Ich bezeichne mich selber als Freizeitreiter, der mit dem eigenen Nachwuchspferd zumindest vor hat, wieder ansehnlich auch gelegentlich bis in den A Turnierbereich mitzureiten.
Für höhere Aufgaben bin ich selber zu unbegabt - zumindest fühle ich mich so.
Dennoch habe ich eine ordentliche Reitausbildung mal in meiner Jugend genossen.
Obgleich ich ein eigenes Pferd habe, bin ich immer zwischendurch 1-2 andere Pferde mitgeritten, so daß ich mir nicht nachsagen kann, mich nur auf ein Pferd "festgefressen" zu haben, sondern genug Erfahrung habe, mich auf fremden Pferden einzufummeln, situationsbedingt weiß, wie man handeln muß und wo sich kein Pferdebesitzer sorgen machen muß, einen versteiften, mieselpetrigen Vierbeiner zurückzubekommen.
Wäre ich auf Pferdesuche, weiß ich, daß ich nicht als ängstliches Wesen beim Käufer auftreten würde, oder als jemand, die sich maßlos überschätzt.
Ich bin mir sicher, der Verkäufer könnte mich durchaus die erste halbe Stunde erst mal komplett mit dem Pferd alleine lassen zum einfummeln ohne sich Sorgen machen zu müssen, das mir als Reiter, oder ich dem Pferd einen Schaden zufüge, bzw. daß ich nicht selber wüßte, wie man situationsbedingt richtig zu handeln hat.
Ja ich bezeichne mich als (nur) Freizeitreiter - dennoch weiß ich, wie es sich anfühlt auf einem gut ausgebildeten Pferd mehrere Galoppwechsel hintereinander zu reiten, ich weiß auch, wie sich eine gute Passage oder Piaffe anfühlt, da ich entsprechende Erklärungen von Reitlehrern schon umsetzen vermag - halt nur nicht auf ernstzunehmende Turnierreife.
Egal in welchem Stall ich Einstaller war über die Jahre, früher oder später hatte ich immer 1-2 weitere Pferde zum mitreiten aus unterschiedlichen Gründen: Mal waren die Pferde einfach zu hibbelig, so das die Bereiter erstmal Ruhe im Pferd wollten, wo mir meine stoische Ruhe (und meine Arabererfahrungen) wohl von Vorteil waren - wobei ich nicht sagen kann, das das Arabische Pferd durchgeknallt im Kopf ist und ich auch auf noch keinen wirklichen Hibbelkopf in dieser Rasse gestoßen bin. Meine Kontinuierlität regelmäßig mit dem Pferd zu arbeiten, als auch die Zuverlässigkeit 6-7 mal die Woche im Stall präsent zu sein, sicherlich geholfen haben.
Aktuell habe ich wieder mehrere Pferde unter dem Po, wo ich den Eigentümern schon vorab gesagt habe, daß ich ihnen gerne behilflich bin, ihre Pferde wieder in Schwung zu bringen, figurlich wieder an die Aufgabe Reitpferd bringen möchte - darüber hinaus es mir aber lieber wäre, sie würden jetzt schon in Richtung potenzielle Reitbeteiligung aktiv werden, da ich ab einem gewissen Punkt die Pferde dann gerne an diese Reitbeteiligungen abgeben möchte.
Meine Beweggründe hierfür sind eigentlich simple.
Zum einen habe ich keine Lust, bei der einen ständig damit beschäftigt zu sein, diese figurlich irgendwie in Schuß zu halten, weil die sonst sehr schnell zum dicksten Pferd Deutschlands tendiert, der Andere ist einfach so was von todenbrav und läuft am liebsten nur im Westernjog, was mich auf Dauer einfach nur wahnsinnig machen würde.
Für mich darf ein Pferd elektrisch sein und muß definitiv den Gang nach vorne haben - eher was, was man über den Po ausbremsen muß, als irgenwas, was man permanent in Bewegung bringen muß.
So, für diese Pferde suche ich also derzeit - ich sage mal - "Otto-Normal-Freizeitreiter", die eben Spaß an genau solchen Pferden haben.
Parallel dazu, habe ich auch bis letzte Woche einen "Otto-Normal-Freizeitreiter" für meine inzwischen 18 jährige Stute gesucht, die eben keine Lust mehr hat an regelmäßigen Trainingseinheiten und bei der ich weiß, daß sie inzwischen auch einfach nur mit einem Hausmütterchen (meine ich jetzt nicht negativ
) brav durchs Gelände stundenlang zu tippeln in allen Gangarten.
So hatte / habe ich in den letzten Wochen also diverse "Otto-Normal-Freizeitreiter" vor Ort - also MEINESGLEICHEN ! - von denen ich dachte, daß sie die potenziellen zukünftigen Reiter für eines dieser Pferde sein könnten.
Tja, und da fing das Dilemma dann echt an..............
Keiner dieser Reiter war kürzer als 5 Jahre aktiv am reiten, und das Mindestalter meiner eingekreisten Kandidatinnen war 20 Jahre (bei Kindern und Teenies wollte ich einfach nicht die Diskussionen führen, wie die sich denn verhalten, wenn diese mal vom Pferd fallen).
Vorab habe ich mich auch als derzeitiger nur Freizeitreiter mit nicht mehr Talent als A vorgestellt, um den Druck zu nehmen, mir hier jetzt etwas präsentieren zu müssen, was ich denen selber auf besagten Pferden ganz sicher auch nicht zeigen kann.
Dazu möchte ich noch sagen, daß es kaum Kandidatinnen gab, die ich als unsympatisch bezeichnen möchte. Das waren fast alles töffte Persönchen, die da waren.
Aber:
Die Eine, seit 4 Jahren auf Schulpferden reitend, konnte einfach schlichtweg gar nichts.
Damit meine ich jetzt nicht die Nervosität, die sie vielleicht mir gegenüber hatte, aber sie wußte schlichtweg einfach nicht, wie man einen Zirkel einleitet, wie man Übergänge reitet, wie man das angaloppieren einleitet etc. pp.
Ich hatte das Gefühl, die kennt einfach nur stumpfes Abteilungsreiten, wo die Pferde auf die Befehle des Reitlehrers warten.
Man hätte sie einfach nicht ruhig Gewissens mit einem Pferd in der Halle / auf dem Platz alleine reiten lassen können.
Menschlich töffte Person!
Die war nachher auch sehr von sich selber enttäuscht und wie wenig sie doch in ihrem Reitunterricht vermittelt bekommt.
Kam für mich leider nicht in Frage.
Die nächste ist bei mir gar nicht von der Longe gekommen, nachdem sie noch nicht mal selbstständig satteln und trensen konnte. Woanders reitet sie aber - angeblich - regelmäßig aus.
Bei den anderen Reitern sah das auch alles nicht wirklich besser aus. Manche waren mit sich selber schon gar nicht im Gleichgewicht, andere nutzten die Zügel wirklich zum festhalten und Gleichgewicht finden, eine Dehnungshaltung beim Pferd herranreiten sagte ihnen rein gar nichts, etc. pp.......... ich habe so vieles mitgemacht in den letzten Wochen.
Im Grunde genommen war ich von diversen reiterlichen Vorstellungen wirklich geschockt - und dabei falle ich auch unter den Bereich "Freizeitreiter"
Inzwischen habe ich eine wirklich nette, kompetente und tolle 44 jährige Freizeitreiterin für meine Stute gefunden - die aber sicherlich auch von der Erfahrung meiner Stute profitiert. Hier mache ich mir keine Sorgen ums Pferd oder die Reiterin.
Allerdings hatte ich dann vor kurzem doch ein Erlebnis mit der Gattung Freizeitreiter, die ich beunruhigend fand.
Stallkollegin mit eigenen Pferd, möchte gerne mal im Unterricht mit Schulpferd teilnehmen, um ihre eigenen Qualitäten zu überprüfen. Schulpferd galoppiert flotter als der eigenen Vierbeiner (bei dem man das aber auch nicht wirklich als Galopp bezeichnen kann) und Reiterin sitzt panisch um Hilfe schreiend oben drauf, Hände auf Kappenhöhe und ist nicht wirklich in der Lage, sich in der Situation zu helfen......
Nach den ganzen letzten Wochen kann ich mir gut vorstellen, was Pferdeverkäufer hier im Forum genervt sein müssen, wenn sich ein "Freizeitreiter" auf deren Verkaufsanzeige bewirbt, bzw. was für eine Zeitverschwendung wir Freizeitreiter wohl für so manchen Verkäufer offenbar sein müssen und teilweise auch tatsächlich sind.
Bis heute fällt mir allerdings immer noch kein Begriff ein, wie man "Freizeitreiter" unterteilen kann, so das man recht früh weiß, an welche Gattung "Freizeitreiter" man denn da gekommen ist.
Was versteht ihr unter "Freizeitreiter" ? - Eure Definition
Ist das eine potenzielle Käuferschicht, die Ihr überhaupt bedienen wollt, oder seit ihr von denen schon so (negativ) Bedient, das Ihr um dieses Volk lieber einen Bogen macht ?
Gibt es Freizeitreiter, von denen Ihr auch schon mal positiv überrascht wart ?
Würdet Ihr bei Euch in den Ställen die Freizeitreiter auch eher in unterschiedlichen Sparten unterteilen und nicht alle in einen Topf werfen ?
Sind die Freizeitreiter von heute für Euch eher Top oder Flop ?
Laaanger Text - ich weiß.
Vielleicht mag ja doch jemand seine Meinung zu Freizeitreitern abgeben.
Für höhere Aufgaben bin ich selber zu unbegabt - zumindest fühle ich mich so.
Dennoch habe ich eine ordentliche Reitausbildung mal in meiner Jugend genossen.
Obgleich ich ein eigenes Pferd habe, bin ich immer zwischendurch 1-2 andere Pferde mitgeritten, so daß ich mir nicht nachsagen kann, mich nur auf ein Pferd "festgefressen" zu haben, sondern genug Erfahrung habe, mich auf fremden Pferden einzufummeln, situationsbedingt weiß, wie man handeln muß und wo sich kein Pferdebesitzer sorgen machen muß, einen versteiften, mieselpetrigen Vierbeiner zurückzubekommen.
Wäre ich auf Pferdesuche, weiß ich, daß ich nicht als ängstliches Wesen beim Käufer auftreten würde, oder als jemand, die sich maßlos überschätzt.
Ich bin mir sicher, der Verkäufer könnte mich durchaus die erste halbe Stunde erst mal komplett mit dem Pferd alleine lassen zum einfummeln ohne sich Sorgen machen zu müssen, das mir als Reiter, oder ich dem Pferd einen Schaden zufüge, bzw. daß ich nicht selber wüßte, wie man situationsbedingt richtig zu handeln hat.
Ja ich bezeichne mich als (nur) Freizeitreiter - dennoch weiß ich, wie es sich anfühlt auf einem gut ausgebildeten Pferd mehrere Galoppwechsel hintereinander zu reiten, ich weiß auch, wie sich eine gute Passage oder Piaffe anfühlt, da ich entsprechende Erklärungen von Reitlehrern schon umsetzen vermag - halt nur nicht auf ernstzunehmende Turnierreife.
Egal in welchem Stall ich Einstaller war über die Jahre, früher oder später hatte ich immer 1-2 weitere Pferde zum mitreiten aus unterschiedlichen Gründen: Mal waren die Pferde einfach zu hibbelig, so das die Bereiter erstmal Ruhe im Pferd wollten, wo mir meine stoische Ruhe (und meine Arabererfahrungen) wohl von Vorteil waren - wobei ich nicht sagen kann, das das Arabische Pferd durchgeknallt im Kopf ist und ich auch auf noch keinen wirklichen Hibbelkopf in dieser Rasse gestoßen bin. Meine Kontinuierlität regelmäßig mit dem Pferd zu arbeiten, als auch die Zuverlässigkeit 6-7 mal die Woche im Stall präsent zu sein, sicherlich geholfen haben.
Aktuell habe ich wieder mehrere Pferde unter dem Po, wo ich den Eigentümern schon vorab gesagt habe, daß ich ihnen gerne behilflich bin, ihre Pferde wieder in Schwung zu bringen, figurlich wieder an die Aufgabe Reitpferd bringen möchte - darüber hinaus es mir aber lieber wäre, sie würden jetzt schon in Richtung potenzielle Reitbeteiligung aktiv werden, da ich ab einem gewissen Punkt die Pferde dann gerne an diese Reitbeteiligungen abgeben möchte.
Meine Beweggründe hierfür sind eigentlich simple.
Zum einen habe ich keine Lust, bei der einen ständig damit beschäftigt zu sein, diese figurlich irgendwie in Schuß zu halten, weil die sonst sehr schnell zum dicksten Pferd Deutschlands tendiert, der Andere ist einfach so was von todenbrav und läuft am liebsten nur im Westernjog, was mich auf Dauer einfach nur wahnsinnig machen würde.

Für mich darf ein Pferd elektrisch sein und muß definitiv den Gang nach vorne haben - eher was, was man über den Po ausbremsen muß, als irgenwas, was man permanent in Bewegung bringen muß.
So, für diese Pferde suche ich also derzeit - ich sage mal - "Otto-Normal-Freizeitreiter", die eben Spaß an genau solchen Pferden haben.
Parallel dazu, habe ich auch bis letzte Woche einen "Otto-Normal-Freizeitreiter" für meine inzwischen 18 jährige Stute gesucht, die eben keine Lust mehr hat an regelmäßigen Trainingseinheiten und bei der ich weiß, daß sie inzwischen auch einfach nur mit einem Hausmütterchen (meine ich jetzt nicht negativ

So hatte / habe ich in den letzten Wochen also diverse "Otto-Normal-Freizeitreiter" vor Ort - also MEINESGLEICHEN ! - von denen ich dachte, daß sie die potenziellen zukünftigen Reiter für eines dieser Pferde sein könnten.
Tja, und da fing das Dilemma dann echt an..............
Keiner dieser Reiter war kürzer als 5 Jahre aktiv am reiten, und das Mindestalter meiner eingekreisten Kandidatinnen war 20 Jahre (bei Kindern und Teenies wollte ich einfach nicht die Diskussionen führen, wie die sich denn verhalten, wenn diese mal vom Pferd fallen).
Vorab habe ich mich auch als derzeitiger nur Freizeitreiter mit nicht mehr Talent als A vorgestellt, um den Druck zu nehmen, mir hier jetzt etwas präsentieren zu müssen, was ich denen selber auf besagten Pferden ganz sicher auch nicht zeigen kann.
Dazu möchte ich noch sagen, daß es kaum Kandidatinnen gab, die ich als unsympatisch bezeichnen möchte. Das waren fast alles töffte Persönchen, die da waren.
Aber:
Die Eine, seit 4 Jahren auf Schulpferden reitend, konnte einfach schlichtweg gar nichts.
Damit meine ich jetzt nicht die Nervosität, die sie vielleicht mir gegenüber hatte, aber sie wußte schlichtweg einfach nicht, wie man einen Zirkel einleitet, wie man Übergänge reitet, wie man das angaloppieren einleitet etc. pp.
Ich hatte das Gefühl, die kennt einfach nur stumpfes Abteilungsreiten, wo die Pferde auf die Befehle des Reitlehrers warten.
Man hätte sie einfach nicht ruhig Gewissens mit einem Pferd in der Halle / auf dem Platz alleine reiten lassen können.
Menschlich töffte Person!
Die war nachher auch sehr von sich selber enttäuscht und wie wenig sie doch in ihrem Reitunterricht vermittelt bekommt.
Kam für mich leider nicht in Frage.
Die nächste ist bei mir gar nicht von der Longe gekommen, nachdem sie noch nicht mal selbstständig satteln und trensen konnte. Woanders reitet sie aber - angeblich - regelmäßig aus.
Bei den anderen Reitern sah das auch alles nicht wirklich besser aus. Manche waren mit sich selber schon gar nicht im Gleichgewicht, andere nutzten die Zügel wirklich zum festhalten und Gleichgewicht finden, eine Dehnungshaltung beim Pferd herranreiten sagte ihnen rein gar nichts, etc. pp.......... ich habe so vieles mitgemacht in den letzten Wochen.
Im Grunde genommen war ich von diversen reiterlichen Vorstellungen wirklich geschockt - und dabei falle ich auch unter den Bereich "Freizeitreiter"
Inzwischen habe ich eine wirklich nette, kompetente und tolle 44 jährige Freizeitreiterin für meine Stute gefunden - die aber sicherlich auch von der Erfahrung meiner Stute profitiert. Hier mache ich mir keine Sorgen ums Pferd oder die Reiterin.
Allerdings hatte ich dann vor kurzem doch ein Erlebnis mit der Gattung Freizeitreiter, die ich beunruhigend fand.
Stallkollegin mit eigenen Pferd, möchte gerne mal im Unterricht mit Schulpferd teilnehmen, um ihre eigenen Qualitäten zu überprüfen. Schulpferd galoppiert flotter als der eigenen Vierbeiner (bei dem man das aber auch nicht wirklich als Galopp bezeichnen kann) und Reiterin sitzt panisch um Hilfe schreiend oben drauf, Hände auf Kappenhöhe und ist nicht wirklich in der Lage, sich in der Situation zu helfen......
Nach den ganzen letzten Wochen kann ich mir gut vorstellen, was Pferdeverkäufer hier im Forum genervt sein müssen, wenn sich ein "Freizeitreiter" auf deren Verkaufsanzeige bewirbt, bzw. was für eine Zeitverschwendung wir Freizeitreiter wohl für so manchen Verkäufer offenbar sein müssen und teilweise auch tatsächlich sind.
Bis heute fällt mir allerdings immer noch kein Begriff ein, wie man "Freizeitreiter" unterteilen kann, so das man recht früh weiß, an welche Gattung "Freizeitreiter" man denn da gekommen ist.
Was versteht ihr unter "Freizeitreiter" ? - Eure Definition
Ist das eine potenzielle Käuferschicht, die Ihr überhaupt bedienen wollt, oder seit ihr von denen schon so (negativ) Bedient, das Ihr um dieses Volk lieber einen Bogen macht ?
Gibt es Freizeitreiter, von denen Ihr auch schon mal positiv überrascht wart ?
Würdet Ihr bei Euch in den Ställen die Freizeitreiter auch eher in unterschiedlichen Sparten unterteilen und nicht alle in einen Topf werfen ?
Sind die Freizeitreiter von heute für Euch eher Top oder Flop ?
Laaanger Text - ich weiß.

Vielleicht mag ja doch jemand seine Meinung zu Freizeitreitern abgeben.
Kommentar