Let's talk about: Haltbarkeit/ Gesundheit

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  • juno
    • 26.06.2011
    • 703

    #21
    ich glaube, ein grosses Problem in der heutigen Zucht liegt auch darin begründet, dass sich die Zucht in dressurbetonte- und spirngbetonte Linien aufgeteilt hat. Es werden innerhalb der Population zuviele Tiere mit den jeweils gleichlautenden Zuchtzielen angepaart, zumindest im Dressurlager scheint das ja mehr zu gesundheitlichen Problemen zu führen.
    Dabei gab es früher auch schon Linienzucht ( oder Inzucht?), aber nicht so stark gehäuft in den ersten 4 oder 5 Generationen.
    Mein Wallach (Jahrgang 2002) führt z.B. 22-Mal das Blut des Shagya-X (v. Shagya VII a.d. Sheraky-1 v. Tadmor or.ar ). Geboren 1899, und dessen Sohn Shaghya-X-3 (Shaghya XXXVII), sowie 42 (!) mal das Blut des Amurath-Weil (bekannteste NK "Gwarny ox (v. Amurath Sahib ox-WielkiSzlem ox) und "Arax ox" (v.Amurath Sahib a.d. Angara ox v. Wielki Szlem ox). Dazu auf der Mutterseite gehäuft das But des Aararad, Polarsturm und Pilger.
    Aber damals waren das andere Pferdetypen und diese "Blutkonzentration" ist 100 Jahre her. Heute könnte man wahrscheinlich nicht mehr so anpaaren, weil die Zuchtmerkmale zu ähnlich geworden sind und sich überwiegend auf Schönheitsmerkmale und Zeitgeist beziehen (schwarz, langbeinig, Lampenaustretertrab), den auf echte Haltbarkeit, Belastbarkeit und Robustheit.
    (bevor jetzt hier wer meckert: ich bin nur zuchtinteresierter Laie, mache aber in der Pferdewelt so meine Beobachtungen).

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    • Titania
      • 22.04.2006
      • 4374

      #22
      Zitat von juno Beitrag anzeigen
      ich glaube, ein grosses Problem in der heutigen Zucht liegt auch darin begründet, dass sich die Zucht in dressurbetonte- und spirngbetonte Linien aufgeteilt hat. Es werden innerhalb der Population zuviele Tiere mit den jeweils gleichlautenden Zuchtzielen angepaart, zumindest im Dressurlager scheint das ja mehr zu gesundheitlichen Problemen zu führen.
      Genau, das hat die heutige Problematik definitiv verstärkt! So ist z.B. die Abschaffung des Springens bei der Stutenleistungsprüfung für dressurgezogene Stuten kaum nachzuvollziehen.
      Da kann man ruhig sagen, dass seit fast 15 Jahren beim Verkauf von Fohlen und Jungpferden eine hohe Knieaktion das Maß aller Dinge ist, weil das gut bezahlt wird...

      Ramzes
      Natürlich sind die Trakehner auch total ingezogen. Der Versuch im größeren Stil xx oder ox zu nehmen, ist letztlich gescheitert, es sind zu wenig. Jetzt wird bereits Richtung Achal-Tekkiner geschielt, um endlich mehr fremdes Blut in die Zucht zu bringen.
      "Quickmarie" (Quicksilber/Pamino ShA) im Alter von 2 Jahren

      www.gestuet-reichshof.de

      Kommentar


      • Nickelo
        Nickelo kommentierte
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        Es ist wirklich schade, dass die dressurgezogenen Stuten nicht mehr springen müssen. Aber ist das immer so? Ich meine, bei Wadenspanners z.b. wurden im Juni die Stuten in der Feldleistungsprüfung in Dressur und Springen geprüft.
        Abgesehen davon, dass man als Käufer dann ein vielseitiges Pferd erkennen könnte, hätten doch auch Züchter Vorteile. So könnte man dann auch Doppelvererber wieder besser erkennen. Ich kenne z.b. eine Grey Flanell, die sehr gerne (unstoppable) und sehr gut springt (Springgasse Oxer im Endmaß). Auch vor Geländehindernissen kennt sie keine Scheu. Insgesamt hat sie freilich die falsche Gewichtsklasse.
    • Ramzes
      • 15.03.2006
      • 14701

      #23
      Zitat von Titania Beitrag anzeigen
      Genau, das hat die heutige Problematik definitiv verstärkt! So ist z.B. die Abschaffung des Springens bei der Stutenleistungsprüfung für dressurgezogene Stuten kaum nachzuvollziehen.
      Da kann man ruhig sagen, dass seit fast 15 Jahren beim Verkauf von Fohlen und Jungpferden eine hohe Knieaktion das Maß aller Dinge ist, weil das gut bezahlt wird...

      Ramzes
      Natürlich sind die Trakehner auch total ingezogen. Der Versuch im größeren Stil xx oder ox zu nehmen, ist letztlich gescheitert, es sind zu wenig. Jetzt wird bereits Richtung Achal-Tekkiner geschielt, um endlich mehr fremdes Blut in die Zucht zu bringen.
      Wo hast Du das denn her mit den Achal - Tekkinern ????
      Die Trakehner sind immer noch die Warmblutrasse , die den höchsten Anteil an Bedeckungen mit Edelblut hat .
      Als geschlossenes Zuchtbuch ist das wie Du ja wohl als Trakehner Fan weißt, die einzige Möglichkeit den Genpool zu erweitern , neben der Chance Trakehner Blut aus dem
      östlicher gelegeneren Zuchten z.B. baltischen Ländern mit einzubeziehen .
      Im Endeffekt ist es aber ja nun mal der kaufende Kunde des oberen Segmentes , der von ALLEN Zuchtverbänden
      hofiert wird mit spektakulärer , höher , weiter etc
      Der bei weitem überwiegende Anteil an Pferden müsste eigentlich vielseitig , bedienungsfreundlich mit gutem
      Sitzgefühl sein .
      Von einem etwas älteren Dressur-Hengst
      erwarte ich persönlich das Zeigen von entsprechenden versammelten Lektionen und kein übermäßiges Aktionstraben , was noch nicht mal die BereiterINN aussitzen kann !

      Kommentar


      • Ramzes
        Ramzes kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Zu Beginn des 19.Jahrhunderts war der Nordatlantische Seeelephant bis auf 25 Exemplare fast ausgestorben. Heute gibt es 225.000 Tiere .
        Inzucht und brutal-natürliche " Bio - " Auslese .

      • hufschlag
        hufschlag kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Du bist gerade bisserl am Thema vorbei
        Zu trakis gibt es hier wirklich schon genug Tote Threads
        Hier geht's um Gesundheit und Haltbarkeit heute und ich hätte gerne, dass es dabei auch bleibt
        Danke

      • Ramzes
        Ramzes kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Nickelo , es war ein Beispiel für ursprünglich starke Inzucht , die durch in dem Fall natürliche Selektion und Bestandesschutz zu einer stabilen Population führte .
    • Titania
      • 22.04.2006
      • 4374

      #24
      Ramzes


      Du schreibst:
      "Genomunterstützte Inzuchtvermeidung gibt es bei Rassen mit begrenzter Population , z.B. Murnau - Werdenfelser Rind .,...Zootieren ..."

      Das kann auch jeder für sich selbst schon mit Pferden machen über:

      Ist allerdings kostenpflichtig...
      Daher resultiert z.B. anliegende Berechnung für meine Jährlingsstute von Brahmshofs Baju (Belantis I/Rotspon) aus meiner Rheinländer Stute Quickmarie von Quicksilber/Pamino ShA, 8-Generationen Coefficient of Inbreeding: 0,0275.
      Ihre Mutter angepaart mit einem bestimmten Trakehner Hengst ergab 0,0671!

      Zu der Sache mit den Achal-Tekkinern kannst du mich gerne anrufen.
      Du hast keine Berechtigung diese Galerie anzusehen.
      Diese Galerie hat 1 Bilder
      "Quickmarie" (Quicksilber/Pamino ShA) im Alter von 2 Jahren

      www.gestuet-reichshof.de

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      • Kareen
        PREMIUM-Mitglied
        • 06.01.2001
        • 7463

        #25
        Denke, es sind schon viele wichtige Punkte genannt worden. Der für mich wichtigste ist der, dass im Sportpferdesektor schlicht kaum noch Selektion auf Lebensleistung stattfindet. Diese Entwicklung ging mit der immer weiter gehenden Senkung der Anforderungen in der HLP schon los und gipfelt in akrobatischen Leistungen um auch die schlechtesten Befruchter noch irgendwie per TIU-Besamung, oder gar ICSI noch zu reproduzieren. Der heutige Run namentlich im Dressurbereich auf hypermobile "Bewegungswunder", spinnengliedrige Hochstuhl-Modelle mit möglichst langem Hals und sehr leichte Genicke tut sein Übriges, die Gesundheit negativ zu beeinflussen. Eine Selektion auf Gesundheit als Zuchtwert findet erst recht nicht statt, oder wenn, dann eher in negativem Sinne, nämlich indem mit Stuten gezüchtet wird, die im Sport nicht gehalten haben, oder es gar nicht erst unter den Reiter geschafft haben. Erfassung von Frührentnern nebst Ursache des Ausscheidens oder auch nur der Lebensdauer jedes Pferdes oder einer Falltierdatenbank um Aufzuchtverluste zu erfahren: weiterhin völlige Fehlanzeige. Das wäre ja nun das basalste an Gesundheitsdatenbank, schon mal enorm viel nützlicher als das 'plenty of nothing' was wir bisher haben. Das - man muss es leider so nennen - Gelaber von der Gesundheitsdatenbank wabert seit mindestens 2005 durch die Szene, bis 2013 hatte die FN sogar geschafft, ein "Projekt" mit demselben Titel ins Leben zu rufen, das hat also nur 8 Jahre gedauert. Seither sind aber ja nun auch schon wieder 11 Jahre ins Land gegangen, ohne, dass irgend ein brauchbares Ergebnis der Bemühungen zu erkennen ist. Die obigen Parameter wären dagegen mit minimalem Aufwand zu erreichen und an sich bietet schon die aktuelle Gesetzeslage den Grundstein dafür, wenn sie denn umgesetzt würde. Es steht nämlich tatsächlich geschrieben, dass jeder Pferdepass nach Ableben des Pferdes an die ausstellende Stelle zurückzusenden ist. Würde man das noch an die Einreichung eines verifizierbaren Fragebogens knüpfen... Voilà wüsste man schon mal woran denn so gestorben wird in der Pferdepopulation, in welchem Alter und vor allem von wem am frühesten.
        Vermutlich viel zu einfach und zu zielführend für eine FN, die sich ohnehin nicht als der Zucht-Dachverband versteht, der sie eigentlich satzungsentsprechend sein sollte. Gerade vor 14 Tagen wieder erfragt, ob es möglich sei, in einen durch die FN ausgestellten Pass die (nachweisbare) Abstammung eintragen zu lassen. Antwort: Nein, wir sind ja ein Sportverband und kein Zuchtverband. Na dann... ist es kein Wunder dass keiner macht, was er soll, jeder macht was er will, aber alle irgendwie mitmachen wollen.

        Kommentar

        • Ramzes
          • 15.03.2006
          • 14701

          #26
          Zitat von Titania Beitrag anzeigen
          Ramzes


          Du schreibst:
          "Genomunterstützte Inzuchtvermeidung gibt es bei Rassen mit begrenzter Population , z.B. Murnau - Werdenfelser Rind .,...Zootieren ..."

          Das kann auch jeder für sich selbst schon mit Pferden machen über:

          Ist allerdings kostenpflichtig...
          Daher resultiert z.B. anliegende Berechnung für meine Jährlingsstute von Brahmshofs Baju (Belantis I/Rotspon) aus meiner Rheinländer Stute Quickmarie von Quicksilber/Pamino ShA, 8-Generationen Coefficient of Inbreeding: 0,0275.
          Ihre Mutter angepaart mit einem bestimmten Trakehner Hengst ergab 0,0671!

          Zu der Sache mit den Achal-Tekkinern kannst du mich gerne anrufen.
          Eine Pedigreechart in tabellarischer Ausführung ist eine Darstellung, um die Abstammung relativ schnell zu erfassen . Alphabetisch !!! zu lesen für jeden , der lesen gelernt hat . Es ist eine Annäherung , es existieren Fehler und " blanks " .
          Eine GENOMANALYSE beruht auf einer PCR - Analyse des genetischem Materials mit seiner tatsächlichen Gensequenzen - Information . Es ist ein Prozess für Spezialisten , die das Ergebnis wieder alphabetisch " überstzen " und Entscheidungshilfen geben .Für jedes Populationsindividuum in einer Datenbank lassen sich so Partner finden , die geringe Verwandtschaft haben , wichtig bei kleinen Populationen .

          Ostpreussisches Warmblut mit Brandzeichen ,
          als Treckstute , aber ohne Papiere , Kenntnisse der Abstammung in den Westen gekommen , bzw SBZ ...
          DDR ...etc.

          s.Trakehner Stutbuch Band 1 : ....Abstammung unbekannt ,...Brandzeichen....

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