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Züchten wir kranke Pferde?
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Das beschreibt in etwa recht gut die Württemberger Pferdezucht der letzten 100 Jahre , die gerade nach dem Ausbluten unter Napoleon wieder halbwegs Bestände aufbauen konnte.
Wie so oft gab es sowohl Fehlkäufe , auch in Frankreich, die die Zucht nicht voran brachten als auch passende Vererber , so wie der Ankauf des Anglo - Normannen FAUST , eine konsoliedierte Mischung mit Traberblut und Englisch Vollblut .
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Faust_(Pferd)
Bei allem Respekt vor den bäuerlichen Pferdezüchtern in Württemberg und den reativ guten Erfolgen der konsolidierten Pferdezucht ( heute Alt - Württemberger ) zwischen den Weltkriegen .
Interessant wären da wirklich alte historische Hengstverzeichnisse der Deckstellen .
Im übrigen haben alle Pferdezuchten egal wo und wann immer versucht mit mehr oder weniger guten Erfolgen zu verbessern je nach dem gerade wichtigstem Zuchtziel , ob nun Landespferdezucht oder Elitäre Rassen .
Kurzfristige Erfolge waren : ...( Alt-)Württemberger , Budjonny , ...auch Tersker ...
Ermländer , ....bis hin zum Lewitzer um bei " Erfindung " konsolidierter Rasse zu bleiben .
Mängel in Exterieur , Gangwerk , Konstitution , Charakter hat es immer in den Zuchten gegeben bis hin zu Inzuchtmängeln ,...Erbkrankheiten .
Da ist es en vogue , das Bild der heutigen Zucht zu dramatisieren ?
Sicherlich sieht man heutzutage die " Mängel " länger lebend und in " Obhut " .
Früher gingen die ganz pragmatisch in die Wurst
Und immer gab es auch Ausschuss , Exterieur Mängel , Charakterschwächen , ..Inzucht .
Je nach Bestand Population hat man diese Mängel früher mit durchgezogen , ...oder selektiert für die dann organisierte Pferdezucht . Ansonsten wurde genutzt bis es eben nicht mehr ging , ..pflasterlahme , ..dämpfige , ...unfruchtbar etc.etc. etc.
.s.o. ...Schlachten .
Die Engländer haben sich ab 1850 z.B. eher gewundert über die Besessenheit der " Germanen " möglichst im Exterieur fehlerlose Vollblüter anzukaufen .
" Handsome is as handsome does "
Sicherlich ist die heutige Zucht in einigen Bereichen hierzulande und wo anders in bestimmten Bereichen zu verbessern .
So zu tun , als ob es früher denn so gar keine Probleme gab halte ich für hochgradig vermessen ,...wie alles Überhöhte der angeblich doch so " guten alten Zeit " .
Nun , ...die Thematik ist en - vogue und auch CAVALLO muss von verkauften Exemplaren lebenZuletzt geändert von Ramzes; 29.05.2025, 14:55. -
Da nehmen wir mal als Beispiel das nachweislich älteste Gestüt Europas .
Das Benediktinerkloster Einsiedeln wurde 934 n.Chr. gegründet , Kanton Schwyz . Erstmals schriftlich wurde das Gestüt 1064 erwähnt . Mit Eröffnung des Gotthard - Passes wurde es zu einem wichtigen Knotenpunkt des Handels mit Italien etc.
Die ursprünglichen Bestände des Gestütes kamen aus Schenkungen , " Mitbringsel " Kreuzzüge , etc. des Adels und der Ritter .
Die Blütezeit war 1500 bis 1798 , berühmt unter dem Namen " Cavalli della Madonna " .
Napoleons Truppen plünderten auch dieses Kloster mitsamt Gestüt ( s.a.Zweibrücken ,...Angloaraberzucht ).
Anfang des 19.Jh. wurden Pferde des alten Einsiedlerschlages aufgekauft und Neues Zuchtbuch gegründet , gezüchtet mit überwiegend Schwyzer - Hengsten .
Die Qualität war im Laufe der Dekaden nicht zur Zufriedenheit .
Hengstimporte aus Yorkshire ( s.Hannover ) , Normandie , ab 1900 Hackneys , später Stuten Anglo - Normänner und Holsteiner.
1906 wurde die Zuchtgenossenschaft gegründet , die 1945 zur Zentralen Herdbuchstelle Avenches kam.
Original - Einsiedler Stutenlinen :
Klima - Linie , 1863 zugelaufen Stute Dügeli , geb. 1858 aus Lachsen , SZ .
Quartal- Manda - Linie , Gründerstute Meyer , o.Geburtsdatum .
Genetische , neuere Untersuchungen haben festgestellt , daß sich die Einsiedler Pfrrde zwar von typfremden Rassen unterscheiden , aber nicht von Warmblutrassen im heutigen Sinne .
Was sich erweitern lässt auf alle offenen Warmblutrassen :
Sie sind alle Kreuzungsprodukte verschiedener , im Zuchtbuch festgelegter " Komponenten " ....Früher wie heute , ausser geschlossene Zuchtbücher , Reinzuchten .
Bekanntermaßen seit Jahrhunderten beim Trakehner / Ostpreuße durch Zufuhr Englisch Vollblut , Araber , Angloaraber .
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Die heutige Warmblutzucht , noch dazu mit genetischem Austausch per TG u.a. International , den Möglichkeiten der Testung Erbkrankheiten , ...irgendwann dann Gesundheitsparameter COPD , Melanom ,OCD etc. kann man im weitesten Sinn als Kreuzungszucht eben der Richtung Dressur , Springen bezeichnen .
Wer AES und ISH züchtet hat auch Connemara und Irish Draught Genetik mit dabei .
Theoretisch und auch praktisch wäre es sogar möglich über die französische Springponylegende
QAUBAR de Monceaux über den Vater bestbewährtes arabisches Springblut aus Germany mit aufzugreifen .
...oder Massimo ...oder ....oder ....oder
Schließlich haben KWPN s auch Gelderländer und somit Hackney - Gene ...
Die Selle Francais ....Trotter...
Ganz nach dem Motto
" Handsome is as Handsome does " ,
...dann sind die Spezialisten demnächst auch nicht 1.85 m Stockmass , ...Ironie aus .
Auf keinen Fall in Anlehnung an Junior - Grüne - Tshirt- Aufdrucke ....sondern aus Tierzucht- Gesichtspunkten :
All modern Sporthorses are Bastards ...von Zuchtverbänden zwecks Registrierung betreut .
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Die Diskussion kommt ja quasi jährlich
Ich finde nicht, das früher alles besser war
Vor 40 Jahren sind auch viele Pferde nicht alt geworden
In meiner Jugend konnten viele nicht mehr laufen wegen hufrollenentzündung
(da gab es dann als einzige Option Nervenschnitt)
Einige wurden dämpfig ( war auch nicht schön)
Und wenn ich heute am Turnierplatz sitze, egal ob dressurpferde oder st Georg
Gibt noch genug, die normal traben und galoppieren.
Und inzwischen sind die lockeren, durchlässigen wieder vorne, nicht die Strampler
Aber das sich da was verbessert, will ja keiner lesen
Nur das schlechte macht Schlagzeilen
Was wirklich sehr schlecht geworden ist: der Hass auf den dressursport, der ist wirklich schlimm geworden
Keine Ahnung, über Hobbyhorsing noch nicht hinaus gekommen, aber mit großer Kompetenz sofort sehen, wenn die bei olympia was falsch machen.
Und dann, aufs übelste kommentiert, gleich im www die Welt informieren, was man gesehen hatKommentar
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Die moderne Pferdezucht steht unter dem Einfluss wirtschaftlicher Interessen und kurzlebiger Modetrends – auf Kosten von Gesundheit, Belastbarkeit und funktionaler Reitbarkeit. Wenn dreijährige Hengste vor Leistungsnachweis massenhaft decken und spektakuläre Bewegungen mehr zählen als solide Grundlagen, gefährden wir langfristig die Qualität der Pferde. Verantwortung tragen nicht nur Züchter, sondern auch Markt, Reiter und Richter. Wer gesunde, verlässliche Pferde will, muss sie auch nachfragen – und selbst bereit sein, in gute Ausbildung zu investieren.Kommentar
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Nö, ich finde nicht, dass 50 Jahre "Überzüchtung der Pferde und Hengsthaltung in Privathand" ausreichend sind, um aus dem "Nutztier Pferd" weitreichend ein körperliches und seelisches "Wrack" zu machen.Kommentar
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"Früher" waren die Pferde nicht zwangsläufig alle gesünder oder widerstandsfähiger als die heutigen Pferde, nur hat sich das Verhältnis vom Besitzer zu seinem Pferd deutlich verändert.
Konnte man zb. früher eine Lahmheit des Reittiers überreiten, dann hat man die Lahmheit eben weggeritten! Sattelanpassungen individuell mit Sattelmobil und tralala gabs nicht; und für einen ü20 Pferdesenior wurde garantiert nicht! über eine Behandlung in einer Tierklinik nachgedacht.....Kurzum: wie empfindlich so ein Equide auf falsche Pflege und Ernährung reagieren könnte, war allgemein bei Reiter und Besitzer der Zossen nicht so im Bewusstsein verankert wie heute.
"Früher" waren weniger Pferde so "bildschön mit tollen Gängen", das stimmt wohl, allerdings ist das heutige Empfinden, dass die Pferde sich flächendeckend durch eben die Zucht in der Gesundheit verschlechtert haben, eher hausgemacht.
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