Pferd in Beritt geben!?

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  • Lalope
    • 17.02.2015
    • 24

    Pferd in Beritt geben!?

    Hallo!
    Ich bekomme meinen 6jährigen Wallach in letzter Zeit einfach nicht mehr auf die Reihe. Bin Freizeitreiterin und habe ihn seit gut einem Jahr. Hatte schon Respekt vor der Anschaffung eines jungen Pferdes, war mir aber immer der Hilfe meines RL sicher und nahm auch von Anfang an Reitstunden 2 mal wöchentlich. Ich muss sagen dass wir in seiner Ausbildung nur sehr schleppend voran kommen. Was zum einem daran liegt dass ich sicher nicht die Beste Reiterin bin und zum zweitem daran, dass mein RL einfach nicht selbst Beritt oder Korrektur machen will, weil er sagt er wäre schon zu lange nicht mehr am Pferd gesessen. Jetzt kommt noch dazu, dass Herr Pferd mir meinen Finger gebrochen hat, weil er sich beim Führen aus dem Nichts losgerissen hat - er steht quasi seit 4 Wochen und ihm fallen täglich neue "Special Effects" ein - Dinge die selbstverständlich waren funktionieren plötzlich nicht mehr: Still stehen, Putzen lassen, Führen ohne den Versuch einen umzurennen und sich los zu reissen. Longieren war immer schon seit Problem, hatten wir zwischenzeitlich im Griff - jetzt tut er so als ob er das noch nie gemacht hätte. Er hat sich sogar einmal vom Anbindeplatz losgerissen - Halfter kaputt. Er schnappt nach allem was ihm in den Weg kommt, es gibt Tage da ist er so sauer dass er einen schon mit angelegten Ohren begrüsst. Er ist chronisch unausgelastet momentan und ich chronisch überfordert. Ich weiß jetzt werden mich viele verurteilen, aber ich muss mir ganz klar eingestehen, dass ich mit meinem Latein am Ende bin und ich das ohne Hilfe nicht mehr schaffe. Ich weiss, Schande über mein Haupt, schließlich sollte man schon wissen auf was man sich einlässt wenn man sich ein junges Pferd kauft, aber ich muss ganz ehrlich sagen, ich hab das unterschätzt. Noch dazu bin ich im Alltag ganz alleine, habe niemandem im Stall der mich (auch mental) ein bisschen unterstützt - im Gegenteil. Ich liebe dieses Pferd und ich möchte ihn nicht aufgeben. Mir wird jetzt gesagt: Das hätten wir dir gleich sagen können. Der ist kein Feizeitpferd, der ist ANDERS. Der ist sowieso viel zu groß und wird immer ein Problem bleiben. Der wurde gezüchtet um Turniere zu gehen - kein Wunder dass der jetzt so tut. Ist natürlich alles nicht sehr aufmunternd. Nicht desto trotz, will ich zu meiner Entscheidung stehen und ihn nicht gleich verkaufen, weil ich habe die Befürchtung, dass dieses Pferd auch bei einem anderen Besitzer Schwierigkeiten macht - dafür ist vor meiner Zeit zu viel an ihm herumgewurstelt worden. Ich möchte nicht, dass er zum Wanderpokal wird - das wäre zu viel für dieses Pferd.
    Ich habe mir überlegt, ihn für einige Zeit in Beritt zu geben. Die Dame würde 5 mal in der Woche zu mir auf den Hof kommen, ihn reiten, longieren und mit ihm ins Gelände gehen. Ich würde sobald meine Hand wieder einsatzfähig ist mit ihr zusammen arbeiten und bei ihr Stunden nehmen, dass ich das was sie ihm lehrt auch nachzureiten versuche. Es muss da jetzt einfach jemand ran mit mehr Erfahrung als ich es habe. Es müssen JETZT die Grundlagen gefestigt werden, bevor es zu spät ist. Ich sehe es als meine Verantwortung dem Pferd gegenüber und auch mir gegenüber jetzt die Notbremse zu ziehen, auch wenn das bedeutet "gescheitert" zu sein.
    Sehe ich das falsch? Haben diese Stimmen Recht mit der Behauptung, er wäre nicht für mich geeignet.....?

    Liebe Grüße
  • hufschlag
    • 30.07.2012
    • 4133

    #2
    Ich würde ihn auf jeden Fall in beritt geben
    so könnte man ihn doch eh nicht verkaufen

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    • Neuzüchter
      • 09.04.2003
      • 2159

      #3
      Meine Pferd sind beide Sportpferde laut Papier. Gehen aber nur Freizeitmäßig mit wöchentlichem Unterricht. Pferde wollen keinen Turnierstress man kann sie daran gewöhnen, manche kommen sehr gut damit zu Recht. Kein Pferd kommt ohne Turnier nicht zurecht.

      Aber alle Pferde sind Sportler. Sie müssen psychisch und sportphysiologisch auf diesen Job eingestellt werden. Ich finde Deine Idee gut zumal wenn das Pferd nicht umgestellt werden muss. Dazu würde ich nochmal Haltung Fütterung und Pferdegesellschaft checken. Egal wie gut oder schlecht ein Pferd sportlich gestellt ist sollte es ohne Reiter ein Mindestmaß an Gelassenheit haben. Schmerzen Juckreiz Angst können noch viel unzufriedener machen als eine Stunde reiten.
      Auch Freizeitpferde sin Profis!

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      • Lalope
        • 17.02.2015
        • 24

        #4
        Zitat von Neuzüchter Beitrag anzeigen
        Meine Pferd sind beide Sportpferde laut Papier. Gehen aber nur Freizeitmäßig mit wöchentlichem Unterricht. Pferde wollen keinen Turnierstress man kann sie daran gewöhnen, manche kommen sehr gut damit zu Recht. Kein Pferd kommt ohne Turnier nicht zurecht.
        Das wäre jetzt auch meine Meinung gewesen, Danke.

        Zitat von Neuzüchter Beitrag anzeigen
        Aber alle Pferde sind Sportler. Sie müssen psychisch und sportphysiologisch auf diesen Job eingestellt werden. Ich finde Deine Idee gut zumal wenn das Pferd nicht umgestellt werden muss. Dazu würde ich nochmal Haltung Fütterung und Pferdegesellschaft checken. Egal wie gut oder schlecht ein Pferd sportlich gestellt ist sollte es ohne Reiter ein Mindestmaß an Gelassenheit haben. Schmerzen Juckreiz Angst können noch viel unzufriedener machen als eine Stunde reiten.
        ... wahrscheinlich wurde genau des, ihn vor allem psychisch auf seinen Job als Reitpferd einzustellen, verpasst..... Fakt ist, das ist/war sein erster Winter auf Paddock. Die Koppel geht ihm mit Sicherheit ab, leider kann ich daran noch nichts ändern. Ansonsten wurde alles schon überdenkt und ggf. geändert. Aber ich werde noch einmal mit dem Bereiter über all diese Dinge sprechen, ist sicher kein Fehler noch einmal genau hinzusehen.

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        • Korney
          • 05.03.2009
          • 3514

          #5
          Ja, da gebe ich Neuzüchter Recht. Es gibt so viele Faktoren, die einem Pferd auf die Pelle rücken können.

          Darf er zur Zeit nicht geritten werden, oder warum machst du seit 4 Wochen Sparflamme?
          (Hab ich rausgelesen..)

          Man muss doch nicht alles können. So viel Druck für what? Wenn du jmden an der Seite hast, dem du vertraust, dann lass dir doch einfach helfen. Macht gemeinsam wahrscheinlich mehr Freude!

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          • Lalope
            • 17.02.2015
            • 24

            #6
            Zitat von Korney Beitrag anzeigen

            Darf er zur Zeit nicht geritten werden, oder warum machst du seit 4 Wochen Sparflamme?
            (Hab ich rausgelesen..)
            Dürfen schon, nur leider kann ich nicht weil ich mein Unterarm eingegipst ist. Ich "versuche" ihn zwar zu longieren, lasse ihn freilaufen usw., aber eigentlich dürfte ich gar nix machen und Ruhe geben. Aber ihr wisst ja, wie das ist .... Und jemanden "Anständigen", dem ich vertraue, der ihn reitet oder bewegt hab ich nicht.

            Zitat von Korney Beitrag anzeigen
            Man muss doch nicht alles können. So viel Druck für what? Wenn du jmden an der Seite hast, dem du vertraust, dann lass dir doch einfach helfen. Macht gemeinsam wahrscheinlich mehr Freude!
            Da hast du eh Recht. Nur leider bekomme ich von aussen ziemlich viel Druck und lass mir das viel zu sehr reinhängen - war immer schon mein Problem.
            Leider habe ich so jemanden bis dato nicht gehabt, im Stall helfen sich die meisten untereinander aber ich finde nicht so wirklich Anschluss in der Stallgemeinschaft (was auch an unterschiedlichen Reitweisen und anderen Umständen liegt) - was zwar nicht angenehm ist, aber für mich kein Grund den Stall zu wechseln. Meine Hoffnung ist jetzt dieser Bereiter - der natürlich Schweine-Geld verlangt. Aber ich investiere jetzt lieber Geld als weiter meine Nerven und wahrscheinlich später noch mehr Geld!?

            Kommentar

            • Korney
              • 05.03.2009
              • 3514

              #7
              Wo stehst du denn?

              Kommentar

              • Maren
                • 08.08.2009
                • 823

                #8
                Ich finde, du bist doch auf dem richtigen Weg.
                Du hast deine Probleme erkannt und reflektiert sowie einen vernünftigen Lösungsansatz gesucht.

                Wie schon gesagt wurde, kein Pferd braucht Turniere, ausgelastet werden müssen sie alle.

                Kannst du dir vielleicht eine vernünftige RB suchen, die dein Pferd mitreitet?

                Ich habe mit Beritt gute Erfahrungen gemacht, allerdings immer darauf geachtet, wie die Referenzen waren (bin Guru-resistent).
                Wenn du mit der Bereiterin klar absprichst, was du möchtest und brauchst, dann kann sie dein Pferd dahin bringen. Und du hast einen Plan, wohin die Reise gehen soll und wie es läuft. Damit meine ich, wenn du ein freundliches Ausreitpferd möchtest, dann soll sie ihn geländefit machen und nicht megasensibel "auf Zack" für das große Viereck. In gewissem Rahmen geht das mit jedem Pferd.

                Gib doch dir und dem Pferd eine angemessene Zeit und klare Ziele.
                Vielleicht kannst du auch mit ihm zusammen Lehrgänge oder Kurse besuchen, wenn du wieder fit bist.

                Solltest du in einem Jahr und nach Summe x keinen Deut weiter gekommen sein, dann wäre es
                vielleicht Zeit für Plan B.

                Ad Stallgemeinschaft: gibt es da jemanden, dessen Reiterei dir zusagt? Oder der z. B. ein superbraves Pferd hat? Vielleicht bittest du dann diese eine Person vertraulich um Rat. Denn superbrave Pferde sind meist gut erzogen und nicht so geboren.

                Lg Maren

                PS: (Ironie an) An der Bande sind wir alle LK 1.
                Auch ich kann selbstverständlich supergut beurteilen, wer in unserem Stall das richtige Pferd für sich hat und wer was falsch macht! Und natürlich würde ich es alles besser machen und wundere mich dauernd, daß mich keiner um Rat fragt, jawoll.
                So geht es wahrscheinlich deinen Miteinstellern. Nur halten die im Gegensatz zu mir nicht die Klappe...
                Zuletzt geändert von Maren; 08.03.2015, 13:25.

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                • sunny029
                  • 26.08.2014
                  • 59

                  #9
                  Erstmal ganz großes Lob, dass du zugrisbt im Moment überfordert zu sein und dir gedanken machst. Das tun nicht viele. Oft heißt es dann der Gaul funktioniert nicht und muss weg.

                  Wenn dir die Bereiterin zusagt, Ihre Art mit dem Pferd umzugehen und zu reiten gefällt. Finde ich deinen Vorschlag sehr gut. So dass sie erstmal alleine mit ihm arbeitet. Du so oft wie möglich dabei bist. Auch beim Zuschauen kannst du viel lernen und du kannst auch eingreifen, wenn es in eine Richtung abdriftet, die du nicht gut heißt.
                  Dann wieder miteinsteigen, wenn du Grundlagen geklärt sind und deine hand wieder fit ist finde ich auch sehr gut. Unterricht bei der Bereiterin dann sowieso, da sie dir dann die entsprechenden "Knöpfe" am Pferd auch gut vermitteln kann.

                  Viel Erfolg

                  Kommentar

                  • Lalope
                    • 17.02.2015
                    • 24

                    #10
                    Danke für die guten Zureden.

                    Jetzt sieht es so aus: Die Bereiterin war da. Sie ging nicht gerade zimperlich mit ihm um beim Longieren. Ihr Motto ist wohl wenn er blöd zu uns ist, sind wir blöd zu ihm. 10 min vielleicht hat sie sich mit ihm auseinandergesetzt, bis er ohne Probleme 2 Runden im Galopp ging, was er noch nie machte. Dann hörte sie sofort auf. Sie setzt sich durch. Sie bleibt ganz ruhig und bestimmt, wird nicht gewalttätig, aber wenn er frech wird zeigt sie ihm schon kurz wo der Hammer hängt. Man hat ihm angesehen wie überrascht er war, weil da plötzlich jemand ist, dem er nicht auf der Nase rum tanzen kann. Nachher gings ans Reiten. Beneidenswerten Sitz hat die. Geht immer mal wieder mit Hand vor, klopft ihn ab. Auch das was sie über ihn sagt, nämlich dass der erstmal eine Zeit lang anständig V/A geritten gehört, dass der Schenkelgehorsam und die Anlehnung verbessert werden müssen. Hat mir schon gefallen.
                    Die Frage ist: Er steht jetzt seit 4 Wochen, vorher wurde der 2-3 mal in der Woche geritten, ansonsten nur longiert oder ein bisschen Bodenarbeit. Wird ihm das nicht zu viel mit gleich 5-6 mal in der Woche volles Programm von jetzt auf gleich?
                    Bei einem Vorbesitzer wurde dieses Pferd schon mal überfordert und reagierte mit einem Hautausschlag. Da fing auch das Problem mit dem Longieren an.
                    Ich habe Angst, dass ihm das zu viel ist. Habe keine Lust dann noch zusätzliche Tierarztkosten auf mich zu nehmen. Mein RL meinte, es wär vielleicht besser die würde mit 2-3 Mal in der Woche anfangen und sich langsam steigern. Ich weiß aber nicht ob sie das mitmachen würde....

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                    • Gaya
                      • 23.09.2013
                      • 57

                      #11
                      Wenn die Bereiterin so einfühlsam ist, wird sie merken wann sie ihn überfordert. Außerdem heisst 5-6 Mal die Woche "arbeiten" ja nicht, dass er immer gleich ne Stunde was tut. Sie kann die Einheiten ja auch kürzer halten, und (wie an der Longe) beim ersten Aha-Effekt aufhören.

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                      • Maren
                        • 08.08.2009
                        • 823

                        #12
                        Das klingt doch prima!
                        Mach man ruhig fünf Mal die Woche, das nennt sich dann auslasten. Überfordern kann man ein Pferd auch in zehn Minuten und so klingt deine Schilderung nicht.
                        Gib ruhig ein bischen Verantwortung ab!

                        Lg Maren

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                        • Lalope
                          • 17.02.2015
                          • 24

                          #13
                          Das mit der Verantwortung abgeben würde mir wahrlich gut tun
                          Danke! Ich werde mir das jetzt in den nächsten Wochen ansehen, bin schon gespannt und freu mich. Ein paar gemischte Gefühle sind wohl auch dabei. Ne Ne, die wird das schon gut machen mit dem Bub.

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                          • Mina
                            • 15.06.2007
                            • 951

                            #14
                            Geht er denn auch täglich auf die Koppel. Das wäre für ihn bestimmt auch wichtig.
                            Avatar: Ashanti, Royaldik x Audax

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                            • Suomi
                              • 04.12.2009
                              • 4284

                              #15
                              Ich denke, Du bist jetzt auf einem guten Weg, und man merkt, dass Du erleichtert bist. Vll war auch Deine Verletzung notwendig (so dumm sich das zuerst anhört), damit Du wirklich was änderst?

                              Ich verstehe jetzt nicht, inwieweit die Reitweise der Leute am Stall sich von Deiner so unterscheidet?

                              Vll wäre ein Stallwechsel (ja ich weiß, gute Ställe zu finden ist nicht einfach)doch vll eine Option? Aktivstall? Evtl auch andere, besser zu Dir passende Stallgemeinschaft?

                              Vll findest Du später auch eine gut reitende Reitbeteiligung, die Dir das Pferd an ein oder mehr Tagen die Woche reitet? Meinen Wallach reitet auch eine sehr gut reitende Freundin mit, die stellt ihn auch erfolgreich auf Turnieren vor. Das ist für alle 3 Beteiligten eine Win-Win Situation. Ich MUSS nicht jeden Tag reiten, KANN aber reiten wenn ich will (da ich meistens ins Gelände gehe, kann Pferd auch ruhig zwei Mal am Tag geritten werden), Pferd wird ordentlich bewegt und ausgebildet, und meine Freundin hat ein Pferd mit dem sie auf Turnieren starten kann, und mich als TT obendrein

                              Wegen Deiner Befürchtung, es könnte zu viel für's Pferd reden. Vll ist es möglich, dass die Bereiterin mit ihm auch ein Mal ins Gelände geht? Ich merke an meinem, wie wichtig das Gelände zur Entspannung und für den Kopf ist. Oder einfach nur, um mal richtig zu galoppieren...

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                              • Lalope
                                • 17.02.2015
                                • 24

                                #16
                                Zitat von Mina Beitrag anzeigen
                                Geht er denn auch täglich auf die Koppel. Das wäre für ihn bestimmt auch wichtig.
                                Leider nein, Koppeln sind über den Winter zu. Das passt mir natürlich auch nicht, aber man kann nicht alles haben

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                                • Tini45
                                  • 07.08.2008
                                  • 119

                                  #17
                                  Ganz ehrlich Lalope
                                  Da wunder ich mich nicht. Du hast da ein junges Pferd, was anscheinend 23 Std. am Tag in der Box steht und er tanzt dir auf der Nase rum. Das klingt vielleicht hart, aber daran musst du was ändern und da gibt es für mich keine Argumente dafür. Das Pferd ist ein Bewegungstier und steht sich mehr kaputt als das es sich beim laufen was tut. Der ist unausgelastet und muss jetzt dafür "bluten", dass du nicht für Auslauf sorgst zumindest den ganzen Tag über. Da kann er dann mit Kumpels spielen, den Bewegungsdrang raus lassen. Dann kommt auch kein Boxenfrust auf, den er natürlich an dir / euch aus lässt. Wo denn auch sonst wenn er den Rest des Tages in der Box steht?
                                  Du hast dir das Problempferd gemacht und da wird dir auf Dauer auch der Beritt nichts helfen. Such dir einen Stall wo er raus kann und ich verspreche dir, viele Probleme lösen sich in Luft auf. Natürlich solltest du dir auch da Hilfe holen weil solche Muster schwer wieder raus zu bekommen sind. Das Kind ist ja schon in den Brunnen gefallen. Aber passende Haltung und ausgelastet sein und professionelle Hilfe machen die meisten Pferde wieder händelbar. Gibt natürlich auch Spezialfälle aber das vermute ich hier jetzt mal nicht nach dem ersten Bericht des Beritts.
                                  Entschuldigung für die harten Worte aber manchmal verstehe ich Leute nicht, die ihr Pferd in die Box sperren und dann nach Hilfe schreien. Da zählen für mich auch keine Argumente, dass es sowas in der Nähe nicht gibt. Dann schaffe ich mir kein Pferd an. Jetzt kommts nochmal hart, aber das ist für mich Tierquälerei.
                                  Profilbild: Stute von Belissimo M x Fidelio

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                                  • Mina
                                    • 15.06.2007
                                    • 951

                                    #18
                                    Tini da geb ich dir recht. Gut geschrieben. Hätte ich keinen Stall wo mein Pferd jeden Tag rauskommt würde ich verkaufen. Ich denke auch das das Pferd bei dieser Haltung leider nicht viele Fortschritte machen wird weil er kronisch unzufrieden ist. Schade das es 8mmer noch Leute gibt denen die GRUNDBEDÜRFNISSE des Pferdes egal sind.
                                    Avatar: Ashanti, Royaldik x Audax

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                                    • dissens
                                      • 01.11.2010
                                      • 4063

                                      #19
                                      Boah!
                                      Woanders steht in meiner Signatur: "Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen." Der Satz ist von Helmut Qualtinger und passt auch hier wirklich sehr gut.

                                      Nein, man kann nicht immer Idealbedingungen schaffen. Und nein, nicht jedes Pferd, das im Winter leider nur einen Paddock als Auslauf hat, dreht durch. Und auch nicht jedes Pferd, das tagtäglich auf die Koppel darf, ist einfach nur nett, brav und ständig gelassen.
                                      Und wenn man nur ablästern und Boshaftigkeit loswerden will ... es scheint ein wichtiges Bedürfnis zu sein, schön. Aber ab und an einfach mal die Klappe halten, speziell wenn man doch merkt, dass der dergestalt Angegangene eh nicht so arg glücklich mit der Situation ist ... tja, das wäre ANSTAND.

                                      @Lalope:
                                      Ich glaube ich weiß ziemlich genau, wie es Dir geht. Habe vier Jahre in einer ähnlichen Konstellation hinter mir. Und, ja, das betreffende Pferd WAR jeden Tag draußen (dies nur fürs Protokoll der Sowieso-Alles-Besserwisser). Ich bin zwar ohne Beritt ausgekommen (ob das jetzt gut oder schlecht war, ist nicht geklärt, sagen wir, ich habe es nicht geschafft, mich erfolgreich um jemanden zu kümmern, der gut genug fürs Pferd und mich ist) und hab mich soweit mit dem Pferd zusammengerauft, aber "entspannt" ist was anderes. "Entspannt" und "normal", also das, was ich aus Jahrzehnten Pferdeerfahrung im Allgemeinen und von doch einigen eigenen, meist selbst ausgebildeten, Pferden kannte, ... das erlebe ich jetzt wieder, nachdem mein Problempferd tödlich verunglückt ist und ich wieder ein nettes ("normales!") Pferd habe. Wieder ein recht junges übrigens ...
                                      Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg findest. Vielleicht klappt das MIT diesem Pferd und der Bereiterin. Auch das wünsche ich Dir. Aber ... und das ist mein Rat aus der eigenen Erfahrung: Hör auch immer mal wieder in Dich rein, wie GUT Du Dich mit dieser oder jenen Option fühlst. Ein Pferd zu mögen oder zu lieben ist immer das eine. Gegenseitiges Vertrauen ... nunja, das kommt nicht immer automatisch mit im Packerl. Es hilft aber, wenn es da ist.
                                      Zuletzt geändert von dissens; 17.03.2015, 21:43.

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                                      • Rübchen
                                        • 23.12.2009
                                        • 1133

                                        #20
                                        @dissens: BRAVO!!!

                                        Es sind ja schon viele nützliche Tipps gegeben worden (und auch unnütze). Es ist einfach nicht möglich, überall in Deutschland das absolute Optimum an Haltungsbedingungen zu realisieren. Kompromisse sind sogar im Pferdeland SH notwendig. Hier in der Gegend gibt es keinen Stall in dem die Pferde auch im Winter den ganzen Tag rauskommen, bei dem es keine eklatanten anderen Mängel gibt (Boxenmanagement, Riesenherden, Fütterung ...). Und es hat auch nicht jeder die Möglichkeit das Pferd in Eigenregie zu halten.

                                        Ich finde es gut, dass die TE sich kompetente Hilfe holt und nicht gleich alles hinschmeisst. Auch das gehört für mich zur Verantwortung, die man beim Pferdeverkauf übernimmt. Wenn es denn nach einiger Zeit trotz aller Mühen nicht klappt, ist möglicherweise der Verkauf die beste Lösung für Pferd und Reiter, aber eine Chance mit Hilfe super zusammen zu wachsen, haben sich beide verdient. Ich habe es selbst durch ... und bin am Sonntag mit strahlendem Lächeln und einem tiefenentspannten Pferd aus dem Gelände zurück gekommen. In der Dressur wird es auch stetig besser und ich sehe dieses Pferd als Chance wirklich reiten zu lernen. Die Stute schenkt mir nichts und beantwortet eine nicht korrekte Hilfengebung eben mit dem was ich ihr zu verstehen gegeben habe. Klar ist das manchmal nicht einfach, aber es schult.

                                        @lalope: Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg beim Zusammenwachsen mit Deinem Pferd.

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