äusserst schwierige Stute - was tun? Achtung lang!

[Simonne]

Hallo Simonne
erst mal Daumen hoch, dass Du das so durchziehst und gleich in die Vollen gehst.

Was machst Du nun mit dieser Diagnose? Wie werden die Entzündungen behandelt?

Ohle, ich hatte die Nase gestrichen voll von diesem auf und ab. Da war einfach kein feines reiten möglich. Darauf gebracht, dass es was gröberes sein könnte, hat mich Tanja mit dem Hinweis auf den Hormonstatus. Da habe ich dann mal angefangen, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Danke übrigens Tanja!!!

Es handelt sich beidseitig um den 5. - 7. Halswirbel, rechts ist es schlimmer entzündet wie links und um die Iliosakralgelenke. Sie wurde an 3 Stellen mit Entzündungshemmer in die Gelenke gespritzt (die Spritze muss mit Ultraschall gesetzt werden, HWS ist anscheinend echt schwierig), muss jetzt 3 Wochen lang täglich 10 ml Phenylbutazon kriegen, soll schonend gearbeitet werden und in 4 Wochen muss ich nochmals hin. Dann wird entschieden, ob nochmals nachgespritzt werden muss oder ob die Entzündung vollständig raus ist.

Heute habe ich longiert. Was soll ich sagen - mein Tag ist gerettet Sie ging das erste Mal richtig locker v/a, durch den Körper über den Rücken geschwungen. Es war toll, das zu sehen und hat mir bis ins Innerste gut getan. Wie ich schon geschrieben hatte, war es wirklich eine teure Woche aber ich bin nun sehr zuversichtlich, dass wir den richtigen Weg gewählt haben und dass die Stute nun gut kommt.

[Tanja22]

Simonne, vielen Dank, das freut mich!
Aber den Dank kann ich zurückgeben-mir hat Deine Geschichte deutlich in Erinnerung gerufen, dass "Unwille" ganz oft eben doch eine Reaktion auf Schmerz sein kann.
Ich leide auch etwas unter der "Betriebsblindheit", was meine Pferde angeht. Die Geschichte Deiner Stute hat mir diesbezüglich sensibeler gemacht und ich schaue wieder etwas genauer hin.
Mein Wallach hat immer mal wieder Probleme, das rechte Vorderbein vorzuziehen. Er tickert dann leicht, unter der Arbeit verschwindet das aber komplett. Da er an diesem Bein eine Narbe durch einen Unfall in der Jährlingszeit hat, dachte ich, dass es daher kommt und das Narbengewebe spannt. Also habe ich damit gelebt.
Durch Deine Geschichte sensibilisiert habe ich einen auf Lahmheiten spezialisierten TA geholt, der das gesamte Bein ersteinmal abgespritzt hat-nichts, tickerte weiter. Letztendlich ist ursächlich ein leicht verschobener dritter Halswirbel. Alles in allem nicht schlimm aber ich bin froh, nun zu Wissen was er hat-den er war beim Reiten rechts auch massiv fest und das hat mich wahnsinnig gemacht. Wie geschrieben, Betriebsblind......dafür ein dickes Dank an Dich!!

[Simonne]

Schreibe mal ein kleines Update, da ich glücklicher nicht sein könnte.

Ich habe nun einige Male longiert und bin mittlerweilen 4 mal geritten. Die Stute wird mit jedem Mal besser. Dieses Schreckhafte, Unberechenbare ist ganz verschwunden. Die Bewegung kommt langsam wieder zurück, sie gebraucht ihren Rücken und dehnt sich nun v/a, noch nicht ganz so, wie ich mir das erhoffe aber sie hat ja auch erst vor 2 Wochen die Spritzen gekriegt. Sie wird zudem mit jedem Mal rittiger, Stellung und Biegung werden immer besser, rechts noch ein bisschen verkanntet aber nach der Lösungsphase schon ganz ordentlich und zum Schluss gut. Dazu ist sie fit wie ein Turnschuh und dabei klar im Kopf und easy händelbar. Alles in allem kann ich sagen: Die Entscheidung für die Szinti und für Telgte war genau die richtige. Es geht aufwärts!

Ich kann jedem, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder macht wie ich nur raten: kuckt genau hin. Ist es tatsächlich einfach ein unrittiges Pferd (wie ich so lange gedacht habe) oder aber geht da einfach irgendetwas nicht, weil es weh tut.