Freizeitreiter Top oder Flop

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  • dissens
    • 01.11.2010
    • 4063

    #21
    Pffffrrrt.
    "Freizeitreiter".

    Jo, sind wir auch. Und, nein, nicht amibitioniert im Sinne von "auf Turniere gehen". Wir klemmen uns ab und an unsere Zossen untern Hintern und gehen gepflegt und zumeist gemütlich ins Gelände. Sozusagen "richtige Freizeitreiter".

    Sind wir deswegen schlechte Reiter? Schlechte oder KEINE "Pferdeleute"? Weiß nicht. Denke, nein.
    Schon, weil wir keine 27 Decken in unterschiedlichen Farbstellungen haben und Bandagen nur nutzen, wenn es ein medizinisches Problem gibt.

    Es gibt sicher viele, die besser und meinetwegen auch sensibler reiten als wir. Aber es gibt auch schlechtere Reiter.

    Ich selbst habe als Kind angefangen zu reiten, meine Turnier“karriere“ aber als Teenager auf A-Niveau (Dressur! Springen ist so gar nicht meins) beendet und mich nur noch „zum Spaß“ aufs Pferd gesetzt bzw. auch Unterricht genommen. Alles in allem komme ich auf fast 35 „berittene“ Jahre.
    Habe u.a. eigene Pferde selbst angeritten und ausgebildet zu netten Freizeitkameraden, die auch auf dem Platz nicht sooo verheerend aussahen. Auch den S-Springkracher eines Bekannten, den ich später ganz übernommen habe (er wurde bei uns 30) konnte ich dressurmäßig (! NUR das!) halbwegs manierlich bis … naja, etwa L-Niveau bringen.
    Die letzte gänzlich Selbstausgebildete (jetzt 18) ist rundum wohlerzogen und problemlos zu reiten. Die hatte ihre guckigen und nervigen Zeiten, aber das war nie ein echtes Problem. Und mit dem Giraffanten bin ich auch ohne fremde Hilfe soweit „pari“ gekommen, selbst wenn das ein hartes Stück Arbeit war.

    Und der Gatte? Den habe ich seinerzeit "infiziert" und ihn unterrichtet. Er ist in kein Super-Reiter, aber er hat Feeling, weiß seine Hilfen einzusetzen und kommt da an, wo er ankommen möchte und das in der Gangart, die er reiten möchte. Ist das schlecht? Reiterlich minderbemittelt? Vermutlich.

    Aber wisst Ihr was? Das macht nix. Wir reiten ja auch nicht, um bei anderen Leuten Ehrfurcht zu erzeugen, sondern, weil es uns Spaß macht. Und die Zossen sind es - so scheint es - auch zufrieden und werden dabei alt (s.o.).
    Das genügt uns.


    Und wenn wir dann doch mal - alle Jubeljahre - auf Pferdesuche sind, dann suchen wir auch keinen Don-Lampentreter, sondern, tja ... einen FREIZEITkumpel

    Zuletzt geändert von dissens; 20.07.2012, 17:42.

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    • IceCream
      • 06.08.2011
      • 639

      #22
      Ist etwa schlecht 20 Bandagen und Satteldecken in 20 verschiedenen Farben im Schrank zu haben? Ich finde das sagt auch erst einmal gar nix aus. Manche mögen es halt gern 'schick'. Das ist nicht verwerflich und heißt auch nicht sofort, dass die Reiter nichts drauf haben oder prinzipiell schlechte Menschen sind. Und so lange das Pferd nicht darunter leidet, sollte das niemand interessieren....

      Kommentar

      • Fife
        • 06.02.2009
        • 4403

        #23
        Zitat von IceCream Beitrag anzeigen
        Ist etwa schlecht 20 Bandagen und Satteldecken in 20 verschiedenen Farben im Schrank zu haben? Ich finde das sagt auch erst einmal gar nix aus. Manche mögen es halt gern 'schick'. Das ist nicht verwerflich und heißt auch nicht sofort, dass die Reiter nichts drauf haben oder prinzipiell schlechte Menschen sind. Und so lange das Pferd nicht darunter leidet, sollte das niemand interessieren....
        ob das schick ist .... es ist auf jeden Fall unnötig. Oder zeigt eine gewisse "Stilunsicherheit"
        (manno, ich stell mich mal wieder erzkonservativ hin :-))
        Das Geld geb ich doch lieber für Unterricht aus *lach*

        Kommentar

        • IceCream
          • 06.08.2011
          • 639

          #24
          Zitat von Fife Beitrag anzeigen
          ob das schick ist .... es ist auf jeden Fall unnötig. Oder zeigt eine gewisse "Stilunsicherheit"
          (manno, ich stell mich mal wieder erzkonservativ hin :-))
          Das Geld geb ich doch lieber für Unterricht aus *lach*
          Vielleicht kann man sich ja auch beides leisten? Ich habe keine 20 Bandagen/Satteldecken; wüsste aber nicht was dagegen spricht, wenn ich das nötige Kleingeld hätte.....

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          • Tambo
            • 23.07.2003
            • 1878

            #25
            Sabine, wahrscheinlich bin ich einfach ein bisschen traumatisiert von Menschen, die sich so bezeichnen. Und sich dabei für etwas besseres halten.

            Ich stecke mein Geld auch lieber in Reitunterricht. Aber es ist schwierig einen vernünftigen Trainer für eine Nicht Turnierreiterin mit einem Iberischen Hengst zu finden. Jetzt stehe ich in einem Profi Stall, gemeinsam mit ein paar Freizeitreitern und Dressurpferden. Die Pferde werden professionell betreut, haben regelmäßigen Weidegang und keiner hält sich für etwas besseres. Und am besten ist, der Unterricht passt und wir lernen tatsächlich dazu.

            Gelegentlich besuche ich einen Lehrgang auswärts, um mal eine zweite Meinung zu haben, ob alles ok ist. Vielleicht mache ich sogar mein Reitabzeichen LK 3 nach, um in ein paar Turnieren zu starten, und meinen Leistungsstand vergleichen zu können. Vielleicht hat sich die Turnierrichterei bei uns verbessert. So richtig glaube ich aber nicht daran. Und dann mit einem Exoten im Hannoverschen Hochzuchtgebiet.

            Aber wie heißt es so schön, gutes Reiten reicht. Und ein gut gerittenes zufriedenes Pferd ist doch auch was schönes......

            Kommentar

            • Fife
              • 06.02.2009
              • 4403

              #26
              gute Einstellung Tambo.

              Kommentar

              • silas
                • 13.01.2011
                • 4024

                #27
                Tambo, einzig wichtig wird Deine Zufriedenheit mit Eurer Leistung auf dem Turnier sein - das fängt bei mir schon zu Hause im Stall an. Manchmal stehe auch ich mit dem falschen Bein auf, bin hastig beim Aufladen und muss neben dem unerzogensten Reiterpaar des ganzen Turniertages parken, deren Hund auch noch auf meinen Hänger pinkelt.....auf dem Abreiteplatz sind dann wieder diese Alles-in-Grund-und-Boden-Reiter unterwegs und in der Prüfung merke ich, wie ich meinen Uraltfehler schon wieder mache....

                Aber die ganze Zeit ist mein Pferd ruhig und bemüht, lässt sich von dem Gekläffe und Geschrei ringsum nicht beeindrucken, die Regenschirme findet er totenlangweilig und folgt mir vollkommen gelassen durch das Gewusel - ganz ehrlich, dann hake ich die Noten ab, bin hochzufrieden und frage mich, warum mancher Reiter immer 5 TTs benötigt und trotzdem in seinem Dunstkreis nur Chaos herrscht.

                Irgendwann, Tage später, setze ich mich dann auch nochmal mit der Bewertung auseinander, manchmal kann ich diese nachvollziehen und manchmal nicht.

                Niemand verliert irgendetwas, wenn er zum Turnier fährt, leider denken zuviele, ihr blosses Auftauchen genüge zum Gewinnen.
                Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

                Kommentar

                • Tambo
                  • 23.07.2003
                  • 1878

                  #28
                  Silas, genau das würde mich an der Turnierreiterei reizen, neue Eindrücke mit und fürs Pferd, wie kommen wir beide mit dem Chaos am Abreiteplatz zurecht. Klappen Lektionen die man sonst auf dem heimischen Viereck reitet auch in der Fremde.

                  Aber jetzt wird erst mal fleißig an der Verkehrssicherheit im Gelände geübt.

                  Und Dressurunterricht genommen.

                  Kommentar

                  • Britta-Lotta
                    • 19.11.2008
                    • 3238

                    #29
                    @ IceCream: War deine Auussage auf mienen Satz bezogen?

                    Zitat von Britta-Lotta Beitrag anzeigen
                    Ich "hasse" reiter, die 5 Abschwitzdecken, 6 Halfter, 24 Reithosen und 4 Ohrenmasken mit passenden Bandagen haben, aber auf dem Pferd nix zu stande bringen!
                    Dann lies bitte richtig... Ich habe nix gegen Leute, die sehr gut reiten können und ihr pferd mit Schnick-Schnack behängen. Jedem das seine. Wenn aber jemand unmöglich reitet und vielleicht seinem Pferd sogar damit schadet, bin ich doch ganz bei .... Fife. Dann sollte man sich vielleicht überlegen, sein Geld in Reitunterricht zu stecken und sein Pferd erst später wie ein Weihnachtsbaum schmücken!

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                    • Galoppa111
                      • 03.12.2008
                      • 1178

                      #30
                      Tja, sehr gemischt. Hier können viele Freizeitreiter richtig gut reiten, Respekt. Aber es gibt auch völlig Wahnsinnige dazwischen. Von allem was dabei. Pauschal kann man das glaub ich nicht einsortieren.

                      Was mir aufgefallen ist, dass ich öfter mal Leute erlebe, von denen ich zunächst denke, dass sie gut reiten können. Sitz, Hilfen, alles passt - aber das Gefühl fürs Pferd passt nicht und den Pferden merkt man an, dass sie dabei auch unzufrieden sind. Mechanisches Abspulen von erlernten Bewegungsabläufen ohne Gefühl, wann es dem Pferd zu viel wird, dass es mal ne Pause braucht. Mal Zügel lang, mal ein Lob, aber nein, da kommt nichts. Da wird stumpf die Stunde durchgezogen. Als wäre es ein Moped.
                      Mut ist nicht immer lautes Gebrüll, manchmal nur eine leise Stimme, die spricht:
                      "Morgen versuche ich es wieder."

                      Kommentar

                      • Suomi
                        • 04.12.2009
                        • 4285

                        #31
                        Hier gibt es auch zwei Gattungen: Entweder sehr turniermässig, sportlich orientiert. Oder der reine "Freizeitreiter", der jahrelang auf dem selben Niveau vor sich hinjuckelt. Unterricht hält er für ziemlich überflüssig. Oder nicht machbar. Der reine Freizeitreiter (bevorzugt Wald & Wiesen) würde ab und an schon mal etwas Unterricht haben, das gestaltet sich aber relativ schwierig, da nicht im Reitverein. Und externe Reitlehrer kommen meist nur bei entsprechender Zahl von Schülern...

                        Allerdings muß ich gestehen, mir gehen momentan viele der "ambitionierten Sportreiter" auf den Senkel. Und etliche von den reinen Freizeitreitern gleich dazu... arrogant bis zu geht-nicht-mehr! Manchmal macht mir das nichts aus, aber phasenweise nervt mich das ziemlich an... Sind viele Reiter so? Oder gibt's hier irgendwo ein Nest...? Wenn du hier ausreitest und einm Spaziergänger ein freundliches "Hallo" entgegenschmetterst, dann guckt der als würdest du von einem anderen Stern kommen. Hallooo...ja, wir KÖNNEN den Mund aufmachen. Nur finden es die meisten unter ihrem Niveau. Davon abgesehen, daß ich es absolut nicht verknusen kann, wenn ich in den Stall komme, und auf mein "Hallo" keine Antwort bekomme. Geringfügiger Austausch von Höflichkeiten... ist sowas nicht mehr üblich? Habe ich da irgendwas verpasst?

                        Allgemein, und das ist schon irgendwie traurig, finde ich ziemlich wenig Leute (hier im Stall/ RV) mit denen ich auf einer Wellenlänge bin. Schätze, bin einfach zu bodenständig...

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                        • Auntie Little
                          • 02.09.2009
                          • 484

                          #32
                          Schwieriges Thema. Mein Mann und ich gehören auch zu den Wald- und Wiesenreitern. Reitunterricht ja bitte, nur wo und wie qualifiziert. Leider kennen wir nur 2 Reitlehrerinnen, die für uns passen und von denen wir auch wirklich etwas lernen können. Beide wohnen 300 - 400 km entfernt. Also mal eben Reitunterricht am WE ist nicht möglich. Deshalb verbringen wir zumindest 2 x jährlich bei einer von ihnen unseren Urlaub. Wir haben viel Bodenarbeit gemacht und diesbezüglich sind unsere Pferde ordentlich ausgebildet. Reitlich versuchen wir sie nicht zu mißhandeln und mangelnde reiterliche Fähigkeiten werden sicher nicht mit unnötigen Verschnürungen ausgeglichen.

                          Wirklich schlimm finde ich die Freizeitreiter, die völlig beratungsresistent und lernunwillig sind. Davon haben wir leider jede Menge bei uns im Dorf. Gut dafür kommen die auch oft genug zu Fuß vom Ausritt zurück. Man muss natürlich Prioritäten setzen... *Ironiean* wofür braucht man einen passenden Sattel, Reituntericht, allgemeines Wissen zum Umgang mit dem Pferd und auch mit den Mitmenschen denen man im Wald begegnet... alles Blödsinn. Viel wichtiger sind aufgeklebte Fingernägel, Haarverlängerung, Rock am Ring etc. *ironieaus* DAS sind für mich genau die Freizeitreiter die den schlechten Ruf der Freizeitreiter ausmachen.

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