Pferdezucht in alter Zeit - etwas zum schmökern

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  • Calippo
    • 24.06.2007
    • 583

    Pferdezucht in alter Zeit - etwas zum schmökern

    Kennt jemand von euch Google Books? Ich wußte bisher gar nicht, welche Schätze dort schon digitalisiert worden sind. Erst vor kurzem habe ich dort das Buch "Vollständige Pferdewissenschaft" von Johann Gottfried Prizelius in digitaler Form gefunden. Das Buch stammt aus dem Jahr 1770, als es noch wilde, halbwilde und zahme Gestüte gab. Der gute Mann läßt sich darin in über 600 Seiten über alles rund um Pferdezucht und Haltung aus und es gibt da neben einigen, für uns ganz modernen Ansichten, auch etliche Kuriositäten und teilweise auch wirklich abschreckende Verfahren.

    Also, wer die jetzt noch langen Winterabende nutzen möchte und wem die alte Schrift nicht zu sehr zu schaffen macht, sollte dort mal reinschauen. Es gibt viel zum schmunzeln und zum staunen.

    Übrigens hat der gleiche Autor auch noch eine (ebenfalls digitalisierte) Abhandlung über das Senner Gestüt geschrieben, welches damals noch wohl in voller Blüte als "wildes Gestüt" geführt wurde. Ist schon der Wahnsinn, dass die Pferde damals einfach in den Wald gejagdt wurden und, bis auf ganz harte Winter, sehen mußten, wie sie klarkamen.
  • Bobbala
    • 13.02.2005
    • 1523

    #2
    Klasse !! Danke für den Tipp
    Avatar: Kipitten v. E.H. Parforce/Pascal/E.H. Arogno

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    • shiraly
      • 06.12.2008
      • 530

      #3
      Manches hat sich bis heute nicht geändert :-).

      "Ob nun wohl das Haar mannichfaltig, und die Liebhaberen eben so mannichfaltig ist; so wird doch der größte Theil der Kenner darin überein kommen, daß, je seltener das Haar ist, je allgemeiner wird es geschätzet;[...]Man kann hieraus im voraus den Schluß machen, dass, wenn man in einem Gestüte ein gewisses seltenes Haar erziehlet hat, man ja suchen muß, dasselbe zu erhalten; wodurch der Werth der Pferde, wegen der' Seltenheit ihres Haars, sehr vermehret wird. Es ist hier die Rede von Gestüten, bey welchen man den Nutzen in die baare Einnehm: des Geldes, für verkaufte Pferde, setzet, und nicht von solchen, da blos der Nutzen darinn gesuchet wird, die Pferde für den Herrn und dessen Hofstaat daraus zu erhalten; "

      Interssannterweise waren damals bunte Füchse modern und galten allgemein als schön, Palominos und Falben zählt der Autor unter "alltägliche" Farben, während Tiger z.B. als begehrt weil selten angesehen werden.

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      • #4
        Das Buch ist wohl wirklich eine besondere Rarität,habe es bei einem Antiquariat gefunden:1650 € !

        Ich blicke da nicht so ganz durch wie ich es online lesen kann.Ein paar Seiten kamen zwar,aber gaaanz langsam.Oder liegt es an meinem alten Laptop ? Kann man es abspeichern ?
        So alte Bücher finde ich immer interessant,hab selbst auch ein paar,natürlich nicht für 1650 €.

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        • #5
          Wollte mal den Link hinein stellen, was ggf. mit im Zusammenhang steht - wo sich 99,99% der "Reiter" heute in die Hose machen würden...Die Musik dazu ist wohl ein wenig "Grufti" - so nennt man das doch auf NEU-Deutsch??? aber sie passt.
          Wenn man hier nicht mal die HDV 12 kennt, bzw. Dinge die mit Vererbung, richtig gute Stämme,GUTES Blut,Gebäude Merkmale-Ausgleiche usw. usw... dann lieber die Kosaken ... denn die haben noch SPAß am reiten und machen sich nicht gleich in die Hose wenn es los geht..


          Zuletzt geändert von Gast; 06.02.2011, 06:33.

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          • Tosca
            • 01.01.2011
            • 57

            #6
            Vielen Dank für den Tipp! Da hat es ja noch einige Schätze. Die nächsten Abende werde ich mal wieder mehr als beschäftigt sein

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            • Calippo
              • 24.06.2007
              • 583

              #7
              @ Annemarie: Eigentlich laden die Seiten sehr schnell, ich hatte damit keine Probleme und wir haben hier auch nur Dorf-DSL. Abspeichern sollte man es eigentlich im PDF-Format können (auf jeden Fall ist so eine Option oben rechts vorgesehen), aber nach meinem Versuch wollte er nur die gesamte Web-Seite speichern und das wäre dann doch reichlich viel.

              Ich habe nun schon einige Abende vor dem Bildschirm verbracht und mich ergötzt an den Schilderungen des Herrn Prizelius. War schon eine irre Zeit, als für jeden Handstreich ein einzelner Knecht zur Verfügung stand mit ganz klar abgegrenzten Kompetenzen. Interessant auch zu lesen, dass wohl eine ganze Truppe von Knechten z. B. im Senner-Gestüt damit beschäftigt war, die Stuten unter Kontrolle zu halten und aufzupassen. "Wild" waren die wohl nur im Wesen, ansonsten ist alles säuberlich dokumentiert auf den Tag genau. Und dann erst der Wild-West-Akt beim Bedecken, da man sich an die durchaus aggressiven Stuten nur mit Vorsicht heranwagen konnten und die zum Bedecken quasi erst einmal halb erdrosseln mußte, ehe sie den "richtigen" Beschäler an sich herangelassen haben.

              Und ganz erstaunt war ich, mit wie wenig Rauhfutter die Pferde so ausgekommen sind, wobei Heu ja für Reitpferde komplett abgelehnt wurde und alle anderen Stroh (auch Erbsen- und Bohnenstroh ) und teilweise Heidekraut untergejubelt bekamen. Und die besten Weiden seien die mageren Bergwiesen, ganz schlechte Weide waren fette Marschweiden. So ändern sich die Zeiten!

              Kommentar

              • shiraly
                • 06.12.2008
                • 530

                #8
                Zitat von Calippo Beitrag anzeigen
                Und ganz erstaunt war ich, mit wie wenig Rauhfutter die Pferde so ausgekommen sind, wobei Heu ja für Reitpferde komplett abgelehnt wurde und alle anderen Stroh (auch Erbsen- und Bohnenstroh ) und teilweise Heidekraut untergejubelt bekamen. Und die besten Weiden seien die mageren Bergwiesen, ganz schlechte Weide waren fette Marschweiden. So ändern sich die Zeiten!
                Das mit den mageren Weiden stimmt doch immer noch, oder? Sind nicht Hufprobleme oft auf zu fette Weiden zuückzuführen?

                Kommentar

                • Ramzes
                  • 15.03.2006
                  • 14696

                  #9

                  Einblicke in die Pferdezucht der KuK - Monarchie

                  Kommentar

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