Coupe de Coeur in Balve verletzt

[Arame]

Grand Prix - Niveau reiten wollen und Hilfszügel brauchen...

Das ist ja mal wieder ne Aussage...
Ist ja nicht so, dass die Schlaufzügel drin gehabt hat, sondern nur ein einfaches Martingal bzw. Vorderzeug.

Das mit dem Martingal hab ich auch gesehen. Das war echt gruselig. Hätte ich nie gedacht, das sowas passieren kann...
wobei ich ein Martingal trotzdem für höchst sinnvoll halte!

Ich halte es auch für sinnvoll.
Das Pferd hat ja auch nicht in der Martingalgabel eingefädelt, sondern unten wo der Riemen zum Bauchgurt gelangt.
Sehr unglücklich mit dem Eisen/Stollen...

[Bobbala]

Das Reiten ist Ludger Beerbaums Job.
Ich finde es völlig korrekt, dass er den Job trotz des Sturzes gestern weiter ausübt.
Schließlich hat er auch Verpflichtungen den anderen Pferdebesitzern gegenüber.
Ganz zu schweigen von anderen Vertragspartnern.
Ich würde als Pferdebesitzer nicht erwarten, dass er sich in die Klinik begäbe und tagelang bei dem verletzten Pferd wäre ohne seine anderen Aufgaben zu erledigen.
Wozu sollte das auch gut sein?

genau das waren auch meine Gedanken ...

Das reiten ist dem Mann sein Geschäft !
Dafür wird er bezahlt ...

[Timo]

Er wird sich schon selbst genügend Selbstvorwürfe machen, da er sich ja die Schuld gibt, was passiert ist.

jeder, nur der nicht ! Die Kohle hat sein Oberstübchen in einen luftleeren Raum verwandelt, glaub es mir

[Timo]

Das reiten ist dem Mann sein Geschäft !
Dafür wird er bezahlt ...

dat hat Sack sein Sohn ihm seine Tochter auch gesacht

[Nearctic]

Ich möchte hier auch nochmal kurz Off-Topic werden, auf die Hilfszügel-Diskussion eingehen und speziell Monti zitieren:

....für mich ist das Martingal, der einzige Hilfszügel, der keinerlei negative Auswirkungen hat - es hat mich schon x-mal im Gelände mit den jungen Pferden gerettet - außerdem mindert es die Einwirkung der Hand, wenn man mal schnell nachfassen muss beim Scheuen usw......

Monti, ich bin etwas jünger als du, hatte aber in den späten '70er Jahren einen genialen Ausbilder ganz alter Schule, der mir als kleinem Pimpf eingeimpft hat, dass Martingale schlecht sind, da sie den "falschen Knick" fördern und nur bequemlicherseits Ausbildungsmängel übertünchen sollen. Ich habe das damals sofort eingesehen, weil ich mich persönlich auch beim Reiten mit Martingal nie wohl gefühlt habe durch die Hebelwirkung, gerade auch beim Scheuen, wenn dann das Gebiss an die Vorderzähne knallte und man dann irgendwie von "unten" das Pferd wieder runter bekommen musste . Ich weiß gerade nicht, wie ich das besser erklären soll, aber für mich war es ein unangenehmes Reitgefühl.

Meine Pferde wurden nie mit Martingal geritten, sie hatten höchstens ein Vorderzeug zur Sattelfixierung, wenn sie noch jung waren und der Widerrist noch nicht ganz fertig war, und ich habe immer absolute Hochachtung vor Reitern, die im Spitzen-Springsport ohne diesen Hilfszügel auskommen. Soweit ich mich erinnere, wurde zum Beispiel ein Champion du Lys früher oft ohne Martingal geritten, und auch teilweise ohne Kinnriemen, also ohne zugeschnürtes Maul. Sowas beeindruckt mich umso mehr, wenn man dann sieht, wie durchlässig und "auf dem Teller zu reiten" so ein Pferd trotzdem sein kann. Solche Bilder sind einfach eine Augenweide und sollten als leuchtendes Beispiel für den Reiternachwuchs stehen!






Zur Thread-Thematik möchte ich mich nicht weiter äußern. Ich bin bekanntlich auch kein Beerbaum-Fan, habe aber weder den Sturz noch die Pressekonferenz gesehen, und ich werde mir das auch nicht ansehen. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass es dem Schimmel herzlich egal ist, ob der Reiter ihm nun beisteht, denn das Pferd hat ganz andere Probleme und ist bei seiner Pflegerin am besten aufgehoben. Herr Beerbaum hat das wohl auch eingesehen und nimmt seine vertraglichen Verpflichtungen wahr, die er sich nun mal "erkauft" hat und erfüllen muss. Dagegen ist nichts zu sagen. Seine Deprimierung nehme ich ihm in jedem Fall ab, ich glaube, es würde niemandem von uns anders gehen, wenn man einen solchen Unfall erleidet, egal, ob es ein Top-Pferd ist oder ein Zottelpony im E-Springen ist, und wie gesagt, dem Pferd würde es nichts bringen, wenn ein Reiter wie Herr Beerbaum nun heulend in der Klinik-Box sitzen und "Händchen-halten" würde.

Seine Reitweise halte ich immer noch grundsätzlich für zweifelhaft, daran wird sich nichts ändern, solange er sie nicht ändert, aber ihn nun zu verteufeln, weil er nicht alles andere absagt, halte ich für überzogen.

Naja, auf jeden Fall wünsche ich dem tollen Schimmel gute Besserung, hoffentlich komt er wieder in Ordnung und bekommt vor allem viel Zeit und Ruhe für seine Genesung.

[monti]

@Nearctic
der Klimke hat zu uns damals gesagt, den einzigen Hilfszügel den er akzeptiert, ist das gleitende Ringmartingal....es verhindert nur ein zu starkes Hochnehmen des Kopfes und mildert die Handeinwirkung.....wenn ein Pferd den Kopf zu hoch nimmt, liegt das Gebiß nicht mehr auf der Lade und die Parade kommt nicht mehr durch....habe noch nie gehört, dass ein Martingal einen falschen Knick erzeugt....

ich hab mich daran gehalten - habe nie Schlaufzügel oder andere Hilfszügel benutzt - zum Logieren nehme ich entweder Halsverlängerer oder Chambon oder Ausbinder - was die Pferde lieber haben......die meisten wollen das Chambon....

[Kareen]

Eben darum geht es: Wenn die Kohle halt oberste Priorität hat, hat sie das halt. Dann braucht man sich aber auch nicht scheinheilig irgendwo hinzustellen und vom Partner Pferd, reiterlichem Verhaltenskodex und dem ganzen Blabla zu faseln
Ich verdiene auch mit Pferden mein Geld und stoße auch auf wenig Verständnis wenn ich frühmorgens im Funkloch für die Kundschaft nicht erreichbar bin weil ich nächtens meine eigene Stute in die Klinik karre. Ich mach's aber trotzdem. Nächste Woche ist wieder ein Turnier, im nächsten Dorf gibt es andere Tierärzte. Nichts anderes oder?

[legato-castello]

Und was hat man von einem Hilfszügel wenn sich die Pferde drin verhaken können und auf die Schnautze fliegen???

Nix...

[legato-castello]

[quote=Arame;496365]Das ist ja mal wieder ne Aussage...
Ist ja nicht so, dass die Schlaufzügel drin gehabt hat, sondern nur ein einfaches Martingal bzw. Vorderzeug.


Mit einem Schlaufzügel wäre das aber nicht passiert - den hätte man loslassen können...

[monti]

Menschenskinder - wenn sich nix verhaken soll, muss man nackt reiten - auf einem nackten Pferd.....

noch nie gesehen wie sich ein Pferd in die Zügel oder die Trense tritt ....

die Springreiter nehmen ein Martingal, wenn ihr Springpferd nicht nur vor dem Sprung den Kopf hoch nimmt - was ja richtig ist - sondern auch nach dem Sprung mit hohem Kopf weiter läuft....nach dem Sprung müssen Paraden gegeben werden - und wenn ein Pferd den Kopf sehr hoch trägt, geht das nicht....

und wenn ich ein junges Pferd im Gelände habe, das bei jedem Vogel den Kopf sehr hoch nimmt - bin ich auch froh, wenn ich ein Martingal draufhabe.... und es hat mich auch schon gerrettet, weil ich beim Wegspringen/Kreiseln noch in den Halsring fassen konnte....

[legato-castello]

Kann doch jeder das reinschnallen was er will - mein Pferd geht am Stallhalfter ins Gelände und geht am Stallhalfter M-Dressur... und S-Springen... (Zu Hause versteht sich...)

Ich lehne Hilfszügel kategorisch ab!

Ich finde das die Harmonie/Kommunikations zwischen Pferd und Reiter nicht stimmt wenn man Hilfszügel braucht.

Je höher die Disziplin wird desto feinfühliger sollte die Verbindung sein, oder?

Entschuldigung für meine Meinung - aber das ist sie halt.

[Kareen]

Au prima, da sind wir wieder beim nackig-reiten-thread von neulich *prust*

[monti]

@Legato
ok - dann reite mir das mal PRAKTISCH vor....wie du mit losgelassenen Schlaufzügeln reitest .....und das Pferd dann NICHT reintritt....

[legato-castello]

Wer`s schafft sein Pferd nackt (Reiter angezogen) zu Reiten - welche Disziplin auch immer - der kann Reiten!

Wer eine Kandare und Sporen braucht um irgenwie durch eine L zu kommen - sorry - der kanns nicht

[legato-castello]

@Legato
ok - dann reite mir das mal PRAKTISCH vor....wie du mit losgelassenen Schlaufzügeln reitest .....und das Pferd dann NICHT reintritt....

Ich meinte wenn der Gaul reintritt - dann bleibt das Bein nicht unterm Bauch fest weil man loslassen kann...

Lesen!!!

[monti]

@Kareen
genau - da wären wir wieder ....und weißt du was - mir ist inzwischen ganz egal....ob nackig oder nicht - Hauptsache Hirn beim Reiten....ich kann diesen theoretischen Mist hier nicht mehr ertragen....

[Lalilja]

...

[Nearctic]

@Nearctic
der Klimke hat zu uns damals gesagt, den einzigen Hilfszügel den er akzeptiert, ist das gleitende Ringmartingal....es verhindert nur ein zu starkes Hochnehmen des Kopfes und mildert die Handeinwirkung.....wenn ein Pferd den Kopf zu hoch nimmt, liegt das Gebiß nicht mehr auf der Lade und die Parade kommt nicht mehr durch....habe noch nie gehört, dass ein Martingal einen falschen Knick erzeugt....

ich hab mich daran gehalten - habe nie Schlaufzügel oder andere Hilfszügel benutzt - zum Logieren nehme ich entweder Halsverlängerer oder Chambon oder Ausbinder - was die Pferde lieber haben......die meisten wollen das Chambon....

Mal abgesehen davon, dass ich ein absoluter Bewunderer von Dr. Klimke bin und dich um deine Ausbildung dort wirklich beneide, der "falsche Knick" wurde auch in seinen Büchern behandelt und auf zu kurze Verschnallung des Martingal zurück geführt, und das hat man damals ja leider bei jedem Kinder-Reitschulpferd so gehandhabt, damt sie leichter zu handeln waren für die Anfänger.

Ich weiß gerade nicht genau, in welchem Buch, da müsste ich jetzt lange blättern, aber ich habe so ziemlich alle von ihm "gefressen", seit sich meine ersten reiterlichen Ambitionen entwickelt haben.

Was mir schon immer etwas weniger missfallen hat, waren die Amerikaner und Canadier, die schon seit 'zig Jahren ihre blütigen Pferde erfolgreich mit langem Hals und freienm, hohem Kopf im Springsport laufen lassen, immer nach vorwärts, und damit ja auch seit Jahrzehnten erfolgreich sind (Man erinnere sich nur mal an das 1,80 Stm.-Schiff Big Ben von Ian Millar, der als wahrer Hirsch alles gesprungen hat, ohne Bascule, ohne Rücken...). Und das sogar nun auch mit Pferden aus deutscher Zucht, die so eine Reitweise ja nun wirlich gar nicht fixiert haben. Wenn man sich zum Beispiel auch mal die Pferde von Meredith ansieht - da ist das Martingal so lang geschnallt, dass es eigentlich kaum noch nötig wäre. Das finde ich völlig ok, hat vielleicht dann noch einen kleinen, psychologischen Effekt auf Ross und Reiter, kommt aber eigentlich kaum noch zum Einsatz. So solllte es sein. Oder eben besser ganz wegbleiben.

Wie mein damaliger Ausbilder (auch ein alter Olympia-Teilnehmer) immer sagte: "Jeder Hilfszügel ist einer zuviel." Das hätte Herr Klimke aber sicher auch gesagt.

Naja, mein kleines Wort zum Sonntag... sorry für das Off-Topic-Gedöns.

[Faye]

Tolles Bild, Nea. Ich liebe dieses Pferd und der Ritt von Beerbaum im Hamburger Derby mit dem Schimmel vor ein paar Jahren war absolut einmalig!!! Da gibt es absolut nichts zu meckern
Hab nochmal versucht den Ritt bei Youtube zu finden, aber scheinbar ist es nicht mehr drin, dabei war ich mir ziemlich sicher, es da nochmal gesehen zu haben.

Aber nein, ich bin wirklich kein Fan von LB. Nur fasziniert von seinen Pferden.

Abgesehen davon finde ich Martingal auch nicht verwerflich. Für die Dressurarbeit nehme ich es zwar nicht, aber wenn ich draußen im Gelände bin tu' ich es bei hibbeligen Pferden doch lieber drauf. Gerade wenn die Sorge besteht im Gelände mal unfreiwillig den Boden zu küssen, - da bleiben die Zügel eher auf dem Hals und das Pferd tritt sich nicht so schnell rein.

[pausch77]

Wer`s schafft sein Pferd nackt (Reiter angezogen) zu Reiten - welche Disziplin auch immer - der kann Reiten!

sorry..... jetzt mußte ich aber mal lachen..... ;-))))

Ist echt interssant was sich so aus unterschiedlichen Sichtweisen so entwickelt....