Unglaublich: Fendt setzt FN wegen Werth-Urteil unter Druck

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  • zentaur
    • 03.07.2009
    • 4475

    #41
    Ob nun Werth oder die FN im Recht ist, spielt eigentlich keine Rolle. Es darf aber nicht sein, dass ein Sponsor über seinen finanziellen Beitrag darauf Einfluß nehmen will. Unverständlich auch, dass hier in einigen Kommentaren nach dem Motto "Wer bezahlt bestimmt die Musik" ein soches Vorgehen gutgeheißen wird.
    Auch wenn in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens ein solches Vorgehen die (traurige) Realtät ist, so ist es weder richtig noch zu tolerieren. Schlimm genug, wenn dies meist im Verborgenen geschieht, wenn aber vom Einflußnehmer (hier Fendt) derartiges schon öffentlich betrieben wird, zeugt es von einer bedauerlichen Schieflage des Rechtempfindens und Rechtsbewußtseins. Dem Pferdesport v.a. dem teilweise zu Recht kritisierten Hochleistungssport erweist Fendt damit jedenfalls keinen Gefallen.
    LG zentaur

    "Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch, aber ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd."

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    • Carla X
      • 13.09.2013
      • 147

      #42
      Danke zentauer, spitzenmäßiger Kommentar zum Thema. Er muss doch manchem Teilnehmer hier zu denken geben.

      Kommentar

      • CoFan
        • 02.03.2008
        • 15252

        #43
        Zitat von Kluger Hans Beitrag anzeigen

        Zu der von CoFan geübten Kritik an der Relation Starts, Anzahl Proben und positive Fälle ist anzumerken: Richtigerweise müsste es tatsächlich heißen, dass es nach dieser Hochrechnung mindestens 12.000 Starts mit positiven Pferden gibt.
        Wie kommst Du auf diese Zahl? Das soll keine Anzweiflung sein, sondern ich würde es einfach gerne nachvollziehen.

        Ich finde, dass sich in diesem Fall keiner der Beteiligten sonderlich mit Ruhm bekleckert hat. Aber ich hege ein gewisses Verständnis für die Tendenz von IW rechtsstaatliche Mittel einzulegen. Denn ich bin (Gründe habe ich ja erläutert) von der aktuellen Doping-Bekämpfungs-Systematik selbst nicht überzeugt (leider aber auch weit davon entfernt, eine bessere Lösung zu kennen). Es läuft nun mal so in unserem Rechtsstaat, dass auf dem Klageweg (= Anwendungen der aktuellen Gesetzeslage) die Rechtsprechung sozusagen konkretisiert und teils auch korrigiert wird. Dass eine Juristin genau diesen Weg geht, überrascht mich nicht wirklich

        Mein Empörungs-Potential in diesem Fall ist ziemlich gering. Denn es liegt in der Natur von schlecht gemachten aber gut gemeinten Lösungen, dass sie teils irrwitzige Aktionen der Betroffenen oder absurde Folgen auslösen. Da gibt es so viele weithin bekannten Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit - z.B. die Hartz 4 Regelungen, Sicherungsverwahrung etc.

        Wie schon erwähnt, ich warte nur auf einen durch Salzleckstein auf der Weide o.ä. ausgelösten Doping-Skandal im deutschen Spitzensport. Meiner Meinung nach kommt so etwas, und das wird nicht lange dauern sollten tatsächlich mal öfters top Turnierpferde in der Herde laufen (wobei das wohl eher die absolute Ausnahme bleiben wird, und die Vorsicht der Profis wohl eher noch das teils sehr triste Dasein der top Turnierpferde zementieren wird)
        Zuletzt geändert von CoFan; 02.02.2014, 13:20.

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        • Malachista
          • 05.10.2012
          • 88

          #44
          Zitat von CoFan Beitrag anzeigen
          Es kommen hier viele berechtigte kritische Kommentare in Richtung IW. Aber trotzdem kann ich über das Schmierentheater in diesem Fall nur den Kopf schütteln und muss Ramzes tatsächlich beistimmen. Was will man dann im Verhältnis noch für Strafen für die "richtigen Doper" verhängen, wenn man schon bei schlechtem Stallmanagement so reagiert?
          2 Jahre beim ersten Vergehen
          5 Jahre bis lebenslänglich im Wiederholungsfall.

          sagt zumindest der Leitfaden der Internationalen Anti-Doping Agentur.

          Kommentar

          • Kluger Hans
            • 07.10.2013
            • 152

            #45
            Bei aller Sympathie für unsere Spitzenreiter darf doch nicht vergessen werden: Bei den Begründungen wie es zu der positiven Probe gekommen sei, handelt es sich doch lediglich stets um Einlassungen der Betroffenen: Nach IW Aussage war es die defekte Pumpe. Bei Ludger war es die betamethason-haltige Salbe, mit der die etwas naive Pflegerin eine Hautabschürfung in der Fesselbeuge behandelt hat. Bei Ulla Salzgeber wurde Rusty mit einem Testosteron-Präparat behandelt, weil er ein kleines Fellproblem hatte und Christian Ahlmann hat mit Capsaicin lediglich der Rückenmuskulatur von Cöster etwas Gutes tun wollen. Die Liste solcher Einlassungen von betroffenen Reitern lässt sich beliebig lang fortsetzen. Fakt ist: Dies sind jedoch lediglich ihre (unbewiesenen) Behauptungen. Mit der Realität müssen sie nicht unbedingt etwas zu tun haben. Jeder Angeklagte hat vor Gericht das Recht zu lügen, wenn es ihm zum Vorteil gereicht. Lediglich der Zeuge ist verpflichtet die Wahrheit zu sagen. Also können doch diese Behauptungen nicht als bewiesene Fakten gewertet werden, sondern nur als das was sie sind: Behauptungen der Betroffenen.

            Genau so verhält es sich mit der immer wieder aufgebrachten Aussage, dass viele Fälle nur durch die immer feineren Nachweisverfahren entstehen. Dies ist Quatsch, wie jeder ehrliche Experte zugeben muss. Die viel gepriesene Nullgrenze ist nie eine gewesen. In der Analysetechnik wurde und wird bei der Frage ob positiv oder nicht immer ein gewisser Toleranzwert berücksichtigt. Erst wenn dieser Toleranzwert überschritten ist, gilt die Probe als positiv. Und dieser Toleranzwert wird seit Jahren eingehalten. Wer etwas anderes behauptet, sagt entweder bewusst die Unwahrheit oder er hat keine Ahnung (ist auch nicht viel besser). Die FEI hat vor einigen Jahren den „klugen“ Schachzug gemacht, diese Toleranzwerte absichtlich so hoch zu setzen, dass es mittlerweile im internationalen Sport kaum noch Fälle gibt; bis auf die ganz dummen oder ganz ignoranten Teilnehmer. Wer das allerdings als „Lösung“ auch für den nationalen Sport anstrebt, darf sich nicht wundern, wenn der organisierte Tierschutz (den soll es ja sogar unter Reitern geben) die Politik so weit aktiviert, dass ernsthaft darüber nachgedacht wird, ob denn Turniersport wirklich sein muss. Wenn Turniersport (speziell im hohen Leistungsbereich) dauerhaft nur mit medikamentöser Unterstützung (oder Manipulation) möglich ist, dann gibt es wenig Argumente, warum man ihn auch weiterhin erlauben (von fördern will ich gar nicht sprechen) soll.

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            • Lule
              PREMIUM-Mitglied
              • 19.02.2012
              • 980

              #46
              Warum wird nicht das Pferd, sondern der Reiter gesperrt? Oder beide?
              Folge: das behandelte Pferd hätte Pause, der (finanzielle ) Nutznießer würde seinem Reiter auf die Finger klopfen, wegen das Pferd keine Preisgelder mehr reinbringt und zwangsweise für Monate auf die Wiese "muss.", der (finanzielle) Anreiz zu pfuschen wäre weg, der Amateur hat nix zu reiten- warum denkt keiner darüber nach?

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              • Carla X
                • 13.09.2013
                • 147

                #47
                Hallo Lule,

                Deine Idee ist super, aber denk mal darüber nach, warum sie bisher nicht verwirklicht wurde. Wer sitzt in den Gremien, die über solche Regeln zu entscheiden haben? Hauptamtliche Sportfunktionäre, Turnierveranstalter, Vertreter des Spitzensports und Sponsoren und Mäzene sowie ein paar echte Ehrenamtliche, die aber im Regelfall auch noch eingenordet werden können. Bei dieser Konstellation ist es leicht nachvollziehbar, dass man einen solchen Passus eher hinderlich für den "geregelten" Ablauf des Spitzensports hält.

                Kommentar

                • Lothar2
                  • 17.09.2013
                  • 59

                  #48
                  Also ich bin dafür, dass man die internationalen Regeln auch national 1:1 umsetzt. Dann haben wir keine positiven Fälle mehr und sind endlich raus aus den miesen Schlagzeilen der Medien, die den Pferdesport nur kaputt machen. Außerdem könnten wir dann jede Woche unsere Lieblingsspitzenpferde auf den großen Turnieren dieser Welt erleben.

                  Kommentar

                  • Mona88
                    • 01.01.2004
                    • 508

                    #49
                    @Lule: Es gibt Reiter, die haben das nötige Kleingeld sich sofort einen anderen reitbaren Untersatz zuzulegen. Diese Klientel würde bei diesem System bevorzugt werden...


                    @Lothar2: Ganz ohne Polemik, ich fände ein einheitliches nationales und internationales System gut. Dann fällt die Diskussion "aber international/national ist das anders zu bewerten" weg.

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                    • Greta
                      • 30.06.2009
                      • 3921

                      #50
                      Zitat von zentaur Beitrag anzeigen
                      Ob nun Werth oder die FN im Recht ist, spielt eigentlich keine Rolle. Es darf aber nicht sein, dass ein Sponsor über seinen finanziellen Beitrag darauf Einfluß nehmen will. Unverständlich auch, dass hier in einigen Kommentaren nach dem Motto "Wer bezahlt bestimmt die Musik" ein soches Vorgehen gutgeheißen wird.
                      Auch wenn in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens ein solches Vorgehen die (traurige) Realtät ist, so ist es weder richtig noch zu tolerieren. Schlimm genug, wenn dies meist im Verborgenen geschieht, wenn aber vom Einflußnehmer (hier Fendt) derartiges schon öffentlich betrieben wird, zeugt es von einer bedauerlichen Schieflage des Rechtempfindens und Rechtsbewußtseins. Dem Pferdesport v.a. dem teilweise zu Recht kritisierten Hochleistungssport erweist Fendt damit jedenfalls keinen Gefallen.
                      Ich weiss nicht ob man das so sehen kann... Der Pferdesport hat begeistert alle Gelder bisher angenommen. Wenn man das tut muss man eben auch Konsequenzen tragen..... Wenn man wirklich konsequent waere, wuerde man sagen, das man auf einen solchen Sponsor verzichten kann (unabhaengig davon wer hier nun im Recht ist).... Solange das nicht getan wird ist fuer mich das ganze nicht ernstzunehmen....
                      Allegra von Flake aus der Amica

                      Kommentar

                      • Carla X
                        • 13.09.2013
                        • 147

                        #51
                        Ja Mona, ein national und international einheitliches Regelwerk wäre schön, auch wenn die Vielzahl der Fälle nicht durch die unterschiedlichen Regelwerke entsteht. Aber welches willst du. Willst du das internationale, nach dem Pferde bis unmittelbar vor dem Wettkampf (teilweise auch während des Wettkampfs) mit möglichst vielen Substanzen behandelt werden können, um überhaupt teilnehmen zu können und in dem selbst massive Dopingsubstanzen nur noch verharmlosend als nicht erlaubte Medikation bezeichnet werden? Oder willst du das augenblicklich geltende nationale Regelwerk, das zwar den ein oder anderen Start mit einem behandelten Pferd erschwert oder unmöglich macht, aber ansonsten im Sinne der Gesundheit und der Unverserheit des Pferdes entwickelt wurde? Zwischen diesen beiden Lösungen gilt es sich zu entscheiden.

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                        • zentaur
                          • 03.07.2009
                          • 4475

                          #52
                          Zitat von Greta Beitrag anzeigen
                          Ich weiss nicht ob man das so sehen kann... Der Pferdesport hat begeistert alle Gelder bisher angenommen. Wenn man das tut muss man eben auch Konsequenzen tragen..... Wenn man wirklich konsequent waere, wuerde man sagen, das man auf einen solchen Sponsor verzichten kann (unabhaengig davon wer hier nun im Recht ist).... Solange das nicht getan wird ist fuer mich das ganze nicht ernstzunehmen....
                          In vielen Bereichen ( auch z.B. in Schule und Lehre, in großen und kleinen Vereinen, im Bereich von Wohltätigkeitsorganisationen etc.) kann man auf Sponsoren nur schlecht verzichten. Vorteile sind auf beiden Seiten zu verzeichnen. Der/die Gesponserte/n werden finanziell entlastet und der Sponsor kann soziale Verantwortung übernehmen und dieses Engagement werbewirksam vermarkten.
                          Daran ist nichts auszusetzen, solange der Sponsor nicht glaubt, dass sein Sponsoring (sein Geld) ihm das Recht gibt, auf bestehendes Regelwerke zugunsten einzelner Einfluß auszuüben.
                          LG zentaur

                          "Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch, aber ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd."

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                          • Irislucia
                            • 22.11.2008
                            • 2519

                            #53
                            Zitat von Kluger Hans Beitrag anzeigen
                            Bei aller Sympathie für unsere Spitzenreiter darf doch nicht vergessen werden: Bei den Begründungen wie es zu der positiven Probe gekommen sei, handelt es sich doch lediglich stets um Einlassungen der Betroffenen: Nach IW Aussage war es die defekte Pumpe. Bei Ludger war es die betamethason-haltige Salbe, mit der die etwas naive Pflegerin eine Hautabschürfung in der Fesselbeuge behandelt hat. Bei Ulla Salzgeber wurde Rusty mit einem Testosteron-Präparat behandelt, weil er ein kleines Fellproblem hatte und Christian Ahlmann hat mit Capsaicin lediglich der Rückenmuskulatur von Cöster etwas Gutes tun wollen. Die Liste solcher Einlassungen von betroffenen Reitern lässt sich beliebig lang fortsetzen. Fakt ist: Dies sind jedoch lediglich ihre (unbewiesenen) Behauptungen. Mit der Realität müssen sie nicht unbedingt etwas zu tun haben. Jeder Angeklagte hat vor Gericht das Recht zu lügen, wenn es ihm zum Vorteil gereicht. Lediglich der Zeuge ist verpflichtet die Wahrheit zu sagen. Also können doch diese Behauptungen nicht als bewiesene Fakten gewertet werden, sondern nur als das was sie sind: Behauptungen der Betroffenen
                            DANKE!
                            Nur weil die Reiter hochunwahrscheinliche Erklärungsansätze mit genügend finanziellen Mitteln gutachterlich als theoretisch möglich bescheinigt bekommen, glaubt doch bitte niemand, dass es sich ernsthaft so zugetragen hat?!?
                            Was ist denn das für ein System, wo die FN mit der Verfolgung von Dopingsündern regelmäßig in Lachnummern endet?
                            www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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                            • Greta
                              • 30.06.2009
                              • 3921

                              #54
                              Zitat von zentaur Beitrag anzeigen
                              In vielen Bereichen ( auch z.B. in Schule und Lehre, in großen und kleinen Vereinen, im Bereich von Wohltätigkeitsorganisationen etc.) kann man auf Sponsoren nur schlecht verzichten. Vorteile sind auf beiden Seiten zu verzeichnen. Der/die Gesponserte/n werden finanziell entlastet und der Sponsor kann soziale Verantwortung übernehmen und dieses Engagement werbewirksam vermarkten.
                              Daran ist nichts auszusetzen, solange der Sponsor nicht glaubt, dass sein Sponsoring (sein Geld) ihm das Recht gibt, auf bestehendes Regelwerke zugunsten einzelner Einfluß auszuüben.
                              Sprichst Du vom Reitsport??? wo uebernimmt ein Sponsor beim Reitsport soziale Verantwortung?? Nein wenn man als Verband JAHRELANG gerne die Hand aufhaelt, dann finde ich hat man kein besonderes Recht jetzt rumzuschreien......
                              Und bitte, diese Meinung von mir hat nichts damit zu tun, wer in diesem Fall recht hat oder nicht..... Ich bin sehr gegen Doping jeglicher Art, aber solange es weltweit solche Unterschiede gibt ist das ganze sehr sehr fragwuerdig.... (In den USA ist es ueblich den Huntern Bute zu geben..... Die bekommen das regelmaessig.... Vollkommen normal...)
                              Wie gesagt, dies ist vollkommen aussen vor in diesem Fall. ICH weiss, das wenn ich mich 100 von jemandem zum Essen einladen lasse, das irgentwann eine Gegenleistung verlangt wird... Es wundert mich das die FN das offenbar nicht weiss.... Und ich darf daran erinnern das andere Sponsoren reihenweise abspringen. Die machen halt Ihre Gruende nicht so publik... Jeder hat da seinen eigenen Stil. Aber ich denke mal die goldenen Zeiten fuer die Deutschen Funktionaere sind vorbei. In Zukunft koennen die selber fuer Ihre Reisen zahlen....
                              Allegra von Flake aus der Amica

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                              • #55
                                Nunja, ich find's grundsätzlich bedenklich, sich zum Maßstab zu machen, dass es anderswo noch schlimmer zugeht. Die US Hunterszene und ihre (unbestritten verbreiteten aber beileibe nicht in allen Ställen üblichen!!) Medikations-Gepflogenheiten haben gottlob keinerlei FEI-relevante Bedeutung da fände ich es vollkommen unangebracht sich ausgerechnet an dem dort üblichen Malus zu orientieren wenn es darum geht, das Ansehen des gesamten Pferdesports gegenüber zunehmend irrational geführten Ethik- und (pseudo-)Zeitgeist-Diskussionen von außen zu sichern...
                                Außerdem zeugt es schon von einer gewissen Anmaßung, seine 'Sportförderung' an irgendwelche Forderungen und Mitspracherecht knüpfen zu wollen. Entweder will ich Sport fördern, dann stecke ich Geld in den Sport der mit gefällt und belasse die Organisation desselben den zuständigen Kontroll-Organen, oder ich will meine Firmenpolitik verfolgen und bewerben, dann schalte ich ehrlicherweise eine Anzeige, Bandenwerbung oder was auch immer und bezahle diese in Heller und Pfennig. Da kann ich dann reinschreiben 'FN Dopingregeln doof' wenn mir danach ist und der Entwurf die Programm-Redaktion passiert. Aber so geht es nicht. Das wäre ja als wenn Europcar oder irgendein anderer Radrennsponsor verlangen würde, "also die Sperre für den Armstrong die passt uns jetzt aber nicht den lasst mal fein weiterfahren". Geht's noch??

                                Sicherlich ist an der Aussage "Wer die Musik bezahlt bestimmt auch was gespielt wird" etwas dran. Aber gerade im Sportsektor führt sich solcherart Förderung doch ad absurdum. Immerhin ist der sportliche Grundgedanke der, dass der Bessere gewinnen möge. Irgendwie hatte ich den Passus wohl verpasst in dem es heißt, dass der jenige gewinnen möge, der die gewieftesten Advokaten und pfiffigsten Pharmakologen beschäftigt oder den fettesten Sponsorenvertrag in der Tasche mit sich herumträgt??

                                Nein, solcherart Einflussnahme ist schlicht und einfach unehrenhaft und kann, wenn eine umfängliche Entschuldigung ausbleibt, nur eine sofortige Beendigung jedweder Zusammenarbeit mit einem solchen Unternehmen zur Folge haben. Anderenfalls macht man sich zum Büttel solcher wie auch immer gelagerten Interessen. Mit der Glaubwürdigkeit des Sports ist es auf FEI-Niveau nun schon eine Weile dahin.
                                Dass unsere nationale FN jetzt auch das passende Pendant zu diesem Problem bekommt, ist ein wenn auch unerwarteter so doch nicht ganz unvorhersehbarer Vorgang.

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                                • CoFan
                                  • 02.03.2008
                                  • 15252

                                  #56
                                  @Kluger Hans

                                  Sicher sind das nicht bewiesene Behauptungen der Reiter, aber auch die Annahme dass es nicht so war ist eine ebenso unbewiesene Behauptung. Wie es genau war, werden wir nie mit Sicherheit erfahren. Und als genau solches ist das bei mir abgespeichert, ich masse mir da keine Urteile an.

                                  Ich bin wirklich weit davon entfernt, lasche Regeln zu fordern. Denn auch wenn das nicht so klingen mag, bin ich entschieden gegen Doping. Ich bin nur der Meinung, dass die heute in D gängige Praxis früher oder später zum absoluten Chaos führen wird. Sollte man im Pferdesport tatsächlich darauf verzichten, bessere Technik zu "nutzen"? Im Humansport setzt man darauf und kommuniziert es auch genau so. Dass es reihenweise Capsaicin Funde bei einer Veranstaltung gab, kann doch kein Zufall gewesen sein. Das Zeug wurde doch nicht erst dort eingesetzt.

                                  Es gab vor Jahren (muss um die Zeit mit der positiven Probe bei Goldfever in Athen gewesen sein) den Fall eines Mannes, der im Strassenverkehr positiv auf Cannabis getestet wurde. Für Alkohol gibt es eine feste Grenze, für Drogen nicht (ich will nicht über Sinn oder Unsinn diskutieren) - da der nachgewiesene Rückstand aber nachweislich (es gibt wohl gute Erfahrungswerte darüber, wie schnell sich das abbaut) von geringem Konsum kam, der 2 Tage davor statt gefunden hatte, wurde der Mann in höherer Instanz tatsächlich frei gesprochen. Das Gericht befand, dass man nicht einfach auf "vorhanden oder nicht" testen kann, sondern auf Grenzen in denen die Substanz das Fahrverhalten beeinträchtigt. Denn immerhin ist der Konsum an sich nicht strafbar.
                                  Für mich wird nur so herum ein Schuh daraus.

                                  Solange man insgesamt keine "runde" Lösung findet und sich mit politisch korrekten Behelfslösungen abgibt, ist aus meiner Sicht das Chaos vorprogrammiert und der Sache wird damit nicht gedient. Und das finde ich äußerst bedauernswert - für die Pferde und den Sport.

                                  Dass Spitzenreiter teils unter Generalverdacht stehen, finde ich übrigens ziemlich amüsant - wenn ich das ins Verhältnis setze zu dem lauten Wehklagen, was immer aufkommt wenn sie mal nicht mehr so top sind, muss ich sehr oft laut lachen. Ich bin regelmäßig froh, dass ich keinerlei Aktien in diesem Spiel habe.

                                  Und wegen Fendt halte ich es wie Greta. Geschicktes Vorgehen ist natürlich anders, und auch der FN blieb nichts anderes übrig als so zu reagieren. Egal ob ich es gut finde oder nicht - mich wundert es einfach nicht.

                                  Kommentar

                                  • Kluger Hans
                                    • 07.10.2013
                                    • 152

                                    #57
                                    Zitat von Greta Beitrag anzeigen
                                    Sprichst Du vom Reitsport??? wo uebernimmt ein Sponsor beim Reitsport soziale Verantwortung?? Nein wenn man als Verband JAHRELANG gerne die Hand aufhaelt, dann finde ich hat man kein besonderes Recht jetzt rumzuschreien......
                                    Und bitte, diese Meinung von mir hat nichts damit zu tun, wer in diesem Fall recht hat oder nicht..... Ich bin sehr gegen Doping jeglicher Art, aber solange es weltweit solche Unterschiede gibt ist das ganze sehr sehr fragwuerdig.... (In den USA ist es ueblich den Huntern Bute zu geben..... Die bekommen das regelmaessig.... Vollkommen normal...)
                                    Wie gesagt, dies ist vollkommen aussen vor in diesem Fall. ICH weiss, das wenn ich mich 100 von jemandem zum Essen einladen lasse, das irgentwann eine Gegenleistung verlangt wird... Es wundert mich das die FN das offenbar nicht weiss.... Und ich darf daran erinnern das andere Sponsoren reihenweise abspringen. Die machen halt Ihre Gruende nicht so publik... Jeder hat da seinen eigenen Stil. Aber ich denke mal die goldenen Zeiten fuer die Deutschen Funktionaere sind vorbei. In Zukunft koennen die selber fuer Ihre Reisen zahlen....
                                    Dein Kommentar beinhaltet eine bemerkenswerte Verquickung verschiedenster Denkrichtungen. Fakt im vorliegenden Fall ist, dass ein Reiter (IW) gegen eine Regel verstoßen hat, der er mit Unterschrift unter seinen Reitausweisantrag, seine Kader- oder seine Championatsvereinbarung zuvor zugestimmt hat. Der Reiter (mit Hilfe seines Anwalts) versucht nun mit allen erdenklichen Mitteln sich der daraus resultierenden Konsequenz zu entziehen (was sein gutes Recht ist, sofern er mit diesen Versuchen nicht weitere Regeln bricht). Ganz ähnlich ist interessanter Weise das Verhalten von Fendt zu bewerten. Der Sponsorenvertrag zwischen FN und Fendt beinhaltet mit Sicherheit nicht, dass Fendet sich darin ein Recht ausbedungen hat, Einfluß auf die Regeln und die Rechtsprechung des Verbandes nehmen zu dürfen. Tut Fendt dies trotzdem (wie im vorliegenden Fall), bricht Fendt ebenfalls eine Regel (wenn nicht ausrücklich im Vertrag definiert, so doch zumindest eine moralisch-ethische). Insofern passen Fendt und IW eigentlich ganz gut zusammen. Vielleicht sollte Fendt zukünftig nur noch IW sponsern.

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                                    • Kluger Hans
                                      • 07.10.2013
                                      • 152

                                      #58
                                      Hallo CoFan,

                                      was meinst Du bitte mit "...bessere Techniken nutzen" und wie steht das im Zusammenhang mit den Capsaicin-Fällen von Hongkong? Die Capsaicin-Fälle bei den Olympischen Spielen 2008 sind doch in erster Linie darauf zurück zu führen, dass einige Teilnehmer nur eingeschränkt in der Lage waren, korrekt die Rahmenbedingungen zu lesen. Die Veranstalter in Honkong, die wohl über das beste Dopinglabor der Welt verfügen (schießlich geht es im Hongkonger Galopprennsport um Milliarden von Euro und nicht um ein paar lumpige Millionen wie im Reitsport) hatten im Vorfeld angeboten, alle Pferde auf bestimmte Substanzen zu testen, die in der Behandlung von Pferden realtiv üblich sind. Damit sollte eine Wiederholung des Dopingdesasters der vorangegangenen Olympischen Spiele verhindert werden. In Athen mussten ja gleich mehrere Medaillen aufgrund positiver Fälle im Nachtrag umverteilt werden. Mancher Aktive hat dieses Angebot als generellen Freifahrschein (Test) für alle Substanzen mißverstanden, obwohl explizit aufgeführt war, welche Substanzen überhaupt getestet würden. Wer die Vorbereitung auf Hongkong etwas sorgfältiger angegangen ist, konnte zudem herausfinden, dass das Labor dort bereits mehrere Jahre vorher Capsaicin nachweisen konnte. Wenn betroffene Reiter daraus im Nachgang sprachlich eine Dopingfalle machen, in die man sie hat ahnungslos hineintappen lassen, zeugt auch dies von interessanten geistigen Prozessen dieser Reiter.

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                                      • sporthorses100
                                        • 06.09.2010
                                        • 895

                                        #59
                                        Zitat von Kluger Hans Beitrag anzeigen
                                        Dein Kommentar beinhaltet eine bemerkenswerte Verquickung verschiedenster Denkrichtungen. Fakt im vorliegenden Fall ist, dass ein Reiter (IW) gegen eine Regel verstoßen hat, der er mit Unterschrift unter seinen Reitausweisantrag, seine Kader- oder seine Championatsvereinbarung zuvor zugestimmt hat. Der Reiter (mit Hilfe seines Anwalts) versucht nun mit allen erdenklichen Mitteln sich der daraus resultierenden Konsequenz zu entziehen (was sein gutes Recht ist, sofern er mit diesen Versuchen nicht weitere Regeln bricht). Ganz ähnlich ist interessanter Weise das Verhalten von Fendt zu bewerten. Der Sponsorenvertrag zwischen FN und Fendt beinhaltet mit Sicherheit nicht, dass Fendet sich darin ein Recht ausbedungen hat, Einfluß auf die Regeln und die Rechtsprechung des Verbandes nehmen zu dürfen. Tut Fendt dies trotzdem (wie im vorliegenden Fall), bricht Fendt ebenfalls eine Regel (wenn nicht ausrücklich im Vertrag definiert, so doch zumindest eine moralisch-ethische). Insofern passen Fendt und IW eigentlich ganz gut zusammen. Vielleicht sollte Fendt zukünftig nur noch IW sponsern.
                                        Richtig es gibt Verträge zwischen Sponsor und Sponsoring-Nehmer und es gibt Reglements (LPO, FEI), die Reiter und alle am Turniergeschehen Beteiligte einzuhalten haben.

                                        Stimmungsmache eines Sponsors über die Medien, wie hier in unvergleichlicher Weise geschehen, mit einem offensichtlich befangenen CEO Martin Richenhagen (wie konnte man überhaupt Herrn Richenhagen aufgrund solcher Verflechtungen noch als Richter bei großen Turnieren einsetzen?) sind untragbar.

                                        Herr Richenhagen täte Gut daran, sich lieber darüber Gedanken zu machen, wer für die zunehmend von Fendt-Monstertraktoren verursachten Schäden auf Deutschlands Straßen, Verkehrsinseln und Straßenrändern aufkommt. Wer jemals hinter einem solchen Ding hergefahren ist, weiß, was ich meine. Bei Gelegenheit werde ich mal ein Video machen, was die so auf unseren Landstraßen und in unseren Ortschaften anstellen. Da wird einem Angst und Bange.
                                        Zuletzt geändert von sporthorses100; 02.02.2014, 23:37.

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                                        • Greta
                                          • 30.06.2009
                                          • 3921

                                          #60
                                          Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
                                          Nunja, ich find's grundsätzlich bedenklich, sich zum Maßstab zu machen, dass es anderswo noch schlimmer zugeht. Die US Hunterszene und ihre (unbestritten verbreiteten aber beileibe nicht in allen Ställen üblichen!!) Medikations-Gepflogenheiten haben gottlob keinerlei FEI-relevante Bedeutung da fände ich es vollkommen unangebracht sich ausgerechnet an dem dort üblichen Malus zu orientieren wenn es darum geht, das Ansehen des gesamten Pferdesports gegenüber zunehmend irrational geführten Ethik- und (pseudo-)Zeitgeist-Diskussionen von außen zu sichern...
                                          Außerdem zeugt es schon von einer gewissen Anmaßung, seine 'Sportförderung' an irgendwelche Forderungen und Mitspracherecht knüpfen zu wollen. Entweder will ich Sport fördern, dann stecke ich Geld in den Sport der mit gefällt und belasse die Organisation desselben den zuständigen Kontroll-Organen, oder ich will meine Firmenpolitik verfolgen und bewerben, dann schalte ich ehrlicherweise eine Anzeige, Bandenwerbung oder was auch immer und bezahle diese in Heller und Pfennig. Da kann ich dann reinschreiben 'FN Dopingregeln doof' wenn mir danach ist und der Entwurf die Programm-Redaktion passiert. Aber so geht es nicht. Das wäre ja als wenn Europcar oder irgendein anderer Radrennsponsor verlangen würde, "also die Sperre für den Armstrong die passt uns jetzt aber nicht den lasst mal fein weiterfahren". Geht's noch??

                                          Sicherlich ist an der Aussage "Wer die Musik bezahlt bestimmt auch was gespielt wird" etwas dran. Aber gerade im Sportsektor führt sich solcherart Förderung doch ad absurdum. Immerhin ist der sportliche Grundgedanke der, dass der Bessere gewinnen möge. Irgendwie hatte ich den Passus wohl verpasst in dem es heißt, dass der jenige gewinnen möge, der die gewieftesten Advokaten und pfiffigsten Pharmakologen beschäftigt oder den fettesten Sponsorenvertrag in der Tasche mit sich herumträgt??

                                          Nein, solcherart Einflussnahme ist schlicht und einfach unehrenhaft und kann, wenn eine umfängliche Entschuldigung ausbleibt, nur eine sofortige Beendigung jedweder Zusammenarbeit mit einem solchen Unternehmen zur Folge haben. Anderenfalls macht man sich zum Büttel solcher wie auch immer gelagerten Interessen. Mit der Glaubwürdigkeit des Sports ist es auf FEI-Niveau nun schon eine Weile dahin.
                                          Dass unsere nationale FN jetzt auch das passende Pendant zu diesem Problem bekommt, ist ein wenn auch unerwarteter so doch nicht ganz unvorhersehbarer Vorgang.

                                          Hmm plusminus meinst du genau dasselbe wie ich Kareen. Nichts anderes sage ich mit meinen Posts.... Wenn es der FN nicht gefaellt, sich von ihren Sponsoren gaengeln zu lassen, wuerde ich auf solche Sponsoren eben verzichten (und auf das Geld) Und ich finde das mit den Medikationen im US Huntersport gar nicht gut (ich frage mich immer wie die ganzen Leute freudig Ihre Pferde in die USA verkaufen und auch noch stolz drauf sind.... Erst werden die mit Drogen vollgestopft und dann als Schlachtpferde unter uebelsten Bedingungen nach Mexico verkauft.....) aber es ist so das Deutsches Recht und internationales Recht bezueglich von Medikamenten unterschiedlich ist. Und das finde ich einfach merkwuerdig (einfach ausgedrueckt...) Und wie gesagt, diese ganzen Dopingfaelle hats immer gegeben, frueher konnte man halt auch noch schlechter kontrollieren. Je besser die Ueberpruefung ist, desto mehr Faelle kommen halt auch. Das ist so und da muesste man einfach die Reiter besser ueberwachen und effizienter bestrafen....
                                          Die Schuld an der Misere jetzt auf einen bisher sehr genehmen Sponsor abzuschieben indem man die Aufmerksamkeit auf Ihn lenkt finde ich etwas billig........
                                          Allegra von Flake aus der Amica

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