Aufzucht von Absetzern - was macht Ihr ?

[OBdB]

Wie werden Eure Absetzer weiter aufgezogen ?

[Titania]

Normalerweise kommen meine Absetzer in den Offenstall mit großem Paddock (ca. 3000 qm) und Weidegang bei Schnee oder trockenem Wetter. Man muß dann allerdings sehr gut füttern (Raufutter ad libitum und auch ordentlich Kraftfutter mit Öl), damit sie der Kälte etwa entgegenzusetzten haben.
Das war in diesem Jahr aber nicht möglich, das Wetter war zu ungünstig oder die Fohlen zu empfindlich. So habe ich sie in der Box (je 2, einmal die SF und einmal die HF zusammen, besserer Sozialkontakt und Appetit) und täglich sind sie nach Ställen getrennt ca. 3 Stunden auf unserer großen Hauswiese (Rechteckform, nutzen sie zur ausgiebigen Bewegung).
Die Stutfohlen laufen wesentlich mehr lange Strecken, die Hengstfohlen machen eher ihre Kampfspiele mit Steigen, Zwacken und Kurzsprints.

[Dancing Diamond]

Wir haben unsere 4 Kleinen auch nachts aufgestallt (zu zweit in großer Laufbox). Morgens gegen 10.00 Uhr geht es raus auf die große angrenzende Wiese, die in Regenzeiten machmal echt in Mitleidenschaft gezogen wird. Aber mir ist der Auslauf wichtiger als eine "schöne" Koppel. Das wächst alles wieder nach.
Tagsüber gibt es Silage zum Sattfressen, 2x täglich Derby Aufzucht und ein leckeres Müsli.
Sie lieben das alle!

[Dana]

Mein Absetzer steht mit einer 2-jährigen und einer 19-jährigen Stute zusammen in einem Offenstall mit großem Paddock. Bei passendem Wetter kommen sie raus auf die Wiese. Wir füttern ebenfalls Kraftfutter zu.

[Furioso-Fan]

In einer gemischtaltrigen Herde zuhause, 24 Stunden Weidegang im Sommer, Im Winter je nach Wetter 6-8 Stunden Koppel/Auslauf und danach Gruppenauslaufhaltung am Hof, Heu rund um die Uhr.
Wenn es das Wetter zulässt, mache ich ein bischen Trailarbeit, um Scheufreiheit und Grundgehorsam in spielerischen Einheiten zu schulen. Normalerweise würde ich den jetzt vierjährigen als Handpferd mitnehmen, aber als der soweit war, hatte ich einen komplizierten Trümmerbruch im linken Arm, ergo kein Handpferdereiten. Hoffe, daß die Zweijährige ab Herbst oder nächstes Frühjahr damit anfangen kann, ist eine gute Vorbereitung fürs Anreiten dreieinhalbjährig. Anlongieren frühestens dreijährig, je nach Wachstumsschub. Das sieht man schon, ob sie so weit sind.

[Browny]

meiner steht in einer absetzer-gruppe (zu siebt) in einem aufzuchtstall.
sommer: 24 h weide mit zufütterung
winter: nachts laufstall, tagsüber (fast täglich) auf sandausläufen

[Ginella NB]

Hengstfohlen in anderem Stall in einer kleinen Absetzer-Hengstgruppe untergebracht.
Dort Offenstallhaltung mit Heu und Stroh satt und 2x tägl. Kraftfutter und freiem Zugang zur Weide.

Stutfohlen zusammen mit Jährlingstute im eigenen kleinen Offenstall mit Zugang zu kleinem Paddock untergebracht. Tagsüber Auslauf auf großem Paddock bzw. im Sommer Koppel mit allen anderen Stuten zusammen.
Hier auch Heu ständig zur Verfügung und 2x tägl. Kraftfutter mit entspr. Mineralfutterbedarf.


Unter einem "akzeptablen" Offenstall verstehe ich übrigens, das er fast rundrum geschlossene Seiten hat, mit einer etwas breiteren Tür an einer Seite. Diese Tür ist bei mir im Winter auch noch mit einem Plastikstreifenvorhang geschützt. Sie habens da drin also wirklich auch bei extremer Winterwitterung schön kuschelig. Bei "normalem" Wetter hat meiner noch ein großes Fenster und noch eine zweite Tür auf der gegenüberliegenden Seite. Die sind bei mir im Winter bei Minustemperaturen aber geschlossen, damit kein Durchzug entsteht.

Diese einfachen Weide-Schutzhütten, die nur an drei Seiten etwas verbrettert sind, halte ich im Winter für eine 24Std.-Haltung für absolut Tierschutzwidrig!

Da könnt ihr jetzt ruhig wieder auf mir rumhacken!

Unsere hochgezüchteten Warmblüter sind keine Islandpferde oder Shetlandponys...

[OBdB]

Nach dem Absetzen (knapp 1 Monat Trennung) werden meine Fohlen rückintegriert in meine Herde : 5-7 Pferde, mischaltrig, Heu zur freien Verfügung + Mineralleckstein, Fohlen und trag. Stuten werden komplementiert, meine Box steht ihnen zur Verfügung zum Schutz - wird aber höchst selten benutzt.

[OBdB]

Was ich hinzusetzen möchte : wie ja oft hier in Frankreich, fängt vieles hier früher an (Vorschule für Kinder ab 3 ...).
So werden im Juni/Juli 2-jährige Pferde im Freispringen vorgestellt und 3-jährige im Juni/Juli unter dem Sattel in einem kleinen Parcours.

Seitdem ich also SF züchte werden meine Jungpferde im Winter 1-2 kurz anlongiert und im späten Frühjahr intensiviert sich die Arbeit halt wegen der Vorstellung im Freispringen.
Mir ist es lieber dies in ganz kleinen, kurzen Lektionen zu machen. Im frühen Frühjahr wird dann nur noch der Sprung geübt, mit viel Weidegang zwischen den Lektionen.
Richtig unter den Sattel kommen meine Pferde erst 4-jährig.

[Yazzro]

Unser Stutfohlen steht auch wieder,nach ca.3 wöchiger Trennung von der Mutter. (Herde wurde dafür geteilt , in Jungvolk mit Tante und den alten Damen mit Mama, mit allen zusammen (3 alte Stute, eine 8j.tragende Stute ,eine Jährlingsstute,ca.1j.Friesenwallach und Mama tagsüber auf großer Koppel. Werden abends reingeholt und bekommen 2x Kraftfutter. Die Box teilt sie sich mit dem Friesenwallach, was prima klappt.

[Furioso-Fan]

Hengstfohlen in anderem Stall in einer kleinen Absetzer-Hengstgruppe untergebracht.
Dort Offenstallhaltung mit Heu und Stroh satt und 2x tägl. Kraftfutter und freiem Zugang zur Weide.

Stutfohlen zusammen mit Jährlingstute im eigenen kleinen Offenstall mit Zugang zu kleinem Paddock untergebracht. Tagsüber Auslauf auf großem Paddock bzw. im Sommer Koppel mit allen anderen Stuten zusammen.
Hier auch Heu ständig zur Verfügung und 2x tägl. Kraftfutter mit entspr. Mineralfutterbedarf.


Unter einem "akzeptablen" Offenstall verstehe ich übrigens, das er fast rundrum geschlossene Seiten hat, mit einer etwas breiteren Tür an einer Seite. Diese Tür ist bei mir im Winter auch noch mit einem Plastikstreifenvorhang geschützt. Sie habens da drin also wirklich auch bei extremer Winterwitterung schön kuschelig. Bei "normalem" Wetter hat meiner noch ein großes Fenster und noch eine zweite Tür auf der gegenüberliegenden Seite. Die sind bei mir im Winter bei Minustemperaturen aber geschlossen, damit kein Durchzug entsteht.

Diese einfachen Weide-Schutzhütten, die nur an drei Seiten etwas verbrettert sind, halte ich im Winter für eine 24Std.-Haltung für absolut Tierschutzwidrig!

Da könnt ihr jetzt ruhig wieder auf mir rumhacken!

Unsere hochgezüchteten Warmblüter sind keine Islandpferde oder Shetlandponys...

Ehrlich gesagt, wenn die Schutzhütte im Windschatten liegt und die Pferde darin einen trockenen Belag haben, ist mir das lieber als die ganzen Laufställe und Boxenhaltung mit Matrazenstreu im Winter. Wir leben in Deutschland, da wird es selten unter minus 25, und wenn genügend Raufutter und von mir aus auch Kraftfutter plus immer zugängliches Wasser da ist, ist das m.M.nach die wesentlich gesündere Aufzucht als das, was so viele Ställe aus Angst vor Kälte betreiben. Ein Pferd kann Kälte wesentlich besser ab als warme, vermiefte Innenställe mit weicher Einstreu.
Ich erinnere mich da immer an den "Pforr", Gottfried von Dietze, Begründer des therapeutischen Reitens, dessen Trakehner Jungvolk auch in den wirklich harten Vogelsberg-Wintern in eben so einer Schutzhütte bei manchmal meterhohem Schnee war, und denen es zumindest äußerlich super ging, auch wenn der Schnee manchmal auf den Kruppen lag.
Das gibt harte, widerstandsfähige und gesunde Pferde - etwas, was uns die letzten Jahre ja immer mehr abgeht.

[Ginella NB]

Das klinkt wie bei meinem Bekannten, der seine 3 Trakehner auch in so einem (windschiefen) Offenstall hält, wie von Dir beschrieben. Da pfeifts allerdings wirklich an allen Ecken und Wänden durch wie Hechtsuppe!

Dann erzählt er mir auch noch, das jetzt, wo es die Nächte bei uns
zeitweise fast -20° und einen eisigen Ostwind noch dazu hatte, sein 3-jähriger Wallach seine 26-jährige alte Oma nicht mehr in den Stall gelassen hat, weil die andere Stute rossig war.

Aber sowas müssen sie halt aushalten......

Die direkten Vorfahren haben ja schliesslich auch die Flucht aus Ostpreussen überlebt.


Na vielen Dank!

In diesen Nächten ist in meinem Stall sogar der Heisswasser-Boiler eingefroren!

Dafür fehlt mir echt jedes Verständnis!

Ich hatte die alte Stute bei mir im Stall als sie 23/24 Jahre alt war.
Da hab ich dumme Kuh mir über den Winter auch noch die Mühe gemacht, sie mal wieder richtig gut aufzufüttern. Da sah sie nämlich auch schon erbärmlich aus, als sie zu mir kam. Jetzt schau ich sie mir schon gar nicht mehr an....... aber logo - zäh ist sie - ein anderer würde das wahrscheinlich gar nicht so lange Jahre aushalten. Testen möchte ich es aber nicht!


Meine zwei Jungen könnten raus, wenn sie wollten.

Die würden aber den Teufel tun, sich bei solch einem Wetter nachts draussen rumzutreiben. Die sind durchaus ganz froh über ein geschütztes Plätzchen....

[Furioso-Fan]

Meine Pferde hatten heute nacht minus 17 im Offenstall, sie leben alle noch. Zwei sind eingedeckt, der Rest hat Pelz. Wenn sie das nicht abkönnen, auch die minus 25 und evtl. mehr, dann brauch ich sie nicht.

[Bolaika]

Meine Pferde hatten heute nacht minus 17 im Offenstall, sie leben alle noch. Zwei sind eingedeckt, der Rest hat Pelz. Wenn sie das nicht abkönnen, auch die minus 25 und evtl. mehr, dann brauch ich sie nicht.

Meine stehen in Boxen, die an 3 Seiten geschlossen sind (Sichtkontakt zwischen den Boxen) mit ca. 145 cm Tür davor. Hohe Decke, kein Vorhang. Im Moment schneits sogar rein, wenn der Wind blöd steht. Da fohlen meine Stuten sogar drin, auch im Februar, wenn´s sein muß. Ich habe selten so gesunde Pferde gehabt; auch die Fohlen kennen keinen Husten.
Aber es wird genug gefüttert, das ist die Vorraussetzung.

[harry]

Bei uns laufen die aufzuchtpferde in eine gruppe 24-7 draussen. Taglich kraftfutter und heu. Die hatten einen schutzstall aber waren auch bei sehr niedrigen temperaturen nie drinnen.
Wie FF schon sagt, dies ist mir lieber als den traditionellen aufzuchtstall, wo manchmal zu viele pferde auf eine dicke stromatte, die tage verbringen mussen.

[Landdame]

Unter einem "akzeptablen" Offenstall verstehe ich übrigens, das er fast rundrum geschlossene Seiten hat, mit einer etwas breiteren Tür an einer Seite. Diese Tür ist bei mir im Winter auch noch mit einem Plastikstreifenvorhang geschützt. Sie habens da drin also wirklich auch bei extremer Winterwitterung schön kuschelig. Bei "normalem" Wetter hat meiner noch ein großes Fenster und noch eine zweite Tür auf der gegenüberliegenden Seite. Die sind bei mir im Winter bei Minustemperaturen aber geschlossen, damit kein Durchzug entsteht.

Diese einfachen Weide-Schutzhütten, die nur an drei Seiten etwas verbrettert sind, halte ich im Winter für eine 24Std.-Haltung für absolut Tierschutzwidrig!

Da könnt ihr jetzt ruhig wieder auf mir rumhacken!

Will nicht auf Dir rumhacken, mich würde nur interessieren, ob Du adhoc sagen könntest, wo das Temperaturoptimum bei Pferden liegt?

[Gast]

Ehrlich gesagt, wenn die Schutzhütte im Windschatten liegt und die Pferde darin einen trockenen Belag haben, ist mir das lieber als die ganzen Laufställe und Boxenhaltung mit Matrazenstreu im Winter. Wir leben in Deutschland, da wird es selten unter minus 25, und wenn genügend Raufutter und von mir aus auch Kraftfutter plus immer zugängliches Wasser da ist, ist das m.M.nach die wesentlich gesündere Aufzucht als das, was so viele Ställe aus Angst vor Kälte betreiben. Ein Pferd kann Kälte wesentlich besser ab als warme, vermiefte Innenställe mit weicher Einstreu.

Aufzuchtstall für Jungpferde,Weideauslauf jederzeit möglich.

[Salzburger]

Ich denke auch, dass die Kälte denen nichts ausmacht, wenn es einigermaßen windgeschützt ist und genügend Platz, sodass alle rein können.

Ein Problem habe ich bei einem Offenstall gesehen, den ich mir auf der Suche nach einem Offenstall angesehen habe:

Hier war zwar ein windgeschützter Unterstand, jedoch ist es dort sehr kalt und direkt daneben ist ein Fluß. Von daher ist es noch mal kälter und keine trockene, sondern sehr feuchte Kälte. Dass finde ich dann nicht mehr in Ordnung.

[ohle]

Ich wundere mich immer, wie selten Pferde wirklich in den Stall gehen, wenn sie die Wahl haben. Nur im Sommer gehen sie bei mir zum kühlen rein.

Zur Zeit haben wir 25 cm Pulverschnee, den ganzen Tag Sonne und nachts -20°C. Das kratzt sie nicht im Geringsten - sie sind putzmunter, wälzen sich im Schnee, brauchen aber EXTREM viel Futter.
Bei mir stehen sie sogar bei strömenden Regen freiwillig draußen, das kann ich manchmal nicht mehr mit ansehen und sperre sie in den Stall - da kommt dann doch der Mensch in mir durch

[Ginella NB]

Will nicht auf Dir rumhacken, mich würde nur interessieren, ob Du adhoc sagen könntest, wo das Temperaturoptimum bei Pferden liegt?

Um die Temperatur gehts mir gar nicht.
Die ist in meinem Stall auch nicht wesentlich anders als die Aussentemperatur.

Mir gehts nur darum, das alle Pferde einer Gruppe ohne Probleme die Möglichkeit haben sollten, sich vor den Witterungseinflüssen (Wind, Sturm, Regen, Schnee, Sonne) zu schützen, wenn sie möchten.

Da hab ich leider schon Offenställe gesehen, wo manche Pferde zu anderen zu dominant waren oder einfach viel zu viel Pferde für den vorhandenen Stall im Bestand waren.