Wann ist ein Pferdeleben nicht mehr lebenswert?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • #21
    Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen
    @ Annemarie:

    Ich fühle mit Dir! Vor einigen Jahren hatte ich eine ältere Stute im Stall mit COB. Die Besitzer haderten für mich eine gefühlte Ewigkeit, bis sie die Arme endlich erlöst haben. Es war ein schauriger Anblick der Stute allein beim Fressen zu zu sehen. Nach drei bis vier Bissen rang sie mit weit aufgerissenen Augen nach Luft. Mir blutete das Herz und ich stand nur allzu oft heulend im Stall und litt mit dem Pferd. So was möchte ich niiieee mehr mit erleben!!!

    Zeit ein Tier zu erlösen ist für mich dann, wenn es sein Komfortverhalten nicht mehr ausleben kann. Wenn ein Pferd sich nicht mehr wälzen kann, sich Nachts nicht mehr ablegt, langjährige Gewohnheiten aufgibt, mit der Gruppe nicht mehr mit kommt..... Man sieht es auch am Blick der Pferde. Die Augen werden stumpf, der Blick nach "innen" gerichtet.

    Es ist immer schwer den "richtigen" Moment zu finden und mein Respekt gilt jedem, der stark genug ist ihn nicht zu lange hinaus zu zögern.
    Diese Stute gehört mir nicht, ich erlebe das Leiden des Tieres aber mehrmals in der Woche. Die Ehefrau des Besitzers versucht alles Mögliche und Unmögliche. Mehrmals kam eine "Zauberin", Handauflegerin zum Hof, aus einem Ort der ca.150 km entfernt ist. Allein die Fahrtkosten dieser "Heilerin" müssen bezahlt werden. Ich weiss nicht wieviel diese "Heilerin " nimmt, es sind aber sicher ein paar größere Scheinchen. Dann kommt fast wöchentlich eine andere "Heilerin", da laufen dann die Leute mit einer Schale mehrmals um den Hof, worin getrocknete Kuhscheiße verbrannt wird, und Räucherstäbchen und allerhand Klimbim haben sie auch noch in ihren Händen. Im Pferdestall werden Mandalaartige Bilder an die Wände gemalt, Gläser aufgestellt mit irgendwelchen für mich unverständlichen Sprüchen drin, Vasen mit Blumen, Kerzen ähnlich der Friedhofslichter. Und die Frau glaubt auch an "Kraft"übertragung übers Telephon oder Internet.

    Mehrere gute Bekannte der Frau halten dieses Tun wirklich für Humbug und unnützige Geldverschwenderei.
    Das Pferd kann N I C H T mehr geheilt werden !!! Eine kaputte Lunge bekommt K E I N E R mit Zaubersprüchen wieder heile.
    Die Stute hat inzwischen auch stark gereizte Nasenschleimhäute, weil ihr nicht nur Inhalationen mit isotonischer NaCl Lösung, bzw. Heilsalz-Lösungen wie z.B.Emser-Salz gemacht wurden , sondern auch mit Multihysan. Siehe unter meinem Thema !!!!!!
    Ich kann diese Leidensgeschichte der Stute kaum noch ansehen. I C H M A G D A S P F E R D
    S O G E R N E.
    Das Pferd kann eigentlich noch gut laufen, ihre Füße haben N I C H T S.

    Was soll ich machen ? Die Frau für einen Tag außer Haus schicken, dann zusammen mit dem Mann das Pferd einschläfern lassen ?
    Ich kann sie aber nicht außer Haus schicken, ihr Mann auch nicht.

    Wenn ich nur wüsste wie ich dem Pferd helfen könnte.


    PS Diese Frau ist wirklich zu mir immer 1000 !% OK, ich will ihr nicht in den Rücken fahren.
    Und ich selbst habe auch ein klein wenig irgendwas mit Esotherik zutun.

    .

    Kommentar


    • juno
      juno kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      der Thread ist zwar schon uralt, aber ich hoffe, die Stute musste nicht mehr leiden. In solchen Fällen wird die Leidensgeschichte zum Tierschutzfall und es muss das Veterinäramt eingeschaltet werden! Der Amtstierarzt kann auch die tierschutzgerechte Tötung eines Tieres anordnen.
  • Wenzel074
    • 21.02.2005
    • 1073

    #22
    Liebe Annemarie... Auch einem dämpfigen Pferd kann man helfen. Ich hab sowas im Stall, mittlerweile 22. Magst Du mich mal anmailen?

    Ansonsten denke ich auch daß man es seinen Tieren ansieht.
    Und sie es dem Menschen verdeutlichen wenn Schluss ist.

    Ich würde ein Pferd niemals aufstellen oder sowas... Um Gottes Willen. Das ist für mich hochgradige Tierquälerei. Ebenso bin ich der Meinung, daß nicht mehr ablegen wollen/ können ein Zeichen für "nu ist Schluss" ist.
    Verweigern von Nahrung, Rückzug, absondern von der Herde... All sowas sind die Dinge die dem Besi sagen: lass Dir nicht mehr viel Zeit mit Deiner Entscheidung.

    Ein wenig lahmen oder sowas, daß ist kein Grund.

    Hier im Forum habe ich vor langer Zeit mal einen tollen Spruch gelesen, der mich unheimlich geprägt hat...

    Zitat: " Wir nehmen ihnen die Freiheit, also müssen wir ihnen auch den Wolf ersetzen"
    Zuletzt geändert von Wenzel074; 17.09.2012, 09:30.
    "Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen,
    sondern mit dem Kopf die Tür zu finden..."

    Kommentar

    • newbie
      • 27.02.2008
      • 2981

      #23
      Man sieht einem Lebewesen an, wenn es nicht mehr will.
      Und den Wunsch der Tiere können wir wahr machen.

      Wenn jemand zuvor einschläfern lässt, "nur" weil nicht mehr reitbar/leistungsfähig, muss jemand mit seinem Gewissen und seinem Geldbeutel entscheiden.

      Mein 27-jähriger ist seit 6 Jahren überhaupt nicht mehr reitbar. Davor schon 4 Jahre nur noch locker geradeaus (Spat).

      Lahmen tut er seit er nur noch auf der Weide steht nicht, läuft aber Stocksteif wenn er eng rum muss (wenden im Schritt) und tritt mit dem einen Hinterbein 1 Huf kürzer als mit dem anderen.

      Er hat aber einen total wachen Blick, spielt gerne mit dem 4-jährigen und galoppiert und bockt noch über die Weide. Er ist richtig gut drauf und bekommt auch täglich noch menschlichen Zuspruch. Das genießt er.
      Avatar: Evil Kid v. Elimcalxx a.d. Mona v. Mariner/Woerlin

      Kommentar

      • Susanna
        PREMIUM-Mitglied
        • 31.08.2012
        • 78

        #24
        Ich habe unter anderem eine 33 jährige Hannoveraner Stute,
        sie lebt seit 1989 bei mir und ist sehr fitt. Mittlerweile hat sie leichte
        Athrose und leider sind trotz jährlicherZahnkontrollen ein paar Zähne verschwunden.
        Silvana lebt bei mir 24 Stunden am Tag in einer gemischten Gruppe im Offenstall.
        Ich glaube nach so vielen Jahren sehen zu können ob es noch gut geht. Hier würde ich immer
        die Lebensqualität in den Fokus stellen.
        Ataxie, COB das sind sicher Umstände die
        dem Pferd doch lebensqualität nehmen. Da würde ich auch das Leiden beenden.

        Kommentar

        • Suomi
          • 04.12.2009
          • 4284

          #25
          Ich habe vor einiger Zeit auch meinen Bosniaken Wallach mit weit über 30 Jahren einschläfern lassen müssen. Das war eine schwere Entscheidung, vor allem, weil ich das Pony seit meinem 10. Lebensjahr besaß.

          So im Nachhinein stelle ich mir schon die Frage, ob es nicht etwas früher besser gewesen wäre.

          Er hatte Spat und Arthrose und lahmte daher etwas (an machen Tagen auch mehr), trotzdem konnte er immer noch mit dem Jungen über die Koppel galoppieren und manchmal sogar einen steifen Bocksprung einlegen. Irgendwann hatte er auch einen Hirnschlag, da dachte ich, daß es aus ist. Er berappelte sich aber nach zwei Tagen wieder und behielt nur eine schiefe Unterlippe und ein hängendes Ohr zurück. Zum fressen bekam er Silage und Heucobs, weil er Heu nur bedingt fressen konnte.

          Ich vergesse nicht den Blick den er hatte, als ich den Entschluß fasste, ihn einschläfern zu lassen. Seine Augen waren tot und ohne Leben und schmerzerfüllt. Normalerweise klebte er am Jungen wie eine Klette. Aber als ich ihn aus dem Stall führte, wo draußen der Tierarzt mit der Spritze wartete, da ging er vertrauensvoll mit mir, ohne Wieheren und ohne sich zu sträuben. Ich glaube, mit einem untrüglichen Gespür hat er gemerkt, daß es Zeit für ihn ist.

          ich denke, einem Pferdeleben ein Ende zu setzen, das ist reine Ermessenssache. Und man kann es drehen und wenden: Wenn es nicht das eigene Pferd ist, man nicht selbst den Entschluß fassen muß, kann man sehr leicht sagen "Aber ich würde..." ... Ganz ehrlich: Den Entschluß zu fassen, DAS war das Schwerste überhaupt. Das war schwerer, als das Einschläfern selbst.

          Kommentar

          • Calt
            • 02.12.2011
            • 2171

            #26
            Letzte Woche do habe ich einen meiner beiden 2,5 Jahrigen nach Weideunfall eingeschläfert. Er hatte Attaxie. Die Entscheidung ist auch nach Rücksprache mit dem TA relativ schnell gefallen. Sollte ich ihn aus der Klinik Heim holen, und zu sehen, wie er hin fällt und nicht aufstehen kann, oder sich ein Bein bricht. Die Behandlung mit DMSO hat gar keinen Erfolg gebracht. Trotzdem habe ich Do. Abend den ein oder anderen Schnapps runter gekippt. Danach ging es mir zwar nicht unbedingt besser, aber ich war dann selber auch etwas betäubt. Habe immer darüber nachdenken müssen, ob das die richtige Entscheidung war. Er war ja noch so Jung und rückgängig machen, kann man es nicht mehr.

            Kommentar


            • #27
              Zitat von Wenzel074 Beitrag anzeigen
              Liebe Annemarie... Auch einem dämpfigen Pferd kann man helfen. Ich hab sowas im Stall, mittlerweile 22. Magst Du mich mal anmailen
              Meine Mail Adresse steht auf Deiner Pinwand.

              Diesem Pferd kann kein TA, kein HP und keine Zauberin mehr helfen. Da waren in mindestens was weiss wie vielen Monaten schon etliche Leute dabei, auch Futter,-und Haltungs-Experten.
              Und alle diese haben sich gutes Geld an dem Pferd verdient. Die Ehefrau des Besitzers hat wirklich schon ein kleines Vermögen für das kranke Pferd ausgegeben. Im Juni hatte sie sich homöopatische Arzneimittel aus der Schweiz schicken lassen für ca. 400 €. Und das geht fast jeden Monat so. Diese "Zauberin", die ungefähr monatlich kommt, nimmt jeweils auch um die 200 €, was ich so am Rande mitbekommen hatte.

              Ich persönlich mag dieses Pferd sehr gern, mit den Besitzern habe ich noch nie irgendein Problem gehabt, mir macht es jetzt nur Sorgen, daß die Leute sich nicht von diesem Pferd verabschieden wollen/können.
              Ich sehe das kranke Pferd nur mal 3 Stunden so ungefähr, aber die Besitzer haben das Pferd 24 Stunden direkt bei sich.

              Und da diese Stute jetzt kaum noch richtig fressen mag, sie mümmelt immer so vor sich hin, hat sie viele Kilos an Fleisch verloren, wo doch die Pferde jetzt grad Richtung Herbst eigentlich Speck auf den Rippen haben müssten.

              Kommentar


              • #28
                Zitat von Annemarie Beitrag anzeigen
                Meine Mail Adresse steht auf Deiner Pinwand.

                Diesem Pferd kann kein TA, kein HP und keine Zauberin mehr helfen. Da waren in mindestens was weiss wie vielen Monaten schon etliche Leute dabei, auch Futter,-und Haltungs-Experten.
                Und alle diese haben sich gutes Geld an dem Pferd verdient. Die Ehefrau des Besitzers hat wirklich schon ein kleines Vermögen für das kranke Pferd ausgegeben. Im Juni hatte sie sich homöopatische Arzneimittel aus der Schweiz schicken lassen für ca. 400 €. Und das geht fast jeden Monat so. Diese "Zauberin", die ungefähr monatlich kommt, nimmt jeweils auch um die 200 €, was ich so am Rande mitbekommen hatte.

                Ich persönlich mag dieses Pferd sehr gern, mit den Besitzern habe ich noch nie irgendein Problem gehabt, mir macht es jetzt nur Sorgen, daß die Leute sich nicht von diesem Pferd verabschieden wollen/können.
                Ich sehe das kranke Pferd nur mal 3 Stunden so ungefähr, aber die Besitzer haben das Pferd 24 Stunden direkt bei sich.

                Und da diese Stute jetzt kaum noch richtig fressen mag, sie mümmelt immer so vor sich hin, hat sie viele Kilos an Fleisch verloren, wo doch die Pferde jetzt grad Richtung Herbst eigentlich Speck auf den Rippen haben müssten.
                Wenn da noch ein ganz neuer Wunderheiler die Frau anspricht, der meint die kranke/kaputte Lunge des Pferdes heilen zu können, die Frau zahlt sogar 1000 € oder 2000€ für eine monatliche Behandlung.

                Kommentar


                • #29
                  Ich finde es als unmöglich wie sich diese "Heiler" da auftun, die wollen nur den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen.
                  Die Zauberin die vor ein paar Tagen da war, stellte sich einfach nur neben das Pferd und machte da irgendwas mit Handauflegen. Aber sie hatte das Pferd vorher beim Grasen oder beim Laufen überhaupt nicht angeschaut.

                  Kommentar


                  • juno
                    juno kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Müsste man eigentlich anzeigen diese Heilerin oder Kräuterhexe oder was auch immer....wegen Verstoßes gegen das TierSchG.
                • angel36
                  • 18.07.2002
                  • 2782

                  #30
                  Ich hab ja auch eine Seniorin, jetzt 20. Sie hat ein etwas dickeres Hinterbein (da ist seit einem guten Jahr Ruhe, *klopfaufholz*, vorher 2x in recht kurzem Abstand massive Phlegmone, der Eiter lief durch Löcher in der Haut ab... Antibiotika schlugen nicht an, da die Bakterien dagegen resistent waren...), eine Arthrose an einem Vorderbein (da ist ein richtiger Buckel vorne auf dem Karpalgelenk) und als ich zuletzt geschaut habe, lahmte sie auf dem anderen Vorderbein (da hatte sie vor zwei Jahren einen Sehnenschaden, was aktuell dort ist, weiß ich nicht).
                  Trotzdem sieht sie nicht so aus, als hätte sie genug vom Leben. Sie galoppiert auch auf der Koppel rum, dabei sind ihr ihre Zipperlein ganz egal. Arbeiten muss sie nicht mehr allenfalls etwas spazierengehen, aber meistens geht sie nur tagsüber auf die Koppel (bei jedem Wetter). Sie genießt Zuwendung und das Putzen, und fordert mit einem Wiehern ihren Apfel ein. Dazu ist sie gut im Futter, fast schon zu gut, denke ich.
                  Und solange das so ist, wird sie auch bleiben. Ich habe mit unserem TA gesprochen, der hat nur gemeint: solange sie mit auf die Koppel kann, ist alles in Ordnung, und wir müssen auch keine Diagnosen etc. für viel Geld machen, einfach mit raus und gut ist.
                  Bei ihrem letzten Schub der Phlegmone lag sie auch auf der Koppel und wollte nicht mehr aufstehen... da haben sie auch drei Leute auf die Beine gestellt und in den Stall gebracht, wo sie behandelt werden konnte. Aber da gab es eben auch konkret was zu behandeln. Ist ja was anderes, als wenn das Pferd ohne offensichtlichen Grund liegt.
                  Am meisten habe ich mich immer vor schleichenden Verschlechterungen gefürchtet, jeden Tag nur ein klein wenig schlechter als den vorigen... da kann man sicher am schwersten sagen, nun ist es genug. Ich hoffe, es gibt für uns diesen eindeutigen Punkt, wo es wirklich klar ist: nun reicht es. Und ich wünsche mir, dass er noch eine Weile in der Ferne liegt!

                  Kommentar

                  • >Danni<
                    • 22.11.2007
                    • 637

                    #31
                    Wenn mein Pferd immer wieder an einer chronischen Krankheit leiden würde, d.h. regelmäßig.
                    Zu einem lebenswerten Pferdeleben gehört für mich frische Luft, Bewegung und Artgenossen, d.h. das Leben auf der Weide. Kann ein Pferd dies nichtmehr dauerhaft ohne Schmerzen führen, ist das kein pferdeleben mehr!

                    Kommentar

                    • Lotta&Mausi
                      • 30.01.2013
                      • 17

                      #32
                      Hallo Zusammen,

                      ich stehe nun seit einem Jahr auch immerwieder vor dieser schwierigen Entscheidung, bis jetzt haben wir alles versucht, unternommen, probiert.... Mittlerweile stehe ich am Ende meiner Kraft und meinen Nerven.
                      Bei unserer Stute wurde letztes Jahr in der Klinik im Januar ein Glaukom auf beiden Augen mit Linsenluxation diagnostiziert. Ab da an bin ich jeden Tag 2x tägl.morgens und abends in den Stall gefahren, um die Augen zu tropfen und sie dadurch Schmerzfrei zubekommen. Jeden Tag 60km nur für´s Pferd, jeden Monat 200€ für Tropfen und das ein halbes Jahr! Im Juni haben wir uns dazu entschieden, sie in eine andere Klinik zubringen. Da bekam sie eine Vereisung der Kammerwasserleitungen, damit der Augendruck nicht mehr so massiv steigen kann und sie für die nächste Zeit erstmal schmerzfrei ist, da die Tropfen nicht mehr halfen.
                      Die Stute hatte es gut überstanden, alles gut! 2 Monate später holte ich sie mit einem zugeschwollenem Auge, völlig weiß von der Wiese! Diagnose Linse durch die Pupille gerutscht, wahnsinnige Schmerzen. Wir hatten nur 2 Möglichkeiten: Erlösen oder Auge raus! Man muss dazu sagen, die Stute war seit Januar fast blind, kam aber sehr gut zurecht!
                      Wir entschieden uns für Auge raus, da die Stute Lebenswillen zeigte ( frass gut, tobte über die Wiese, konnte geritten werden). Wir brachten sie also wieder in die Klinik.
                      Sie kam nach 2 Wochen nach Hause, alles war gut. Nun schwitzt sie seit 1,5 Wochen immerwieder ( bei -5Grad), TA war schon einigemale da. Zudem scheuert sie sich massiv Fell weg. Der TA ist sich ziemlich sicher, das sie das Cushing Syndrom hat. Kommenden Dienstag wird der Test gemacht, zudem der Augendruck nochmal nachgemessen ( um sicher zugehen, dass das schwitzen nicht vom Auge her kommt!)

                      Geritten bin ich sie nun seit November nicht mehr, da ich merke, das es einfach nur noch Stress für sie ist, ohne unsere andere Stute zu gehen ( an ihr orientiert sie sich), daher hat sie natürlich auch körpl. sehr abgebaut. Sie war immer ein Pferd, was etwas tun wollte, ich habe den Eindruck, das sie unglücklich ist, habe aber die Hoffnung, sobald sie im frühjahr auf die Wiese kann, sie wieder mehr Lebenslust zeigt.
                      Mache mir jetzt Sorgen ,wenn sie wirklich nun noch Cushing dazu hat, ob es nicht alles zuviel ist und ich langsam loslassen muss. Mache mir immer öfter Gedanken, ob ich vielleicht zulange an ihr festhalte.
                      Ist so schiereig, da ne richtige Entscheidung zu treffen.... :-(
                      Vielleicht habt ihr auch mit soetwas schon Erfahrungen gemacht und könnt mir irgendwelche Tips geben?
                      Zuletzt geändert von Lotta&Mausi; 01.02.2013, 17:02.

                      Kommentar

                      • Nessi
                        • 15.06.2007
                        • 498

                        #33
                        Wie alt ist das Mädel denn ?

                        Kommentar

                        • Lotta&Mausi
                          • 30.01.2013
                          • 17

                          #34
                          oh das Alter habe ich vergessen. Die Maus ist 14J.

                          Kommentar

                          • Lucia 2
                            • 11.09.2010
                            • 261

                            #35
                            Ach Du Arme, die Entscheidung ist wirklich schwer. Ich hab mir bei meinem letzten Pferd von vorn herein eine Punkt gesetzt, als es dann soweit war, auch durchgezogen. Aber man hängt halt wahnsinnig dran. Versuch einfach, sie zu beobachten, irgendwie sagen sie es einen dann schon, wenn sie nicht mehr können, man muß nur aufpassen - und sich immer selbst prüfen, ob man sie für sich am Leben erhält oder für sie selbst.

                            Kommentar

                            • Takko
                              • 02.03.2012
                              • 319

                              #36
                              Das ist natürlich eine ganz schwierige Situation.
                              Ich kann Dir aber mal meine Eindrücke von meinem Pferd schildern. Vielleicht hilft es Dir.
                              Und zwar war sie letztes Jahr im November/Dezember schon sehr ruhig und baute ab. Vom Verhalten einfach sehr untypisch für sie. Dann hat sie einen ganz komischen Bauch bekommen und wirkte schon fast apathisch. TA geholt und ich hab auf Cushing testen lassen.
                              Der Test war positiv und beim Bauch stellte sich raus, dass sie da ein riesiges Ödem hatte.
                              Meine Stute ist jetzt 22 und so stellte ich mir natürlich auch die Frage, was ich mit ihr mache. Schmerzen schien sie nicht wirklich (nachdem das Ödem weg war) zu haben. Sie schwitze aber wahnsinnig. Bei -5 Grad stand sie tropfnass in der Box. TA meinte aber, dass kommt vom Cushing udn hat nichts mit Schmerzen zu tun. Letztenendes hab ich es dann erstmal mit den Tabletten für den Cushing probiert. Ich wollte mir/ihr eine ca. 3-monatige Probierphase geben. Sollte sich ihr Zustand (vorallem dieses apathische) nicht verändern, stand meine Entscheidung fest, sie gehen zu lassen.
                              Tja, was soll ich sagen - ich habe sie immer noch Und ich kann es selbst kaum glauben, aber ich freue mich jeden Tag wieder, wenn ich sehe wie fit sie wieder ist und wie gut sie wieder aussieht. Ich reiten sie wieder (eigentlich nur in Ruhe aus), wobei das nur noch mit Pelham geht dran, weil sie so kernig ist und auch auf der Koppel genießt sie es total. Fell ich schon noch lang, aber nicht mehr so extrem wie letztes Jahr. Sie ist so dermaßen aufgeweckt und freut sich auf jeden Ausritt. Sie misch die Jungspunts in der kleinen Herde wieder auf......und ja, ist einfach putzmunter.
                              Das Medikament hat also angeschlagen.
                              Ich bin sowas von glücklich darüber. Kaum zu beschreiben!
                              Aber....es gibt natürlich auch Fälle bei denen das Medikament nicht anschlägt. Und sicherlich - so hart es klingt - ist es auch eine Kostenfrage, weil das Medikament kein Schnäppchen ist!

                              Ich kann jetzt hier nur von meiner "Cushing-Seite" aus sprechen. Letztenendes kennst aber nur DU Dein Pferd und nur DU kannst die Entscheidung treffen. Und die ist dann auch richtig so.
                              Also die Schwitzerei könnte quasi auch vom Cushing her kommen.

                              VG

                              Kommentar

                              • Lotta&Mausi
                                • 30.01.2013
                                • 17

                                #37
                                Ich zerbreche mir halt auch den Kopf ums ganze drumherum. Sie kann seit einem halben Jahr nicht mehr mit in die Herde, weil es einfach zu gefährlich ist. Das heisst sie steht nur mit unserer anderen Stute und mit zwei ganz alten Pferden zusammen, die nur in der Ecke stehen. Unsere andere Stute ist noch jung und total gefrustet, was sie natürlich zeitweise an der kranken Stute auslässt. Zudem war die kranke Stute immer Rehegefährdet, was ich immer mit viel Bewegung im Griff hatte,d.h. sie hatte noch nie einen Schub. Die Bewegung hat sie nun aber auch nicht mehr. Wenn sich kommenden Dienstag rausstellt, das auf dem verbliebenen Auge der Druck wieder zu hoch ist, steht unsere Entscheidung sowieso fest. Ich bin mir jetzt einfach nur unsicher, wenn der Druck in Ordnung ist, sich aber das Cushing Syndrom bestätigt. Klar ist es auch irgendwo ne finanzielle Sache, wir haben letztes Jahr knapp 9000,- Tierarztkosten gehabt, für ein Pferd was keine Heilungschancen hat! Haben wir gemacht, weil uns unsere Pferde sehr am Herzen liegen! Nur wo ist eine Grenze? Viele sagen, es wäre Quälerei, andere sagen wieder, solange es ihr gut geht, lass sie leben!
                                Der entscheidene Tag ist jetzt erstmal Dienstag! Ich hoffe meine Nerven verkraften das noch. Sie ist einfach ein unglaublich tolles und treues Tier, die immer alles für ihren Menschen gegeben hat.

                                Kommentar

                                • Tanja22
                                  • 19.08.2004
                                  • 2360

                                  #38
                                  Erstmal tut es mir sehr leid, sowohl für Dich als auch für Dein Mädchen.

                                  Die Entscheidung, was ist für ein Pferd Lebensqualität, ist nicht einfach.
                                  Wo beginnt das Leiden und das Hinvegetieren-wie lange ist einem Tier das zuzumuten?

                                  Wir stehen in der Pflicht, diese Entscheidung zu treffen und oftmals zögern wir zu lange. Das ist immer meine große Angest gewesen, egal ob bei meinen Hunden, aktuell betraf es meinen Herzenshund mit aggressiv wachsenden Bauchtumor, die Hofkatzen und natürlich bei den Pferden.

                                  Der schwierige Punkt sind wir. Unsere Gefühle, das Pferd behalten zu wollen, eine Chance, dass alles wieder gut wird, zu vertun.

                                  Dabei übersehen wir das Wesentliche:: das Pferd.

                                  Losgelöst von unseren Emotionen (und ja, ich weiß wie schwer das ist), besteht das Leben unserer Pferde, für mich, aus existentiellen Punkten.

                                  Sozialleben: Pferde sind Herdentiere. Pferde sind Fluchttiere.
                                  Ich habe mehrere Rentner gehabt/begleitet und sie im Herdenverband beobachtet.
                                  Jeder der Alten war wackelig. Er brauchte aber, so habe ich es erlebt, unbedingt einen Sozialpartner.
                                  Neben dem kann man Dösen, sich Verstecken und ganz wichtig: Fellpflege betreiben.
                                  Ein Pferd, was nur noch für sich vor sich hinsteht-nicht gut.

                                  Flucht ist für ein Pferd (von seinem Standpunkt aus) lebensnotwendig.
                                  Entweder ist das "malate" Pferd so weit oben in der Rangfolge, dass die Anderen abhauen müssen, wenn`s Böse schaut oder aber es muß körperlich in der Lage sein, zumindest eine kleine Flucht machen zu können. (Ich rede nun von Herde, wenn zwei Kumpel alleine stehen, ist das eher hinfällig).

                                  Eine Phase der Schmerzfreiheit.
                                  Leider wissen wir nicht, wie das Schmerzempfinden ist. Wir können auch mit leichten Kopfschmerzen über längere Zeit leben. Dann muß es aber wieder gehen.

                                  Ein Pferd, was z.B. Arthroseschübe hat, dem kann ich mit Schmerzmittel das Leben etwas leichter machen und dann auf die schmerzfreie Phase warten.

                                  Und natürlich Futter. Darauf gehen ich nicht weiter ein, ist jetzt nicht relevant.

                                  Das Problem deines Pferdes ist nicht nur das Eine, sondern sie hat viele Baustellen.

                                  Cushing ist für ein Pferd, was nur unter dieser Geschichte leidet, schon nicht ohne. Insbesondere wenn Du jetzt schon ein reheanfälliges Pferd hast-mit Cushing ist das Risiko viel höher, das zu bekommen.

                                  Schau in Deinen Spiegel-Du hast und Du tust alles für dieses Pferd.
                                  Versuche, wie schon geschrieben, Dein Pferd ohne dieses starke Gefühl zu beobachten und schau, ob Du Lebenswillen und Lebensfreude an ihm erkennst.

                                  Einen ständigen, auch massiven Schmerz zu haben-das ist Leiden.
                                  Sie hatte freie Phasen, aber was ggf. jetzt noch kommen kann-das weiß genau keiner.
                                  Aber versuche nicht das Ende zu verpassen.
                                  Es gibt nichts schlimmeres, als später einmal da zu sitzen und zu denken:
                                  "Ich habe diesen Pferd aus egoistischen Gründen (nähmlich dieses Tier lieb zu haben und nicht verlieren zu wollen) zu lange leiden lassen".
                                  Genauso schlimm ist der Gedanke, nicht alles getan zu haben-aber das brauchst Du Dir bestimmt NICHT vorwerfen.

                                  Die Entscheidung kann Dir hier keiner abnehmen, sollte auch keiner. Es ist dein Pferd, Du siehst es jeden Tag und Du mußt die Entscheidung treffen.

                                  Deine Maus ist von Dir abhängig.

                                  Ich wünsche Dir alle Kraft. Ich bin sicher hier eine der Letzten, ich denke immer gerne, es gibt noch Wege. Aber manchmal ist der Weg eben zu Ende.

                                  Ich hoffe, aus meinem Roman kannst Du irgendwas ziehen.
                                  Zuletzt geändert von Tanja22; 01.02.2013, 21:39.

                                  Kommentar

                                  • Nessi
                                    • 15.06.2007
                                    • 498

                                    #39
                                    Zitat von Lotta&Mausi Beitrag anzeigen
                                    Ich zerbreche mir halt auch den Kopf ums ganze drumherum. Sie kann seit einem halben Jahr nicht mehr mit in die Herde, weil es einfach zu gefährlich ist. Das heisst sie steht nur mit unserer anderen Stute und mit zwei ganz alten Pferden zusammen, die nur in der Ecke stehen. Unsere andere Stute ist noch jung und total gefrustet, was sie natürlich zeitweise an der kranken Stute auslässt. Zudem war die kranke Stute immer Rehegefährdet, was ich immer mit viel Bewegung im Griff hatte,d.h. sie hatte noch nie einen Schub. Die Bewegung hat sie nun aber auch nicht mehr. Wenn sich kommenden Dienstag rausstellt, das auf dem verbliebenen Auge der Druck wieder zu hoch ist, steht unsere Entscheidung sowieso fest. Ich bin mir jetzt einfach nur unsicher, wenn der Druck in Ordnung ist, sich aber das Cushing Syndrom bestätigt. Klar ist es auch irgendwo ne finanzielle Sache, wir haben letztes Jahr knapp 9000,- Tierarztkosten gehabt, für ein Pferd was keine Heilungschancen hat!
                                    Das erinnert mich etwas an eine Bekannte aus dem jetzigen Reitstall...Sie hatte eine 22-jährige Stute, die von Kolikanfällig war. Am Schluss hatte sie fast wöchentlich Koliken, die sich trotz diverser medizinischer Bemühungen nicht reduzieren liessen (Magenspiegelung, Magenzeug gefüttert, andere vom TA verabreichte Medis, etc.) Irgendwann hatte das Pferd mal wieder eine Kolik und wurde daraufhin eingeschläfert. Natürlich war die Besitzerin sehr traurig darüber, auf der anderen Seite war sie aber auch erleichtert, dass das Ganze ein Ende hatte, das große P in den Augen, wenn jemand aus dem Stall angerufen hat, die Angst, dass eine Kolik zuspät entdeckt wird und das Pferd elendig verreckt, die Frage was und ob man noch was tuen könnte....

                                    Und du kannst mir glauben, dass viele Menschen, wenn sie ein krankes Tier so Aufopferungsvoll pflegen selbstverständlich unendlich traurig sind, wenn es schlussendlich gehen muss, auf der anderen Seite gibt es durchaus schon immer mal eine Erleichterung, wenn dieses langsame Sterben endlich vorbei ist.

                                    Kommentar

                                    • Lotta&Mausi
                                      • 30.01.2013
                                      • 17

                                      #40
                                      Danke für eure Antworten, ich habe immer Angst, das ich es übersehe, vielleicht auch nicht sehen möchte, das sie mir zeigt, das sie nicht mehr möchte. Ich stehe häufig sehr lange vor ihrem Stall oder an der Wiese und beobachte sie einfach, wenn ich denke, es ist der Zeitpunkt gekommen, tobt sie plötzlich wieder über die Wiese, buckelt dabei und sieht glücklich aus. Einen Tag später zerbreche ich mir wieder den Kopf, ob sie nicht vielleicht doch wieder Schmerzen hat ( zu hoher Augendruck sind nunmal wahnsinnige Schmerzen), wenn sie dann vor sich hindöst, obwohl Futter im Stall hängt.

                                      Ich muss zugeben, das ich vielleicht auch mittlerweile irgendwo hoffe, das kommenden Dienstag rauskommt, das der Druck wieder zu hoch ist, damit ihr Leidensweg und meiner endlich ein Ende finden, obwohl ich bei diesem Gedanken auch wieder ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber habe....

                                      Kommentar

                                      Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                                      Einklappen

                                      Themen Statistiken Letzter Beitrag
                                      Erstellt von janett, 01.03.2025, 06:52
                                      10 Antworten
                                      644 Hits
                                      0 Likes
                                      Letzter Beitrag janett
                                      von janett
                                       
                                      Erstellt von Theresa_C, 08.03.2021, 10:39
                                      15 Antworten
                                      1.851 Hits
                                      1 Likes
                                      Letzter Beitrag Schwarzeschönheit  
                                      Erstellt von willi1, 09.07.2021, 10:12
                                      77 Antworten
                                      5.499 Hits
                                      9 Likes
                                      Letzter Beitrag hufschlag
                                      von hufschlag
                                       
                                      Erstellt von Limette, 15.06.2023, 13:20
                                      9 Antworten
                                      900 Hits
                                      0 Likes
                                      Letzter Beitrag Kareen
                                      von Kareen
                                       
                                      Erstellt von Filomena, 10.05.2023, 20:23
                                      1 Antwort
                                      372 Hits
                                      0 Likes
                                      Letzter Beitrag Elfi
                                      von Elfi
                                       
                                      Lädt...
                                      X