Wann ist ein Pferdeleben nicht mehr lebenswert?

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  • Kassiopeia
    • 01.09.2011
    • 452

    Dissens, ich will garantiert niemanden angreifen. Und ich finde es super, wenn der Besitzer es seinem Pferd ansieht. Mir war es halt nicht gegeben.

    Ich habe 2 Wochen praktisch nicht geschlafen, war hin und her gerissen und wußte nicht, was ich tun soll. Und mein Pferd hat mir schlichtweg gar nichts gesagt. Mein AV war mein Seelenpferd und ich war am Ende. Was machst Du mit einem 18-Jährigen, der EOTRH hat und dazu noch einen Herzfehler? Der nach der 3. Zahn-OP keine Schneidezähne mehr hat, der plötzlich Narkolepsie bekommt. Grasen fällt schwer, Heu aus der Raufe zupfen auch, Hafer fressen geht gut. Alle paar Tage wieder blutige Fesselköpfe, weil es ihn wieder umgehauen hat. Das Damoklesschwert Herzfehler - überlebt er die nächste Zahn-OP? Wie kann man ein schwerfuttriges VB noch ernähren? Stört ihn die Narkolepsie oder nicht?

    Er war top-fit, ist bis zum Schluss die 40 km in Bestzeit gelaufen und hat bei seinem Kumpel in der Herde gestanden. Er war nicht mehr so agil wie früher, aber er war auch nicht schlecht drauf.

    Leider gab es nach der letzten Zahn-OP Komplikationen und er hätte nochmal in die Klinik gemusst. Da habe ich entschieden, dass ich diese Quälerei für ihn und für mich beende. Aber mein Pferd hat mir bei dieser Entscheidung überhaupt nicht geholfen.

    Und ja, einige Menschen haben mich damals schwer enttäuscht. Vom finanziellen reden wir jetzt mal gar nicht, aber psychisch war ich definitv am Ende. Ich hatte eine Liste aller "Für und Wider" erstellt und mich mit einigen pferdekundigen Freunden beraten, auf deren Meinung ich bis damals viel gegeben habe. Und auch ich habe ein paar Mal die Antwort bekommen, dass mir das mein Pferd schon sagen wird. In meiner Situation hat mich das sehr enttäuscht. Ich wollte nicht, dass mir jemand die Entscheidung abnimmt, wirklich nicht. Aber ich wollte eine Antwort auf die Frage "Was würdest Du machen, wenn es Dein Pferd wäre".

    Ich bin da aber vielleicht auch anders, als viele Pferdebesitzer. Ich bin ein sehr pragmatisch und logisch denkender Mensch. Ich habe unendlich an meinem Pferd gehangen, aber ich gehöre nicht zu der Sorte Besi, die "festhält" bis es gar nicht mehr geht.

    Letztendlich haben mir eine Freundin und die TÄ den auslösenden Denkanstoss gegeben. Zum einen mit dem Zitat "Wir haben dem Pferd die Natur genommen, jetzt müssen wir ihm auch den Wolf ersetzten". Zum anderen hat die TÄ mir erzählt, wieviele Pferd leiden müssen, weil die Besitzer nicht loslassen können. Und auch, dass wir nicht immer abwarten müssen, bis es gar nicht mehr geht und das Pferd sichtbar leidet.

    Wie gesagt, ich will hier niemanden angreifen. Ich hoffe, ich konnte einigermaßen erklären, warum es auch Menschen wir mich gibt, die man mit solchen Aussagen verletzt.
    Zuletzt geändert von Kassiopeia; 21.03.2013, 08:00.

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    • Wenzel074
      • 21.02.2005
      • 1073

      Hallo Kassiopeia...

      Ich würde jetzt behaupten daß die Situation mit Deinem Pferd auch etwas unglücklich war. Vielleicht hat die Narkolepsie ihn nicht gestört, aber er wurde zu einer Gefahr für sich selbst und Andere. Du hast richtig entschieden. Er hat Dir nichts sagen können, einschlafen ist ja an sich nix Schlimmes. Futtern ging, auf der Weide rumlaufen ging, Schmerzen waren nicht da. Er konnte noch, aber es ging nicht mehr. Du hast für ihn entscheiden müssen, und es war richtig. Ich hätte ebenso entschieden. Die Narkolepsie wäre für mich der ausschlaggebende Grund. Ein Tier mit 600 - 700kg Masse was einfach umfällt? Nicht gut.

      Es geht ja hier darum einem Tier fehlenden Lebenswillen anzusehen, fehlende Lebensqualität und Aufgabe. Und glaube mir, DAS wirst Du sehen. Diesen leeren Blick in den Augen, das eingefallene Gesicht...

      Den Spruch kenne ich übrigens etwas anders: wir nehmen ihnen die Freiheit, also müssen wir den Wolf ersetzen.

      Ich habe mir geschworen mich daran zu halten.
      "Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen,
      sondern mit dem Kopf die Tür zu finden..."

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      • Suomi
        • 04.12.2009
        • 4285

        Zitat von Kassiopeia Beitrag anzeigen
        . Aber ich wollte eine Antwort auf die Frage "Was würdest Du machen, wenn es Dein Pferd wäre".
        Ich schätze, ich wäre auch unter den Leuten gewesen, die dich damals enttäuscht hätten.

        Ich glaube nicht, dass man die Frage "was würdest du tun, wenn es dein Pferd wäre" ehrlich beantworten kann. Natürlich kann man - wie du es getan hast - das Für und Wider abwägen. Aber beim eigenen Pferd spielt noch so viel Emotion mit rein, die man bei einem fremden Pferd (selbst wenn man sich vorstellt es wär das eigene dem es so geht) nicht miteinbeziehen KANN (selbst wenn man es möchte).

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        • Kassiopeia
          • 01.09.2011
          • 452

          Zitat von Suomi Beitrag anzeigen
          Ich glaube nicht, dass man die Frage "was würdest du tun, wenn es dein Pferd wäre" ehrlich beantworten kann.
          Doch, natürlich kann man das. Es ist ja keine Frage von richtig oder falsch, sondern einfach nur eine Meinungsäußerung. Keine Abnahme der Entscheidung sondern nur eine "nicht betriebsblinde" Einschätzung.

          Zitat von Suomi Beitrag anzeigen
          Aber beim eigenen Pferd spielt noch so viel Emotion mit rein, die man bei einem fremden Pferd (selbst wenn man sich vorstellt es wär das eigene dem es so geht) nicht miteinbeziehen KANN (selbst wenn man es möchte).
          Siehst Du, Suomi, und ganz genau das ist die Erwartungshaltung eines Pragmatikers wie mir. Eben die Einschätzung eines fremden, der genau NICHT diese Abhängigkeit hat, wenn es um's eigene Pferd geht. Ein sachliche Meinung ohne die emotionsgeladene Beziehung.

          @Wenzel, vielleicht hast Du ja recht, aber ich habe jetzt das 4. Pferd in meinem Leben. Aber meine Pferde vorher haben mir alle nichts gesagt, sondern haben mich unter mehr oder weniger unglücklichen Umständen verlassen. Vielleicht habe ich jetzt mal ein Pferd, das mit mir alt wird und mir eines Tages zu verstehen gibt, wenn es nicht mehr will. Es wird auf jeden Fall das letzte Pferd in meinem Leben sein.

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          • clandestino
            • 12.03.2011
            • 669

            @ Lenz: Ich nehme an, sie ist ausführlich durchgecheckt. Die situation, die du beschreibst, hatte ich im Sommer/Herbst 2010. Mein alter Wallach (25) nahm nicht zu, litt u.a. unter Herzinsuffiziens, war ansonsten aber noch munter. Bei einer Routinezahnkontrolle wurde festegestellt, dass einer der Backenzähne raus muss. Dies wurde in einer Klinik im Stehen gemacht und wo man gerade dabei war, urde gleich noch der Zahnstein von den Hengstzähnen entfernt. Unter dem Zahnstein lag der Zahnkanal jedoch frei. Die TÄ meinten "Was muss der für Dauerschmerzen gehabt haben ..." Nicht schlimm genug um nicht zu fressen, denn er fraß eigentlich gut, aber eben Stress durch das permanente Ziehen. Durch die bereits hohe Dosis der Sedierung konnte an diesem Tag nichts mehr gemacht werden. Die Heilung der Zahnlücke verlief ganz gut.

            Eine Woche später stand er abends beim Füttern einen Meter von seinem Trog entfernt und rührte sich nicht. Ich hatte erst Verdacht auf Kolik, rief die TÄ. Und diese stellte fest, dass das Herz nun gar nicht mehr mitmacht. Die genaue Diagnose weiß ich nicht mehr. Er schaute so matt ... Aufgrund der baulichen Gegebenheiten und unseren großen Boxen durfte er in seiner Box einschlafen ...

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            • Lenz0211
              • 14.02.2009
              • 240

              Ja es ist soweit alles durchgecheckt. Zähne sind gerade kontrolliert, alles gut. Ich habe eben mal eure anderen Beiträge durchgelesen und bin so etwas ins Nachdenken geraten. Ich kann Kassiopeia irgendwo nachempfinden. Ich kenne meine Pferde alle sehr genau, sind auch schon teils sehr lange bei mir. Mein einer ist als 3j. zu mir gekommen, ist nun auch 21j. dem würde ich es zB sofort ansehen, den kenne ich in und auswendig. Bei der alten Stute liegt der Fall etwas anders, wir kennen uns noch nicht so viele Jahre, vielleicht ist das ein Bißchen mit der Grund dafür, warum ich Angst habe den bestimmten Blick, Fingerzeig oder wie auch immer ihr es nennen wollt, zu verpassen. Es dreht sich ja nicht immer einzig und allein darum erst dann eine Entscheidung zu treffen, wenn der Fall schwerwiegend wird, mir wäre es wichtig sie davor zu bewahren. Sie war Zuchtstute und sollte im Grunde dieses Jahr nochmal fohlen, aber da hat sie letztjährig schon "Nein" gesagt, wird seine Gründe haben, wenn ich mir ihre Verfassung gerade so betrachte. Sie soll es nun gut haben, aber wenn es ihr nicht gut gehen kann (zumindest auf längere Sicht), weil ihr der derzeitige Eiweißmangel / die nicht genügende Umsetzbarkeit von Eiweiß da reinfuscht und sie stets klappriger wird, trotz wachem Gemüt, bin ich trotzdem ganz oft hinundher gerissen, was ich als nächstes mache, ob ich noch was mache, ob es das war oder sein soll oder oder oder. Ich trage mich da auch mit rum und mache mir diese Entscheidung im Moment noch nicht leicht, hoffe noch auf das Frühjahr und den Sommer wenn sie den noch schön haben kann wäre mir das lieb, ja...aber wenn es zum Herbst hin wieder schlechter würde...nein ich denke noch einen Winter wird sie das nicht mitmachen sollen.
              Sie ist eingepackt bis an die Ohren sozusagen, weil sie trotz Winterfell einfach zuviel Energie brauchen würde, um sich warm zu halten, dann würde sie noch dünner. Ich kann sie auch nicht zu ihrer ausgezogenen Freundin in den Stall bringen, die steht jetzt in Hannover Das ist etwas weit für mich, zumal ich meinen eigenen Stall habe und sie nicht extra wegstellen will/kann. Ich habe mich zwar schon nach einem Rentnerplatz umgesehen, aber ich mag sie auch nicht aus der Hand geben, wo ich sie vielleicht schaffe 1- 2x wtl. zu besuchen und zu betüdeln und mehr nicht außerdem bleibt bei mir da ebenso ein fades Gefühl wie als Beisteller abgeben. Ich möchte das nicht, ich glaube dass sie es auch nicht verwinden würde. Sie stand ewig und drei Tage (über viele viele Jahre) im gleichen Stall/gleiche Hand und kam dann vor ein paar Jahren zu mir, ich bin der zweite Besitzer und mein Stall ihr zweiter Stall. Vielleicht ist es ein Irrglaube, aber ich denke sie würde das nicht mehr so gut mitmachen, sie von a nach b zu karren und woanders unterzubringen, abermals neue Pferde, neue Menschen/Bezugspersonen - neee, ich glaube dat wird nix.

              Seht ihr, es macht es einem also nicht einfacher - habe auch über all sowas ausführlichst nachgedacht Ich muss nur wissen, wann die endgültige Entscheidung ihre Berechtigung findet.

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              • Valentina15
                • 14.02.2013
                • 10

                Wenn es leidet, ganz einfach. Wenn das Leben eine Last ist und keine Freude, dann würde ich ihn einschläfern lassen. Ist traurig, aber es ist auch befreiend.

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                • Uniqua
                  • 20.03.2005
                  • 6631

                  grübel.....aber ab wo ist das leben eine last und wo nicht ???

                  ein pferd mit einem sehenschaden zb ? das hat hammer schwerzen ....erlöse ich ihn dann ????

                  wobei ich genau weiß was du meinst !!!
                  hatte hier schon zwei dämpfige pferde in pflege, die krankheit ist nicht lustig und den pferden geht es nicht gut
                  bei beiden konnte man von einem tag auf den anderen genau merken das es soweit war und an dem tag wurden sie dann auch erlöst :-(

                  Kommentar

                  • eagle006
                    • 19.03.2014
                    • 2

                    Ich glaube, den richtigen Zeitpunkt trifft man selten. Bei meinem Opa war es damals der Winter... Stand zu dem Zeitpunkt mit dem junggemüse auf der Wiese, ab Winter Box mit paddock. Die Jahre davor immer mopsig von der Wiese gekommen, im letzten Jahr nicht mehr. TA- Check ergab, Herz und Nieren nicht mehr in Ordnung.

                    Wenn es Frühjahr gewesen wäre, hätte ich ihm nochmal Weide gegönnt, solange es gegangen wäre, aber übern Winter?
                    Er hat im Sommer davor auch schon ein paar Tage gehabt, wo er sich abgesondert hat und in die Ferne geschaut hat. Nächster Tag wieder alles in Ordnung, die Jungen erzogen;-)

                    Ich hab mich dann entschieden, ihn gehen zu lassen, bevor er sich quält.
                    Vielleicht hätte er noch einige Jahre haben können, vielleicht aber auch nicht?

                    Mir hat eine TÄ mal gesagt:
                    Lieber ein Jahr zu früh, als eine Stunde zu spät!

                    Ist was wahres dran, finde ich...




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                    • max-und-moritz
                      • 04.06.2006
                      • 3441

                      Zitat von Uniqua Beitrag anzeigen
                      grübel.....aber ab wo ist das leben eine last und wo nicht ???

                      ein pferd mit einem sehenschaden zb ? das hat hammer schwerzen ....erlöse ich ihn dann ????(
                      Für mich kommt es auf die zukünftigen Aussichten an, die das Pferd (noch) hat.

                      Ein Sehnenschaden bei einem ansonsten gesunden 10jährigen ist eine andere Sache als bei einem 20jährigen, der noch die eine oder andere zusätzliche Baustelle hat.

                      Ich sehe es wie die TÄ von eagle006.

                      Wenn ein Pferd kein PFERDE (!!!) Leben mehr haben kann ist es für mich Zeit. Ich würde z. B. nicht zuschauen können, wie eins meiner Pferde dauerhaft der Herde nicht mehr folgen kann. Oder ausgestoßen wurde. Und ich würde keins, das sein Leben lang im Offenstall in der Herde war, aus welchen Gründen auch immer in die Box stellen.

                      Noch kurz zum "Man sieht es ihnen an": Es mag Pferdebesitzer geben, die es erkennen. Aber ganz sicher gibt es viele, die jahrelang drauf warten es zu sehen - und ihre Tiere unglaublich quälen damit.

                      "Der / die hat noch Spaß, dem / der geht es doch gut!!!" - Tatsachenbericht, ich hab dazu das Video vor Augen: Besi ist ne junge Frau, sie kommt oft, aber nicht lang am Stall. Sie putzt, macht rum, geht spazieren mit dem Pferd, und nach ner Stunde sind sie weg.

                      In dieser Stunde mobilisiert das Pferd alle Kräfte die es hat und noch mehr, die Besi ist glücklich, daß es dem Pferd so gut geht.

                      Später komm dann ich. Ich schau mir ein völlig erschöpftes, apathisches Pferd, das röchelnd im Stall steht, an. Die Herde hat es längst ausgestoßen, es wird überall vertrieben. Die Beine verformt und voll Arthrose, ein normaler Bewegungsablauf ist nicht mehr möglich.

                      Als ich den Gedanken, das Pferd eventuell in der nächsten Zeit zu erlösen geäußert habe, war ich die Böse. Das Pferd, das noch so viel Spaß hatte und dem es so gut ging, wurde in einen anderen Stall zu pferdelieberen Menschen gebracht.

                      Da ist es dann 4 Wochen später elendiglich einen Tag lang auf der Weide verreckt.

                      Viele Grüße, max-und-moritz
                      Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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                      • Chillon
                        • 26.08.2008
                        • 126

                        Meine Maxime ist immer..."wenn die schlechten Tage überwiegen". Bei meinem alten Westfalen war das leider schon mit 16, als wir die HRE nicht mehr adequat schmerztechnisch therapieren konnten. Er hatte seine letzten 1,5 Jahre als Rentner verbracht und war mit moderater Equipalazone-Gabe (was er glücklicherweise magentechnisch problemlos vertrug) fit und fröhlich. Dann mussten wir erhöhen und dann war mir irgendwann klar, dass die schlechten Tage überwogen.

                        Mein derzeitiger Oldie (VB, 26) hat nur noch extrem wenige und sehr desolate Zähne und eine Kiefergelenksarthrose. Ansonsten ist er altersgemäß topfit. Aber als schwerfuttriger und mäkeliger (Heucobs-no go, alles Nasse-no go, Rübenschnitzel etc-no go.....) VB, der immer schon große Mengen Kraftfutter brauchte um nicht wie ein Hungerhaken auszusehen ist es eine wirkliche Aufgabe, dieses Pferd zu füttern. NOCH geht es und er frisst ausreichend, aber ich bin mir im klaren, dass die Entscheidung von heute auf morgen anstehen kann. Jetzt kommt der Sommer und die Weidesaison, die das Problem regelmäßig etwas entzerrt. Ich habe ihm versprochen, dass er nicht langsam verhungern muss, ich mache alle 3 Monate vergleichbare Fotos, um meinen Blick für Veränderungen scharf zu halten und ansonsten genieße ich jeden Tag, den ich ihn noch bei mir habe :-)

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                        • Lenz0211
                          • 14.02.2009
                          • 240

                          Ich finde den Satz des Tierarztes..."lieber ein Jahr zu früh, als eine Stunde zu spät".. wirklich sehr treffend. Ich habe meine Stute nun vor fast einem Jahr auch auf die immergrüne Wiese entlassen und ich habe diese Entscheidung nicht einen Tag in Frage gestellt - es war einfach Zeit. Ich habe auch die Weidesaison nicht mehr abgewartet, sondern einfach eingesehen, dass diese ihr auch nichts gebracht hätte...und es stimmt, die Herde sondert solche Tiere ab...das haben wir auch sehen müssen - und das A******** der Gruppe zu sein, in einem Zustand der schon nicht mehr allzu gut war...nein, das wollten wir ihr nicht zumuten. Ich bin zufrieden, auch wenn ich sie und ihren einmalig lieben Charakter immernoch hier und da vermisse - aber das soll ja auch so

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                          • Lule
                            PREMIUM-Mitglied
                            • 19.02.2012
                            • 980

                            Es ist immer eine schwierige, höchst individuelle Entscheidung. Aber was das Absondern anbelangt: wir hatten vor Jahren eine solche Stute , ehemals sehr dominant und irgendwann nicht mehr in der Lage , herdenchefin zu bleiben. Sie war höchst "depressiv" und baute ab. Wir haben uns dann entschlossen, sie zu "Erziehungstante" der Absetzer zu machen, und von Diesem Moment an lebte sie wieder auf. Sie hatte noch einige schöne Jahre , man musste nur jedes Jahr ihr die neuen Absetzer geben, wenn man sie in der Jährlingstruppe lies, (nur im ersten Jahr versucht) wuchsen die ihr wieder über den Kopf , das funktionierte also nicht.

                            Man an muss also jedesmal genau hinschauen .

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                            • CoFan
                              • 02.03.2008
                              • 15252

                              Zitat von Lenz0211 Beitrag anzeigen
                              Ich finde den Satz des Tierarztes..."lieber ein Jahr zu früh, als eine Stunde zu spät".. wirklich sehr treffend. (...)
                              So sehe ich das auch.

                              Allerdings bin ich auch durch meinen ehemaligen Koliker genau darauf getrimmt. Denn eine zu späte Entscheidung hätte für ihn ja richtig qualvolle Folgen gehabt. Und als es dann soweit war und die Entscheidung "nochmal OP" oder "Ende" anstand war es gut, dass ich mich genau darauf schon theoretisch vorbereitet hatte.

                              Mein Lungen- und Fesselträger-geschädigter Halbrentner (leider auch mein absolutes "Herzenspferd" *sfz*, da wird das Loslassen sehr viel schwieriger für mich) wird es mir da sicher schwerer machen mit der Entscheidung. Es wird nicht "jetzt gleich" sein müssen. Aber ich mache lieber früher und in Ruhe Schluss, als dass ich es einen Moment zu lange herauszögere.

                              Kommentar

                              • Lenz0211
                                • 14.02.2009
                                • 240

                                Tja wer hätte das gedacht 9 Tage nach meinem letzten Post musste ich erneut diese bittere Entscheidung treffen und diesmal kam sie plötzlich, unverhofft und irgendwie viel zu früh..Am 6.4.14 verstarb mein ältester an einer akuten Lungenentzündung in der Tierklinik...mit 22 Jahren, zwar in einem Alter in dem man schon etwas gesetzter ist, aber noch nicht zum Alteisen gehören muss...am Freitag noch alles ok, nichts was uns negativ oder komisch vorgekommen wäre...Samstag in den Morgenstunden beim Füttern, kein Appetit, bereits Fieber, Zittern....weil zu Hause keine klare Diagnose gestellt werden konnte, ab in die Tierklinik...dort dann die Lungenentzündung festgestellt...bis Sonntag hatte sich der Zustand so drastisch verschlechtert, dass ich ihn wirklich, wirklich, schweren und blutenden Herzens nach 19 gemeinsamen Jahren aufgeben musste...

                                Das war ein echt schwerer Gang - nochmal ganz, ganz anders als bei meiner Stute vor rund einem Jahr, da habe ich mich viel besser drauf vorbereiten können - bei meinem Alten hätte ich wohl bei all seiner sonstigen Fitness nicht gedacht, dass es ihn so plötzlich treffen würde und nun das
                                Aber auch hier traf der Spruch einfach zu "Lieber ein Jahr zu früh, als eine Stunde zu spät"...der Klinikchef meinte noch "wenn man alles gewillt ist zu tun, wenn einem egal ist, was das ganze im Endeffekt kostet...man kann versuchen in zu spülen und zu drainieren, in 14 Tagen kanns dann ausgestanden sein, kann aber auch nicht oder fängt von vorne an " unter diesen Gesichtspunkten und keiner weiteren Behandlungsmethode war mir sofort klar für was ich mich zu entscheiden hatte...im Sinne meines Pferdeopis...als ich in der Klinik ankam...da wusste ich einmal mehr, der Zeitpunkt ist JETZT da...ich hätte ihm all die Untersuchungen die er noch hätte durchmachen müssen gar nicht mehr zu muten wollen, er war schon so schwach, kurzatmig...völlig ausgekühlt, dabei stetig am schwitzen - der Blick glanzlos, insichgekehrt...ich bin mit ihm gegangen, den allerletzten Weg, bis zum letzten Ende...

                                Das war für mich rein emotional der Supergau, ich hing seeeeeeeeeehr an diesem Pferdchen. Ein so Toller und ganz Großer für mich, wenn auch nur 1,44m. Er wird hier schmerzlichst vermisst, auch wenn es nach 2,5 Wochen schon besser ist, aber es ist was anderes..ohne ihn...der ganze Stall ist so leer, trotz der anderen, diese ganz bestimmte Aura fehlt...jaja unser Blondchen im Stall - nun ist auch er nicht mehr, aber auch die Entscheidung war die beste die ich treffen konnte - auch wenn es schnell ging, aber auch in solchen Situationen sind wir gefragt abzuwägen, irgendwo klaren Verstandes zu bleiben und dann auch so zu handeln...das sind wir ihnen einfach schuldig - auch wenn ich seither weiß, wie sehr doll mehr diese Entscheidung schmerzt, wenn man sie für sein HERZENSPFERD treffen muss....
                                Ich wünsche euch und ja...für mich und meine Pferde wünsche ich mir das auch- viele gute, gesunde und muntere Stunden mit euren Pferden, genießt diese Momente

                                Kommentar

                                • Dark-Angel
                                  • 04.12.2008
                                  • 1408

                                  @Lenz: Fühl dich unbekannterweise gedrückt - Du hast die richtige Entscheidung getroffen.

                                  Kommentar


                                  • Zitat von Annemarie Beitrag anzeigen
                                    Ab Oktober erholte sich das Pferd, fraß wieder und nahm zu. Sie bekam und bekommt bis dato viele naturheilkundliche Mittel. Ich wollte es eigentlich nicht wirklich glauben, ich selbst hatte viel gebetet für diese Stute. Seit Dezember hat sie wieder Normalgewicht, ihr geht es jetzt teu,teu,teu verhältnismäßig gut.
                                    Wir hatten sie auch total betüdelt, sie hat seit etlichen Monaten auch totale Freiheit im Hof und darf stundenweise ihren Offenstall tauschen mit Freilaufen nicht nur im Innenhof, sie darf auch alleine raus gehen wohin sie will. Sie geht dann den Privatweg bis vor an die kleine Straße, dann auf eine große Grasfläche. Keine Angst ! Sie läuft nicht weg, geht höchstens 100 Meter vom Hof raus.
                                    Und sie mag wieder gerne mit den anderen Pferden zusammen sein, ist auch wieder zickig so wie früher.
                                    Ich bin so glücklich, daß es ihr wieder gut geht.
                                    Dieser Stute geht es jetzt richtig gut, sie galoppiert wieder mit den anderen Pferden über die Weiden, wird inzwischen auch wieder ein ganz klein wenig geritten.

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                                    • Zitat von Dark-Angel Beitrag anzeigen
                                      @Lenz: Fühl dich unbekannterweise gedrückt - Du hast die richtige Entscheidung getroffen.
                                      Fühl dich auch von mir gedrückt.
                                      Ich kenne das, s.o.

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                                      • Lenz0211
                                        • 14.02.2009
                                        • 240

                                        Danke das ist ganz lieb von euch

                                        Und schön zu lesen, dass es deiner Stute wieder ganz gut zu gehen scheint Annemarie

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                                        • Zitat von Lenz0211 Beitrag anzeigen
                                          Danke das ist ganz lieb von euch

                                          Und schön zu lesen, dass es deiner Stute wieder ganz gut zu gehen scheint Annemarie
                                          Ist nicht meine Stute, die gehört Freunden.

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