight1984
      • 30.12.2009
      • 1329

      #3
      Ich kann nur von meinem Jährling erzählen.

      Er hatte eine Hufbeinrotation, die immer schlimmer wurde, meine reguläre TÄ hat gesagt wenn das Lahmen schlimmer wird, wäre es durchaus denkbar ihn einzuschläfern, da er so oder so keine hohe, schmerzfreie Lebenserwartung hätte. Es kam wie es kommen musste...sie fuhr in den Urlaub und der Zustand verschlechterte sich von einem auf den anderen Tag so rapide, das der arme Kleine nicht mal mehr aufstand. Natürlich am Sonntag. Erst der 5. TA war überhaupt bereit zu uns zu fahren, da an diesem auch ein großes Turnier in der Nähe war (dort war unser Zweit-TA eingeteilt). Als er dann da war, rappelte sich der Kleine auf, schließlich war das ja ein Fremder und er war immer sehr scheu. Er humpelte extrem stark und als ich ihn einfangen wollte zum ansehen, galoppierte er weg. Dann hatte ich ihn und mir liefen die Tränen weil es ihm so weh tat. Der TA meinte nein er könnte den nicht einschläfern immerhin stand er ja und würde sogar weglaufen. Ach nee würde ich auch als Jährling wenn ein Fremder mich antatschen will. Dann wollt er mir eigentlich nicht mal was gegen die Schmerzen da lassen weil er ja nicht der behandelnde TA wäre, da bin ich ausgeflippt. Ende vom Lied, er spritzte ein Schmerzmittel und ließ was da. Als meine TÄ am nächsten Tag da war, ließ ich ihn sofort untersuchen. Sie war sehr gewissenhaft aber nach einer mehr als gründlichen Untersuchung, alles wurde abgeklärt Hufgeschwür, Steinchen alles mögliche, leider blieb nur das Hufbein übrig Sie ist dann für 5 Minuten weggegangen und hat nachgedacht, schließlich hat sie gemeint das sie dem einschläfern zustimme, da sie den Zustand des Kleinen, dauerndes Liegen ohne Schmerzmittel und starkes Lahmen mit Schmerzmitteln, nicht als lebenswert erachte, auch wenn es ihr mehr als schwer fiel ein so junges Pferd einzuschläfern.

      Zwei Tierärzte, dasselbe Pferd mit dem selben Problem, zwei Meinungen.

      Meine Tierärztin hat übrigens Anzeige wegen Unterlassung gegen den anderen TA erstellt, die sogar durchging. Er musste Strafe zahlen. Dazu muss man auch sagen das er den Kleinen nur sehr oberflächlich untersucht hat.
      sigpic www.gestuet-unter-den-birken.com

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      • Redlight
        • 07.06.2010
        • 1802

        #4
        Aber das Pferd um welches es hier geht ist dem Alter entsprechend top fit. Er lahmt nicht, läuft absolut klar, hat top gemachte Zähne, hustet nicht, auch nicht im Winter, kaut problemlos...er ist halt aufgrund des unbehandelten Cushing dürr. Das ist alles - er ist alt und dürr. Aber er galoppiert und trabt über die Weide und krault sich mit den anderen, ist aufmerksam, kommt sofort wenn er einen sieht. Würde ich nur im Ansatz erkennen oder meinen, dass dieses 30 Jahre alte Pferd Schmerzen hat, dann wäre es ok und besser wenn man es erlöst. So hat die Besitzerin lediglich keine Lust auf einen Kostenfaktor.

        Bei diesem Pferd kann jeder Tierarzt testen per Schritt, Trab, Galopp, Lunge abhorchen...das alles bestens ist. Blutwerte waren bei anderen Pferden auch schon mal schlecht. Deswegen darf man doch nicht einschläfern..?
        Der Jährling von dem du erzählst hatte ja wirklich was, diesem hier fehlt eine Tablette am Tag...und das bei 30 Jahren!

        Ein Glück glaube ich nicht, dass sie so mutig wären es zum Schlachter zu fahren, oder abholen zu lassen. Sie versuchen es auf biegen und brechen mit einschläfern. War Anfang des Jahres schon mal aktuell, dann sollte er noch den Sommer erleben dürfen...nun wollte der Tierarzt halt noch immer nicht.
        Ist natürlich auch die Frage, ob das Pferd ohne die Tabletten den Winter überhaupt überstehen würde. Eine schreckliche Situation :-( und der Kerl kommt jeden Tag an zu mir :-( die Besitzerin hat`s leicht - die hat ihn ja ewig nicht gesehen.
        Zuletzt geändert von Redlight; 22.10.2012, 21:16.

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        • Super Pony
          • 05.11.2011
          • 5012

          #5
          Und die Tabletten helfen echt gut, mein Rentner, 26, hat auch Cushing und lebt seit Jahren sehr gut damit
          http://www.super-pony.de

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          • Syrah
            • 01.05.2009
            • 1741

            #6
            Ich muß ehrlich sagen, dass solche Geschichten mir, die ich als relativ 'tough' gelte, die Tränen in die Augen treiben. Kein Besitzer macht sich diese Entscheidung leicht. Wie anmaßend und arrogant von einem Tierarzt, sich dann zu weigern, das arme Vieh einzuschläfern. Mein Tierarzt würde so etwas nie verweigern, eben weil er weiß, dass diese Entscheidung mit Sicherheit nicht leicht gefallen ist und alles versucht wurde. Im Fall des o. g. Wallachs würde ich die Besitzerin um eine Entscheidung bitten und dann dementsprechend handeln. Es ist ihr Pferd, und sie muß das entscheiden, so hart es für den aktuellen Halter ist. Alternativ könnt ihr ihr anbieten, das Pferd und damit alle Kosten zu übernehmen, wenn ihr das so wollt.

            Was den Jährling betrifft, ist das einfach eine Sauerei und der TA wurde zu Recht angezeigt und offensichtlich auch verurteilt. Wenn ich sowas höre, könnte ich k....en! Niemand schläfert freiwillig einen Jährling ein, das ist immer eine Entscheidung, die erst erfolgt, wenn alles versucht wurde und eine Entscheidung (das ist immerhin noch ein Baby), die viele Tränen kostet, auch bei hartgesottenen Pferdeleuten... Sowas müsste auch der dümmste und unfähigste Tierarzt auf diesem Planeten begreifen. Unfassbar. Der Gedanke, dass mir sowas passieren könnte und ich ein Tier unnötig wegen eines solchen Schwachmaten leiden lassen MÜSSTE, ist ein Greuel. Ich bin sehr froh, dass ich mehrere fähige Tierärzte zur Auswahl habe, falls einer verhindert sein sollte...
            Of course, they say every atom in our bodies was once part of a star. Maybe I'm not leaving... maybe I'm going home.
            www.gestuet-hilken.de

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            • Redlight
              • 07.06.2010
              • 1802

              #7
              ...wir haben der Besitzerin schon Anfang des Jahres angeboten, sie könne uns das Pferd überlassen. Allerdings hatten wir schon vermutet, dass das Pferd Cushing hat und im ersten Anlauf erstmal angeboten, sie könne eine Summe X zahlen und damit wären sie dann raus, egal was kommt. Ich meine wir sagten was um 400,- Euro. Damit wären wir nicht weit gekommen, aber egal. Sie hat allerdings nicht reagiert.

              Ich kann mir sogar vorstellen, dass ich ihr das noch mal direkt anbiete, sofern ich das jetzt alles überhaupt rechtzeitig mitbekomme und regeln kann. Zudem ist es natürlich auch so, dass wir mit den Pensionspferden Geld verdienen...wir haben einen Hund aus dem Tierheim, eine schielende Katze, eine Zuchtstute mit nur einem Auge, Hühner die keiner wollte, eine Kuh die nicht aufnimmt...oh man. Und dann noch einen "alten" der auch noch bekümmert werden will...werde wahrscheinlich wieder nächtelang grübeln was ich machen soll, machen darf, was sinnvoll ist, natürlich auch in erster Linie für das Pferd. Aber irgendwo muss ich natürlich auch mal "stop" sagen. Und klar - es ist ihr Pferd. Die Entscheidung trifft immer noch sie. Allerdings hat das Pferd bis auf diese Cushing Diagnose wie gesagt nichts, und ich frage mich, ob man nur daraufhin einschläfern darf. Hängt wahrscheinlich von dem Gesamtpaket ab was der Tierarzt sieht (und evtl an Lügen erzählt bekommt...), Alter, Ernährungszustand, Blutbild...
              Zuletzt geändert von Redlight; 22.10.2012, 21:31.

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              • Frufru
                • 17.01.2005
                • 4649

                #8
                Zitat von Redlight Beitrag anzeigen
                Aber irgendwo muss ich natürlich auch mal "stop" sagen.
                Du gestehst dir zu, "stop" zu sagen, weil es dir finanziell zuviel wird. Warum gestehst du das nicht der Besitzerin des Pferdes zu, noch dazu wenn zu erwarten ist, dass es dem 30j Pferd gesundheitlich schlechter gehen wird, wenn es die Tabletten nicht bekommt? Dieses Pferd durfte schon älter werden und länger seinen Lebensabend genießen, als die allermeisten anderen Pferde.
                www.sportpferdezucht-haygis.de
                Springpferdezucht

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                • Redlight
                  • 07.06.2010
                  • 1802

                  #9
                  Hm, klar hast du recht. Mir geht's nur gegen den Strich, weil die Besitzerin seit wie gesagt über 2 Jahren nicht da war. Noch nicht mal jetzt zum Blut abnehmen. Der Tierarzt kam allein. Sie kann gar nicht beurteilen wie es dem Pferd täglich geht.
                  Zuletzt geändert von Redlight; 23.10.2012, 08:01.

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                  • daylight1984
                    • 30.12.2009
                    • 1329

                    #10
                    Ich wollte mit dem Kleinen, er hieß übrigens Durin , nur erklären das sich Tierärzte sogar bei einem eindeutigen Befund, übers einschläfern unklar sind.

                    Das bezog sich auf die Frage ob es überhaupt sein kann, beim selben Pferd mit der selben Diagnose, zwei verschiedene Urteile darüber zu fällen ob es leben oder sterben darf.

                    Bei dem Fall des Rentners...das ist eine super schwere Entscheidung. Wäre es mein eigenes Pferd, das mich viele Jahre meines Lebens begleitet hätte, mit dem ich Freud und Leid erlebt hätte...ich würde ihn solange er gesund und fit ist, in Gottes Namen seine Tabletten geben und mich freuen das er so fit ist. Vielleicht würde ich ihn sogar zu einer meiner Jungpferde-Herden stellen und schauen ob er Onkel spielen will. Eine wichtige Aufgabe immerhin.

                    Aber so? Als dritter? Einerseits finde ich es nicht schön das er eigentlich nur aufgrund des Geldes weg soll, aber andererseits leben wir, was das angeht, in harten Zeiten und viele müssen sich überlegen wie sie etwas finanziell am besten regeln können.

                    Die einzige Möglichkeit die ich eigentlich sehe, ist das der Gute an ein nettes Mädchen verkauft wird, das bereit ist seine Tabletten zu bezahlen und sich mit streicheln und spazieren gehen zufrieden gibt.

                    Gibt es so jemand überhaupt noch?
                    sigpic www.gestuet-unter-den-birken.com

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                    • Redlight
                      • 07.06.2010
                      • 1802

                      #11
                      Der Rentner steht hier in einer altersmässig gemischten Herde von 10 Pferden, dem gehts super. Als das mit dem einschläfern schon mal aktuell war hatten sogar unsere Einsteller die Idee, ein Gemeinschaftspferd draus zu machen. Jeder kauft mal einen Sack Senior, beteiligt sich am Schmied und an den Tabletten. Ich werde, sofern ich die Besitzerin irgendwie erreichen kann auch noch mal fragen, ob sie ihn nicht an uns abgegeben will. Wie gesagt hat sie das beim letzen Mal im Sande verlaufen lassen.

                      Es geht mir nicht darum, mich in eine private gut gefällte Entscheidung einzumischen. Es ärgert mich, weil sie dem ersten Tierarzt (den sie sehr sie gut kennt, fast zu ihrem Bekanntenkreis zählt und mit Spitznamen anspricht ) irgendeine sch..eisse erzählt, nur damit sie das Pferd eingeschläfert bekommt. Der ist ja ein Glück nicht drauf reingefallen. Auch als sie Anfang des Jahres mit meinem Mann telefonierte, wollte sie irgendwie unbedingt hören, das es dem alten Pferd nicht gut geht, damit sie einen Grund hat. Allerdings konnten wir immer nur sagen "Du - der sieht nicht mehr so schön aus, nimmt aber rege am Leben teil und hat so nichts - ausser, dass er dünn ist." Wäre ja in dem Alter evtl auch mal ein Sack Müsli gut - das war ihr dann aber offenbar auch zu viel.

                      Das sind halt die Zusammenhänge die mich aufregen. Aber klar, das sind persönliche Empfindungen. Er ist alt, im Moment baut er auf, kann aber halt wenn die Temperaturen härter werden auch wieder abbauen. Ist nur schade, denn eigentlich gehts ihm besser als so manch anderem Pferd hier was jünger ist ich stecke da wahrscheinlich einfach zu nah drin. Die Besitzerin hat ja null Bezug zu ihm, da fällts natürlich leichter.

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                      • silas
                        • 13.01.2011
                        • 4024

                        #12
                        Zitat von Redlight Beitrag anzeigen
                        Auch als sie Anfang des Jahres mit meinem Mann telefonierte, wollte sie irgendwie unbedingt hören, das es dem alten Pferd nicht gut geht, ....
                        Dieser Satz steht im Gegensatz zu Deiner Aussage aus dem Eingangsposting, in dem Du schilderst, nur Kontakt über eine Mittelsperson zu haben und die Eigentümerin des Pferdes seit Langem nicht gesehen zu haben.

                        Als SB musst Du Dir bewusst sein, dass der Eigentümer des Pferdes die "letzte Entscheidung" nach seiner eigenen Einstellung trifft. Auch wenn der TA Deines Vertrauens keinen Handlungsbedarf sieht, kann ein anderer TA dies anders beurteilen - bzw. das Pferd geschlachtet werden.

                        Du machst hier Deine Gründe, dieses alte Pferd nicht zu übernehmen, transparent und nachvollziehbar, verlangst jedoch Verständnis für Deine ambivalente Haltung der Pferdeeigentümerin gegenüber, deren Gründe für ihre Entscheidung uns nicht bekannt sind.

                        Was erwartest Du von uns?

                        Entweder, Du wiederholst Dein Angebot zur Übernahme des Pferdes ,mit allen Konsequenzen, oder aber die Eigentümerin entscheidet, mit allen Konsequenzen.

                        Vor dem Einschläfern sollte der Termin abgesprochen sein und es ist Pflicht der Eigentümerin, den Abtransport zu organisieren. Zumindest über Telefon scheint die Dame für Dich erreichbar zu sein, ruf sie an und sprich mit ihr.
                        Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                        • Amasia
                          • 06.10.2009
                          • 1582

                          #13
                          das erinnert mich stark an den Einsteller bei uns, der dieses Jahr im Juli alleine die Augen zu gemacht hatte.
                          Der arme Kerl war schon über 30 und Jahre lang war seine Besitzerin bei ihm solange man ihn noch reiten konnte, dann kamen die zwei Kinder und sie hatte keine Zeit mehr für ihn, suchte immer wieder Pflegemädchen und solange er zum reiten war, ging das auch noch, aber irgendwann konnte man ihn nimmer reiten und keiner mehr ward gesehen. Sie kam zwar noch einmal in der Woche für ne Stunde, machte ihren Stalldienst und das wars. Ihrem Mann wurde das aber auch langsam zu teuer und als wir von 120.- auf 150.- erhöhen mussten wegen den heupreisen, gab es ein Riesen Zauber. Der Arme Kerl hatte auch immer mal wieder ne Kolik, weil seine Zähne nimmer die Besten waren, aber der Mann von der Besi meinte das lohnt sich nimmer und 250.- will er auch net jedes Jahr ausgeben zum Zähne machen. Wir haben ihm dann immer sein Fressen eingeweicht und auch von uns aus Mineralien gegeben, damit der Arme Kerl durch den Fellwechsel kommt. Er hatte laut unserem Schmied auch Crushing, aber die Besitzerin wollte es net wahrhaben und bei jeder leichten Kolik haben wir sie angerufen, sie soll doch bitte nach ihm schauen, der Hammer war dann eben das sie meinte sie kann jetzt net ob wir net mit ihm laufen würden. Klar haben wir das dann gemacht und sind bis um zehn abends im Stall gesessen, der Arme tat uns ja auch leid....er hat es einfach net verdient so aufs Abstellgleis gestellt zu werden...Naja und bei jeder Kolik wo der TA da war hat sie auch gefragt ob man ihn den nicht einschläfern kann, unser TA meinte dann nein, wegen einer leichten Kolik schläfert er kein Pferd ein, das noch so wie er auf der Koppel rumspringt, der Kerl will ja auch leben...da war sie schon sehr stinkig auf den TA, aber ich hab es verstanden, er wollte einfach nicht ein Pferd einschläfern nur weil es der Besitzerin zuviel wurde. Tja und dann hatte er vier Wochen bevor er starb eine Schlundverstopfung und ich glaube davon hat er sich nimmer richtig erholt und ist einfach nachts hingelegen und nimmer aufgewacht, Ta meinte so wie die Box ausgesehen hatte, hatte er keine Schmerzen, war nichts durchgewühlt, einfach hingelegt und eingeschlafen....

                          Ich denke manchmal die Ta können gut abwägen ob es die Besitzer wollen oder ob es dem Tier wirklich schlecht geht, und würde mein Pferd mit Tabletten noch gut weiterleben können würde ich überhaupt nicht zögern, ich wäre oft noch froh meine Amasia wäre noch bei mir und bräuchte nur ein paar Tabeltten oder eingeweichtes Futter, aber manchen Pferdebesitzerin ist das halt einfach lästig so wie bei unserem Einsteller, sobald das Pferd nimmer Reitbar ist und Kosten verursacht muss es weg.....traurig....
                          Mein Pferd ist ein Freizeitpferd - das heisst es hat viel Freizeit!

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                          • Elke
                            • 05.02.2008
                            • 11712

                            #14
                            Also, ich habe selbst vor 12 Jahren meinen 20-jährigen wegen Cushing einschläfern lassen.
                            Das Medikament war damals (noch) nicht bekannt, er hatte innerhalb kürzester Zeit mind 1 Zentner abgenommen und stand in der Box: pinkeln, trinken, pinkeln, trinken...die Box schwamm nur noch.
                            Ich hab ihn alle 3 Wochen geschoren, auch im Sommer, weil er ständig am Fell-schieben war. Durch das viele Pinkeln hatte das Fell keine rechte Farbe mehr.
                            Ich hab ihn einschläfern lassen und der TA - der nebenbei damals nicht mein Haus-TA war, hat ihn ohne Diskussion gespritzt.
                            Es ist traurig, wenn man ein Tier gehen lassen muss, aber ich bin froh, dass ich das damals so gemacht habe.
                            Ich weiß nicht, wie gut das Medikament in dem Falle gewesen wäre, er hatte keine Hufrehe, aber er sah spitz und erbärmlich aus.
                            Und ich würde es jederzeit wieder so machen.

                            Kommentar

                            • Redlight
                              • 07.06.2010
                              • 1802

                              #15
                              Hallo Silas,

                              also erstmal steht hier gar nichts im Gegensatz zu irgendwas :-) Vielleicht ist es auch ein wenig schwierig einen Sachverhalt "mal eben kurz zu schildern", damit aussenstehende das verstehen können. Es handelt sich hier um eine Person die kriminelle Handlungen auf unserem Hof getätigt hat, und die daraufhin Hofverbot bei uns hat. Wir haben nur aus Mitleid dem Pferd gegenüber zugestimmt, dass das Pferd weiterhin hier stehen darf, und, weil das Pferd der Mittelsperson seit Jahrzehnten mit diesem alten Pferd zusammensteht und die nicht mehr getrennt werden sollten. Daher hat diese Mittelsperson auch die "Pflegschaft" für das Pferd übernommen und wir wickeln alles über sie ab.

                              Wenn man dann einmal Kontakt hat, weil die Dame im Frühling holterdipolter ihr Pferd einschläfern will, dann ist das erstens schon ein dreivirtel Jahr her, und zweitens auch irgendwie kein wirklicher Kontakt, oder? Ausserdem ging es im Eingangsposting auch um die JETZIGE Situation, nicht um die im Frühling. Etwas verworren, ich weiss.

                              Ich denke, ich habe auch oft genug geschrieben, dass ich sehr wohl weiss, dass jeder für sein Tier ganz alleine die Entscheidung trifft - letzendlich wollte ich von einem Experten einen rechtlichen Rat, OB ich über den Termin informiert werden muss, OB ich irgendwo was beachten muss, OB das Tier rein rechtlich eingeschläfert werden darf. Es ist ja einfach, von Tierarzt zu Tierarzt zu laufen, bis man einen findet der das macht ;-)

                              Und ich wollte vielleicht auch Meinungen anderer hören, was sie machen würden - aber kein auseinandergeflicke wo und ob ich mir widersprochen hätte. Ich kann ja nun nicht einen Pächter - Verpächterstreit von 7 Jahren aufschreiben, an dessen Ende ein armes Pferd hängt ;-) also habe ich die letzten Fakten aufgeschrieben um die es ja geht.

                              ...wenn die Dame für mich telefonisch erreichbar wäre, dann hätte ich es sicher längst getan ;-)
                              Zuletzt geändert von Redlight; 23.10.2012, 09:21.

                              Kommentar

                              • Mabel
                                • 07.03.2010
                                • 426

                                #16
                                Zitat von Frufru Beitrag anzeigen
                                Du gestehst dir zu, "stop" zu sagen, weil es dir finanziell zuviel wird. Warum gestehst du das nicht der Besitzerin des Pferdes zu, noch dazu wenn zu erwarten ist, dass es dem 30j Pferd gesundheitlich schlechter gehen wird, wenn es die Tabletten nicht bekommt? Dieses Pferd durfte schon älter werden und länger seinen Lebensabend genießen, als die allermeisten anderen Pferde.
                                Weil sich jeder, der sich ein Tier anschafft, darüber im Klaren sein sollte, ob er es auch bis zum Ende erhalten kann. Von daher ist der eindeutige Unterschied zwischen Redlight und der Besitzerin des alten Pferdes, dass letztere sich für ein Tier entschieden hat und es nun den Anschein erweckt, dass sie dieses (aus welchen Gründen auch immer) loszuwerden versucht, während Redlight (so nehme ich an) für die Tiere, derer sie sich angenommen hat, gut sorgen kann, aber für ein weiteres die zeitlichen/finanziellen/etc. Ressourcen fehlen würden (Sprich: Verantwortungsvolles Verhalten- denn wenn z.B. eine Person jeden Straßenhund, den sie irgendwo findet, bei sich aufnehmen würde, wären irgendwann die maximalen Kapazitäten überschritten und es wäre beispielsweise nicht mehr möglich allen Tieren ausreichend Futter oder tierärztliche Versorgung zukommen zu lassen).

                                Ein Lebewesen einzuschläfern, nur weil anzunehmen ist, dass sich irgendein Gebrechen im Laufe der Zeit verschlimmern wird? Soll man sich mit 30/40/50/60 umbringen, weil man weiß, dass man irgendwann die Treppen schwerer hochkommt?

                                Natürlich, es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Aber wenn man ein dreiviertel Jahr Zeit hatte (und noch Einstellgebühr, TA, etc. bezahlt hat), kann die Notlage so groß nicht sein (anders kann ich mir nicht erklären, warum das Angebot nicht im selben Augenblick angenommen oder das Pferd Anfang des Jahres zum Schlachter gebracht wurde)....

                                Lg, Mabel

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                                • silas
                                  • 13.01.2011
                                  • 4024

                                  #17
                                  Rechtliche Situation aus meiner Sicht:

                                  1.Das Pferd steht nicht in Deinem Eigentum, sofern ein TA in Absprache mit der Eigentümerin hier eine Euthanasie durchführt, sollte geklärt sein, dass der Kadaver zeitnah abtransportiert wird.

                                  Wobei für mich nicht nachvollziehbar ist, warum ein SB einen Einstellervertag mit klar definierten rechtlichen Pflichten und Rechten aufrecht erhält, wenn dieser Person aufgrund ihrer Verhaltensweisen Hofverbot erteilt wurde. In einem solchen Fall sind weitere Auseinandersetzungen vorprogrammiert.

                                  Fällt für mich unter die Rubrik: Jeder pflegt sein Problem, so aufmerksam wie nur möglich. - Sorry, aber bei einer solchen Konstellation endet mein Verständnis.

                                  Ich lehne es grundsätzlich ab, das Einschläfern / Schlachten eines Tieres, auf eine humane Diskussion zu übertragen, bzw. zu vergleichen.
                                  Zuletzt geändert von silas; 23.10.2012, 10:58. Grund: 1. eingefügt, Hauptaussage auf Frage der Themenstarterin
                                  Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                                  • Frufru
                                    • 17.01.2005
                                    • 4649

                                    #18
                                    Zitat von Redlight Beitrag anzeigen
                                    Hm, klar hast du recht. Mir geht's nur gegen den Strich, weil die Besitzerin seit wie gesagt über 2 Jahren nicht da war. Noch nicht mal jetzt zum Blut abnehmen. Der Tierarzt kam allein. Sie kann gar nicht beurteilen wie es dem Pferd täglich geht.
                                    Jetzt verstehe ich erst recht nicht mehr, was du eigentlich möchtest. Wieso beschwerst du dich sie kümmere sich nicht um ihr Pferd und sei auch beim TA Termin nicht anwesend, wenn sie das gar nicht kann, weil sie bei dir Hausverbot hat?????
                                    www.sportpferdezucht-haygis.de
                                    Springpferdezucht

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                                    • Redlight
                                      • 07.06.2010
                                      • 1802

                                      #19
                                      Ich hatte übrigens über die Mittelsperson schon mal ausrichten lassen, dass ich auf eigene Kosten Futter kaufe, und auch eine Decke. Das wurde ausdrücklich verboten. Das Pferd soll weder zugefüttert werden noch eine Decke aufbekommen. Eine Decke habe ich ihm bei diesem Wetter allerdings trotzdem aufgelegt, denn ich als Stallbetreiber muss ja auch ein wenig sehen, wie das tierschutzrechtlich ist. Wenn der da bibbernd im Regen steht, die jungen haben eine auf, nur er nicht...das geht doch nicht. Ich bin schon seit Anfang des Jahres der Meinung, dass sie hofft, er geht von alleine ein. Hoffe ich auch - aber nicht durch erfrieren oder verhungern, nicht auf meiner Anlage.

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                                      • silas
                                        • 13.01.2011
                                        • 4024

                                        #20
                                        Bei einer derartig unterschiedlichen Auffassung in der täglichen Haltung eines alten Pferdes, solltest Du darüber nachdenken, schriftlich den Vertag zu kündigen und eine Frist zur Abholung des Pferdes zu setzen.

                                        Dann bist Du aus der Nummer raus, Deine Anlage wird nicht in Verruf gebracht und Du kannst wieder ruhig schlafen.

                                        Bitte jetzt nicht das Argument, das alte Pferd soll nicht von seinen Kameraden getrennt werden - irgendwann muss jeder SB entscheiden, was er will. Ordentliche Pferdehaltung und persönlichen Frieden, oder juristische Auseinandersetzungen und ethische Diskussionen?
                                        Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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