Eine andere Perspektive

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  • Paradox4life
    • 01.09.2008
    • 2455

    Eine andere Perspektive

    Ich weiss keinen besseren Titel für diesen Thread, vermutlich gibt es auch schon siebenhundertneunzig andere Faden mit einer ähnlichen Thematik, dennoch möchte ich gerne meine jüngsten Erlebnisse und die daraus entstandenen Gedanken mit der Forumsgemeinde teilen.

    Ich war am letzten Wochenende als vollkommen neutraler Besucher auf einem großen internationalen Turnier im europäischen Ausland. Hier habe ich mir den großen Preis angeschaut.
    Nach den ersten fünf Paaren bin ich ein wenig nachdenklich geworden, und nach dem Ende der Prüfung war ich regelrecht entrüstet.

    Die Frage die sich mir stellt: Haben die "großen" Reiter von heute eigentlich eine Ahnung, in welchem öffentlichen Interesse sie sich innerhalb des Parcours (zu übertragen sicherlich auch aufs Viereck) befinden?

    Zunächst einmal auffällig die Materialschlacht an den Köpfen der Pferde. Ich glaube da läuft ein Wettlauf, wer möglichst viel Metall und Leder in und um die Mäuler der vierbeinigen Sportskameraden unterbringt. Abenteuerliche Kombinatioinen aus Dressurkandarre, Hackemore und Aufziehtrense waren da in mannigfaltigsten Varianten zu sehen. Lediglich drei Pferde (von über 30!!) gingen auf Wassertrense, weitere fünf bis acht waren mit einem einfachen Pelham noch gut bedient.(Lustigerweise waren die meisten der o.g. am Ende weit vorne platziert)
    Teilweise sah man sehr talentierte Pferde, die vor lauter Beschäftigung mit dem Eisenwarenladen im Gesicht wirklich vermeidbare Fehler nach Hause brachten.

    Nächster Punkt: Sobald ein Reiter Sprung eins und zwei überwunden hatte, rauschte bereits der nächste Teilnehmer in die Bahn (in 90 % der Fälle im Galopp) und hatte so noch genügend Zeit, sein Pferd noch mal richtig anständig einzustellen. Kopf von Karpus zu Karpus gezerrt, Galopp- Halten Übergänge mit anschließendem Pass-Tralopp rückwärts und energischem Kickstart und diverse andere Übungslektionen aus der hohen Kunst der Reiterei wurden da geboten.

    Hatten die Damen und Herren den (zugegebenermaßen wirklich anspruchsvollen aber doch fairen) Kurs überwunden, hatten Sie auch noch mal eine Menge Zeit, ihre vierbeinigen Partner ordentlich zu korrigieren. Nicht selten wurde direkt nach der Ziellinie die Handbremse aufs letzte gezogen, ein fein gesetzter Insterburger oder die gute alte Sporen-ins-Herz Variante benutzt um dem Ärger über Fehler im Verlaufe des Parcous Luft zu machen. Im Gedächtnis Geblieben ist mir hier besonders eine bereits mit internationalen Medaillen bedachte Teilnehmerin, die in aller Seelenruhe auf einem von ihr erdachten Viereck vor der Startlinie alle Schwierigkeiten einer M-Dressur zeigte, allerdings mit Kopf zwischen den Vorderbeinen und weit aufgerissenem Pferdemaul.
    Auch schön das Pferd, das zwei Mal anhielt aufgrund von einer Unsicherheit auf dem nicht immer optimalen Geläuf in der vorangegangenen Wendung. Dieses wurde von seinem Reiter nach abläuten noch ein drittes Mal in Endgeschwindigkeit in Richtung Sprung gejagt um dann zwei Galoppsprünge vorher mit herzhaftester Handeinwirkung so gestoppt zu werden, dass es sich zusammenschob wie eine Zieharmonika. Als Dankeschön durfte es dann auch im Seitgalopp in Richtung Ausgang steppen.

    Positve Beispiele sollen hier nicht unerwähnt bleiben. Ein Markus Ehning, der nach der Ziellinie (und unwahrscheinlich schönem, harmonischem Reiten) durchpariert und am langen Zügel im Schritt die Bahn verlässt, ein Jens Fredriksson, der vor lauter Freude über seinen Nuller fast vom Pferd fällt und sich lediglich totlacht, ein Philipp Weishaupt, der den Eindruck einer lässigen Trainingsrunde hinterlässt, ein John Kerry und ein Jeroen Dubbeldam, die ihre Pferde nach dem Umlauf erst mal am Eingang grasen lassen. Ein Rolf Moormann, der eine hektische Acorte in aller Ruhe abspannt; Ein Hendrik von Eckermann, der seinem an diesem Tag anscheinend leicht überforderten Pferd im Parcours zwar alles abverlangt, es danach aber sofort lobt und mit den Zügeln an der Schnalle erst einmal den Gurt lockert.
    Schöne Bilder, aber leider die Minderheit.

    Was will ich damit sagen?

    In unserem schönen Sport ist anscheinend die Weiterentwicklung der öffentlichen Wahrnehmung und der Medienwelt noch nicht angekommen.
    In Zeiten von Web-TVs mit live-Übertragung und online Ergebnisdiensten sind auf jeder Katzenkirmes die Reiter bemüht, schöne Bilder abzuliefern, funktionierts mal nicht, hebt man die Hand, denn ein schlechtes Ergebnis steht für die Ewigkeit im Netz.
    Nicht so im großen Sport. Wissen die Teilnehmer denn nicht, dass sie sich in der Arena auf der großen öffentlichen Bühne befinden?
    Haben die nopch nie die Trailer für Reitturniere im Fernsehen gesehen, Zusammenschnitte von fiesen Stürzen, hervortretenden Adern, aufgerissenen Mäulern, aus denen die Zunge von Ohr zu Ohr fliegt?
    Mein Apell: Diese Leute haben eine Verantwortung und zwar für den Sport, die Zucht und die ganze Branche!!!
    Hätte ich als Kind diesen großen Preis gesehen, hätte ich meine Mutter nicht gebeten mir ein Springpony zu kaufen, sondern eher um einen IsiAndaHafi um ins Gelände zu schuckeln...
    Die Stimmen: "Man tut nur das, was erlaubt ist", kenn ich zu genüge; aber da stellt sich doch die Frage nach dem gesunden Menschenverstand!!!!
    Nur weil ich drei Kilo Aluminium ins Pferdemaul schnallen darf, bzw. das nicht ausdrücklich verboten ist, muss ich es doch nicht tun!!!
    Wenn ich mein Pferd nicht lenken kann, dann übe ich das zu Hause!!!
    Was ich auf dem Abreiteplatz nicht geschafft habe, krieg ich in der Vorbereitung im Parcours doch auch nicht hin...?!
    Wenn meine Runde nicht so lief wie vorgestellt, korrigiere ich draußen oder übe mehr bis zum nächsten Mal!!!
    Eine Selbstverständlichkeit auf jedem ländlichen Heckenfest, bei den großen nicht "en vogue" so scheint es mir...

    Das System krankt, und wenn sich nicht bald etwas ändert, ist unser Sport todgeweiht.
    Schlechte Bilder im Parcours erzeugen schlechte Presse. Schlechte Presse erzeugt weniger Fernsehzeit und schlechte Grundhaltung in der Allgemeinbevölkerung. Geringere Fertnsehzeiten senken die Wahrnehmung in der Bevölkerung. Geringere Wahrnehmung senkt die Zahl der reitenden Kinder. Sinkende Zahlen reitender Kinder senken die Zahl der verkauften "normalen" Pferde. Ein geringerer Markt für die normalen senkt die Bedeckungen. Abbauen tun aber nur die, die rechnen, häufig die Züchter mit wirklichen Qualitätspferden.
    Der Spaß endet dann damit dass nur noch Pferde Marke "Mutter:Wald und Wiesenliesel Vater: toller schwarzer Hengst" produziert werden und Produkte der bekannten Großproduzenten. Daraus folgt eine schwindende Qualitätsdichte in der Spitze und somit auch weniger Material für die lustigen Kollegen vom großen Preis.
    Wollen wir das? Können wir uns das leisten? Ist unser Sport tatsächlich so elitär und geldgesteuert, dass uns das gemeine Volk am Allerwertesten vorbeigeht?

    Wenn ja, Prost Mahlzeit.

    Wenn nein, ist es dringend an der Zeit etwas für die Öffentlichkeitsarbeit zu tun. Der Partner Pferd muss wieder mehr in den Vordergrund, sowohl Reiter als auch Offizielle müssen sich überlegen, was von welcher Seite zu einem schöneren Sport beigetragen werden kann.

    Ich weiss, das ich mit meiner Stimme nicht viel ausrichten kann, trotzdessen werden meine Überlegungen nach Übersetzung an die FEI gehen, die FN darf das ruhig auch mal zu lesen bekommen und vielleicht auch eine Reitervertretung.
    Ich bin weiss Gott weit weg von jeglicher Wendyfraktion und versuche mit Hilde logischer Argumentaion ein wenig meinem Ärger Luft zu machen, und jeder den man damit erreicht oder den man zum Nachdenken anregt ist ein Gewinn für mich, für den Sport, und nicht zu letzt auch die Pferde...

    Just my two cents...

    Paradox
    www.schulze-lefert-pfer.de
  • leeloo
    PREMIUM-Mitglied
    • 20.01.2007
    • 717

    #2
    Danke für den schönen Text. Dem ist nichts hinzuzufügen.
    Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

    Kommentar

    • Neuzüchter
      • 09.04.2003
      • 2149

      #3
      guter Vorschlag ich bin dabei

      allerdings so semienthusiastisch

      ... wenn ich schon auf einem ländlichern Turnier drei Richter ansprechen muss um ein blutendes Pferd vom Platz zu schicken.
      Auch Freizeitpferde sin Profis!

      Kommentar

      • herzensdiebin
        • 10.12.2011
        • 1031

        #4
        Schließe mich leeloo an!

        Vielen Dank für diese klaren Worte!

        Kommentar


        • #5
          Leider wahr.
          Nur nutzt es nicht viel , seine Eindrücke nur hier zu schildern.
          Man muss es den Reitern direkt und deutlich sagen.
          Und zwar da wo es weht tut, nämlich am Geldbeutel.
          Sol ange argumentiert wird, dass Hansi Dreher, Uli Kirchhoff und Nick skelon schon wissen, was sie tun, wenn sie mit Schlaufzügen springen...
          So lange die Fan-Gemeinde mit Begeisterung die SM-Leder-Eisen-Ausrüstung erwirbt ....

          So lange wird man auch die Betreuer in einem A* dumm anreden müssen, wenn mit Schlaufzügel abgeritten wird.
          Zuletzt geändert von Gast; 20.07.2013, 21:33.

          Kommentar


          • #6
            Abgesehen davon, hab ich mir heute, auf einem ländlichen Turnier ernsthaft überlegt, ob ich für diese Kundschaft eigentlich weiter Pferde züchten möchte.

            Kommentar

            • Pani
              • 22.07.2008
              • 1367

              #7
              Zitat von caspar Beitrag anzeigen
              Abgesehen davon, hab ich mir heute, auf einem ländlichen Turnier ernsthaft überlegt, ob ich für diese Kundschaft eigentlich weiter Pferde züchten möchte.
              Ja,so gehts mir auch öfters.
              Es fühlt sich beklemmend an Pferde zu züchten mit denen dann so verfahren wird.
              Eine Frage der ethischen Vertretbarkeit....
              www.pferdevonTroestlberg.at

              Kommentar


              • #8
                Zitat von caspar Beitrag anzeigen
                Abgesehen davon, hab ich mir heute, auf einem ländlichen Turnier ernsthaft überlegt, ob ich für diese Kundschaft eigentlich weiter Pferde züchten möchte.
                Dann dürfte ein verantwortungsvoller Züchter aber seine Jungpferde nur an persöhnlich sehr gut bekannte Reiter verkaufen. Und was wäre, wenn dieser Reiter dann nach einem Jahr das Pferd an einen Händler verkauft, da haste dann keinerlei Einfluß mehr drauf, bei wem das Pferd letztendlich landet.
                Außerdem kannste den Leuten nur vor den Kopf gucken.

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                • gut-stavenow
                  • 09.12.2008
                  • 359

                  #9
                  ob die fei das schreiben wohl interessiert bei der chefin ?
                  so lange es den sponsoren egal ist, wie geritten wird, ändert sich ja doch nichts und die richtig gut dotierten turniere finden doch inzwischen im ausland statt und haben sponsoren, denen das wohl der pferde eher am a.... vorbei geht.
                  stute von don crusador x matcho

                  Kommentar

                  • Elke
                    • 05.02.2008
                    • 11703

                    #10
                    Nicht umsonst wurde mir mal von einem bekannten Chef einer Pferdeklinik gesagt, dass ich mit meiner 11-jährigen Stute ja schon ein Pferd weit über dem heutigen Durchschnittsalter hätte, denn das läge bei 7,7 Jahren.

                    Früher waren die pferde ab 10, 11 oder 12 Jahren auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, heute gehen sie schon mit dem Mindestalter die höchstmöglichen Prüfungen.

                    Zeit ist Geld und Geld regiert die Welt, leider ist für viele Menschen das Pferd "nur" Sportgerät und nicht mehr langjähriger Partner.

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                    • Fife
                      • 06.02.2009
                      • 4316

                      #11
                      Zitat von Neuzüchter Beitrag anzeigen
                      guter Vorschlag ich bin dabei

                      allerdings so semienthusiastisch

                      ... wenn ich schon auf einem ländlichern Turnier drei Richter ansprechen muss um ein blutendes Pferd vom Platz zu schicken.
                      wenn man als Zuschauer so was öfter macht, werden evtl auch mal Verantwortliche aufwachen !?

                      Kommentar

                      • Paradox4life
                        • 01.09.2008
                        • 2455

                        #12
                        Ich gehe in diesem Beitrag ganz bewusst nicht weiter oer tiefer in die Materie. Mir ist bewusst, das da noch ein Rattenschanz hinten dran hängt, die Thematik Abreiteplatz oder auch ländliche Reiterei habe ich gar nicht beleuchtet, das wäre ein zu weites Feld um das in einem Beitrag abzuhandeln. Mir ging es hier ganz bewusst um einen Perspektivwechsel. Ich war als ganz normaler Zuschauer vor Ort, ohne Beteiligung. Diese Bilder die ich sah, sehen ganz viele andere LEute ohne pferdischen Hintergrund auch, und die werden davon definitiv abgeschreckt, und das ist ein Riesen Problem. Nicht mehr und nicht weniger wollte ich hier zum Ausdruck bringen. Mir ist wohl bewusst, dass diese meine Beobachtungen und Gedanken wohl keine große Auswirkung haben werden, dennoch werde ich sie deswegen nicht für mich behalten!
                        Ich bin der Meinung, dass jeder Moment des Nachdenkens den man anregt ein großer Erfolg ist, wichtig ist, dass wir alle dranbleiben und nicht den Mut verlieren. Wenn wir nach dem Motto handeln "Passiert ja eh nix, also resignier ich gleich" haben wir schon verloren. In diesem Sinne, Frisch Voran
                        www.schulze-lefert-pfer.de

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                        • Fife
                          • 06.02.2009
                          • 4316

                          #13
                          Zitat von Paradox4life Beitrag anzeigen
                          Ich bin der Meinung, dass jeder Moment des Nachdenkens den man anregt ein großer Erfolg ist, wichtig ist, dass wir alle dranbleiben und nicht den Mut verlieren. Wenn wir nach dem Motto handeln "Passiert ja eh nix, also resignier ich gleich" haben wir schon verloren. In diesem Sinne, Frisch Voran
                          Das ist das Wesentliche. Nicht aufgeben. Packt den Arsch in die Hose und sprecht Mißstände offen an.

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                          • gina
                            • 06.07.2010
                            • 1857

                            #14
                            Das ist das Wesentliche. Nicht aufgeben. Packt den Arsch in die Hose und sprecht Mißstände offen an.
                            dazu müsste man allerdings selektiv vorgehen und pauschalurteile vermeiden.......

                            einen skelton mit dreher in einen topf zu schmeissen ist ebenso
                            sinnbefreit wie
                            pauschal ein gebiss wie eine kandare anzuprangern
                            oder
                            zu vergessen, dass in der aussenwirkung armselige freizeitpferde mit resigniertem gesichtausdruck befreit von jeder eigeninitiative auch kein gutes bild abgeben.........

                            mir ist eine kandare in der hand eines michel robert über 1,50 er springen jedenfalls 1000x mal angenehmer fürs auge wie ein stundenlang auf der vorhand latschendes etwas, dass resigniert den schädel hängen lässt und mit den augen furchen in den sand zieht.


                            die aussenwirkung ist eine seite der medaille, die andere ist die eigene reflexion was wirklich pferdegerecht ist.
                            ein blick in das gesicht und das auge, die präsenz einer pferdepersönlichkeit bringt dies ans tageslicht.....

                            nicht alles was auf den ersten blick gut scheint ist auch gut - fürs pferd

                            Kommentar


                            • #15
                              Das ist wohl das Haptproblem beim Pferdesport: Es ist dem Laien nicht möglich Tierquälerei sicher zu erkennen. Das kann ihm auch nicht in ein paar Worten vermittelt werden. Der sieht nur Metall im Maul und Sporen an den Füßen = Folterwerkzeuge.
                              So viel Hintergrundwissen, wie zur sicheren Beurteilung der Reitweisen notwendig ist, eignet sich manch Hobbyreiter mit 30 Jahren Pferdeerfahrung nicht an! Die schauen auch zu, wie eine S. Iklé ihr Pferd traktiert und reden von Harmonie, bzw. von anerkennenswertem Tierschutz, weil sie mit ihren Pferden nicht mit nach Hongkong fliegt, weil es dort zum reiten zu warm ist. (http://www.reitsport-nachrichten.de/...-gibt-auf.html)

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                              • gina
                                • 06.07.2010
                                • 1857

                                #16
                                Die schauen auch zu, wie eine S. Iklé ihr Pferd traktiert und reden von Harmonie, bzw. von anerkennenswertem Tierschutz, weil sie mit ihren Pferden nicht mit nach Hongkong fliegt, weil es dort zum reiten zu warm ist. (http://www.reitsport-nachrichten.de/...-gibt-auf.html)
                                danke dir ;-)

                                genau darum gehts
                                aktuell der tierschutzfall wie er hier im forum auch besprochen wird

                                wirklich im sinne des tierschutzes handeln auch immer per einzelfallentscheidung
                                das verbessert die aussenwirkung und bringt struktur in den reitsport

                                allerdings ....um ganz ehrlich zu sein, halte ich den spielraum relativ gering der sich ergibt wenn wir über das reiterliche monopol in warendorf reden
                                unter dem dach dieser vereinigung wurde und wird verschleierung, ignoranz und das erfüllen von sachzwängen ja perfektioniert....

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                                • Pani
                                  • 22.07.2008
                                  • 1367

                                  #17
                                  Zitat von Annemarie Beitrag anzeigen
                                  Dann dürfte ein verantwortungsvoller Züchter aber seine Jungpferde nur an persöhnlich sehr gut bekannte Reiter verkaufen. Und was wäre, wenn dieser Reiter dann nach einem Jahr das Pferd an einen Händler verkauft, da haste dann keinerlei Einfluß mehr drauf, bei wem das Pferd letztendlich landet.
                                  Außerdem kannste den Leuten nur vor den Kopf gucken.
                                  Das ist ja das Problem.
                                  Ein Hund bleibt eher sein ganzes Leben lang bei seiner Familie,bei einem Pferd ist das wieder anders....
                                  www.pferdevonTroestlberg.at

                                  Kommentar

                                  • Paradox4life
                                    • 01.09.2008
                                    • 2455

                                    #18
                                    Wie gesagt: ICh weiss dass auch woanders nicht alles toll abläuft und ich weiss auch dass in richtiger Hand die von mir angeprangerte ewaffnung kompetent eingesetzt eine freundliche Kommunikationsverstärkung ist. Ich habe auch nicht alle Pferde in meinem reiterlichen Leben mit einfach gebrochenem Gebiss und ohne Sperrriemen geritten.
                                    Das soll aber in keinster Weise meinen Punkt vernebeln: Diese von mir zum ersten Mal so wahrgenommene Aussenwirkung unserer Top-Reiter wird doch den "normalen" Zuschauern auch auffallen. Und das ist ein riesen Problem für unseren Sport! Ich liebe die Reiterei, insb. den Springsport, aber wenn alle so weitermachen wie bisher, wird es ihn bald aus o.g. Gründen nicht mehr geben...
                                    Auch die Sponsoren investieren by the way bei nachlassender Öffentlichkeit irgendwann lieber in Rennwagen als in hafergesteuerte 1PS-Maschinen.
                                    Eine Zukunftsvision die ich nicht erleben möchte, denn das Ende des Sports ist das Ende der Zucht, ist das Ende einer ganzen Branche...
                                    www.schulze-lefert-pfer.de

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                                    • #19
                                      Schon die Tatsache dieser Diskussion bringt uns hier weiter.
                                      Bitte nicht falsch verstehen, ich halte Leute wie Hansi Dreher oder Nick Skelton nicht für böse Menschen, weil sie tun, was sie tun.
                                      Dieser Job ist so hart, es ist so schwer die Erwartungen der Aussenstehenden zu erfüllen.
                                      Um Geld zu verdienen und sein Auskommen zu haben kann man sich keine ethischen Bedenken leisten.

                                      Das Problem liegt in der die Stars umgebenden Entourage .

                                      Das Fußballspieler Syndrom tritt auch hier auf.
                                      Nur sind halt hier noch andere Lebewesen beteiligt

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                                      • #20
                                        Habe ein Buch: St.Georg Almanach von 1964, Olympiade Tokio u.A.
                                        Da sind auch manche unschöne Bilder drin, ein Springreiter, der große Hermann Schridde, mit total zusammengezogenem Pferd auf dem Abreiteplatz. Auch vor 50 Jahren wurden die Pferde mit Schlaufzügeln "gefügig" gemacht.
                                        In den 9 ziger Jahren war ich öfters mal bei Debbie Winkler im Stall, auch der alte HGW setzte sich gelegentlich noch mal auf ein Pferd, nur mit Schlaufzügeln wie selbstverständlich.
                                        Auch Debbie benutzte die Schlaufies täglich.
                                        Es soll doch wirklich keiner glauben, daß die alten Heroen zimperlich waren. Oder wer war vor 30 Jahren in Dortmund in der Abreite-Halle ? Bei dem Hugo Simon waren sie IMMER drauf, bei vielen anderen internationalen Reitern auch, und dann auch richtig stramm angezogen.
                                        Oder hat jemand von euch mal Thomas Frühmann beim Training beobachtet ? Der war wirklich brutal.
                                        Vor 40 Jahren in meinem ersten RV, hatte ein Reiter die Halle morgens zwei Stunden für sich gemietet, der Mann ritt S-Dressur national, die Türen waren verschlossen. Ich konnte aber dennoch manchmal zuschaun'. Der war sicher auch nicht zimperlich mit seinen Pferden, obwohl eigentlich "nur"Hobby-Reiter. Er wollte halt zur DM eine Platzierung bekommen.

                                        Bei wem ich es mir allerdings garnicht vorstellen kann, daß er seine Pferde im Training brutal zusammengeknallt hat, ist Dr.Reiner Klimke. Auch wenn die Hallen-Türen manchmal verschlossen waren. Ich denke er hatte in Münster und Umgebung wahnsinnig viele Fans, die einfach nurmal zuschaun' wollten, irgendwie Unruhe in die Halle brachten. Ich kann mich noch genau an Reiner Klimke und den jungen Ahlerich erinnern.

                                        Im St.Georg von 1/2004 die Aussage von Ingrid Klimke was ihr Vater von Schlaufies hielt:" Mein Vater hielt es für einen Aberglauben, dass der Schlaufzügel zum Erfolg führt. Er sagte immer: "Reit lieber zehn zusätzliche Trab-Schritt-Übergänge auf dem Zirkel, das bringt viel mehr !" So blieb mir nichts anderes übrig , als mit Geduld und Spucke zum Ziel zu kommen - und ich habe es immer erreicht! "

                                        Warum zählt Ingrid Klimke jetzt zu den besten AusbilderInnen und ReiterInnen hierzulande und sogar weltweit ?

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