Stutenauswahl

[Vienna98]

Hallöchen,

eventuell ergibt sich für mich eine tolle Gelegenheit noch ein bis zwei Stuten unterzustellen.

Meine Stute jetzt war ja mehr ein Glückskauf.

Nach welchen Kriterien wählt ihr eine zukünftige Zuchtstute aus?
Oder kauft ihr spontan?
Wie seid ihr an Eure Zuchtjuwele gekommen?

Freue mich auf regen Schriftwechsel...

LG

[Vienna98]

Ochh...keener

[Urtica]

Für mich wichtig, sie muss korrekt stehen und das Interieur muss stimmen. Danach die Gänge und die Arbeitsbereitschaft.
Wir züchten Kinderponys - wenn ich da ein Hypersensibelchen nehme, kann ich kein Kind guten Gewissens drauf setzen und wenns noch so ein Supersportler ist.

[Quimara]

Für die Ponyzucht steht für mich an aller erster Stelle der Charakter und der korrekte Körperbau. Wenn dann noch die GGA und die Papiere stimmen, dann bin ich züchterisch dabei
Mein Sohn wird 3 Jahre alt, wühlt beim Füttern in jeder Pferdebox rum und verteilt seine Spielsachen auf der Weide - ich brauch mir keine Sorgen machen, unsere Stuten bleiben ruhig, freundlich und gelassen.

[Syrah]

Beim Züchten gilt für mich, daß das Beste gerade gut genug ist. Bei einer Zuchtstute muß alles stimmen. Und auch wenn auf dem Papier und optisch alles stimmt, muß sie doch weg, wenn ich rausfinde, daß sie in irgendeiner Weise nicht einfach zu handeln ist.

Das "Problem" mit dem kleinen Kind habe ich auch, bin also auch sehr sensibel bei dem Thema. Bei keiner meiner Stuten muß ich mir Sorgen machen, wenn Phillip da mal reingeht, auch nicht, wenn die Fohlen ganz "frisch" sind. Alle sind artig beim Schmied und ich kann sie alleine (auch wenn Fohlen bei Fuß ist) verladen (also nicht die Sorte, die man oben nicht anbinden kann, wenn das Fohlen noch nicht hinterhergekommen ist). Beim Tierarzt gibt's auch nur Probleme, wenn Syrah ihn von der Weide aus auf den Hof hat fahren sehen. Dann kann er gleich wieder fahren, die kriegt man dann den Rest des Tages nicht mehr. Wenn man sie rechtzeitig einfängt, ist sie auch kein Problem.

Ich mag die hypersensible Sorte auch nicht, die dem Fohlen vermittelt "Paß auf, das ist ein Mensch, da wollen wir lieber nix mit zu tun haben". Die Fohlen lernen das schnell und sind später auch schwieriger.

Aber wie gesagt, bei einer guten Zuchtstute stimmt alles.

[Vienna98]

Kauf ihr dann lieber schon geprüfte Stuten? Oder eher junge um sie selber auszubilden?

[Syrah]

Die Sorte, die ich leiden mag, kann ich mir nur entweder ganz jung oder ganz alt leisten;-)

Meine besten Stuten habe ich als Fohlen gekauft, nach dem Motto "Geld spielt keine Rolle". Nicht, weil mir das Geld egal ist, aber bei Ponies ist der Unterschied zwischen einem Spitzenfohlen und einem normalen Fohlen oft nur ein paar hundert Euro. Und die hat man längst verkraftet, bis sie dreijährig sind. Diejenigen, die dann mit ihren "Billigangeboten" hinten stehen, würden in dem Moment sicher auch gerne die paar hundert Euro nachzahlen.

Ich stelle das jetzt bewußt überspitzt und pauschalisiert dar! Klar kann man auch mal mit einem Schnäppchen Glück haben, oder ein teures Fohlen entwickelt sich einfach nicht, wie erwartet. Aber meist sieht man den Unterschied später, und ein gutes Pferd macht einfach mehr Spaß.

Bei den Großpferden ist es viel schwieriger, finde ich. Da heißt "Spitzenpreis" dann auch wirklich "Vermögen" (da würde ich nie sagen "Geld spielt keine Rolle"). Ponyfohlen kosten doch sowieso schon nur wenig mehr (wenn überhaupt), als Rassehunde. Warum da jemand um 50 Euro feilscht, wenn er ein Fohlen wirklich gerne haben möchte, ist mir ein Rätsel.

Ach ja, zwei meiner Stuten habe ich quasi durch "Pacht" der Mutter bekommen. Also dem Hengsthalter das Fohlen vor der Entstehung zu einem festen Preis abgekauft, den Hengst ausgesucht und dessen Decktaxe bezahlt. Zweimal habe ich damit sehr viel Glück gehabt.

[Vienna98]

Na, aber das mit den Fohlen funktioniert ja nur dann wenn man selber die Möglichkeit zur Aufzucht hat. Muss man es wegstellen, wirds schon teuer.

[Syrah]

Also, auch wenn ich die Aufzucht mit einrechne. Wenn sich ein Top-Fohlen erwartungsgemäß entwickelt, ist die Wertdifferenz zu einem billig eingekauften Fohlen später deutlich höher (als sagen wir mal Dreijährige), als "damals" beim Fohlenkauf. Ich lasse jetzt mal die Fälle, wo sich der teure Jährling das Bein bricht, während der billige munter die 3 erreicht, usw., außer Acht...

Jedenfalls ist das so, wenn der Preisunterschied gerechtfertigt war (das muß ja auch nicht immer der Fall sein...). Ich will damit nicht sagen, daß man mit einem hohen Preis die Garantie bekommt, daß man später einen Kracher hat. Aber wenn ich irgendwo ein tolles Fohlen sehe, von dem ich mir viel verspreche und das ich unbedingt haben möchte, dann bin ich schon bereit, einen hohen Preis zu bezahlen. Klaro nehme ich es auch lieber billig, aber die Verkäufer wissen auch meist, wenn sie was Besonderes haben!

Und eins steht mal fest: Ein gutes Pferd kostet in der Aufzucht genauso viel, wie ein schlechtes. Spaßfaktor und späterer Wert sind aber ganz und gar nicht gleich.

[Syrah]

Weiter oben meinte ich natürlich, daß ich dem STUTENHALTER vorher das Fohlen abgekauft habe, nicht dem Hengsthalter...

[Vienna98]

Hmmm.ok, ich seh schon, das ist gar nicht so einfach.

[rooby94]

Ne, das ist es wohl nicht.
Es hat ja auch jeder Züchter andere Ansprüche an seine Zuchtstuten- egal ob man die Eigenleistung, das Papier, die Titel, das Gebäude oder den Charakter nimmt!

Ich muß ganz ehrlich sagen, dass ich unsere Kinder nicht in unsere Boxen und unsere Weiden lasse. Denn die können nicht unbedingt unterscheiden, ob da ein nettes Schulpony oder ein 2j Hengst drin steht...


Bei mir steht der Charakter ehrlich gesagt nicht an Nummer 1 der Kriterien für eine gute Zuchtstute. Unsere Zuchtstuten "funktionieren" alle, gar keine Frage. Aber als Schulponies könnte ich die meisten nicht nehmen- will ich auch nicht. Wir respektieren die Macken und Ticks unserer Stuten - frei nach dem Motto "Die Guten haben eine Macke" ...

Ich denke auch, dass man schlechte Charaktereigenschaften nicht mit Unerzogenheit verwechseln darf!!!

Was sind für euch eigentlich schlechte Charaktereigenschaften?

[Vienna98]

Vielleicht wenn einer agressiv oder scheu dem Menschen gegenüber ist.
Ist halt auch die Frage was zum Charakter dazugehört

@rooby: also mal angenommmen Du könntest eine 3 jährige, roh haben oder eine 10 jährige mit SLP usw.: welche würdest Du da nehmen, wenn noch keine ein Fohlen hatte? Sagen wir mal Preisunterschied 5.000 €

[rooby94]

Ist es eine Charaktereigenschaft, wenn ein Tier scheu oder agressiv ist?????
Für mich nicht.


Zu der Frage zum Ponykauf kann ich dir auch nicht viel helfen, das käme wirklich auf das Pony an! Welche Stute hat das bessere Papier (ganz klar den besseren Stutenstamm), welche ist korrekter usw....

[Vienna98]

Ist es eine Charaktereigenschaft, wenn ein Tier scheu oder agressiv ist?????
Für mich nicht.

Ja, deswegen mein ich ja, was gehört zum Charakter? Kann das jetzt so gar nciht definieren.

Zu der Frage zum Ponykauf kann ich dir auch nicht viel helfen, das käme wirklich auf das Pony an! Welche Stute hat das bessere Papier (ganz klar den besseren Stutenstamm), welche ist korrekter usw....

Hmmm....ich werd dann jetzt wohl einfach mal ein bisschen rumschauen. Vielleicht finde ich ja auch einfach durch Zufall "die" Stute für mich

[Syrah]

Also, ich meinte nicht, daß der Charakter das Wichtigste für eine Zuchtstute ist. Aber wenn ich die Wahl habe (und die hat man ja eigentlich immer), nehme ich die, die sich besser handeln läßt. Die Grundvoraussetzung für eine gute Zuchtstute (also alles von Abstammung bis Zuchtstutenleistungsprüfung...) müssen sowieso stimmen. Nur brav reicht wirklich nicht.

Ich meine auch nicht, daß eine Zuchtstute keine Marotten haben darf. Welches Pferd hat die nicht, und gerade die besten haben doch immer irgendwelche Eigenarten, die man ihnen aber auch verzeiht. Je besser ein Pferd, desto mehr darf es sich erlauben.

Was für mich gar nicht geht sind Beißen und Treten. Auch die oben beschriebene Einstellung mancher Stuten "Das ist ein Mensch, bleib lieber weg davon" nervt mich total. Das ist eine Frage von Tagen, bis das Fohlen das genauso macht.

Andere Sachen sind auch nicht so schön, aber man kann damit leben. Z. B. nervt es schon, wenn Syrah zum x-ten Mal den Tierarzt lange vor mir entdeckt hat und nicht im Traum dran denkt, sich von der Weide holen zu lassen. Oder wenn Gilda glaubt, sie bekommt einen Herzinfarkt, wenn wir zum Fohlenbrennen fahren. Oder Sheylah jedesmal, wenn sie woanders untergebracht ist, das Fressen einstellt und Koliken bekommt.

Unser Tierarzt erzählt da aber ganz andere Sachen, meist von Warmblutzüchtern. Also, wenn ich eine Stute schon fesseln und knebeln muß, bevor ein Ultraschall möglich ist, oder eine andere Stute jedesmal die ersten Tage versucht, ihr Fohlen umzubringen; weiß nicht, das wäre nichts für mich. Auch wenn's vielleicht schade um das Blut oder die schönen Fohlen ist.

[mango]

. Auch die oben beschriebene Einstellung mancher Stuten "Das ist ein Mensch, bleib lieber weg davon" nervt mich total. Das ist eine Frage von Tagen, bis das Fohlen das genauso macht.

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das kann ich bestätigen . Bei einem Bekannten ist es so ,das man an die stuten garnicht rankommt.Er hat 3-5 davon und alle fletschen die Zähne und vermitteln ihren Fohlen gleich. Pass auf! Achtung Mensch. selbst die Stuten lasen sich kaum anfassen und sind sehr misstrauisch.

Ich muss imer wieder feststellen das die daraus entstandenen Fohlen fast ausnahmslos den Mensch als etwas schlechtes sehen bzw. ihrem Reiter absolut nicht vertrauen.

Aber bei so einer Haltung auch alles kein Wunder.

[Vienna98]

Na, also brav muss sie schon sein.

[charlysgirl]

@vienna:
wir verkaufen zzt einige unserer zugekauften zuchtstuten. vllt ist da ja was dabei für dich?

[Vienna98]

Na, dann schick mir mir mal Abstammungen, Alter, Größe, Erfolge (falls vorhanden) und evtl. ein seitliches Bild an: d.wallrodt@web.de
Freu mich auf Post