Landgestüt Prussendorf ggf vor Verkauf

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  • May
    • 07.05.2010
    • 1553

    Landgestüt Prussendorf ggf vor Verkauf

    Laut MDR Bericht soll noch vor Ende des Jahres über einen Verkauf des Landgestütes Prussendorf entschieden werden.
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  • JeeTee
    • 26.11.2009
    • 206

    #2
    Das ist ja nun nichts Neues. Leider. Oder auch nicht leider. Da differieren die Meinungen... Schade, dass die Verantwortlichen irgendwie nicht befragt werden in diesem Beitrag.

    Kommentar

    • Carla X
      • 13.09.2013
      • 147

      #3
      Die vom Zücherforum machen schon ordentlich Radau.


      Wenn das so stimmt, ist das schon ein Skandal, was sich das Ministerium da hat einfallen lassen.

      Kommentar

      • Arielle
        • 23.08.2010
        • 2852

        #4
        Zitat von Carla X Beitrag anzeigen
        Die vom Zücherforum machen schon ordentlich Radau.


        Wenn das so stimmt, ist das schon ein Skandal, was sich das Ministerium da hat einfallen lassen.
        "Radau" ist im Zusammenhang mit dem ZF-Artikel eine interessante Vokabel!

        Basiert die gesamte Argumentationskette mit der der Autor die "pfiffigen Rechenkünstler des Ministeriums" in die Ecke der Schildbürger zu stellen versucht, doch allein auf der Annahme, dass durch den Verkauf des Landgestütes der Pferdebestand in SA insgesamt um 2 % sinken könnte! Welche Gründe könnten 100te Privatbesitzer haben insgesamt 600 Pferde abzuschaffen nur weil es dort kein LG mehr gibt? Warum sollte deshalb ausser den Gestütspferden überhaupt ein einziges Pferd abgeschafft werden?

        Ich fürchte, diese Argumentation beeindruckt nicht so wirklich. Wie aber wäre es mit einer konstruktiven Einstellung nach den Chancen zu suchen die fast jeder Veränderung innewohnen? Auch und gerade im Sinne der betroffenen Mitarbeiter wäre dies m.E. angebrachter. Was könnte z.B. ein privater Investor aus dem Gestüt machen, was der Staat aus vielen Gründen niemals wird machen können?
        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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        • Fly
          • 13.08.2009
          • 240

          #5
          Die dämlichem Grünen - unsere grauenhaften Volksvertreter, Verräter trifft eher zu


          Gesendet von iPhone mit Tapatalk

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          • Kluger Hans
            • 07.10.2013
            • 152

            #6
            Ich weiß ja nicht, wer hier in diesem Thread schon einmal in Prussendorf war. Ich war bereits mehrmals dort. Dieses noch recht junge Landgestüt, das allerdings an einem Ort mit großer pferdezüchterischer Tradition angesiedelt ist, hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Zwar ist die Zahl der dort eingesetzten Hengste im Vergleich mit den anderen großen Landgestüten eher niedrig, zeigt dafür aber eine sehr erfreuliche Qualität. In Kombination mit der dort eingerichteten Landesreit- und Fahrschule hat sich in Prussendorf ein Kompetenzzentrum in Sachen Pferdezucht und Pferdesport entwickelt, wie es kein zweites in diesem Bundesland gibt. Das Landgestüt übernimmt dabei Aufgaben, die die private Hengsthaltung weder übernehmen will noch kann. Im Bereich der Amateur- wie der Berufsausbildung wird hier vorbildlich gearbeitet. Die mutwillige Zerschlagung dieser Institution wird sich mit Sicherheit nicht positiv auf die Entwicklung von Pferdesport und Zucht in Sachsen-Anhalt auswirken. Insofern ist das Rechenbeispiel in dem erwähnten Artikel des Züchterforums vielleicht gar nicht so ganz realitätsfern. Wer wird denn zukünftig Profis und Amateurausbilder in Sachsen-Anhalt so ausbilden, dass sie den notwendigen Qualitätsstandard erreichen?

            In diesem Zusammenhang gilt es noch eine andere, weit verbreitete Vorstellung zu korrigieren. Immer wieder hört man die Forderung, Landgestüte mögen gefälligst kostendeckend arbeiten, ansonsten sollen sie verschwinden oder privatisiert werden. Das Betreiben eines Landgestütes war und ist immer eine Fördermaßnahme. Das war vor 200 Jahren nicht anders als heute. Wurde vor 200 Jahren damit ein ganz entscheidender Wirtschaftsfaktor gefördert, ist dies heute mit etwas veränderten Vorzeichen nicht anders. Wer aber glaubt, dass Fördermaßnahmen kostendeckend oder gar gewinnbringend sein müssen, der hat das System nicht erkannt. Zudem bieten die Landgestüte in der heute immer kurioser werdenden Zuchtszene die einzige Chance auf eine gewisse Kontinuität und seriöses Handeln.

            Die in Magdeburg agierende Ministerin und ihr Staatssekretär sind noch nicht einmal sechs Monate im Amt. Betrachtete man ihren Werdegang, so ist klar, dass sie von der Thematik Pferd völlig unbeleckt sind. Traurig macht mich, dass gerade grüne Politiker mit der beabsichtigten Zerschlagung des Landgestütes ausgerechnet die Entwicklung einleiten werden, die eigentlich völlig konträr zu ihren Grundprinzipen steht. Hier geht es doch nur darum durch den Verkauf der Immobilie an private Investoren und der Verpachtung der landwirtschaftlichen Flächen an Großagrarier Kohle zu machen.

            Und noch ein Punkt: Das Landgestüt schafft es mit der Eigenbewirtschaftung der Flächen seinen Haushalt soweit zu konsolidieren, dass lediglich 300.000 Euro als jährliche Förderung nötig sind. Ein so gutes Betriebsergebnis dürfte wohl kein anders Landgestüt in Deutschland erzielen. Das am Donnerstag veröffentlichte Schwarzbuch der Steuerverschwendung zeigt für Sachsen-Anhalt einen wunderbaren Fall. Dort wurde im vergangenen Jahr ein riesiger Supermarkt als Flüchtlingsunterkunft angemietet. Erst danach stellte man fest, dass die Brandschutzbestimmungen immense Umbauarbeiten nötig machen. Diese sind bis heute nicht abgeschlossen, was allerdings nicht so schlimm ist. Es kamen nach Sachsen-Anhalt so wenige Flüchtlinge (wer will es ihnen verdenken), dass der Supermarkt als Unterkunft gar nicht benötigt wurde. Da der Pachtvertrag auf drei Jahre geschlossen wurde, kostete diese Entscheidung die Steuerzahler in Sachsen-Anhalt 880.000 Euro, was etwa dem Dreifachen der Förderung des Landgestütes entspricht.

            Also bitte liebe Politik: Wer nicht mit Sachverstand und Augenmaß entscheidet, soll sich nicht wundern, dass die Wähler genau so falsch reagieren und den Bauernfängern von Rechtsaußen auf den Leim gehen.
            Zuletzt geändert von Kluger Hans; 06.10.2016, 23:10.

            Kommentar

            • silas
              • 13.01.2011
              • 4024

              #7
              Tolles Statement, würdest Du es bitte den zuständigen Politikern direkt zukommen lassen?

              Die Entscheidungen werden nicht geändert, wenn wir uns nur hier äußern, konstruktive Kritik muß zwingend den verantwortlichen Politikern vorgetragen werden.
              Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

              Kommentar

              • Mona88
                • 01.01.2004
                • 508

                #8
                Die Frage ist nur: Interessiert das die Politiker wirklich?

                Spannend fand ich den Nebensatz, man werde versuchen die Grundstücksflächen zu behalten, da diese Gewinne erwirtschaften. Gute Idee. Aber wer bitte kauft ein Gestüt ohne Weiden?

                Nächste Frage: Die Angestellten in Prussendorf sind doch bestimmt verbeamtet. Was passiert mit denen? Kündigen geht nicht, ergo wäre interessant, was diese pro Jahr den Staat auch weiterhin kosten würden.

                Kommentar

                • Reitpferd
                  • 17.09.2013
                  • 141

                  #9
                  Die Zeiten, in denen Mitarbeiter eines Landgestütes automatisch verbeamtet wurden, sind lange vorbei. Beim Landgestüt Warendorf etwa ist seit Mitte der 90er Jahre kein einziger neu eingestellter Mitarbeiter verbeamtet worden. Auch in Prussendorf dürften die allerwenigsten Mitarbeiter Beamte sein. Ist ja so auch viel besser für das Ministerium. Man kann dann die Leute auch viel leichter dem freien Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen, sprich kündigen.

                  Kommentar


                  • #10
                    @ Kluger Hans

                    Wir leben in einem der reichsten Wirtschaftsnationen der Welt. Wenn es in Deutschland nicht mehr möglich ist, unabhängig von Gewinnmaximierung Kultur und Tradition zu pflegen, dann gute Nacht.

                    Wo soll das für den Reitsport und das Pferd im Allgemeinen hinführen, wenn wir die Zucht von Pferde und ihre verschiedene Verwendung nicht auch weiterhin als kulturell verankert betrachten. Dazu gibt es bis dato LG. Private HH sind und müssen immer auf Gewinnerzielung ausgerichtet sein. Entsprechend liegen ihre Interessen. Dort geht es weder um die Rassenvielfalt, noch um die Förderung des Reitsports als Breitensport. Geld verdienen die nicht an den 90 Prozent der allgemeinen Reiter, sondern an 10 Prozent der besseren und vorallem betuchten Reiter. Welchem privaten HH liegt die Ausbildung von Reitern und Trainern am Herzen? Soll es künftig die Aufgabe der privaten HH sein, für den Fortbestand des Pferdes als Traditions- und Kulturgut in allen seinen Facetten und die Förderung des Reitsports als Breitensport zu sorgen?

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                    • Ramzes
                      • 15.03.2006
                      • 14684

                      #11
                      Zitat von Kluger Hans Beitrag anzeigen
                      Ich weiß ja nicht, wer hier in diesem Thread schon einmal in Prussendorf war. Ich war bereits mehrmals dort. Dieses noch recht junge Landgestüt, das allerdings an einem Ort mit großer pferdezüchterischer Tradition angesiedelt ist, hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Zwar ist die Zahl der dort eingesetzten Hengste im Vergleich mit den anderen großen Landgestüten eher niedrig, zeigt dafür aber eine sehr erfreuliche Qualität. In Kombination mit der dort eingerichteten Landesreit- und Fahrschule hat sich in Prussendorf ein Kompetenzzentrum in Sachen Pferdezucht und Pferdesport entwickelt, wie es kein zweites in diesem Bundesland gibt. Das Landgestüt übernimmt dabei Aufgaben, die die private Hengsthaltung weder übernehmen will noch kann. Im Bereich der Amateur- wie der Berufsausbildung wird hier vorbildlich gearbeitet. Die mutwillige Zerschlagung dieser Institution wird sich mit Sicherheit nicht positiv auf die Entwicklung von Pferdesport und Zucht in Sachsen-Anhalt auswirken. Insofern ist das Rechenbeispiel in dem erwähnten Artikel des Züchterforums vielleicht gar nicht so ganz realitätsfern. Wer wird denn zukünftig Profis und Amateurausbilder in Sachsen-Anhalt so ausbilden, dass sie den notwendigen Qualitätsstandard erreichen?

                      In diesem Zusammenhang gilt es noch eine andere, weit verbreitete Vorstellung zu korrigieren. Immer wieder hört man die Forderung, Landgestüte mögen gefälligst kostendeckend arbeiten, ansonsten sollen sie verschwinden oder privatisiert werden. Das Betreiben eines Landgestütes war und ist immer eine Fördermaßnahme. Das war vor 200 Jahren nicht anders als heute. Wurde vor 200 Jahren damit ein ganz entscheidender Wirtschaftsfaktor gefördert, ist dies heute mit etwas veränderten Vorzeichen nicht anders. Wer aber glaubt, dass Fördermaßnahmen kostendeckend oder gar gewinnbringend sein müssen, der hat das System nicht erkannt. Zudem bieten die Landgestüte in der heute immer kurioser werdenden Zuchtszene die einzige Chance auf eine gewisse Kontinuität und seriöses Handeln.

                      Die in Magdeburg agierende Ministerin und ihr Staatssekretär sind noch nicht einmal sechs Monate im Amt. Betrachtete man ihren Werdegang, so ist klar, dass sie von der Thematik Pferd völlig unbeleckt sind. Traurig macht mich, dass gerade grüne Politiker mit der beabsichtigten Zerschlagung des Landgestütes ausgerechnet die Entwicklung einleiten werden, die eigentlich völlig konträr zu ihren Grundprinzipen steht. Hier geht es doch nur darum durch den Verkauf der Immobilie an private Investoren und der Verpachtung der landwirtschaftlichen Flächen an Großagrarier Kohle zu machen.

                      Und noch ein Punkt: Das Landgestüt schafft es mit der Eigenbewirtschaftung der Flächen seinen Haushalt soweit zu konsolidieren, dass lediglich 300.000 Euro als jährliche Förderung nötig sind. Ein so gutes Betriebsergebnis dürfte wohl kein anders Landgestüt in Deutschland erzielen. Das am Donnerstag veröffentlichte Schwarzbuch der Steuerverschwendung zeigt für Sachsen-Anhalt einen wunderbaren Fall. Dort wurde im vergangenen Jahr ein riesiger Supermarkt als Flüchtlingsunterkunft angemietet. Erst danach stellte man fest, dass die Brandschutzbestimmungen immense Umbauarbeiten nötig machen. Diese sind bis heute nicht abgeschlossen, was allerdings nicht so schlimm ist. Es kamen nach Sachsen-Anhalt so wenige Flüchtlinge (wer will es ihnen verdenken), dass der Supermarkt als Unterkunft gar nicht benötigt wurde. Da der Pachtvertrag auf drei Jahre geschlossen wurde, kostete diese Entscheidung die Steuerzahler in Sachsen-Anhalt 880.000 Euro, was etwa dem Dreifachen der Förderung des Landgestütes entspricht.

                      Also bitte liebe Politik: Wer nicht mit Sachverstand und Augenmaß entscheidet, soll sich nicht wundern, dass die Wähler genau so falsch reagieren und den Bauernfängern von Rechtsaußen auf den Leim gehen.
                      Kluger Hans , das Landgestüt wurde damals von Radegast nach Prussendorf
                      verlegt . Radegast wurde an die Fam. Vogel verpachtet
                      s.a. Trakehner Hefte 6 - 2011.

                      Prussendorf war bis 1945 bekanntlich ein Rittergut , welches in seiner
                      Geschichte mehrfach den Besitzer wechselte .

                      Carl Bieler kaufte das Gut für seine Tochter Luise als Hochzeitsgeschenk .
                      1945 - 1948 gab es umfangreiche Enteignungen durch die russische Besatzungsmacht .
                      Ähnliches hatten die Engländer übrigens auch im Westen geplant , aber nur im
                      Ansatz durchgeführt .
                      Informieren Sie sich über die Nachnutzung des Konzentrationslagers als Sowjetischen Speziallagers Nr. 2 Buchenwald.

                      Ihr Gatte Walter Haberland wurde Sept.1945 verhaftet und starb im
                      Feb.1947 im ehemaligem Konzentrationslager Buchenwald .
                      Zschernitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Wiedemar im Westen des Landkreises Nordsachsen. Zschernitz liegt nordwestlich von Leipzig (ca. 32 ...

                      Auch das Rittergut Zschernitz wurde enteignet
                      Größere Betriebe sind traditionell schon seit mehreren hundert Jahren
                      dort ansässig .
                      http://www.presseportal.de/pm/47409/2114105 2011
                      http://www.mz-web.de/bitterfeld/land...-zucht-4632958 2013
                      http://m.volksstimme.de/nachrichten/...-nun-GmbH.html 2014
                      2014 erst wurde das Landgestüt nach ähnlichen Verkaufsdiskussionen
                      seit Jahren im Vorfeld in eine GmbH umgewandelt .
                      Die ldw. Nutzfläche ist überwiegend Ackerland , bekanntlich
                      zur Magdeburger Börde gehörend . In Radegast war mehr Grünland .
                      Ja , und ich war auch schon öfters in Prussendorf, auch noch zur Wende
                      in Radegast Auge in Auge mit Leuchtfeuer , so hieß der ältere Hengst
                      glaub ich mich zu erinnern .

                      In diesem Fall ist das also keine grüne Erfindung , bekanntlich
                      distanziere ich mich ansonsten von deren “ hehren “ Zielen .

                      Den Verlust sollte man vielleicht auf die Stückzahl der Hengste umlegen ,
                      dann relativiert sich das Ganze wieder etwas im Vergleich zu anderen Landgestüten , die auch wesentlich größere historische
                      Gebäudekomplexe traditionell gewachsener ehemals Preußischer
                      Gestütsverwaltungen, Land- Hauptgestüte betreuen .
                      Zuletzt geändert von Ramzes; 07.10.2016, 13:18.

                      Kommentar

                      • Benny
                        • 25.01.2011
                        • 1673

                        #12
                        @Ramzes
                        Die meiste Grünen wissen doch ganz genau, wie Landwirtschaft ökologisch funktionieren muss und dabei auch wirtschaftlich ist. Die Bauern bekommen doch jeden Tag erzählt, was sie alles falsch machen.
                        Sollen sie in Prussendorf doch mal zeigen, dass sie es auf 900ha mit 80-90 Bodenpunkten hinbekommen.
                        Die Verluste in Prussendorf kommen ja nicht unbedingt nur von den Pferden, sondern auch weil das Land es nicht auf die Reihe bekommen hat, einen ordentlichen Verwalter für die Landwirtschaft einzustellen, nach dem der alte weg war und der Betrieb nicht so lief, wie er eigentlich laufen müsste.
                        Den Verlust auf die Hengste hochzurechnen trifft es auch nicht ganz, da dort viele Veranstaltungen rund ums Pferd stattfinden, die sich in der Regel nicht selbst tragen. Auch das zählt ja zu den Aufgaben von staatlichen Gestüten.

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                        • wilabi
                          • 21.05.2008
                          • 2338

                          #13
                          Zitat von Kluger Hans Beitrag anzeigen
                          I
                          In diesem Zusammenhang gilt es noch eine andere, weit verbreitete Vorstellung zu korrigieren. Immer wieder hört man die Forderung, Landgestüte mögen gefälligst kostendeckend arbeiten, ansonsten sollen sie verschwinden oder privatisiert werden. Das Betreiben eines Landgestütes war und ist immer eine Fördermaßnahme. Das war vor 200 Jahren nicht anders als heute. Wurde vor 200 Jahren damit ein ganz entscheidender Wirtschaftsfaktor gefördert, ist dies heute mit etwas veränderten Vorzeichen nicht anders. Wer aber glaubt, dass Fördermaßnahmen kostendeckend oder gar gewinnbringend sein müssen, der hat das System nicht erkannt. Zudem bieten die Landgestüte in der heute immer kurioser werdenden Zuchtszene die einzige Chance auf eine gewisse Kontinuität und seriöses Handeln.

                          Die in Magdeburg agierende Ministerin und ihr Staatssekretär sind noch nicht einmal sechs Monate im Amt. Betrachtete man ihren Werdegang, so ist klar, dass sie von der Thematik Pferd völlig unbeleckt sind. Traurig macht mich, dass gerade grüne Politiker mit der beabsichtigten Zerschlagung des Landgestütes ausgerechnet die Entwicklung einleiten werden, die eigentlich völlig konträr zu ihren Grundprinzipen steht. Hier geht es doch nur darum durch den Verkauf der Immobilie an private Investoren und der Verpachtung der landwirtschaftlichen Flächen an Großagrarier Kohle zu machen.

                          .

                          Kommentar

                          • schnuff
                            • 09.08.2010
                            • 4286

                            #14
                            ich bin dafür, dass der/die Verwalter/in des landwirtschaftlichen Betriebes, erstmal hier bei uns beweist, ob er/sie "was drauf" hat. Wir müssen mit 23 und 35 Böden wirtschaften und zwar mit Sand allerfeinster Art...
                            Aber neben dem fachlichen Know how, hat wirtschaften und Betriebsführung eben auch ganz gewaltig etwas mit Menschenkenntnis, Führung im Sinne der Selben zu tun und wie Benni schon erwähnte, oft hängt ein Betrieb tatsächlich an EINER Person

                            Kommentar

                            • Ramzes
                              • 15.03.2006
                              • 14684

                              #15
                              [QUOTE=schnuff;1710621]ich bin dafür, dass der/die Verwalter/in des landwirtschaftlichen Betriebes, erstmal hier bei uns beweist, ob er/sie "was drauf" hat. Wir müssen mit 23 und 35 Böden wirtschaften und zwar mit Sand allerfeinster Art...
                              Aber neben dem fachlichen Know how, hat wirtschaften und Betriebsführung eben auch ganz gewaltig etwas mit Menschenkenntnis, Führung im Sinne der Selben zu tun und wie Benni



                              Oh je , ...haben wir jetzt einen neuen Schuldigen gefunden ?
                              Ja , im wesentlichen die richtige Menge zum richtigen Zeitpunkt
                              verkaufen , mit Glaskugel funzt das erheblich besser , Ironie - aus .
                              ...und liquide bleiben ...

                              Egal wie gut oder schlecht angeblich der Betriebsleiter ist ,
                              egal ob 90 oder 35 Bodenpunkte , es ist NICHT Hauptaufgabe
                              des Ldw. Betriebes eine andere Unternehmung , die von Natur aus
                              mehr oder weniger “ negativen “ Gewinn macht , querzu-
                              subventionieren .

                              Für 800 ha einen Stadtverdrängten mit Fruchtfolge
                              Bauland zu finden ist vielleicht nicht so das Problem ,
                              denke daß die verbundenen Auflagen Gebäude ,
                              einzuräumende Nutzungsrechte ,
                              evtl.Baugenehmigungen nicht so einfach unter einen Hut
                              zu bringen sind .

                              Familenbetriebe mit Leidenschaft zur Landwirtschaft ,
                              die auch manchmal Leiden schafft , halten das zwangsläufig
                              auch länger durch , als Betriebe mit Lohnarbeit .
                              Da ist kein Grüner und kein Roter , der auf den Mindest-
                              stundenlohn pocht .
                              Zuletzt geändert von Ramzes; 08.10.2016, 18:35.

                              Kommentar

                              • Benny
                                • 25.01.2011
                                • 1673

                                #16
                                @Ramzes
                                Du schreibst viel, aber eigentlich bist du mit der Materie nicht vertraut.
                                Eine Pferdezucht/Haltung ist ohne entsprechende Flächen keine Landwirtschaft, sondern ein Gewerbebetrieb.
                                Man kann nicht auf der einen Seite günstige Leistungen anbieten (moderate Decktaxen, bezahlbare Lehrgänge, Abzeichenprüfungen, überbetriebliche Azubiausbildung, Unterhalt einer großen Veranstaltungshalle obwohl schon Reithallen vorhanden waren) ohne die Sache auszufinanzieren oder den Betrieb in die Lage zu versetzen, das Geld selber zu verdienen. Prussendorf ist ein staatlicher Betrieb und führt hoheitliche Aufgaben durch, die das Land bis jetzt auch haben wollte. Und das ist eben nicht nur die Haltung von ein paar Deckhengsten.
                                Auch wenn du für fast alles links einstellst. Das Problem war nicht der fallende Weizenpreis, sondern dass schlicht und ergreifend beim Anbau der verschiedenen Kulturen grobe Fehler gemacht wurden und dadurch Ertragsverluste aufgetreten sind.
                                Es ist für einen Betrieb auch nicht hilfreich, wenn alle paar Jahre über dessen Fortbestand geredet wird. Die guten Leute, die dort arbeiten, suchen sich andere Arbeitsstellen.
                                Es ist vollkommen lächerlich zu glauben, dass die Immobilie Prussendorf ohne die Ackerflächen dazu, zu verkaufen ist. Ein Neubau ist auch nicht teurer, abeitswirtschaftlich sinnvoller und von der Unterhaltung kostengünstiger. Also geht es am Ende doch wieder darum, große landwirtschaftliche Flächen meistbietend zu verscherbeln.

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                                • Ramzes
                                  • 15.03.2006
                                  • 14684

                                  #17
                                  Zitat von Benny Beitrag anzeigen
                                  @Ramzes
                                  Du schreibst viel, aber eigentlich bist du mit der Materie nicht vertraut.
                                  Eine Pferdezucht/Haltung ist ohne entsprechende Flächen keine Landwirtschaft, sondern ein Gewerbebetrieb.
                                  Man kann nicht auf der einen Seite günstige Leistungen anbieten (moderate Decktaxen, bezahlbare Lehrgänge, Abzeichenprüfungen, überbetriebliche Azubiausbildung, Unterhalt einer großen Veranstaltungshalle obwohl schon Reithallen vorhanden waren) ohne die Sache auszufinanzieren oder den Betrieb in die Lage zu versetzen, das Geld selber zu verdienen. Prussendorf ist ein staatlicher Betrieb und führt hoheitliche Aufgaben durch, die das Land bis jetzt auch haben wollte. Und das ist eben nicht nur die Haltung von ein paar Deckhengsten.
                                  Auch wenn du für fast alles links einstellst. Das Problem war nicht der fallende Weizenpreis, sondern dass schlicht und ergreifend beim Anbau der verschiedenen Kulturen grobe Fehler gemacht wurden und dadurch Ertragsverluste aufgetreten sind.
                                  Es ist für einen Betrieb auch nicht hilfreich, wenn alle paar Jahre über dessen Fortbestand geredet wird. Die guten Leute, die dort arbeiten, suchen sich andere Arbeitsstellen.
                                  Es ist vollkommen lächerlich zu glauben, dass die Immobilie Prussendorf ohne die Ackerflächen dazu, zu verkaufen ist. Ein Neubau ist auch nicht teurer, abeitswirtschaftlich sinnvoller und von der Unterhaltung kostengünstiger. Also geht es am Ende doch wieder darum, große landwirtschaftliche Flächen meistbietend zu verscherbeln.
                                  In Prussendorf ist Deckhengsthaltung und hat KEINE Mutterstutenherde !
                                  Es werden Lehrgänge , Zuchtveranstaltungen , Turniere , Weiterbildung etc.
                                  durchgeführt . Einiges davon sind Hoheitsaufgaben des Landes , entweder
                                  es steht dazu oder nicht .

                                  Wüßte nicht , daß dafür der Status Landwirtschaft unbedingt nötig ist
                                  und ob das Finanzamt das anders sieht .
                                  Die Landgestüte werden in Zukunft noch ganz andere Umstrukturierungen
                                  durchführen müssen , die Diskussionen stehen bei allen immer wieder
                                  im Raum .
                                  Pferdezuchtverband Brandenburg - Anhalt mit Besamungsstation Prussendorf
                                  Statt 2 Landstallmeister nur noch einer , statt zwei Administrationen
                                  Zuchtbuch etc. nur noch eine ?
                                  Konzept Prussendorf als Dienstleistungsstandort mit
                                  geteilter Immobilie und benötigten Gebäuden , ...ein paar
                                  Sandkoppeln , Paddocks .

                                  Ertragsverluste gab es dieses Jahr durch die Bank bei Raps , durch die Bank
                                  bei dem letzten Drittel zu erntendem Weizen durch fallende Qualitäten .
                                  Da wurden keine groben Fehler gemacht , das war einfach so .

                                  Private Deckhengsthalter haben sicherlich eine andere Meinung
                                  zu moderaten , subventionierten Decktaxen .
                                  Züchter nutzen ja bekanntlich auch Privathengste ,..
                                  “ wir haben letztes Jahr TG von PS genutzt “ ,...
                                  gerne aus Hochzuchtgebieten zu wesentlich höheren Decktaxen ,
                                  auch in Sachsen - Anhalt , Landgestüt .

                                  PS ,...angenommen Du würdest Land verkaufen , würdest Du da barmherziger
                                  Samariter spielen oder das für Dich passende im oberen Bereich liegende
                                  Angebot annehmen ?
                                  Zuletzt geändert von Ramzes; 10.10.2016, 09:41.

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                                  • Benny
                                    • 25.01.2011
                                    • 1673

                                    #18
                                    Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                                    PS ,...angenommen Du würdest Land verkaufen , würdest Du da barmherziger
                                    Samariter spielen oder das für Dich passende im oberen Bereich liegende
                                    Angebot annehmen ?
                                    Warum muss ein Land solche Flächen verkaufen? Das sind einmalige Effekte. Ein guter Bauer schlachtet die Kuh nicht, die er regelmässig melken kann.
                                    Normalerweise wird ja CDU/FDP nachgesagt, dass sie alles privatisieren wollen. Nun auch die Grünen?
                                    Und noch mal, die paar Hengste in Prussendorf fallen nicht ins Gewicht, auch nicht in finanzieller Hinsicht.Was aber ersatzlos wegfallen würde, wären alle anderen Sachen rund ums Pferd.
                                    Einen Landstallmeister gibt es meines Wissens nach in Prussendorf zur Zeit nicht. Und ob der Geschäftsführer, den man ja in so einem Betrieb braucht, Geschäftsführer oder Landstallmeister heisst, ist auch egal.
                                    Die beiden Pferdezuchtverbände haben schon vor Jahren fusioniert. Da gibt es nur noch einen Geschäftsführer.
                                    PS: Nicht dass wir aneinander vorbeireden, ich habe in den letzten 10 Jahren keine 5 Hengste von Landgestüten genutzt (bei etwa 100 gezogenen Fohlen), aber deshalb ist es trotzdem nicht verkehrt, wenn es solche Pferdezentren noch gibt. Und wenn wir ehrlich sind, die Kosten für die Sicherheit bei jedem größeren Fussballspiel tragen auch nicht die reichen Vereine oder der DFB, sondern die öffentliche Hand. Daher müsste erst mal grundsätzlich geklärt werden, was das Land mittelfristig überhaupt will.
                                    Zu den Ertägen und Preisen in der Landwirtschaft: Als selbständiger Landwirt bin ich da voll im Bilde :-)

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                                    • Ramzes
                                      • 15.03.2006
                                      • 14684

                                      #19

                                      ...so so , ...noch scheint Sigmund Hintsche aktiv zu sein als
                                      Landstallmeister .
                                      Neustadt Dosse hat Jürgen Müller letztes Jahr feierlich in den Ruhestand
                                      verabschiedet , ...wurde da schon ein neuer Landstallmeister inthroniert ?
                                      Hier finden Sie das Gestütsstiftungsgesetz, Stiftungssatzung & Mitglieder des Stiftungsrates sowie das Organigramm.

                                      Schade , daß Du das nicht weißt , ...nun ja , bei 5 genutzten Landgestütshengsten
                                      aus 100 fällt das schon mal unter den Tisch , daß es in der “ Zuchtperle “
                                      Brandenburgs zur Zeit einen kommissarischen Landstallmeister gibt .

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                                      • Ramzes
                                        • 15.03.2006
                                        • 14684

                                        #20
                                        Zitat von Benny Beitrag anzeigen
                                        Warum muss ein Land solche Flächen verkaufen? Das sind einmalige Effekte. Ein guter Bauer schlachtet die Kuh nicht, die er regelmässig melken kann.
                                        Normalerweise wird ja CDU/FDP nachgesagt, dass sie alles privatisieren wollen. Nun auch die Grünen?
                                        Und noch mal, die paar Hengste in Prussendorf fallen nicht ins Gewicht, auch nicht in finanzieller Hinsicht.Was aber ersatzlos wegfallen würde, wären alle anderen Sachen rund ums Pferd.
                                        Einen Landstallmeister gibt es meines Wissens nach in Prussendorf zur Zeit nicht. Und ob der Geschäftsführer, den man ja in so einem Betrieb braucht, Geschäftsführer oder Landstallmeister heisst, ist auch egal.
                                        Die beiden Pferdezuchtverbände haben schon vor Jahren fusioniert. Da gibt es nur noch einen Geschäftsführer.
                                        PS: Nicht dass wir aneinander vorbeireden, ich habe in den letzten 10 Jahren keine 5 Hengste von Landgestüten genutzt (bei etwa 100 gezogenen Fohlen), aber deshalb ist es trotzdem nicht verkehrt, wenn es solche Pferdezentren noch gibt. Und wenn wir ehrlich sind, die Kosten für die Sicherheit bei jedem größeren Fussballspiel tragen auch nicht die reichen Vereine oder der DFB, sondern die öffentliche Hand. Daher müsste erst mal grundsätzlich geklärt werden, was das Land mittelfristig überhaupt will.
                                        Zu den Ertägen und Preisen in der Landwirtschaft: Als selbständiger Landwirt bin ich da voll im Bilde :-)
                                        Ich weiß , daß die beiden Pferdezuchtverbände fusioniert haben , ähnliches
                                        gab es ja auch in Sachsen und Thüringen .

                                        Interessanter wären doch Vorschläge zur Betriebskonzeption
                                        Pferdeleistungs- Weiterbildung , Veranstaltungen ,...
                                        Nutzungskonzept OHNE dazugehörige Landwirtschaft
                                        auf einem Teil der Kernimmobilie , welches beide Interessenlagen
                                        Landes - Reit- und Fahrschule incl. Weiterbildungsauftrag
                                        und Herauslösung Landwirtschaft durch Verkauf / Verpachtung
                                        unter einen Hut bringen zur Dämpfung des Landesrechnungshofes .
                                        Zuletzt geändert von Ramzes; 10.10.2016, 11:34.

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