Transparenz der dt. Warmblutzucht in Gesundheitsfragen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Waluga
    • 13.08.2003
    • 1941

    #21
    Was mir auffällt bei der ganzen Röntgengeschichte:

    Wenn ein Hengst bei der Vorauswahl für die Körung ausgewählt worden ist, muss er vor der Körveranstaltung in eine (angeblich) ziemlich strenge Röntgen-(und auch sonstige) Untersuchung. Wie kommt es dann, dass trotzdem immer wieder Junghengste kurz nach der Körung röntgenologische Probleme haben oder die Röntgenbilder so sind, dass Käufer den Hengst auf der Auktion nicht kaufen wollen?

    Werden die Untersuchungen in den verschiedenen Kliniken nach verschiedenen Maßstäben durchgeführt? Oder liegt es an der unterschiedlichen Interpretation der Röntgenbilder? Oder haben sich die Knochen der Pferde während des Trainings nochmal verändert?

    Beim Thema "Transparenz in Gesundheitsfragen" wird in erster Linie an Röntgenbefunde gedacht. Ich würde es aber auch begrüßen, wenn bei den Zuchttieren (Hengsten und Stuten) die Blutgruppe bestimmt würde (Laborkosten ca. 50 €) und bei den Hengsten in der Deckanzeige mit veröffentlicht würde (das ist z.B. bei manchen Katzen so). Wir hatten einmal ein Fohlen mit einer Blutgruppenunverträglichkeit, das glücklicherweise aufgrund der richtigen Diagnose unseres Tierarztes gerettet werden konnte; es müssen aber leider immer wieder Fohlen sterben, weil die Problematik zu spät erkannt wird. Es geht zwar zahlenmäßig nur um einen geringen Prozentsatz aller Fohlen, aber die Kosten rund um die Pferdezucht sind zu hoch, um hier einfach Verluste einzukalkulieren.

    Kommentar

    • Ramzes
      • 15.03.2006
      • 14588

      #22
      Die Röntgenbilder der Verkäufer werden doch einer Tierärzte- Kommission des Verbandes vorgelegt , also mehrererere .
      Finde da einen Gentest auf Farbe auch interessant !

      Kommentar

      • arosa
        • 14.10.2004
        • 2817

        #23
        Bitte hier nicht die siebenhunderste Debatte über Röbilder und deren Aussagfähigkeiten oder Nichtaussagefähigkeiten.

        Ich kann nur für den Körplatz Hannover sprechen und die Hengste, die in der letzten Selektionsrunde sind sind la creme de la creme aber auch eben niczht alle Rö I, kann ja auch gar nicht, da bricht der Markt ja zusammen - es geht um Geschäft und Absatz RöBilder mit kleinen Abweichungen und strenger Selektion.

        Was Du hier aufführst ist in der Realen Welt nicht machbar. Jeder Interessent kann vor der Auktion bei dem TA die RöBilder einsehen, sich beraten lassen etc. Mehr geht nicht.

        Deutsches Rundumversicherungspaket lässt grüßen ...

        Kommentar

        • Greta
          • 30.06.2009
          • 3881

          #24
          Na dann brauchen wir uns in Zukunft keine Sorgen machen wenn die Hengste alle 1a Creme de la creme sind
          Und da ja alle Stutenbesitzer genauso verantwortungsvoll sind, kann ja gar nichts mehr passieren
          Allegra von Flake aus der Amica

          Kommentar

          • Britta
            • 17.07.2007
            • 3707

            #25
            aus dem thread über Borderaux, für mich sehr bezeichnend:

            Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
            Leider hat die nun schon sehr lange durchgeführte 'Röntgenselektion' in Holland nicht wie scheinbar oft angenommen wird dazu geführt, dass die Häufigkeit von OCD in dem Zuchtgebiet zurückgegangen wäre.
            Ich denke es ist ein Trugschluss, die aktuell führende Rolle der KWPN bei den Dressurpferden auf die (vermeintliche?) Röntgenselektion der Hengste zurückzuführen.
            Wer sich viel und über lange Zeit mit Pferden die im Leistungs- oder Breitensport laufen beschäftigt weiß den einzelnen Röntgenbefund sehr wohl einzuordnen. Leider tun das offensichtlich die wenigsten Züchter. Vielleicht sollte man auch darüber mal nachdenken und sich verantwortungsvollerweise über die Materie etwas weiter kundig machen als bloß von I-III zu zählen Das kostet Zeit und Mühe ich weiß. Wäre aber trotzdem sehr sehr sinnvoll.
            Die Frage ist doch, welche Kriterien wirklich wichtig sind für den Züchter. Für mich ist der Röntgenbefund bis zu einem bestimmten Rahmen nicht relevant und auch Abweichungen sind mit einem Fragezeichen anzusehen, hier sind schon die tollsten Sachen passiert.

            Welche gesundheitliche Kriterien führen tatsächlich zum züchterischen Ausschluß eines Hengstes? Wie Monti schon schrieb, ist die Bewertung der Nachzucht auf Gesundheit und Härte viel zu spät möglich, viele sind zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr im Deckeinsatz.
            sind wir nicht alle ein bißchen wendy?

            Kommentar


            • #26
              Hab schon einige Threads gefunden und durchgelesen, mit der Problematik Röntgen und Klassifizierung.
              Es scheint ein sehr wichtiges Thema zu sein, mit sehr unterschiedlichen Ansichten.
              Ich persönlich finde, dass die Röntgenproblematik und Befundaussage zwar schon sehr lange bekannt ist, aber im Zuge der momentanen Marktlage bei Pferden ziemlich in den Mittelpunkt gerät. Ich find das jetzt gar nicht schlecht!
              Röntgenbilder, als Momentaufnahme, für künftige Zuchttauglichkeit zu beurteilen ist genauso schwierig, wie bei einem 2 oder 3 Jährigen seine sportlichen Erfolge vorauszusagen.
              Allerdings gibts da auch Parallelen, die eben in Summe einen Rückschluss ziehen lassen (wenn auch nur begrenzt!)
              Wenn ein Jungpferd vom Papier her gut ist, entsprechend seinem Alter seine Spring- oder Dressurqualität zeigt, aus guter Aufzucht stammt und zudem Röntgenklasse altersgemäß "Normalzustand" hat und sonst keine Beeinträchtigung aufweist, ist die Chance, dass er seinen Weg macht, sehr gut.
              Für Züchter, die gewissenhaft ihren "Job" machen, kann es doch nur von Vorteil sein, wenn eine gewisse Transparenz bei den gesundheitlichen Aspekten der Deckhengste an den Tag gelegt wird. Und das selbe gilt für den Käufer!

              Dass es keine Garantie für einen RKl. Idealzustand gibt, sollte doch wohl jedem klar sein. Aber mir ist lieber ich hab einen Hengst ausgewählt, wo ich mal ausschließen kann, dass gesundheitliche Problem eventuell vererbt werden können.
              Bei vielen Hengsten steht auch mittlerweile dabei, dass sie zB. Chipfrei sind, etc.
              Natürlich kann auch bei der Aufzucht was schief gehen. Ich find auch problematisch, dass junge Körkanditaten noch immer so gemästet werden (wird eh schon besser!!). Aber solange die Einstellung da ist, der muss als 3-jähriger aussehen wie ein gerittener 5-jähriger und das von der Körkommission und von den Zuschauern positiv bewertet wird, solange wird es auch ein Problem mit Röntgenklassen geben, bzw. geht sowas zu Lasten der Transparenz bezüglich Gesundheit.

              Und es ist leider nun mal so, dass sehr viele junge Pferde, tatsächlich Röntgendiagnosen haben, die ihre Sporttauglichkeit nicht unbedingt bestätigen.
              Dass es auch Pferde gibt, die mit schlechten Befunden im großen Sport gehen ist sicher möglich, aber es wird eher die Ausnahme sein. Genauso umgekehrt. Bei Top-Röntgenbildern ist die Chance dass ein Pferd ne Grundvoraussetzung für den Sport hat sicher höher, als dass so ein Pferd dauern irgendwie lahmt. Auch hier ist allerdings festzustellen: Ausnahmen bestätigen die Regel.

              Jedenfalls ist die ganze Thematik für gewissenhafte Züchter eher weniger das Problem!
              Und genau für diese Züchter wäre m.A. nach ein offener und transparenter Umgang mit den Gesundheitszuständen der Hengste sehr von Vorteil.
              Ich würde sogar soweit gehen, dass Deckhengste in bestimmten Intervallen ( 3 oder 5 Jahre) wieder geröngt werden um einen aktuellen Zustand zu erfahren.
              Auch oder vor allem mehr über die Aussagekraft der tatsächlichen Klassifizierung von Röntgenbefunden zu erfahren - längerfristig nämlich! Im speziellen auch von Sporthengsten!
              Zuletzt geändert von Gast; 10.02.2010, 15:25.

              Kommentar

              • Britta
                • 17.07.2007
                • 3707

                #27
                ist wirklich nur die Röntgenklassifizierung ein Ausschlußkriterium? Was ist mit:

                - nicht vorhandene Korrektheit des Fundaments und damit verbundene Verschleißerscheinungen
                - vorliegende Allergien, die für den Züchter nicht offensichtlich sind
                - problematische Hufe
                - schlechte Befruchtungsquote
                usw...

                die Bewertung des Fundaments kann gestrichen werden, weil ein Züchter in der Lage sein sollte, diese selbst zu beurteilen
                sind wir nicht alle ein bißchen wendy?

                Kommentar


                • #28
                  Ich bin da ganz bei Furioso-Fan. Einmal sind Lahmheiten zwar ein großes aber bei weitem nicht das einzige interessante Thema wenn es um gesundheitliche Selektionsmodelle geht. Zweitens ist lange nicht jede Lahmheit eine 'Knochenlahmheit' und drittens bleibt das nicht wägbare Element der Aufzuchtbedingungen und körperlichen Kompensationsfähigkeit (früher so schön unter Konstition zusammengefasst) die ich bei einem Hengst der beispielsweise nach ein- oder zweijährigem 'Sporteinsatz' lange nicht hinreichend belegt finde und mir wünschen würde, dass es dafür adäquate Beurteilungsparameter geschaffen würden.
                  Wenn wir bei der Rentabilität sind dann ist für diese in jedem Zuchtprogramm ungeachtet der Rasse, Zuchtrichtung und sportlicher Disziplin von ganz vorrangiger Bedeutung, dass am Ende für möglichst jede belegte Stute ein vermarktungsfähiger Nachwuchs aufzuweisen ist der wenn es irgend geht sich auch als 'haltbar' erweist und seinem Besitzer natürlich einen möglichst niedrigen Krankenstand bescheren soll.

                  Daneben finde ich aber auch, dass es noch einen ganz anderen Aspekt dabei gibt (oder besser geben sollte, denn momentan rollt der Zug da meiner Meinung nach in eine ganz falsche Richtung (in dem Fall meistens südwestwärts...)
                  Zum einen sollten wir uns fragen, ob der derzeitige Zustand so ethisch vertretbar ist. Grundsätzlich gilt zwar das Schlachten von Pferden für den Verzehr oder zur Verwertung als 'vernünftiger Grund' zur gesetzlich ansonsten verbotenen Tötung eines Wirbeltieres. Das gilt aber eigentlich ja nur für solche Tiere, die auch dafür vorgesehen sind und angesichts der praktischen Umsetzung (vielfach 'Verkauf an Händler' für billig -> ggf. mehrere Zwischenstationen -> Lebendtransport zur Schlachtung im Ausland) dieser momentanen 'Entsorgungspraxis' der klinisch häufig topfitten 'Röntgenkrüppel' und sonstigen böse gesagt als Ausschussware misshandelten Pferde erscheint die Sinnhaftigkeit doch ausgesprochen fragwürdig.
                  Die Gesundheit im Sinne von Zucht-Rentabilität fängt mit der Fruchtbarkeit von Hengst und Stute an. Kaum jemand hinterfragt heute kritisch, wenn Hengst oder Stute mit teils sehr schwacher Fruchtbarkeit nicht nur in die Zucht gelangen sondern dort auch verbleiben und mit sehr hohem medizinischen Aufwand (von dem ich im übrigen lebe also bitte nicht als Medizinfeindlichkeit auslegen!) für Nachwuchs sorgen und deren Kinder dann wieder zur Zucht eingesetzt werden. Auch über die Lebensdauer der Rösser die nun wirklich relativ simpel zu erfassen und statistisch auszuwerten wäre, sammelt wenn sich nicht der Züchter selbst die Mühe macht die von ihm in die Welt entlassenen oder behaltenen Rösser weiter zu verfolgen, kein Mensch irgendwelche Infos.
                  Und dann geht auch noch die FN hin und entwertet die früher die alleinseligmachende (und aus verständlichen Gründen nicht mehr als solche betrachtete) Lebensgewinnsumme mehr und mehr. Dabei ist die LGS im Sportpferdesektor der einzige Parameter der einigermaßen schlüssig Beziehungen zur Halt- und Belastbarkeit aufweist wenn man die ohnehin nicht zu eliminierenden Umweltfaktoren außen vor lässt.

                  Die geforderte Transparenz muss darum nach meinem Dafürhalten unbedingt über die röntgenologisch/kosmetische Gesundheit (='sauberer TÜV am Tage x', was danach passiert ist Sache des neuen Besitzers oder wenn der sich den Mangel nicht ans Bein binden mag der Gerichte und Gutachter...) weit hinausgehen bzw. von diesem Fokus deutlich weggehen.

                  Interessant für mich als Halter ist doch viel eher: Mit welcher Wahrscheinlichkeit erkrankt mein Pferd im Laufe der Nutzung an Krankheiten und welche sind das? Und dafür lohnt der Blick sehr tief in die Verwandtschaft vor allem der Mutterseite. Da das Züchterhaus das einen oder vielleicht zwei bis drei Stämme über mehrere Generationen inweg beherrbergt und weiterführt unter den heutigen Bedingungen eher mal die Ausnahme als die Regel geworden ist (ich z.B. rutsche mittlerweile auf der vierten Generation der in meiner Familie geborenen Rösser herum und halte wie eine Klette an meinem Stamm fest) Um mich herum bin ich damit aber ziemlich allein auf weiter Flur. Der Züchter von heute reitet entweder selbst gar nicht oder er züchtet mit einer gekauften Stute deren Verwandte ihm bestenfalls noch lückenhaft bekannt sind, geschweige denn, dass über die Mütter entsprechende hochinformative Daten irgendwo sonst verfügbar wären.

                  Die Veröffentlichung von Bedeckungs- und Fohlenzahlen ist eine gute und einfache Sache, die es dem Züchter nicht nur ermöglicht, Fruchtbarkeitsprobleme zu erfassen sondern auch wertvolle Informationen über die Marktlage (z.B. Anzahl der verfügbaren Fohlen eines stark nachgefragten Hengstes pro Jahr...) bietet. Dem entgegen stehen eigentlich wenig legale oder legitime Motive. Sicherlich ist es manchem Hengsthalter peinlich, öffentlich zugeben zu sollen, dass sein Tier kein volles Buch gehabt hat. Ich würde darin aber auch eine Chance sehen. Einer der Hauptbeweggründe bei meiner Hengstwahl in den vergangenen paar Jahren war zum Beispiel, dass ich Hengste nutzen wollte die zwar attraktiv sind aber nur eine überschaubare Anzahl von Nachkommen haben. Auf diesem Weg bin ich z.B. bei Florencio gelandet der wegen des EVA-Status von vielen Züchtern nicht genutzt wurde.
                  Außerdem verliert Transparenz ihren Schrecken, wenn alle die entsprechenden Hosen herunterlassen (müssen?) es sei denn, es gibt irgendwelche eklatanten Mängel die verhuschelt werden sollen. Denn das ist ja gerade das was durch Transparenz vermieden werden soll.

                  Die Pilgerreise zum Röntgentüv kann jedenfalls nicht das alleinige Werkzeug zur Verbesserung des Gesundheitsstatus sein. Bestenfalls ein Hilfsinstrument. Meine jungen Stuten werden auch alle röntgenologisch gescreent aber weniger deshalb weil ich das für medizinisch unabdingbar oder besonders sinnvoll halte als vielmehr deshalb weil es von der Käuferschaft honoriert wird.
                  Und wer sich dieses Dienstleistungsprinzip nicht zu eigen machen will wird es künftig immer schwerer haben weil weder die rechtlichen Bedingungen noch die des Marktes erlauben, die Wünsche und Bedürfnisse der zahlenden Kundschaft längerfristig zu ignorieren. Da ist es völlig egal ob ich Hengsthalter, Aufzüchter, Ausbilder oder Stutenbesitzer bin.

                  Kommentar


                  • #29
                    @ kareen
                    1000% Zustimmung!!!!

                    und für dich als gewissenhafter Züchter, sind derartige Hintergrundinfos mehr wert als alle großartigen derzeitigen Hengstbeschreibungen und Hochglanz-Kataloge!!!!

                    @ Britta

                    Ich geh mal davon aus, dass die Pferde optisch einigermassen korrekt sind. Da braucht man ja keinen Röntgenblick


                    Wo ich auch noch einen Vorteil sehe, bei mehr Transparenz in allen Gesundheitsfragen!!, dass auch die Aufzuchtbedingungen bei teilweisen "Aufzüchtern" hinterfragt werden.
                    Dass somit auch die Käufer vermehrt auf diesen Aspekt hingewiesen werden und das auch einen höheren Preis gerechtfertigt.
                    Gute Aufzucht ist teuer! Aber es kommen auch bessere Pferde raus!!

                    Und den Ansatz von Gerda - mit ner umfassenden Datenbank - finde ich sehr gut!
                    Wenn hier jeder Zuchtverband oder in Zusammenarbeit der Verbände eine lückenlose Aufzeichnung geführt wird, wo jeder Züchter/Verbandsmitglied Zugang hat, das wäre doch eine geniale Basis.
                    Und jeder Züchter wird hier seine eigenen Schlüsse ziehen können!
                    Zuletzt geändert von Gast; 10.02.2010, 16:37.

                    Kommentar


                    • #30
                      Zitat von Britta Beitrag anzeigen
                      ist wirklich nur die Röntgenklassifizierung ein Ausschlußkriterium? Was ist mit:

                      - nicht vorhandene Korrektheit des Fundaments und damit verbundene Verschleißerscheinungen
                      - vorliegende Allergien, die für den Züchter nicht offensichtlich sind
                      - problematische Hufe
                      - schlechte Befruchtungsquote
                      usw...

                      die Bewertung des Fundaments kann gestrichen werden, weil ein Züchter in der Lage sein sollte, diese selbst zu beurteilen

                      Sehr schön. Damit könnte man ja schon mal anfangen!

                      Vor allem die Korrektheit des Fundaments ist nicht zu unterschätzen. Bekannte hatten eine Staatsprämien(!)-Stute, die hat jedem ihrer Fohlen ein Fundamentsproblem mitgegeben. Der Schmied und der TA haben sich dumm und dusselig verdient!

                      Oder eine weitere Bekannte, die während einer Hengstvorführung neben mir saß und auf eine abfällige Bemerkung meinerseits über das grausige Fundament eines Hengstes sagte: "Juckt mich nicht, der kann hoch springen, mehr muß ich nicht wissen." Ihre Pferde "halten" aber im Schnitt nicht länger als 10 Jahre unter dem Sattel..

                      In der HF-Zucht ist man inzwischen soweit, daß die Bullen als Kälber bereits genomisch auf ihre Vererbungsqualitäten (Stärken/Schwächen) untersucht werden. Seit Jahren werden lineare Beurteilungen zu Nachkommen veröffentlicht (für JEDEN Bullen!).

                      Und die Pferdezüchter erfahren ererbte Mängel erst, wenn sie sehr genau hinhören und die richtigen Leute kennen oder durch ganz Deutschland von einer Fohlenschau zur nächsten hetzen... Das kanns ja nun auch nicht sein!

                      Kommentar


                      • #31
                        Prämienvergabe!
                        Da wären wir beim nächsten Problempunkt bezüglich Transparenz.

                        Bei den Prämienvergaben habe ich mittlerweile den Durchblick verloren.
                        Mein persönliches Resümee dazu: solche Prämien ignoriere ich zum Großteil!
                        Die Vergaben sind nicht transparent, haben nichts mit Vererbungsqualität zu tun und sind somit auch nicht besonders aussagekräftig!
                        Schade für die Prämienstutenbesitzer, deren Stuten tatsächlich sehr gutes Potential haben.
                        Sorry das ist halt mittlerweile meine Einstellung dazu.
                        Zuletzt geändert von Gast; 10.02.2010, 22:35.

                        Kommentar


                        • #32
                          att. Bolaika: Dem stimme ich zu, von der Selektion auf ordentliches, funktionales Fundament darf man sich nicht verabschieden. Wieviel Abstriche man wo bereit ist zu machen ist ohnehin jedem Züchter selbst überlassen. Dafür trägt er aber ja auch das alleinige Risiko dafür wenn's schiefgeht und das lässt sich nur bedingt durch frühen Verkauf auf den 'Verbraucher' abwälzen weil ja ein Fohlen sogar paradoxerweise als neue Sache gesehen wird obwohl es üblicherweise keines der Kriterien erfüllt die man gesundem Menschenverstand zufolge bei einer neuen Sache voraussetzen würde (unverändert, noch nicht 'in Betrieb' gewesen, keine Gebrauchsspuren vorhanden...), wohingegen ein Vorführwagen mit Tageszulassung auch dann nicht mehr 'neu' ist wenn er gar nicht gefahren wurde.

                          Aber das ist ein anderes Thema. Re. Haltbarkeit: Wenn alle Pferde 10 Jahre 'haushaltsübliches Reiten' aushalten würden dann wäre leider züchterisch schon viel gewonnen. Die Versicherungsstatistiken sprechen da ja leider eine andere Sprache (im Kopf geblieben ist mir eine Info von vor einigen Jahren über die durchschnittliche Einsatzdauer im Turniersport von unter 2 Jahren )
                          Krumme Füße verkaufen sich aber doch heute genau so schlecht wie schon vor 20 Jahren das geht dann erst wenn ordentlich Erfolge dran sind. Insofern sollte Selektion auf das Fehlen von groben Gebäudemängeln ureigenstes Interesse eines jeden Züchters selbst sein. Bei manchen hat man aber auch einfach das Gefühl dass sie aus reinem Spaß an der Freude dabei sind und über Vermarktung überhaupt nicht groß nachdenken geschweige denn das eigene Zuchtprogramm dahingehend abändern würden, ein auch verkaufbares Pferd 'herzustellen'.
                          Genug der Schelte. Zum Glück gibt es ja auch noch in unserem Land viele viele sehr erfolgreiche Pferde und Züchter die diese irgendwann auf den Markt geworfen haben. Auch wenn beim aktuellen Oranje-preisen ein anderer Eindruck entsteht den ich unseren blumen- und pferdezuchtkundigen Nachbarn auch von Herzen gönne Nacht allerseits!

                          Kommentar

                          • zausibaer
                            • 02.07.2005
                            • 609

                            #33
                            Zitat von Bolaika Beitrag anzeigen
                            Sehr schön. Damit könnte man ja schon mal anfangen!

                            Vor allem die Korrektheit des Fundaments ist nicht zu unterschätzen. Bekannte hatten eine Staatsprämien(!)-Stute, die hat jedem ihrer Fohlen ein Fundamentsproblem mitgegeben. Der Schmied und der TA haben sich dumm und dusselig verdient!
                            Das ist uns in Westfalen bei der Stutensuche auch einmal passiert! Alle Stuten des sehr renommierten Stammes waren im Vorderbein so stark verstellt, dass eine Korrektur unmöglich schien. Und als Krönung wurde die Frage nach einer SLP mit "die haben Ihre Leistunjg doch durch die Fohlen bewiesen..." beantwortet ***grrr*** Allerdings muss man bedenken, dass manche Verstellungen in jungen Jahren (wenn Körung bzw. StPr entschieden werden) noch vertretbar schwach aussehen und auch später nicht dramatisch werden.

                            Zitat von Bolaika Beitrag anzeigen
                            ... In der HF-Zucht ist man inzwischen soweit, daß die Bullen als Kälber bereits genomisch auf ihre Vererbungsqualitäten (Stärken/Schwächen) untersucht werden. Seit Jahren werden lineare Beurteilungen zu Nachkommen veröffentlicht (für JEDEN Bullen!).

                            Und die Pferdezüchter erfahren ererbte Mängel erst, wenn sie sehr genau hinhören und die richtigen Leute kennen oder durch ganz Deutschland von einer Fohlenschau zur nächsten hetzen... Das kanns ja nun auch nicht sein!
                            Das ist ja der Grund für meinen Verweis auf die Hundezucht, wo manche Krankheitsbilder eben auch über Gentests ausgeschlossen werden können . Mir ist durchaus bewusst, dass wir damit nicht alle für die Pferdezucht und -Vermarktung entscheidenden Gesundheitseinschränkungen erfassen können. Aber es ist neben der Exterieurbeurteilung - und hier natürlich Korrektheit und somit erhoffte Haltbarkeit des Fundaments - ein wichtiger Mosaikstein, um den berechtigten Interessen der Käuferschaft nachzukommen. Und hier setzt die Frage nach Transparenz an. Was nützt die umfassendste Untersuchung der Stute, wenn die Hengsthalter Geheimniskrämerei betreiben?
                            Graciah (Goethe / Heraldik xx / Davignon I / Grande)

                            Kommentar


                            • #34
                              zu dem thema röntgen kann ich nur folgendes berichten......

                              hatte einen sehr guten hengst der ur körung sollte da er lt namhaften hengstaufzüchter alle möglichkeiten hatte.
                              aus welchen gründen auch immer hatte ich vor der vorbereitung aufnahmen machen lassen um die "notwendigkeit" des ganzen zu begründen.
                              die aufnahmen waren TOP
                              der hengst ging dann also zur körung und wurde auch angenommen.die für die körung notwendigen aufnahmen waren auch ohne befunde !
                              der hengst wurde gekört und ging zur weiteren ausbildung zu einem sehr guten ausbilder.
                              nach 4 monaten sollte er verkauft werden und ging dann nochmal zu einer aku..........HUFROLLENBEFUNDE !

                              also ist mein fazit...eine röntgen untersuchung ist auch nur eine momentaufnahme !

                              ob ein pferd hält oder nicht ist von vielen faktoren abhängig

                              andere pferde von mir habe ich beim kauf nicht röntgen lassen und die wurden bzw sind inzwischen alt und top fit

                              natürlich kann man das nicht verallgemeinern

                              Kommentar

                              • monti
                                • 13.10.2003
                                • 11746

                                #35
                                wem sagst Du das - mein Hengst wurde auch geröngt bei der Körung....alles ok.....ein 3/4 Jahr später - vor der Auktion - wurde er nochmal geröngt - großer Chip HINTEN auf dem Sprunggelenk - wo es normal nie Chips gibt....aber ich denke, dass er sich auf dem Paddock hinten angeschlagen hat - aber wen interessiert das.....er ist dann auf der Auktion günstig weggegangen....Scheiße, wenn man einmal im Züchter-Leben so ein Pferd hat und natürlich die Hoffnung. etwas mehr Geld zu bekommen, da man die meisten Pferde doch unter Wert und mit mehr oder weniger Verlust verkaufen mußte....seitdem hab ich die Nase wirklich voll....
                                Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                                Kommentar


                                • #36
                                  Ich habe danach ( mangels masse) alle Pferde verkauft und muß sagen........es gibt auch ein leben nach den pferden......

                                  Kommentar

                                  • monti
                                    • 13.10.2003
                                    • 11746

                                    #37
                                    Ach neee......tatsächlich....
                                    ich komme gerade vom TÜV zurück mit meiner 3jährigen Stute - die ich demnächst verkaufen will.....alles ok und hat sich bei Sturm - super verladen lassen (das erste Mal im Hänger)....aber wer weiß wie oft die noch geröngt wird in der nächsten Zeit....und was die alles noch finden....bin froh über jedes Tier, das ich weniger habe - macht keinen Spaß mehr...und das Späßchen heute hat mich 430 Euro gekostet....aber das ist den Käufern doch egal....
                                    Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                                    Kommentar


                                    • #38
                                      Dann hoff mal das überhaupt Käufer kommen die die Stute für einen gescheiten Preis kaufen !!! Ich drück dir zumindest die Daumen dafür !
                                      Heutzutage ist es mit dem verkaufen ja mehr oder weniger " ZUM KOTZEN" mit der verkaufssituation. Leider !!!!!!!!
                                      Manchmal bin ich froh das ich "nur noch " Reitstunden gebe obwohl Pferde ja wohl ganz offensichlich doch eine Art Sucht sind..........man(n) kommt nicht mehr davon los.......

                                      Kommentar

                                      • Non Stop
                                        • 30.12.2003
                                        • 540

                                        #39
                                        eine kurze anfrage nach frankreich über x-ray-befunde von Norton d’Eole and Nouma d’Auzay wurde mir umgehend mit der zusendung des befundprotokolls beantwortet....RESPEKT !!!!
                                        "Quali Quanti" v.Quidam de Revel a.d.Naomi Z v.Non Stop

                                        Kommentar

                                        • Greta
                                          • 30.06.2009
                                          • 3881

                                          #40
                                          Zitat von monti Beitrag anzeigen
                                          Ach neee......tatsächlich....
                                          ich komme gerade vom TÜV zurück mit meiner 3jährigen Stute - die ich demnächst verkaufen will.....alles ok und hat sich bei Sturm - super verladen lassen (das erste Mal im Hänger)....aber wer weiß wie oft die noch geröngt wird in der nächsten Zeit....und was die alles noch finden....bin froh über jedes Tier, das ich weniger habe - macht keinen Spaß mehr...und das Späßchen heute hat mich 430 Euro gekostet....aber das ist den Käufern doch egal....

                                          Hey Gratulation!!! Dann ist ja die erste Hürde erstmal genommen Ich Drück die Daumen, das es wieter gut klappt...
                                          Allegra von Flake aus der Amica

                                          Kommentar

                                          Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                                          Einklappen

                                          Themen Statistiken Letzter Beitrag
                                          Erstellt von tomms, 14.01.2012, 19:47
                                          140 Antworten
                                          25.505 Hits
                                          0 Likes
                                          Letzter Beitrag Nickelo
                                          von Nickelo
                                           
                                          Erstellt von Limette, 16.12.2024, 11:07
                                          43 Antworten
                                          2.671 Hits
                                          0 Likes
                                          Letzter Beitrag Linu
                                          von Linu
                                           
                                          Erstellt von ari, 10.09.2009, 08:17
                                          79 Antworten
                                          13.294 Hits
                                          0 Likes
                                          Letzter Beitrag Peanut
                                          von Peanut
                                           
                                          Erstellt von Linu, 20.02.2025, 10:36
                                          168 Antworten
                                          9.406 Hits
                                          0 Likes
                                          Letzter Beitrag Pusteblume05  
                                          Erstellt von hufschlag, 01.09.2025, 20:27
                                          2 Antworten
                                          474 Hits
                                          0 Likes
                                          Letzter Beitrag hufschlag
                                          von hufschlag
                                           
                                          Lädt...
                                          X