Zitat von Sarah-Marie
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Der "Bodenarbeit" am Anhänger steh ich ein bißchen skeptisch gegenüber, denn manche Pferde verbinden die unangenehme Arbeit dann direkt mit dem Anblick des Anhängers und sind gar nicht mehr in die Nähe zu kriegen, wenn nur ein Hänger auf dem Hof steht. DAS ist dann ein richtiges Problem.
Es funktioniert oft, aber nicht immer.
Schlüsselwort ist m. E. Geduld und Konsequenz und dazu gehört ggf., wirklich in winzig kleinen Schritten und mit geringer Erwartungshaltung an die Sache ranzugehen. Mit kleinen Erfolgen jeweils die Arbeitseinheit am Anhänger beenden und nicht weils gerade so gut klappt nochmal und nochmal üben, bis man eventuell den Bogen überspannt und wieder ein (neues) Problem hat.
Immer dran denken: Die Pferde wollen nicht einfach mal so den Menschen ärgern, sondern aus Pferdesicht gibt es gute Gründe, nicht in den Anhänger zu gehen bzw. nicht drauf zu bleiben. Sei es schlechte Erfahrung, die Enge, was auch immer.
Das vergisst Mensch schonmal, wenn man mehrere Stunden mit wachsender Genervtheit und wachsender Zuschauer- und Helferanzahl versucht, das Tier in den Hänger zu verfrachten

Meine Empfehlung ist grundsätzlich auch wie oben schon von anderen geschrieben, an dem Problem alleine bzw. maximal mit einem Helfer zu arbeiten. Wobei ich alleine stark bevorzuge.
(Und ja, das kann sehr nervig sein. Mit einer Stute habe ich knapp 4 Stunden ruhig am Anhänger gestanden, bis sie mal einen Huf auf die Klappe gesetzt hat. Danach durfte sie in den Stall. Und am nächsten Tag stand sie nach nichtmal 5 min brav auf dem Anhänger. Man braucht manchmal einfach den längeren Atem

Gut funktioniert bei manchen Pferden auch, den Zutritt zum Anhänger zu "verbieten". Ich nehm das Pferd schon direkt mit zum Klappe aufmachen etc. Danach stelle ich gut sichtbar und mit langem Hals fast erreichbar eine Schüssel mit leeeeckerem Futter in den Anhänger, binde das Pferd dann draußen am Anhänger an (bzw. lasse es von einem Helfer festhalten), während ich in aller Ruhe Bandagen, Sprungglocken etc. dranmache. Alles ohne Hektik und ohne die erkennbare Absicht, verladen zu wollen.
In dieser Zeit versucht das Pferd normalerweise schon, an das Futter zu kommen, was ihm aber verwehrt wird.
Das Tier will nun langsam aber sicher doch zunehmend gerne in den Anhänger, darf aber nicht.
Die schwierigeren Kandidaten werden ohne irgendeinen Verladeversuch, aber eben auch ohne an das Futter zu dürfen dann einfach wieder in den Stall gebracht. Weg vom doch eigentlich so verlockenden Anhänger

Man wundert sich, wie fix es dann plötzlich mit dem Einsteigen geht, wenn Pferd endlich darf

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