Hufschmied - ein leidiges Thema...

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  • abc10
    • 19.01.2009
    • 280

    Hufschmied - ein leidiges Thema...

    hallo an alle,
    gestern sollte mein schmied meine stute beschlagen, dabei hat sich stütchen wohl losgerissen und hat erst mal einige runden barhuf am asphalt über den hof gedreht... (hab ich auch erst nach intensiver nachfrage erfahren). mir fiel zuvor nur auf, dass die sehr klamm läuft und vo re gerne schont, wendungen machen ihr ebenfalls zu schaffen. schmied hat daraufhin eisen nochmals kontrolliert --> alles ok, er meint, sie sei leicht geprellt wg ihrem ausflug über den asphalt... na toll!! huf ist etwas warm, habe heut sauerkrautwickel gemacht um zu dämpfen & traumel gegeben und mit tä telefoniert, die diesen verdacht ebenfalls bestätigen kann (zumindest nach meinen schilderungen). wie kann ich meiner stute noch helfen? wie lange kann es dauern, bis sie wieder völlig schmerzfrei ist?
    danke schon mal für eure antworten - ich mach mir immer gleich so 'nen riesen kopf wenns um meine pferde geht....
  • samira127
    • 20.07.2005
    • 2670

    #2
    frag den schmied mal wann sie sich losgerissen hat. nicht das der sich vernagelt hat und dadurch gerade ein hufgeschwür oder ähnliches kommt. kann ja sein das er am aufnageln war wo sie anfing rumzuspinnen und dann kann schon mal ein nagel daneben gehen. allerdings sollte der schmied das dann sagen. nur vom barfußlaufen über Asphalt ( wie lange und welche streck bzw Geschwindigkeit) sollte das eigentlich nicht so extrem sein.

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    • abc10
      • 19.01.2009
      • 280

      #3
      genagelt hat er noch nicht... so wie ich sie kenne, ist die da sicher im vollen galopp über asphalt und ein bisschen schotter getobt - wenn die abgeht, dann richtig... er hat heut morgen eisen & nägel gecheckt und meinte dann eben das mit dem prellen...

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      • greyrodent
        • 04.08.2013
        • 1283

        #4
        Ich könnt' jetzt ja ein paar garstige Fragen stellen...
        Ob das Tier vernünftig erzogen ist, zum Beispiel.
        Oder was an den Hufen so grundlegend "falsch" ist, daß ein kurzer barhuf-Ausflug gleich zu Lahmheit führt.

        Da die Ursachen sehr vielfältig sein können (sie könnte sich ja beim "abspacken" auch was gezerrt haben und es kommt gar nicht direkt vom Huf), wird wohl nur eine Inaugenscheinnahme vor Ort da weiterhelfen können.

        Kommentar

        • abc10
          • 19.01.2009
          • 280

          #5
          danke für den konstruktiven input, greyrodent!

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          • greyrodent
            • 04.08.2013
            • 1283

            #6
            Nix zu danken, ich hab' nämlich
            a) Mitleid mit Hufbearbeitern, die sich mit renitenten Tieren abplagen müssen - das geht ziemlich auf die Knochen und
            b) das dumme Gefühl, daß Ihr ein ganz anderes Hufproblem habt. Eine zu dünne Sohle z. B. ist eine gerne genommene Beschlagsfolge. Und das kann dann sogar bei einer einzigen Runde auf hartem Boden zu sehr unangenehmen Prellungen der Sohlenlederhaut führen. Allerdings löst sich das Problem nicht dadurch, daß man da ein paar Wickel um den Huf macht und zuwartet...

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            • abc10
              • 19.01.2009
              • 280

              #7
              nein, die stute ist im regelfall friedlich beim schmied und hat auch keinerlei hufprobleme. das bestätigten auch mein sehr komptenter schmied und mein ta. das pferde wurde heute morgen nochmals dem schmied vorgestellt, die tä war heute nachmittag ohnehin zum impfen da und hat auch einen blick darauf geworfen. von zuwarten kann also keine rede sein!
              was wäre denn dein rat?

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              • dissens
                • 01.11.2010
                • 4063

                #8
                Nun ja, das Problem "dünne Sohle" automatisch als "Folge" von Beschlag zu bezeichnen erscheint mir dann doch etwas ... mutig? Meine Stute hat auch zu dünne Sohlen - die wird 20 und war in ihrem ganzen Leben nur 4 Monate lang beschlagen ... WEGEN der (zu) dünnen Sohle.

                Ansonsten stimme ich Dir zwar grundsätzlich zu, dass Barhuflaufen auf hartem oder gar Schottergrund (selbst wenn's mal ungeplant etwas dynamischer ausfällt) normalerweise keinen größeren Scahden anrichten sollte. Machen meine Zossen seit Jahrzehnten - schadensfrei.

                Auf der anderen Seite steht, dass Schmiede einen Huf, der gleich im Anschluss beschlagen werden soll, meist weiter "runterschneiden" als einen Huf, der "bar" bleiben soll. Entsprechend empfindlicher ist die Chose dann, wenn das Tierchen ZWISCHEN Ausschneiden/Raspeln und Beschlag eine Ralleye über den Hof läuft.



                abc10
                Wirklich viel TUN kannst Du wohl im Moment nicht. Das kann eine "simple" Prellung sein, das kann was an Sehnen/Bändern sein oder, oder, oder. Guck halt, dass sie ordentlich steht (nicht zu harter Untergrund, bitte auch nicht zu rutschig) und schau', wie sich das übers Wochenende entwickelt.

                Kommentar

                • abc10
                  • 19.01.2009
                  • 280

                  #9
                  danke dissens, so wie du das im 3. absatz schreibst, sehe ich das auch und wollte mein empfinden quasi bestätigt wissen.
                  ja, sie steht gut und ich hab mit meiner tä schon vereinbart, übers we abzuwarten. wenn dann keine besserung eingetreten ist, wird logischerweise weiter abgeklärt!

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                  • Neuzüchter
                    • 09.04.2003
                    • 2159

                    #10
                    [QUOTE=abc10;1304124
                    danke schon mal für eure antworten - ich mach mir immer gleich so 'nen riesen kopf wenns um meine pferde geht....[/QUOTE]

                    Ich mache mir auch immer nen Kopf, deswegen bin ich dabei wenn mein Pferd zum Schmied geht. Wenns gar nicht geht ist jemand da der mir sagt wie es war und nicht wie es wohl gewesen sein könnte.

                    Wäre es mein Pferd würde sie Entzündunghemmer bekommen und Füße Kühlen, wenn nach einer Woche keine deutliche Tendenz zum besseren da ist auch Röntgen.

                    Vielleicht liegt das auch daran, dass bei einer Freundin eine Stute nach einem recht harmlosen Unfall tickerte. Was lange als Prellung angesprochen wurde, war eine Strahbeinfraktur, die sich zu einer Knochenstruckturauflösung entwickelt hatte. Das Pferd wurde eingeschläfert.
                    Auch Freizeitpferde sin Profis!

                    Kommentar

                    • abc10
                      • 19.01.2009
                      • 280

                      #11
                      ja, normal bin ich auch dabei...
                      ich werde auch nicht warten und lange rumdoktern - es wird abgeklärt & geröngt wenn es keine besserung übers we gibt. ich war lange mit einem pferde fta liiert - ich hab leider auch schon viel zu viel unschönes gesehen...

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                      • greyrodent
                        • 04.08.2013
                        • 1283

                        #12
                        dissens, ich hab' nicht geschrieben, daß dünne Sohlen NUR bei Beschlag und dann automatisch immer auftreten, sondern nur, daß dünne Sohlen gerne mal eine Folge des Beschlagens sind (sein können).

                        Wir sind eigentlich schon wieder bei der grundlegen Frage, wie die Dinge sein sollten (ein guter Beschlag wird in einem passenden Intervall auf einen gesunden Huf aufgebracht, der diesen aus Gründen der Arbeit, die das Pferd verrichtet, benötigt) und dem wie die Dinge viel zu oft sind (ein halbwegs passendes Eisen wird so lange in den ohnehin schon zu kurz geschnittenen (Kunde freut sich ja, wenn der Schmied nur alle 8 Wochen kommen muß) Huf eingebrannt, daß es kaum noch Nägel braucht, um's zu halten und der Huf paßt sich im Laufe der Zeit an die beim Schmied auf Lager befindliche Eisenform an).

                        Wenn soetwas wie das hier Beschriebene passiert, dann liegt irgendwas im Argen und dann ist die zentrale Frage nicht, ob der Hufschmied doof ist, weil das Pferd keine Lust mehr auf ihn hatte, sondern eher die, ob der Hufschmied dauerhaft sinnvolle Arbeit leistet (bzw. ob der Kunde dies überhaupt wünscht).

                        abc10, TA und Schmied hattest Du ja nun schon da. Wozu möchtest Du denn noch do-it-yourself Tips?
                        Vernageltes Pferd? Nagel ziehen. Loch säubern und desinfizieren, wenn innere Strukturen betroffen sind ggf. Antibiose (TA).
                        Hufsohle geprellt? Kühlen.
                        Lederhaut verbrannt durch zu langes aufbrennen? Kühlen. Polsterverband. TA.
                        Sehne, Muskel, wasweißich gezerrt? Die üblichen Maßnahmen.
                        Griffelbein beim rumtoben gebrochen? OP.
                        Sonstige Knochenbrüche? Einschläfern.

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                        • hufschlag
                          • 30.07.2012
                          • 4134

                          #13
                          Zitat von greyrodent Beitrag anzeigen
                          Ich könnt' jetzt ja ein paar garstige Fragen stellen...
                          Ob das Tier vernünftig erzogen ist, zum Beispiel.
                          Oder was an den Hufen so grundlegend "falsch" ist, daß ein kurzer barhuf-Ausflug gleich zu Lahmheit führt.

                          Da die Ursachen sehr vielfältig sein können (sie könnte sich ja beim "abspacken" auch was gezerrt haben und es kommt gar nicht direkt vom Huf), wird wohl nur eine Inaugenscheinnahme vor Ort da weiterhelfen können.
                          Also wenn meine im Winter die Eisen runter bekommen, schneidet der Schmid viel weniger weg als wenn er wieder welche drauf tut- und ein bisschen klamm gehen viele anfamgs barfuss- also ist es doch sehr wahrscheinlich, dass es nicht gut tut, wenn ich so kurz schneide, wie für Beschlagen normal und Pferd bockt dann über Asphalt und Steine- das spricht doch nicht gleich für ein anderes Problem/dünne Sole

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                          • abc10
                            • 19.01.2009
                            • 280

                            #14
                            danke all denen die hier hilfreiche kommentare abgaben, auf solche wie die von GR verzichte ich!für mich hat sich der tread hier erledigt!

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                            • cleopatras magic
                              • 15.05.2007
                              • 4752

                              #15
                              sorry abc10.... man wendet sich an eine internetplattform um Infos zu bekommen wenn die dann aber nicht positiv ausfallen und mit seiner eigenen Meinung identisch sind, ist man beleidigt und reagiert bockig.....

                              es wollte dir hier keiner ans leder, hier wurden lediglich Meinungen aufgezählt die eine Lahmheit auch herbei führen können
                              Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

                              Kommentar

                              • greyrodent
                                • 04.08.2013
                                • 1283

                                #16
                                Zitat von hufschlag Beitrag anzeigen
                                und ein bisschen klamm gehen viele anfamgs barfuss
                                Und woran liegt's? Daran, daß der Huf eben nicht gesund und korrekt ist. Ich weiß, daß das grundsätzlich als normal angesehen wird, aber Pferde sagen erst Aua!, wenn's wirklich richtig weh tut. Gerade, was den Bewegungsapparat angeht, da jeder, der sich komisch bewegt, bevorzugte Beute ist.

                                Zitat von hufschlag Beitrag anzeigen
                                Also wenn meine im Winter die Eisen runter bekommen, schneidet der Schmid viel weniger weg als wenn er wieder welche drauf tut
                                Jepp, das ist ja auch gut und richtig so, daß er dann weniger wegschneidet. Die Frage ist eher: wieviel macht er weg, wenn das Eisen draufkommt? Schneidet der erfahrene Schmied gerade so weit bis "kurz vor Aua", daß das Eisen das so eben noch kompensieren kann, dann verlängert das zwar das Beschlagsintervall (Kundenzufriedenheit), ist aber für's Pferd wenig hilfreich (lange Beschlagsperiode mit abrupten Stellungswechsel an ihrem Ende. Gleichzeitig kann es dann natürlich dazu kommen, daß - zusammen mit dem, was ich eben zu "fühlig" geschrieben habe - schon eine sehr kurze Strecke auf hartem Boden zu AUA führen kann.

                                Ergo: hat ein Pferd trotz Eisen drunter Schmerzen, nur weil's maximal 300 m (mehr wird "einige runden barhuf am asphalt über den hof" wohl kaum gewesen sein) barfuß auf hartem Boden laufen mußte, ist der Huf krank (geprellt, vernagelt, verformt, degeneriert) und/oder schlicht zu kurz geschnitzt. In beiden Fällen stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit und Korrektheit der geleisteten Arbeit, aber nicht die Frage, ob der Schmied doof ist, weil ihm das Pferd abgehauen ist.

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                                • hufschlag
                                  • 30.07.2012
                                  • 4134

                                  #17
                                  also ich habe großen Respekt vor deinem umfassenden wissen, aber ich bin trotzdem der Meinung Eisen "verweichlichen" (genau wie schuhe bei uns) das heißt, dass ein immer beschlagener huf ohne eisen sehr empfindlich ist auch wenn er grundsätzlich gesund ist- und ich hab das so gelesen: Pferd ist über Asphalt und Schotter gebockt (auch wenn`s nur 300m sind) und wenn es dabei auf einem größeren stein landet, dann hat auch der beste huf richtig AUA

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                                  • AprilSun
                                    • 28.10.2012
                                    • 246

                                    #18
                                    Also ich muss greyrodent hier recht geben.
                                    Es kann natürlich alles einen bestimmten hintergrund haben, wieso das Pferd lahm geht, wegen einem kurzen Ausflug auf Asphalt.
                                    Der dann entsprechend auch auf die Hufbearbeitung zurückzuführen ist.

                                    Ich hatte mir bei meiner Stute ja auch vorher einiges an Hufbearbeitern angesehen.
                                    Und wusste ja im Vorfeld schon, welche hier bei uns in der Region wie sind und wie sie auch ausschneiden.
                                    Für uns kam nur barhuf in Frage.
                                    Weil ich, es sei denn, es ist medizinisch notwendig / sinnvoll, von Eisen nicht überzeugt bin und auch kein großer Fürsprecher bin.

                                    Da hab ich zu viel Mist gesehen, von Zwanghufen, über dünne Sohlen, totale flachhufe, oder auch praktisch keine trachten mehr und und und....

                                    Deswegen sind die Gedankenanstöße von greyrodent nicht schlecht.

                                    Was jeder draus macht, muss er für sich selbst entscheiden
                                    Man kann keinem seine Meinung aufzwingen.

                                    In erster Linie ist ja, falls es wirklich eine Prellung ist, kühlen nicht das schlechteste. Und kucken, dass das Pferd gut steht.

                                    Aber noch ein kleiner Anstoß zum Thema TA und Huf.
                                    Die meisten TÄ haben nicht wirklich die Ahnung vom Huf. Gibt aber nur wenige, die das zugeben würden
                                    Das war zumindest mein Erfahrungswert. Nur einer hat mir gegenüber mal erzählt,
                                    dass Hufe im Studium kaum behandelt werden.
                                    Ein Hufbearbeiter oder auch Schmied macht hierfür ja auch eine anerkannte Ausbildung..

                                    Das sollte man sich dahingehend dann auch noch vor Augen führen..

                                    Deshalb würde ich persönlich auch nie den TA alleine am Huf rumdoktern lassen. Nur mit Absprache von meinem Schmied / Hufbearbeiter.
                                    Mein TA hat das auch immer von sich aus gemacht. Erst in Absprache mit dem Hufbearbeiter hat er was gemacht und auch die Behandlung abgesprochen.
                                    Also nicht nur bei meiner Stute, weil ich das so wollte.

                                    Kommentar

                                    • Geisha
                                      • 26.08.2002
                                      • 2684

                                      #19
                                      Zitat von AprilSun Beitrag anzeigen
                                      Also ich muss greyrodent hier recht geben.
                                      Deswegen sind die Gedankenanstöße von greyrodent nicht schlecht.

                                      Was jeder draus macht, muss er für sich selbst entscheiden
                                      Man kann keinem seine Meinung aufzwingen.

                                      Aber noch ein kleiner Anstoß zum Thema TA und Huf.
                                      Die meisten TÄ haben nicht wirklich die Ahnung vom Huf. Gibt aber nur wenige, die das zugeben würden
                                      Das war zumindest mein Erfahrungswert. Nur einer hat mir gegenüber mal erzählt,
                                      dass Hufe im Studium kaum behandelt werden.
                                      Ein Hufbearbeiter oder auch Schmied macht hierfür ja auch eine anerkannte Ausbildung..

                                      Das sollte man sich dahingehend dann auch noch vor Augen führen..

                                      Deshalb würde ich persönlich auch nie den TA alleine am Huf rumdoktern lassen. Nur mit Absprache von meinem Schmied / Hufbearbeiter.
                                      Mein TA hat das auch immer von sich aus gemacht. Erst in Absprache mit dem Hufbearbeiter hat er was gemacht und auch die Behandlung abgesprochen.
                                      Also nicht nur bei meiner Stute, weil ich das so wollte.
                                      Kurzes Nachdenken..... sollten sich normaler Weise Schmied und TA aus der Zone nicht kennen ? also A wissen wozu B fähig ist ???
                                      Mein TA macht hier 200 km radius, meine 3 Schmiede( freunde) bis zu 400 km....
                                      Meine Ta weiss genau, wie alle drei Schmiede ticken und die Schmiede kennen die Macken der TA...
                                      alles wird mir erzählt...
                                      ich erwäge dann, wer hier "rechter" (grins) hat oder ob ich noch mehr Proben ( RX, Eco, Zange, Beugeproben) brauche, um eine Diagnose zu festigen.

                                      Da beim Threadersteller sowohl TA als auch Schmied schon ihre Meinung gegeben haben und auch wohl diagnostiziert haben....
                                      sollten und können WIR hier eigentlich nix mehr sagen My opinion
                                      Es gibt nur 2 unendlich grosse Dinge:
                                      das Universum und die menschliche Dummheit, und bei dem ersten bin ich mir gar nicht so sicher ( Albert Einstein)

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                                      • greyrodent
                                        • 04.08.2013
                                        • 1283

                                        #20
                                        Zitat von hufschlag Beitrag anzeigen
                                        aber ich bin trotzdem der Meinung Eisen "verweichlichen" (genau wie schuhe bei uns) das heißt, dass ein immer beschlagener huf ohne eisen sehr empfindlich ist auch wenn er grundsätzlich gesund ist
                                        Ich denk', das ist einfach eine Definitionsfrage. Pferdehufe sind ja eine recht alte "Erfindung" und sind sehr anpassungsfähig, was die Böden angeht. Für mich ist ein Huf, der nicht mal ein paar 100 m über einen ungünstigen Untergrund "schafft" ein kranker bzw. zu kurzer Huf.

                                        Beispiel:
                                        The Australian Brumby Research Unit has completed an experimental transfer of wild horses between different terrains, over 1000 miles apart. The results were recently announced after massive amounts of data, including hoof growth vs. wear measurements, were compiled. The purpose of the switch was for scientist Brian Hampson to observe and document the transition that horses go through when environmental conditions change.


                                        Das Pferd wurde aus dem Experiment wieder entfernt, weil es in der neuen Umgebung stark abgebaut hat. Es kam ja mit seinen ursprünglichen Hufen in seiner eigentlichen Heimat auch gut zurecht - aber die Fotos sind ein Beleg dafür, zu welchen Anpassungsleistungen Hufe fähig sind.

                                        Mir stellt sich dann die Frage: warum sind "wir" hier nicht in der Lage, mit 4- bis 8-wöchigen Hufbearbeitungsterminen einen einigermaßen gesunden Huf zu erhalten? Unsere Pferde erbringen Laufleistungen, die i. d. R. weit unterhalb dessen liegen, was ein Wildpferd durch die Gegend rennt . Nachteil: weniger Abrieb, dadurch weniger Hornwachstum. Vorteil: weniger Abrieb, dadurch die Möglichkeit, durch gezielte Bearbeitung einen halbwegs widerstandsfähigen Huf "herzustellen".

                                        Nur um das mal zu illustrieren: die zentralasiatischen Steppenvölker sind ziemlich erfolgreich mit unbeschlagenen Pferden bis nach Europa gekommen und schon Xenophon schreibt zum Thema "Huf" folgendes (sorry, hab' keine deutsche Übersetzung):
                                        "But if food and exercise with a view to strengthening the horse's body are matters of prime consideration, no less important is it to pay attention to the feet. A stable with a damp and smooth floor will spoil the best hoof which nature can give. (7) To prevent the floor being damp, it should be sloped with channels; and to avoid smoothness, paved with cobble stones sunk side by side in the ground and similar in size to the horse's hoofs. (8) A stable floor of this sort is calculated to strengthen the horse's feet by the mere pressure on the part in standing. In the next place it will be the groom's business to lead out the horse somewhere to comb and curry him; and after his morning's feed to unhalter him from the manger, (9) so that he may come to his evening meal with greater relish. To secure the best type of stable-yard, and with a view to strengthening the horse's feet, I would suggest to take and throw down loosely (10) four or five waggon loads of pebbles, each as large as can be grasped in the hand, and about a pound in weight; the whole to be fenced round with a skirting of iron to prevent scattering. The mere standing on these will come to precisely the same thing as if for a certain portion of the day the horse were, off and on, stepping along a stony road; whilst being curried or when fidgeted by flies he will be forced to use his hoofs just as much as if he were walking. Nor is it the hoofs merely, but a surface so strewn with stones will tend to harden the frog of the foot also."

                                        Die Griechen haben auch nicht beschlagen...
                                        Mir ist schon klar, daß ich mit diesem Beitrag vermutlich wieder einer ganzen Reihe von Leuten auf die Füße trete, aber mir ist wirklich völlig schleierhaft, warum ein nicht unwesentlicher Prozentsatz mitteleuropäischer Pferde, die 5-6x pro Woche ein bißchen im Sandkasten spielen, 1x eine Runde um den Block laufen und ansonsten in einer Box oder auf zumeist doch recht weichem Weideland stehen, unbedingt Eisen (mit all den Nachteilen, die sie für ein gesundes Pferd bringen) brauchen sollten. Mit vernünftiger Haltung und anständiger Hufbearbeitung (und wenn's nötig ist, einem Paar Hufschuhe für den Ausritt) wäre ihnen höchstwahrscheinlich besser gedient. Das ist halt bloß unpraktischer für den Besitzer, weil es mehr Aufwand bedeutet, als sich alle 6-8 Wochen mal kurz mit dem Schmied zu treffen.

                                        Und nur um das am Ende noch mal klarzustellen: ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn Pferden zu einem bestimmten Zweck (längerer Wanderritt, Distanz- oder Vielseitigkeitssaison o. ä.) ein permanenter Hufschutz angebracht wird. Ich finde nur, daß er a) auf einen gesunden Huf aufgebracht werden und b) auch wieder entfernt werden sollte, sobald er nicht mehr benötigt wird.

                                        Just my 2 cents...

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