Pferd äppelt ins Dorf... Beleidigungen, Beschimpfungen etc.

[*Hedi*]

Ich würde euch gerne kurz den Sachverhalt schildern:

Vergangene Woche sind wir mit einer Truppe von 5 Pferden durchs Dorf geritten um auf die andere Seite in den Wald zu gelangen.
Wie es halt so ist, haben zwei der Pferde auf dem Weg dorthin ins Dorf geäppelt.

Auf unserem Rückweg kam ein Anwohner auf uns zu und Beleidigte und Beschimpfte uns auf übelste... Miststück war noch sehr nett ausgedrückt, wie er eine Stallkollegin beschimpfte.
Er findet es eine Frechheit, das wir die Pferde auf die Straße äppeln lassen und das so ignorieren. Wir würden die Straße verschmutzen...

Na ja, ehrlich gesagt, hätte ich mich gefreut wenn mein Pferd genau in diesem Moment den Schweif gehoben hätte auf der anderen Seite, war mit der Kerl auch nicht wirklich geheuer...
Wir haben uns dafür entschuldigt, aber ihm auch erklärt das wir wohl kaum einen Stopfen rein schieben können. (Aber wir sind ja alle Scheiße, wie er sagte ) Abgesehen davon, wie sollen wir es denn weg machen? Mit den Händen?!
Zumal es zwei Häuser von ihm entfernt gelegen hat.

Da wir keinen Ärger haben wollen und eigentlich noch öfter diese schöne Strecke genießen wollen, sind wir nachher losgefahren und waren die Äppel von der Straße einsammeln...
Eine Nachbarin und ein altes Ehepaar, was ebenfalls in der Straße des besagten Kerls wohnt, fragten uns, was das sollte? Es wäre doch alles gut und wir sollen uns nicht von dem einschüchtern lassen... das wäre ein A***

Mittlerweile hat er provokativ Schaufel und Besen an den Zaun gestellt und stand beim 2. Mal von grinsend mit einer Bierdose am Fenster...

Grundsätzlich haben wir ja auch gesagt, das wir die Äppel, die vor der "Haustür" liegen, einsammeln gehen, aber müssen wir uns solche Frechheiten gefallen lassen?
Sind die Leute heute einfach so verbockt und frech, das wir noch nicht einmal in Ruhe reiten können?

[Finy]

hier im Gemeindeblatt steht geschrieben, dass die Hinterlassenschaften innerorts zu beseitigen sind.

Als wir früher mit den Hengsten von der Deckstation durch den Ort geritten sind haben sich die Anwohner aber immer über den kostenlosen Rosendünger gefreut und es gab sogar einen Schnaps als Belohnung :-)

[*Hedi*]

Wie gesagt, grundsätzlich ist es ja kein Problem... wir machen das ja weg.
Heißt wir könnten uns im Gemeindeblättchen mal schlau machen...

Die "Ur"Einwohner des Dorfes haben damit auch kein Problem, wie Du schon sagst, Rosendünger wird gerne gesehen... Die zugezogenen aus der Stadt, welche das Land-Feeling und die Ruhe haben wollen, fühlen sich anscheint gestört.
Ich weiß es nicht.

Finde es halt sehr enttäuschend, das man so auf uns los geht, uns beschimpft und uns einfach den Ausritt vermiest

[silas]

Fakt ist, die Pferdeäpfel sind von Euch zu beseitigen. Andernfalls ist das durchaus eine Ordnungswidrigkeit und kann entsprechend geahndet werden.

Wenn er nun schon Schaufel und Besen an den Zaun stellt, dann halt absteigen, beseitigen und danach weiter reiten. Wo ist die Schwierigkeit? Notfalls kann man Pferdeäpfel auch mit dem Fuss zur Seite kicken.

Derartigen Cholerikern werden wir immer wieder begegnen, freundlich bleiben, lächeln und eben das Malheur beseitigen.

Hilfreich ist dabei auch eine kleine Handharke und eine Plastiktùte mitfuehren, Guerteltasche, dann seid Ihr immer bereit!

[dissens]

Ich denke, es kommt schon drauf an, was genau er gesagt hat und ob alle Mit-Reiter das Gleiche gehört haben. Beleidigung ist ein Straftatbestand , den ich bei hinreichender Verärgerung auch zur Anzeige bringen würde. Genügend Zeugen habt Ihr ja, oder?

"Schön" wäre es ja, noch, wenn eine kleine feine Nötigung ("wenn ihr nicht sofort ...") oder Bedrohung (steht beides auch im StGB) dazugekommen wäre...

[*Hedi*]

Wie gesagt, es ist nicht das Problem, dass wir das weg machen...
Wir düsen nach dem Ausritt los und beseitigen alles.

Anstatt die Äppel einfach nur zur Seite zu kicken oder fegen, sammeln wir sie sogar in einem Bottich und nehmen die mit an den Stall.

Er ist anscheint mit seiner Art bei den Nachbarn durchaus bekannt, die haben einfach nur den Kopf geschüttelt.
Wir wollen keinen Ärger und einfach nur einen gemütlich ausritt haben, aber als Miststück, Drecksviecher und Umweltbeschmutzer müssen wir uns nicht wirklich beschimpfen lassen.

Nur wie begegnet man Euch?! Ich finde man ist wesentlich rücksichtsloser geworden.

[silas]

Nach Deinem Ausritt ist definitiv zu spät - Du hast den Schmutz sofort und unmittelbar zu beseitigen, lt. Gesetz.

Vermutlich weiss der "Stinkstiefel" auch um diese Vorschrift und wartet nur drauf, Euch anzuzeigen. Auch wenn er als solcher bekannt ist, waere er im Recht!

Also haltet das Image der freundlichen Reiter aufrecht und beseitigt es einfach - danach kann man auch gutgelaunt weiter reiten.

Diese Vorgabe gilt fùr Hundehalter, für Reiter / Kutscher und insbesondere bei Verkehrsunfällen. Stell Dir mal vor, die Oelspur wird auch erst zwei Tage spaeter abgestreut.

Alternativ, eine andere Route fuer den Ausritt waehlen?

[*Hedi*]

Für in dieses Waldstück zu kommen, gibt es leider keine Alternative, dafür müssen wir durchs Dorf und an diesem Stinkstiefel vorbei.

Das wir rein rechtlich dazu verpflichtet sind, es direkt zu beseitigen, war uns nicht bewusst.

[dissens]

Nochmal: Rein rechtlich steht da eine Ordnungswidrigkeit gegen einen Straftatbestand. Und Titulierungen wie "Miststück" SIND echte Beleidigungen.

[*Hedi*]

Gut das wir alle so überrumpelt waren, dass uns erst am Stall bewusst war, das er uns - in der Tat - Beleidigt hat. Denn wir sind allesamt keine Mädels die auf den Mund gefallen sind...

Nun gut, wir werden uns bemühen ihm aus den Weg zu gehen und die Äppel direkt weg zu machen...

[silas]

Da wir nicht anwesend waren, halte ich mich mal an die Sachlage:

Pferdeäpfel sind zu beseitigen, unmittelbar.

Das ist wieder so ein typisches Beispiel fùr: wie stehe ich mir selbst am Besten im Weg...
Vielleicht beginnen wir alle mal damit, unser eigenes Verhalten zu reflektieren und kúmmern uns erst in zweiter Linie darum, ob der Nachbar sich gesetzeskonform verhält.
Diese Situation ist schnell und kostengünstig zu lósen. Es sollte jedem klar denkenden Menschen zu aufwändig sein, hier noch einen Rechtsfall entstehen zu lassen. Oder soll schon wieder ein Amtsrichter mit Pillepalle blockiert werden?

[Virginia80]

Auch wenn die Beleidigungen nicht hätten sein dürfen, von einem Hundehalter wird auch verlangt, dass er die Hundehaufen sofort beseitigt. Nicht erst nach dem Gassi gehen. Warum dann anders beim Pferd? Und eine Tüte kann jeder mit nehmen, ob Hundehalter oder Reiter.
Allerdings möchte ich auch mal anmerken, dass es bei allem Ärger auch irgendwie was nettes hat, wenn der Mann euch eine Schaufel und einen Besen an die Straße stellt.
Im Übrigen hätte meine Laune bei der Stopfenaussage auch deutlich an Nettigkeit verloren. Das war schon sehr frech! Das hätte ich auch nicht so hingenommen.

[*Hedi*]

Wie gesagt, wir geloben Besserung und werden es direkt, anstelle im Anschluss beseitig.
Denn ich sehe das auch wie Silas, es ist total unnötig daraus einen Verwaltungsakt zu eröffnen, der nun wirklich nicht notwendig ist.

@ Virginia: wäre es wenigstens nett gemeint gewesen mit dem Besen, würde ich es auch durchaus als mitdenkend empfinden. Sicherlich im weitesten Sinne kann man es auch als "nett" betiteln. Aber aufgrund seines Verhaltens uns ggü. war es am Folgetag mehr als provokativ.

Die Rechtslage ist ja nun geklärt und ich gebe das so im Stall weiter... Da wir für eine nette Nachbarschaft sind, werden sich sicherlich alle dran halten!

[Virginia80]

Provokation ist durchaus eine Sache der Sichtweise. Ja, ich hätte es vermutlich auch als provozierend empfunden, allerdings könnte man die Lage entschärfen, wenn man sich dafür bedankt zum Beispiel.
Damit zeigt man nicht nur, dass man tatsächlich Besserung gelobt. Und ein ordentliches Gespräch kann niemals Schaden. Vielleicht seit ihr nicht die ersten gewesen, die ihren Dreck nicht weg gemacht haben oder wer weiss was sonst.
Ich würde mich ernsthaft bedanken, für die Schaufel und den Besen. damit nimmt man einem "Stinkstiefel" den Wind aus den Segeln.

[Furioso-Fan]

Sie sind zu beseitigen, sofort. Nur, wohin? Das mit dem an die Seite schieben funktioniert also so auch nicht. Sondern man muss also jetzt horsebags mitnehmen. Ich wetter, wenn ich das einem unserer Ortslandwirte sage, daß er jetzt die Kuh..sche beim treiben durchs Dorf zu beseitigen hat, holt der seine Winchester raus.
Hier im Ort räumt außer mir NIEMAND die Äppel weg. Ich mache das aber nach dem Ausritt, denn leider stehen noch keine Mülleimer irgendwo, wo ich den Mist mitsamt Plastiktüte entsorgen könnte.
Im übrigen wette ich mit Euch, wenn der Ortslandwirt mit seinen Kalten durchgezogen wäre und die hätten vor sein trautes Heim geschissen, hätte er höchstens noch einen anerkennenden Kommentar über die tollen Ross oder die herzigen Hintern der Kalten losgelassen. Sowas machen primitive Männer in der Regel nur uns Frauen gegen über. Die Betonung liegt auf primitiv. Und sie agieren da eigentlich was aus, was sie sonst nicht können.
Sonst wäre ein: "Schöne Pferde habt Ihr. Seid Ihr so nett und räumt noch den mist weg?" gekommen oder ähnlich.
Wenns Euch tröstet: Mich hat neulich so ein Städterehepaar angepisst, in einem Ton wie der Großmogul, weil meine Pferde die ganzen Wege zuscheissen würden.
Es war der Kuhtreibweg meiner Nachbarn.
Pferdehaltung macht schon lange keinen Spaß mehr, wär ich jünger, wär ich schon längst ausgewandert.

[*Hedi*]

Wir haben den Dreck - welcher ja nun auch nicht vor seiner Haustür gelegen hat - weggemacht. Halt nur nicht direkt (wie man es tun sollte) sondern nach unserem Ausritt.
Gut das war evtl. ein Fehler, der bei ihm die Hutschnur zum platzen gebracht hat... uns war aber die Rechtslage, dass wir es unvermittelt und direkt machen müssen einfach nicht klar.

Aufgrund eines Gespräches mit seiner Nachbarin glaube ich leider kaum, das mit ihm ein normales Gespräch machbar ist.

Wie gesagt, ihr habt alle recht, wir haben uns halt im Nachgang tierisch darüber aufgeregt, das wir uns so haben beschimpfen lassen müssen.
Klar, dass wir es dann auch einfach nur provokativ empfinden...

Ich hoffe es wird nicht noch einmal in einer solchen Beschimpfung ausarten.

[Elke]

Vor Jahren hat mein pferd auch mal im Wohngebiet geäppelt. Die Leute standen im garten, haben geguckt.
Ich hab gefragt, ob ich es nach dem ausritt beseitigen dürfte, ich würde auch sicher kommen.
Das hab ich dann auch gemacht uns alles war gut.
Ich finde schon, dass es innerorts oder auf den auch von Spaziergängern benutzten Wegen gut ist, die Äppel wenigstens zur Seite zu schieben.

Bei dem netten Menschen, der Schippe und Besen paratgestellt hat, würde ich mich freundlich grüßend bedanken. Damit rechnet er nämlich nicht.

[*Hedi*]

Elke so wie Du es gesagt hast, das wir ankündigen es weg zu machen, ist ebenfalls eine gute Idee... haben wir - mangels Leute vorm Haus - nicht gemacht, aber durchaus eine Alternative, wenn gerade die Möglichkeit nicht bestehen sollte, diese direkt wegzumachen.

Wie gesagt, von der restl. Bewohnern der Straße war und ist das auch alles kein Problem, dass wir diese erst danach weg gemacht haben aber einer muss ja immer aufmüpfig werden ;-)

[Greta]

Mich wuerde mal der entsprechende Gesetzestext interessieren??

[Furioso-Fan]

Guck mal hier:

http://www.reiterhoefe-verzeichnis.de/navid.13.infid.47/mit-einem-ps-im-verkehr-rechtsanwalt-frank-richter.htm