Selbstausbildung vs. Profiberitt

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  • Sabine2005
    • 17.06.2005
    • 7791

    #41
    @ Angel

    In BW oder Bayern hätte ich sogar meine Anlaufstellen wo ich es mir vorstellen könnte.

    Da war ich bei einem Ausbilder absolut beeindruckt, wo ich dort eine Reitstunde auf einem seiner Hengste bekam den ich unter seinen Anweisungen wirklich mit dem kleinsten Finger reiten konnte.
    Auch Lektionen, die ich so sonst nicht reiten kann mangels meiner Ausbildung.

    Bin danach noch prompt gefragt worden, ob ich noch einen reiten möchte - noch ein Hengst, wieder die absolute Leichtigkeit hier Lektionen zu reiten mit wirklich tollem Unterricht.

    Und nach dem zweiten Pferd, bin ich sogar noch direkt auf den 4 jährigen Nachwuchshengst draufgesetzt worden, der auch eine Ruhe versprühte, Spaß an der Arbeit hatte und ich auch das Gefühl hatte, der hat Spaß mir die Sicherheit mitzugeben.

    Das waren 3 Pferde, wo ich mir echt gedacht habe "Mensch Sabine, was kannst Du vielleicht nicht doch noch alles lernen und umsetzen, wenn Du unter Dir nur so ein fein ausgebildetes Pferd hast!"

    Aber so seit weg, wo man dann doch gar nicht aktiv dran beteiligt ist (im zusehen!), da habe ich einfach Skrupel.

    Dafür höre ich doch zu sehr wie auch hier Leute berichten wie toll es hier und da ist und realistisch gesehen kommen die auch von weiter weg und haben ihr pferd dort einfach nur eingestallt und bekommen von dort doch gar nichts mit! Ich weiß doch, welche Pferde teilweise nur über den ganz normalen Reitschulbetrieb "ausgebildet" worden sind und da doch überhaupt kein Bereiter im Sattel gesessen hat!

    Im Augenblick (ich habe ja noch gut 1,5 Jahre Zeit zum suchen) tendiere ich eher zum Teil-Profi-Beritt.
    Zum einen glaube ich, daß dann unterm Strich dann öfter jemand im Sattel sitzt als bei Vollberitt. Außerdem kommt mir die gepflegte Longierarbeit in den Ställen zu kurz und das möchte ich dann in der Woche wohl lieber unter Eigenregie mit Absprache des Ausbilders machen.
    Weiter bekomme ich dann mit, wenn vielleicht eine Ruhepause mal nötig wäre um das Erlernte sacken lassen zu können, bzw bin ich auch einer, der Krankenphasen ruhig mehr Zeit gibt zum ausheilen und bei der Aufbauphase der Muskulatur dann gerne wieder selber tätig werde.

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    • Fife
      • 06.02.2009
      • 4403

      #42
      Sabine, du hast wie gewünscht eine PN.

      Das das evtl anders ausfällt als der mainstream ist bei mir dahingehend zu erklären das ich mich dem VS-Lager zugehörig fühle.
      ( wie Caspar auch)

      Kommentar

      • Suomi
        • 04.12.2009
        • 4285

        #43
        Zitat von Fife Beitrag anzeigen
        Das das evtl anders ausfällt als der mainstream ist bei mir dahingehend zu erklären das ich mich dem VS-Lager zugehörig fühle.
        ( wie Caspar auch)
        erzähl mal... ich würd's auch gern wissen...

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        • Irislucia
          • 22.11.2008
          • 2519

          #44
          Zitat von Sabine2005 Beitrag anzeigen
          Geht Ihr in der Ausbildung bei einem Otto-Normal-Durchschnittspferd mit der selben Begeisterung dran wie bei einem Pferd dessen Bewegungspotenzial höhere Ebenen zu hoffen läßt ?
          Ich musste mal in einem Dressurstall einen Norweger anreiten. Die Wortwahl zeigt schon, ich empfand es als echte Strafe dieses büffelige kleine Tier arbeiten zu müssen. Der hieß zu allem Überfluss auch noch Goofy.
          Innerhalb kürzester Zeit wieherte mir das blöde Tier doch tatsächlich vor dem Reiten schon aus der Box zu (obwohl ich ihm garantiert nie wohlgesonnen war oder Leckerchen dabei hatte!). Aber -man glaubt es kaum- das Pferdchen mauserte sich auch unterm Sattel zum Musterschüler und war definitiv einer der fleißigsten und sensibelsten meiner damaligen Youngster. Nach ein paar Wochen Arbeit sagte sogar eine unserer Dressur-Zicken mit Nobel-WB, dass der Kleine sich richtig gut gemacht hätte. Wirklich erstaunlich!
          Die Episode ging so weit, dass ich den Zausel grundsätzlich als letztes Pferd des Tages geritten bin, weil ein schöner Abschluss des Tages damit vorprogrammiert war. Der war einfach nie schlecht drauf. Am Ende mochte ich ihn kaum gehen lassen. Ein toller Kerl!

          Gewisse Vorbehalte sind also nicht ausgeschlossen, aber es liegt weniger an der Rasse als an der Persönlichkeit des Tieres, ob das Anreiten Spaß macht.
          www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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          • Fife
            • 06.02.2009
            • 4403

            #45
            @ irislucia,

            da hats ja hoffentlich zum Abbau von Vorurteilen geholfen :-)
            Zuletzt geändert von Fife; 28.08.2012, 19:50.

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            • Greta
              • 30.06.2009
              • 3924

              #46
              Was fuer eine nette Geschichte!!!

              Mein Senf dazu... Such dir einen netten Anreiter. (und zwar nicht die gaengigen, die das 0 8 15 System mit allen 3GG und Freispringen durchziehen fuer die SLP...
              Es gibt auch welche die ohne Ausbinder auskommen und mit den jungen Pferden ins Gelaende gehen...
              Die zb ueben von einer Gruppe wegzureiten und den Stillstehen beim Auf und Absteigen wichtiger ist als zusammengezogenes Strampeln..
              Dort laesst Du Ihn ein paar Monate und holst Dein Pferd nach Hause.
              Du hast ja selber gesagt, du bist eine erfahrene Reiterin. Dh du solltest dann in der Lage sein alles mit Deinem Pferd machen zu koennen..
              Geh einfach mit Ihm um, (schrittausritte, viel zeigen usw.) Junge Pferde lieben das und es baut eine tolle Bindung auf.
              Dann machst Du die weitere Ausbildung von Euren individuellen Fortschritten abhaengig..
              Vor 4 oder 5 wuerde ich eh nichts gravierendes trainieren...

              Genauso machen wir das grade mit unseren jungen Stuten und es macht unheimlich Spass!!!
              Allegra von Flake aus der Amica

              Kommentar

              • Sabine2005
                • 17.06.2005
                • 7791

                #47
                Ist immer einfach gesagt mit dem "Such Dir.....".

                Zwischen Wahrheit und Wirklichkeit liegen bekanntlich Welten - inkl. "Freundschaftsempfehlungen"

                Kommentar

                • Shalom
                  • 28.05.2009
                  • 839

                  #48
                  Den Unterschied zwischen selbst ausgebildeten und professionell ausgebildeten Pferden merkt man vor allem an den Kleinigkeiten, die aber in letzter Konsequenz gerade entscheidend sind.

                  Ich kenne eine Amateur-Reiterin, die immer selbst ausgebildet hat und erfolgreich bis M geritten ist. Ihre Pferde lassen sich recht leicht nachreiten, wenn man ihre Anweisungen beachtet, die beispielsweise dahin gehen, dass man etwa den rechten Zügel nicht richtig annehmen darf, weil das Pferd nie wirklich gelernt hat, ihn anzunehmen. Das ist für mich eine Ausbildung auf Kompromiss, die durchaus geeignet sein mag, wenn man das Pferd ausschließlich für sich selbst nutzen möchte.

                  Persönlich würde ich mein Pferd soweit möglich ab einer gewissen Klasse immer lieber von einem Profi mit ausbilden lassen. Anreiten und die ersten Schritte bis etwa Reitpferde-/Dressurpferde-A-Niveau habe ich bisher selbst gemacht und würde das auch weiterhin tun. Andere Reiter haben mir häufig bestäigt, dass sich das auch super nachreiten ließ. Mein jetziges Pony wurde vor einiger Zeit während meines Urlaubs von einer anderen Reiterin geritten, die begeistert von ihm und der bisherigen Ausbildung war und das Pony gleich als absolutes Traumpferd bezeichnet hat, weil alles auf Anhieb super funktioniert hat.

                  Persönlich merke ich jedoch, dass ich bereits auf dem jetzigen Stand - Dressurpferde-A - an einer Grenze angekommen bin, weswegen ich seit einigen Wochen mehr oder weniger regelmäßig zu einer absoluten Profi-Ausbilderin fahre.

                  Die Fortschritte zeigten sich nahezu sofort: Das Pony nimmt den Schenkel besser an, hat mehr Vorwärtsdrang, lässt sich geschlossener reiten und zeigt sich daher ausdrucksstärker. Es tritt gleichmäßiger an beide Zügel heran, läuft weniger über die Schulter weg, ist ausbalancierter und in sich gerader als zuvor. Die Längsbiegung fällt leichter.

                  Dies alles war auch vorher keine Katastrophe, hat sich aber nunmehr wahnsinnig verbessert. Mir ist eine wirklich korrekte Ausbildung wichtig. Ich möchte möglichst wenig Kompromisse eingehen und möchte vermeiden, dass das Pony nur mit Spezialanleitung nachgeritten werden kann.

                  Meiner Meinung nach lohnt sich der Beritt zu 100%. Ich möchte nicht mehr auf die junge Dame verzichten müssen und würde ihr das Pony ohne mit der Wimper zu zucken auch unbeobachtet für längere Zeit anvertrauen.

                  Mein persönliches Fazit: Die Ausbildung durch einen Amateur ist durchaus möglich, auch bis in höhere Klassen. Im Gegensatz zu wirklich gutem Profiberitt ist sie aber weniger reell und führt häufiger zu Pferden, die eben nicht ohne Bedienungsanleitung von jedem nachgeritten werden können, weil in der Ausbildung Kompromisse eingegangen wurden.
                  http://www.magazin-pferderecht.de

                  Foto Avatar: http://pony-royal.magix.net/

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                  • dissens
                    • 01.11.2010
                    • 4063

                    #49
                    Und wenn ich jetzt Greats Posting aus dem Parallelfaden hierher ziehe:
                    Zitat von Greta Beitrag anzeigen
                    Jeder der (...) Profis hat eine funktionierende Methode (System), die fuer die meisten Pferde zutrifft. Da sie viel beschaeftigte Berifsreiter sind, werden sie bei Ausnahmen sich nicht hinstellen und wochenlang ueber andere Methoden nachdenken.. Finde ich uebrigens vollkommen ok.
                    Dh wenn ein Pferd nichtins Schema passt, hat es Pech gehabt.. Die Zeit sich auf Pferde wirklich individuell einzustellen haben Profis nicht.. da ist der Besitzer gefragt inwieweit er an sein Pferd glaubt...
                    Ein Pferd ist ein Lebewesen, deshalb ist jede Ausbildungsmethode eben nicht immer 100% funktionabel
                    hm ...
                    Das ist jetzt auch nichts, was mich dazu bringen würde, ausgerechnet MEIN Pferd zum Profi zu stellen.
                    Ich will doch, dass mein Pferd gemäß SEINEN Voraussetzungen und Talenten gefördert wird und nicht nach dem, was dem Bereiter als Methode vorschwebt.

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                    • Lisa83
                      • 04.02.2005
                      • 1172

                      #50
                      Ich möchte meine 2j im nächsten Jahr selber anreiten, einfach weil sie noch nie schlechte Erfahrungen gemacht hat und ich sie deshalb ungern aus der Hand geben möchte. Sie vertraut mir total, ich denke das ist schon mal ne gute Vorraussetzung.
                      ABER, ich hatte vor 2 Jahren einen schweren Reitunfall, also wenn sie - wider Erwarten - frech sein/werden sollte dabei, dann muss ich das machen lassen. Weil noch nen schwerer Sturz und es wär vermutlich vorbei mit Reiten. Das kann auch auf Älteren passieren, klar, aber bei Jungen ist das Risiko noch größer.
                      edit: ich hab meine Prinzessin (die Mutter der 2j.) übrigens aus einem Handelsstall übernommen (sollte verkauft werden, war aber VÖLLIG über der Uhr, ich hab sie dann erst geritten und dann gekauft, weil ich sie so lieb gewonnen hab und auch nicht wollte, dass ihr sowas wie dort vllt nochmal passiert!) da reiten die auch "professionell" an, aber DAS würd ich nem Pferd NEVER EVER antun!!!

                      @Sabine, hatte dir ne Mail geschrieben, ist die angekommen?
                      Zuletzt geändert von Lisa83; 29.08.2012, 10:04.
                      Ein Pferd ist immer nur so gut wie man es behandelt.

                      Avatar: "Chaoli" von Colbert GTI - Acasino - Acord I *16.2.2010

                      http://nienni.oyla20.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi

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                      • Finy
                        • 14.02.2006
                        • 1975

                        #51
                        ich weiß nicht warum manche das Wort "professionell" immer mit SCHLECHT und NICHT PFERDEGERECHT gleichsetzten??? Ich hab 3 Jahre bei einer bekannte Jungpferde-Championatsreiterin mitgeritten, war unterem auch oft Bodenpersonal fürs Anreiten. Alle Pferde haben da vertrauensvoll mitgemacht, sie wurden genauso mit Hüpfübungen, rüberlegen und eben der individuell nötigen Zeit die Sie zum ersten Mal Aufsitzen brauchten auf die Arbeit vorbereitet, wie man es auch als "Amateur" machen würde /sollte. Keines der Pferde war über der Uhr, hatte gesundheitliche Probleme, oder wurde zum "Verbrecher"...alle die,die in die richtigen Hände gelangten gehen im großen Sport UND sie waren von jedem, der ein bißchen Ahnung von jungen Pferden hatte nachzureiten. OK...es gab keinen Druck von den Besitzern, weil es größtenteils eigene Pferde waren, aber eigentlich ist der Druck ja dann noch größer, weil der Unterhalt dann aus der eigenen Tasche bezahlt wird..genauso der Arbeitsaufwand!!! Sprich das alles funktioniert dann nur über den GUTEN Verkaufspreis, den wiederum erzielt man auch auf qualitätvollen Pferden nur, wenn sich die potenziellen Käufer auf den Pferden sofort wohlfühlen! Derjenige der sein Pferd zur Ausbildung gibt legt fest, was das Pferd können soll und wie lange es dafür brauchen "darf".

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                        • Suomi
                          • 04.12.2009
                          • 4285

                          #52
                          @Finy - da haben wir dieselbe Meinung!

                          Ich möchte dir jetzt nichts unterstellen, @Lisa83 - aber ich denke, genau DAS - wenn's nicht läuft, DANN kommt der Bereiter beim Anreiten ins Spiel - ist etwas, das viele Bereiter gar nicht mögen. Sprich das Pferd ist bereits "versaut", oder hat seine Erfahrungen gemacht... und SOWAS ist für einen Bereiter viel schwerer zu händeln als wenn das Pferd frisch und unbedarft, evtl. schon anlogiert, zu ihm kommt. Und ganz ehrlich - ich kann's verstehen!

                          Was ich am Profi (das muß jetzt nicht unbedingt jemand sein, der das beruflich macht, kann auch jemand sein, der schon zig Pferde angeritten hat) schätze, das ist die Erfahrung. Und wenn du einen Profi mit Erfahrung hast, dann hat der zwar sein grobes Schema, aber davon kann rechts und links abgewichen werden. Und so individuell auf's Pferd eingegangen werden. Wie oft hat mich mein Bereiter beruhigt, wenn Pferd z.B. mal knatischig war, mal kurz beim Galoppieren (völlig unbegründeter Weise) Gas gegeben hat... er meinte dann zu mir "Alles okay, alles im grünen Bereich, ist gar nicht schlimm. Das darf er zum jetzigen Zeitpunkt der Ausbildung". Nun stell ich mir Lieschen Müller vor, die selbst ihr Pferd ausbildet und keine Erfahrung mit jungen Pferden hat: die macht sich bei sowas schon Gedanken, bekommt Angst, ändert die Art ihrer Ausbildung usw. Genau das "Alles okay, alles im grünen Bereich" hat auch mir unglaublich viel Sicherheit gegeben weil ich wußte, da ist jemand, der weiß was er tut, der macht das nicht zum ersten Mal und mein Pferd ist nicht das erste das sich so verhält. Und daher tendiere ich in Punkto Grundausbildung auf jeden Fall zum Profi.

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                          • Finy
                            • 14.02.2006
                            • 1975

                            #53
                            stimmt, der absolte Lieblingssatz aller Profis: Wir haben schon angefangen und sind auch schonmal draufgesessen! Genau an dem Punkt weiß der Profi schon..ok dann ist nun was schief gelaufen, sonst hätten die selber weitergemacht.

                            Ich denke, optimal ist es die Ausbildung UNTER ANLEITUNG EINES PROFIS selber zu übernehmen. Irgendwann fängt ja jeder mal an. Erste Erfahrungen als Bodenpersonal sind natürlich von Vorteil, man lernt die Pferde einzuschätzen bevor man sich selbst in die "Gefahrenzone" begibt.
                            Ansonsten muss man nicht S reiten um einem Pferd eine ordentliche Grundausbildung zukommen zu lassen. Man braucht einen stabilen Sitz, etwas Mut, Sattelfestigkeit und das wichtigste GEFÜHL FÜRS PFERD!

                            Der Profi erklärt einem den Weg...hält der Amateur einen Schritt für bewältigt und ist der Meinung einen Schritt weitergehen zu können holt er den Profi dazu und läßt den aktuellen Stand prüfen... gegebenfalls wird noch verbessert, oder sogar einen Schritt zurückgegangen. Ich habe in meinem Umfeld auch Leute die der Meinung waren sie könnten ihre Pferde ganz alleine, ohne jegliche Jungpferdeerfahrung, selbst ausbilden. Die größten Probleme tauchen auf wenn der Youngster mal "frech" wird. Das muss nix großes sein...z.B Pferd schlägt nach der Gerte, der Profi quitiert das SOFORT und auf der Stelle! Thema durch... der "Selbsternannte" erschrickt erst mal...hat Angst dass er über Bord geht wenn er contra gibt... der Teufelskreis ist im Gange. Pferd spürt Reiter ist unsicher und wird den Anfangs minimalen Ungehorsam mit jeder weiteren solchen Situation erlernen, bis irgendwann gar nix mehr geht. Steht ein Profi in dieser Situation zur Seite wird sich der Reiter überwinden gleich angemessen zu reagieren, oder der Profi muss kurzzeitig übernehmen.
                            Zuletzt geändert von Finy; 29.08.2012, 11:01.

                            Kommentar

                            • Lisa83
                              • 04.02.2005
                              • 1172

                              #54
                              @Suomi, dann hab ich mich entweder falsch ausgedrückt oder ich wurde falsch verstanden. Ich bin durchaus in der Lage ein Pferd ordentlich anzureiten, mache das auch nicht zum ersten Mal. Sonst würde das gar nicht erst in Frage kommen, dass ich überlege das selber zu machen!
                              Ich meinte nur, WENN das Pferd mal frech werden sollte, wie gesagt wider Erwarten, dann kann ich das eben nicht selber weiter machen. Wg meiner Gesundheit.
                              Hatte z.B. mal einen, der wurd dann 4j. frech, als er Kraft hatte, vorher immer total artig. So eine Phase kann ich nicht mehr "aussitzen".

                              Zum "professionell", ich schrieb es in "", weil ich das, wie es in diesem Stall gehandhabt wurde nicht unter professionell verstehe...
                              Mag sicher dazu beigetragen haben, dass das Pferd 3j noch völlig verwildert war, weil kaum Menschenkontakt bis dato. Trotzdem sollte man gerade ein solches Pferd nicht auf biegen und brechen (letzteres leider im wahrsten Sinne des Wortes) fertig machen (wollen). Fertig machen hat übrigens geklappt, nur nicht im Sinne von geritten sein, sondern eher die Seele des Tieres.
                              Und ich sage nicht, dass alle so sind, denn ich wüsste schon wohin ich meine geben würde, weil ich weiß, dass es dort ordentlich gemacht wird.
                              Ein Pferd ist immer nur so gut wie man es behandelt.

                              Avatar: "Chaoli" von Colbert GTI - Acasino - Acord I *16.2.2010

                              http://nienni.oyla20.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi

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                              • marquisa
                                • 08.02.2006
                                • 3410

                                #55
                                Ich kenne einige Leute,die sehr brave Youngster hatten,welche sie völlig unproblematisch auch mit wenig Jungpferdekenntnis eigenständig "angeritten" und bis zu dem Punkt: brav in allen GGa außen rum und auf den Zirkel abwenden bringen konnten.
                                Da waren durchaus Reiter dabei,die man vom Ausbildungsstand ehr als schwach bezeichnen würde.
                                Gegebenenfalls reicht es ihnen auch aus,ihr Pferd im Gelände händeln zu können und ein wenig Platzarbeit zu absolvieren.

                                Ich finde das völlig in Ordnung und schließlich muss jeder nach seiner Fasson glücklich werden.

                                Fast allen diesen Pferden ist jedoch eins gemein:

                                Sie sind weder korrekt am Bein,sprich an der vortreibenden Hilfe,noch korrekt über den Rücken durchs Gebiss an die Hand.Von einem späteren ablösen (ich möchte hier das Wort abstoßen vermeiden) von der Hand,einem reellen leicht werden und dem Erlangen einer Selbsthaltung ganz zu schweigen.
                                Auch die Längsbiegung ist quasi nicht vorhanden,werden doch diese Pferde auch unbewusst so gut wie ausschließlich über den inneren Zügel gewendet und auch an diesem geführt.

                                Verfügt ein Reiter über einen ausbalancierten geschlossenen Grundsitz,so kann er mit kompetenter Hilfe von unten durchaus ein Jungpferd ausbilden.Dazu sollte der Ausblider das Pferd mal gefühlt haben und Willens und in der Lage sein,auf beide Individuen mit ihren ganz speziellen anatomischen Gegebenheiten und ihren individuellen Charakteren einzugehen.

                                Die Schwierigkeit besteht glaube ich eher darin,dass die guten Ausbilder eigentlich so gut wie nie Kapazitäten frei haben.Ein Berittstall,der immer Platz und Zeit hat,noch ein Pferd anzunehmen,wäre mir da suspekt.
                                In der Regel betreut ein guter Ausbilder sein Schüler- Pferd Paar über einen längeren Zeitraum,eben weil die Schüler merken,dass sie von der Ausbildung profitieren.

                                Leute,die einen Bereiter nur zum Anreiten für die ersten drei Monate suchen,stehen mit Sicherheit nicht auf der Wunschkundenliste eines guten Ausbilders und werden unter dieser Prämisse auch oft gar nicht angenommen.

                                Gute Ausbildung kostet gutes Geld.Dann kann man lieber sagen,ich nutze den Ausbilder zwei Mal pro Woche (fahr hin oder lass ihn/sie kommen) und longiere nebenbei oder reite ein wenig locker ohne Experimente.Kostet mich zwar zwischen 300 und 400.- Euro im Monat zusätzlich,ich denke aber,man ist da zig mal besser bedient,als das Pferd in einen Billigausbildungsstall zu geben,wo das Komplettpaket 550.- Euro kostet.

                                Da weiß ich doch von vorneherein,dass mein Pferd nicht jeden Tag bewegt und gegebenenfalls von den Hilfsmädchen mitgehoppelt,oder an der Longe zentrifugiert wird.

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                                • Greta
                                  • 30.06.2009
                                  • 3924

                                  #56
                                  Die guten Dressurausbilder die ich kenne, waren immer nicht so geeignet fuer das Anteiten junger Pferde...
                                  Denen wuerde ich ohne Bedenken ein A/L pferd hindtellen aber niemals ein grade angerittenes...
                                  Und genau darum wuerde ich da einen grossen Unterschied machen zwischen Anteiten und Ausbilden...
                                  Aber ich bin auch nur ein dummer Amateur.... Ach ja ich reite lieber ein Pferd welches nicht korrekt ausgebildet ist, dafuer aber grundsaetzlich koopetativ ist als ein perfekt vom Profi ausgebildetes Pferd, welches beim ersten Fehler meinerseits den Dienst quittiert
                                  Allegra von Flake aus der Amica

                                  Kommentar

                                  • marquisa
                                    • 08.02.2006
                                    • 3410

                                    #57
                                    Apropos:

                                    Ich kenne keinen einzigen "guten" Reiter, egal welcher Ausbildungsklasse,der sich nicht regelmäßig auf die Finger schauen lässt.

                                    Klar ist es schwierig,den Ausbilder seines Vertrauens zu finden.Aber ich glaube,dass es sich lohnt,zu Beginn etwas rumzufahren,gegebenenfalls Kontakt zu anderen Schülern aufzunehmen,bei deren Unterricht zuzuschauen.Und vor allem nicht ständiges Ausbilderhopping zu betreiben,sobald mal ein Problemchen auftritt.

                                    Vielleicht hat man ja neben seinem Jungpferd noch die Möglichkeit,Unterricht auf einem Lehrpferd zu nehmen,das wäre natürlich toll.

                                    Wie gesagt,wenn ich mir das Gros der sagen wir mal siebenjährigen Pferde anschaue,die in Eigenregie zusammengebastelt wurden,so sind da ca.10% dabei,die man sich anschauen und wo man von "Ausbildung" sprechen kann.Und diese 10% haben Besitzer,sprich Reiter,die schon ein wenig auf der Pfanne haben,also eigenständig min. L/M Niveau reiten können.
                                    Logisch,das brauchen sie ja auch,um das Pferd an eine Selbsthaltung und Geraderichtung annähern zu KÖNNEN.

                                    Natürlich muss es nicht immer schnell gehen,aber es ist (sprechen wir mal vom Dressurpferd) ja nur eine logische Konsequenz,dass ein Pferd nach 2-3 Jahren korrekter Ausbildung (und sei es nur 3 Mal pro Woche reiten) z.Bsp. einen Kontergalopp gehen kann,da die Grundgaloppade während dieser Zeit einfach genügend geschlossen und balanciert wurde.

                                    Sonst ist da irgendetwas schiefgelaufen.

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                                    • marquisa
                                      • 08.02.2006
                                      • 3410

                                      #58
                                      @Greta:
                                      Aber auch das zeichnet doch einen guten Ausbilder aus,er muss die Stärken und Schwächen seiner Schüler erkennen können und das Pferd entsprechend ausbilden.Und nicht zu stark machen.

                                      Er hat sowohl dem Schüler,als auch besonders dem Pferd gegenüber die Verpflichtung,dass alle Beteiligten mit Freude und bester Gesundheit bei der Sache bleiben.
                                      Nur ein Vollpfosten von Ausbilder wird aus einem Pferd den ganz großen Gang rauskitzeln,wenn der Besitzer das nicht händeln kann.
                                      Sorry,den hätte ich schon drei x in den Wind geschossen!

                                      Kommentar

                                      • marquisa
                                        • 08.02.2006
                                        • 3410

                                        #59
                                        Jeder,der überhaupt in Erwägung zieht,sich ein Jungpferd anzuschaffen muss doch so weit sein,dass er einen Ausbilder beurteilen kann.

                                        Schraubt der sich die Pferde zusammen?Wieviel hat der auf der Hand?riegt der ein Pferd an die Hand und auch wieder weg?

                                        Einfach mehrfach gucken,wie der seine Pferde arbeitet,dann kann man sich schon ein Bild machen.

                                        Bin ich als Reiter dazu nicht in der Lage,habe ich es schwer und werde wahrscheinlich einige Kröten schlucken müssen,bis ich die für mich richtige Wahl getroffen habe.

                                        Kommentar

                                        • Barbara
                                          • 20.05.2010
                                          • 324

                                          #60
                                          Zitat von Finy Beitrag anzeigen
                                          Ich denke, optimal ist es die Ausbildung UNTER ANLEITUNG EINES PROFIS selber zu übernehmen. Irgendwann fängt ja jeder mal an. Erste Erfahrungen als Bodenpersonal sind natürlich von Vorteil, man lernt die Pferde einzuschätzen bevor man sich selbst in die "Gefahrenzone" begibt.
                                          Ansonsten muss man nicht S reiten um einem Pferd eine ordentliche Grundausbildung zukommen zu lassen. Man braucht einen stabilen Sitz, etwas Mut, Sattelfestigkeit und das wichtigste GEFÜHL FÜRS PFERD!

                                          Der Profi erklärt einem den Weg...hält der Amateur einen Schritt für bewältigt und ist der Meinung einen Schritt weitergehen zu können holt er den Profi dazu und läßt den aktuellen Stand prüfen... gegebenfalls wird noch verbessert, oder sogar einen Schritt zurückgegangen.
                                          So mache ich es seit vielen Jahren mit unseren Pferden ...

                                          Wenn ein "neuer" ins Haus steht, dann kaufe ich gezielt ein junges Pferd, bei dem Gas/Lenkung/Bremse schon ein bisschen funktioniert und auf den ich micht draufsetzen und ausprobieren kann. Alle Pferde, die ich im Laufe der Jahre ausgebildet habe,
                                          - sind absolut anfängertauglich
                                          - brav im Gelände
                                          - leistungsbereit
                                          - absolut brav im Umgang
                                          - aber nicht "tot im Kopf"

                                          Und mit denen, die ich auf Turnier vorgstellt habe, hatte ich auch Erfolge. Meinen Wallach habe ich vor einigen Jahren unserer (nicht allzu stark reitenden) Azubine für die Prüfung zur Verfügung gestellt. Den hat sie nach Warendorf mitgenommen und für die Prüfung reiten dürfen. Sie hat mir im Nachhinein erzählt, dass mehrere deutlich besser reitende Prüflinge als sie (einer ritt Dressur auf S-Niveau) und auch ein Bereiter von dort ihr das Pferd sofort abgekauft hätten. Da kann ich ja nicht soooo viel falsch gemacht haben.

                                          Extrem wichtig ist halt, dass man keine Angst hat und dass man Frechheit von "Nicht-verstehen-können-was-der-Reiter-will" unterscheidet. Außerdem nehme ich immer schon so schnell wie möglich Unterricht bei einem qualifizierten, sehr erfahrenen Reitlehrer. Und reite das erste halbe Jahr oder Jahr unter der Woche nur die Reitstunde nach.

                                          Und: Wenn schon Beritt, dann aber begleitend. Was nutzt mir ein Pferd, das ich drei Monate beim Profi hatte, dann abhole und ich kann das nicht nachreiten? So geschehen bei uns am Stall ...

                                          Ok, ich reite "nur" auf ca. L-Niveau, aber ich kann sowohl in Dressur als auch im Springen ein Pferd bis auf dieses Niveau fördern.

                                          Ich finde es ehrlich gesagt von einigen Leuten hier etwas vermessen zu behaupten, ein Amateur sei grundsätzlich nicht in der Lage, ein Pferd selbst auszubilden.

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