Guter Mutterstamm

[Pferdi]

Was ist für Euch ein guter Mutterstamm? Worauf schaut ihr - auf was achtet ihr? Ab wann ist der Stamm normal, ab wann ist er gut oder sehr gut für Euch? Ich habe den Eindruck, jeder definiert einen "guten Mutterstamm" anders, wenn ich mir so einige Verkaufsanzeigen und Pferde anschaue.
Daher würde mich Eure Meinung mal interessieren - auf was achtet ihr und wieviel Generationen betrachtet ihr überhaupt?

[Ara]

Zur Beurteilung des Stammes schau ich mir maximal die Großmutter, die Mutter, die Geschwister und deren NK an. Alles was weiter weg ist, wie aus dem Stammen kommen die gekörten Hengste und blablabla interessiert mich nicht mehr wirklich.

[Pferdi]

Danke, ara!

[Valerie II]

Den Reiter interessiert der Stamm nicht. Zumindest nicht in der Dressur.

[Pferdi]

Ich kenne Amateure, die z.B. nach Füretenball NK gezielt suchen, weil sie hoffe, dass diese artig und rittig sind. Dann kenne ich 2 GP Reiter (einer national, einer international), die ebenfalls gezielt nach Abstammung suchen, weil sie die Erfahrung gemacht haben, welche Pferde man eher "machen kann" und welche Linien häufiger vom Kopf her dicht machen o.ä. Das sind meist jedoch dann nachher nicht die Strampler von den Bundeschampionaten. Ob sich das pauschalisieren lässt, weiss ich nicht.
Zumindest stimmt es nicht, dass Dressurreiter nicht auf die Abstammung schauen.

[hufschlag]

stimmt, kenn ich auch, gerade Fürstenball ist sehr beliebt.
Das ist aber kein Stutenstamm.
Bestimmte Hengst suchen Dressurreiter schon (abstammung)
Aber ich wüsste keinen, der ein Pferd sucht aus dem Stamm der Poetin (ZB)

[Pferdi]

Ok, da hast Du Recht Hufschlag. Habe ich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte oben eher Abstammung. Der Stamm ist dabei egal, das stimmt.

[fanniemae]

bin bei ara. direkte verwandtschaftsleistung aus den müttern/vollschwestern zur mutter, grossmutter.
alles was weiter verzweigt ist und dahinter liegt ist genetisch wenig berechenbar und noch weniger einschätzbar.

wenn man stämme reell bewerten will, gilt das selbe wie bei den nachzuchterfolgen der hengste:
ohne echtes wissen um die tatsächliche anzahl aller nachkommen ist es nicht realistisch, relativ bessere von relativ schwächeren stämmen zu unterscheiden.
das wurde in der vergangenheit nie berücksichtigt und wird auch heute nicht berücksichtigt.

gerade die populären stämme leben von extremer verbreitung, dank marekting/auktionen.
wenn selbst horse telex einen populären stamm mit weit über 200-300 nachkommen allein in den ersten d r e i generationen ausweist (und HT ist nicht vollständig weil die angabe auf freiwilliger basis beruht), machen 2 oder 3 grand prix pferde oder gekörte hengste den bock nicht fett.
wenn man diese "erfolgspferde" ins verhältnis zur masse setzt, sind die quoten eher bescheiden.

der grund, weshalb eine reelle stammesqualität heutzutage sachlich schwer bis gar nicht zu greifen ist.
es fällt schon schwer genug nachzuvollziehen, wieviele nachkommen es aus den direkten müttern/grossmüttern gibt, um daraus dann den weizen von der spreu zu trennen und eine realistische stammesleistung/qualität zu ermitteln.

"früher" war das einfacher, weil zu zeiten von natursprung die lokale verteilung der nachkommen die übersicht erleichtert hat.
heute sorgen PR und marketing (verbände/auktoinen) eher für stammes"mythos" denn realistische betrachtungsweisen.

[Pferdi]

Ja, ich finde das auch schwierig. Hatte Pferde angeboten bekommen (zur Zucht) und jeder sagte "aus sehr gutem Stamm". Schaue ich bei horsetelex und co, fallen riesige Unterschiede in der Definition "gut" auf.
Zumal finde ich es extrem schwierig, wenn aus einem Stamm / gleiche Mutter viele Pferde ins Ausland verkauft wurden zu sehen, was aus denen geworden ist.
Stämme mit 300 NK in 3 Generationen habe ich noch nicht gesehen ;-) Das hört sich für mich auch wahnsinnig viel an?!

[Eisenschimmel]

300 Nk in 3 Generationen ist reines Rechenexempel ... nimm z. B. in jeder der 3 Gen. 4 relevante Stuten als Nachkommen, die jeweils 10 Nachkommen haben, dann bist Du rechnerisch bereits bei 120 Nachkommen, und das ist nun nur der direkte Weg ohne Seitenäste ... bei entsprechend fruchtbaren Stämmen mit weitläufiger Verzweigung summiert sich das schnell auf ...

Gruß vom Eisenschimmel

[Pferdi]

Ok stimmt. Würde aber im Umkehrschluss bedeuten, dass wenig Pferde im Sport waren. Die haben sich ja dann alle fortgepflanzt?

[Pferdi]

Ich lerne ja gerne dazu :-)

[Suomi]

vielleicht meldet sich auch Irislucia zu Wort

hier ein Beitrag aus ihrem Blog https://springblut.de/Anpaarungen/Lazio/

um den Hengst ging es hier auch bereits https://www.horse-gate-forum.com/for...%C3%83%C2%A9re

Züchter ist die Familie des Users moonlight


hilft dir das weiter Pferdi?

[Pferdi]

@Sumi: irgendwie verstehe ich nicht, was du meinst?

[Suomi]

in dem Blog geht es um den Mutterstamm (Abschnitt: Abstammung) und nach Ansicht der Verfasserin ist der des Hengstes Lazio ziemlich gut und sie beschreibt darin auch warum sie dieser Meinung ist.

[Pferdi]

Ah ok, super. Danke! Lese ich mir mal in Ruhe durch :-)