Hallo ihr Lieben,
es geht mal wieder um Flohsamen, der bekanntermaßen den Darm des Pferdes sanieren und vor allem Sand/Dreck ausschwemmen soll. Zur Prophylaxe und teilweise auch Behandlung von Sandkoliken ist Flohsamen ja das Mittel der Wahl und wurde hier auch schon mehrfach besprochen.
Bis zu unserem Umzug vor zwei Jahren hatten wir nur Lehmböden und nie Probleme mit Sandkoliken. Hier haben wir den puren Sandboden und der wurde leider schon dem ein oder anderen Einstellerpferd zum Verhängnis: Sandkoliken, einmal sogar Not-OP. Die betreffenden Pferde stehen allerdings schon ihr ganzes Leben auf den Sandböden und wurden bis Dato nie mit Flohsamen gekurt.
Zur Prophylaxe möchten wir unsere Pferde jetzt wieder kuren, aber genau da beginnt das große Verwirrspiel. Ich habe bisher zwei Tierärzte sowie zwei renommierte Pferdekliniken gefragt und jedes Mal gab es eine andere Antwort.
Die Geister schieden sich schon an der Art der Fütterung:
- „Flohsamenschalen trocken über das Futter geben. Die Schalen sind besser als der heile Samen, weil sie wie kleine Schäufelchen wirken. Trocken deshalb, weil sie erst im Bauch aufquellen sollen. Die Teile ziehen zwar wahnsinnig Flüssigkeit, aber die Pferde werden dann schon mehr trinken.“
- Flohsamenschalen (aus oben genannten Gründen), aber unbedingt vorher einweichen, weil dem Verdauungstrakt zu viel Flüssigkeit entzogen wird (= Trocken- bzw. Verstopfungskoliken).“
- „Den heilen Flohsamen trocken über das Futter streuen. Der heile ist besser als die Schalen.“
Spätestens bei der Dosierungsanleitung schwirren einem dann nur noch Fragezeichen durch den Kopf.
Nur in einem Punkt waren sich alle Beteiligten einig: „Die Fütterungsempfehlungen vieler Hersteller (600kg Großpferd = 25 bis 50g Flohsamen pro Tag) entspricht keinerlei medizinsicher Wirksamkeit. Da könnte man den Flohsamen auch gleich auf den Mist streuen, eine so geringe Dosierung kann schlichtweg keinen Effekt erzielen.“
Schön. Aber wie viel denn nun genau?
„Für ein 600kg schweres Großpferd müssen es schon 600g Flohsamenschalen pro Tag sein. Vorher einweichen.“
„Wir haben die besten Erfahrungen mit 400g Flohsamenschalen pro Tag gemacht, plus/minus 200g. Am Kot erkennt man, wenn die Dosierung richtig ist: Es sollen schöne Äpfel sein, die so glänzen, als seien sie mit Öl eingepinselt. Ist es zu viel, wird der Kot zu weich (Duchfall). Das eine Pferd braucht vielleicht nur 200g, das nächste 600g. Das variiert von Pferd zu Pferd. Die Flohsamenschalen werden auf zwei Portionen aufgeteilt und trocken über das Krippenfutter gestreut.“
„Pro Pferd 150g ganzen Flohsamen, keine Schalen. Unbedingt trocken geben und das am besten mittags, alternativ abends.“
Der letzte Tierarzt zuckte bei der Frage nach der Dosierung ratlos mit den Schultern.
Bei der Dauer der Kur waren sich dann wieder alle einig: 30 Tage lang durchgehend, am besten zweimal im Jahr.
Wie gesagt, befragt habe ich zwei kompetente Tierärzte und zwei Pferdeklinken, die Bundesweit großes Ansehen genießen.
So. Man hat nun also die freie Auswahl zwischen 25g und 600g.
Wer schon mal Flohsamenschalen hatte weiß, dass 600g ne ganze Menge sind.
Es leuchtet mir ein, dass diese 25 bzw. 50g Angaben keine Wirkung haben können. Der Vorteil der Schalen leuchtet mir auch ein, genauso wie die Theorie, dass ebendiese erst im Bauch aufquellen sollen, um eine optimale Wirksamkeit zu erzielen.
Aber: schon 50g Flohsamen ziehen ca. 1,5 Liter (!) Wasser. Bei 600g wären das dann 18 Liter Wasser, die dem Verdauungstrakt entzogen werden. Mag ja sein, dass viele Pferde „dann schon mehr trinken“, aber wir haben hier einige Kandidaten, die extrem wenig trinken. Da habe ich echt Angst vor Trockenkoliken.
Eine andere Sache ist bei der Höchstdosis die Kostenfrage: selbst mit Rabatt würde eine 30-tägige Kur für zwei Pferde ca. 350.- Euro kosten. Wir persönlich haben aber elf davon.
Ich habe jetzt überhaupt keine Ahnung mehr, was ich wie machen soll. Die Unterschiede zwischen den Aussagen sind ja teilweise echt gewaltig.
So oder so: billig ist der Spaß nicht. Und wenn ich ihn schon mache, dann möchte ich das Geld nicht aus dem Fenster schmeißen. Letztes Jahr haben wir eine Flohsamenkur nach Herstellerangabe gemacht – die war nicht günstig und auch noch „für die Katz“.
Wie verfahrt ihr?
es geht mal wieder um Flohsamen, der bekanntermaßen den Darm des Pferdes sanieren und vor allem Sand/Dreck ausschwemmen soll. Zur Prophylaxe und teilweise auch Behandlung von Sandkoliken ist Flohsamen ja das Mittel der Wahl und wurde hier auch schon mehrfach besprochen.
Bis zu unserem Umzug vor zwei Jahren hatten wir nur Lehmböden und nie Probleme mit Sandkoliken. Hier haben wir den puren Sandboden und der wurde leider schon dem ein oder anderen Einstellerpferd zum Verhängnis: Sandkoliken, einmal sogar Not-OP. Die betreffenden Pferde stehen allerdings schon ihr ganzes Leben auf den Sandböden und wurden bis Dato nie mit Flohsamen gekurt.
Zur Prophylaxe möchten wir unsere Pferde jetzt wieder kuren, aber genau da beginnt das große Verwirrspiel. Ich habe bisher zwei Tierärzte sowie zwei renommierte Pferdekliniken gefragt und jedes Mal gab es eine andere Antwort.
Die Geister schieden sich schon an der Art der Fütterung:
- „Flohsamenschalen trocken über das Futter geben. Die Schalen sind besser als der heile Samen, weil sie wie kleine Schäufelchen wirken. Trocken deshalb, weil sie erst im Bauch aufquellen sollen. Die Teile ziehen zwar wahnsinnig Flüssigkeit, aber die Pferde werden dann schon mehr trinken.“
- Flohsamenschalen (aus oben genannten Gründen), aber unbedingt vorher einweichen, weil dem Verdauungstrakt zu viel Flüssigkeit entzogen wird (= Trocken- bzw. Verstopfungskoliken).“
- „Den heilen Flohsamen trocken über das Futter streuen. Der heile ist besser als die Schalen.“
Spätestens bei der Dosierungsanleitung schwirren einem dann nur noch Fragezeichen durch den Kopf.
Nur in einem Punkt waren sich alle Beteiligten einig: „Die Fütterungsempfehlungen vieler Hersteller (600kg Großpferd = 25 bis 50g Flohsamen pro Tag) entspricht keinerlei medizinsicher Wirksamkeit. Da könnte man den Flohsamen auch gleich auf den Mist streuen, eine so geringe Dosierung kann schlichtweg keinen Effekt erzielen.“
Schön. Aber wie viel denn nun genau?
„Für ein 600kg schweres Großpferd müssen es schon 600g Flohsamenschalen pro Tag sein. Vorher einweichen.“
„Wir haben die besten Erfahrungen mit 400g Flohsamenschalen pro Tag gemacht, plus/minus 200g. Am Kot erkennt man, wenn die Dosierung richtig ist: Es sollen schöne Äpfel sein, die so glänzen, als seien sie mit Öl eingepinselt. Ist es zu viel, wird der Kot zu weich (Duchfall). Das eine Pferd braucht vielleicht nur 200g, das nächste 600g. Das variiert von Pferd zu Pferd. Die Flohsamenschalen werden auf zwei Portionen aufgeteilt und trocken über das Krippenfutter gestreut.“
„Pro Pferd 150g ganzen Flohsamen, keine Schalen. Unbedingt trocken geben und das am besten mittags, alternativ abends.“
Der letzte Tierarzt zuckte bei der Frage nach der Dosierung ratlos mit den Schultern.
Bei der Dauer der Kur waren sich dann wieder alle einig: 30 Tage lang durchgehend, am besten zweimal im Jahr.
Wie gesagt, befragt habe ich zwei kompetente Tierärzte und zwei Pferdeklinken, die Bundesweit großes Ansehen genießen.
So. Man hat nun also die freie Auswahl zwischen 25g und 600g.

Es leuchtet mir ein, dass diese 25 bzw. 50g Angaben keine Wirkung haben können. Der Vorteil der Schalen leuchtet mir auch ein, genauso wie die Theorie, dass ebendiese erst im Bauch aufquellen sollen, um eine optimale Wirksamkeit zu erzielen.
Aber: schon 50g Flohsamen ziehen ca. 1,5 Liter (!) Wasser. Bei 600g wären das dann 18 Liter Wasser, die dem Verdauungstrakt entzogen werden. Mag ja sein, dass viele Pferde „dann schon mehr trinken“, aber wir haben hier einige Kandidaten, die extrem wenig trinken. Da habe ich echt Angst vor Trockenkoliken.
Eine andere Sache ist bei der Höchstdosis die Kostenfrage: selbst mit Rabatt würde eine 30-tägige Kur für zwei Pferde ca. 350.- Euro kosten. Wir persönlich haben aber elf davon.

Ich habe jetzt überhaupt keine Ahnung mehr, was ich wie machen soll. Die Unterschiede zwischen den Aussagen sind ja teilweise echt gewaltig.
So oder so: billig ist der Spaß nicht. Und wenn ich ihn schon mache, dann möchte ich das Geld nicht aus dem Fenster schmeißen. Letztes Jahr haben wir eine Flohsamenkur nach Herstellerangabe gemacht – die war nicht günstig und auch noch „für die Katz“.

Wie verfahrt ihr?
Kommentar