Koppelmanagement (bei knappen Flächen)

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  • angel36
    • 18.07.2002
    • 2782

    Koppelmanagement (bei knappen Flächen)

    Ich stelle die Frage mal hier, weil es mich einfach interessiert.
    Wir haben bei uns im Pensionsstall, wo ich Einsteller bin, etwa 30 Pferde und ca. 2-3ha (genau weiß ich es nicht, die Größenordnung stimmt aber) anliegende Koppeln (vier größere, drei kleinere, bei zwei großen und zwei kleinen Gruppen).
    Im Sommer (etwa von Ende Mai bis in den Herbst, solange es trocken bleibt) stehen die Pferde ca. 9h draußen - es ist also klar, dass die Koppeln übermäßig beansprucht werden (zugefüttert wird draußen nicht). Meistens gibt es zwei Koppeln pro Herde und es wird immer mal umgestellt. Die Folgen der Überweidung sieht man natürlich allerorten, Brennnesseln, Sauerampfer und Kletten machen sich breit.

    Nun frage ich mich, wie man in dieser Situation am besten mit den Koppeln wirtschaftet, so dass wenigstens ein bisschen Gras zum Knabbern drauf steht. Ist es so, wie es jetzt gemacht wird - also ca. alle vier Wochen mal wechseln - am besten? Ich persönlich würde wahrscheinlich wechselweise jedes Jahr eine Koppel ganz ruhen lassen und "totalsanieren", also Unkraut weg, neu ansähen bzw. nachsähen.

    PS: die Pferd bekommen Futter im Stall, die Koppeln dienen rein als Auslauf und zum Knabbern. Aber deswegen kann man ja trotzdem versuchen, das beste draus zu machen.

  • #2
    Wichtig dabei ist einfach, daß die Koppeln auch gepflegt werden müssen. Also wenn die Pferde runter sind, die Übestände (Unkraut abspritzen) mulchen und abschleppen. Und dann eben zu gegebener Zeit düngen, kalken etc.
    Wenn eine Weide neu eingesät werden muß, dann muß sie mind. 1,5 bis 2 Jahre ruhen. Bei so wenig Fläche und so vielen Pferde eher keine gute Idee.

    Koppelpflege ist das A und O

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    • #3
      Wenn ich eine so kleine Fläche für so viele Pferde nutzen wollte, würde ich die voll befestigen und einen reinen Auslauf draus machen. Das bringt doch so nichts. Außer eventuell ein paar Mehreinnahmen für den TA vor Ort durch eventuelle Sandkoliken erschließt sich mir kein Nutzen daraus. Bei so einem Besatz ist es völlig illusorisch, eine intakte Grasnarbe erhalten zu wollen, es sei denn, Du wohnst irgendwo in den Hochalpen und kannst auf Moss und Flechten hoffen und das ist wohl eher unwahrscheinlich ?
      Das Problem mit dem Abäppeln hast Du so oder so, sonst zieht das Ganze auch noch einen Riesenparasitendruck nach sich. Und auf solchen Flächen fressen Pferde nur wirklich notgedrungen also aus Kohldampf 9 Stunden ohne Fressen ist für ein Pferd ja eigentlich auch nichts oder wenn sie vor Langeweile umkommen.
      Da ist es besser, einen vernünftigen Untergrund zu haben und darauf dann Heu in einer Raufe o.ä. vorzulegen. Auch sehr viel hygienischer. So ist das ja mehr ein Wohnklo. Wie haltet Ihr die Fläche denn sauber? Mit dem Mistboy oder maschinell?

      Kommentar

      • dissens
        • 01.11.2010
        • 4063

        #4
        Das bringt doch so nichts.
        Sehe ich genauso.
        Angel, um Dir die Dimensionen zu verdeutlichen: Wir haben für ZWEI Pferde an die 3 ha. Auf anderthalb davon machen wir Heu und lassen sie anschließend noch mal beweiden. Das war im letzten Jahr wegen der Witterung ganz schön knapp.
        Diese Fläche für DREISSIG (!) Pferde? Allenfalls Auslauf ...

        Kommentar

        • angel36
          • 18.07.2002
          • 2782

          #5
          Nochmal klar gesagt: ich bin Einsteller, kann also selbst nichts dran machen. Und nochmal: die Pferde müssen NICHT von diesen Koppeln leben, sie dienen als Auslauf und zum Knabbern. Das hab ich oben auch geschrieben. Ziemlicher Unterschied zu Deinem Fall, dissens, wo Du die Pferde ernähren musst von Deiner Fläche.
          Fürs Heu gibt es weitere Flächen, ebenso für Grünfutter, was dann in der Saison statt Heu gefüttert wird. Nur direkt fußläufig am Stall gibt es eben keine weiteren Flächen (jedenfalls keine, die man einzäunen könnte bzw. dürfte).

          Dass die Lage nicht toll ist, weiß ich auch. Trotzdem haben wir weder Probleme mit Koliken noch mit Würmern. Ehrlich gesagt, dafür dass unsere SB sich (zumindest soweit ich mitbekomme) praktisch gar nicht drum kümmert, sehen die Koppeln wohl noch recht gut aus.

          So ein bisschen war die Intention hinter der Frage schon, ob es sich bei diesen Verhältnissen überhaupt lohnt, Arbeit in die Koppelpflege zu stecken oder ob es sowieso hoffnungslos ist.

          PS: abgeäppelt wird übrigens nicht - die Pferde haben sich alle auf jeder Koppel ein gewisses Areal als "Klo" ausgesucht, da fressen sie auch nicht.

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          • silas
            • 13.01.2011
            • 4024

            #6
            Zitat von angel36 Beitrag anzeigen
            PS: abgeäppelt wird übrigens nicht - die Pferde haben sich alle auf jeder Koppel ein gewisses Areal als "Klo" ausgesucht, da fressen sie auch nicht.
            Aus meiner Erfahrung als Einstellerin, mit damals ähnlichen Bedingungen:

            Immenser Parasitendruck mit allen negativen Folgen und Schäden an den Hufen bleiben auf Dauer nicht aus. Erst als ich in entspanntere Verhältnisse wechselte lernte ich gesunde Hufe kennen und im ersten Jahr löste sich der Parasitendruck u. A. auch durch verschiedene Koliken!

            Gegenüber dem SB würde ich auf tägliches abäppeln bestehen, maschinell überhaupt kein Problem.
            Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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            • Furioso-Fan
              • 12.08.2004
              • 10945

              #7
              Die Geilflächen machen wieviel Prozent der 2-3 ha. aus?
              Was steht denn auf den Wiesen, werden sie nachesät, gekalkt, gedüngt?
              Was für Pferde stehen drauf? Robustponies oder auch richtige Pferde?

              Ich habe 2010 solche Koppeln übernommen. Jetzt im 3. Jahr nach hohem, teurem Pflegeaufwand (abäppeln, düngen, mulchen, nachsäen, Locher zutreten, Weidegang nur bei trockenem Wetter, manuelle Beseitung/Eindämmung des Ampfers und der Brennnesseln) bieten die Koppeln mehr als Auslauf und sind mit gutem Koppelmanagement 2x im Jahr benutzbar. Die Geilflächen sind auf etwa ein Viertel von der Hälfte zurückgefahren, ergo habe ich jetzt für 5 Pferde genau einen Hektar. Dürfte also in etwa dem entsprechen, was Ihr habt. Heu gibt es immer zu, ich würde auch meine teuren Koppeln nicht so im Verbiss haben wollen, dazu kostet mich alles zuviel.

              Kommentar

              • newbie
                • 27.02.2008
                • 2981

                #8
                Bei uns stehen insgesamt ca. 30 Pferde auf insgesamt 12 gleichgroßen Quadraten von ca. 25 mal 60 m.
                Und das je aber nur 3 Stunden am Tag.
                Gleichzeitig werden immer nur die Hälfte (also 6 Koppeln) benutzt.

                Abgeäppelt wird übrigens jede Woche. Es gibt pro Weide 2-3 Schichten wo es einen Koppelplan gibt, so dass Sonntag immer die Weide abgeäppelt übergeben wird. Der der dran ist kann es sich einteilen, ob man mehrmals abäppelt oder einmal dann komplett viel Arbeit hat und Samstag oder Sonntag alles macht.

                Es ist immer 1 voller, großer Schubkarren (von diesen richtig großen, grünen).

                Und das ist finde ich sehr wichtig.

                Und wenn jetzt in 1 Woche entwurmt wird auf der Koppel wo meiner in der Gruppe steht, wird nach 3 Tagen komplett abgeäppelt.

                Wenn auf die nächsten Weiden gewechselt wird, wird die Alte gemulcht und abgeschleppt.

                Und trotzdem ist das Gras sehr strapaziert und wächst nicht so gut wie auf den reinen Heuwiesen.

                Aber 3 Stunden sind ja auch was Anderes als 9 ...
                Avatar: Evil Kid v. Elimcalxx a.d. Mona v. Mariner/Woerlin

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                • Finy
                  • 14.02.2006
                  • 1975

                  #9
                  bei uns läuft es etwa gleich wie bei Newbie...abäppeln der Weide mind. wöchentlich, wenn abgefressen wird gewechselt. Zusätzlich können die Pferde auch noch auf die derzeit auch noch etwas grünen Winterkoppeln gestellt werden, da wird aber nach JEDER Benutzung abgeäppelt, weil diese eben von allen Pferden durcheinander genutzt werden.

                  Gemulcht wird allerdings für gewöhnlich erst mach Ende der Weidesaison, da dafür alle Zwischen-Zäune abgebaut werden müssen.

                  Kommentar

                  • angel36
                    • 18.07.2002
                    • 2782

                    #10
                    @FF: Die Koppeln werden, soweit ich das mitbekomme, eigentlich gar nicht gepflegt. Es wird also nicht gedüngt, nachgesäht, gemulcht oder sonstwas. Im Frühjahr, meist gegen Ende Mai, wenn das Gras gewachsen ist, kommen sie drauf. Im Grunde ist das auch die wichtigste Funktion: fürs Anweiden, da es den Sommer über Grünfutter gibt. Und halt eben Sommerauslauf. Das auch auf trockenes Wetter begrenzt (sprich, bei trockenem Boden).
                    Der Anteil der "verunkrauteten" Fläche (so nenn ich es mal, es wachsen inzwischen einige Brennessel-Haine), ist unterschiedlich... im schlimmsten Fall vielleicht 20%, teilweise aber auch fast nix.


                    Hufprobleme gibt es übrigens auch nicht... meine beiden laufen völlig problemlos über Jahre barhuf. Auch bei den anderen Pferden sind mir keine Probleme bekannt. Die regelmäßigen Entwurmungen des gesamten Bestandes fördern auch weiter keine Würmer zutage.

                    Der Stall liegt in einem Dorf, das weitgehend von Feldern umgeben ist. So sind nur einige wenige Flächen, die teils zu steil sind für die Maschinenbearbeitung, Koppel. Was dort wächst - keine Ahnung, was überlebt hat, halt... die Koppeln werden seit über 20 Jahren so benutzt. Nur der Stall (d.h. die Pferdeanzahl) ist mit der Zeit gewachsen.

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                    • #11
                      Ich muss da jetzt nochmal nachhaken: Inwiefern besteht ein Zusammenhang zwischen

                      Weide nicht abäppeln = Parasiten = Hufprobleme?

                      Kommentar

                      • silas
                        • 13.01.2011
                        • 4024

                        #12
                        1. gerade im direkten Umfeld von Pferdeäpfeln findet sich ein höherer Grad von Verseuchung mit Wurmlarven.

                        2. bei zuvielen Pferden auf zuwenig Fläche, können die Hufe durch Urin mürbe werden. Das fördert Strahlfäule und bei einem eventuell bereits geschädigten Huf passiert dann auch mehr, durch einwandernde Bakterien.

                        Gerade bei regnerischem Wetter, wenn die Feuchtigkeit länger auf dem Boden steht, verwandeln sich solche Ausläufe in fiese Bakterienschwemmen.
                        Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                        • falko01
                          • 07.04.2008
                          • 543

                          #13
                          Unsere Pferde werden morgens um 7.00 Uhr im Stall gefüttert. Sillage, Kraftfutter. Da ich aus beruflichen Gründen mein Pferd schon um 7.30 Uhr rausstellen muss, nehme ich immer den Rest der Sillage mit auf die Weide. Mein Wallach steht leider diesen Sommer alleine auf einen kleinen Stück (hatte im März sich seine Nase gebrochen). Rein hole ich ih so um 17.00 Uhr.

                          Nun ist natürlich die kleine Weide total abgefressen. Äppel das Stück jeden zweiten Tag ab. Jetzt wurde mir seit heute vom SB verboten die Sillage, also sein Frühstück mit auf die Weide zu geben. Einen Grund dafür konnte sie mir leider nicht nennen, nach dem Motto wenn das jeder täte. Natürlich kann ich es gut verstehen, wenn auf diesem Stückchen mehrere Pferde stehen würden. Dann würde es bestimmt Rangelei ums Futter geben.

                          Es gibt nur eine Lösung für mich, entweder das Pferd bekommt tagsüber kein Futter oder ich bringe ihn Mittags erst raus. Ist auch doof, weil er dann das einzigste Pferd im Stall ist. Bin etwas ratlos, weil ich auch nicht möchte, dass mein Pferd eine Sandkolik bekommt. :-(

                          Kommentar

                          • Charly
                            • 25.11.2004
                            • 6025

                            #14
                            falko: kannst du nicht abends so viel silo geben, dass er morgens immer noch was hat?
                            leere wiesen kenne ich vom letzten jahr. hat der bauer nicht noch ein kleines stück, dass er dir abzäunen kann, damit dein jetziges nachwachsen kann?

                            Kommentar

                            • Suomi
                              • 04.12.2009
                              • 4284

                              #15
                              Zitat von falko01 Beitrag anzeigen
                              . Einen Grund dafür konnte sie mir leider nicht nennen, nach dem Motto wenn das jeder täte. Natürlich kann ich es gut verstehen, wenn auf diesem Stückchen mehrere Pferde stehen würden. Dann würde es bestimmt Rangelei ums Futter geben.

                              Es gibt nur eine Lösung für mich, entweder das Pferd bekommt tagsüber kein Futter oder ich bringe ihn Mittags erst raus. Ist auch doof, weil er dann das einzigste Pferd im Stall ist. Bin etwas ratlos, weil ich auch nicht möchte, dass mein Pferd eine Sandkolik bekommt. :-(
                              Ich vermute eher, der SB geht es um die Vergeudung von Futter. Klar, deiner hat Hunger und ist allein - der frißt das schon. Aber auf den Nachbarweiden, mehrere Pferde, Besitzer die sich frei am Futter bedienen... doch, irgendwie kann ich deine SB schon verstehen.

                              Allerdings verstehe ich auch dich. Ich stell meinen und seinen Kumpel morgens auch oft um 7 Uhr raus jetzt im Sommer. Da haben sie noch kein Heu gehabt, bzw noch nicht gefressen. Ich nehm dann auch immer etwas Heu mit raus. Bis jetzt hat's keiner verboten - und ich häng's auch nicht an die große Glocke. Ohne daß sie vorher was zu fressen gehabt hätten wenn auf der Weide kaum was drauf ist, die Pferde rauszustellen, das wäre für mich ein no-go. Allerdings haben andere Leute hier im Stall kein Problem damit... was ich ehrlich gesagt nicht so ganz verstehen kann.

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