Frecher Jährling

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  • Naja, dissens, er ist gerade zweijährig, dass da alle Dinge interessant sind und die Aufmerksamkeitsspanne gegenüber den Interessen des Menschen recht kurz ist doch normal.

    Das Kerlchen muss lernen, dass er sich auf den Menschen konzentrieren und dessen Aufforderungen zu folgen hat. Wenn die erste Aufforderung nicht befolgt wird, kommt die zweite sehr viel nachdrücklicher. Einmal Zug auf den Strick, ohne dass er direkt mitkommt heisst in der Konsequenz, dass die nächste Aufforderung zwecks besserem Verständnis bzw. um seine Aufmerksamkeit wieder auf den Führenden zu fokussieren von einem Gertenpatsch verdeutlicht wird.
    Ganz "sachlich" und konsequent, bloß kein wütendes Strafen, weil dem Menschen der Geduldsfaden reisst, sondern ein selbstverständliches Einfordern von Aufmerksamkeit.

    Ich bin jedenfalls etwas im Zweifel, ob dieses ständige Weichen lassen (da kommt man bei so einem Kandidaten ja gar nicht mehr zum Geradeauslaufen ) sinnvoll ist. Bei Fiesheiten absolut sinnvoll, bei einfacher Abgelenktheit in diesem jungen Alter m. E. eher nicht, zumal es in dieser Situation ja keinerlei Aggressivität gegenüber dem Menschen gab. Das sollte man meiner Meinung nach in der Reaktion auf's jeweilige Verhalten deutlich unterscheiden.

    Amimaus, offensichtlich schätzt er das Anfassen wie z. B. Loben am Hals ja nicht besonders oder meint klarstellen zu müssen, dass er der Chef ist und entscheidet, wann man ihm nahekommen darf.

    Eigentlich hatte er bei der Heufütterung alles richtig gemacht.
    Eventuell ist es sinnvoll, ihn erstmal nur per Stimme zu loben und dadurch, dass es überhaupt keinen Stress gibt, wenn er beim Füttern artig ist. Offensichtlich verbindet er Klopfen nicht mit einem positiven Lob, deshalb würde ich das erstmal im Rahmen der Chefdiskussion außerhalb des Fütterns (er-)klären.
    Zuletzt geändert von Gast; 03.01.2015, 09:52.

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    • Wiebke246
      • 26.02.2008
      • 393

      Zitat von Lexis Beitrag anzeigen
      Amimaus, offensichtlich schätzt er das Anfassen wie z. B. Loben am Hals ja nicht besonders oder meint klarstellen zu müssen, dass er der Chef ist und entscheidet, wann man ihm nahekommen darf.
      Deshalb würde ich den mit der gebotenen Vorsicht, immer wenn ich in den Stall gehe usw anfassen und zwar da wo ich möchte und so oft ich möchte, du bist der Chef und entscheidest das, nicht er. Klar muss man bei dem aufpassen, aber ich würde da konsequent dran bleiben, scheint sich ja auch zu bessern.
      Denke wenn man den mal auf seiner Seite hat wird der super
      LG

      Wiebke

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      • Polanegri
        • 29.08.2009
        • 1658

        Jedesmal, wenn man so einen hengstigen am Hals krault, macht man sich wieder vom Chef zum Kumpel.
        Konnte das letzten Sommer gut auf einer Hengstvorführung beobachten: Hengst wird in die Bahn geführt, steht ganz brav da, Vorführer tätschelt seinen Hals und hatte im nächsten Moment den Hengst im Nacken. Für den war das die Aufforderung zum Tanz.

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        • garfield37
          • 19.06.2007
          • 224

          Als ich den Eingangspost gelesen habe, hab ich gedacht: das kommt dir doch bekannt vor. Tips sind hier ja schon genug gegeben worden, deshalb möchte ich nur von den ähnlichen Erfahrungen mit unserem Pferd berichten. Unser damals knapp 2jähriger Hengst ließ sich beim Kauf nur an Kopf und Hals anfassen, kam man an die Schulter, trat er direkt nach vorne raus. Die Hinterbeine waren auch sehr flink und flogen schon mal in Richtung Mensch. Beim Führen musste man gucken, dass man möglichst schnell von A nach B kam, zwischendurch anhalten und rückwärtsrichten ging gar nicht. Aber wenigstens ist er nicht gestiegen. Er kam dann auf eine Sommer-hengstweide mit 15 Anderen, die haben ihn dann schon mal ganz gut zurechtgestutzt. Immer wenn wir ihn besucht haben, haben wir uns beim Anfassen weiter vorgearbeitet, irgendwann durften wir sogar an die Hufe. Nach der Sommerweide wurde er kastriert und kam dann zu uns auf den Hof und zu unseren beiden Älteren. Wir bauten gerade um, von Milchvieh zu Pensionspferden, Tochter war kurz vor ihrer Pferdewirtprüfung, deshalb lief er ein halbes Jahr nur auf der Weide rum. Das Führen war immer noch nicht einfach, ging nur schnell-schnell, sonst zog der einen mal gepflegt über den Hof. Ich hatte aber auch keine Möglichkeit irgendetwas zu üben, weil durch die Bauerei alles offen war, nur ein paar Weiden eingezäunt, und wir liegen hier im Ballungsraum mit entsprechendem Autoverkehr. Im Sommer hatten wir dann endlich die nötige Infrastruktur geschaffen und er wurde angeritten. Wider Erwarten war er beim Anreiten sehr brav, hat nie gebockt und schnell gelernt. Er ist jetzt gerade 8 Jahre, letztes Jahr Dressurpferde- M gewonnen, 3er und 4er Wechsel klappen schon, Pirouetten sind in Arbeit, so dass er dieses Jahr vielleicht schon Junge-Pferde-S gehen kann. Im Umgang ist er immer noch dominant und muss immer wieder mal eine Ansage kriegen, gibt dann aber klein bei. Am Besten gehts, wenn immer alles gleich ist. Als wegen Glatteis hier zwei Tage keiner rauskam, waren am dritten Tag beim Wieder- Rausbringen 23 Pferde brav und einer doof, ratet mal, wer. Abstammung ist übrigens D.on F.rederico mal R.otspon.
          http://www.stollenhof-pferdepension.de

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          • Korney
            • 05.03.2009
            • 3514

            Leute was meint ihr denn mit "Weichen lassen" und wozu soll das in diesem speziellen Fall gut sein??

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            • Korney
              • 05.03.2009
              • 3514

              Wir könnten einen "Anstandskatalog" eröffnen, in dem drinsteht wie anständig ein zivilisiertes Reitpferdchen heutzutage zu sein hat.. und natürlich wie man sie genau dort hin entwickelt, die Pferdinands und Pferdinanten!!!

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              • Korney, ich verstehe unter "weichen lassen" das Pferd dazu zu veranlassen, vor dem Menschen zurück- bzw. dem Menschen auszuweichen. So wie Pferde zurückweichen, wenn die Herdenchefin mit angelegten Ohren einen Schritt in ihre Richtung macht.

                Manchmal habe ich den Eindruck, das wird seit einiger Zeit als DAS Allheil- und Erziehungsmittel für nahezu jede Art von Problem genannt. Kann ich nur sehr begrenzt was mit anfangen. Bei Situationen, wo es dem Pferd an (körperlichem) Respekt vor dem Chef Mensch fehlt, ja, wenn aber nur die Aufmerksamkeit woanders ist als beim Menschen gibt's m. E. andere, sinnvollere Möglichkeiten.

                (Ich gestehe allerdings: Mit Join-up, Parelli etc. pp. kann ich nichts anfangen, finde es überwiegend befremdlich und nur in sehr kleinen Teilen interessant. Ich freu mich für jeden, der damit Erfolge hat, für mich wäre es nichts.
                M. E. kommt man mit den meistens Pferden gut zurecht, wenn man mit gesundem Menschen- bzw. Pferdesachverstand an die Sache herangeht.)

                Ganz unabhängig vom konkreten Problemfall:
                Der Sinn mancher Übungen erschließt sich mir nur begrenzt. Wenn ein Jungpferd artig und ohne Faxen am Strick zum Paddock geht, würde ich in der Situation niemals auf die Idee kommen Stehen oder Rückwärts zu üben.
                Warum denn? Das Jungpferd hat gerade ggf. mehr als 12 h in der Box gestanden und möchte seinen Bewegungsdrang ausleben. Es folgt mir - obwohl es ihm schwer fällt - artig zum Paddock, macht also alles richtig. Da sehe ich persönlich keinen Nutzen drin, aus einer guten Situation eine Eskalation zu provozieren, indem ich unnötigerweise anhalte. Macht man doch mit den von Natur aus superbraven meistens auch nicht? Warum also ausgerechnet mit den Explosiveren?
                (Garfields Erfahrungsbericht spricht auch dafür, dass es durchaus ohne geht )

                Dieses ständig und immer und in jeder Situation irgendwas üben müssen ist mir zu pädagogisch
                Zuletzt geändert von Gast; 04.01.2015, 11:21.

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                • Korney
                  • 05.03.2009
                  • 3514

                  Naja, ein solches "Weichen lassen" ist eine ziemlich extreme Verhaltensaufforderung. Wenn diese als Strafe oder negative Konsequenz im Verhältnis steht zum Grund für die Aufforderung, würde ich diese auch einsetzen. Aber bitte jetzt nicht alle reihenweise die Pferde rückwärts scheuchen. Das wird dann nur als drakonisch empfunden und führt nicht dazu, dass das Pferd seinen Menschen besser einschätzen kann. Das führt nur zu Angst, Druck und Flucht! Im schlimmsten Fall zum Angriff!

                  Zitat von Lexis Beitrag anzeigen

                  (Ich gestehe allerdings: Mit Join-up, Parelli etc. pp. kann ich nichts anfangen, finde es überwiegend befremdlich und nur in sehr kleinen Teilen interessant. Ich freu mich für jeden, der damit Erfolge hat, für mich wäre es nichts.
                  M. E. kommt man mit den meistens Pferden gut zurecht, wenn man mit gesundem Menschen- bzw. Pferdesachverstand an die Sache herangeht.)
                  sry Lexis, aber Monty Roberts, Parelli und daraufhin etc pp per Komma zu trennen und entsprechend - so wirkt das auf mich - alles über einen Kamm zu scheren, spricht nicht für deine Auffassungsgabe! Also liegt es vielleicht an dir selbst, dass du damit nichts anfangen kannst. Sry!!

                  Pädagogisch hin oder her, es geht um Sicherheit. Sicherheit im Kontakt mit einem Tier, dass einen jederzeit über den Haufen rennen könnte, wegrennen und Unfälle bauen könnte, von der Kontrolle noch garnicht zu sprechen.

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                  • Zitat von Korney Beitrag anzeigen
                    ...

                    sry Lexis, aber Monty Roberts, Parelli und daraufhin etc pp per Komma zu trennen und entsprechend - so wirkt das auf mich - alles über einen Kamm zu scheren, spricht nicht für deine Auffassungsgabe! Also liegt es vielleicht an dir selbst, dass du damit nichts anfangen kannst. Sry!!
                    ...
                    Keine Sorge, meine Auffassungsgabe ist völlig in Ordnung (Sehr sachlich ist der Teil Deines Kommentars nicht, warum so persönlich? Hängst Du einer der "Schulen" an?).
                    Aber natürlich liegt es an mir, dass ich damit nichts anfangen kann, an wem denn sonst?! Sowas ist doch immer eine Sache persönlicher Ansichten, Zustimmung oder Ablehnung.
                    Und ja, ich schere es über einen Kamm - zumindest in puncto Nicht-Zustimmung in weiten Teilen.

                    Nachtrag zur Präzisierung: Ich kann deshalb nicht viel mit der Anwendung von Roberts oder Parelli anfangen, weil ich die Methoden für das falsche Werkzeug für unsere üblicherweise von klein auf an den engen Umgang mit Menschen gewöhnten Hauspferde halte. M. E. erzeugt man damit in vielen Fällen (überflüssigen) Stress beim Tier.
                    Der richtige Umgang mit einem bis dreijährig wild aufgewachsenen Pferd ist eine andere Sache.
                    Zuletzt geändert von Gast; 04.01.2015, 11:52.

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                    • dissens
                      • 01.11.2010
                      • 4063

                      Dann versuch ich mich mal an der Gegenseite. Falls das eine ist.
                      Ich muss zugeben, mit Monty Roberts verbindet mich nicht viel mehr als dass ich mal sein Buch gelesen und ein, zwei Youtube-Videos mit ihm geguckt habe, mit Parelli noch weniger.

                      Was mir dennoch in meiner Unterbelichtetheit einleuchtet (oder zumindest kommt es mir so vor): Dass man Pferde, die sich mehr oder minder unbotmäßig benehmen, körpersprachlich maßregeln. Ebenso wie man körpersprachlich Loben kann.

                      Ich persönlich hab mir mal - aus purer Not übrigens - angewöhnt (genauer gesagt, hab ich mir das abgeschaut - beim Pferd), in unhöfliche, respektlose Pferde "reinzumarschieren". Also, so auf das Pferd zu wirken, als WÜRDE ich es umrennen, wenn es nicht genau jetzt aus dem Weg geht. Tatsächlich und physisch ins Pferd reinscheppern muss man dabei übrigens äußerst selten. Wenn man es richtig macht, gehen die aus dem Weg. Spätestens, WENN man mal reingescheppert ist. Dann WISSEN sie auch, dass es scheppert, wenn sie nicht aus dem Weg gehen.

                      Pferde finden es unangenehm, wenn man auf dem Weg ist, in sie reinzuscheppern. Und sie können diese, ja, zurechtweisende, Botschaft - so meine Meinung - wesentlich leichter und unmittelbarere decodieren als irgendwelches Strickgezuppel oder Gertengetatsche.

                      Mittels "Ins-Pferd-Reinwenden" treibe ich ein Pferd von mir weg und strafe damit auch, mittels "Pferd über die Schulter ziehen" (Körpersprache, nicht Strick oder Halfter!) lade ich es zum Mir-Folgen ein und lobe es. Nichts davon braucht man dauernd. Beides zusammen spart - das ist jetzt wieder meine Meinung - 'ne Menge sonstiges Gehampel und sonstige "Hilfsmittel" der Erziehung.

                      Wenn ein Pferd mir brav von der Box zum Paddock folgt, nee, da sehe ich auch keinen Grund, es weichen zu lassen. Schrieb das wer?

                      Wenn Pferd aber auf dem Weg von Box A zu Box A, in die ich umstellen will, mehrfach stehenbleibt und schlichtweg nicht auf mich achtet, mich am langen Strick verhungern lässt, mir eben NICHT "folgt", ... dann SEHE ich einen Grund, mir Pferdes Aufmerksamkeit und Respekt zurückzuholen.

                      Und, Lexis: Das Weichen ist nix, was dazu führte, als wäre man dauernd im Zickzack oder im Hin-und-Her unterwegs. Wenn das Pferd die Grundbotschaft verstanden hat, reicht ein leichtes "Zum-Pferd-Hindrehen" und man bekommt die gewünschte Reaktion: "Ja!? Du wolltest was von mir? Okay, ich achte jetzt auf Dich." Beides auf genau der Stelle, auf der Mensch und Pferd sich gerade befinden.

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                      • dissens, das was Du im letzten Absatz beschreibst würde für mich dann aber nicht mehr unter "weichen lassen" fallen. Dass das Pferd auf dieses (und andere) körpersprachliche Signale prompt reagiert ist die Folge der Lernerfahrung, die es in vorherigen Situationen - wo das Ausweichen/Zurückweichen tatsächlich in Form von Schritten zur Seite oder nach hinten gefordert wurde - gemacht hat.
                        Da sehe ich die Verbindung eher darin gelernt zu haben, die Signale des Menschen zu beachten. Ob das nun durch Weichen, Gertenpatscher oder was auch immer erlernt wurde, ist meines Erachtens dann eher zweitrangig.
                        Wichtig ist, dass das Pferd konsequent lernt, auf den Menschen zu achten. Darin sind wir uns glaube ich völlig einig.

                        Dass sich ein hormonell noch ziemlich testosterongesteuerter gerade Zweijähriger noch oft ablenken lässt und dann kurzfristig vergisst, den Menschen im Auge zu haben, finde ich nicht bedenklich. Natürlich muss man ihn dann immer wieder auf den Menschen fokussieren - und wenn das rein körpersprachlich noch nicht funktioniert, würde ich eben Gerte bzw. Berührung dazunehmen. Weichen lassen wäre mir da ein zu "drastisches" Signal. Aber funktionieren wird wohl beides, und letzteres vielleicht bei einem Frechling sogar schneller.

                        Bezüglich Folgen zum Paddock: Das bezog ich nicht auf das Weichen lassen, da ging es mir darum, auf dem Weg dorthin noch Halten und Rückwärts zu üben.
                        Ich würde solche Übungssequenzen separat machen und nicht beim Rausführen, wenn das Pferd ggf. eh unter Spannung ist.
                        Zuletzt geändert von Gast; 04.01.2015, 14:20.

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                        • Zitat von dissens Beitrag anzeigen
                          Ich persönlich hab mir mal - aus purer Not übrigens - angewöhnt (genauer gesagt, hab ich mir das abgeschaut - beim Pferd), in unhöfliche, respektlose Pferde "reinzumarschieren". Also, so auf das Pferd zu wirken, als WÜRDE ich es umrennen, wenn es nicht genau jetzt aus dem Weg geht.

                          Genau, danke.
                          Das ist die natürlichste und einfachste Grundkommunikation innerhalb zweier Herdentiere, um eine Rangordnung klarzustellen.

                          Genau das ist das sogenannte und hier hinterfragte "weichen lassen". Nicht mehr und nicht weniger.

                          Leider haben die Menschen diesen instiktiven Umgang verlernt und hantieren bei einem JÄHRLING mit Steigergebiss, Knotenhalfter und Zirkuslektionen.



                          Wenn das Weichenlassen ohne Aufwand und selbstverständlich klappt, kommt als nächstes die Erlaubnis (den Zeitpunkt und die Dauer bestimmt der Ranghöhere) zum Kraulen. Natürlich macht das auch der Herdenchef!

                          Denn das schafft Vertrauen und Bindung.


                          Darauf baut jegliche Be- und Erziehung zwischen Mensch und Pferd auf.

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                          • Korney
                            • 05.03.2009
                            • 3514

                            Zitat von Lexis Beitrag anzeigen
                            Keine Sorge, meine Auffassungsgabe ist völlig in Ordnung (Sehr sachlich ist der Teil Deines Kommentars nicht, warum so persönlich? Hängst Du einer der "Schulen" an?).
                            Aber natürlich liegt es an mir, dass ich damit nichts anfangen kann, an wem denn sonst?! Sowas ist doch immer eine Sache persönlicher Ansichten, Zustimmung oder Ablehnung.
                            Und ja, ich schere es über einen Kamm - zumindest in puncto Nicht-Zustimmung in weiten Teilen.

                            Nachtrag zur Präzisierung: Ich kann deshalb nicht viel mit der Anwendung von Roberts oder Parelli anfangen, weil ich die Methoden für das falsche Werkzeug für unsere üblicherweise von klein auf an den engen Umgang mit Menschen gewöhnten Hauspferde halte. M. E. erzeugt man damit in vielen Fällen (überflüssigen) Stress beim Tier.
                            Der richtige Umgang mit einem bis dreijährig wild aufgewachsenen Pferd ist eine andere Sache.
                            Danke für deine Erklärung! Natürlich hast du Recht, das war von meiner Seite aus nicht ganz sachlich.. um es diplomatisch auszudrücken
                            Ich gehöre zu keinem Lager, ich mach mein eigenes Ding, und das besteht aus über den Tellerrand schauen und sich in den Lagern das rauspicken, was einem passt und sinnvoll erscheint.

                            Schlimm genug, dass man sich als Rollkurer bezeichnen lassen muss, wenn man erwähnt, man reitet nach FN - klassisch! Alles schon erlebt, auch ohne dass mich jemand im Sattel gesehen hat.
                            Deswegen bin ich in so einer Diskussion wohl ein wenig der Toleranznazi!!

                            Gehe mit ohle und dissens konform!

                            Meiner Meinung nach geht es um Respekt, dem wahren der persönlichen Grenzen und Privatsphären. Dem Pferd ggüber, aber und noch viel wichtiger vom Pferd auch mir gegenüber, und da diskutiere ich nicht lange rum, ohne Kompromisse.
                            Dann kann Vertrauen entstehen und eine gemeinsame Zeit sinnvoll und produktiv gestaltet werden, sprich: dann wird man ein Team, leider und vielleicht auch zum Glück erst dann! Alles andere ist meiner Meinung nach vergeudete Energie, oder schlicht und ergreifend permanentes Maßregeln bzw. ein Fall für den Tierschutz!

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                            • garfield37
                              • 19.06.2007
                              • 224

                              Zitat von Lexis Beitrag anzeigen
                              dissens, das was Du im letzten Absatz beschreibst würde für mich dann aber nicht mehr unter "weichen lassen" fallen. Dass das Pferd auf dieses (und andere) körpersprachliche Signale prompt reagiert ist die Folge der Lernerfahrung, die es in vorherigen Situationen - wo das Ausweichen/Zurückweichen tatsächlich in Form von Schritten zur Seite oder nach hinten gefordert wurde - gemacht hat.
                              Da sehe ich die Verbindung eher darin gelernt zu haben, die Signale des Menschen zu beachten. Ob das nun durch Weichen, Gertenpatscher oder was auch immer erlernt wurde, ist meines Erachtens dann eher zweitrangig.
                              Wichtig ist, dass das Pferd konsequent lernt, auf den Menschen zu achten. Darin sind wir uns glaube ich völlig einig.

                              Dass sich ein hormonell noch ziemlich testosterongesteuerter gerade Zweijähriger noch oft ablenken lässt und dann kurzfristig vergisst, den Menschen im Auge zu haben, finde ich nicht bedenklich. Natürlich muss man ihn dann immer wieder auf den Menschen fokussieren - und wenn das rein körpersprachlich noch nicht funktioniert, würde ich eben Gerte bzw. Berührung dazunehmen. Weichen lassen wäre mir da ein zu "drastisches" Signal. Aber funktionieren wird wohl beides, und letzteres vielleicht bei einem Frechling sogar schneller.

                              Bezüglich Folgen zum Paddock: Das bezog ich nicht auf das Weichen lassen, da ging es mir darum, auf dem Weg dorthin noch Halten und Rückwärts zu üben.
                              Ich würde solche Übungssequenzen separat machen und nicht beim Rausführen, wenn das Pferd ggf. eh unter Spannung ist.
                              Wenn ich mit unserem vorher beschriebenen Wallach damals versucht hätte, anzuhalten oder rückwärts zu richten, wär der weg gewesen. Ich musste immer aufpassen, dass ich vor ihm war, bzw. direkt neben ihm. Wenn ich auf Schulterhöhe war, hatte ich schon verloren. Das wusste ich, deshalb gabs da auch keine Erziehungsversuche, sondern einfach nur schnell raus. Ich hatte damals eine Einstallerin, die meinte auch, man müsste den auf dem Weg erziehen. Wenn ich irgendwo einen eingezäunten Weg gehabt hätte, hätte ich ihr den gerne mal in die Hand gedrückt zum "Erziehen", so wars mir aber zu gefährlich.
                              Man muss sich halt vorher darüber im Klaren sein, was man bei irgendwelchen Erziehungsmaßnahmen erreichen kann. Im schlimmsten Fall lernen die, dass sie stärker sind. Dann hat man allerdings ein Problem.
                              http://www.stollenhof-pferdepension.de

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                              • Das seh ich völlig anders Lexi. Die Probleme fallen ja in aller Regel nicht dann an, wenn man nur irgendwie vom Stall zur Weide oder umgekehrt kommen will sondern meistens erst dann, wenn das Tierchen halt einer nicht ganz so alltäglichen Situation ausgesetzt ist und deswegen übe ich das alles lieber vorher im Alltag, damit die Kommunikation am Tage x sitzt (wenn's z.B. abgeholt wird und in ein neues Zuhause kommt oder auch bloß zur Stutenschau oder sonstwie aus dem Haus).
                                Ich habe festgestellt dass es sehr nütlich ist, sich klarzumachen, dass man sein Pferd in jeder Sekunde die man an ihm herumhantiert entweder erzieht oder verzieht. Und es ist gerade das gedankenlose mit dem Pferd herumschlüren (er geht ja...) das die dollsten Unfälle nach sich zieht weil das Pferd eben einfach nur so aus Gewohnheit mitdölmert aber tatsächlich keine Ahnung hat was man von ihm will. Das geht schon damit los, dass man einem Pferd nicht gestatten sollte, direkt hinter einem zu laufen denn wo springt es dann hin wenn es sich mal erschreckt? Richtig, in die Beine des Führenden. Dann wirke ich auch darauf hin, dass das Pferd so neben mir her geht, dass ich mich jederzeit in eine vorwärtstreibende oder bremsende Position bewegen kann. Also ziehe ich das Pferd nicht hinter mir her oder lasse es halb vorwegeilen.
                                80% aller Pferde die bei uns einziehen müssen sich darauf erst einstellen weil es eben nicht geübt wird und den meisten der Unterschied zwischen ein Pferd von a nach b ziehen und wirklichem Führen nicht klar ist. Bei Wendemanövern geht das dann weiter. Da wird auf den "doofen Bock" geschimpft und gleichzeitig sich unbeabsichtigt das Tier selbst auf den Schoss gezogen nur weil man entweder zu bequem ist, richtig zu führen oder das gar nicht erst gelernt hat. Dass man's nicht kann merkt man ja auch erst wenn es zu spät ist weil sich das Tier entweder nicht mehr bremsen lässt oder gar nicht erst losgeht. Mit Stimmhilfen können dann noch weniger Pferde etwas anfangen wenn man es ihnen nicht beibringt. Dabei ist es so ungemein praktisch, die Kommandos die beiden wichtigsten Kommandos die man später auch gebrauchen will schon im Kindesalter einzuführen. Bei den meisten Pferden sitzt das dann auch und erzieht zu feinem Aufpassen, vorausgesetzt es wird nicht zwischendurch von irgendwem dran herumgerissen. Da muss man eben drauf achten.

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                                • dissens
                                  • 01.11.2010
                                  • 4063

                                  Zitat von garfield37 Beitrag anzeigen
                                  Wenn ich mit unserem vorher beschriebenen Wallach damals versucht hätte, anzuhalten oder rückwärts zu richten, wär der weg gewesen. Ich musste immer aufpassen, dass ich vor ihm war, bzw. direkt neben ihm. Wenn ich auf Schulterhöhe war, hatte ich schon verloren. Das wusste ich, deshalb gabs da auch keine Erziehungsversuche, sondern einfach nur schnell raus.
                                  Das ist witzig.

                                  Das PROBLEM kenne ich aus eigener Erfahrung. Himmel, was HAB ich seinerzeit geflucht, wenn das Riesenross mich mal wieder umgerissen und im Dreck hat liegen lassen.

                                  Nur dass die von Dir geschilderte Lösung (überspitzt formuliert: halt so schnell laufen, dass das Pferd einen nicht überholen kann - darauf läuft es doch raus, nicht wahr?) ... sagen wir ... so gar nicht meine ist bzw. war.

                                  Ich stehe auch drauf, dass meine Pferde HINTER mir gehen. Seitlich hinter mir, aber eben HINTER mir, maximal ihre Nase auf Höhe meiner Schulter. Und ich stehe da nicht nur drauf, ich bestehe da auch drauf.

                                  Und, ja, das KANN man trainieren. Auch und GERADE mit den rumpeligen und/oder irritierbaren und/oder "respektmäßig herausgeforderten" Pferden. Meiner bescheidenen Meinung nach SOLLTE man es auch exakt bei und mit diesen Pferden trainieren.

                                  So lange und so intensiv, dass es da auf Pferdes Seite überhaupt kein Vertun mehr gibt. So lange und so intensiv, dass und bis man übergangslos mit Pferd aus dem Trab ins Rückwärtsrichten joggen kann, ohne dass es auch nur zu einer Minimalberührung kommt.

                                  Macht das Leben mit so einem Tierchen VIEL einfacher.

                                  Kommentar


                                  • Kareen, möglicherweise hab ich mich blöd bzw. zu rigoros ausgedrückt, das muss ich etwas relativieren.

                                    Ich bin keineswegs gegen das Üben, denn jeder Umgang mit dem Pferd ist Erziehung und damit ja irgendwie auch Üben.

                                    Nur wären meine Schritte kleiner bzw. ich würde es situativ sehr genau abwägen. Heisst: Bei einem Kerl wie amimaus ihn gerade im Stall hat würde ich beim morgendlichen Rausgehen auf artigem an-der-Hand-laufen bestehen. Aber in dieser Situation - wo das normale Führen noch nicht sicher klappt - nicht ausgerechnet nach 12 Std. im Stall auf dem Weg zum Paddock auch noch auf dem Rückwärtsrichten oder Anhalten bestehen.

                                    Führen und anhalten dann z. B. eher auf dem Rückweg in den Stall, wenn der Bewegungsdrang ausgelebt ist. Oder bei so einem speziellen Kandidaten im Rahmen von ganz kleinen Übungseinheiten.

                                    Wir haben allerdings nur ab und an mal einen gerade gelegten Junghengst im Stall, das kann man nicht vergleichen damit, täglich mit einer Horde dieser Halbstarken zu hantieren.

                                    Unsere Pferde sind übrigens nicht total unerzogen , sondern unkompliziert von jedem zu handhaben. Aber sie sind auch von Natur aus anders und weniger "diskussionsfreudig" als der Kleine von amimaus.
                                    Zuletzt geändert von Gast; 05.01.2015, 09:37.

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                                    • garfield37
                                      • 19.06.2007
                                      • 224

                                      Zitat von dissens Beitrag anzeigen
                                      Das ist witzig.

                                      Das PROBLEM kenne ich aus eigener Erfahrung. Himmel, was HAB ich seinerzeit geflucht, wenn das Riesenross mich mal wieder umgerissen und im Dreck hat liegen lassen.

                                      Nur dass die von Dir geschilderte Lösung (überspitzt formuliert: halt so schnell laufen, dass das Pferd einen nicht überholen kann - darauf läuft es doch raus, nicht wahr?) ... sagen wir ... so gar nicht meine ist bzw. war.

                                      Ich stehe auch drauf, dass meine Pferde HINTER mir gehen. Seitlich hinter mir, aber eben HINTER mir, maximal ihre Nase auf Höhe meiner Schulter. Und ich stehe da nicht nur drauf, ich bestehe da auch drauf.

                                      Und, ja, das KANN man trainieren. Auch und GERADE mit den rumpeligen und/oder irritierbaren und/oder "respektmäßig herausgeforderten" Pferden. Meiner bescheidenen Meinung nach SOLLTE man es auch exakt bei und mit diesen Pferden trainieren.

                                      So lange und so intensiv, dass es da auf Pferdes Seite überhaupt kein Vertun mehr gibt. So lange und so intensiv, dass und bis man übergangslos mit Pferd aus dem Trab ins Rückwärtsrichten joggen kann, ohne dass es auch nur zu einer Minimalberührung kommt.

                                      Macht das Leben mit so einem Tierchen VIEL einfacher.
                                      Es tut mir leid, ich habe mich wohl nicht richtig ausgedrückt: ich bin nicht mit dem zur Weide gerannt, ich hab nur geguckt, dass das zügig ging. Die hier schon mehrfach genannte Springgerte mit großer Klatsche hatte ich immer bei mir, die kriegte er vor die Brust, wenn er überholen wollte. Alternativ gabs auch schon mal den dicken Griff auf die Nase. Die "richtigen" Führübungen habe ich aber im geschlossenen Innenhof nach der Weide gemacht, wenn der Grell aus dem Tier raus war. So wie Lexis es auch beschrieben hat. Trotzdem ist er ein dem Menschen gegenüber eher dominantes Pferd geblieben, Kadavergehorsam ist nicht seins, meins aber auch nicht. Es muss halt funktionieren.
                                      Ich bringe ja jeden Tag 25 Pferde auf Weiden und Paddocks, die hab ich mir alle "zurechtgemacht", so wie ich es brauche (am schlimmsten sind die, die von ihren Besitzern am langen Strick hinterhergezogen werden, die müssen mein Tempo erst mal lernen).
                                      http://www.stollenhof-pferdepension.de

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                                      • Tiger Lilly
                                        • 20.03.2012
                                        • 31

                                        Sehr interessantes Thema hier.. einen Tip kann ich auch noch beisteuern: junge Pferde begreifen oft das " Hals klopfen" nicht als Lob.. das lernen Sie erst spaeter.. besser mit Stimme loben und kurz am Widerrist streicheln.. vor allem bei den hengstigen.. weg vom Hals..

                                        Kommentar

                                        • amimaus
                                          • 03.02.2004
                                          • 7020

                                          Mal eine kurze Rückmeldung.. mein Paddock (wirklich Notpaddock) direkt hinterm Stall ist fertig und auch nicht allzu groß geschätzt 6 x 15 m... ich setze die 3 dann morgens vor die Tür beim Misten. Erst waren sie doch sehr erstaunt. Aber den 2. Tag ging es doch erstaunlich gut. Die 2 Mädels und der Don F. konnten schön rumgucken und dabei bisschen Silage mümmeln. Und ja Ihr habt Recht.. Hals klopfen ist nicht gut und selbstverständlich eine Spieleaufforderung. Nachmittags kommen sie jetzt immer so lange irgendwie möglich raus. Futter habe ich ja rapide runtergesetzt und es geht jetzt wirklich viel viel besser. Gestern waren sie nur in dem Paddock. Heute wieder beides. Beim rausbringen mal wieder ein kleiner Versuch des Don F. aber er hat wirklich im richtigen Moment seinen Ärger bekommen. Kurz aber wirkungsvoll einen auf den Nasenrücken. Danach hat er Schnute gezogen aber nichts mehr gemacht. Ich gehe jetzt immer hinter den Stuten (Jährlingen) die zu zweit rausgeführt werden muss somit auch das Tor schließen auf dem Paddock aber selbst da dreht er sich artig um und lässt sich mit ein wenig gezappel ableinen. Ich bin alles in Allem sehr dankbar und froh. Was so kleine Tipps bewirken können.

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