Nachwuchsproblem bei Schmieden ?

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  • Sabine2005
    • 17.06.2005
    • 7791

    Nachwuchsproblem bei Schmieden ?

    Ich hätte gerne gewußt, ob Eure Schmiede m/w/d noch ausbilden, einen Azubi bei sich führen bzw. ihr Leid klagen, dass sie eben keinen Lehrling mehr bekommen.

    Hier in der Umgebung sind ja diverse Schmiede unterwegs - einige davon gehen jetzt aber doch in den nächsten Jahren in Rente - was kommt danach ?


    Ich stelle zwar zum einen fest, dass diese "Hufpfleger-Wochenend-Kurse" für Semiprofis in den letzten Jahren deutlich abgenommen haben - also zumindest sehe ich bei FB etc keine Aufrufe mehr für sowas.
    Ist dieser ganze "Jeder kann die Hufe seines Pferdes selber trimmen" Hype inzwischen vorbei ? Ach da gab es doch so einiges.



    Trotzdem - ich wüßte hier im Moment keinen Schmied zu benennen, der aktuell einen Azubi hat.

    Wie ist es so bei Euch ?

  • zuckerschnute
    PREMIUM-Mitglied
    • 21.01.2007
    • 3965

    #2
    Unserer hat einen Azubi, hat aber lange gesucht.

    Gesendet von meinem SM-A510F mit Tapatalk

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    • Rübchen
      • 23.12.2009
      • 1133

      #3
      Die Schmiede bei uns am Stall fahren auch alle ohne Azubi.

      Kommentar

      • May
        • 07.05.2010
        • 1553

        #4
        Unser Schmied ist erst seit letzten Januar selber kein Azubi mehr

        Kommentar

        • Lilie_1991
          • 30.04.2015
          • 211

          #5
          Meiner fährt mit seinen Söhnen, die aber Mitte 20-30 sind, sie sind schon fertige Schmiedemeister. Ein seit Generationen gewachsener Familienbetrieb (Bruder fährt auch mit Söhnen), Azubis haben sie allerdings auch nicht. Ein Schmied im Stall hat einen Azubi, alle anderen keinen.

          Kommentar

          • Bohuslän
            • 26.03.2009
            • 2442

            #6
            Hufbeschlagschmied ist kein klassischer Lehrberuf. Es ist vielmehr eine Fortbildung. In der Regel bestehend aus einem Einführungskurs, einer 2-jährigen hauptberuflichen Tätigkeit bei einem Hufschmiedemeister, einem Abschlusslehrgang und der Abschlussprüfung. Es gibt keine Lehrlinge mit Lehrlingsgehalt. Der Ausbilder muss dem "Stift" den Mindestlohn zahlen. Das wollen und können sich viele Hufschmiede nicht leisten.

            http://www.reutenhof.de

            Kommentar

            • Lilie_1991
              • 30.04.2015
              • 211

              #7
              Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen
              Hufbeschlagschmied ist kein klassischer Lehrberuf. Es ist vielmehr eine Fortbildung. In der Regel bestehend aus einem Einführungskurs, einer 2-jährigen hauptberuflichen Tätigkeit bei einem Hufschmiedemeister, einem Abschlusslehrgang und der Abschlussprüfung. Es gibt keine Lehrlinge mit Lehrlingsgehalt. Der Ausbilder muss dem "Stift" den Mindestlohn zahlen. Das wollen und können sich viele Hufschmiede nicht leisten.
              Dann liegt da also der Ursprung des Übels - wobei ich auch glaube, dass die körperliche Arbeit vielen Menschen der jüngeren Generation viel zu anstrengend und nicht schick genug ist. Heutzutage geht doch leider jeder Depp studieren...

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              • Suomi
                • 04.12.2009
                • 4285

                #8
                ein passender Artikel dazu:

                Torsten Becker war bei der Lufthansa, dann machte er sein Hobby zum Beruf: Als Hufschmied kann er sich vor Aufträgen kaum retten. Trotzdem plant er seine Frührente.

                Kommentar

                • chilii
                  • 08.02.2011
                  • 8116

                  #9
                  Ich kann nur sagen das es hier aktuell wieder einmal eine totale Katastrophe ist...
                  Unzuverlässigkeit ist die einzige Konstante auf die man sich als Kunde verlassen kann.
                  Wenn ich nicht auf den Beschlag angewiesen wäre (Fahrpferde im Turniersport) würde ich es sehr gerne lassen.
                  Die Schmiede die ich kenne, fahren alle alleine oder haben nur einen Aufhalter dabei. Den letzten "Stift" habe ich vor vielen Jahren gesehen.

                  Kommentar


                  • #10
                    Bohuslän hat ja schon erklärt, dass es kein klassischer Ausbildungsberuf ist. Oft gibt es eine vorherige andere, abgeschlossene Berufsausbildung (häufig z. B. Schlosser, ich kenne aber auch einen Pferdewirtschaftsmeister; auch Tierärzte können oder konnten durch einen relativ kurzen Lehrgang und die zugehörigen Prüfungen die Qualifikation erwerben, so dass mein Tierarzt auch staatlich geprüfter Hufbeschlagschmied ist), die Weiterbildung zum Hufschmied ist theoretisch eine unbezahlte Weiterbildung. Aber gut zwei Jahre kein Geld zu verdienen kann sich wohl kaum einer leisten, daher werden die meisten "Stifte" sicherlich bezahlt.

                    Der Hufschmied meines Freundes hat insgesamt 4 "Azubis", mein Hufschmied hat einen Gesellen, da weiss ich gar nicht ob der die Prüfung überhaupt anstrebt.

                    Hier in der Ecke ist eine Lehrschmiede, da sind natürlich immer viele mit an Bord.

                    Würde aber auch sagen das Gros der Hufschmiede bildet nicht (mehr) aus, hier sind sogar relativ viele ohne Aufhalter unterwegs (finde ich persönlich schlecht).

                    Kommentar

                    • Mondnacht
                      • 01.12.2009
                      • 2470

                      #11
                      Höre ich öfter, aber bei mir im Raum Hamburg gibt es eine Menge gute Schmiede. Natürlich haben andere Reiter immer mal Probleme, ich eigentlich nie. Entweder bin ich so anspruchslos oder habe bis jetzt Glück
                      gehabt. Ich muss mal darauf achten, wer alleine, mit Aufhalter oder Lehrling unterwegs ist. Man sieht es ja nicht jedem sofort an, was er ist.
                      Mein Schmied fährt alleine, ab und zu mal mit einem Kollegen. Ich glaube aber, dass so eine Aufhalter für die Gesundheit wichtig ist, diese gebückte Haltung in der feuchten Kälte ist wirklcih nicht besonders günstig.

                      Thorsten Becker war übrigens jahrelang mein Schmied, er fährt auch immer alleine. Damals hatte er einen Angestellten, entweder kam der oder Thorsten selber. Total unproblematisch, immer nett, zuverlässig und ordentlich. Wäre schade, wenn er aufhört. Unsere Wege trennten sich, als ich mein Pferd zu weit weg gestellt habe und dann den Schmied von da einfach mitgenomemn habe, als ich wieder in die Nähe kam...
                      Vor Jahren war er mal mit Kollegen bei "Wetten Das", außerdem war er mehrere Jahre mit einer Lehrschmiede auf der Hansepferd und hat dort Geld gesammelt für ein Kinderhospiz. Insgesamt ist er sehr umtriebig und hat bestimmt noch einen Plan B.

                      Kommentar

                      • Sabine2005
                        • 17.06.2005
                        • 7791

                        #12
                        Ich habe jetzt seit 8 Jahren die selbe Schmiedin, mit der ich glücklich bin und über die ich nix schlechtes sagen kann oder werde. Touch wood.

                        Aber sie sagte, das sie es sich vor zwei Jahren "geleistet" hat alle Nichtzahler oder zu spät Zahler oder "ich muß denen immer ums Geld hinterherrennen" rigeros ausgesiebt hätte und sie sofort diese "Kunden-Lücke" aufgefüllt bekommen hat.

                        Viele Kollegen seien inzwischen in Rente oder in den nächsten Jahren in Rente, so das einige Gebiete durchaus rar gesäht seien mit Schmieden und in diesen Gegenden es durchaus schon gängig wäre, dass die zu Altkunden den alten Preis nehmen - bei Neukunden ordentlich draufschlagen............... und dies auch bezahlt bekommen.

                        Sie sagt: Also wer das heute erlernt und sich vielleicht noch darauf spezialisiert, wie man Swarowskisteine in Hufe und Eisen einarbeitet - der wird mal eine Menge Kohle machen ....

                        Kommentar

                        • one
                          • 25.07.2011
                          • 708

                          #13

                          Umstandshalber bin ich vor ein paar Jahren in Südhessen gelandet. Reiterlich sowieso ein ganz anderer Schlag als im Norden, aber als mir gesagt wurde ich müsste beim Hufschmied anwesend sein und "aufhalten" dachte ich das sei ein Scherz und habe kurzweilig sogar gelacht. Ich war wirklich erstaunt, dass es ernst gemeint war. Als ich dann erzählt habe, dass mein Hufschmied im Norden sich die Termine selbst einträgt bzw. ohne Vereinbarung einfach alle 6 Wochen kommt und ich, wenn er da war, eine Zettel als "Rechnung" an der Box finde, haben die Leute wiederum gedacht DAS sein ein Scherz von mir gewesen.
                          Ich habe dabei übrigens auch feststellen müssen wie sehr der Beruf ins Kreuz geht...aua. Besonders im Hochsommer eine sehr spaßige Sache. Also mich wundert es nicht, dass Qualität und Quantität der Schmiede leider nachlässt. Der Job ist hart und schlecht bezahlt. Man hat quasi nie Urlaub, weil man sich einen Verdienstausfall nicht leisten kann. Auf der anderen Seite wird der ganze Reitsport immer teurer, da wären 15€ mehr für den Schmied auch noch drin. Das macht den Braten auch nicht fett.

                          Kommentar

                          • chilii
                            • 08.02.2011
                            • 8116

                            #14
                            Als rechtzeitig anrufender, immer Bargeld am Beschlagstag dabei habender und rücksichtsvoller (du mir ist was dazwischen gekommen ich kann heute nicht, du mein Aufhalter ist krank, mein Auto ist kaputt und was weiß ich was ich in den Jahren noch alles gehört habe von verschiedenen Schmieden) Pferdebesitzer kann ich aber im Umkerschluss auch ein Maß an Zuverlässigkeit erwarten finde ich.
                            Leider, leider haben sie hier alle eine große Menge Starallüren. Ich bin weder Bittsteller noch Trottel, sondern zahlender Kunde...

                            Kommentar

                            • cleopatras magic
                              • 15.05.2007
                              • 4752

                              #15
                              Hier in Bayern ist es mit schmieden ganz schlecht, die sind einfach mangelware. Ein aufhalter ist bei meinem auch nicht dabei würden mit das gerne wünschen.

                              Unseren Schmied habe ich jetzt bestimmt 14 jahre , der ist immer zuverlässig, macht gute Arbeit und für mich ganz wichtig, er kommuniziert auch mi meinem ta wenn nötig.

                              Ich zahle treu immer bar, er ist überpünktlich, kommt auch ausser der Reihe wenn ein Eisen fliegt.

                              Ich muss aber auch sagen, ich bin keine die von hs zu hs wechselt, sollte mal der Beschlag nicht so passen, bespreche ich das mit dem hs persönlich und poste es nicht in FB und co und lästere ab.
                              Zuletzt geändert von cleopatras magic; 10.01.2019, 04:07.
                              Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

                              Kommentar

                              • Terk
                                • 18.08.2009
                                • 538

                                #16
                                Zitat von chilii Beitrag anzeigen
                                Ich kann nur sagen das es hier aktuell wieder einmal eine totale Katastrophe ist...
                                Unzuverlässigkeit ist die einzige Konstante auf die man sich als Kunde verlassen kann.
                                Wenn ich nicht auf den Beschlag angewiesen wäre (Fahrpferde im Turniersport) würde ich es sehr gerne lassen.
                                Die Schmiede die ich kenne, fahren alle alleine oder haben nur einen Aufhalter dabei. Den letzten "Stift" habe ich vor vielen Jahren gesehen.
                                Du warst doch aus RLP wo da evtl. kann ich helfen. Meiner hat keinen Azubi, kann ihn mal fragen, allerdings kenne ich ihn schon als er selbst gerade kein Azubi mehr war.
                                Der 2. im Stall ist seit 2 Jahre aus der Prüfung raus kam vorher als "Azubi" immer mit. Tja und jetzt fährt er und die tage war als VErtretung für Ihn auch ein junger da.
                                Alle sehr zuverlässig und RLP. Evtl. kann ich dir nen Tipp geben. ;-)


                                Meiner hatte übrigens noch nie ne Aufhalter, das amcht immer der PB. DAfür erklärt und zeigt er dann auch was wann wo und evtl. behandelt werden muss.
                                Zahlung bar, wird direkt auch persönlich Termin fürs näcshte mal ausgemacht. ER ist meisten sogar ne halbe Stunde vor Termin da weil er sich Verkehrspuffer einplant.
                                Zuletzt geändert von Terk; 10.01.2019, 11:02.
                                The Best: OB Wallach V: Alabaster - MV: Hessenstein
                                16.04.1995 - 08.10.2009

                                Kommentar

                                • MeEr
                                  • 12.04.2016
                                  • 245

                                  #17
                                  Wozu um Himmels Willen brauchen eure Schmiede einen Aufhalter? Unser macht alles alleine und es ist ein absoluter Top Schmied.

                                  Kommentar

                                  • chilii
                                    • 08.02.2011
                                    • 8116

                                    #18
                                    Zitat von Terk Beitrag anzeigen

                                    Du warst doch aus RLP wo da evtl. kann ich helfen. Meiner hat keinen Azubi, kann ihn mal fragen, allerdings kenne ich ihn schon als er selbst gerade kein Azubi mehr war.
                                    Der 2. im Stall ist seit 2 Jahre aus der Prüfung raus kam vorher als "Azubi" immer mit. Tja und jetzt fährt er und die tage war als VErtretung für Ihn auch ein junger da.
                                    Alle sehr zuverlässig und RLP. Evtl. kann ich dir nen Tipp geben. ;-)


                                    Meiner hatte übrigens noch nie ne Aufhalter, das amcht immer der PB. DAfür erklärt und zeigt er dann auch was wann wo und evtl. behandelt werden muss.
                                    Zahlung bar, wird direkt auch persönlich Termin fürs näcshte mal ausgemacht. ER ist meisten sogar ne halbe Stunde vor Termin da weil er sich Verkehrspuffer einplant.
                                    Das wäre super :-)
                                    Sind wir im Gesichtsbuch befreundet?

                                    Kommentar

                                    • chilii
                                      • 08.02.2011
                                      • 8116

                                      #19
                                      MeEr , hier gibt es "alle" von Schmied hält selbst, über einen eigenen Aufhalter des Schmieds bis zum Pferdebesitzer hält.
                                      Allerdings muss ich sagen, dass mein lädierter Rücken selbst aufhalten nur sehr begrenzt mit macht (und nein, die Pferde sind keine Verbrecher).

                                      Kommentar


                                      • #20
                                        Zitat von MeEr Beitrag anzeigen
                                        Wozu um Himmels Willen brauchen eure Schmiede einen Aufhalter? Unser macht alles alleine und es ist ein absoluter Top Schmied.
                                        Ein Aufhalter ist aus mehreren Gründen sinnvoll. Gerade bei jungen oder unruhigen Pferden ist gleichzeitiges Aufhalten und sauberes Bearbeiten der Hinterhufe schwierig bzw. es endet darin, dass die Hufe eben nicht optimal bearbeitet werden können.
                                        Ähnliches gilt aber auch generell: Wer selbst den Huf aufhält und bearbeitet, arbeitet immer schräg von der Seite. Der Einsatz z. B. der Hauklinge für das Kürzen deutlich zu langer Hufe ist so nicht sinnvoll möglich. Auch bei der Bearbeitung mit der Feile ist das Ergebnis sehr oft nicht plan im Sinne von gerade.
                                        Es hängt also zum einen von der Arbeitsweise ab (Hauklinge, Nipper, nur Feile...) als auch von der gewünschten Qualität des Ergebnisses. Ich kenne unter diversen Schmieden ohne Aufhalter genau einen, bei dem ich sagen würde jau, da hat kein Huf leichte Schlagseite nach der Bearbeitung. Oft erkennt man bei neuen Pferden dieser Schmiede, dass über Monate und Jahre die eine Hufwand immer kürzer und die andere immer länger wird und die Hufe aus dem Gleichgewicht geraten. Nicht weil das Pferd anders steht oder läuft, sondern weil bei jeder Bearbeitung minimal schief gearbeitet wird.

                                        Und ganz banal: Es belastet den Rücken des Schmiedes ungemein, wenn er selbst aufhalten und bearbeiten muss. Schau Dir an wie der Aufhalter stehen kann (Knie gebeugt, gerader Rücken, gegen den Pferdehintern gestützt) im Vergleich dazu, wie der Schmied stehen muss wenn er gleichzeitig bearbeitet.
                                        Zuletzt geändert von Gast; 10.01.2019, 12:11.

                                        Kommentar

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                                        Erstellt von max-und-moritz, 28.10.2020, 06:44
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                                        Erstellt von Lahaina, 01.06.2020, 20:39
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                                        Erstellt von Libero34, 06.03.2020, 10:48
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