Pferd in Beritt geben!?

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  • Furioso-Fan
    • 12.08.2004
    • 10945

    #81
    Einen Punkt würde ich gerne verstärken.
    Es ist nicht immer nur das Rauskommen und Freitoben, manche (hochrangige) Wallache brauchen den Sparringspartner. Sprich, einer der sich mit einem kumpel oder in einer Herde rang- und kopfmässig täglich verausgabt, seinen Platz sucht und findet, muss sich nicht zwangsläufig mit seinem Menschen anlegen. 5 ist halt typisch pubertär.
    Ich würde das Pferd jetzt ab Beginn Weidesiason 24 Stunden raustun, große Koppeln, große Herde, und mir zum Herbst einen Aktivstall suchen. Zur Not ohne Halle und fahren.

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    • Tante
      • 31.07.2010
      • 1137

      #82
      Zitat von marquisa Beitrag anzeigen
      Aber das Pferd von Lalope hat doch die Bereiterin nach zehn Tagen konstanter Arbeit umgenietet?!
      Also das entschuldige ich nicht mehr mit übermäßigem Stalldrang.
      ehm, ich habe einige Bereiter, RL usw gesehen, die sobald die Stute von der Seite vorher mal laut ausgeatmet hat, hysterische Anfälle bekommen haben. Laut ausgeatmet - nicht weggesprungen in der Halle.
      Du kannst dir nicht vorstellen, was sich alles als Bereiter, RL bezeichnet. Gruselig

      Kommentar

      • Furioso-Fan
        • 12.08.2004
        • 10945

        #83
        Bereiter oder RL heisst aber auch nicht die Lizenz zum Plattmachen lassen...

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        • Lalope
          • 17.02.2015
          • 24

          #84
          Gestern Abend hab ich ihn das erste Mal seit längere Zeit wieder komplett alleine gehabt. Am Morgen wurde er ja bereits geritten, ich wollte aber trotzdem noch was mit ihm machen. Ich wurde sehr interessiert zwar wie mir vorkam "abcheckend" aber freundlich begrüßt.Kurz geputzt, die Trense drauf und ab in die Halle. Wie ein Hündchen dackelte er mir nach in Richtung Halle. Auch mit Hineingehen kein Theater. Ich hab ihn ein paar Runden geführt, bis auf das ewige in den Strick beißen gab es kein Theater. Danach ließ ich ihn noch ein bisschen freilaufen. Auch beim in den Stall führen war alles gut. Er hat nicht ansatzweise versucht mich zu überholen oder sonst ein Theater zu veranstalten.

          Noch einmal zur Erklärung warum ich mich für einen Beritt entschieden habe:
          Nicht weil ich große Probleme unter dem Sattel mit ihm habe! Da ist er sehr gut handelbar und die Arbeit macht ihm auch Spaß. Kaum sitze ich im Sattel, lässt er sich fallen und schnaubt ab.
          Aber wir stapfen eben seit einiger Zeit reiterlich auf der Stelle. Ich dachte, 2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen wenn ich jemanden habe, der den für eine Zeit lang regelmäßig gut reitet und ihm gleichzeitig Manieren im täglichen Umgang beibringt, bis ich wieder voll einsatzfähig bin.

          Ich habe anfangs und auch vor meinem "Unfall" sehr viel Bodenarbeit mit ihm gemacht. Auch Natural Horsemanship und auch mit Unterricht bei einer Trainerin. Das hat er auch immer super gemacht und er reagiert sehr fein auf sowas.
          Leider bewahrte mich das nicht vor dem Problem das ich jetzt habe.
          Was ich wirklich darüber denke ist:
          Ich glaube nicht, dass er ein außergewöhnliches A*Loch ist und bleiben wird. Er ist ein interessiertes, aufmerksames Pferd, dass dich jederzeit im Auge behält und genau darauf achtet, was du tust. Er ist sehr intelligent und fragt immer wieder an: Kann ich das machen, kann ich jenes machen, was passiert wenn ich so mache. Ich habe in diesem einen (oder wahrscheinlich mehreren), entscheidenden Moment(e) verpasst, ihm seine Grenzen aufzuzeigen. Bewusst oder unbewusst, ist jetzt im Endeffekt eigentlich egal. Ich glaube auch nicht dass der wirklich böswillig einen umrennen würde - er deutet es im Prinzip ja nur an, so, dass du kurzzeitig meinst dich verteidigen/schützen zu müssen und einen Bruchteil der Sekunde nicht mehr genug auf ihn achtest. Und genau diesen Bruchteil der Sekunde nutzt er um den Hals abzudrehen weil er einfach genau weiß, in dem Moment wo ich die in Angst und Schrecken versetze und so tue als würde ich denen was wollen, hab ich die Chance abzuhauen wenn ich keine Lust habe oder lieber frei in der Gegen rum gurke. Und das hat er einfach zu oft geschafft. Wenn man dieses Getue im Keim erstickt, nämlich in dem Moment BEVOR er ansetzt einem zu nahe zu kommen, bleibt er stehen, schaut kurz verdutzt und man kann den weiterführen.
          So ich glaube die Kombination von dieser Tatsache (mangelnde Konsequenz meinerseits) UND der fehlenden Auslastung mangels Winterkoppel und richtiger Pferdegesellschaft (nicht nur über den Zaun) UND dem Umstand dass er durch meine Verletzung eine Zeit lang unterbeschäftigt war haben dazu geführt, dass er sich bestimmte "Verhaltensweisen" angewöhnt hat und gelernt hat, dass er mit sowas durchkommt und deshalb immer wieder mal was neues ausprobiert und in Frage stellt, ob er das jetzt wirklich machen muss oder ob es einen Weg gibt, sich dem ganzen zu entziehen. Hätte ich in bestimmten Situationen mehr Konsequenz an den Tag gelegt, hätte er vielleicht trotz mangelnder Bewegung, zu viel KF etc. genügend Respekt und Vertrauen, sowas gar nicht zu versuchen.
          Also ich sehe schon das Hauptproblem bei Fehlern im Umgang - diese unglücklichen "Rahmenbedingungen" machen es eben nur nicht grade einfacher oder erschweren es vielleicht sogar immens.
          (Interessant ist auch, dass wenn er es schafft sich loszureißen, immer zum Paddock des anderen jungen Wallachs auf dem Hof läuft und dann davor steht, so nach dem Motto "Hey Alter, was läuft, lass uns spielen" )

          Ich habe zwar nicht so viel Erfahrung im Umgang mit richtig schwierigen Pferden, aber ich habe nicht im Gefühl, dass er ein richtiger A*sch ist. Ja - er ist vielleicht schwieriger als andere Pferde, fordert einen mehr heraus, fragt öfter nach wie ernst gemeint etwas ist, braucht mehr Beschäftigung als andere Pferde und wahrscheinlich vor allem für seine Gehirnzellen. Ja- er ist jetzt 6 geworden, gerade in vollem Ausmaß flegelig. ABER ich glaube dass da so viel an mir selbst liegt.
          Im Prinzip sind die Probleme die ich ihm Umgang mit meinem Pferd habe, die gleichen die ich "im echten Leben" in meinem sozialem Umfeld habe. Und mein Pferd tritt mir eben gerade so richtig in den A*sch und sagt, sei gefälligst mehr von diesem, von jenem, und auch von dem, sonst habe ich keine Lust mich dir anzuschließen. Wie Lusitanoa geschrieben hat, ist diese Sache eigentlich eine Chance, endlich meinen Hintern hochzukriegen und an meinen Defiziten die mich eigentlich schon mein Leben lang plagen (mal mehr mal weniger) zu arbeiten.

          Und wenn ich dieses Pferd aufgebe, würde ich nicht nur dieses Pferd aufgeben. Vielleicht gibt es den ein oder anderen der mich da gerade versteht.

          Und ganz nebenbei will ich nicht zu den Menschen gehören, die sich mehr oder weniger blauäugig ein Tier oder was auch immer anschaffen, dann mit der Situation irgendwann nicht mehr klar kommen weil unterschätzt, nicht gewusst, was auch immer und sich dann schnellst möglich davon entledigen wollen, bzw. nach "bequemeren" Ersatz streben.
          Ich bin noch der Meinung, wer A sagt muss auch B sagen. Obs mir aufgeht oder nicht, werden die nächsten Wochen/Monate zeigen. Eine Lebenserfahrung, wie eh schon jemand geschrieben hat, wird es in jedem Fall sein.

          Kommentar

          • Lalope
            • 17.02.2015
            • 24

            #85
            Zitat von marquisa Beitrag anzeigen
            Aber du sprachst doch davon,dass du ihn in Beritt geben möchtest?
            Hab ich da was falsch verstanden?
            Also.Reiten alles prima,nur Probleme am Boden?
            Reiten alles prima. Man muss sich auch durchsetzen, aber er macht keine größeren Probleme. Beritt im Bezug auf das Reiten eigentlich "nur" wegen nicht ausreichendem Können meinerseits.
            Auch Beritt wegen den Problemen am Boden und beim Longieren.
            Zuletzt geändert von Lalope; 20.03.2015, 08:55.

            Kommentar

            • Browny
              • 13.11.2009
              • 2640

              #86
              Zitat von Lalope Beitrag anzeigen
              Wie Lusitanoa geschrieben hat, ist diese Sache eigentlich eine Chance, endlich meinen Hintern hochzukriegen und an meinen Defiziten die mich eigentlich schon mein Leben lang plagen (mal mehr mal weniger) zu arbeiten.

              Und wenn ich dieses Pferd aufgebe, würde ich nicht nur dieses Pferd aufgeben. Vielleicht gibt es den ein oder anderen der mich da gerade versteht.

              Und ganz nebenbei will ich nicht zu den Menschen gehören, die sich mehr oder weniger blauäugig ein Tier oder was auch immer anschaffen, dann mit der Situation irgendwann nicht mehr klar kommen weil unterschätzt, nicht gewusst, was auch immer und sich dann schnellst möglich davon entledigen wollen, bzw. nach "bequemeren" Ersatz streben.
              Ich bin noch der Meinung, wer A sagt muss auch B sagen. Obs mir aufgeht oder nicht, werden die nächsten Wochen/Monate zeigen. Eine Lebenserfahrung, wie eh schon jemand geschrieben hat, wird es in jedem Fall sein.
              Daumen hoch! Tolle Einstellung!

              Kommentar

              • Oppenheim
                • 27.01.2003
                • 3245

                #87
                Diese Diskussionen sind so genial... Wenn ich nicht schon vorher durcheinander bin, spätestens jetzt bin ich es Wenn man sich ein Pferd zulegt, dann sollte man doch schon in einem gewissen Maße Ahnung davon haben. Wenn nicht, dann gebe ich das Tier in Vollberitt und fahre hin, wenn ich lustig bin bzw. ich hole mir einen halbtoten Zossen, der aufgegeben hat oder ich halte mir gar kein Pferd und besuche regelmäßig eine Reitschule. Wenn es schon an der Erziehung des Zossen hapert, wie soll das dann unterm Sattel aussehen? Das sind dann die Pferde, die spätestens nachm ersten Absetzen beim Händler landen oder als Notverkauf im Internet stehen
                Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

                Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

                Kommentar

                • Elke
                  • 05.02.2008
                  • 11712

                  #88
                  Lalope, ich denke, die Pferde vertrauen uns nur, wenn sie merken, dass wir wissen, was wir tun.
                  Ich hatte als erstes pferd einen hengstigen Wallach, der nach 2 Jahre nur noch gestiegen ist.
                  Als ich dann mal so böse geworden bin, dass ich ihn richtig verhauen hab, wurde das schlagartig besser, später konnte sich jeder draufsetzen, an Steigen kein Gedanke mehr.
                  Meine alte Stute hat mich auch getestet, nach jeder Auseinandersetzung wurden die Pausen länger und die "Dickköpfigkeiten" kleiner, heute kein Problem mehr, wir kennen uns in und auswendig.
                  Ihre Tochte meinte mit 2,5 Jahren, nicht mit mir vom Hof gehen zu müssen, da hats kurz ne Ansgae mit dem Stöckchen gegeben und sie lief brav mit, habs dann noch mehrfach gemacht. Auch das mit dem Halfter bzw Strick zerreißen hat sie ein paar Mal gemacht, Gerte in der Hand und wenn sie anfing, nach hinten zu zihen, einmal beherzt auf den Hintern, auch das ist kein Problem mehr.

                  Ich finds to9ll, dass Du nicht aufgeben willst, aber es wird Kraft kosten.
                  Hast Du Deine Körperhaltung mal kontrolliert? Gehst Du neben dem Pferd mit Körperspannung oder ohne? Auch das kann das Pferd veranlassen, einfach was zu machen, was er meint, tun zu müssen.
                  Im Moment ist sicher -wie einige hier schon geschrieben haben- viel Konsequenz gefordert, um ihm zu zeigen : so nicht!
                  Wenn Du das ein paar Mal geschafft hast, wirst Du merken, dass es immer besser wird. oben!

                  Wenn die Pferde das Gefühl haben, dass sie uns vertrauen können udn wir genau wissen, was wir wollen und was sie tun sollen, lassen sie sich führen.
                  Du musst Herdenchef sein! Ein höherrangiges Pferd würde sich nichts von alledem, was er jetzt macht, gefallen lassen, und Pferde gehen auch manchmal recht ruppig miteinander um.
                  Setz Dich durch, ich drücke Dir dafür ganz fest die Daumen!

                  Kommentar

                  • lusitanoa
                    • 26.10.2012
                    • 347

                    #89
                    Zitat von Lalope Beitrag anzeigen
                    ABER ich glaube dass da so viel an mir selbst liegt.
                    Im Prinzip sind die Probleme die ich ihm Umgang mit meinem Pferd habe, die gleichen die ich "im echten Leben" in meinem sozialem Umfeld habe. Und mein Pferd tritt mir eben gerade so richtig in den A*sch und sagt, sei gefälligst mehr von diesem, von jenem, und auch von dem, sonst habe ich keine Lust mich dir anzuschließen. Wie Lusitanoa geschrieben hat, ist diese Sache eigentlich eine Chance, endlich meinen Hintern hochzukriegen und an meinen Defiziten die mich eigentlich schon mein Leben lang plagen (mal mehr mal weniger) zu arbeiten.

                    Und wenn ich dieses Pferd aufgebe, würde ich nicht nur dieses Pferd aufgeben. Vielleicht gibt es den ein oder anderen der mich da gerade versteht.
                    WOW!!! Ich habe wirklich selten erlebt, dass jemand den Zusammenhang so klar sieht!!

                    Mit der Erkenntnis hast du die besten Voraussetzungen, dass deine Veränderung funktionieren wird!

                    Noch 2 kleine Tipps von meiner Seite:

                    - Bemerkungen anderer Reiter im Stall hinsichtlich des Ausbildungsstandes (der muss dies und das können) und ähnliche Weisheiten, die man sich so anhöre darf, musst du in Zukunft von dir abprallen lassen. I. d. R. führen solche Dinge nur zur Verunsicherung und genau das, kannst du nun gar nicht gebrauchen. Halte dich dann eher an die Bereiterin, wenn du ihr vertraust.

                    - es wird mal gute und schlechte Tage geben. Analysiere sie abends genau für dich! Und wenn es mal ein schlechter Tag war, dann geh am nächsten Tag mit dem Bild eines GUTEN Tages, vor deinem inneren Auge, in den Stall.

                    Kommentar

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