Dressurpferde: Stricknadelbeine und Ponyhufe!

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Valerie II
    • 28.05.2013
    • 286

    Dressurpferde: Stricknadelbeine und Ponyhufe!

    Deutsches Dressurpferd was ist nur aus Dir geworden!

    Mit Schaudern verfolge ich seit einigen Jahren die Entwicklung der deutschen Dressurpferdezucht.

    Die Brustbreite nimmt ab, die Röhre wird länger, die Hufe werden kleiner.

    Wo führt das hin?





  • Drenchia
    • 21.12.2012
    • 3674

    #2
    Also mein Bedauern hält sich da eher in Grenzen und mein "Entsetzen" auch..

    Kommentar

    • anthea7819
      • 17.04.2012
      • 1301

      #3
      ...kleine Hufs sind nicht immer schlecht
      Da kommt es wesentlich auf die Hornqualität an.

      Der Rest naja.
      Es ist eben nicht alles Schwarz/Weiß.

      Kommentar

      • Kareen
        PREMIUM-Mitglied
        • 06.01.2001
        • 7463

        #4
        Mir wird auch oft schlecht wenn ich Jungpferdeprüfungen ansehe. Am meisten stört mich, dass heute immer häufiger Prüfungen gewonnen werden von Pferden denen eine komplette Grundgangart fehlt oder deren Interieur so deutliche Mängel aufweist, dass man sie schon als gefährlich einstufen muss. Letzte Woche gerade erst wieder zwei Stürze bei einem Turnier erlebt (DPF-A, offen für 4-6j), einer im Vorbereitungsviereck, der andere auf dem Abreiteplatz... Und ja ich weiß, dass es die ersten Turniere nach längerer Pause sind aber von diesen Pferden waren viele ja noch überhaupt nicht bei einem Turnier, deshalb dürfte das gar keinen Unterschied machen. Gefühlt wurden 70% der immerhin schon 4j und älteren Pferde da noch ablongiert. Da läuft doch was falsch?!
        Das andere was mir auf den Geist geht ist sie Scheinheiligkeit in Sachen Reitlehre. Da werden Richtlinien und ethische Grundsätze verfasst und an jedem Wochenende das Gott werden lässt ignoriert und mit Füßen getreten. So arbeitet sich der Sport komplett ins gesellschaftliche Abseits in dem er aus verschiedenen Gründen sowieso schon seit Jahren herumschrabbelt. Die Zeiten in denen man stundenlang auf den Dritten Programmen oder sogar den beiden ersten öffentlich rechtlichen Kanälen Aachen, Habmurg und andere Turniere genießen konnte sind wohl endgültig vorbei. Der beinahe vollständigen Kommerzialisierung des Sports ist auch zu verdanken dass sich mehr und mehr Amateure und selbst Profis abwenden und alternative Wege beschreiten. Auch das Geld wird mittlerweile mehr und mehr woanders ausgegeben und vermutlich wird die FN in den kommenden 10-15 Jahren mehr und mehr an Bedeutung verlieren. Schade, denn das System war ja mal richtig gut und wir sind von der Welt darum beneidet worden. Leider hat man völlig verschlafen, es zu schützen und gemäß dem gesellschaftlichen Wandel weiter zu entwickeln. Dass die Gesundheit weiterhin hintenansteht ist tatsächlich sowohl den Züchtern als auch den Käufern anzukreiden. Solange niemand bereit ist, einen dreijährigen zu kaufen der auch wie ein drejähriger aussieht wird weiterhin "schön" intensiv ab maximal zweijährig gefüttert und gearbeitet werden mit dem Ergebnis dass mehr und mehr Pferde frühzeitig verschlissen sind. Und wo man mit deutlichen gesundheitlichen Problemen immerhin sogar Prämienhengst werden kann braucht es einen auch nicht zu wundern dass die Genetik sich nicht gerade verbessert was die Haltbarkeit angeht. Aber was rede ich, meine Argumentation ist jetzt schon bald 20 Jahre alt und es hat sich nichts daran getan. Man kann es also nur selbst anders machen und den Rest seiner Wege ziehen lassen. Sich ärgern macht nur graue Haare und Falten, dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade und ich gute lieber auf Reiterei herum die mir gut gefällt und sehe zu, dass bei mir im Hause so geritten und unterrichtet wird dass ich da auch hingucken mag. Das Privileg hat eigentlich jeder der ein Pferd sein Eigen nennt und sollte es auch wahrnehmen. Das geht super! Nur zu notenfixiert darf man dabei nicht sein. Mit Zahlen hab ich es aber sowieso nicht so und da Pferdesport mehr mit Kunst zu tun hat als mit Rechnen: Einfach ausblenden, ignorance is bliss

        Kommentar

        • Whobbit
          • 08.08.2010
          • 196

          #5
          Am aller meisten Sorgen bereitet mir diese Entwicklung im Hinblick auf Haltbarkeit und Gesundheit. Über Geschmack und Optik lässt sich streiten, über Funktionalität vielleicht auch noch, über Gesundheit aber nicht.

          Meine Pferde stehen in einem namhaften Dressurstall mit sehr guten Böden, in dem sehr pferdeorientiert und vergleichsweise schonend geritten wird. Die Pferde kommen auch täglich auf die Weide oder das Paddock, für meinen persönlichen Geschmack dürfte es noch ausgiebiger sein, aber immerhin für mehrere Stunden. Daneben wird alles Mögliche getan, um die Pferde zu unterstützen, von Osteopathie und Chiropraktik über Physiotherapie, Homöopathie, Akupunktur und Magnetfelddecken hin zu diversen Pülverchen & Co. Dennoch ist im Schnitt gut die Hälfte der Pferde wiederholt im Krankenstand oder muss massiv schulmedizinisch (vor allem natürlich orthopädisch) unterstützt werden, um überhaupt noch sportorientiert geritten werden zu können.

          Überwiegend sind es Pferde, die bereits vor dem 6. oder 7. Lebensjahr nicht mehr „halten“, teilweise bereits 4jährige.

          Dabei sind nun die diversen interieurbedingten Auffälligkeiten noch nicht einmal berücksichtigt.

          Ich weiss, man wird langsam alt, wenn man sich denkt, dass es so etwas in dieser Dichte „früher“ nicht gab. Aber das ist tatsächlich mein Eindruck: die Pferde halten immer weniger aus.

          Kommentar


          • Whobbit
            Whobbit kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Ja, klar. Bei uns kommen die Pferde übrigens auf Wunsch zu zweit raus, wenn ein passender Partner vorhanden ist. Das ist nicht gut, aber immerhin besser als anderswo.

            Aber war das früher tatsächlich besser? Eher hab ich den Eindruck, dass heute deutlich mehr auf die Bedürfnisse der Pferde eingegangen wird als noch vor 10 oder 20 Jahren. Da gab es doch fast nur „Sportställe“ ohne freie Bewegung, jedenfalls während der Wintermonate.

            Und auch heute kenne ich noch etliche solche Ställe. Andernfalls würde auch kaum je betont werden, wenn es nicht so ist, wie zB bei Carl Hester, Uta Gräf, um jetzt nur zwei bekannte Namen zu nennen.
            Zuletzt geändert von Whobbit; 14.06.2020, 20:21.

          • Paradoxia
            Paradoxia kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Mangelnde Bewegung seh ich auch nicht als das Problem. Selbst wenn an vielen (Sport) Ställen noch einiges zu verbessern wäre, und es wohl tatsächlich noch Ställe gibt, bei denen Pferde so gut wie gar nicht frei raus kommen außer evt einzeln auf nen Paddock, der etwas größer als die Box ist - früher war das meinem Empfinden nach wesentlich schlimmer. Was evt „besser“ im Sinne von abhärtender war: die Aufzucht, weil mehr Platz und Pferde mehr draußen, aber selbst da war/ist es ja teilweise üblich, die Pferde im Winter eingesperrt zu lassen.

          • kesaya
            kesaya kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Whobbit:kannst du an den Abstammungen fest machen, wo es da hängt? Bzw. Welche sehr früh sport untauglich sind???
        • hufschlag
          • 30.07.2012
          • 4136

          #6
          Das ist mir jetzt zu sehr selektive Wahrnehmung
          meine jungen haben, bis auf das Hochhaus, recht kräftige Gelenke, große Hufe haben alle.
          sind noch ein paar andere junge im Stall, da sieht es ähnlich aus.
          Kürzlich ist 7 jährige Stute eingezogen, M plaziert, S fertig, ganz unmoderner Typ, kurze Beine, rumpfig mit viel Gesicht.
          ganz tolles Pferd, leider nicht bezahlbar für mich, aber die wäre ein Traum...

          Kommentar


          • juno
            juno kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            kurze Beine, rumpfig mit viel Gurtentiefe gibts ja heute kaum noch. Diese Stute wird bestimmt steinalt bei bester Gesundheit.
        • peabody
          • 05.01.2011
          • 1478

          #7
          Ich frage mich da eher, ob es nicht eine Sache des Managements ist.
          Bei vielen ist vielliecht nicht das ausreichende Wissen vorhanden, um dann die mangelnde Bewegung im Sportstall entsprechend zu handhaben, damit trotzdem langanhaltende Gesundheit gewährleistet werden kann.
          Sprich ganz einfaches korrektes Aufwärmen sowie Trockenreiten. Dann zT im Winter unkontrolliertes Laufenlassen in irgendwelchen Hallen ohne entsprechende Vorbereitung des Pferdes.

          Dazu kommt dann eben noch eine gewisse "Empfindlichkeit" bestimmter Linien und schon hat man den Salat.


          Oder was mir an der aktuellen Stallsuche zB unheimtlich negativ aufgefalllen ist: Unbeständigkeit in der Haltung.
          Sprich einige Woche im Winter kommen sie gut raus. Dann gibt es 3 Regentage oder Wind (oh nein *ironie*) und schon stehen die Pferde 3 Tage in der Box und sehen nur Halle und/oder Führmaschine. Am 4. Tag geht es dann wieder raus und da geht natürlich die Luzie ab.
          Zuletzt geändert von peabody; 15.06.2020, 14:50.

          Kommentar

          • Neuzüchter
            • 09.04.2003
            • 2149

            #8
            Mein Sattler sagte mal, als ich mich über wenig haltbare Stiefel beklagte „die werden auch gar nicht mehr gemacht um zehn Jahre zu halten“ und „die Leute finden schön etwas neu zu haben“

            manchmal habe ich das Gefühl das trifft auf Pferde auch zu. Mein Pferd wurde schon 14j vom Reitlehrer als „der Alte“ betitelt.


            wenn man Schmelz und Riesenmechanik will ist das eben der Preis. Ich denke schon dass es noch etliche andere Züchter und Halter gibt und auch viele bessere und schlechtere Zwischenformen von Haltung zwischen Aktivstall und Boxenhaltung.

            dass der Mensch in Westeuropa zu satt ist macht ihn unstet und mit ihm seine Pferdehaltung - da kann ein heres Zuchtziel auch nicht helfen.
            Auch Freizeitpferde sin Profis!

            Kommentar

            • cps5
              • 07.07.2009
              • 1586

              #9
              Die heutigen Anforderungen an ein Dressurpferd, das wirklich auf höherem Niveau Turniere geht, merzen dieses für ein Pferd im Grunde ungünstige Exterieur auch nicht unbedingt aus. Die körperlichen Anforderungen sind eher gering, da ist die psychische Belastbarkeit an ein Pferd deutlich höher. Wenn diese Pferde dann aber an Reiter geraten, die als Amateure oder im Freizeitbereich auch noch etwas anderes untrnehmen wollen als 40 Minuten Reithalle, zeigen sich die Probleme. Die Pferdehaltung sehe ich eher nicht als das Grundproblem. Die hat mit der Zucht wenig zu tun. Die Schulpferde in den 70ern standen nahezu alle in Ständerhaltung. Und waren trotz allem gesünder und haltbarer als das, was heute so rumläuft. Die waren aber auch mehrere Stunden pro Tag im Einsatz, so dass der Aktivstall nicht als Ersatz für keine Zeit für das Pferd herhalten musste.

              Selbst bei 24/7 Weidehaltung vergessen die meisten, dass ein Tier kein Fitnessbewusstsein hat und sich nur in jungen Jahren oder als Rekonvaleszent die Bewegung selbst verschaffen wird (daher auch der Sinn von wirklich gut durchdachten Aktivställen). Die Natur lehrt jedes Tier, möglichst Energie zu sparen, weil die ursprüngliche Lebensweise (ohne den Faktor Mensch) ohnehin genug abnötigt (Jagd von Beute, Flucht vor Fressfenden, Durchsetzung bei dem Recht auf Fortpflanzung, Aufzucht und Erziehung der Jungtiere) usw. Das wird den domestizierten Tierarten alles vom Menschen abgenommen. Das, was dann noch übrig bleibt (Nutzung als Reitpferd), kann durch bloßes Dressurreiten nicht mehr selektiv wirken. Erst wenn es dort in höhere Regionen geht mit den Belastungen durch die Lektionen der höchsten Versammlung kann dann wieder so etwas wie eine Auswahl getroffen werden. Dann ist es aber schon etwas zu spät. Vor allem, wenn diese Lektionen durch entsprechendes Richten einen anderen Anstrich bekommen (z. B. das herausgetellte Hinterbein bei der Piaffe, bei dem gerade Untertreten und Lastaufnahme nicht der Fall sind).

              Kommentar

              • Pferdi
                • 02.04.2019
                • 490

                #10
                Hier gibt es auch das genaue Gegenteil: Leute die sagen, sie reiten, longieren, bewegen ihr Pferd nicht jeden Tag, sondern lassen es dann in Box mit evtl. 2 Stunden Paddock. Begründung: damit die Pferde nicht so viele km auf dem Tacho haben und länger halten. Mein alter Reitlehrer sagte mir vor Jahren mal "vom Stehen gehen Pferde kaputt". Ich denke, da hat er nicht ganz Unrecht. In der freien Natur früher haben die sich ja auch stets im Schritt weiter bewegt (meist fressend) und waren robust.
                Bezgl Fundament stimme ich zu: feiner muss es nicht unbedingt werden, es soll ja auch haltbar sein. Und gerade bei den hohen Lektionen wirken ja auch Kräfte auf Bänder, Muskeln, Sehnen, Gelenke und co ein.....

                Kommentar

                • hufschlag
                  • 30.07.2012
                  • 4136

                  #11
                  Also mich verwirren die teils romantischen Vorstellung, dass es früher besser war
                  Bei mir ist es schon eine gute Zeit her, dass ich in einer Reitschule reiten gelernt hab.
                  War in der Stadt- koppeln gab es gar nicht.
                  Die Schulpferde liefen zwischen 3 und 5 std am Tag in der 15 x30 Meter halle auf einem Boden, dass kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen
                  Samstag sonntag wurde ausgeritten. Montag Ruhe/Stehtag

                  Wir hatten damals alle ein Pfelgepferd und ich kann mich gut erinnern, wie oft da Tränen flossen, weil ein Pferd wegen Lahnheit (damals fast immer Spat oder Hufrolle) zum Schlachter ging.
                  und die waren nicht alt. (mein damaliges Lieblingspferd zb war 4- den hat aber Gott sei Dank eine Reiterin vom Schlachter gerettet- lahmfrei wurde er aber nicht mehr...)

                  Kommentar


                  • Drenchia
                    Drenchia kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Ja, die waren 20 Jahre unterwegs, aber in dieser Zeit lief jeder Fuss in ne andere Richtung oder zumindest seinen individuellen Takt. Oft waren sie auf allen vieren lahm, an da fiels dann nicht mehr so auf, oder Schritte über 30 cm waren ihnen nicht mehr möglich; die waren dann absolut anfängerfreundlich. Also ehrlich, diese Zeiten will ich nicht zurück. Die hätten heute auch nicht länger gehalten. Die wären heute in der Wurst oder würden in den Kliniken zu Tode gequält. Man kann nur hoffen, daß sich heute keiner mehr draufsetzen würde, aber sicher ist das keineswegs, auf jedenfall nicht außerhalb des gewerblichen Unterrichts.

                  • cps5
                    cps5 kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Darum sagte ich, sie würden bei den heutigen Haltungsbedingungen (mit Weidegang und allem Drum und Dran) ewig halten. Ich will die Zeiten auch nicht zurück. Aber die heutigen Quadratpferde wären damals nicht einmal im Sculpferdebetrieb gelandet. Die hätte man schon vor der ersten Zuchtschau auf den Schlachtwagen geführt und nach Italien abtransportiert. In der Wurst wären die damaligen Pferde heute ganz sicher nicht. Ihre schlechte Qualität ergab sich nicht aus dem Exterieur, sondern aus ihrer Nutzung als Schulpferd bei den damaligen Bedingungen der Pferdehaltung. Es war ja der gleiche Pferdetyp der auch im Sport unterwegs war. Nur eben mit mehr Pech im Leben (ausrangiertes Sportpferd, verstorbene Besitzer usw.). Wir sprechen hier von einem stabileren Fundament und einem deutlicheren Reckteckrahmen, nicht von über mehrere Jahre verhunzte Reitpferde.
                    Zuletzt geändert von cps5; 16.06.2020, 15:36.

                  • Whobbit
                    Whobbit kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Es war eben aus Pferdesicht NICHT „schöner“, aber die Pferde haben im Schnitt deutlich mehr ausgehalten, trotz mehr physischer Belastung.
                • Pferdi
                  • 02.04.2019
                  • 490

                  #12
                  Tja wer weiß, ob nicht in ein paar Jahren wieder Pferde mit mehr Fundament verlangt werden vom Markt? Oder genau das, was heute als ""altbacken" gilt? Und nicht mehr zig Hengste mit Stellungsfehlern gekört werden, nur weil sie vielleicht "schön" oder "in" sind?

                  Kommentar


                  • Rübchen
                    Rübchen kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Schön wär es.
                • one
                  • 25.07.2011
                  • 700

                  #13
                  Ganz sicher nicht. Hoffentlich nicht.
                  Die Zucht hat große Sprünge nach vorne gemacht, in kürzester Zeit. Lichtjahre zu den 90ern.
                  Das Fundament muss haltbarer werden, ja. In dem Fürsten-Look Thread haben Hufschlag und Paradox geschrieben, dass ihre bärentatzigen Pferde trotz viel Belastung gesund alt geworden sind. Welche Faktoren das Fundament jetzt wirklich haltbar machen und welche Umwelteinflüsse sich positiv und negativ auswirken, da scheint ja kein Konsens zu existieren und erst recht keine belastbaren wissenschaftlichen Fakten hinter einer Meinung zu stehen. Ich meine aber auch, dass die Pferde sich eher kaputt stehen als dass es an feinen Gliedern und kleinen Hufen läge. Stabile Fesselträger sind auch ein Stichwort.

                  Auch mal bitte eine Definition eines guten Fundaments, was macht ein Fundament denn haltbar und vice versa?
                  Zuletzt geändert von one; 17.06.2020, 18:35.

                  Kommentar

                  • hufschlag
                    • 30.07.2012
                    • 4136

                    #14
                    Ich wollte damit nicht sagen, dass die Pferde länger gehalten haben- viele waren lahme bevor sie ein zweistelliges Alter erreicht haben.
                    andersrum, die Freizeitställe sind voll von Pferden 20 plus und auch da gibt es welche, die schon völlig durch sind und welche die noch recht ordentlich laufen.
                    ich bin ein großer Fan von fundament (große hufe und starke Gelenke) sowie Gurttiefe, aber ich kann nicht sagen, dass solche Pferde länger halten,

                    Fakt ist doch, dass Vollblut oft die hier Stricknadelbeine und Ponyhufe genannten Eigenschaften haben. Trotzdem steht Vollblut für Härte...

                    Kommentar


                    • Lilie_1991
                      Lilie_1991 kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Meine Stute hat ein "viel Fundament" - große Hufe, sehr starke Gelenke, viel Gurttiefe / rumpfig. Steht auch gerade auf den Haxen, Exterieur ist nicht verkehrt. So wahnsinnig haltbar ist die leider trotzdem nicht.

                      Unser alter Wallach, inzwischen 30 Jahre und seit 4 Jahren verrentet, der war ein richtig harter Knochen. Altes Ramiroblut, 1,66, im Gegensatz zu der Stute echt dünne Beinchen. Mutter ist mit dem 2h oder mehr ins Gelände während ich in der Schule war, ich bin nachmittags Unterricht geritten. Der war nicht kaputt zu bekommen, ob es daran liegt, dass der Blutanschluss hier näher lag... Die Härte wird den Ramiros ja generell nachgesagt.

                    • cps5
                      cps5 kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Dass Vollblüter Stricknadelbeine hätten, ist neu. Die haben im Vergleich zum Körper keine üermäßig langen Beine und stehen noch dazu im deutlichen Rechteckrahmen, wie MeER unten schon geschrieben hat. Der Röhrbeinumfang ist erstaunlich groß und stellt den einen oder anderen auch kräftigeren Warmblüter in den Schatten. Es mag so wirken, weil die 3-jährigen Vollblüter, die man von vielen Fotos kennt, noch nicht ausgewachsen sind. Wenn man dasselbe Pferd ein paar Jahre später in Beschälerkondition oder als erwachsene Zuchtstute sieht, wird man staunen. Die Hufe mögen tatsächlich mal etwas kleiner sein, aber die Aufzuchtbedingungen in den Vollblutgestüten sorgen schon daafür, dass ein Pferd lernt, sich mit diesem vermeintlchen Manko zu bewegen.

                      Es ging damals wie heute auch nicht darum, irgendein Pferd durch den Vollblüter "dünner" zu machen, sondern um die Reitpferdepoints: längere und leichtere Halsung mit entsprechendem Genick, mächtige Schulter, Winkelungen von Vorder- und Hinterhand, Sattellage usw. Und natürlich auch das Interieur.
                  • MeEr
                    • 12.04.2016
                    • 241

                    #15
                    Nur haben Vollblüter auch den passenden „Oberbau“ dazu. Sind nicht 173cm mit 2 1/2 Jahren und Warmblutkörper obendrauf; das hält dann eben nicht. Leider geht das Wissen um haltbare Linien auch immer mehr verloren. Was früher auf den Deckstationen an Informationen ausgetauscht und dann auch weitergegeben wurde, fällt ja heute flach. Meiner Meinung nach wäre eine Hauptaufgabe der Zuchtverbände diese Informationen zu sammeln und den Züchtern zur Verfügung zu stellen.

                    Kommentar

                    • hufschlag
                      • 30.07.2012
                      • 4136

                      #16
                      na ja, ich will ja niemandem zu nahe treten aber es sind ja gerade die (ganz großen) Züchter die hinter vorgehaltener hand sagen: es schadest ja nicht, wenn die nicht so lange halten, dann bleibt das Geschäft am laufen, wenn die alle paar jahre ein neues brauchen...

                      Kommentar


                      • Djaschka
                        Djaschka kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Ach ? Welcher Züchter soll das denn gesagt haben ? Weil Dressurpferde ja auch in 2 Wochen ausgebildet sind...
                    • MeEr
                      • 12.04.2016
                      • 241

                      #17
                      Das mag sein, aber für die kleinen Züchter gilt das bestimmt nicht, die wollen ihre Kunden möglichst lange halten. Und die Kleinen sind in der Überzahl. Und sicher ist es ein gutes Verkaufsargument, wenn die Stute selber ein granatenhartes Fundament hat, mit 17 noch Beine wie eine Junge hat und niemals im Leben, trotz Turnieren, Eisen benötigt hat. Mittlerweile hören da immer mehr hin.

                      Kommentar


                      • Neuzüchter
                        Neuzüchter kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Wer hört da hin?
                    • max-und-moritz
                      • 04.06.2006
                      • 3433

                      #18
                      Zitat von MeEr Beitrag anzeigen
                      Nur haben Vollblüter auch den passenden „Oberbau“ dazu. Sind nicht 173cm mit 2 1/2 Jahren und Warmblutkörper obendrauf; das hält dann eben nicht.
                      Ich hatte das Glück, in den 80ern mit für die damalige Zeit tollen Pferden reiten zu dürfen, auch auf kleinen Turnieren. Der Wallach war etwa 1,65 und die Stute 1,60 Meter groß, das waren damals normale Maße - heute würde man vermutlich ausgelacht. Mir hat mal ein Springreiter gesagt, als es um ein 1,65-Meter-Pferd ging, er möchte doch nicht zum Hindernis hoch, sondern auf das Hindernis herunter sehen...

                      Weiter oben hat jemand geschrieben, daß 3jährige, die wie 3jährige ausschauen, schön wäre. Dem schließe ich mich an, ich weiß nicht ob es richtig ist, aber da sehe ich das große Problem.

                      Dazu passen vielleicht, auch wenn es nicht um WB´s und Dressurpferde geht, die Erlebnisse einer Bekannten von mir. Die sucht sein knapp 2 Jahren einen Quarterwallach ab 6 Jahren. Und nein, nicht mal im kleinen Preisbereich, sie rechnet schon mit 10000 Euro und etwas darüber.

                      Sie hatte schon 7 oder 8 in der engeren Auswahl, ist probegeritten und alles hätte gepaßt bis auf die Beine - da war alles dabei von gebrochenen Griffelbeinen über gravierende Fehlstellungen bis Spat (bei einem 6jährigen!).

                      Viele Grüße, max-und-moritz
                      Zuletzt geändert von max-und-moritz; 19.06.2020, 08:36.
                      Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                      Kommentar


                      • Browny
                        Browny kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        als mein Alter mal ein Fesselträgerproblem hatte (lief damit unrund, aber nicht so richtig lahm), meine der TA, der von einer namhaften Klinik kam, dass der besser läuft als jeder "gesunde" Quater...

                      • hufschlag
                        hufschlag kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Sorry, ich habe das kommentiert und dann hieß es
                        Meldung ungeschickt- wie kann ich das wieder rückgängig machen????

                      • hufschlag
                        hufschlag kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Also 10 sind für einen Quarter nicht viel
                        Da ist ja die Decktaxe schon so hoch
                        Das Problem ist, dass die wohl nur ganz jung richtig viel Geld gewinnen können
                        Futurity oder so ähnlich heißt das
                        Bei uns kam mal ein Pferd in Stall 2,5 jahre der lief schon Aussengalopp (1,5 Jahre, dann war er durch)
                        Ich fürchtete wenn man sowas will muss man sie als Fohlen kaufen, damit sie nicht so früh angeritten werden, sonst wird das nix
                        Bekannte macht das so und die laufen immer bis 14 15 im Sport, 2as bei Westernpferden ein biblisches Alter ist.
                        Und dann halten die auch
                    • juno
                      • 26.06.2011
                      • 703

                      #19
                      im aktuellen Züchterforum ist auch gerade ein sehr passender Beitrag zu diesem Thema....von Hufschmied Uwe Lukas. Ist auch auf seiner FB-Seite veröffentlicht.

                      Kommentar

                      • Elfi
                        • 22.06.2009
                        • 371

                        #20
                        Das ist doch bei den Quarters ein schon lange bekanntes Problem, oben massig und muskulös, grade bei diesen Schaulinien (ich bin hier allerdings kein Experte) und nach unten hin sich oft deutlichst verjüngend, bis zum Ende da so kleine Hüfchen dran sind. Sieht für mich immer aus wie eine große, dicke Person mit Schuhgröße 35. In meinen Augen absolut unproportioniert und für mich absolut klar, dass so ein "Pferd auf Stöckel-Hüfchen" sehr wahrscheinlich Probleme mit den Beinen bekommt. Da dürfte der Zwanghuf noch das harmlosere Problem sein. Ist aber anscheinend auch in der Warmblutzucht so gewollt. Seit Jahren gehe ich bei der Körung auch gerne durch den Stall und bin immer wieder entsetzt auf was für wirklich kleinen, teilweise auch noch flachen, Hufen die jungen Hengste stehen. Ich finde das wirklich bedenklich, anscheinend stört es aber die Richter nicht. Genausowenig ist es mir verständlich wie man in der Reitpferdeprüfung beim Vormustern eines langbeinigen, ausreichend großen (1,68m) und auch stabilen, aber nicht groben (eher wirklich eleganten) 3-jährigen Pferdes mit normal großen Hufen (Eisen Fa. Werkmann Gr. 5) vom Richter gefragt wird ob denn sicher sei, dass das Pferd auch ein reines Warmblut wäre oder ob da nicht eher Kaltblut mit drin wäre, weil das Tier so überdimensional große Hufe hätte??????? Da blieb mir echt die Spucke weg!!!! Wenn ich das erzähle schmeisst sich mein Schmied immer weg vor Lachen, der ist der Meinung das Pferd hätte absolut zum Restpferd passende Hufe. Da gehen die Meinungen wohl sehr auseinander....

                        Kommentar


                        • max-und-moritz
                          max-und-moritz kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Ein Schönheitsideal? Ähnlich wie die winzigen Frauenfüße vor 100 Jahren in China?

                      Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                      Einklappen

                      Themen Statistiken Letzter Beitrag
                      Erstellt von Linu, 20.02.2025, 09:36
                      154 Antworten
                      8.374 Hits
                      0 Likes
                      Letzter Beitrag TrakehnerSpringblut  
                      Erstellt von hufschlag, 30.05.2023, 16:39
                      50 Antworten
                      2.093 Hits
                      1 Likes
                      Letzter Beitrag hufschlag
                      von hufschlag
                       
                      Erstellt von Titania, 29.05.2025, 08:58
                      26 Antworten
                      1.100 Hits
                      0 Likes
                      Letzter Beitrag hufschlag
                      von hufschlag
                       
                      Erstellt von Sabine2005, 13.01.2025, 09:51
                      3 Antworten
                      878 Hits
                      0 Likes
                      Letzter Beitrag Ramzes
                      von Ramzes
                       
                      Erstellt von Limette, 16.12.2024, 10:07
                      31 Antworten
                      1.422 Hits
                      0 Likes
                      Letzter Beitrag JessiCola
                      von JessiCola
                       
                      Lädt...
                      X