Harter und empfindlicher Bauch, Klemmigkeit, Gähnen nach Arbeit. Was könnte das sein?

[Namur]

Hallo zusammen,

ich habe eine Stute, die schon immer etwas Sattelzwang hatte. Dieser wurde aber durch Vertrauensaufbau zu mir besser.

Nun ist es aber leider so, dass diese Stute seit kurzer Zeit wieder sehr starke Probleme beim Angurten macht. Sie bläht sich extrem auf und zeigt deutliches Unwohlsein. Das geht weiter, dass sie beim Aufsteigen (nach Nachgurten in mehreren Etappen und langem Führen dazwischen) sich noch mehr verspannt und die Kruppe komplett nach oben wölbt und sich dann nur festhält. Das geht meist nach ein bis zwei Runden im "Tippelschritt" weg.

Sie ist an sich auch sehr gehfreudig, lässt aber insbesonder rechts im Moment nicht los. Im Trab ist das noch ok, aber Galopp geht im Moment nur links vorwärts-abwärts und rechts hält sie sich so fest, dass nicht mal vorwärts-abwärts möglich ist und sie nur verspannt daher hoppelt (fühlt sich an wie kleine Buckler mit extremen Schweifschlagen).

Alles also Zeichen für deutliches Unwohlsein. Beim Schenkeldruck (z.B. Begrenzung außen in der Volte) geht sie auch sofort verspannt.

Nach dem Reiten muss sie sehr viel Gähnen (das aber schon immer).

Irgendwie werde ich daraus nicht schlau.... Was soll/kann das sein. Ich habe ihr vor ca. einem Monat angefangen Magnoguard zu füttern und sie bekommt nun deutlich mehr Heu. Auch das hat keine positive Verbesserung gebracht.

Ich möchte das Ganze bald abklären lassen, wenn es sich nicht doch in wenigen Tagen deutlich verbessern sollte.

Aber vielleicht hat ja hier noch einer Ideen, was das sein könnte.

Ach ja, ohne Reiten zeigt das Pferd keinerlei Auffälligkeiten, ist sehr agil, hat glänzendes Fell, frisst sehr gut und scheint sich eben so lange wohlzufühlen bis Druck an den Bauch kommt.

Freue mich auf viele hilfreiche Antworten.

Viele Grüße
Namur

[samira127]

hört sich irgendwie nach magenproblemen an. oder ein gynakologisches problem.

[Namur]

Genau das sind auch die beiden Sachen, die ich schon im Kopf hatte. Aber hast Du dazu persönliche Erfahrungen oder sind es - wie bei mir bisher - eher angelesene Informationen, die zur Symptomatik passen könnten?

Danke in jedem Fall für Deine Antwort!

[samira127]

bezüglich magenproblemen habe ich erfahrungswerte. bei dem pferd waren die symptome aber nicht ganz so extrem wie bei deinem. aber rausgekommen ist das ganze erst bei einer extremen Kolik. nur komisch war da damals das die darmpassage nicht gestört war aber das pferd nicht mehr fraß und nur noch lag. dann wurde verdachtsmäßig ne gastroskopie gemacht und das übel gefunden. nach der behandlung waren auch die symptome weg. und das waren bei uns "nur" extremer satteldruck und sehr angespannt beim aufsteigen und anreiten. dieses trippelige hatten wir auch und häufiges gähnen. gefressen hat das pferd auch relativ gut, nur er war sehr dünn und nahm schlecht zu. beim reiten war er auch sehr flott und hatte probleme mit der losgelassenheit. und die rechte hand war auch die deutlich schlechtere. die ganzen probleme haben sich dann nach der behandlung fast alle in luft aufgelöst. und vor der kolik hat mir keiner gesagt das ich vieleicht mal nach dem magen schauen sollte. erst als es richtig akut wurde habenw ir das ganz egefunden.

bezüglich der gynakologischen probleme habe ich noch keine eigenen erfahrungen. wir vermuten bei meiner jungstute probleme in der richtung aber warten noch mal ab bis zur nächsten rosse wenn die denn kommt. noch hat sie keine richtige frühjahrsrosse gehabt.

[Samanta]

Das hört sich wirklich nach Magenproblemen an. Mein Trakehner hatte auch damit zu tun. Er hat auch viel gegähnt. Beim VA-reiten mit dem Kopf geschüttelt wie ein Haedshaker, da ihm die wohl die Magensäure zurückgelaufen ist. Nachdem er Kraftfutter gefressen hat, war es immer besonders schlimm. Er zeigte Kolikähnliche Symptome und war immer total aufgegast. Da hilft nur eine Therpaie mit Omeprazol, Ulcequin oder Pronutrion. Möglichst kein Kraftfutter mehr und viel viel sehr gutes Heu.

[dissens]

Ich habe letzthin mit dem TA wegen meines Großen gesprochen, bei dem ich Magen-Darm-Probleme vermute. Der TA fragte als allererstes: "Gähnt er viel?" Zweite Fragen ging nach Flehmen.
Ich würde also auch erst mal in Richtung Gastronintestinaltrakt denken. Ggf. auch Parasitenbefall, der wehtut, und nicht von der letzten Wurmkur erwischt wurde? (Ist meine Idee für den Großen, daher hat er jetzt noch mal so 'ne Art "Rohrfrei-Wurmkur bekommen".)

[Namur]

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Das bestätigt meine eigene Meinung.

Hoffe, dass ich bald eine eindeutige Ursache finde und dann, dass es gut behandelnar ist.

Freue mich nach wie vor über weitere Antworten.

VG
Namur

[Namur]

Hallo,

die Stute geht nächste Woche in die Klinik zum Durchchecken. Bin mal gespannt, was dabei rauskommt.

VG
Namur

[Hermine]

Schon einen Befund erhalten?

LG Hermine

[Namur]

Hallo,

sie hat sog. Myogelosen, also Verhärtungen an Muskelsträngen (wenn ich das jetzt richtig verstanden habe), einseitig im Rückenbereich. Dadurch hat sie - kombiniert mit eh schon Sattelzwang - das Gurten als immer ekliger empfunden und das Aufsteigen sowie belasten erst recht. Auch der vermehrte Druck, der noch durch den Schenkel kam (in Kombination mit meinem "Einsitzen" im Sattel) tat sein übriges.

Gynäkologisch und Magengeschwüre als Ursache wurden erstmal ausgeschlossen.

Bin gespannt, wie es weitergeht.

LG
Namur