nachdem ich mir selber nie gedanken darüber gemacht habe weil es all die jahre selbstverständlich war dass ich mir sämtliche hengste zu meinen stuten praktisch und in röhrchenform in aller frühe noch vor dem büroantritt oder in der (ausgedehnteren...) mittagspause direkt in den stall geholt habe hat es mich nun dieses jahr erstmals ereilt:
der leidige natursprung.
ich habe ernsthaft mit dem gedanken gespielt tatsächlich eine stute von einem nrw landbeschäler bedecken zu lassen und musste zu meiner bestürzung feststellen:
natursprung.
und nicht nur das.
der hengst steht jott weh deh.
ein blick in den HVP und die bestürzung weicht schierem unglauben:
55 hengste im natursprung, 40 FS.
nun mag es sein dass ich einer besonderen spezies angehöre die schlicht nicht die möglichkeit hat nach feierabend die stute zur naturbespassung durch die republik bis auf den mond zu fahren und das womöglich 3 mal in einer woche - zumal nach feierabend auf dem mond auch feierabend ist und selbst ausgedehnteste mittagspausen es schlicht verbieten zuvor noch das pferd vom mars abzuholen...
es mag gleichwohl so sein dass die meisten züchter es gar nicht nötig haben 5 tage die woche für ihr geld zu arbeiten und daher täglich gern kleine mondreisen mit stute u womöglich fohlen bei fuss antreten.
ich nicht.
und stute (mit oder ohne fohlen) auf dem mond zu einer atmosphärischen urlaubsquarantäne bei 24std boxenhaft einmieten kommt ebensowenig in frage.
es drängt sich also die sinnfrage auf:
was um alles in der welt birgt den wirtschaftlichen nutzen eines natursprunges in dieser breite?
und aus langfristig züchterischer sicht noch viel schwerwiegender:
wie kann gerade ein vielversprechender junghengst im NSeinsatz überhaupt eine genügend kritische masse an fohlen aus dem ersten jahrgang zeugen die dann eine sinnvolle züchterische einschätzung seiner vererbung überhaupt möglich macht?
ich sehe ein dass besamungsstationen sehr viel teurer zu unterhalten sind als NSstationen - aber nur weil NSstationen günstiger sind rechtfertigt dass kaum einen unterhalt und bestückung in dieser breite denn die frage muss erlaubt sein welcher züchterische nutzen gerade im hinblick auf junghengste (die ja schliesslich die zukunft unserer zucht tragen sollen und sich dafür überhaupt erstmal als brauchbare vererber beweisen können müssen) bei diesem prozedere geschaffen wird.
ein blick in ältere HVPs klärt schnell die frage wieso gewisse hengste auch in der vergangenheit niemals den sprung überhaupt nur in die top-40 bedeckungslisten geschafft haben die zumindest westfalen dankbarerweise alljährlich veröffentlicht... der weiterführende sprung in die liste der potentiellen gefragten weil "bewährten" vererber schliesst sich so von vornherein aus. ebenso die potentielle wirtschaftliche (aus)nutzung manch eines kandidaten der so kaum überhaupt erst die chance bekommen hat seinen hafer langfristig zu verdienen.
ich sitze hier und staune und frage mich wieso mir das nicht viel früher schon aufgefallen ist und jetzt muss ich doch tatsächlich mal nachsehen wie celle das geregelt hat und wieviele der potentiellen wunschkandidaten von dort auch nur per mondreisen zur verfügung stehen, insbesondere was die junghengste angeht...
(nachtrag:
ein blick in den HVP hilft auch dort:
celle NS 14, FS 118 - sind die buers jenseits der elbe wohl um einiges plietscher...)
tatsächlich wundere ich mich dass es eine solche diskussion im bewusstsein der öffentlichkeit offensichtlich gar nicht gibt. doch sollte nicht zumindest im falle von landgestüten der wirtschaftliche aspekt dringend in den vordergrund gestellt werden - gerade in zeiten wie diesen wo jede stute zählt? (meine jedenfalls ist soeben gedanklich wieder abgewandert in andere sphären)
bei allem respekt vor dem traditionsbewusstsein in der pferdezucht, und es
mag sie noch geben, die landwirte die ihre stuten am radel ganz wie schulte quaterkamp es mitunter noch demonstriert zur benachbarten deckstelle fahren zwecks schnuppertest. und sicher haben diese zeiten ihr gutes gehabt als aufgrund dieser erdverbundenheit den mondhengsten eine sichere stutenbasis garantiert war um überhaupt erst auf dieser aufbauen zu können - weil es FS nunmal damals nicht gab.
aber inzwischen dürften wir doch wohl alle ein stück weit in der realität angekommen sein und ganz gleich welches traditionsbewusstsein oder politische kalkül dahintersteht:
wir können das rad nicht mehr zurück drehen.
heute stehen nunmal in allererster linie ökonomische aspekte im vordergrund um züchterische leistung überhaupt erst hervorzubringen.
und nur weil nicht sein kann was nicht sein darf gebietet der konkurrenzkampf im deckgeschäft doch geradezu mit zwingender logik die bereitstellung zumindest einer prozentual höheren quote insbesondere von junghengsten per FS?
da fragen wir uns alle warum gewisse privatstationen den markt erdrücken?
da wundert es nicht warum gerade gewisse junghengste interessanter nicht-mode-abstammungen gar keine chance haben sich durchzusetzen -
sprösslinge solcher linien nämlich, die gerade die landgestüte sich zwecks erhalt auf die fahne geschrieben haben oder die durchaus interessanten halbblutvererber die das ldgst aktuell in einer wilkommen zu heissenden offensive anbietet - es wird wohl bei dieser gut gemeinten offensive bleiben. die front der stuten, die diesen hengsten zu wünschen wäre, dürfte sich wohl auf anderen kriegsschauplätzen tummeln.
der leidige natursprung.
ich habe ernsthaft mit dem gedanken gespielt tatsächlich eine stute von einem nrw landbeschäler bedecken zu lassen und musste zu meiner bestürzung feststellen:
natursprung.
und nicht nur das.
der hengst steht jott weh deh.
ein blick in den HVP und die bestürzung weicht schierem unglauben:
55 hengste im natursprung, 40 FS.
nun mag es sein dass ich einer besonderen spezies angehöre die schlicht nicht die möglichkeit hat nach feierabend die stute zur naturbespassung durch die republik bis auf den mond zu fahren und das womöglich 3 mal in einer woche - zumal nach feierabend auf dem mond auch feierabend ist und selbst ausgedehnteste mittagspausen es schlicht verbieten zuvor noch das pferd vom mars abzuholen...
es mag gleichwohl so sein dass die meisten züchter es gar nicht nötig haben 5 tage die woche für ihr geld zu arbeiten und daher täglich gern kleine mondreisen mit stute u womöglich fohlen bei fuss antreten.
ich nicht.
und stute (mit oder ohne fohlen) auf dem mond zu einer atmosphärischen urlaubsquarantäne bei 24std boxenhaft einmieten kommt ebensowenig in frage.
es drängt sich also die sinnfrage auf:
was um alles in der welt birgt den wirtschaftlichen nutzen eines natursprunges in dieser breite?
und aus langfristig züchterischer sicht noch viel schwerwiegender:
wie kann gerade ein vielversprechender junghengst im NSeinsatz überhaupt eine genügend kritische masse an fohlen aus dem ersten jahrgang zeugen die dann eine sinnvolle züchterische einschätzung seiner vererbung überhaupt möglich macht?
ich sehe ein dass besamungsstationen sehr viel teurer zu unterhalten sind als NSstationen - aber nur weil NSstationen günstiger sind rechtfertigt dass kaum einen unterhalt und bestückung in dieser breite denn die frage muss erlaubt sein welcher züchterische nutzen gerade im hinblick auf junghengste (die ja schliesslich die zukunft unserer zucht tragen sollen und sich dafür überhaupt erstmal als brauchbare vererber beweisen können müssen) bei diesem prozedere geschaffen wird.
ein blick in ältere HVPs klärt schnell die frage wieso gewisse hengste auch in der vergangenheit niemals den sprung überhaupt nur in die top-40 bedeckungslisten geschafft haben die zumindest westfalen dankbarerweise alljährlich veröffentlicht... der weiterführende sprung in die liste der potentiellen gefragten weil "bewährten" vererber schliesst sich so von vornherein aus. ebenso die potentielle wirtschaftliche (aus)nutzung manch eines kandidaten der so kaum überhaupt erst die chance bekommen hat seinen hafer langfristig zu verdienen.
ich sitze hier und staune und frage mich wieso mir das nicht viel früher schon aufgefallen ist und jetzt muss ich doch tatsächlich mal nachsehen wie celle das geregelt hat und wieviele der potentiellen wunschkandidaten von dort auch nur per mondreisen zur verfügung stehen, insbesondere was die junghengste angeht...
(nachtrag:
ein blick in den HVP hilft auch dort:
celle NS 14, FS 118 - sind die buers jenseits der elbe wohl um einiges plietscher...)
tatsächlich wundere ich mich dass es eine solche diskussion im bewusstsein der öffentlichkeit offensichtlich gar nicht gibt. doch sollte nicht zumindest im falle von landgestüten der wirtschaftliche aspekt dringend in den vordergrund gestellt werden - gerade in zeiten wie diesen wo jede stute zählt? (meine jedenfalls ist soeben gedanklich wieder abgewandert in andere sphären)
bei allem respekt vor dem traditionsbewusstsein in der pferdezucht, und es
mag sie noch geben, die landwirte die ihre stuten am radel ganz wie schulte quaterkamp es mitunter noch demonstriert zur benachbarten deckstelle fahren zwecks schnuppertest. und sicher haben diese zeiten ihr gutes gehabt als aufgrund dieser erdverbundenheit den mondhengsten eine sichere stutenbasis garantiert war um überhaupt erst auf dieser aufbauen zu können - weil es FS nunmal damals nicht gab.
aber inzwischen dürften wir doch wohl alle ein stück weit in der realität angekommen sein und ganz gleich welches traditionsbewusstsein oder politische kalkül dahintersteht:
wir können das rad nicht mehr zurück drehen.
heute stehen nunmal in allererster linie ökonomische aspekte im vordergrund um züchterische leistung überhaupt erst hervorzubringen.
und nur weil nicht sein kann was nicht sein darf gebietet der konkurrenzkampf im deckgeschäft doch geradezu mit zwingender logik die bereitstellung zumindest einer prozentual höheren quote insbesondere von junghengsten per FS?
da fragen wir uns alle warum gewisse privatstationen den markt erdrücken?
da wundert es nicht warum gerade gewisse junghengste interessanter nicht-mode-abstammungen gar keine chance haben sich durchzusetzen -
sprösslinge solcher linien nämlich, die gerade die landgestüte sich zwecks erhalt auf die fahne geschrieben haben oder die durchaus interessanten halbblutvererber die das ldgst aktuell in einer wilkommen zu heissenden offensive anbietet - es wird wohl bei dieser gut gemeinten offensive bleiben. die front der stuten, die diesen hengsten zu wünschen wäre, dürfte sich wohl auf anderen kriegsschauplätzen tummeln.
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