Pro und Contra Offenstall

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  • Turnierveteranen
    • 07.03.2010
    • 624

    #21
    Offenstall bzw. Aktivstall hat viele pro`s aber auch contra`s!
    Ob ein Offenstall funktioniert hängt vor allem von der Größe der Fläche ab! Die vom Urvater Herr Uhlstein der Offenstallhaltung vor ca. 20 Jahren genannten 7m² Stallfläche pro Pferd mag vielleicht für Isländer (die man bekanntlich ja stapeln kann) ausreichen, sicher aber nicht für ein Warmblut! Leider haben das damals die ersten Offenstallbetreiber nicht so gesehen! Wie schon viele sagten, ist die Erfahrung und das Feingefühl vom Stallbetreiber sehr wichtig! Die "Norm" funktioniert nämlich nicht immer! Solange die Koppeln zur freien Verfügung stehen schaut es oft noch für alle Pferde gemütlich aus, wenn dann aber nur noch der um ein vielfach kleinerer Auslauf zu Verfügung steht geht oft die Stänkerei los! Also am besten den Stall anschauen wenn die Koppeln gesperrt sind! Auch die individuelle Fütterung kann ein Problem werden. Nur wenige große Offenstallbetreiber werden ein od. mehrer Pferde täglich aus der Herde nehmen um z.b. Zusatzfutter od. Medikamente zu geben. Heu zur freien Verfügung ist zwar dem Frieden sehr diehnlich, kann aber auch zu Verfettungsproblemen führen(gerade bei gemischten Herden).
    Bei mir in der Nähe hat ein großer Offenstall vor ca. 15 Jahren eröffnet und da gab es schon einige unschöne Vorkommnisse!
    Für die meisten Pferde ist ein (nahezu) perfekter Offenstall natürlich der Himmel auf Erden aber für manche kann es auch die Hölle sein!
    Da bin ich immer froh, dass meine 3 Mäuse bei mir im eigenen Offenstall stehen und ich alles individuell nach ihren (und meinen) Bedürfnissen einteilen kann. Meine Meinung ist auch je kleiner die Gruppe und je größer der Platz umso besser, lieber reite od. fahre ich in eine Halle!
    Nein, ich bin kein Legasteniker, ich hab mich nur vertippt!

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    • Dacil
      • 03.01.2009
      • 381

      #22
      Wir halten unsere 7 Pferde seit einigen Jahren in Eigenregie in einem Offenstall . Pferde von Jährling , über 2-jährige, 4- jährigen, 7-jährige bis zu einem 18 und 20 Jahre alten Pferd, die noch voll geritten werden. Seit 3 Wochen haben wir noch einen Einsteller. Ich will Pferde nie mehr anders halten. Ich kenne manche dieser Pferde auch unter Reitstallbedingungen mit Box und halbtags Weide und so wie wir sie jetzt halten sind das einfach andere Pferde. Auch die beiden älteren wären nicht so wie sie jetzt sind bei Stallhaltung. Der 20- jährige ist dies Jahr noch eine A- Vielseitigkeit gegangen....Übrigens waren wir mit dem 4-jährigen Halbblüter auf dem ich noch keine 20 x draufgesessen habe und der 1,5 Wochen nichts getan hat ( ich hatte irgendwie ein Zeitproblem ) heute morgen im Gelände. Das sind auch die Auswirkungen dieser Haltung ( oder möchte das jemand mit einem Stallpferd probieren ? ).

      Es gibt einfach einiges zu beachten:

      - wir füttern in Heunetzen . Je Pferd ein Netz , bei gutem Wetter auf befestigter Fläche draußen und bei Regen drinnen. Bei so vielen Futterstellen kommt jedes Pferd immer ans Heu. Heu gibt es 2x täglich im Winter

      -vor den Ställen ist ca. 200 qm gepflastert, so das Futterstellen, Wasser und Ställe trockenen Fußes zu erreichen sind.

      -möglichst eine Herde mit gerader Pferdezahl, ich finde acht Pferde ist eine ganz gute Anzahl, bei sehr großen Herden kann ich mir persönlich auch das individuelle Füttern von Kraftfutter schlecht vorstellen

      -zum Kraftfutter füttern geht jedes Pferd an seinen Trog. Die Freßstellen lassen sich durch Stangen teilweise abtrennen, bei anderen ist es nicht nötig. Dazu muß man natürlich die Rangordnung in der Herde kennen. Wenn aber z.B. das ranghöhere Pferd eh mehr Kraftfutter als das danebenstehende Rangniedrigere bekommt, braucht da nichts abgetrennt zu werden. Ich persönlich mag so eine Automatenfütterung nicht, ich mach es lieber per Hand und alle Pferde gleichzeitig. Bei uns gibt es 2 x am Tag Kraftfutter, im Sommer meist nur 1 x

      -momentan haben wir noch Gras, das morgens nach etwas Heu und Kraftfutter um ein Stück weitergesteckt wird. Insgesamt haben wir etwas mehr als 2 h auf zwei Flächen verteilt zur Verfügung. Da ist gutes Management gefragt. Wenn das Gras in ca. 3 Wochen alle ist, bleibt der gesamte vor dem Stall liegende Hektar im ganzen Winter für die Pferde zugänglich. Natürlich sieht die Weide im Frühjahr nicht mehr schön aus, aber dann gehen sie ab Mai auf die andere Fläche und diese erholt sich durch düngen, nachsähen usw komplett. Wir begrenzen die Weide unserer Pferde das ganze Jahr durch abteilen und tägliches Weiterstecken. Erstens wollen wir die Pferde reiten und nicht solche Weidekugeln haben , zweitens kommt das der Weide sehr zugute. Die Weiden sehen nicht so verunkrautet und überweidet aus. Natürlich werden sie auch jeden 2. Tag abgesammelt.

      - Zum Thema schmutzige Pferde : unsere Reitpferde sind eh eingedeckt im Winter, wo ist also das Problem.

      Also, die meisten Probleme bei Offenstallhaltung entstehen meiner Meinung nach durch die oft nicht durchdachte Umsetzung. Und natürlich muß man sehr alte, schwache Pferde nicht mit so aufsässigen Jungspunten zusammenstellen. Auch ist es schwierig schlechtfuttrige Pferde mit rehegfährdeten Ponys zusammenzuhalten. Aber das sagt einem doch schon der normale Menschenverstand.

      Und Raumteiler sind auch immer gut um die Herde zu entzerren. Bei uns ist es z.B ein großer Baum in der Mitte der geplasterten Fläche der ca. 2 m x 3 m im Rechteck eingezäunt ist. Dort hängen wir an allen 4 Ecken Heunetze auf. Das ist total klasse. Sackgassen gibt es auch nicht.

      Ich glaube auch nicht, das das ganze mehr Arbeit macht als Boxhaltung. Ach ja, alle Stallflächen sind mit Gummimatten ausgelegt. Also, dies ist die absolute Pro-Offenstall-Meinung. Wir haben den bestehenden Stall vor ca. 2 Jahren übernommen und haben alles selbst in den 2 Jahren realisiert : Gummimatten, weiteren Offenstall, Einzäunungen , Plastern usw.
      www.singer-schabracken.de

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      • Mabel
        • 07.03.2010
        • 426

        #23
        <p>
        Zitat von **Ponyrider** Beitrag anzeigen
        Contra: Die verletzungsgefahr ist meist höher vorallem in der Eingewöhnungszeit.
        Das würde ich nicht sagen. Klar, anfangs können schon mal ein paar Bisse vorkommen, aber da ist es mit einem Offenstall nicht anders, als wenn ein Neuer in die Weidegruppe von sonst Boxenpferden integriert wird. Und um massivere Auseinandersetzungen zu verhindern, ist dann eben das bereits oben erwähnte Feingefühl des Betreibers gefragt, der doch relativ zügig erkennen sollte, ob das mit den einzelnen Tieren etwas wird, oder ob der Neue vielleicht ungeeignet für gerade diese Gruppe ist. Außerdem glaube ich mich daran zu erinnern, mal eine Langzeitstudie über die reduzierte Verletzungsgefahr in Laufstallhaltungen gelesen zu haben, die im Vergleich zur Kontrollgruppe einen signifikanten Rückgang an jeglicher Art von Sehnenschäden festgestellt hatte (Begründet eben durch diesen mehr oder weniger daueraufgewärmten Zustand). Und im Vergleich dazu erscheinen mir die gelegentlichen Bisse, bei denen es sowieso nur in den seltesten Fällen überhaupt zu einer Verletzung der Haut kommt, eher harmlos.
        Und wenn der Offenstall gut angelegt ist (Nicht nur den Aufbau, sondern auch die Gruppenkonstelation betreffend) kann es auch in größeren Gruppen funktionieren. Meine steht z.B. seit Juni in einer Gruppe mit etwa 30 Pferden, die erst seit etwa Jänner besteht (Zuvor waren es drei Einzelgruppen in normaler Offenstallhaltung, die dann für den neuen Aktivstall zusammengelegt wurden, und eine kleine Herde mit 5 Pferden (inkl. meiner), die neu dazu gekommen sind). Anfangs hatte ich zwar auch Bedenken, nur da ich in diesem Stall zuvor schon ein Paddockbox hatte, konnte ich die Entwicklung sehr gut mitverfolgen und mit Erstaunen feststellen, dass es dort absolut friedlich zu geht.
        Vor kurzem sind dann noch 2 Pferde und 2 Shettys integriert worden, was auch keinerlei Probleme verursachte, aber voraussichtlich, da wir jetzt voll sind, und keiner auch nur in irgendeiner Weise vor hat zu gehen, ist jetzt dann Schluss. Natürlich versteht sich nicht jedes Pferd mit jedem, aber bei bald 4 Unterständen mit jeweils 2-3 Ausgängen, 5 Tränkeplatzen, 4 Heuautomaten und einen für's Kraftfutter verteilt sich alles recht gut, was mit Sicherheit auch daran liegt, dass die Ranghohen eben NICHT permanent die Futterstellen besetzen und alles andere wegscheuchen, sondern sich gelegentlich ihre Ration abholen, dann meist zur Tränke spazieren, um sich anschließend vielleicht im extra angelegten Sand-Wälzplatz einem ausgiebigen Schläfchen hinzugeben, oder in den Unterständen das frische Stroh zu knabbern und so jeder mal stressfrei zu seinem Futter kommt.
        Meine ist jedenfalls wie ausgewechselt und offensichtlich absolut begeistert von den automatischen Futterstationen (die sie tägl. bestimmt 30, 40 Mal aufsucht). Und reiterlich bzw. Trainingstechnisch hätte ich mit 2 Hallen, einem Außenviereck und einem großen Springplatz, Roundpan, Schrittmaschiene und tollem Ausreitgelände auch keinerlei Einschränkungen (wenn meine Stute nicht vor einem Jahr diesen blöden Unfall gehabt hätte
        Aufgrund der Veränderungen meiner Stute und dem wirklich toll geführten Aktivstall bin ich selbst also bekennender Offenstall-Fan und komme mit 420€/Monat sogar noch knapp 100€ günstiger weg, als wenn ich mein Pferd in einer düsteren Box mit 2 Stunden verschlammtes Minipaddock pro Tag halten würde.

        Aber sicher, die Voraussetzungen müssen gegeben sein, denn ein provisorisch eingezäuntes Schlammloch, mit Schimmelheu ad libidum, schlechter Gruppenkonstellation und desinteressiertem Stallbesi, würde ich meinem Pferd auch nicht zumuten....
        Zuletzt geändert von Mabel; 11.11.2010, 10:24.

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        • #24
          Es gibt ja mittlerweile so viele verschiedene Systeme bei Offenställen. Angefangen vom ganz einfachen Offenstall - zB. Doppelbox mit größerem Paddock, wo 2 oder 3 Pferde platz haben, bis hin zum Mega Bewegungsstall mit allen Schikanen.
          Eines ist allerdings bei sämtlichen Systemen das Selbe: die Herde muß zusammenpassen, sollte nicht zu groß sein (bis auf eben einige Ausnahmen) und die Auslauffläche muß einen guten stabilen Untergrund haben, der zudem pflegeleicht ist (ein Matschauslauf zum Abmisten ist ein Alptraum und hat nix mit funktionierendem Offenstall zu tun). Die Ausmisterei ist sicher ein Mehraufwand, gegenüber Boxenhaltung, allerdings sind die Pferde in einem gut gemisteten Offenstall wesentlich "sauberer" bezüglich Mistflecken und Urinflecken (bei Schimmeln ein echter Vorteil). Meistens sind sie halt voll Erde, Schlamm, etc. Aber das geht ja zum Rausbürsten und das Fell glänzt umso mehr.
          Verletzungsgefahr: wenn die Herde super funktioniert ist diese Gefahr nicht größer, als wenn ich ein Boxenpferd täglich in ein Paddock bringe mit anderen Pferden. Würde sogar sagen, dass die Verletzungsgefahr im Offenstall nach der Eingewöhnungsphase eher niedriger ist, weil sie nie mit kalten "Boxen" Gelenken herumtoben, sondern immer in Bewegung sind. Das beknackte Auspowern (wie bei Boxenpferden wenn sie raus dürfen) hab ich im Offenstall eigentlich nur sehr selten bemerkt.
          Vom gesamten Aufwand her im Vergleich: wenn man jetzt eine optimale Boxenhaltung (Box groß genug, täglicher Auslauf, gut gemistet, etc) mit einer gut funktionierenden mittelluxuriösen Offenstall-Anlage vergleiche, dann ist es meiner Meinung nach der gleiche zeitliche wie finanzielle Aufwand. Die Zeit, die ich sonst fürs Pferd raus und reinbringen hab, muß ich beim Offenstall mehr misten. Allerdings hab ich beim Mist wesentlich weniger Volumen, weil fast kein Stroh oder Einstreu mitgeht.
          Bei der Planung brauch ich halt mehr Knowhow und mehr Tüftelei bei einem Offenstall - aber wenn das gut gemanagt und geplant ist, dann überwiegt der Vorteil beim Offenstall ganz klar. Speziell bei Aufzucht vom Jungvolk sowie Stutenherden mit Fohlen wird das überwiegend eh schon so gemacht, dass die in Offenstall-Anlagen aufwachsen. Für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pferde gibts keine Diskussion.
          Allerdings: es gibt auch Ausnahmen: nicht jedes Pferd ist dafür geeignet - es gibt auch so Individualtisten, die lieber abends ihre Box wollen. Oder solche die derart dominant sind, dass ein Offenstall mit anderen auch nicht funktioniert. Da ist dann Händchen und Pferdeverstand gefragt, wie man letztendlich eine Herde zusammenstellt.

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          • Turnierveteranen
            • 07.03.2010
            • 624

            #25
            Zitat von suznQ Beitrag anzeigen
            Es gibt ja mittlerweile so viele verschiedene Systeme bei Offenställen. Angefangen vom ganz einfachen Offenstall - zB. Doppelbox mit größerem Paddock, wo 2 oder 3 Pferde platz haben, bis hin zum Mega Bewegungsstall mit allen Schikanen.
            Eines ist allerdings bei sämtlichen Systemen das Selbe: die Herde muß zusammenpassen, sollte nicht zu groß sein (bis auf eben einige Ausnahmen) und die Auslauffläche muß einen guten stabilen Untergrund haben, der zudem pflegeleicht ist (ein Matschauslauf zum Abmisten ist ein Alptraum und hat nix mit funktionierendem Offenstall zu tun). Die Ausmisterei ist sicher ein Mehraufwand, gegenüber Boxenhaltung, allerdings sind die Pferde in einem gut gemisteten Offenstall wesentlich "sauberer" bezüglich Mistflecken und Urinflecken (bei Schimmeln ein echter Vorteil). Meistens sind sie halt voll Erde, Schlamm, etc. Aber das geht ja zum Rausbürsten und das Fell glänzt umso mehr.
            Verletzungsgefahr: wenn die Herde super funktioniert ist diese Gefahr nicht größer, als wenn ich ein Boxenpferd täglich in ein Paddock bringe mit anderen Pferden. Würde sogar sagen, dass die Verletzungsgefahr im Offenstall nach der Eingewöhnungsphase eher niedriger ist, weil sie nie mit kalten "Boxen" Gelenken herumtoben, sondern immer in Bewegung sind. Das beknackte Auspowern (wie bei Boxenpferden wenn sie raus dürfen) hab ich im Offenstall eigentlich nur sehr selten bemerkt.
            Vom gesamten Aufwand her im Vergleich: wenn man jetzt eine optimale Boxenhaltung (Box groß genug, täglicher Auslauf, gut gemistet, etc) mit einer gut funktionierenden mittelluxuriösen Offenstall-Anlage vergleiche, dann ist es meiner Meinung nach der gleiche zeitliche wie finanzielle Aufwand. Die Zeit, die ich sonst fürs Pferd raus und reinbringen hab, muß ich beim Offenstall mehr misten. Allerdings hab ich beim Mist wesentlich weniger Volumen, weil fast kein Stroh oder Einstreu mitgeht.
            Bei der Planung brauch ich halt mehr Knowhow und mehr Tüftelei bei einem Offenstall - aber wenn das gut gemanagt und geplant ist, dann überwiegt der Vorteil beim Offenstall ganz klar. Speziell bei Aufzucht vom Jungvolk sowie Stutenherden mit Fohlen wird das überwiegend eh schon so gemacht, dass die in Offenstall-Anlagen aufwachsen. Für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pferde gibts keine Diskussion.
            Allerdings: es gibt auch Ausnahmen: nicht jedes Pferd ist dafür geeignet - es gibt auch so Individualtisten, die lieber abends ihre Box wollen. Oder solche die derart dominant sind, dass ein Offenstall mit anderen auch nicht funktioniert. Da ist dann Händchen und Pferdeverstand gefragt, wie man letztendlich eine Herde zusammenstellt.

            Genau das ist aber bei größeren Gruppen das Problem. Der Stallbetreiber hat hier keine Möglichkeit eine Gruppe nach Verträglichkeit zusammen zu stellen sondern muss alle in einen Topf werfen. Selbst wenn er so einsichtig sein sollte und Pferde die wirklich nicht sozialisierbar sind ( die gibt es , ich habe selber so eine Chefin) dann später aus der Gruppe wieder rausnimmt, wäre mir das Verletzungsrisiko in dieser Zeit zu groß gerade wenn die Pferde auch noch beschlagen sind!
            Nein, ich bin kein Legasteniker, ich hab mich nur vertippt!

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            • Lori
              • 20.03.2003
              • 51442

              #26
              Zitat von Browny Beitrag anzeigen
              Aktivstall würde ich nur machen, wenn das Heu nicht auch aus Futterautomaten kommt, sondern die Pferde gemeinsam fressen können - finde es
              1. unnatürlich, wenn alle Mahlzeiten getrennt eingenommen werden
              2. geiern die Pferde sonst die ganze Zeit auf den Automaten

              (wobei ich persönlich mein Pferd in keinen Aktivstall stellen würde...)
              Genau so sehe ich das auch. Kraftfutter aus dem Automaten - ok, das würde ich noch mitmachen.
              Heu aus dem Automaten ist für mich ein no-go. Da kommt bei den Pferden oftmals unglaublich viel Frust auf, normalerweise wird Heu gemeinsam gefressen, aber am Automaten steht immer der grösste Teil draussen ... kenne einen Stall, da haben die ranghohen die rangniedrigen permanent aus den Heuständern gejagt (trotz nachträglich angebrachter Nachlaufsperren!). Die ranghohen waren irgendwann spickefett (haben immer die Reste der rausgejagten aus der Raufe gezogen), die rangniedrigen wurden immer dünner.

              Offenstall erfordert unglaublich viel mehr Organisation und Nachdenken beim Betreiber.
              Box ist einfach: Türe auf, Pferd rein, Türe zu. Wenns mal gar nicht geht mit nem Nachbarn kann man leicht Boxen tauschen. Weidegang gibts ja eh oft einzeln oder in Kleingruppen und die Boxenpferde sind bei ihrer limitierten Weidezeit dann meist eh mehr am Gras als an den Kollegen interessiert.
              Offenstall funktioniert so nicht - jedenfalls nicht verletzungsfrei ...
              Man muss überlegen, ob das Pferd überhaupt in die Gruppe passt - Stichworte Sozialverhalten und Futterbedarf. Ein spiddeliger, hoch im Blut stehender Warmblüter wird in einer Gruppe leichtfuttriger Nordponys vermutlich nicht glücklich werden.
              Dann braucht man genügend Zeit und Geduld, damit der Neuzugang langsam eingewöhnt werden kann.
              Dann sollte man für die erste Zusammenführung genug Platz haben (idealerweise ne grosse Weide mit ordentlich Gras drauf), damit der Neuzugang die Möglichkeit hat, auszuweichen.
              Dann muss das Futtermanagement stimmen - wie wird die Fütterung von Kraftfutter organisiert, dass jeder seine Portion bekommt? Heu darf nicht knapp rationiert werden und muss an mehreren Futterstellen serviert werden, sonst gibts Futterneid und die rangniedrigen kommen nicht zu ihrem Recht, wenn die ranghohen die Futterstelle belagern. Idealerweise sollten mehrere Heufutterstellen räumlich und optisch voneinander getrennt sein.
              Mehrere Tränken müssen vorhanden sein (je nach Anzahl der Pferde).

              Und es muss gar nicht mal sein, dass die grössere Herde die "unruhigere, schlechtere" ist.
              Meine Beobachtung aus meinem früheren Stall:
              Die Eingewöhnungen in die Herde mit 12 Pferden war immer schwieriger als die Eingewöhnung in die Herde mit ca. 30 Pferden. Die kleinere Gruppe war eine Einheit, da haben sich immer gleich ALLE Herdenmitglieder auf den Neuzugang "gestürzt". In der grösseren Gruppe bilden sich kleine Untergruppen, bestehend aus 2-4 Pferden, da geht der Neuzugang erstmal bisschen "unter" und kann sich nach der ersten Aufregung sein passendes Kleingrüppchen suchen.
              Unabdingbare Voraussetzung für Offenstallgruppen - genügend Platz und - ganz wichtig - Raumteiler, damit die rangniedrigen sich auch mal "verstecken" können. Und unter Raumteiler verstehe ich persönlich keine in den Weg gelegten Baumstämme, die sind im Zweifelsfall selbst vom kleinsten Shetty schnell überwunden. Sondern Wände oder Zaunteile, die wirklichen Schutz bieten können.
              In meinem alten Stall ist das sehr gut gelöst, es gibt mehrere Unterstände (feste Gebäude) und im Auslauf ist dann auch noch ein Stück Zaun gezogen, der umwandert werden muss, wenn pferd den Kumpel (oder den rangniedrigen, den pferd wegschicken will) auf der anderen Seite erreichen will.
              Zuletzt geändert von Lori; 11.11.2010, 11:10.

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              • Landdame
                • 23.09.2007
                • 600

                #27
                Zitat von macedonia Beitrag anzeigen
                also, das das mit einem kommerziellen stall nicht gehen sollte, das stimmt nicht so ganz. und ob man halle & co hat liegt ja am betreiber. bei uns z.b. stehen +- 90 pferd. ALLE im offenställen. 2 - 13 pferde pro gruppe. wobei nur eine gruppe 13 hat. aber auch hier gibt es keine probleme beim wechsel. im winter ist neu/wechselstop! die meisten sind zw 2 und 5 pferden groß. wir haben reithalle, überdachter platz, geiles ausreitgelände. befestigter auslauf. heu + stroh + späne soviel wir brauchen. hafer vom stall, nur müssen wir das kraftfutter selber füttern. misten natürlich auch. heu oder gras 2 x täglich, das ist aber soviel, egal wann ich in stall komm es ist immer was da. fast alle haben direkten koppelzugang, auch heute noch. wir haben einen stall mit 5 krankenboxen, die nicht vermietet sind. solarium ist da und jetzt soll ein round pen kommen. und ich bezahle 210.- euro pro pferd. fohlen und pony 105.- und das vor den toren STUTTGARTS ( 60 km ) es geht also auch mit allen annehmlichkeiten im großen stil. es muß nur ein betrieber da sein, der bereit ist, das zu stellen.
                ich will hier nemme weg !!!
                Äh? Darf ich mal nachfragen, wie das mit dem Platz geht? Du sagst: 90 Pferde, also müßten nach meiner Rechnung mind. 50 ha Weideland da sein. Zumal, wenn Du sagst, die stehen jetzt noch auf der Koppel!
                Ist das Ganze dann irgendwie kreisförmig um Halle und Platz angeordnet? Gibt es da jemanden, der die Pferde im Blick hat?
                Gibt es vielleicht einen link zu der Anlage? Ich finde es toll, wenn es solche Anlagen gibt!
                Wußte ich nicht und hab ich bisher auch gar nicht für möglich gehalten (zumal zu dem Preis!);
                There is always a bigger fish...

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                • Lori
                  • 20.03.2003
                  • 51442

                  #28
                  macedonia, wo ist der Stall? *neugier* In welcher Richtung vor den Toren Stuttgarts? (mein Pferd steht nord-östlich von Stuttgart, nur ca. 30 km von der Stadtmitte aus gerechnet).

                  Ach ja, hier http://www.magix-website.com/mppo05/...4E5ED9EACB.jpg mal ein Bild von einem Teil des Auslaufs der oben beschriebenen, ca. 30-köpfigen Gruppe. Links einer der "Zaunraumteiler". Rüberbeissen geht da auch nicht, da der ausgezäunte Streifen ca. 1 m breit ist.
                  Zuletzt geändert von Lori; 11.11.2010, 11:24.

                  Kommentar


                  • #29
                    Was meine Erfahrung ist, Gruppen bis max. 8 Tiere funktionieren recht gut. Bei größeren Gruppen ist der individuelle Platzbedarf wesentlich größer und das zusammenpassen wird auch schwieriger. Unterschiedliche Rassen und Größen, sowie unterschiedliche Futterverwerter funktioniert nicht in einem Offenstall. Oft sieht man blütige Großpferde mit kleinen Minishettys. Sorry die haben ne völlig andere Grundvoraussetzung in der Haltung und der Futtermenge. Das geht nur im kleinen privaten Rahmen, wo ich individuell zufüttern kann und jedes Tier beobachte. In großen Ställen geht das nicht, speziell wenn da große Gruppen gehalten werden.
                    Gruppen gehören so zusammengestellt, dass die Grundbedingungen sehr ähnlich sind. Daher funktioniert das auch in der Aufzucht - Heu ad lib. und Kraftfutter individuell. Bei Stutenherden mit Fohlen funktioniert das auch. Hab da schon Anlagen gesehen, wo Heu und Kraftfutter (meist Hafer) ad lib. gereicht wird!!! Da kann ich dann aber keine ausgewachsenen Stuten ohne Fohlen dazu stellen, weil die würden viel zu viel fressen.
                    Was auch recht gut funktioniert hat, sind Futterständer, wo sie 3x täglich Heu bekommen und Stroh ist immer da.(ist halt wieder mehr Aufwand) Die Pferde fressen zu den Hauptmahlzeiten in ihren Ständern den Großteil ihrer Heuration. Manchmal wechseln sie dann nach dem ersten Hunger. Wenn die alle ungefähr die selbe Futterverwertung und Freßart haben, dann geht das. Man hat hier auch die Schnellfresser ein bissl unter Kontrolle.
                    Aber bei völlig unterschiedlichen Futterverwertern wirds auch da schwierig, dass die einen nicht zu fett werden und andere nicht zu dünn. Sowas geht nur in privatem kleinerem Rahmen.
                    Zuletzt geändert von Gast; 11.11.2010, 11:46.

                    Kommentar

                    • macedonia
                      • 06.05.2006
                      • 1185

                      #30
                      also leider ist unser stall nicht " im net "

                      aber ich habe hier : http://www.horse-gate-forum.com/show...en-eure-Pferde
                      bilder, von dem offenstall, der auf unserem hof " meiner " ist.

                      wieviele ha koppeln wir haben, da habe ich keine ahnung. ich weiß nicht mal was 1 ha ist *schäm

                      auf jeden fall hat jede gruppe ihre eigene koppel. und jeder kann selber entscheiden, ob er sie abtrennt oder komplett offenlässt.
                      die große gruppe hat eine koppel, wenn ich da mein pferd geholt habe, da war ich gute 20 minuten unterwegs. gott sei dank kam meine kleine auf rufen :-)

                      lori, wo ist dein stall genau ?

                      der stall ist ausserhalb von bondorf, bei herrenberg. ( nicht bonndorf )

                      das auf der koppel stehn heißt ja, die koppeln sind noch auf. somit kann mein pferd selber entscheiden ob es raus oder rein will.

                      die koppeln sind auch im winter auf, wenn es dann friert oder schnee hat.

                      Kommentar

                      • Lori
                        • 20.03.2003
                        • 51442

                        #31
                        Macedonia, wir sind dann in der genau entgegen gesetzten Richtung, in der Nähe von Affalterbach.
                        Euer Stall wäre dann eindeutig ausserhalb meiner Reichweite

                        Kommentar

                        • angel36
                          • 18.07.2002
                          • 2782

                          #32
                          Mein Wallach steht mit einem Kumpel im Offenstall. Er ist halber Araber (x Trakehner), der andere dreiviertel (x Pony). Es gibt insgesamt vier offene Boxen und ca. 60-80m² Auslauf, der leidlich befestigt ist und auch im Winter nicht wirklich tief vermatscht (ganz oberflächlich ein bißchen). In der Weidesaison gibt es tagsüber Koppel, im Winter noch einige Stunden Matschauslauf dazu. Die beiden Burschen passen schon gut zusammen, wir hoffen immer, dass nicht noch ein Pferd dazu kommt...

                          Probleme? Also dreckig wird er da eigentlich nicht... wenn, legt er sich eh auf der Koppel hin und nicht im Stall. Kummer macht uns eher die Fütterei. Zum Kraftfutterfressen wird meiner angebunden (Chef) bzw. wenn einer grad nicht drin ist, kriegt er sein Kraftfutter dann extra in einer leeren Box und kommt erst danach in den Offenstall zurück. Mit dem Heu ist es so eine Sache, wenn da einer während der Abendfütterung länger weg ist (zum Reiten+ausführlichen Betüddeln) kommt er schon mal etwas kürzer weg... wobei das eher den anderen betrifft, wenn meiner wieder dazu stößt, erobert er sich schon den noch vorhandenen Heuhaufen. (Die Heurationen könnten bei uns im Stall für meinen Geschmack etwas üppiger sein, allerdings gibt es noch Stroh und wir haben praktisch keinerlei Kolikprobleme, so dass es ok ist.)

                          Insgesamt bin ich recht zufrieden, der Auslauf ist zwar nicht riesig, aber doch deutlich größer als eine Box mit Terrasse (was die Stute hat).

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                          • macedonia
                            • 06.05.2006
                            • 1185

                            #33
                            oh ja lori. affalterbach war ich mal, bei der aufrecht anlage. zum guggen bei turnier und hengstvorstellung. damals habe ich noch bei schorndorf gewohnt.

                            für dich ist das nur zu weit, wenn du nicht mitziehst *ggg

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                            • Ive
                              • 01.08.2008
                              • 1007

                              #34
                              @Dacil
                              Streut ihr euern Unterstand ein? Oder legen sie sich auf die Matten. Wir haben momentan das Problem, das ich zusätzlich eine Ecke mit Stroh einstreue (auf Matten) aber sie benutzen das als Pferdeklo. Das stört mich enorm, da ich so viel nasses jedne Tag raushole.

                              Kommentar

                              • Lori
                                • 20.03.2003
                                • 51442

                                #35
                                Prima Vera, da gibts keine Koppeln
                                Es gibt diese Sandpaddocks und ein paar kleine Graspaddocks, die sind aber auch nur so bisschen über Boxenpaddock-Maß (wenn man bei google maps von oben guckt links neben dem Stallgebäude). Und es gibt einen befestigten "Reitweg" rund um die Anlage, damit man nicht in die gefährliche Natur raus muss, wenn man mal ne Runde Frischluft schnuppern will Der Rest "grün" ist nur zur Deko. (Links oberhalb der Anlage ist übrigens das Wohnhaus von Aufrechts)
                                Wir können da zu der Anlage hinreiten von unserem Stall aus. Ist alles lotterleer da, kein einziges Pferd mehr da. Einen Teil vom Aufrechtschen Hallenboden hat unser Nachbarhof in seiner kleinen Bewegungshalle (dir dürfen wir gegen bisschen Geld nutzen) drin, der ist echt prima
                                Zuletzt geändert von Lori; 11.11.2010, 12:56.

                                Kommentar

                                • Lori
                                  • 20.03.2003
                                  • 51442

                                  #36
                                  Absolut lotterleer. Kein einziger Pferdeschweif mehr drin ... HWA wollte da eigentlich - nachdem beide Töchter ja ausgeflogen sind - irgendwelche Autogeschichten drin bauen, die Umwidmung von Reitanlage zu Fertigungshallen wurde aber bisher vom Gemeinderat nicht genehmigt ... daher alles gähnend leer. Schon seit mindestens 2 Jahren.

                                  Für Toti gibts da doch gar nicht genug Weideland.

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                                  • Lori
                                    • 20.03.2003
                                    • 51442

                                    #37
                                    Welche meinst du?
                                    Da ist irgendwo unter Dach noch ne Führanlage und Laufband und sowas und halt die Stallgebäude. Ganz links waren glaub immer nur LKW und diverse Maschinen drin. Und halt die beiden Hallen, rechts.

                                    Kommentar

                                    • macedonia
                                      • 06.05.2006
                                      • 1185

                                      #38
                                      hey prima vera,
                                      ich bin dabei, beim umbauen zum offenstall *gg jetzt fehlt nur noch ein sponsor.
                                      ist ne geile anlage dort. mit pferdeschwimm/trimmband........
                                      2 reithallen, die galoppstrecke drumherum finde ich klasse. aber geht natürlich nix übers ausreiten.
                                      aber da mußt den geldbeutel schon sehr weit aufmachen um des zu kaufen. und dann noch umzubauen.

                                      wie bei der ex anlage vom deyle. die steht auch schon lange zum verkauf. leider fehlt mir auch hier der nötige notgroschen :-(

                                      ach, warum bin ich nicht mit m golden löffel im mund geboren worden ?
                                      tja, für arme eltern kann man nix, für arme schwiegereltern jedoch sehr wohl *ggg

                                      Kommentar

                                      • Lori
                                        • 20.03.2003
                                        • 51442

                                        #39
                                        Ausreiten kann man da jedenfalls schön, das weiss ich aus eigener Erfahrung

                                        Kommentar

                                        • Lori
                                          • 20.03.2003
                                          • 51442

                                          #40
                                          macedonia, meinst du die Totenbachmühle vom Musical-Deyhle? Ich dachte, die wäre inzwischen verkauft? Sind da jetzt nicht Isländer oder sowas?

                                          *edit* http://www.szbz.de/no_cache/nachrich...html?tx_ttnews[backPid]=316&cHash=d1a5043061

                                          Kommentar

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