Extensive Fohlenaufzucht?

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  • Ramzes
    • 15.03.2006
    • 14689

    #21
    Zitat von Drenchia Beitrag anzeigen
    Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie wenig Menschen, die tagtäglich mit Pferden zu tun haben, über deren natürliche Bedürfnisse wissen.

    Der erhöhte Bedarf der Fohlen wird durch die Mutterstute sichergestellt. Das schafft die Natur alleine. Mineralfutter braucht ein Fohlen, das auf seiner Scholle groß wird, definitiv nicht. Der abartige Aufwand, der bei der Fohlenaufzucht getrieben wird, ist allein der naturfernen Haltung geschuldet. Natürlich braucht man starke Nerven, wenn man sein Fohlen extensiv gehalten, aufzieht. Die magern im Winter definitiv ab, um im Sommer wieder ordentlich fett zu werden. Dafür ist der Sommer auch die Zeit des Wachstums und der Winter die Zeit der Ruhe.



    https://www.youtube.com/watch?v=_T_qLoQbOec
    Oh je , dann hast Du scheinbar Deine Nase noch nie in alte
    Bücher über Pferdezucht gesteckt . Auch damals wurde versucht mit den
    gegebenen Mitteln die Aufzucht zu verbessern .
    ( Futterkalk , Kleegras , Luzerne-Heu ...Bohnen etc.)
    Warum sind wohl die sog. Wildbahn-Gestüte irgendwann komplett
    abgelöst worden ????
    Eine " Scholle " ist der Name für ein standortspezifisches
    Stück Land und genau da waren früher die Standortvorteile
    kalkreicher , nährstoffreicher Lehm-/ Tonböden z.B. Auen und
    Marschen . Und ohne Niederschläge / Wasserangebot kein Gras-
    Wachstum . Scheinbar hast Du von Rieselwiesen , die in
    bestimmten Gegenden zur Verbesserung der
    Grünland-Produktivität angelegt wurden noch nichzs gehört .
    auf der anderen Seite waren viele Gegenden erst durch
    Entwässerungsmaßnahmen nutzbar .
    Zuletzt geändert von Ramzes; 28.09.2014, 10:17.

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    • silas
      • 13.01.2011
      • 4024

      #22
      Wo wir gerade bei "früher" sind:


      Da war es Sitte, Stuten und Fohlen wenige Tage nach der Geburt auf eine riesige Weide zu stellen, erst zum Absetzen wurde sortiert, in junge Hengste und Stuten, die wiederum auf entsprechend grosse Weiden kamen. Wurde die Weide zu mager, brachte man Heu aus, wurde es deutlich zu kalt, gab es entweder einen geschützten Auslauf, bestenfalls einen Laufstall.

      Bei dieser Form der Haltung haben nicht alle Nachzuchten ueberlebt, aber es gab deutlich weniger Atemwegserkrankungen, wesentlich härtere Pferde und obwohl so mancher nicht unbedingt ideal gerade Knochen im Sinn vom heutigen TÜV hat, konnte man diese Pferde gebrauchen und Leistung abfordern.

      Es gibt hier noch einige wenige Züchter, die so aufziehen - die haben wirklich tolle Nachzuchten.

      Ich konnte vor einiger Zeit mal zwei Jaehrlinge im Winter, gehalten in einer Box sehen - damit sie Abwechslung hatten, dudelte das Radio. Draussen lag Schnee und es war allerschoenste, trockene Luft, die Youngster durften wegen der Verletzungsgefahr dies nicht geniessen - schade, weder den Lungen noch den Beinen wäre etwas zugestossen.

      Moderne Pferdehaltung - artgerecht, oder?
      Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

      Kommentar

      • Drenchia
        • 21.12.2012
        • 3678

        #23
        Zitat von silas Beitrag anzeigen
        Wo wir gerade bei "früher" sind:


        Da war es Sitte, Stuten und Fohlen wenige Tage nach der Geburt auf eine riesige Weide zu stellen, erst zum Absetzen wurde sortiert, in junge Hengste und Stuten, die wiederum auf entsprechend grosse Weiden kamen. Wurde die Weide zu mager, brachte man Heu aus, wurde es deutlich zu kalt, gab es entweder einen geschützten Auslauf, bestenfalls einen Laufstall.

        Bei dieser Form der Haltung haben nicht alle Nachzuchten ueberlebt, aber es gab deutlich weniger Atemwegserkrankungen, wesentlich härtere Pferde und obwohl so mancher nicht unbedingt ideal gerade Knochen im Sinn vom heutigen TÜV hat, konnte man diese Pferde gebrauchen und Leistung abfordern.

        Es gibt hier noch einige wenige Züchter, die so aufziehen - die haben wirklich tolle Nachzuchten.


        Moderne Pferdehaltung - artgerecht, oder?
        max. 10% der extensiv aufgezogenen Fohlen haben überhaupt einen TÜV-Befund.

        Kommentar

        • Drenchia
          • 21.12.2012
          • 3678

          #24
          Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
          Oh je , dann hast Du scheinbar Deine Nase noch nie in alte
          Bücher über Pferdezucht gesteckt . Auch damals wurde versucht mit den
          gegebenen Mitteln die Aufzucht zu verbessern .
          ( Futterkalk , Kleegras , Luzerne-Heu ...Bohnen etc.)
          Warum sind wohl die sog. Wildbahn-Gestüte irgendwann komplett
          abgelöst worden ????
          Eine " Scholle " ist der Name für ein standortspezifisches
          Stück Land und genau da waren früher die Standortvorteile
          kalkreicher , nährstoffreicher Lehm-/ Tonböden z.B. Auen und
          Marschen . Und ohne Niederschläge / Wasserangebot kein Gras-
          Wachstum . Scheinbar hast Du von Rieselwiesen , die in
          bestimmten Gegenden zur Verbesserung der
          Grünland-Produktivität angelegt wurden noch nichzs gehört .
          auf der anderen Seite waren viele Gegenden erst durch
          Entwässerungsmaßnahmen nutzbar .

          bevor Du wieder den Oberlehrer herauskehrst; Bücher können Erfahrung nicht ersetzen, aber sie gefährden die Dummheit, wenn man versteht, was man liest, aber nur dann.

          Kommentar

          • Ramzes
            • 15.03.2006
            • 14689

            #25
            Zitat von silas Beitrag anzeigen
            Wo wir gerade bei "früher" sind:


            Da war es Sitte, Stuten und Fohlen wenige Tage nach der Geburt auf eine riesige Weide zu stellen, erst zum Absetzen wurde sortiert, in junge Hengste und Stuten, die wiederum auf entsprechend grosse Weiden kamen. Wurde die Weide zu mager, brachte man Heu aus, wurde es deutlich zu kalt, gab es entweder einen geschützten Auslauf, bestenfalls einen Laufstall.

            Bei dieser Form der Haltung haben nicht alle Nachzuchten ueberlebt, aber es gab deutlich weniger Atemwegserkrankungen, wesentlich härtere Pferde und obwohl so mancher nicht unbedingt ideal gerade Knochen im Sinn vom heutigen TÜV hat, konnte man diese Pferde gebrauchen und Leistung abfordern.

            Es gibt hier noch einige wenige Züchter, die so aufziehen - die haben wirklich tolle Nachzuchten.

            Ich konnte vor einiger Zeit mal zwei Jaehrlinge im Winter, gehalten in einer Box sehen - damit sie Abwechslung hatten, dudelte das Radio. Draussen lag Schnee und es war allerschoenste, trockene Luft, die Youngster durften wegen der Verletzungsgefahr dies nicht geniessen - schade, weder den Lungen noch den Beinen wäre etwas zugestossen.

            Moderne Pferdehaltung - artgerecht, oder?
            Früher war bei den " reicheren " Bauern ein oder mehrere Pferde
            vorhanden , ansonsten war Kuh / Ochse das Arbeitstier .
            Bei den meisten Bauern gab es KEINE großen Bestände an Pferden ,
            schon gar nicht die von Dir beschriebenen großen Herden .

            Die gab es auf großen Höfen / Domänen / Gütern , in
            Fohlen - Aufzuchtanstalten , Remontegestüten , Hengstaufzuchtbetrieben ,
            sowie den vielen privaten und staatlichen Gestüten mit Mutterstuten - Haltung
            und eigener Aufzucht !
            Silas , in den Wildbahngestüten u.a. Beberbeck haben z.T. nur 50 % der Fohlen
            überlebt , die mangelnde Wirtschaftlichkeit hat u.a. dazu geführt , daß
            man von dieser extensiven Art der Aufzucht abgekommen ist !
            Silas , ich empfehle Dir , die alten Buchbestände z.B. im Pferdemuseum
            in Verden zu studieren , um tiefere Einblicke in die Mängel der Aufzucht
            von Pferden / Fohlen zu bekommen aus damaliger Zeit .
            Die Fohlen wurden beim Bauern rel. früh tagsüber abgesetzt , bzw.
            sind bei einigen Arbeiten mitgelaufen , da die Mutterstute nebenbei
            noch arbeiten mußte ! So war die eine oder andere
            Stute mit dieser Doppelbelastung entsprechend abgezehrt .
            Mittags und abends konnte das Fohlen dann wieder saugen .
            Die Pferdezucht wurde staatlicherseits durch Füllen-Prämien ,
            Vorgabe Benutzung Landbeschäler , Stutenprämien etc.
            in der Qualität befördert .
            Fohlen und Remonten wurden zur Blütezeit der DT. Pferdezucht
            landauf landab von Kommissionen und Händlern aufgekauft
            und in Aufzuchtanstalten , Remontegestüte gegeben .
            Auch in früheren Zeiten gab es Aufzuchten , die mit Deinem Verständnis von
            " Marlboro - Freiheit " und riesigen Weiden so gar nichts gemein hatten !
            Z.B. um Jungpferde schön fleischig und pfeffrig und im Lack zu verkaufen !
            Stecke mal Deine Nase in die Kapitel zur Roßtäuscherei !
            Dann mach´Dich auf in div. Freilichtmuseen und schau
            Dir die Grundrisse und Ständer / Boxen an , wo die
            Pferde im Winter gehalten wurden . Dann achte auf Fenster und Deckenhöhe . Dann stell Dir vor , daß da im Stall noch das gesamte
            andere Großvieh mit Nachzucht stand .
            Dann stell Dir vor , welche Luftverhältnisse es wohl damals
            in diesen Ställen gab . Beachte auch , daß Stroh als Einstreu
            i.d.R.wertvoll war und nicht "meterhoch " dort " vergeudet "
            wurde . In manchen Gegenden wurden Grassoden und Laub
            eingestreut ( s.Plaggenwirtschaft ).
            Dann solltest Du Mißernten aufgrund von zu wenig /
            zu viel Regen etc. nicht aus Deinen Überlegungen
            verlieren mit der damit verbundenen Mangelernährung ,
            den entsprechenden Krankheiten , die dann leichteres Spiel
            hatten .
            Krankheiten und Seuchen waren zur damaligen Zeit
            immer ein allgegenwertiges Damoklesschwert , sowohl
            bei den Menschen , als auch beim Vieh .
            Da hilft Dir dann ein Blick in die alten Bücher über
            Veterinär-Medizin .
            Selbst im so hervorragend geführtem Gestüt wie Trakehnen
            war Rotz und Druse ein Thema . Das Experiment der
            Herbstabfohlung , um Druse einzuschränken , wurde
            z.B. wieder eingestellt .
            Zuletzt geändert von Ramzes; 28.09.2014, 11:29.

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            • Ramzes
              • 15.03.2006
              • 14689

              #26
              Zitat von Drenchia Beitrag anzeigen
              bevor Du wieder den Oberlehrer herauskehrst; Bücher können Erfahrung nicht ersetzen, aber sie gefährden die Dummheit, wenn man versteht, was man liest, aber nur dann.
              Es geht mir nicht um Oberlehrer ! Es geht mir hier um die Ultra - ROSAROTE BRILLE ,
              in Kombination von ULTRA - romantischen Vorstellungen , die so stark in Verbindung mit
              FRÜHER gebracht werden und so vieles AUSBLENDEN .

              Kommentar

              • Bohuslän
                • 26.03.2009
                • 2442

                #27
                @ Drenchia: Die Wenigsten hier behaupten, dass die Jungpferde während der Vegetationsperiode, wenn sie 24 Std. genügend gutes Grün vor der Nase haben, viel Kraftfutter benötigen. Auch sind sich hier alle einig, dass es nichts Besseres gibt wie kontinuierliche Bewegung auf der Koppel oder wenigstens einem großen Lauf- oder Offenstall.

                Es geht hier hauptsächlich um die Zeit, in der nichts wächst. Dazu habe ich das gefunden, von Dir eingestellt und verlinkt:

                3. Oktober 2014
                Hofversteigerung in Crawinkel / Thüringen
                Aus der großen Pferdeherde der "Thüringeti" werden 72 Pferde
                unterschiedlichsten Alters und unterschiedlichster Rassen zur Versteigerung
                kommen. Um einen Eindruck zu erhalten um welche Art der Pferdehaltung
                es sich handelt, im Folgenden ein neuer, interessanter Artikel, geschrieben von Thomas Hartwig, im Fachmagazin ZÜCHTERFORUM.
                Hier der Auktionskatalog und noch einmal im Kurzform zur schnellen Übersicht.
                Weitere schöne Fotos auf der facebook-Seite von Mennraths Auktionen
                In dem sehr interessanten Artikel steht auf S.41, gleich unter "Neue Welt", dass selbst bei Bley die Absetzter im Herbst aufgestallt werden, um intensiver gefüttert und betreut werden zu können.
                http://www.reutenhof.de

                Kommentar

                • Monemondenkind
                  • 13.07.2011
                  • 2278

                  #28
                  Zitat von Annemarie Beitrag anzeigen
                  Was bedeutet Laufbox? Eine doppelte normale Box? Oder ein wirklicher Laufstall 20 Meter lang?
                  Schon ein richtiger Laufstall, alter umgebauter Kuhstall. Links die Stuten, rechts die Hengste und in der Mitte das Raufutter.
                  Jede Gruppe etwa 15 Pferde.
                  Das ist schon gut gemacht aber ohne Koppel/Auslauf mit Frischluft für mich ein no-go. Kostet natürlich auch "nur" 120 EUR.
                  Aber das nützt mir auch nix.


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                  Kommentar

                  • Ramzes
                    • 15.03.2006
                    • 14689

                    #29
                    Und JEDER kann mit den Worten Ostvaarderplassen
                    und sterfte sich selbst auf die Suche machen ,
                    was passiert , wenn man das andere , nämlich " Extensive "
                    übertreibt !

                    Jahrelang sind in diesem abgezäuntem Naturschutzgebiet quasi
                    Fütterungsversuche der " besonderen Art "durchgeführt worden .
                    Zuletzt geändert von Ramzes; 28.09.2014, 14:05.

                    Kommentar

                    • Drenchia
                      • 21.12.2012
                      • 3678

                      #30
                      In dem sehr interessanten Artikel steht auf S.41, gleich unter "Neue Welt", dass selbst bei Bley die Absetzter im Herbst aufgestallt werden, um intensiver gefüttert und betreut werden zu können.[/QUOTE]

                      naja aufgestellt ist vielleicht etwas viel, aber sie können sich unterstellen und bekommen Heu zugefüttert. Trotzdem braucht man als Fohlenbesitzer gute Nerven. Artgerechte Haltung ist definitiv nichts für Weicheier. Aber eben artgerecht. Im zweiten Winter schlagen sie sich selbst durch und zwar erfolgreich.
                      Zuletzt geändert von Drenchia; 28.09.2014, 18:41.

                      Kommentar

                      • Turnierveteranen
                        • 07.03.2010
                        • 624

                        #31
                        Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen
                        @ Drenchia: Die Wenigsten hier behaupten, dass die Jungpferde während der Vegetationsperiode, wenn sie 24 Std. genügend gutes Grün vor der Nase haben, viel Kraftfutter benötigen. Auch sind sich hier alle einig, dass es nichts Besseres gibt wie kontinuierliche Bewegung auf der Koppel oder wenigstens einem großen Lauf- oder Offenstall.

                        Es geht hier hauptsächlich um die Zeit, in der nichts wächst. Dazu habe ich das gefunden, von Dir eingestellt und verlinkt:



                        In dem sehr interessanten Artikel steht auf S.41, gleich unter "Neue Welt", dass selbst bei Bley die Absetzter im Herbst aufgestallt werden, um intensiver gefüttert und betreut werden zu können.
                        Ich sehe das genauso! Wichtig ist Bewegung auf trittfestem Bodem und Heu zur freien Verfügung! Es gibt natürlich Betriebe in Gegenden, wo im Winter kein halber Meter Schnee liegt und Flächen ohne Grenzen da sind, aber ob da jedes Fohlen auch jeden Tag kontrolliert wird? Verletzungen werden oft zu spät gesehen, der Futterzustand des einzenen nicht erkannt, da zu weit weg etc. Du machst das für unsere Region schon richtg und wenn ich das vor 20 Jahren schon gewusst hätte wäre mein Fohlen damals zu Dir gekommen! Der hat die extensive Aufzucht damals nämlich nicht ohne Schäden überstanden!
                        Nein, ich bin kein Legasteniker, ich hab mich nur vertippt!

                        Kommentar

                        • max-und-moritz
                          • 04.06.2006
                          • 3441

                          #32
                          Ramzes: ich hab nicht gesagt, man muß die hungern lassen, oder daß die im Hungerwinter 45/46 geborenen Kinder das Maß der Dinge sind Krankheiten und Infektionen sind wieder eine ganz andere Geschichte, die wollen wir doch eher der verbesserten Medizin zuschreiben.

                          Daß ein VB, das mit 2 Jahren Rennen laufen soll anders gefüttert werden muß ist klar. Aber bei dem brauchste nicht über Spätfolgen von zu viel Gewicht auf den Haxen achten, der lebt mit 8 Jahren eh nicht mehr.

                          Wie Bohuslän weiter oben schreibt: wenn die zu viel KF haben lassen sie das Heu liegen, wer Kuchen kriegt wird kein Brot essen.

                          Und ja, man braucht Nerven zum "hochhungern", was ja auch ne Züchterregel ist, oder?

                          Verkaufen kannste solche Jährlinge nicht gut, weil wider besseres Wissen das Auge mitkauft und einer "im Lack und rund" einfach schöner ausschaut.

                          Ich habe die Worte meines TAs noch in den Ohren, als ich meine beiden damals (Jährlinge, Friesen und nicht das Maß der Dinge) gekauft habe: "Wenn Sie später gesunde Pferde haben möchten füttern Sie ihnen gutes Heu so viel sie wollen, Mineral und im Sommer Gras. KEINESFALLS Kraftfutter, die dürfen schon mal etwas rippig sein. Außer Sie möchten auf Prämierungen etc. gehen."
                          Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                          Kommentar

                          • silas
                            • 13.01.2011
                            • 4024

                            #33
                            Ich finde einige von Ramzes eingestellten Links eher belustigend - wir sollten alle nicht vergessen, dass es schon immer mehrere Haltungsformen nebeneinander gab, Tierhalter haben seitdem sie Tiere halten auch schon immer experimentiert, mit Fütterung, mit Fruchtbarkeit, etc.

                            Nichts anderes machen wir heute.

                            Einige leben durch Setzen von Links und beginnen bei der Urbanisation, andere besuchen Museen und können die Fülle der Information nicht einordnen und viele hier gehen täglich mit Pferden um, GsD.

                            Einige Posts hier verstehe ich durchaus so, dass die Haltung auch dem Umstand Rechnung trägt, dass Ihr Fohlen zur Aufzucht im Stall stehen habt.
                            Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

                            Kommentar

                            • Ramzes
                              • 15.03.2006
                              • 14689

                              #34
                              Zitat von silas Beitrag anzeigen
                              Ich finde einige von Ramzes eingestellten Links eher belustigend - wir sollten alle nicht vergessen, dass es schon immer mehrere Haltungsformen nebeneinander gab, Tierhalter haben seitdem sie Tiere halten auch schon immer experimentiert, mit Fütterung, mit Fruchtbarkeit, etc.

                              Nichts anderes machen wir heute.

                              Einige leben durch Setzen von Links und beginnen bei der Urbanisation, andere besuchen Museen und können die Fülle der Information nicht einordnen und viele hier gehen täglich mit Pferden um, GsD.
                              Einige Posts hier verstehe ich durchaus so, dass die Haltung auch dem Umstand Rechnung trägt, dass Ihr Fohlen zur Aufzucht im Stall stehen habt.
                              Na , dann sind wir uns ja einig !
                              Und nicht nur die Standort - und betriebsspezifischen Haltungsformen
                              sind anders , sondern zusätzlich jedes einzelne Fohlen / Pferd .
                              Ein Norweger-Mix hat evtl andere Ansprüche , als ein
                              reiner Norweger , wenn da ein Araber o.ä. " eingemixt "
                              wurde , ein Isländer anders als ein Vollblut-Absetzer .

                              Die von Dir als " lustig " empfundene , von mir eingestellte
                              Karikatur zum " Naturschutzprojekt " Oostvaarderplassen
                              ist garantiert nicht lustig für die Tiere ( incl. Pferde ) , die dort
                              Jahr für Jahr mit über 1000 Stück im Winter monatelang
                              verhungerten . Seit 2010 darf nun endlich zugefüttert
                              werden über Winter und zur Bestandsregulierung wird vor Winter
                              abgeschossen .
                              Diese Karikatur sollte lediglich das extreme untere Ende einer
                              falschverstandenen " Extensiven " Haltung aufzeigen , in diesem
                              Falle im Namen des Naturschutzes ! Als privater hättest Du schon längst
                              eine Klage am Halse .

                              Und den anderen Satz , der ja wohl mir gilt , schicke ich Dir
                              postwendend zurück , ...stecke Deine Nase in alte Bücher zur
                              Pferdehaltung und Aufzucht .
                              Stell Dir vor ich gehe auch mit Pferden um , nur habe ich keine
                              Lust jedes Mal mir den Mund fuselig zu reden , mir unterstellen zu lassen , mir etwas aus den Fingern zu saugen , wenn ich sage ,
                              früher war die Haltung keineswegs nur " goldig " .
                              Stattdessen kann auch mal ein " link " selber gelesen werden , der
                              gerade zum Thema passt .



                              Ich habe keine Ahnung , wie Du , Silas , Vergangenes aufarbeitest .
                              Hast Du etwa eine Zeitmaschine , die Dich physisch " zurückbeamt " ?
                              Nein . Historie liegt in Form von Dokumenten , Büchern ,
                              Artefakten ,...aufgearbeitet von Historikern u.a. , zugänglich
                              u.a. in Museen und Bibliotheken vor .
                              Wrangel , Oettingen , Lehndorff , Ammand und Co. , deutschsprachige
                              und ausländische Hippologen , die ihr damaliges Wissen für uns
                              heute " konserviert " haben .
                              Damals wurden z.B. zur besseren Aufzucht private ,
                              genossenschaftliche / Vereine , staatliche Fohlenaufzucht-
                              Anstalten gegründet , aus dem Grunde , Mängeln in der
                              Aufzucht des Einzelnen durch gemeinsame Aufzucht in
                              Obhut von spez. " Pferdeleuten " auszugleichen .
                              Bayern , z.B. Mischenried , Hall etc.
                              BaWü : Hüterstein , Weiler Haid etc.
                              Traditionell in den Nordt. Flußauen /Marschgebieten - Pensionsviehhaltung .

                              ...in der KuK - Monarchie
                              Zuletzt geändert von Ramzes; 29.09.2014, 10:00.

                              Kommentar

                              • Bohuslän
                                • 26.03.2009
                                • 2442

                                #35
                                Ich habe ein Problem mit dem Begriff "Hochhungern". Er kann schnell missverstanden werden. Denn hungern sollte man die Jungpferde nicht lassen. Rau- und Saftfutter müssen immer zur freien Verfügung vorhanden sein - außer bei einigen Robustrassen, die werden auch von Heu fett. Es geht einzig und allein um das wann, was und wieviel an Kraftfutter. Da ist weniger oft mehr.

                                Ich habe kein Problem damit, wenn man bei Jährlingen die Rippen sieht. Aber zwischen "Rippe sehen" und Gerippe ist ein großer Unterschied! Alles mit Maß und Verstand!!
                                http://www.reutenhof.de

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                                • max-und-moritz
                                  • 04.06.2006
                                  • 3441

                                  #36
                                  @ Bohuslän: ich gehe davon aus, daß das "extensiv" in der Ausgangsfrage nicht an die absolute Untergrenze der Versorgung geht wie von Ramzes oben beschrieben. Will sagen, daß da sicher nicht gemeint ist, die Viecher gegebenenfalls verhungern zu lassen.

                                  Und das "hochhungern" verstehe ich so, daß sie nicht gemästet werden, sondern wenig bis kein Kraftfutter kriegen.

                                  Gerippe möchte ich auch keine sehen

                                  Viele Grüße, max-und-moritz
                                  Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                                  Kommentar

                                  • Drenchia
                                    • 21.12.2012
                                    • 3678

                                    #37
                                    "Hochhungern" ist ein Fachbegriff, der auch in der Hundezucht (bei großen Hunden) und im Übrigen auch im Weinbau geläufig ist. Mit mangelnder Versorgung hat das absolut nichts zu tun. Er steht für gesunde, naturgemäße Aufzucht. In die artgerechte Aufzucht, wird in soweit eingegriffen, als das Verhungern von Jungtieren verhindert wird. Dass ein Tier mangelkrank wird, will niemand. Jeder ist bedacht, seine Fohlen zu schützen, allerdings meistens mit zu viel des Guten. Kraftfutter hat zu bestimmten Zeiten sicher seine Berechtigung, aber man muss sich im klaren darüber sein, dass es keineswegs artgerecht ist.

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                                    • Ramzes
                                      • 15.03.2006
                                      • 14689

                                      #38
                                      Zitat von Drenchia Beitrag anzeigen
                                      "Hochhungern" ist ein Fachbegriff, der auch in der Hundezucht (bei großen Hunden) und im Übrigen auch im Weinbau geläufig ist. Mit mangelnder Versorgung hat das absolut nichts zu tun. Er steht für gesunde, naturgemäße Aufzucht. In die artgerechte Aufzucht, wird in soweit eingegriffen, als das Verhungern von Jungtieren verhindert wird. Dass ein Tier mangelkrank wird, will niemand. Jeder ist bedacht, seine Fohlen zu schützen, allerdings meistens mit zu viel des Guten. Kraftfutter hat zu bestimmten Zeiten sicher seine Berechtigung, aber man muss sich im klaren darüber sein, dass es keineswegs artgerecht ist.
                                      Wann bemerkt man die Grenze ? Warum können wir uns nicht einfach
                                      auf das individuelle Auge des " Herrn Futtermeisters " berufen !
                                      Das Auge des Herrn ...
                                      Weder zu fett , noch zu mager , mit genügend hochwertigen
                                      Inhaltsstoffen ( Proteine , MS ) für´s Wachstum .

                                      Kommentar

                                      • Munin
                                        PREMIUM-Mitglied
                                        • 11.07.2012
                                        • 181

                                        #39
                                        Meine Jährlinge sind auch rippig. D.h. man sieht die Rippen. Solange man jedoch auch noch Muskulatur an den Beinen, der Brust und Schulter sieht, ist doch alles gut.
                                        Ich habe auch schon frisch gekaufte Pferde von Einstallern hier gehabt, da war kein Muskel mehr dran, schon aufgebraucht. Hab ich dann gefüttert wie blöd (Danke) und was hat die damals 2,5 jährige gemacht? Nicht zugenommen, erstmal nur gewachsen. Inzwischen ist sie ein rundes, eher etwas dickliches Pferd und sehr leichtfuttrig.

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                                        • living doll
                                          • 30.05.2005
                                          • 2180

                                          #40
                                          Das kenne ich auch.
                                          Vor ein paar Jahren sind auf einem Nachbarhof zwei Friesen großgehungert worden.
                                          Damals habe ich dieses Wort zum ersten Mal gehört.
                                          Diese Pferde liefen mager und glanzlos im Schneckentempo über ihre Weide.
                                          Völlig unbemuskelt, ohne jeden Ausdruck, ohne jedes bisschen Pep im Körper.
                                          Unsere eigenen gleichaltrigen Friesen sahen anders aus, bewegten sich von selbst, tobten rum und waren lebendig.
                                          Aber die bekamen Kraftfutter und standen auf Weiden, die gepflegt und gedüngt wurden.

                                          Meiner Ansicht nach ist das Problem beim "Großhungern", dass sich die Jungpferde zuwenig bewegen.
                                          Ohne Power aus dem Futter, egal, ob es sich um eine gehaltvolle Weide, gehaltvolles Rauhfutter oder eine Ergänzung durch Kraftfutter handelt, bewegt sich ein Jungpferd zuwenig.
                                          Und dann bekommt es auch keinen belastbaren Körper.
                                          Knochen, Bänder, Sehnen und Lunge müssen auch beim Jungpferd gefordert werden.
                                          Stehen die jungen Pferde nur "arm" auf irgendeiner mageren Wiese rum, knabbern am Gras und eiern kraftlos da herum, wird da nichts draus.
                                          "Wenn Dein Herz leicht ist, ist es auch Deine Hand. Wenn Dein Herz leicht ist, treibt es dich vorwärts. Die Schwermütigen, Schwerbeherzten treibt nichts vorwärts.
                                          Vorwärts aber ist alles." R. Binding

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