Wie mehr Sicherheit vermitteln?

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  • samira127
    • 20.07.2005
    • 2670

    Wie mehr Sicherheit vermitteln?

    Hallo,

    Ich habe Probleme mit unserem fünfjährigen Wallach. Diesen haben wir letztes Jahr ungeritten vom Züchter gekauft, da kannte er kaum etwas. Dann haben wir ihn angeritten und dann hat er sich leider verletzt und hat ein Jahr pausiert. In dieser Zeit ist meine Mutter viel mit ihm spazieren gegangen und ich habe später auch Zirkuslektionen etc mit ihm gemacht und etwas langzügel und sonstige Beschäftigung. Seit März diesem jahres reite ich ihn nun wieder und er ist auch ein Paar Turniere gelaufen. Das größte Problem mit ihm ist das er sehr gerne explodiert wenn ihm was nicht passt oder er den Mut verliehrt. ganz schlimm ist es wenn er psychisch überfordert ist durch verschiedene Sachen, ganz schlimm wenn er sich "alleine" gelassen fühlt. Und das ist dann schon wenn ich im Sattel sitze und meine Mutter nicht in der Nähe ist oder ein ihm bekanntes Pferd nicht mehr da ist. Und dann wird es immer schwierig, er stoppt und dreht sich um, fängt an zu steigen oder buckeln. Noch ist dabei nichts passiert da ich es händeln kann aber es ist nicht schön und es sollte sich was ändern da es so nicht weitergehen kann. Wenn er auf dem turnier im Viereck ist und da auch nur eine Kleinigkeit ist die ihm angst macht oder verunsichert dann ist die ganze Prüfung dahin und ich komme meist gar nicht mehr zum weiterreiten da er komplett abschaltet. aber das Problem ist nicht nur auf dem turnier, auch alleine ausreiten geht mit ihm nicht oder alleine auf einem fremden platz gehen (z.b. mal auf der wiese reiten wo wir sonst nicht sind) wird schwer.

    nun habe ich schon einiges probiert um diese Situation zu bewältigen. habe erst versuch das ganze zu ignorieren und einfach versucht weiterzumachen, das klappte nicht und es wurde nur noch schlimmer, dann habe ich auch mal versucht mit vermehrtem druck drüberwegzureiten da ich mir nicht sicher war ob es frech oder angst ist, auch das ging schief, dann wurde er richtig gefährlich. im Moment reite ich mit nachdruck und ruhe drüber weg, fängt er an zu spinnen dann warte ich kurz ab bis er etwas zur ruhe kommt und mache dann da weiter wo er blockiert hat, das geht auf dem platz ganz gut. im gelände wenn er alleine raus soll bringt das nur mäßig etwas und ich denke für die prüfungssituation wird das auch eher wenig bringen. er ist leider einer der erst mal mit wegrennen reagiert bevor er sich einem Problem stellt. wir haben nun viel schrecktraining gemacht und solange einer am boden ist ist für ihn die welt in ordung, nur wenn ich im sattel bin dann fühlt er sich alleine, hat einer von euch vielleicht eine Idee wie ich ihm da mehr Sicherheit geben kann?
  • Cara67
    • 07.04.2008
    • 2482

    #2
    Würdest Du sagen, daß er eine Bindung zu Dir hat?

    Es hört sich ganz danach an, daß er wohl bekannten Personen (deiner Mutter) von unten vertraut, Dir aber nicht von oben. Ist er von Natur aus misstrausch oder habt ihr vielleicht zu viel gemacht (zu viel heißt nicht unbedingt generell zu viel, sondern einfach für dieses Pferd zu viel).

    Ich hab auch so ein Exemplar hier - vor einem Jahr grob angeritten übernommen. Erstmal war für sie alles Neu und Schrecklich. Grob zusammengefaßt würde ich sagen: Sicherheit geben setzt Vertrauen vorraus, Vertrauensaufbau braucht Zeit, Geduld und Gefühl und einfach gesunden Menschenverstand.

    Sicherheit gibt zunächst mal, wenn das Pferd vertraute Situationen vorfindet .
    Zuletzt geändert von Cara67; 30.11.2013, 14:30.

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    • Takko
      • 02.03.2012
      • 319

      #3
      Da könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass man da gut mit Globuli arbeiten könnte......
      Damit er sich gar nicht erst so hochschaukelt.

      Kann Deine Mutter (oder Du) mit ihm alleine im Gelände spazieren gehen? Oder dreht er da auch ab?

      Meine Rentnerstute wird im Alter immer seltsamer. Sie konnte noch nie gut alleine bleiben und ist ein absolutes Gewohnheitstier. Wenn der morgendliche Ablauf irgendwie anders ist als sonst, dann kriegt sie schon die Krise. Sprich - sie wird nervös, tänzelt rum, wiehert, fängt an zu schwitzen - sie bekommt die "neue" Situation dann einfach nicht geregelt.
      Wenn ich vorher weiß, dass z.B. morgen irgendwas anders ist als sonst, dann bekommt sie reichlich Resque. Schon am Vorabend und dann am Morgen fast im Minutentakt - bei ihr hilft es ganz gut.

      Alleine in der Box bleiben, war schon immer kritisch - hab ich trotz viel Übung nie wirklich geschafft. Also dass sie relaxed drinbleibt, werd ich wohl nicht mehr hinkriegen.
      Ausreiten geht allerdings auch alleine sehr gut.
      Ich hatte sie mal ne zeitlang mit Globuli behandelt, die sie "allgemein etwas runterbringen". Das hat ihr zu wesentlich mehr Gelassenheit verholfen.

      Allerdings habe ich da nicht selber rumexperimentiert, sondern in Zusammenarbeit mit einer Homöopathin!

      Ansonsten - sowas wie alleine ausreiten....ich denke, dass geht nur durch langsames Training...immer wieder üben. In kleinen Schritten täglich ein bißchen mehr......

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      • Neuzüchter
        • 09.04.2003
        • 2159

        #4
        Mit einem wenig gerittenen 5jährigen alleine ins Gelände reiten zu wollen finde ich schon grundsätzlich ne harte Nummer ...

        Die Geschichte meines Pferdes habe ich hier schon an verschiedener Stelle beschrieben. Er galt nach Profiberitt als unreitbar und ich konnte Monatelang wenn überhaupt nur Schritt reiten. In meinem Umfeld heißt er nur der kleine Autist.

        Was mir geholfen hat, ist ihn zubeobachten und die Intervalle wo er mit wirklich neuen Dingen konfrontiert wird gering zu halten. Zum Beispiel auf einem fremden Platz nur zehn Minuten zu reiten. Inzwischen kann er schon vieles und ich kann ihm durch Lektionen Sicherheit geben. Zum Beispiel frage ich Lektionen ab die seine Konzentration fordern wenn er sich aufregt. Es gibt ihm Sicherheit zu wissen was genau er tun soll. Nachdem Motto Aha die Alte kennt die Gefagr und weiß das wir nicht gefressen werden wenn ich Volten laufe.

        Wir haben ein Roundpen gebaut für ihn um ihn uns seine Reaktionen auf bestimmte Dinge zu sehen. Außerdem mit Körperbandagen und Stangen gearbeitet damit er ein gutes Körpergefühl hat. Und ich habe mich mit Hilfe des Buches von Jane Savoi an Mentaltraining versucht und einige Dinge gehen damit wirklich leichter. Atmen zum Beispiel. Wenn er die Prüfung schmeißt und Du denkst Kacke Prüfung geschmissen, merkt er Du bist abgelenkt und er sucht zu recht den Löwen. Wenn Du tief in den Bauch atmest, suggerierst Du ^er nun wieder, wegen ner Katze^ und vielleicht ist nur eine Lektion dahin und nicht die ganze Prüfung
        Auch Freizeitpferde sin Profis!

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        • samira127
          • 20.07.2005
          • 2670

          #5
          also, die Bindung zu mir ist nicht die allerbeste. habe ihn nun bei mir und meine mutter hat kaum noch kontakt zu ihm, seit dem geht es besser da ich die einzige Bezugsperson bin. ich kann mit ihm alleine spazieren gehen und auch sonst vom boden her alles machen, für ihn sehr bedrohliche Situationen können wir nach kurzem zögern und anschließendem verstecken hinter mir auch meistern. er ist keiner der sich dann ein herz fasst und vorne weg gehen kann, wenn etwas ist dann versteckt er sind.

          vom reiterlichen ist er nicht versaut. wir waren am anfang etwas flott da er da noch im besitz des besitzers war und der wollte das er schnell fertig ist zum verkauf, das er dann bei uns blieb war anfangs nicht geplant. als er dann uns gehörte haben wir das pensum auch schnell runtergefahren. aber richtig viel musste er nie tun. er ist aber auch ein Arbeitstier der gerne was tun will und wenn er klar kommt auch super gut mitarbeitet. ich versuche aber auch das er nie überfordert wird.

          im Moment üben wir das alleine ausreiten da ich das gefühl habe das das der schlüsselpunkt ist. im alten stall habe ich es zum ende geschafft bekannte strecken alleine zu reiten, nie problemlos aber machbar mit zeitweiser Diskussion. hier nun bei mir habe ich es alleine noch nicht probiert, wir sind spazieren gegangen alleine und er war als Handpferd mit, da konnte ich das bekannte Problem auch erkennen, er versteckt sich wenn er sich nicht sicher ist am oder hinter dem Handpferd. aber das ist jetzt auch schon besser geworden (das Reitpferd ist übrigens erst vier und noch weniger ausgebildet als er und die ist die ruhe selber bzw die ist einfach deutlich mutiger, ist etwas was sie nicht einordnen kann dann will sie hin und sich das anschauen, dieser wille der fehlt ihm, er geht erst mal auf flucht um dann vielleicht festzustellen das es gar nicht so schlimm ist).

          dieser vertrausverlust unter dem sattel wird wohl der Knackpunkt sein. nur wie schaffe ich es das zu verändern. ich probiere nun immer wieder alleine raus zu gehen auf ihm bekannten strecken oder beim reiten mal eine Person am boden mit planen wedeln lasse oder Geräusche erzeugen. aber so richtig damit abfinden kann er sich nicht. nur dann wird es auf dem turnier auch nie laufen. da versuche ich schon entspannt ranzugehen nur dann ist er fast noch komischer, beim letzen turnier wo ich etwas mehr druck gemacht habe lief er besser und zeigte mal halbwegs was er konnte, das turnier vorher fiel komplett in wasser, da sah er erst was, habe dann normal weitergeritten aber dann war es vorbei, er sah alles bzw viel eher er hört alles. sehen ist nicht ganz so schlimm habe ich teilweise das gefühl, die unbekannten Geräusche können teilweise schlimmer sein.

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          • cleopatras magic
            • 15.05.2007
            • 4752

            #6
            was macht er denn wenn deine mutter ihn reitet und wenn jemand ganz anderes auf ihm drauf ist??
            Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

            Kommentar

            • samira127
              • 20.07.2005
              • 2670

              #7
              andere mag ich da nicht rauflassen, haben bei uns am stall keinen der ihm gewachsen währe oder sich auch nur drauftrauen würde. bei ihm muss man schon aufpassen und ich habe keinen der gerne den kopf riskiert außer mir ;-) ich kenne ihn nun und weiß was er macht, für mich geht es solange wir zuhause sind oder ich alleine mit ihm bin, auf dem turnier wurde es nur einmal für mich auch gefährlich wo ich dann doch die Reißleine gezogen habe und noch mal ablongiert habe.

              Kommentar

              • cleopatras magic
                • 15.05.2007
                • 4752

                #8
                wäre aber interessant zu wissen was passiert! hast du keinen bereiter oder Rl den du fragen kannst wo du mit dabei bist oder vom weiten zu schauen kannst?? denke auch der knackpunkt bist du selber!
                Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

                Kommentar

                • samira127
                  • 20.07.2005
                  • 2670

                  #9
                  bereiter hier in der gegend kenne ich, lasse ich aber nicht unbedingt drauf, mein Trainer steigt nicht drauf, der eine zumindest. müsste sonst mal wieder zu dem anderen fahren, nur dafür fehlt im Moment zeit. im großen und ganzen soll es aber auch mit mir klappen.

                  Kommentar

                  • cleopatras magic
                    • 15.05.2007
                    • 4752

                    #10
                    Zitat von samira127 Beitrag anzeigen
                    bereiter hier in der gegend kenne ich, lasse ich aber nicht unbedingt drauf, mein Trainer steigt nicht drauf, der eine zumindest. müsste sonst mal wieder zu dem anderen fahren, nur dafür fehlt im Moment zeit. im großen und ganzen soll es aber auch mit mir klappen.
                    hab mich evt. falsch ausgedrückt, nicht dauerhaft zum bereiter sondern zum testen mal drauf setzen ob das gleiche passiert wie bei dir, du sollst den burschen ja nicht aus der hand geben. es wäre ja denkbar das es wirklich nur bei dir so ist,
                    Keine Lektion der Welt ist es wert, die gute Beziehung zum Pferd aufs Spiel zu setzen

                    Kommentar

                    • samira127
                      • 20.07.2005
                      • 2670

                      #11
                      ja so habe ich es auch aufgefasst. kenne aber irgendwie nur meinen anderen Trainer den ich rauf lassen würde, die meisten hier in der gegen reagieren doch sehr heftig wenn die Pferde anfangen Blödsinn zu machen und wenn der druck bekommt dann geht die post ab. haben wir versucht und ich hatte mühe oben zu bleiben und wieder ruhe rein zu bekommen. und das hat tage gedauert. damit kann man ihn längerfristig versauen. muss also sowieso immer dabei bleiben. aber wie gesagt, ich kenne hier keinen der sich da mal draufsetzen würde.

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                      • Cara67
                        • 07.04.2008
                        • 2482

                        #12
                        Mit Globuli kann man sicher unterstützen, -die alleinige Lösung ist das nicht, schön wärs, dann gäb es keine psychische Störungen mehr.

                        Überleg Dir doch mal eine Situation, die Du gut nachstellen kannst. Muß alles gut abgesprochen werden. z.B: Du reitest mit einem anderen Reiter, dieser verläßt dann die Bahn. Läßt das Pferd seine Aufmerksamkeit wieder auf sich lenken, oder ist er vernagelt? Ich würde mit gestellten Situationen arbeiten, um erstmal herauszufinden, wie man ihn am besten runtergefahren bekommt. Du mußt drauf achten, daß das Angstniveau nicht zu lange hochgehalten wird- wenn er erstmal nicht "ansprechbar" ist. Da könnte der andere Reiter mit seinem Pferd gleich wieder reinkommen, und wieder rausgehen, oder Du könntest absteigen, ihn führen bis er runtergefahren ist, dann wieder aufsitzen, kurz etwas reiten, ihn überschwänglich loben, und dann aufhören. Du könntest aber auch, bevor der andere rausgeht, schon absitzen, führen, und dann wenn der andere rausgeht, ihn einfach laufen lassen und schauen was er macht. Dabei willst Du erreichen, daß er zu Dir kommt.
                        Du mußt nur Ideen haben, und im Anspruch nicht übertreiben. Lieber ein gut gelungener erster Schritt, als weitergemacht bis zum dritten, der dann wieder zur Katastrophe wird. Sitzt Schritt 1, gehst Du weiter zum 2. und nicht zum 4.oder 5.

                        Und das alleine ins Gelände würde ich im Moment ganz bleiben lassen, da muß ich Neuzüchter Recht geben.

                        Warum machst Du soviel auf einmal? Beschäftige Dich viel mit dem Pferd und schraube Deine Ansprüche etwas runter. Nimm Dir Zeit, ohne den Druck, etwas erreichen zu wollen, mit dem Pferd umzugehen. Solche Verhaltenskorrekturen dauern einfach.
                        Zuletzt geändert von Cara67; 01.12.2013, 05:53.

                        Kommentar

                        • samira127
                          • 20.07.2005
                          • 2670

                          #13
                          alleine auf dem platz bleiben kann er problemlos. da kann kommen und gehen wer will das ist ihm egal. hatten eine kurze Phase wo das nicht ging aber auf dem platz selber klappt er zuhause komplett problemlos. in der fremde eigentlich auch nur wenn dann zu viele reize von außen oder Anforderungen durchs reiten kommen explodiert er da wieder. aber im Training seltener, auf dem turnier sieht das anders aus.

                          die Situation wo ich das ganze sicher wieder herausfordern kann ist eben wenn ich alleine raus gehe. deswegen mache ich das ja vermehrt um genau da die Konfrontation zu suchen. ich gehe dann auch anfangs erst mal nur die straße rauf bis er vorwärts geht und das freiwillig, dann drehe ich wieder um. das sind vielleicht 200 meter im Moment. danach gehe ich auf den platz normal trainieren. oder ich reite anschließend an die straße, kommt immer etwas drauf an.

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