Tierquälerei in Greven: Sechs Fohlen fast verhungert
Greven. Jeder Knochen, jede Rippe ist zu erkennen, die Tiere haben einen Wasserbauch, das Fell sitzt voller Parasiten, der Körper ist durchsetzt mit Würmern, die sechs Fohlen sind kurz vor dem Verhungern – das Bild, das sich am Dienstag Kreisveterinär Walter Averbeck auf dem Hof eines Grevener Pferdezüchters bot, war schrecklich. „Ich habe schon viel gesehen, aber von diesem Anblick habe ich in der Nacht geträumt“, sagte Averbeck.
Er beschlagnahmte die Tiere, ließ sie auf einen Pferdehof in Nordwalde transportieren. Ein Vorgehen, das bereits zum zweiten Mal fast genau so abläuft. Denn bereits Anfang des Jahres hatte der Kreisveterinär 15 Pferde in einem ähnlich erbärmlichen Zustand auf dem Hof beschlagnahmt, ein Tier musste damals sogar eingeschläfert werden. Gegen den Besitzer der Tiere erging damals eine Strafanzeige, er wurde zu fünf Monaten Haft auf Bewährung wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz verurteilt – und bekam seine Pferde zurück. Der Richter hatte ein von der Staatsanwaltschaft beantragtes Pferdehalteverbot abgelehnt.
Seitdem wurden regelmäßige, unangemeldete Kontrollen auf dem Hof durchgeführt. „Solange die Tiere im Sommer auf der Weide standen, hatten sie zu fressen und es gab nichts zu beanstanden“, sagte Averbeck. Zu mehr will ewr sich nicht äußern. Aber ihm ist deutlich anzumerken, dass, wenn es nach ihm gegangen wäre, der Grevener Pferdezüchter längst keine Tiere mehr hätte besitzen dürfen.
Das sieht auch Franz Lürwer so, in dessen Stall die sechs Fohlen untergebracht sind. „Da arbeiten die Mühlen unserer Bürokratie viel zu langsam. Dem Mann hätte man längst die Pferde wegnehmen müssen.“
Lürwer ist entsetzt über den Zustand der Tiere. „Wie kann ein Mensch nur so grausam sein? Schlimmer kann man ein Tier nicht mehr behandeln.“ Der Zustand der Fohlen ist seines Erachtens kritisch. „Es kann sein, dass wir zwei Fohlen einschläfern lassen müssen.“ Die Tiere wögen gerade mal 125 Kilogramm. „In deren Alter wären 200 Kilogramm und mehr normal“, erklärt der Fachmann.
Auf dem Hof des Pferdezüchters in Greven stehen nach Informationen unserer Zeitung noch über 50 Pferde, 20 bis 30 Rinder und ein Zwinger mit Weimaranern, einer Hunderasse. „Wir prüfen jetzt, ob gegen den Mann ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen wird“, sagte Kirsten Wessling, Pressesprecherin der Kreisverwaltung.
Ein Pferdehalter aus Greven, der nicht namentlich genannt werden möchte, äußert harsche Kritik an seinen Kollegen in Greven und Umgebung. „Von den Verhältnissen auf dem Hof haben fast alle Pferdezüchter gewusst. Aber alle haben die Augen zugemacht und den Tierquäler sogar die Stuten- und Fohlenschau organisieren lassen.“
VON PETER BECKMANN
Quelle: WN Westfälische Nachrichten 06.12.2007
Greven. Jeder Knochen, jede Rippe ist zu erkennen, die Tiere haben einen Wasserbauch, das Fell sitzt voller Parasiten, der Körper ist durchsetzt mit Würmern, die sechs Fohlen sind kurz vor dem Verhungern – das Bild, das sich am Dienstag Kreisveterinär Walter Averbeck auf dem Hof eines Grevener Pferdezüchters bot, war schrecklich. „Ich habe schon viel gesehen, aber von diesem Anblick habe ich in der Nacht geträumt“, sagte Averbeck.
Er beschlagnahmte die Tiere, ließ sie auf einen Pferdehof in Nordwalde transportieren. Ein Vorgehen, das bereits zum zweiten Mal fast genau so abläuft. Denn bereits Anfang des Jahres hatte der Kreisveterinär 15 Pferde in einem ähnlich erbärmlichen Zustand auf dem Hof beschlagnahmt, ein Tier musste damals sogar eingeschläfert werden. Gegen den Besitzer der Tiere erging damals eine Strafanzeige, er wurde zu fünf Monaten Haft auf Bewährung wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz verurteilt – und bekam seine Pferde zurück. Der Richter hatte ein von der Staatsanwaltschaft beantragtes Pferdehalteverbot abgelehnt.
Seitdem wurden regelmäßige, unangemeldete Kontrollen auf dem Hof durchgeführt. „Solange die Tiere im Sommer auf der Weide standen, hatten sie zu fressen und es gab nichts zu beanstanden“, sagte Averbeck. Zu mehr will ewr sich nicht äußern. Aber ihm ist deutlich anzumerken, dass, wenn es nach ihm gegangen wäre, der Grevener Pferdezüchter längst keine Tiere mehr hätte besitzen dürfen.
Das sieht auch Franz Lürwer so, in dessen Stall die sechs Fohlen untergebracht sind. „Da arbeiten die Mühlen unserer Bürokratie viel zu langsam. Dem Mann hätte man längst die Pferde wegnehmen müssen.“
Lürwer ist entsetzt über den Zustand der Tiere. „Wie kann ein Mensch nur so grausam sein? Schlimmer kann man ein Tier nicht mehr behandeln.“ Der Zustand der Fohlen ist seines Erachtens kritisch. „Es kann sein, dass wir zwei Fohlen einschläfern lassen müssen.“ Die Tiere wögen gerade mal 125 Kilogramm. „In deren Alter wären 200 Kilogramm und mehr normal“, erklärt der Fachmann.
Auf dem Hof des Pferdezüchters in Greven stehen nach Informationen unserer Zeitung noch über 50 Pferde, 20 bis 30 Rinder und ein Zwinger mit Weimaranern, einer Hunderasse. „Wir prüfen jetzt, ob gegen den Mann ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen wird“, sagte Kirsten Wessling, Pressesprecherin der Kreisverwaltung.
Ein Pferdehalter aus Greven, der nicht namentlich genannt werden möchte, äußert harsche Kritik an seinen Kollegen in Greven und Umgebung. „Von den Verhältnissen auf dem Hof haben fast alle Pferdezüchter gewusst. Aber alle haben die Augen zugemacht und den Tierquäler sogar die Stuten- und Fohlenschau organisieren lassen.“
VON PETER BECKMANN
Quelle: WN Westfälische Nachrichten 06.12.2007
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