Inzucht

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  • Ravella007
    • 26.03.2009
    • 32

    Inzucht

    Mich würde mal interessieren wie es zum Thema Inzucht bei Pferden aussieht.

    Was wäre zum Beispiel, wenn ich meine Stute von Rubinstein I; Mutter von Argentan von dem Celler Hengst Rotspon decken lassen würde??
    Da steckt so viel "Gutes" drinn, oder doch nicht?

    Habe es nicht vor, mich würde dieses Thema aber mal interessieren...

    Vielleicht habt ihr ja schon Erfahrungen damit gemacht
  • Melanie
    • 18.03.2009
    • 41

    #2
    Das würde ich mich nicht trauen, dass sind ja 3/4 Geschwister. Da ist der Inzuchtgrad m. E. definitiv zu hoch. Das ist auch keine Linienzucht mehr!

    Kommentar

    • kalou
      • 25.11.2008
      • 162

      #3
      Hallo

      ich würde Linien-Zucht nur betreiben,wenn ich die Vorfahren bzw. das was dann gedoppelt wird auch persönlich kenne.

      Wir haben z.B. mal Halbgeschwister verpaart (für mich absolute Grenze, nicht enger!!!). Der Vater war bei Beiden gleich. Er stand auch bei uns und ist ein absolut toller Hengst. Folen war auch super. Haben noch einen tollen Hengst, mit dem würden wir das aber nie wagen, da erz.B. einen etwas kurzen als hat (nur gering) aber die Gefahr ist da dann halt etwas hoch. Der andere Hengst war /ist so gut wie perfekt.

      Also wie gesagt, ich würds nur machen wenn ich die Tiere persönlich kenne.


      LG

      Kommentar

      • Melanie
        • 18.03.2009
        • 41

        #4
        Nee, ich würde auch keine Halbgeschwister paaren.
        Da wäre mir das Verwandschaftsverhältnis zu eng. ab der 2. Generation auf Linienzucht ist ok.

        Aber sie möchte ja 3/4 Geschwister evtl. anpaaren. Das würde ich nun gar nicht machen. Aber das muss jeder selbst wissen. No Risk, no Fun.

        Kommentar

        • Riesoll
          • 01.06.2008
          • 2249

          #5
          Das ist ein sehr streitiges Thema. Gemacht wird es hier und da ja immerwieder. Nur soviel dazu:
          wenns gelingt ist es eine geniale Verpaarung mit züchterischem Weitblick ........
          gehts in die Hose, ja dann heißt es: naja ist ja auch Inzucht......

          Wills sagen: Kann gut gehen, aber halt auch nicht.

          Kommentar

          • Gavin
            • 26.12.2006
            • 441

            #6
            Man muss sich halt im klaren sein das nicht nur die positiven Eigenschaften gedoppelt werden.

            Grüße
            "Talente können sich nur entwicklen, wenn sie eine Chance bekommen". Markus Leiber

            Kommentar

            • Ravella007
              • 26.03.2009
              • 32

              #7
              Nein nein, also bitte nicht falsch verstehen...
              Ich habe eine solche Anpaarung wirklich nicht vor, wollte aber mehr zu diesem Thema wissen...

              Könnt ihr mir vielleicht genauer erkären was Linienzucht ist??

              Und was wären die negativen Auswirkungen einer solchen Inzucht? Pferde mit Interieur- und Exterieurschäden??

              Kommentar

              • St.Pr.St
                • 06.03.2009
                • 5228

                #8
                Ich finde es ist heutzutage nicht nötig so enge Inzucht zu betreiben.
                Es ist selten von Vorteil so end in zu ziehen.
                Bin aber auch kein Freund in den ersten 4 Generationen was doppelt zu haben.
                http://www.christianwoeber.com

                Kommentar

                • Veracruz9
                  • 26.03.2002
                  • 3848

                  #9
                  ich zitiere aus "Pferdezucht von HJ Schwark"

                  Paarung verwandter Tiere bis zu 6. Generation.

                  Inzeszucht 1. und 2. Grad = Eltern x Kinder, Geschwisster, Großeltern x Kinder.

                  Enge Inzucht 3. bis 4 Grad = Onkel x Nichte, Vetter x Base.

                  Mäßige Inzucht 5. bis 6. Grad = Ferner verwandte.

                  Er schreibt weiter, " Der größte Züchterische Vorteil liegt in der Anwendung von toppcross über ingezüchtete Hengste".

                  Er schreibt weiter "das erst bei einem Inzuchtkoeffizienten von 6,25 % und höher der Begriff Inzucht verwendet werden sollte".
                  Zum Thema Inzuchtkoeffizient http://de.wikipedia.org/wiki/Inzuchtkoeffizient

                  Topcross meint ein Ingezogenes Zuchttier mit einem nicht verwandten, nicht ingezogenem Zuchttier zu verpaaren.

                  Linienzucht heißt mehrfach ein Zuchttier im Pedigree zu haben, wobei es auch ferner verwandt sein kann.

                  Dazu gibt es auch einige Beiträge. Mal einfach die Suche bemühen.

                  Ansonsten och malzu den Risiken, Chancen wie auch immer gearteter verpaarung verwandter Zuchttiere.

                  Durch das mehrfache auftreten im Pedigree werden die Merkmale des Zuchttieres auf das Ingezogen wird manifestiert.
                  Sowohl die positiven, als auch die negativen.
                  Sowohl Exterieur als auch Interieurstärken und -schwächen.

                  Hinzu kommen weitere Genetische Dispositionen, die ja verstärkt werden, einige Erberkrankungen können ja auch erst auftreten wenn das Gen doppelt vorhanden ist, insofern ist dies bei Inzucht wesentlich wahrscheinlicher.

                  Es gibt einige sehr wertvolle Zuchttiere, die wirklich Impulse gegeben haben, die aus einer Inzest, oder engen Inzucht entstanden sind.

                  So z.B. Rudilore II von Harli Seifert, die Stammstute einer der wohl erfolgreichsten Stämme in Deutschland ist.

                  Oder aber Bajar ox, der einer Vollgeschwister Anpaarung entspringt, und sowohl in Holstein, (Bachus) als auch in der Araberzucht eine eigene Hengstlinie etablieren konnte.

                  Auf der anderen Seite gibt es aber auch unzählige misslungene Inzuchtverpaarungen, über die keiner spricht.
                  Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann

                  Kommentar

                  • Irislucia
                    • 22.11.2008
                    • 2519

                    #10
                    Zitat von Veracruz9 Beitrag anzeigen
                    Auf der anderen Seite gibt es aber auch unzählige misslungene Inzuchtverpaarungen, über die keiner spricht.
                    Über die nicht nur keiner spricht, sondern die teilweise auch aktiv vertuscht werden...

                    Weitere interessante Beispiele von mäßiger Inzucht: Conteur (Ramiro 2x in 3. Generation, 4x Ramzes AA in 3. und 4. Generation) oder Chekandino (Gofine -Mutter von Contender- in 2. und 3. Generation).
                    Bei den Trakkis gibts noch den Ilmengrund, der aus einer Vater-Tochter Verpaarung stammt und z.B. Hartung gebracht hat.
                    www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

                    Kommentar

                    • Veracruz9
                      • 26.03.2002
                      • 3848

                      #11
                      Zitat von Irislucia Beitrag anzeigen
                      Über die nicht nur keiner spricht, sondern die teilweise auch aktiv vertuscht werden...

                      Weitere interessante Beispiele von mäßiger Inzucht: Conteur (Ramiro 2x in 3. Generation, 4x Ramzes AA in 3. und 4. Generation) oder Chekandino (Gofine -Mutter von Contender- in 2. und 3. Generation).
                      Bei den Trakkis gibts noch den Ilmengrund, der aus einer Vater-Tochter Verpaarung stammt und z.B. Hartung gebracht hat.
                      Die Liste kann man denk ich ziemlich lang fortführen, insbesonder in Holstein und bei den Trakehnern, da diese beiden Zuchten ja ziemlich geschlossen sind.
                      Drehe dich in den Wind damit er dir die Haare aus den Augen wehen kann

                      Kommentar

                      • Irislucia
                        • 22.11.2008
                        • 2519

                        #12
                        Und mit solch einer Liste sollte man sich sehr genau auseinandersetzen, wenn man einen Inzuchtversuch wagen möchte.
                        www.springblut.de - Aus Überzeugung mit Vollblut!

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                        • monti
                          • 13.10.2003
                          • 11758

                          #13
                          es kommt darauf an ob man Spring- oder Dressurpferdezucht betreibt.....die Springpferdezüchter machen gerne bestimmte Eigenschaften fest und es ist auch leichter, Herz/Vermögen/Manier genetisch in einem Springstamm zu festigen als die vielfältigen Eigenschaften, die ein gutes Dressurpferd ausmachen.....deshalb greifen die Springpferdezüchter gerne zur Linienzucht - vereinzelt auch zur Inzucht.....

                          ein Dressurpferdezüchter überlegt:
                          ich habe eine etwas heiße Stute mit gutem Antritt.....also einen braven R-Nachkommen drauf ?.....

                          welche Fundamentsmängel kann ich in der Dressurpferdezucht noch in Kauf nehmen ? zehenweit in Grenzen noch ok - zeheneng gar nicht ?

                          ich habe eine Stute mit viel Gang aber flachem Vorderbein.....kann ich da einen Holsteiner C draufnehmen um mehr Schulterfreiheit zu bekommen ?
                          .....wird mir bei den Nachkommen dann der Schritt noch ausreichen ?

                          ich habe eine etwas schwere altmodische Stute, die sich gut versammeln läßt aber bei den Verstärkungen verhungere ich obendrauf - sehr langsames Zünden.....kann ich da einen xx oder Halbblüter draufnehmen ?.....bekomme ich dann einen Nähmaschinentrab und den langen xx-Schädel ?.....wird es aufsplitten und ich bekomme entweder einen ganz schweren oder ganz blütigen Nachkommen ?

                          ein Dressurpferdezüchter macht ein ständiges Spagat zwischen "zu lang" und "zu kurz"....zu heiß und zu kalt.....zu hochbeinig und zu kurzbeinig.....zu langer Hals (verkriechen/verkanten im Genick) und zu kurzem Hals (Ganaschenzwang).....es geht eigentlich nur, wenn man die Stutenfamilie über Generationen kennt - und dann sind oft die Vollgeschwister völlig verschieden....

                          bei den Springpferden ist es ein bißchen so wie bei den Vollblütern:
                          sie laufen in allen Formen....wie gesagt - ein bißchen....

                          solange sie Herz/Vermögen/Manier haben, gehen auch die 1.60er die großen Prüfungen.....man sieht lange und kurze Springer - blütigere und schwerere....große und kleine....welche die mit rundem Buckel springen und welche die flacher springen....einige lassen vorne und/oder hinten die Beine etwas hängen und gehen trotzdem international und die Stangen bleiben liegen....einige Hengste kicken nach dem Sprung hinten raus und sind doch manchmal noch schnell genug, um im Stechen vorne zu landen....

                          ein Dressurpferd muss "brav" sein und die Reiterhilfen abwarten und trotzdem genug Power und Biss und Luft für die großen Prüfungen haben - und das ist sehr schwer, weil diese Eigenschaften sich fast gegenseitig ausschließen....
                          Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                          • OBdB
                            • 05.11.2008
                            • 2545

                            #14
                            Inzuchtanpaarungen sind zum Fixieren bestimmter Eigenschaft sehr gut ... aber wie ja auch schon weiter oben gesagt, können so auch negative Eigenschaften fixiert werden.

                            Was weiterhin zu beachten wäre, der Hengst (oder die Stute) auf den (die) ingezogen wird sollte dann einmal über einen männlichen Nachkommen und das zweite Mal über einen weiblichen Nachkommen auftreten.

                            Ich werde im Mai meine Parco xx - Tochter (Parco xx - Farnese - Fax I) von Newton (Nimmerdoor) decken lassen ... was einer 4x4 Linienzucht auf Fax I entsprechen würde ...

                            Hier käme also Fax I einmal über einen Sohn (Farn : Vater von Nimmerdor) und einmal über eine Tochter (Fodona : Grossmutter der Parco-Stute in der absteigenden Mutterlinie)
                            Zuletzt geändert von OBdB; 11.04.2009, 17:08.
                            Otmar

                            HP :
                            http://obdb.free.fr
                            http://otmar.free.fr

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                            • kalou
                              • 25.11.2008
                              • 162

                              #15
                              Also wie gesagt, prinzipiell machen wir das auch nicht. Nur das eine Mal und da hats sehr gut geklappt. Mit dem selbsen Hengs würden wir es vermutlich auch nochmal machen (also der der dann gedoppelt wird) Da er absolut top ist !!! Das sollten aber immer sehr gut bedachte Ausnahmen sein und keinesfalls die Regel!
                              Was mich aber tierisch nervt ist die heftige Linienzucht bei den Holsteinern. Hab das ja hautnah miterlebt (hab mal auf einer recht großen Deckstation gearbeitet...). Manche Tiere haben nur noch C´s im Stammbaum, das ist so heftig. Aber da ist die Zuch eh teilweise recht "abstrakt". Da wissen die Stutenbesitzer manchmal nichtmal welche Farbe der Hengst hat usw.....

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                              • OBdB
                                • 05.11.2008
                                • 2545

                                #16
                                Zitat von kalou Beitrag anzeigen
                                Also wie gesagt, prinzipiell machen wir das auch nicht. Nur das eine Mal und da hats sehr gut geklappt. Mit dem selbsen Hengs würden wir es vermutlich auch nochmal machen (also der der dann gedoppelt wird) Da er absolut top ist !!! Das sollten aber immer sehr gut bedachte Ausnahmen sein und keinesfalls die Regel!
                                Was mich aber tierisch nervt ist die heftige Linienzucht bei den Holsteinern. Hab das ja hautnah miterlebt (hab mal auf einer recht großen Deckstation gearbeitet...). Manche Tiere haben nur noch C´s im Stammbaum, das ist so heftig. Aber da ist die Zuch eh teilweise recht "abstrakt". Da wissen die Stutenbesitzer manchmal nichtmal welche Farbe der Hengst hat usw.....

                                Der Erfolg steht aber auf ihrer Seite ! Und ganz so eng, dass es gefährlich wäre ist auch die Holsteiner Zucht nicht !
                                Otmar

                                HP :
                                http://obdb.free.fr
                                http://otmar.free.fr

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                                • Linaro3
                                  • 28.09.2003
                                  • 8079

                                  #17
                                  Zitat von St.Pr.St Beitrag anzeigen
                                  Ich finde es ist heutzutage nicht nötig so enge Inzucht zu betreiben.
                                  Es ist selten von Vorteil so end in zu ziehen.
                                  Bin aber auch kein Freund in den ersten 4 Generationen was doppelt zu haben.
                                  Und was ist das hier mehrfach erwähnte Holstein? Ist das denen nicht zum Vorteil geworden im festigen ihrer Springeigenschaften???
                                  Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

                                  www.pferdezucht-nordheide.de

                                  Kommentar

                                  • monti
                                    • 13.10.2003
                                    • 11758

                                    #18
                                    @OBdB
                                    interessant, dass du zwischen Linienzucht auf der weiblichen und männlichen Seite unterscheidest....

                                    ich hab Linienzucht auf Furioso II gemacht:
                                    weibliche Seite:
                                    einmal über Freiherr und einmal über Furiosos Sohn
                                    männliche Seite:
                                    1 x über Florestan

                                    herausgekommen ist ein doppelt veranlagter Hengst - allerdings mit knappem Schritt - aber er war auch bis zum Schluss überbaut....
                                    Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

                                    Kommentar


                                    • #19
                                      @monti:

                                      hochinteressanter und wertvoller Beitrag vom 11.4.!!

                                      Kommentar

                                      • St.Pr.St
                                        • 06.03.2009
                                        • 5228

                                        #20
                                        Zitat von Linaro3 Beitrag anzeigen
                                        Und was ist das hier mehrfach erwähnte Holstein? Ist das denen nicht zum Vorteil geworden im festigen ihrer Springeigenschaften???
                                        Habe nur meinen Standpunkt vertreten!!
                                        Klar hat Holstein sehr gute Erfolge damit!
                                        Das trifft aber nicht gleich auf alle zu
                                        http://www.christianwoeber.com

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