GURLT' sche Sammlung der Freien Universität Berlin
Totgeburten/Missgebildete Fohlen
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verenchen
Meinst du das Der Löwe xx *1944 ECVM vererbt hat?
Wie kommst du darauf, gibt es das Skelett noch, dass man das sagen kann?
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Das wüsste ich auch gern. Ich habe nur gelesen, dass Probleme erst während stärkerer Nutzung (ggf. auch Umnutzung) entstanden sind. Zum Beispiel die Asymmetrie im Körperbau, bei dem eine Brustseite vorgeschoben ist und die Hufstellung des entsprechende Vorderbein sich in der Folge auch ändert, so dass das Pferd auf einmal zehenweit steht. Dann verändert sich natürlich die ganze Muskulatur, die falsche Bewegung bringt insbesondere bei Belastung Schmerzen nach sich und dann hängt das Pferd in der übelsten Abwärtsspirale. Möglicherweise ist hier der Bandapparat an der entsprechenden Stelle schwächer, so dass die Wirbel nicht mehr stabilisierend wirken können.
Hier ist auf der Seite ist ein Foto von Birkhahn (höchstwahrscheinlich nach seiner Rennkarriere) zu sehen. Etwas runterscrollen. Leider ist es von schräg vorn aufgenommen und nicht frontal. Vielleicht kann irgend jemand erkennen, was irgendwelche Erkenntnisse zulässt. Mir ist das jedenfalls nicht gelungen.
Hier ist der Link: https://scheibenholz.com/scheibenholz/
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Soweit mir bekannt gibt es bis heute keine Evaluierung Röntgen etc. , die sicher Befund und Ausprägung Symptome verbindet.
Bei einem präparierten Skelett sind wirklich nur die Knochen mit Drähten und Metallgerüst so zusammen gesetzt , dass es anatomisch ungefähr passt. und stehenbleibt .
Es ist also kein hundertprozentiges 1: 1 Abbild .
Zu Birkhahn xx : ..." Der Hengst besitzt allerdings nichts von Alchimists Adel, hat einen schweren Kopf, ist ein derber Knüppel, sehr knochenstark , mehr Steeplermodel , und braucht sicherlich viel Zeit. Vom Vater hat er eigentlich nur dessen Hacken. "
aus DIE BIRKHAHN STORY , H.-V.GAITZSCH , s. 23 , Beschreibung 2j.
Trotzdem konnte Birkhahn schon zum 6.Juli 1947 mit siegreichem Einstand und zum Saisonende sich mit GAG Ost 95,5 kg mit großem Abstand ungeschlagen bei 6 Starts hoffnungsvoll in die Dreijährigen Saison überwintern .
Bekanntlich hat er seine Vormachtstellung Ost dann im Hamburger Derby mit Sieg bestätigt.
Verletzt hat er sich 4 j. in einem Rennen mit nur 2 Gegnern , u.a. sein deutlich edlerer Bruder Bürgermeister. Wahrscheinlich wurde er angaloppiert , gewann mit fünfzig Metern Abstand .
Die entstandene Fleischwunde an der Hinterhand hatte wohl doch eine leichte Sehnenverletzung zur Folge . Drei Monate später gestartet , war er nur viert placiert, 3 Wochen später Fünfter .
In der Berliner Tierklinik wurde ein Sehnenschaden festgestellt und er wurde gebrannt.
Fünfjährig könnte er noch 5 Starts mit 2 Siegen und
Platzierungen erreichen.
2 - 5j. 22 Starts , 16 Siege, 2 Pl.
1951 wurde er in Graditz aufgestellt .
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Hat man mittlerweile eine Idee warum es Pferde gibt, die nur mit einem Auge geboren werden? Nach meinem Bauchgefühl müsste es genetische Gründe geben. Allerdings muss es komplizierter sein, denn deren Nachkommen haben den Defekt in der Regel nicht. Kennt jemand die Verpaarung von zwei Pferden, die beide nur mit einem Auge geboren wurden?Zuletzt geändert von hopplahop; 09.04.2023, 21:46.
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Gibt es so eine Verpaarung? DAS wäre mal interessant! Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sowas in der Zucht gemacht wird??? Ein Hengst wird doch so nicht gekört? Wenn dann wäre es evtl. ein Unfall oder außerhalb der Zuchtverbände also, sozusagen zum "Privatvergnügen" ??? Weil sowas macht doch echt KEIN Züchter????
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Falls genetischer Effekt, dann sicher rezessiv, der nur auftritt, wenn beide Elternteile die Anlage dazu haben und zufälligerweise beide dem Nachkommen weitergeben.
Vielleicht aber auch bei Problemen mit der tragenden Stute, falls dort eine Krankheit vorlag, die behandelt werden musste. Erinnert mich entfernt ein wenig an das Contergan-Problem der 70er Jahre. Der Wirkstoff verhinderte auch das Wachstum der Gliedmaßen des Embryos. Vielleicht lag bei der Medikation einer Mutterstute ein Wirkstoff vor, der die Entwicklung der Augen beeinträchtigte.Zuletzt geändert von cps5; 10.04.2023, 09:48.
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Zitat von hufschlag Beitrag anzeigenSandro Hit hat doch genug im Sport
Ich kenne einige, auch enkel, die GP laufen, allein schon genug von san remo
Und wie viele haben sir donnerhall drin, Vater oder über die Mutter???
Welcher deutsche hengst, ausser Donnerhall, hat denn mehr im Sport???
welcher deutsche hengst ausser SH und sirD bringt es auf knapp 4.000 registrierte nachkommen?
diese zahlen ins verhältnis setzen zu denen, die im sport laufen und wieviele von diesen sportl registrierten Nk oben angekommen sind.
auf der basis kann man dann vergleiche ziehen zu anderen hengsten, die weniger verbreitet sind, aber möglichertweise über höhere sportl erfolgreiche NKdichte verfügen.
alles andere ist hochglanz-hengstbroschüren schnack und bringt weder die zucht, noch die diskussion weiter.
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Gerne auch so rum.
Und welcher hengst ais du zucht wäre da einer?
Und selbst wenn man es nicht am Sport festmacht...
Ich dürft mich ruhig steinigen, aber nicht jedes hochbeinige kurz rück pferd hat SH als Ursache
Da hat,zumindest was kurze Rücken angeht, Fürstenball auch viel dazu beigetragen
Auf die damaligen stutenbasis, bei der SH damals genutzt wurde, hat er für meinen ganz persönlichen Geschmack auch gutes bewirkt
Wenn ich an die altmodischen Pferde aus meiner Jugend denke, ich finde die etwas sensibleren mit deutlich leichterem Genick angenehmer zu reiten
In Kombi mit vollblut finde ich sie auch akzeptabel haltbar.
Das gilt mm nach auch für belissimo
Aber der wird auch nicht so gescholten, dass er für Haltbarkeit vollblut dazu braucht
Ich finde auch gar nicht, dass die Vielfalt so arg verloren gegangen ist. Im Gegenteil. Mit internet etc habe wir von unseren Nachbarn mit Vivaldi, Zack, etc viel neues Blut dazu bekommen
Seinerzeit, als alle Bauern mit ihren Stuten zum hengst aus der Region gingen, war sicher weniger Vielfalt
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"Seinerzeit, als alle Bauern mit ihren Stuten zum hengst aus der Region gingen, war sicher weniger Vielfalt "
Seinerzeit, als alle Bauern mit ihren Stuten zum Hengst aus der Region gingen, war der Stutenbestand doppelt so hoch wie heute. In der Spitze bundesweit 60.000, aktuell 25.000.
und gerade weil die Bauern auf ihre Region beschränkt waren, war die Genetik sehr viel heterogener.
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Sorry, daserstehe ich nicht
Also die handvoll Hengste, die ich hier um die Ecke hätte... wenn ganz oberbayern/Niederbayern nur die zur Verfügung hätte....
Letztlich auch nicht mehr wirklich validierbar da aus dieser Zeit keine belastbaren Zahlen zur Verfügung stehen
Ich finde, die Vielfalt ist riesig und vor allem die letzten Jahre als eigene Stute decken immer häufiger vorkommt. Ich züchte auf Mini Niveau für mich, suche bedienbar und haltbar, will nix verkaufen, mir ist total egal, was in/ am Markt gesucht wird.
Und da gibt es ja im Vergleich zun vor 25 Jahren so viele
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Ähnlich sehe ich das auch , schließlich kamen die wenigsten Landwirte auf die Idee , ausserhalb erreichbarer, im wahrsten Sinne erreitbarer , Deckstationen ihre Stuten durch die Gegend zu kutschieren.
Mit der Besamung FS und TG hat sich die Auswahl quasi potenziert , auch was den Zugang zu anderen Populationen betrifft , wie SF , KWPN , BWP , SWE , GB , IRE ...
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Ich kann nichts zum Thema Missbildungen am Fohlen beitragen, wir haben dieses Jahr aber unsere erste Totgeburt 5 Wochen vor Termin gehabt...
Bei uns war der Grund eine Plazentitis. Die Stute wurde danach mit Antibiotika behandelt und wird vor einer erneuten Besamung noch gespült.
Den Grund dafür können wir uns nicht erklären, da sie das letzte Fohlen einwandfrei ausgetragen hat und sofort in der Fohlenrosse wieder besamt worden ist.
Dies als Beispiel für eine Totgeburt, bei der Herpes kein Grund war.
Liebe Grüße!
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Fühl Dich umarmt tiffany_banks <3 Ich hatte 2015 4 Wochen vor Termin eine Totgeburt aufgrund einer bakteriellen Infektion. Das ist einfach furchtbar.
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Ich denke, dass weder Sondro Hit noch Wenzel I Schuld sind an gesunkener Haltbarkeit, Totgeburten oder Missbildungen. Sandro Hit wurde 28 und Wenzel I 24 Jahre alt. Es wimmelt in diesem Thread an abenteuerlichen Hypothesen, die vor allem Eines gemeinsam haben: sie bleiben jeden Beweis schuldig! Dafür werden munter Problemfelder vermischt, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben.
Einzig die Häufung von Augenmissbildungen bei den Quadros-Nachkommen erreicht signifikante Dimensionen. Hier liegt tatsächlich ein vererbbarer genetischer Defekt nahe. Entsprechend folgerichtig war seine Eleminierung durch die Holsteiner Zuchtleitung.
Es gibt einige weitere Beispiele für zumindest halbwegs gesicherte Vererbung unerwünschter Disposition: Überbiss bei Eichendorff, Ataxie bei Gimpel und Borneo. Auch hier hat die Zuchtleiung reagiert.
Das Beispiel Contergan zeigt, dass es außer Gen-Defekten auch noch nichtgenetische Ursachen von Missbildungen gibt. Diese dürften einen wesentlich größeren Anteil ausmachen.
Aus der Embryologie weiß man, dass die ersten drei Trächtigkeitsmonate besonders störanfällig sind. In dieser Zeit werden die Organe angelegt. Entsprechend wichtig sind optimale Haltungsbedingungen und strikte Vermeidung toxischer Einflüsse während dieser Zeit. (z. B. Röntgen, Infekte, bestimmte Medikamente!)
Der behauptete zunehmende Mangel an Haltbarkeit ist ein völlig anderes Thema. Der betrifft uns verwöhnte, degenerierte Wohlstandskinder in gleicher Weise, wie unsere Pferde. Wir werden zwar älter aber immer dicker, bewegungsärmer, kränker, wehleidiger und therapie- und pflegebedürftiger.
Unsere Pferde sind Luxustiere, die man nicht hart anfassen darf, die gepäppelt werden nach allen Regeln der Kunst, bei denen Tierarztkosten laut neuer GOT keine Rolle mehr spielen, die sich nur noch mit Regendecken im Freien aufhalten können, vorausgesetzt sie haben eine Weidehütte, die in genormten Räumlichkeiten leben und keinesfalls vor 30 Monaten trainiert werden dürfen! Wir wissen zwar, dass Pferde Lauftiere sind, die in freier Wildbahn in 16 Bewegungsstunden 20 bis 30 km täglich zurücklegen. Trotzdem haben wir im digitalen Zeitalter immer weniger Zeit für sie. Oft lassen wir sie 23/24 Stunden in der Box oder im Mini-Paddock.
Früher wurde nach Härte und Gesundheit selektiert. Wer für die Feldarbeit nicht mehr taugte, kam zum Schlachter. Das ist heute vorbei. Heute gehen überwiegend die Reitinvaliden in die Zucht.
Durch regelmäßige Zufuhr von nach Rennleistung selektiertem englischen Vollblut kamen entsprechende Attribute zusätzlich in die Warmblutzucht. Auch das ist heute vorbei.
In der sogenannten Dressurpferdezucht setzt man vorrangig auf völlig leistungsunbewiesene Junghengste, von denen obendrein die Mehrzahl frühzeitig platt ist. Gesundheitsinformationen? Fehlanzeige!
Was will man da erwarten?
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Danke!!! Vor allem bezüglich Deiner Wenzel Sandro Hit Aussage. übrigens is SD II grade in Omaha gelaufen und zwar im reifen Alter von mindestens 17 (bin nicht sicher, könnte auch Aelter sein). Und Dorothee Schneider liebt Sandro Hit Nachkommen….
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@druenert: Ja falsche Medikation in den ersten drei Monaten, das führt leicht zu Missbildungen, Unser erstes Fohlen 1972 hatte einen Gaumenspalt Grund Fehlmedikation, die Stute hatte eine Stimmbandfollikulitis. Ich habe damels bei zwei nahmhaften TÄ gegen die Medikation protestiert, wurde von beiden abgewimmelt"...:Mädchen, stell dir nich so an...".Prof.Merck aus Hannover kam damals zu uns in den Stall und wollte Stute und Fohlen nach Hannover in die Hochschule haben, um daran verschiedene OP-Methoden u.ä. zu üben.
Wir haben das weder Stute noch Fohlen angetan und das Fohlen erlöst.Zuletzt geändert von Nane; 12.04.2023, 18:53.
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@Ramzes: Da war Strychnin und Veratrin drin, die dritte Komponente habe ich vergessen. Und die beiden dürften für Schäden durchaus infrage kommen. Wir haben übrigens GsD nie wieder so ein Debakel erleben müssen.SF Diarado-Ramiro Z
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Eastern tent caterpillars have begun to hatch, with the first instances being seen in Southern Kentucky this week and expected in Central Kentucky by
Inzwischen ist man der Meinung , dass die winzigen Spikes der Mottenlarven beim Fressen auf Weiden mit Massenvermehrung zur Schädigung der Darmwand , bakterielle Infektion...zu Aborten führen .
2001 wurde über das abnorme Verfohlen in Kentucky
berichtet .
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10.08.2023
Der Gesundheit der Halswirbelsäule des Pferdes kommt eine tragende Bedeutung zu. Das Krankheitsbild der Equine Complex Vertebral Malformation (ECVM) stellt immer mehr Pferdesportler, Besitzer, Tierärzte und Züchter vor Herausforderungen. Viele Fragen sind nachwievor ungeklärt: Wie viel Variation an den Halswirbeln ist normal, ab wann sind die Gesundheit und Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, welche Umweltfaktoren begünstigen die Entstehung dieser Krankheit, wie genau wird sie vererbt und wie soll man in der Pferdezucht damit umgehen? Um nachhaltige Entscheidungen treffen zu können und die Gesundheit des Reitpferdes zu priorisieren, haben sich elf deutsche Pferdezuchtverbände mit Forschung und Wissenschaft zusammengeschlossen und ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen. Wenn Pferde plötzlich unrittig werden, vermehrt stolpern oder sogar stürzen, sind Koordinationsstörungen, die in Folge von Veränderungen im Bereich der Wirbelsäule auftreten, eine mögliche Ursache. Speziell Fehlbildungen im Bereich der unteren Halswirbelsäule haben das Potenzial, klinische Erscheinungen, d. h. Auffälligkeiten, die ohne weitere diagnostische Hilfsmittel festzustellen sind, auszulösen. Aus diesem Grund wird in Pferdekreisen aktuell intensiv über ECVM (Equine Complex Vertebral Malformation) diskutiert.
Die im Rahmen dieser Erkrankung auftretenden Deformationen der Wirbel der unteren Halswirbelsäule des Pferdes betreffen im Wesentlichen den sechsten und siebten Halswirbel. Die Veränderungen umfassen das ein- oder beidseitige Fehlen des Knochenfortsatzes an der Unterseite des sechsten Halswirbels, welches teilweise mit einer strukturellen Umbildung des siebten Halswirbels sowie der ersten Rippe einhergeht.
Aufgrund der immer häufiger und umfassender zur Anwendung kommenden röntgenologischen Untersuchungen von Pferden liegen auch immer mehr Daten zu Befunden an der (Hals-)Wirbelsäule vor. Die Einordnung dieser Befunde in Bezug auf Ursachen, Einflussfaktoren und die klinische Relevanz fällt oft schwer. Sowohl die Tierärzteschaft als auch die Pferdezucht wollen den Zusammenhang zwischen dem Auftreten der ECVM und einer klinischen Symptomatik sowie eine mögliche Vererbbarkeit aufdecken. Wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse werden benötigt, um auf solider Basis über veterinärmedizinische und züchterische Maßnahmen nachhaltig entscheiden zu können.
Einordnung der Erkrankung
Bei der ECVM handelt es sich keineswegs um eine neue Erkrankung, die erstmals beim modernen Reit- und Sportpferd auftrat. Vielmehr wurden solch strukturelle Veränderungen der unteren Halswirbelsäule des Pferdes bereits vor vielen Jahrzehnten beschrieben und sind durch in Museen ausgestellte Pferdeskelette und Fallberichte zu Sektionsbefunden belegt. Auch und gerade für das Englische Vollblut sind solche Variationen an der Halswirbelsäule dokumentiert. Die meisten veröffentlichten Ergebnisse beziehen sich auf diese Rasse.
Vor allem bei den heutzutage größtenteils sportlich genutzten Pferden spielen die Strukturen der unteren Halswirbelsäule eine wortwörtlich tragende Rolle. Sie dienen als Ansatzstelle für Bänder und Muskulatur der Vorhand, zu welchen wichtige Rumpf- und Gliedmaßenträger zählen. Zum jetzigen Zeitpunkt ungeklärt ist jedoch der funktionelle Zusammenhang zwischen der am Skelett erkennbaren beziehungsweise röntgenologisch darstellbaren Veränderung und der klinischen Auffälligkeit des betroffenen Pferdes.
Bisherige Studien konnten keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen strukturellen Veränderungen der unteren Halswirbelsäule und dem Auftreten von ohne diagnostische Hilfsmittel erkennbaren Symptomen feststellen. Dem stehen Berichte und Erfahrungen aus der Praxis gegenüber, dass Pferde mit Problemen in der Rittigkeit und im Bewegungsablauf auch röntgenologische Befunde im Sinne von ECVM aufweisen. Das spricht dafür, dass ein gewisses Maß an Variation in der Ausformung der Halswirbel normal und unproblematisch ist, im Einzelfall aber auch ein Erkrankungswert gegeben sein kann. Diesen Erkrankungswert festzustellen bzw. die ihn ausmachenden Kriterien zu ermitteln, ist als dringender Forschungsgegenstand anzusehen, der gezielter und umfassender Bearbeitung bedarf.
Obwohl bekannt ist, dass die beschriebenen Veränderungen der Halswirbelsäule angeboren sind, ist bisher unklar, in welchem Maße sie erblich bedingt sind und wie viel Variation, gerade auch in Bezug auf die mögliche klinische Relevanz, sich durch Umwelteinflüsse wie z. B. Fütterung der Mutterstute während der Trächtigkeit, Bewegungsmanagement des Fohlens oder später Reiten und Training ergibt. Unbekannt ist aktuell dementsprechend auch, wie viele und welche Gene beziehungsweise Genvarianten dieses Merkmal maßgeblich beeinflussen. Bei der wissenschaftlichen Beantwortung dieser drängenden Fragen müssen Tiermedizin, Tierzucht und Forschung eng zusammenarbeiten.
Klinische Symptomatik
Das klinische Erscheinungsbild der ECVM ist sehr umfassend und reicht von Symptomlosigkeit bis hin zu spinaler Ataxie, d. h. von der Wirbelsäule ausgehender Störung von Gleichgewicht und Bewegungskoordination. Betroffene Pferde können durch gering- bis hochgradige Bewegungseinschränkung im Halsbereich und an der Vorhand auffällig werden. Oftmals fallen betroffene Pferde durch vermehrtes Stolpern bis hin zu Stürzen oder schwankenden Gang auf. Durch die unphysiologische Nutzung der Muskulatur und unter Umständen Quetschung der Halsnerven an den umgebildeten Wirbeln können Pferde Schmerzen bei der Bewegung des Halses sowie in der Muskulatur selbst zeigen. In schweren Fällen kommt es zu einer Atrophie, d. h. Verkümmerung der Halsmuskulatur.
Forschungsverbund
Die International Association of Future Horse Breeding GmbH & Co KG (IAFH) setzt sich für den Wissenszuwachs in der Pferdezucht ein und unterstützt die Forschung zu praxisrelevanten Themen. Im Rahmen der 2023 auf Initiative der IAFH gestarteten ECVM-Studie soll zunächst der Frage nach der Häufigkeit des Auftretens der Malformation der unteren Halswirbel beim Warmblutpferd nachgegangen werden. Vorgesehen ist, dass an einer größeren Stichprobe von Warmblütern umfassende Datenerhebungen durchgeführt werden, um aussagekräftige Analysen zum Zusammenhang zwischen Genetik, struktureller sowie klinischer Auffälligkeit zu ermöglichen. Die Pferde werden klinisch allgemein und neurologisch untersucht. Objektive Bewegungsdaten, erhoben unter Einsatz von Sensortechnik, sollen die Datenbasis weiter stärken. Für die Darstellung der strukturellen Beschaffenheit der Halswirbel wird die untere Halswirbelsäule geröntgt, was leistungsstarke Röntgentechnik und Erfahrung des Untersuchers erfordert. SNP-Genotypisierungen werden bei den beteiligten elf Reitpferdezuchtverbänden bereits routinemäßig für die Abstammungsüberprüfung aller Fohlen veranlasst, so dass individuelle genetische Profile vorliegen. Diese können nun in der ECVM-Studie helfen, der für die Veränderungen an den Halswirbeln ursächlichen Genetik auf den Grund zu gehen.
Da für die Pferdezuchtverbänden die Pferdegesundheit einen hohen Stellenwert hat, geht mit der ECVM-Studie ein groß und umfassend angelegtes Forschungsprojekt zur Aufklärung der Hintergründe und Zusammenhänge von ECVM an den Start. Die Studie wird gemeinsam durch Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und das Rechenzentrum Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung (vit) durchgeführt. Erfahrene Radiologen und Fachtierärzte für Pferde sowie Wissenschaftler der tierzüchterischen Institute der Universitäten in Göttingen und Kiel stehen außerdem fachlich beratend zur Seite. Die Unterstützung und Finanzierung der Studie erfolgt durch die IAFH.
An der International Association of Future Horse Breeding GmbH & Co KG (IAFH) sind die folgenden Pferdezuchtverbände und Institutionen als Gesellschafter beteiligt:
- Verband der Züchter des Oldenburger Pferdes e. V.
- Springpferdezuchtverband Oldenburg International e. V.
- Trakehner Verband e. V.
- Holsteiner Verband e. V.
- Westfälisches Pferdestammbuch e. V.
- DSP Deutsches Sportpferd GmbH (Pferdezuchtverband Baden-Württemberg e. V., Landesverband Bayerischer Pferdezüchter e. V., Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt e. V., Pferdezuchtverband Rheinland-Pfalz-Saar e.V., Pferdezuchtverband Sachsen-Thüringen e. V.)
- Hannoveraner Verband e. V.
- Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w. V. (vit).
Weitere Informationen zur IAFH sind online zu finden unter https://www.iafh-genomics.org
?
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Erwartet da etwa jemand 7 Jahre nach Gründung der IAFH plötzlich Ergebnisse? Und dann auch noch aufgrund ergebnisoffener Forschungsarbeit? Wo die Institution noch nichtmal so straight ist, alle Gesellschafter transparent darzulegen? Ich weiß ja nicht... Wer von den Beteiligten hat denn in der Vergangenheit jemals ein Interesse daran erkennen lassen, sich um gesundheitliche Aspekte der Zucht zu kümmern? Und vor allem was für Ergebnisse kann man da vorweisen? Bereits seit 2014 werden Proben gesammelt, was ist mit denen bislang geschehen und wer hat die Hand auf den Daten bzw. warum werden sie den Züchtern nicht zur Verfügung gestellt? Fragen über Fragen. Wenig Antworten.
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Das ist mir zu hart
Das war meist keine böse Absicht
War dirWir 10 Jahre klar, dass du für dei zuchtprodukt ein Risiko eingehst, wenn du einen hengst mit viel knieaktion wählst?
Hinterher ist man immer schlauer
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Wie lange wissen wir dass Hunde ohne Nase nicht atmen können? Es gibt Kliniken, die Nasenmuscheln rausoperieren damit die Tiere nicht ersticken. Die Zucht bleibt. Genauso wird es Physio geben die kurz- und mittelfristig die spektakulären Deformatiospferde managen können, zusammen mit Maßsattlern, Magnetverkäufern und Vibrationstherapie.
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Passt nicht 100%ig zum Thema, aber wir haben dieses Jahr 4 von 8 Fohlen, die aktuell einen Bockhufschuh tragen müssen. Beim Gespräch mit der Tierklinik meinten diese, dass es dieses Jahr echt verrückt wäre, die hätten in der Woche 2-3 Fälle. Woher kommt es? Der Boden ist doch, im Gegensatz zum letzten Jahr, gar nicht so schlecht. Alle Fohlen sind auch aus sehr unterschiedlichen Linien, Vererbung spielt da weniger eine Rolle. 2 davon sollten auch zur Aufzucht in den Norden, das müssen wir verschieben, da die bis Oktober nimmer korrigiert sind.Avatar: Zauberblut v. Rockefeller a.d. Zauberblut v. Bandoliero xx
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Gab bei uns in der Region vor 12 Jahren auch mal so eine Welle mit Bockhufen. Ich habe daraufhin meine Pferde in eine Haltung gestellt, wo die Fohlen von Anfang an raus dürfen und auch 24/7 draußen sein können. Der Boden ist durch den vielen Regen sicherlich auch deutlich weicher als sonst. Dann werden die Sehen nicht so gut gestreckt. Generell ist es natürlich ein Problem, wenn die Beine immer länger gezüchtet wird, der Hals aber nicht. Dann kommen die schlechter aufn Boden. Dann müssen sie wie eine Giraffe fressen, machen sie den Stelzschritt (einer vorne eine hinten) gibt es nen Bockhuf.
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