GOT - Anmerkungen

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  • Dr.med.vet
    • 08.11.2022
    • 1

    GOT - Anmerkungen

    Es ist verständlich, dass derzeit eine gewisse Empörung in der Öffentlichkeit herrscht, da sich immer mehr herauskristallisiert, welche Auswirkungen die Neufassung der GOT auf die tierhaltende Gesellschaft haben.
    Ich könnte hier eine Menge darüber schreiben, aber vieles davon wurde bereits in verschiedenen Foren diskutiert. Es gibt Teile, die richtig sind, aber auch viele, die von falschem Halbwissen zeugen. Aber um es so auszudrücken: die Mehrheit der TÄ sind nicht glücklich darüber. Bedauerlicherweise fehlt es mir an Zeit, um auf alles einzugehen.

    Kurz nur: wenn ich "Nur" 8.000,- € im Monat verdiene, dann würde ich den Job nicht mehr machen; ich liebe meine Arbeit und ich verzichte auf vieles, aber das wäre bei weitem zu wenig (für mich).

    Ich habe in den als 25 Berufsjahren viele Tätigkeiten optimiert und effizienter gestaltet. Ich habe meine Kunden so "erzogen", dass ich bei Impfungen mindestens 10 Pferde impfen kann, in manchen Ställen sind es bis zu 30. Das spart mir Zeit und meinen Kunden Geld! Eine AKU (TÜV) dauert bei mir keine Stunde, meist liege ich mit Sedation bei unter 45 min. Röntgengeräte habe ich nach max. 3 Jahren abgeschrieben und eigentlich habe ich alle 2 Jahre den "neuesten Scheiß". Es braucht zum röntgen und zum Impfen heute keinen Tierarzt mehr, warum auch? Ich habe den Praktikanten innerhalb zweier Wochen beigebracht, wie man röngt - die machen das nach 3 Monaten besser als viele "alten Hasen" mit Ihren Plattengeräten.

    Über die Sinnhaftigkeit der GOT läßt sich trefflich streiten, ich bin z.B. der Auffassung, dass diese in meine Berufsfreiheit eingreift, da sie durch eine Verordnung im Sinne des Gesetzes erlassen wurde und Gesetzescharakter hat. Ich bin als Praxisinhaber seit der Gültigkeit der Neufassung der GOT bereits zweimal von Kollegen oder der BTK verklagt oder angezeigt worde, aber die Gerichte lassen mittlerweile solche Klagen nicht mehr zu. Ich berechne keine Hausbesuchsgebühr, da ich das für eine absurde Idee halte, die von Funktionären der BTK ersonnen wurde. Die meisten von ihnen sind Ärzte, die seit Jahren keine OP mehr von innen gesehen haben. Und, nur als kleine aber doch sehr erhellende Hinweise: die GOT trat erstmalig 1940 in Kraft! Zudem hat die BTK Ihren Sitz in Berlin, der Hauptstadt der Lobbyisten (siehe Lobbyregister BTK).

    Um es einmal verständlich zu machen: die GOT gibt einen Gebührenrahmen vor, es sind also keine Festpreise. Die genaue Höhe kann sich je nach Fall und Umständen unterscheiden, z.B. höher in spezialisierten Kliniken als in einfachen Praxen auf dem Land. Gründe für höhere Gebühren können medizinische Faktoren, Zeitaufwand oder besondere Umstände (wie Notdienst) sein. Man kann also sehr wohl abweichen, nach oben, aber auch nach unten - es sind ja keine Festpreise.

    Es gibt viele Wege für uns Tierärzte, die GOT zu umgehen. Einige bietet die (sehr lückenhafte) GOT schon selbst, andere ist die die Vertragsfreiheit! Ein sehr schönes Grundprinzip des Rechts, das besagt, dass jede Person frei ist, Verträge mit anderen Parteien zu schließen, ohne dass die Regierung oder eine andere Stelle eingreifen kann. Es garantiert, dass Menschen ihre eigenen ökonomischen Interessen frei wählen und vertreten können, indem sie Vereinbarungen über Waren, Dienstleistungen und andere Ressourcen treffen. Ich schließe grundsätzlich Beutreuungsverträge mit keinen Kunden ab und bisher haten zwei gerichtliche Instanzen die Enwände der Gegenseite pulverisiert.

    Viele TÄ halten die BTK für eine veraltete und unnötige Institution, die nur Arbeit und Ärger macht. Im Gegenteil hilft sie bei der Vernichtung unseres Berufstandes durch die Übernahme vieler Praxen durch sogenennte Heuschrecken. Warum kann man die Preise nicht dem freien Markt überlassen? Fakt ist: es braucht keinen Tierarzt um eine simple AKU zu machen, noch um ein Tier zu Impfen. Dafür reichen angelernter Personen aus mit Sachkundenachweis. Wenn während Corona Apotheker Menschen impfen durften, kann es kein Gericht der Welt verbieten, dass Landwirte Ihren eigenen Bestand selbst impfen. Diese kennen den Zustanf Ihrer Tiere viel besser als der Tierarzt auch nach dem kurzen Check.
    Denn: Laut dem Tierschutzgesetz in Deutschland dürfen nur Personen, die über die erforderliche Fachkunde und Sachkunde verfügen, Tiere impfen. Dies umfasst in der Regel Tierärzte und Tierärztinnen, aber auch andere Personen mit entsprechender Ausbildung, wie z.B. Tierpfleger, -pflegerinnen und Tiermedizinische Fachangestellte. Und diese Personen unterliegen nicht der GOT!

    Meine Zeit ist begrenzt, ich hatte ST.-Georg ein Angebot gemacht, dort weiter in den Kommentaren zu schreiben, leider werde ich dort zenziert. Ich versuche hier in Abständen zu weiter zu posten. Habt Hoffnung, Klagen sind Vorbereitung, die jetzige GOT wird nicht bestand haben! Aber wenigstens wurde in dieser schön gegendert!
  • Mondnacht
    • 01.12.2009
    • 2470

    #2
    Vielen DAnk für die Informationen!

    Es ist ja leider keine neue Entwicklung, dass Arztpraxen (ob für Mensch oder Tier) von rein Rendite oriententen Unternehmen aufgekauft werden. Leider sieht man dieses den Arztpraxen von außen gar nicht an. Ich finde das schrecklich.
    Auf die Idee, die Angestellten impfen zu lassen wäre ich gar nicht gekommen. Allerdings impfen bei meiner Hausarztpraxis auch die Angestellten, dann sollte das in der Tiermedizin tatsächlich auch funktionieren!

    Kommentar

    • Suomi
      • 04.12.2009
      • 4284

      #3
      sorry - wollte den ersten Post kommentieren. Geht nicht. @med vet - zensiert wegen der Geschichte in Bayern?

      Kommentar

      • schnuff
        • 09.08.2010
        • 4284

        #4
        Ich finde einige Dinge nicht für den TH geeignet.
        und auch nicht für Nicht TÄ, ich denke nur an Haftpflicht Fälle z.B. wegen Impfabszess, allergischer Reaktion ect.
        Das ist nicht spaßig!
        Ähnlich möchte ich das mit dem Röntgen bewerten, Sedation und ähnliches.
        Es gibt ganz sicher einige Interpretations und Anwendungsmöglichkeiten der neuen GOT.
        ... aber so ein Vorgehen wäre für mich nicht akzeptabel.
        Die Haftpflicht schreibt da auch einige Bedingungen vor, um gegebenenfalls einzustehen.

        Kommentar


        • schnuff
          schnuff kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Filimann. Du musst die Impfreaktion zuerst einmal anzeigen bei deinem TA. Der muss seine HP bemühen und dann werden die Kosten für die Behandlung in der Regel ersetzt. Wenn natürlich Niemand etwas davon erfährt, kannst du auch keine Hilfe erwarten.

        • Filimann
          Filimann kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          schnuff habe ich gemacht. TÄ kam und hat Entzündungshemmer gespritzt. Ich hab das normal bezahlt. Kommentar war dass sie ja schon das mildere Herpesmittel (sinngemäß) benutzt hätte.

        • schnuff
          schnuff kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Das ist aber schon "dickfällig"!
          Da hast du den Entzündungshemmer auch noch voll bezahlt?
          Gerade bei den Herpes Impfstoffen kommt es immer wieder zu unerwünschten Nebenwirkungen.
          Das hätte deine TÄ gut melden können, ist viel Papierkram und es ihrer HP melden müssen.
          ...oder sie hätte einfach die Folgebehandlung auf ihre Kosten gemacht.
          ...es gibt so viele Möglichkeiten
      • Schimmeltier
        • 15.01.2019
        • 1100

        #5
        Lieber Themen Ersteller Die Zeitschrift "St. Georg" zensiert bzw. lehnt die Veröffentlichung von Leserzuschriften ab, wenn diese Beiträge, Kommentare und Mitteilungen nicht bestimmte Mindestanforderungen für eine Veröffentlichung erfüllen.
        Aber da kann man ja vielleicht den Text nachbessern --- falls es die (wie mehrfach betont) knappe Zeit erlaubt??

        Zum Thema: ich kann jedem nur raten, anstatt (vor Gericht) zu klagen , genießt doch lieber die Zeit. Die Sache ist wahrscheinlich den Aufwand nicht wert. TAs werden weiterhin mit GOT klarkommen, Pferdehalter auch. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

        Und außerdem: mich würde es ja mehr als irgendeine GOT fuchsen, wenn der TA meint, den "Kunden erziehen" zu müssen. Lach. Pferdebehandeln, zack, zack, zack am Fließband...time is money??!!
        Nein Danke!

        Da lob ich mir meinen Tierarzt. Der impft mir auch ein Pferd, ohne die 9 anderen Pferde. Und das Ganze ohne Jammern .

        Kommentar

        • schnuff
          • 09.08.2010
          • 4284

          #6
          So ganz einfach ist es dann doch nicht.
          ich empfehle auch insbesondere die Punkte 2.4 zu lesen.
          ...und wozu schlussendlich jahrelang Tiermedizin studieren, wenn es nach kurzer Einweisung ja jeder (Praktikant??) kann.
          Human und Tiermedizin sind auch nicht vergleichbar.
          ...und Haftpflichtversicherungen für TÄ geben sehr wohl vor, was unter welchen Bedingungen versichert ist.
          Besonders, wenn es um Tathergänge geht, die zur Inanspruchnahme von Leistungen der HP führen (sollen).

          Kommentar

          • schnuff
            • 09.08.2010
            • 4284

            #7
            Und auch hier empfehle ich das lesen, insbesondere der Abschnitte 7 und 8.

            Kommentar

            • Drenchia
              • 21.12.2012
              • 3678

              #8
              Da muss sich so mancher BesamungsTA warm anziehen. https://www.facebook.com/photo/?fbid...25578181699038

              Von wegen, "es tut mir so leid, aber die GOT zwingt mich die völlig überzogenen Gebühren zu verlangen".

              Hier überdenkt ein TA gerade seine Strategie. 20 leere Stuten fallen auf dem Land ins Gewicht; ziemlich teurer Freizeitausgleich.

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              • Carley
                Carley kommentierte
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                Das auf FB kann ich leider nicht lesen.

              • Drenchia
                Drenchia kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Carley Stefanie Poelstra betreibt grenznah zu D eine Besamungsstation in den NL. sie bietet für die namhaftesten Stationen in NL und D kostenlose Besamungen vorort an. Die Hengste nicht angeschlosener Stationen besamt sie kostenpflichtig. Das Angebot gilt im Umkreis von 45km (Emsland).
                Ich hoffe mal, dass das erst der Anfang ist. Gegenwehr tut einfach Not.

              • schnuff
                schnuff kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Zuchthof Keller in Mecklenburg bietet auch einen Besamungsservice zum Pauschalpreis an.
                Ute ist sehr erfolgreich
            • Hobbyzucht
              • 29.03.2014
              • 644

              #9
              Spritze setzen und Röntgenbilder erstellen kann sicherlich handwerklich erlernt und von Helfern durchgeführt werden. Was passiert aber bei einer unerwünschten Reaktion, z. B. Allergischer Schock? In der Hausarztpraxis ist der Arzt anwesend und kann eingreifen, in einer Fahrpraxis ist das nicht gegeben. Menschen werden auch beim Röntgen in der Regel nicht sediert, ansonsten wäre dafür auch ein Arzt zuständig.

              Kommentar


              • Drenchia
                Drenchia kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Beim allergischen Schock im Stall ist der Haustierarzt in der Regel völlig überfordert, nicht darauf eingestellt und das Pferd stirbt. So einfach ist das. Kommt selten vor, aber ich kenne etliche Fälle und nicht einen bei dem das Pferd überlebt hat. Das passiert auch TÄ, die große Sportställe betreuen. Von einem Verschulden oder Unvermögen würde ich da nicht sprechen; das ist eher ein Unfall.
                Zuletzt geändert von Drenchia; 03.02.2023, 16:14.

              • Hobbyzucht
                Hobbyzucht kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Es geht mir dabei auch nicht um Schuld, aber wer Medikamente parenteral verabreicht muß auch in der Lage sein, mit evtl Folgen umzugehen. Dafür braucht es die entsprechende medizinische Ausbildung und ein ausreichendes Notfallequipment.
            • Schimmeltier
              • 15.01.2019
              • 1100

              #10
              Man kann ja auch mal darüber nachdenken, dass eine Gebührenordnung (hier für Tierärzte) den Kunden vor überzogene Behandlungskosten schützen soll. Es schafft Transparenz und eine gewisse Zuverlässigkeit für den Kunden und für den Wettbewerb der Tierärzte untereinander. Damit es nicht zu erheblichen Preisunterschieden der TA für die gleiche Leistungen kommt . (Sonst kommt es womöglich zu Auswüchsen, dass Tierärzte mit einem Minimum an Leistung ein Nettoeinkommen von über 8000€ im Monat verdienen......)

              Mir gefällt dieser Aspekt der GOT.
              Zuletzt geändert von Schimmeltier; 03.02.2023, 11:48.

              Kommentar


              • hufschlag
                hufschlag kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Schön, dass sich wenigstens einer freut.
                Wieso verlangen Friseure, Pysiotherapeuten, Handwerker nicht 1000 Euro die Stunde- wie, ja wie nur läuft das ohne eine Verordnung des dt Staates


                Ach, jetzt weiß ich wieder

                Angebot, Nachfrage, Marktwirtschaft

              • Schimmeltier
                Schimmeltier kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Danke, ich hoffe, du freust dich auch, hufschlag. Natürlich kann man sich fragen, ob eine gut funktionierende Marktwirtschaft irgendeine Form von Gebührenordnung braucht. Was sind die Vorteile/ was die Nachteile?

                Aber eines sollte hier,--- was uns Pferdehalter betrifft --, klar sein: Ob mit oder ohne GOT mussten die Preise für tierärztliche Bemühungen deutlich angehoben werden, da führte einfach kein Weg dran vorbei; in dem Punkt waren sich Bundestierärztekammer, Tierärzte und FN einig!

                Die FN fühlt sich nun von der Bundestierärztekammer schlecht behandelt, weil sie bei der Neufassung der Gebührenordnung schlicht übergangen wurde.
                Ein Zankapfel ist besonders die neue Bewertung des Pferdes als "Haustier" und nicht wie bislang als "Nutztier". Durch diesen Kniff wird seitdem pro TA Besuch im Stall eine zusätzliche Gebühr(rd.30€) berechnet. Eigentlich eine gute Idee, um Geld zu requirieren. Die FN ist mit der Neuerung gar nicht zufrieden und fordert Nachbesserung der Gebührenverordnung.
                Ein anderer Streitpunkt ist wohl, dass der Verwaltungsaufwand für den Tierarzt deutlich steigt. Alles muss lückenlos dokumentiert werden. Es wurden Höchstmengen für Medikamente festgelegt, die der Arzt verschreiben darf. Das ist so ein EU- Ding, damit der Verbraucher vor zu viel "Antibiotika im Schweinefleisch" geschützt wird.

                Eine Nachbesserung dieser Neufassung, wenn sie stattfindet, wird hoffentlich die Kritiker glücklich machen. Aber für die Pferdehalter wird es am Ende finanziell gesehen keinen Unterschied machen. Also stelle ich mich auf die höheren Preise ein;
            • Flummy123
              • 27.09.2021
              • 18

              #11
              Es ist trotzdem eine extreme Preiserhöhung. Für eine Impfung alleine schon statt ca. 70 € 140 € zu zahlen. Bei uns kommt auch der TA nie für nur eine Impfung. Es ist ja aktuell auch wahnsinn zu züchten.Gerade bei Stuten, die vllt nicht sofort aufnehmen.

              Kommentar

              • Watermill's Pride
                • 22.01.2022
                • 37

                #12
                Was mir in Gesprächen mit Reiterkollegen aufgefallen ist und mir Bauchschmerzen macht ( und ja, ich werde bestimmt nach dieser Anmerkung " gegrillt").

                Hat das Pferd was, dann wird nicht mehr gesagt da muss der TA kommen, sondern es heißt jetzt:

                1. Schritt: ich google mal, was ich machen kann
                2. Schritt: ich kaufe Pülverlein ,Salbe xy
                3. Schritt ich rufe meine Naturheilprakterin oder Ostheopatin ( je nachdem was das Pferd hat)an, denn die ist billiger als der TA.

                Versteht mich nicht falsch, natürlich ist es wichtig sich ggf zu informieren ( Schritt 1) wenn man keine Ahnung hat, aber vieles wiederholt sich ja im Reiterleben und kann man einschätzen und natürlich kann man ggf mit Schritt 2 vllt selber angehen. Ein guter Beobachter kennt sein Tier ( zB wenn man weiss ein Pferd neigt zum Hüfgeschwür, kann man ggf selber einen Angussverband machen)und parallel einen Termin beim Schmied oder TA machen..
                Aber ich habe jetzt vermehrt gehört, Pferd sieht schlecht aus Blutbild beim Heilpraktiker, weil es dort wesentlich billiger ist, dann kommt ( leider öfters, was sicherlich auch an der Erfahrung gekoppelt ist) eine wirre Aussage was alles sein könnte und dann werden ( unter der Hand, weil Heilpraktiker die wohl nicht mehr offiziell abgeben dürfen) Massen an Globolis übergeben und Zusatzpülverchen in das Pferd gestopft.
                Ich habe wirklich kein Verständnisdafür, dass bei einer Augenentzündung ( und ich rede von einem richtig geschwollenem Auge)nicht der TA gerufen wird, sondern lustig Globoulis ins Pferd gestopft und Euphrasia ins Auge getropft wird, weil man den " teuren" TA umgehen will.
                Mich ärgert es auch dass es so teuer geworden ist, aber es gibt Sachen, da sollte der TA ran. Ich finde es auch heftig,dass das hüsteln mich letztens um die 180 € gekostet hat ( es war nur so " günstig " ,weil mein TA sich weigert die Hausbesuchsgebühr zu berechnen) und nein es waren keine teuren Medis wie Venti dabei, sondern Anfahrt, allg Untersuchung, eingehende Untersuchung der Lunge und ein relativ günstiges homöopathische Zeug zur Unterstützung des Immunsystems .
                Aber manche Dinge sollte der TA machen,die Folgen können übel sein.
                Das man die GOT anpassen musste ok. ich habe auch Verständnis dafür, wenn Rötgenbilder, Schallen usw teurer wurden, denn diese Geräte kosten viel Geld und bringen das meist nicht rein und auch andere Punkte sind sicherlich angemessen.
                Aber 10€ irgendwas netto im 1fachen Satz dafür, dass der Aufkleber des Impfstoffs in den Pass geklebt und abgestempelt und ins Karteiblatt eingetragen wird ?
                Es dreht sich hier nicht um die Summe, sondern um die Position an sich.
                Und würde bei den angestellten TA und TFA was ankommen ok. Aber das passiert halt im Großfall nicht.
                Eine gute Freundin bekommt als Promovierte, studierte TA 20€ brutto die Stunde und sie sagte auch, das ist der Regelfall. Hier zieht das Argument der Regierung und vielen anderen nicht, dass mit der Erhöhung der GOT das Tierarztsterben eingedämmt werden soll.
                TA verdienen in der Phaderindustrie viel mehr und sind weniger belastet ( Körper u mental), deswegen gehen Sie nach Praxisarbeit lieber dahin.
                Ich finde auch am Lohn der Angestellten hätte sich was ändern müssen.
                Und ich lehne mich mal aus dem Fenster, wenn ich abschließend sage: ich bezahle auch gern einen höheren Satz beim TA, wenn der gut ist. Dazu braucht es keine Hausbesuchsgebühr.
                Mein TA ist teurer,als die anderen im Stall ( schon vor der GOT- Erhöhung), aber er ist gut und dafür bin ich halt bereit zu bezahlen.

                Kommentar

                • one
                  • 25.07.2011
                  • 708

                  #13
                  Der Bauernverband hat die deutlich bessere Lobbyarbeit geleistet als die FN, denn die neue Hausbesuchsgebühr ist ja schon ein echter Kunstgriff ins Portemonnaie der privaten Nutztierhalter.

                  Außerdem: Bei manchen Preiserhöhungen frage ich mich schon wie das noch zu verargumentieren ist, wenn man ein und dieselbe Tätigkeit für Pferd und Rind gegenüber stellt. Teilweise +100% mehr beim Pferd + Hausbesuchsgebühr on top. Nun waren Pferde in der Behandlung schon immer teurer, aber eine solche Diskrepanz zwischen Rind und Pferd ist für mich nur damit zu entschuldigen, dass der TA beim Landwirt deutlich häufiger vorbei schaut als beim Pferdebesitzer und dass es die Landwirtschaft in der Tat zu Grunde wirtschaften würde, wenn die Behandlung eines Rindes genauso teuer wäre wie die des Pferdes. Differenzen > 50 % fühlen sich dennoch unfair an.

                  Die grundsätzlichen Erhöhungen sind gerechtfertigt und angesichts der Inflation und gestiegener Kosten notwendig. Jedoch: TA die früher schlecht gewirtschaftet haben, werden auch mit neuer GOT noch eine schlechte Bilanz haben. Leider bekommt man als TA im Studium keine betriebswirtschaftliche Grundausbildung, obwohl das Gro (approx. 50-60%) praktisch tätiger TA selbstständig tätig ist, oft als Einzelpraxis. Es gibt TA die eine Stunde Anfahrt zu Ställen haben, ohne unterwegs andere Termine wahrzunehmen. Dabei fahren sie an 2,3,4 Kollegen vorbei. Klar hat der Kunde das recht "seinen" TA zu bestellen, aber ich würde solche Fahrten nicht machen, denn wirtschaftlich ist sowas nicht.

                  Naja mal sehen wo es endet. Ich wäre schon ruhig gestimmt, wenn die Hausbesuchsgebühr wegfallen würde.
                  Zuletzt geändert von one; 09.02.2023, 18:32.

                  Kommentar

                  • Finy
                    • 14.02.2006
                    • 1975

                    #14
                    Eine Bekannte hat die Impfrechnung von Januar für 2 Pferde bekommen, die stehen wohlgemerkt auch noch in unterschiedlichen Ställen, Hausbesuch steht keiner auf der Rechnung.

                    Kommentar

                    • Schimmeltier
                      • 15.01.2019
                      • 1100

                      #15
                      Bauernverband UND FN leisten doch gute Arbeit.... auch wenn etwas mal nicht zur Zufriedenheit ihrer Mitglieder ausfällt. Mir ist es als Pferdehalter egal, ob und was der Bauer für seine Kuh an Behandlungskosten zahlt; -- ist nicht meine Baustelle.

                      Du hast natürlich recht, one, was schlechte/ schlecht wirtschaftende Tierärzte betrifft, manche haben einfach den Beruf verfehlt. Tierärzte sind Freiberufler. Sie können selbstständig tätig sein, oder eben im angestellten Verhältnis arbeiten. Im ersteren Fall setzen sie sich zwangsläufig ein bisschen mehr mit den Regeln der GOT auseinander, als sie das als angestellter TA tun müssten. Mit eigener Praxis sollte ein TA tatsächlich wirtschaftlich auf guten Füssen stehen. Starthilfe und Unterstützung zu Fragen rund um die Betriebsgründung findet der (junge) Tierarztfrischling übrigens bei der Bundestierärztekammer. Und auch die angestellten TAs haben einen Verband, der sich speziell um ihre Belange kümmert.

                      Wie der Tierarzt nun seine Fahrten zu den Kunden legt, und wie er arbeitet ist sein Bier. Er muss in seinem Beruf sich an Vorgaben und Bestimmungen halten, und ist ansonsten seines Glückes eigener Schmied. Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit von "meinem" TA. Ob mit oder ohne Hausbesuchsgebühr, gar keine Frage.

                      Kommentar

                      • Duggi
                        • 15.03.2022
                        • 80

                        #16
                        Hier in unserer Ecke habe ich noch nie einen selbstständigen Tierarzt über Unwirtschaftlichkeit klagen hören. Die meisten haben auch nach alter GOT einfach bei bestimmten, zeitaufwändigen Leistungen über dem einfachen Satz abgerechnet, so dass sie damit gut hinkommen und ihre Immobilien und eigenen Pferde finanzieren können. Das habe ich immer an den Abrechnungen der Krankenversicherung gesehen. Das ist doch dann auch ok so und freie Marktwirtschaft. Anscheinend waren da aber noch ca 60 Euro pro Impfung ausreichend und keine 140 Euro wie nach neuer GOT erforderlich vom Zeitaufwand her.
                        Durch die neue GOT werden sicher keine Tierärzte aufs Land gelockt werden, da der Verdienst in Ballungsräumen trotzdem höher liegt.
                        Ich habe mich neulich mit einer norddeutschen Landtierärztin sehr nett unterhalten. In der Region, wo sie tätig ist, sind so gut wie keine Pferde OP-versichert. Sie muss wohl immer einige Überzeugungsarbeit leisten, dass die Besitzer/ Züchter im Kolikfall rechtzeitig die Fahrt zur Klinik antreten, da diese 1,5h-2h weg ist. Ihr wäre es am liebsten, wenn direkt nach einer erfolglosen Behandlung aufgeladen wird. Das macht dort nur kaum einer aus Kostengründen. Das dürfte mit der neuen GOT nicht besser werden. Leidtragend sind am Ende die Pferde.

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