Trakehner Hengstschau in Münster Handorf

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  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3204

    Trakehner Hengstschau in Münster Handorf

    das muss den trakis lassen:
    die athmosphäre in handorf ist nie schöner als zu dieser veranstaltung - und das gilt nicht nur für das unübertroffene u mit liebe gemachte reichhaltige kuchenbuffet, durch das man sich nur mit mühe und allerbestem willen höchstens zu einem viertelchen durchfuttern kann...
    gut bestückte kleine verkaufs"messe" und reichlich zu gucken, dazu ein völlig "anderes" publikum - trakehner eben u erfrischend weniger von dem professionellen anspruch, der sonst auf ähnlichen veranstaltungen herrscht.
    herzlich.
    ein wechsel zum guten:
    der enervierende moderator der letzten jahre wurde in diesem jahr ausgetauscht zu gunsten eines claus schridde - eine wohltuend sachliche moderation, die meist den punkt traf u die man sich stets anhören konnte. dazu gehrmanns kommentare, die man sich ohnehin immer anhören kann und es leider viel zu selten tut.

    nicht ganz so voll wie sonst schonmal in der vergangenheit aber dennoch gut besucht.
    ich war mit zwei versierten züchterfreunden aus dem wb lager angereist, beide keine trakehnerleute, beide offen und aufgeschlossen für den blick über den tellerrand.
    alle drei waren wir einigermassen ernüchtert ob des niveaus dieser schau. selten so schwache berittleistungen in der breite gesehen wie in diesem jahr, man fühlte sich um eine satte dekade zurückversetzt in eine zeit, als diese schau noch darum kämpfte überhaupt ernstgenommen zu werden. viel hatte sich in den vergangenen jahren getan, sportliche leckerbissen auf gutem niveau in der breite hat man in der vergangenheit durchaus zu sehen bekommen u ganz vor allem youngster in solider, dem alter entsprechenden grundausbildung.
    heute waren einige pferd gar nicht zu beurteilen oder wurden weit unter wert verkauft.
    immerhin:
    wenn dabei dann einer dennoch heraussticht weiss man zumindest dass es sich nicht um ein "gemachtes" pferd handelt sondern um eines mit naturgegebenen grundqualitäten.

    mein allzeitfavourit hofrat:
    wie immer ein pferd das überzeugt, den hab ich stets gemocht u nie verstanden wieso der in der eigenen zucht so wenig genutzt wird. ein pferd das ahnen lässt, dass die vererberqualitäten seines vaters, inzwischen wohl der populärste hengste der trakzucht, kein zufall sind. ein pferd, wäre es von anfang an in entsprechenden fördernden händen gewesen, das ganz sicher die welt mehr hätte bewegen können, insbes als er aus einer stutenline stammt, die ebenso zu unrecht eher untergeht. leistungspferde, wie mein nicht-trak freund zu bestätigen wusste - selbst der kennt diese linie noch aus ältesten poll-zeiten (ich war beeindruckt).

    herbstkönig, selbe mutterlinie wie hofrat, reservesieger NMS2010
    hochnobel fein u trocken in der textur, überzeugend in der galoppade, trab kann man sich streiten, für meinen geschmack etwas hohe hacke u nicht notwendigerweise zum setzen geeignet.

    millenium
    entwickelt sich in der tendenz etwas mehr in der horizontalen was ihm gut steht, stempelhengst kostolany lässt von zwei generationen weiter hinten grüssen. ganz energisches abfussen (das gab es heute nicht oft zu sehen) besonders in der galoppade ohne dass er dabei spektakulär wäre, schritt sehr gut u durch den körper, trab vielleicht etwas weiter werdend aber m.e. ein effizient gewinkeltes pferd das man sich gut als ausbildungspferd vorstellen kann.

    touch my heart
    auf den war ich ob der in allen leistungsstutbüchern gelisteten Vbmutter hochgespannt.
    den 3/4blüter sieht man ihm nicht an, gewisse blutbedingte defizite in halsung und tendenzieller kopflastigkeit eben doch. man kann sich numal nicht waschen ohne sich dabei nass zu machen. galopp schwungvoll nach vorn bei schönem runden ablauf, wenig blütergeprägt u sehr überzeugend. steht ihm. in der galoppade hat er sich offensichtlich gewaschen ohne dabei nass zu werden :-) m.e. ein hengst den man intelligent angepaart nicht genug wertschätzen kann ob der blutführung. eine leichtfüssig über den boden weglaufende stute würde ich ihm eher nicht zuführen. hier wären jetzt die weltmeyers dieser welt gefragt mit mut zur substanzerhaltung. auftrocknen wird er später von allein.

    all inclusive
    aus dem schlacks von einst ist ein typischer sohn seines vaters in rahmen u habitus geworden. mein persönliches highlight bzgl elastitzität die er sich trotz der grösse erhalten hat. noch recht instabil u selbsthaltung wirkt nicht natürlich sondern etwas aufgezwängt, weniger wäre bei diesem pferd sicher noch mehr, dass er schwingen kann beweist er immer wieder. überragend im schritt u m.e. auch einer von diesen gribaldis die mich fragen lassen, was um alles in der welt die welt bloss in einem totilas sieht. ein gribaldi hat ganz sicher bei den traks weitaus bessere pferd gebracht, nicht nur im hinblick auf effiziente hebelung mit potential zum setzen sondern ganz besonders auch was die schlichte grundgangart des trabens von hinten nach vorn durchs pferd angeht. dieser ist einer davon. dazu dunkel genug um nicht als fuchs zu gelten, vielleicht rettet ihn das ja in dieser ansonsten tiefschwarzen population.

    heuberger
    ein sohn der seinen vater wie viele andere leugnet - "stempeln" kann imperio nicht.
    dieser hier lässt in oberlinie und partien sehr den muttervater erkennen und besticht als drahtig nobles pferd, man fragt sich wo er diese trockene textur her hat.
    und das erste kreuzchen für beritt - gratulation an sarah, deren werdegang ich in der vergangenheit verfolgen konnte, u die man nur beglückwünschen kann, wie sie diesen mitunter sicher etwas eigenwilligen hengst konsequent von hinten nach vorn in bestechende selbsthaltung vorgestellt hat - dazu mit dem genick am höchsten punkt, auch das sah man heute nicht oft (sieht man selten, egal wo). ein pferd das mit seinen jungen fünf lenzen in einer gefälligen kadenziertheit besticht, wenn auch galopp nicht unbedingt zu seinen stärken gehört.

    saint cyr
    ein sportlicher sohn seines vaters, wenn auch deutlich von vaters kurven u partien geprägt. hinreissend anzusehen weil keck und sympathisch, einfach ein ansprechendes pferd auf dessen werdegang man gespannt sein darf.

    ... und wie immer mein persönliches highlight seit die beiden erstmals gemeinsam auf dieser schau aufgetreten sind:
    ein frischer houston mit 18 lenzen auf klaren beinen und ein frank ostholt im sattel der diesen verdienten alten schärgen herzerfrischend sympathisch durch die bahn pilotiert, strahlen in und unterm sattel, die beiden müssen nichts und niemandem mehr etwas beweisen, die machen einfach nur spass an den lässigen buschhindernissen.
    ... und ganz sicher auch so einer der ob seiner blutführung nebst eigenleistung im eigenen lager mehr zuspruch verdient hätte.

    die springpferde:
    keine offenbarung heute nachmittag.
    abendtanz der einzige, der wirklich zündet am sprung weil abdruck i.s.v. "springpferd" wie man es in anderen zuchtgebieten versteht. dazu einer der durch den körper springt u der einzige, der kraft abdrucks auch entsprechend basculiert. super einstellung u der tut es noch, auch wenn sein bildschön im sattel sitzender aber mit wenig auge ausgestatteter reiter ihn mehrfach ungünstig davor bringt.

    der gefälligste ganz klar legend, heller fuchs u unter den 4 springern der von der schönsten körperharmonie. flüssig und harmonisch die gesamte vorstellung, für einen ernsthaften springvererber (Mv hohenstein) wünscht man sich lediglich mehr abdruck.

    artistic rock
    keine ahnung wieviele es noch gibt, die den alten consul im vaterstamm präsentieren?
    dieser 20jrg hengst ist nicht anders als sympathisch zu nennen - der gefällt in winkelung und gesamtkonstrukt, GGA und selbstdarstellung - einfach ein sympathisches pferd. wenn man kritteln will ne spur lang im mittelstück. etwas würdigerer beritt wäre dem alten schärgen zu wünschen. das programm bis GP hat er offensichtlich drauf u spult es auch bei mässiger reiterleistung ab. die verstärkung in dem alter sehenswert weil durchs pferd u nicht hinten raus u auch nicht eilig. von spektakel keine spur. ein durch u durch reelles pferd aber auch wohl einer der im eigenen lager nicht das meiste zu tun hat(te).

    ... und last but not least die gelungenste berittleistung und einfach in jedem sattel stets bestechend schön anzusehen:
    leonie bramall.
    da kann sich wohl manch einer eine scheibe von abschneiden.
    sass auf einem leuchtenden fuchs mit breiter blesse (titiano), der in der oberlinie seinen muttervater nicht leugnen kann, den schwadroneur hatte ich im kopf bevor ich wusste was das überhaupt für ein pferd war auf dem sie da sass. dazu die etwas schwammige textur von münchhausen. kann man mögen oder nicht. fehlt der nötige abdruck u im trabe vom naturell eher hinten raus. aber egal. leonie reiten sehen ist einfach immer schön.

    das waren so die highlights aus meiner sicht und wie mein züchterfreund es sagte:
    "das kribbeln fehlte heute einfach. wir sind hier schon in manchen jahren rausgegangen und waren geradezu euphorisch!"
    da hat er recht. euphorie war heute zu hause geblieben.
    dennoch:
    allein das kuchenbuffet lohnt einfach immer!
    :-)

    www.muensterland-pferde.de

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