Außergewöhnliche (Kinder-)namen

[Salsa1204]

Ich arbeite ja seit geraumer Zeit im Kindergarten und ich finde, dass Namen heute immer "individueller" werden, man kommt kaum nach mit Schreibweisen lernen. Außerdem werden Kindern auf Biegen und Brechen fremdsprachige Namen gegeben, nur, um irgendwie originell zu sein.

Nicht nur im Kindergarten, sondern überall laufen einem Kinder mit Namen wie Jordan-Lee Schmitz, Jaden-Jeremy Holz, Chantal-Joyce oder Sandy-Malou Friedrich über den Weg. Diese Namen sind natürlich frei erfunden, aber Namen wie diese höre und lese ich überall.

Ich finde z.B. englische Namen eigentlich sehr schön, z.B. würde ich meinem Kind später gerne den Zweitnamen "Hope" geben, zum Einen, weil ich die Bedeutung einfach schön finde und zum Anderen, weil es sich meine Mutter gewünscht hat und ich es schön finde, wenn die Familie in die Namensfindung mit einbezogen wird. Allerdings würde ich niemals auf die Idee kommen das bei unserem typischen deutschen Familiennamen als Rufnamen zu verwenden.

Wie ist das bei euch? Kennt ihr auch Kinder mit solch individuellen Namen?

Mich interessiert das, weil ich doch eher in sozialen Brennpunkten arbeite und gerne wissen würde, ob solche Namen eine Frage der sozialen Herkunft ist.

[Sabine2005]

Die Kinder einer Nachbarin heißen "Mingjong" und "Mangjong" - wie auch immer das geschrieben wird - aber gesprochen wird es so. Eltern sind deutsche Urgesteine - also nicht asiatisch oder was auch immer man aus den Kindernamen schließen möchte.

Mein Fall ist es nicht - aber das soll jeder für sich selbst entscheiden.

[Bolaika2]

Wir haben in der angeheirateten Familie eine "Madlen", exakt so geschrieben, damit laut Mutter "die Kleine nachher keine Probleme damit hat, den Namen immer erklären zu müssen!". Also ich mußte mehrmals nachfragen, hätte jetzt spontan "Madeleine" geschrieben...

Ostfriesisches Urgestein, versteht sich ...

[Salsa1204]

Sowas kenn ich auch, Eltern nennen ihr Kind "Zoi", damit es nicht falsch ausgesprochen wird....

[Mondnacht]

Definitv sind die von dir obern genannten Namen eher in sozialen Brennpunkten zu finden. Leider, denn Tests haben sogar ergeben, dass Lehrer sich in ihrer Notengebung von diesen Namen negativ beeinflussen lassen.

Ich kann da auch gar nichts machen, aber Chantalle für ein deutsches Mädchen geht gar nicht...

Kinder von Eltern aus bürgerlichen Gebieten heißen eher Clara, Lotta, Greta, Max, Ben oder Luis.

[aha]

Wie war das noch - Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose ;-).

Als Lehrerin einer Gesamtschule kann ich nur bestätigen: Je ausgefallener der Vorname des Kindes, desto bildungsferner die Eltern (Ausnahmen bestätigen die Regel).

[Salsa1204]

Früher war das sicher so. Heute bin ich mir eben nicht mehr so sicher. Z.B. stammt oben genannte Zoi aus einer wirklich gebildeten Familie. Obwohl ich Luca und Luis auch nicht mehr hören kann, da drehen sixh jedes Mal mindestens drei kleine Jungs um.

[Salsa1204]

Ich persönlich finde z.B. Lia sehr schön, allerdings aus dem Lateinischen abgeleitet von "Leo", Bedeutung die Starke. Da habe ich aber schon wieder die Befürchtung, dass gedacht wird, das arme Kind sollte Lea auf Englisch heißen und die Eltern wussten nicht, wie man es schreibt.

[Mondnacht]

Zoé als Name finde ich sehr schön, aber die andere Schreibweise ist ja echt übel!

[Salsa1204]

Besonders als Mensch, der mit Kindern arbeitet ist es sowieso schwer, einen Namen zu finden, weil man zu jedem Namen ein Gesicht hat.

[dalowi]

http://chantalismus.tumblr.com/

[Virginia80]

Paul und Niklas sind Namen, die gar nicht gehen. In Kombi noch übler, da habe ich immer ein Bild von den Kindern vor Augen und so sind bisher alle auch gewesen.

[Annemarie]

Interessantes Thema und auch lustig.
Ein kleiner Junge der mit meinem Sohn im Kindergarten war, hieß Franz Xaver Bayerl.
Da kann jeder sofort erkennen wo er hekommt, egal wo er als Erwachsener wohnt. Die Kinder meiner Cousine, die mit einem Ostfriesen verheiratet ist, haben Namen die ich noch nie gehört habe, kann sie auch nicht schreiben, sind aber echt ostfriesische Namen auf Platt-Deutsch, klingen auch richtig gut.
Aber wenn irgendwo im hintersten Niederbayern ein Mädl Jaqueline-Tschackeline Obernhuber getauft wird, das passt wirklich nicht.
In meiner Verwandtschaft ist es jetzt wohl üblich die Kinder nach Vorfahren zu nennen. Die kleine Tochter meiner Nichte, die Emma, wurde nach ihrer Ur-Ur-Großmutter benannt.Mein Bruder nannte seinen Sohn Paul, nach seinem Patenonkel-Lieblingsonkel. Mein Sohn nannte seine Tochter nach den beiden Uromas, Isalie Marie, Anneliese und Maria Isabella.
Die zweite Tochter heißt Florabella Anna, nach einem Ur-Opa Florian und eben nach den Ur-Großmüttern.

[Annemarie]

Die Nichte einer Freundin heißt Iu, solch einen kurzen Namen hat wohl wirklich kein Kind.

[Virginia80]

Jaya Jaleen Maddox stand im letzten jahr in unserer Zeitung. Junge oder Mädchen? Eltern waren nicht "gleichnamig" Einer Staude einer Buschmann, aber beides nicht soooo prickelnd zu den Vornamen.

[Virginia80]

Maurice-Uwe fällt mir noch ein

[welanda]

Kennt ihr schon den "Pirschelbär" ?

[Auntie Little]

Klar kenne ich Pierre Gilbert.

Wie wäre es mit Üffes?

Habe mir genau deshalb kürzlichen einen Aufkleber aufs Auto geklebt: Keine Bälger mit doofen Doppelnamen an Bord.

Mir geht da echt die Hutschnur hoch. Arme Kinder

[Francis_C]

Ich persönlich finde z.B. Lia sehr schön, allerdings aus dem Lateinischen abgeleitet von "Leo", Bedeutung die Starke. Da habe ich aber schon wieder die Befürchtung, dass gedacht wird, das arme Kind sollte Lea auf Englisch heißen und die Eltern wussten nicht, wie man es schreibt.

Meine Mutter heißt Lia - die ist 61, da waren meine Großeltern fortschrittlich ...

[Furioso-Fan]

Ich finde Kombinationen mit -Chiara so schrecklich... Kommt bei mir so ganz in der Nähe von Schakkeline, Schantalle und Sssamanttha.
Hier heissen die Kinder verstärkt Maria und Josef, auch was nettes. Bei "Sepp" denke ich immer an einen hageren, pfeiferauchenden 8oer, nicht an einen kleinen Buben... Aber sehr regionaltypisch.