Was müssen sich Sportreiter eigentlich gefallen lassen - und was nicht?

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  • Sabine2005
    • 17.06.2005
    • 7750

    Was müssen sich Sportreiter eigentlich gefallen lassen - und was nicht?

    Zitat aus dem Reiter Journal Baden-Württemberg.

    (Besitzt zufällig jemand den kompletten Artikel und könnte mir diesen zukommen lassen?)




    Bild könnte enthalten: eine oder mehrere Personen
  • hufschlag
    • 30.07.2012
    • 4135

    #2
    Der Artikel hätte mich auch interessiert.
    kürzlich hat ne tante IW fotografiert ( zu eng) und der WDR hat gleich ne Reportage draus gemacht.
    Herr Heuschmann hat fachmännisch komentiert.
    das ganze bei FB und die Kommentare zu IW waren unterste Schublade.
    hab dann den Link zu GH gepostet mit seinen unschönen Fotos.
    schwubs war der ganze Post weg.
    bashing, am liebsten anonym ist Alltag geworden.
    und Reiter sind inzwischen ein gern genommenes Ziel dieser Attacken.
    nichts gegen berechtigte Kritik aber das hat damit nichts mehr zu tun.

    Kommentar

    • one
      • 25.07.2011
      • 700

      #3
      Online trifft eben die hardcore Freizeitreiterei auf die Sportreiterei. Das passiert in der realen Welt eher selten. Da trifft oft Halb-(oder manchmal eher 1/4)-wissen auf Betriebsblindheit.
      Wobei grade die Pferdeprofis das beste Beispiel dafür sind und gut veranschaulichen, wie schlecht es den Freizeitzossen häufig auf Grund der mangelnden Pferdekompetenz ihre Besitzer geht. Die mimimi community ist zwar sehr laut, aber eben genauso oberflächlich und unsachlich. Dennoch findet sich neben dem bashing auch immer mal wieder berechtigte Kritik, vor der man sich als Sportreiter nicht verschließen sollte.
      Beispielsweise kann man nicht oft genug sagen, dass Pferde tagsüber raus gehören und nicht etwa in Boxenhaft.
      ....Bodenarbeit ist grundlegend wichtig.... Ein schärferes Gebiss oder Schlaufzügel sind nicht die Lösung.... An kleine Kiddies gehören weder Gerte noch Sporen, auch nicht an Anfänger.... Thema Nasenriemen, brauch man nichts weiter zu sagen. Pferde sind fühlende Lebewesen und keine Sportgeräte - alles grundlegend richtig und wichtig! So trivial wie es scheint, gibt es täglich immer noch genug Negativbeispiele. Jeder Wendy die da ihren Frust auf die Tastatur klimpert kann ich das echt nicht verübeln.
      Umgekehrt muss man aber auch mal auf sich selbst achten und sehen, dass auch in Wendyworld ziemlich viel Bockmist auf Kosten des Pferdes veranstaltet wird. Egal ob jetzt aus Unwissen oder weil das x'te Pferd vorm Schlachter gerettet werden musste. Da ist die Kritik aber sehr leise.

      Im Endeffekt ist das wohl auch ein Stückchen Reiterkultur, da kann einfach keiner seine Meinung für sich behalten und muss sich überall einmischen oder lästern. Das ist heute so und war vor 30 Jahren schon so, jeder weiß doch besser als der andere wie das Pferd zu händeln ist. Jetzt eben auch online.

      Kommentar

      • Browny
        • 13.11.2009
        • 2630

        #4
        UC hat das auf Facebook nochmal selbst kommentiert:

        Da ich der Verfasser des Zitates bin, werde ich Ihnen, Herrn XXX , gerne eine Erklärung geben , warum die Sportreiterei gut ist fürs Pferd. Vorweg eins voraus. Ich weiß nicht ob Sie mein komplettes Statement gelesen haben? Es ging nie um Sportreiterei versus Freizeitreiterei. Wo fängt der Sportreiter an , wo hört der Freizeitreiter auf. Es geht darum , das gezielt gegen den Sport und unser Tun und Handeln mit dem Pferd Stimmung gemacht wird durch unsachgemäße Aussagen und Vorverurteilungen auf zugegeben beiden Seiten. Mir geht es darum , meinen Sport und meine Arbeit als das dazustellen , was es für mich ist. Und für mich ist es gut fürs Pferd. Wer erlebt hat , wie Pferde jung zu einem gekommen sind und Jahre später voll entwickelt im Sport gehen und man merkt ,wie sehr auch der Partner Pferd das ihm Angebotene annimmt, dann merkt man sehrwohl, dass die Sportreiterei gut ist fürs Pferd. Und genauso denke ich, daß unsachgemäße Behandlung in beiden Bereichen anfällt. Glauben Sie wirklich, dass die in Ihren Augen scharfen Gebisse nur im Sportbereich eingesetzt werden? Glauben Sie wirklich, daß es für den Reitsport unbrauchbare Pferde nur im Sportbereich gibt? Glauben Sie wirklich, dass es nur noch eine Art Gebiss für alle Sparten der Reiterei geben soll?
        Fünf Kilo sind Fünf Kilo und ob mit Kandare , Pelham, Hackemoore oder Wassertrense , es bleiben Fünf Kilo. Auch wir beiden können nicht gegen die Physik an. Und wenn ich mit einer anderen Art von Gebiss die Anlehnung verbessern kann und meine Hilfengebung verfeinern kann ,dann werde ich es immer wieder machen. Ich halte Ihre Vorstellungen da für Unsäglich und absolut Contraproduktiv. So wird nur sugeriert, daß die Sportreiterei per Se Quäler sind. Jetzt zu den unbrauchbaren Pferden. Die gibt es überall in jeder Art der Reiterei und um jedes Pferd ist es schade. Nur gibt es bei den Sportreitern die Möglichkeit des Nachzuvollziehens durch Jahrbücher, Turnierstatistiken usw. Im Freizeitbereich läuft es ohne Öffentlichkeit ab und ist darum nicht publik. Und zu guter Letzt noch ein paar Worte über Ihren Kommentar zu Frau Schulz und den Diskriminierungsvorwürfen. Es waren Sie , die in Offenburg eine verantwortungsvolle und gefühlvolle Reiterin angegriffen haben und Sie in eine Ecke gestellt haben mit Nichtskönnern. Sie haben die Polemik in die Diskussion gebracht und daher sollten Sie sich nicht wundern, daß die Emotionen zurück kommen. Mit freundlichen Grüßen
        Uwe Carstensen

        Kommentar

        • Browny
          • 13.11.2009
          • 2630

          #5
          Was mich hier (auf FB und teilweise im Forum) stört, ist dass dann im Reflex sofort zurückgeschlagen wird, dass die Freizeitreiter auch alle nix können und ihren Pferden schaden.

          Schlechtes Reiten ist schlecht, gutes ist gut - egal in welcher Sparte!

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          • Bananenmopsi
            • 11.07.2012
            • 287

            #6
            Ja Browny, genau das ist das Problem... viele "Sportreiter" haben noch immer nicht verstanden, wie das mit der Außenwirkung so funktioniert.

            Wenn hochnäsige Sportreiter (ja, ich empfinde Reiter, die Kritiker pauschal als "Ostwindreiter" abstempeln, hochnäsig) nicht zuhören wollen und vor allem meinen, sie seien über jeden Zweifel erhaben, dann werden sie sich über Kurz oder Lang komplett selbst abschaffen (und dazulernen tun sie wohl schon seit Jahren/Jahrzehnten eh nicht mehr - sie wissen ja eh alles *seufz*). Vielleicht sollte sich der Reitsport man ordentliche Lobbyisten anschaffen und mal etwas von ihrem hohen Ross herunterkommen. Denn ganz vielleicht hat die Masse ja gar nicht so unrecht

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            • hufschlag
              • 30.07.2012
              • 4135

              #7
              Was mich stört, kein anderer Sport bashed seine besten so, wie die Reiter .
              dopping , steuerhunterzeihung, sexuelle übergriffe auf minderjährige- trotzdem, die besten dieses Sports werden nicht angegriffen wie die Reiter

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              • zhanna
                • 08.08.2008
                • 2807

                #8
                Zitat von hufschlag Beitrag anzeigen
                Was mich stört, kein anderer Sport bashed seine besten so, wie die Reiter .
                dopping , steuerhunterzeihung, sexuelle übergriffe auf minderjährige- trotzdem, die besten dieses Sports werden nicht angegriffen wie die Reiter
                Naja, Richtig ist das auch nicht!
                Und ausgenommen der sexuellen Übergriffe auf Minderjährige, leidet in erster Linie der Sportler selbst oder das Finanzamt .
                Im Reitsport sind die Betroffenen zwangsweise Lebewesen aus Fleisch und Blut. Für mich könnte das mit ein Grund sein warum dort die Stimmen lauter sind. Die Strafen im Reisport sind bei verstößen doch auch einfach lächerlich wenn denn überhaupt welche ausgesprochen werden (ausgenommen Dopingvergehen).

                Bananenmopsi hat es für mich sehr treffend formuliert, solange solch ein Verhalten an den Tag gelegt wird und absolute Beratungsresistenz herrscht, finde ich nur gut wenn die Stimmen nicht abebben. Wir wissen immer mehr über die Biomechanik des Pferdes und auch über die Kommunikation der Pferde untereinander. Warum das nicht für sich und das Pferd nutzen? Was ist falsch daran seine eigenen Ansätze im Hinblick auf dieses Wissen zu verändern, zu erweitern oder zu optimieren. Die Bereitschaft vielleicht veraltetes Loszulassen und neue unkonventionelle Wege zu gehen, einfach nur um überhaupt mal zu versuchen ob es für einen selbst funktioniert, ist doch so gut wie überhaupt nicht da. Wir könnten so viel mehr verstehen und damit ein besseres Miteinander erreichen machen es aber nicht...das ist doch bescheuert????

                Ich bin da selbst ein Beispiel, komme aus der ganz klassischen Dressurreiterei. Bin einige Jahre auch in einem Profistall geritten und unterrichtet worden. Danach musste ich sehr lange pausieren und hatte einige Zeit komplette Pferdepause. Eine Phase in der ich den Reitsport mal von Außen betrachten konnte, was für mich einfach heilsam war. Jetzt habe ich seit 2008 wieder eigene Pferde und mich wirklich verändert und ja es ist mir sauschwer gefallen meine alten Gewohnheiten und das über Jahrzehnte eingerittene zu verändern und rauszubekommen. Noch heute erwische ich mich, dass ich bei Kleinigkeiten in alte Muster verfalle aber es geht und hat viele Dinge für mich im Umgang mit meinen Pferden verbessert.

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                • hufschlag
                  • 30.07.2012
                  • 4135

                  #9
                  Bei Steuerhinterziehung leidet die Gemeinschaft, die Steuern bezahlt.
                  Dopping: Leichtathletik, Radsport tut dem Hype keinen abbruch- ein pferd leidet nicht unter Muskelaufbaumitteln, es ist einfach nur unsportlich
                  und das mit der Arroganz kann ich auch nicht nachempfinden.
                  wenn man die mal live erlebt- wo sind die denn arrogant?
                  klimke, Schneider, gräf sind die arrogant? Finde ich nicht.
                  In der Reiterszene gibt es einen Fußballstar, den finde ich arrogant. Tut seiner Beliebtheit keinen Abbruch .

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                  • zhanna
                    • 08.08.2008
                    • 2807

                    #10
                    Bei der Steuerhinterziehung geht es für mich "nur" um Geld also rein Materielles. Damit will ich das nicht rechtertigen aber für mich persönlich ist die Wertigkeit einfach eine Andere. Ein Pferd ist immer noch ein Lebewesen.
                    Zum Doping:
                    Ich bin da wirklich nicht im Thema, denke trotzdem, dass das sehr abhängig vom Mittel ist, welches man einsetzt. Die sind mit Sicherheit nicht alle unbedenklich und mit welcher Gewissheit sagen wir, dass das nicht doch Auswirkungen hat und das Pferd unter den Nebenwirkungen "leidet", die für uns aber nicht ersichtlich sind?
                    Die nächste Frage, die ich mir dann stelle ist, warum muss ich denn sowas überhaupt einsetzen???? Da liegt in meinen Augen schon der Fehler! Klar ist es die schnellste Möglichkeit ein Resultat zu erzielen, aber ich müsste mir doch eher die Frage stellen warum mein Pferd nicht genug Muskeln aufbaut. Liegt es an der Fütterung, an der Zeit, die ich zum Entwickeln gebe, an der natürlichen Konsitution des Pferdes, an der mangelnden freien Bewegung. Da ist man für mich dann schon wieder bei dem Thema "was kann ich besser machen" und da wird leider oft nur im eigenen gewohnten und bekannten Kosmos gedacht und das ist das was mich so stört.
                    Zur Arroganz:
                    Mir geht es mehr um die Arroganz nicht offen für neue Wege zu sein, sondern Dinge zu veruerteilen bevor man sich wirklich damit beschäftigt oder es ausprobiert hat.

                    Kommentar

                    • Tante
                      • 31.07.2010
                      • 1117

                      #11
                      Zum Thema finde ich auch den Blog aus dem St. Georg passend, und vor allem die Kommentare dazu, hat bei mir zu einem Wackelkopf geführt.

                      Der Pferdesport hat ein Imageproblem – und zwar nicht nur in der Gesellschaft jenseits der Reitställe Deutschlands, sondern auch innerhalb der Gemeinde der Pferdefreunde. St.GEORG-Herausgeberin Gabriele Pochhammer über Ursache und Wirkung


                      Dem Pferd nimmt man mit Box, Hufeisen, Reiten seine Natürlichkeit. Die Stallkatze kann bleiben wo der Pfeffer wächst, wenn sie alt ist oder krank wird. Die 20% Schweine, die es nicht mal bis zur Schlachtung schaffen, werden auch ausgeblendet, damit man sein billig Schnitzel auf dem Tisch hat.
                      Wo bleiben da die offenen Augen für die Befindlichkeiten aller Lebewesen - andere Menschen, Tiere?

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                      • Amisia
                        • 30.04.2017
                        • 17

                        #12
                        Ich beobachte im Reitsport sowieso eine sehr starke Grüppchenbildung, was dank der modernen Kommunikationswege noch mehr auffällt, weil Leute, die sich im realen Leben nie über den Weg laufen würden, da begegnen und "austauschen." Und leider führt das häufig auch dazu, dass die öffentlich präsenten Vertreter der "gegnerischen Gruppe" niedergemacht werden. Phillipe Karl und Sandra Schneider dürfen sich da ja beispielsweise auch sehr viel an sachlicher und weniger sachlicher Kritik anhören.

                        Die Sportreiterei auf hohem Niveau ist eine weitgehend geschlossene Gesellschaft, die unabhängig von Talent nur für einen kleinen Personenkreis zugänglich ist und das, was von dort nach außen dringt, erweckt häufig nicht den Eindruck "gut fürs Pferd" zu sein und wie das mit den Medien so ist, wird Negatives eben meist besonders intensiv berichtet. Ein eigenes Bild können sich die meisten Freizeitreiter und Laisen aber überhaupt nicht machen, sodass sie auf diese Kritik und die Selbstdarstellung angewiesen sind, was häufig überhaupt nicht zusammenpasst.
                        Neulich gab es auch mal von der St.Georg einen interessanten Kommentar darüber, welchen Eindruck das häufige "Weiterreichen" der Pferde an den nächsten mit meistbietendem Sponsor erweckt, da lässt sich halt der Eindruck von einem Paar, das gemeinsam kämpft, nicht mehr aufrechterhalten.

                        Jemanden dann als Wendy/Ostwind- oder was auch immer Fraktion anzugreifen vertieft jedenfalls auch höchstens die Gräben. Da gibt es auf der einen Seite diese Form von Arroganz gegen die ahnungslosen Freizeitreiter und auf der anderen die Distanzierung von den brutalen Sportreitern und beide Seiten bleiben in ihrer Echokammer, holen sich da Selbstbestätigung und können oder wollen keinen konstruktiven Dialog führen. Leider ein Problem, dass es nicht nur bei Diskussionen um den Reitsport gibt.
                        Ingrid Klimke und Uta Gräf sind aber doch auch äußerst beliebt, haben eine große Fangemeinde und werden recht wenig mit heftiger Kritik konfrontiert, oder liege ich da falsch? Aber gerade Frau Gräf ist ja von ihrer Herangehensweise her doch eher eine Ausnahmeerscheinung im klassischen Dressursport.

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                        • one
                          • 25.07.2011
                          • 700

                          #13
                          Zitat von Browny Beitrag anzeigen
                          Was mich hier (auf FB und teilweise im Forum) stört, ist dass dann im Reflex sofort zurückgeschlagen wird, dass die Freizeitreiter auch alle nix können und ihren Pferden schaden.

                          Schlechtes Reiten ist schlecht, gutes ist gut - egal in welcher Sparte!
                          Klingt für mich nach logischem Verhalten. Beispiel: Wenn jemand mit einem BWM X5 zu mir sagen würde, mein Audi Q7 sei eine CO2 Schleuder, weil XYZ, dann würde ich seine Kritik auch nicht für voll nehmen und ihm raten erstmal vor der eigenen Haustüre zu kehren. Dabei würde ich nicht sagen, dass die Kritik partout abgelehnt wird. Die Kombination aus Vorwurf mit persönlicher Note ("ich bin besser als du" "du bist ein schlechter Mensch") und dann der Richtung aus der sie kommt... das kann doch gar nicht gut gehen.

                          Ich habe viele Freunde im Freizeit- und Westernbereich, man tauscht sich aus, kritisiert, reflektiert. Es muss nur alles auf einem sachlichen und konstruktiven Boden ablaufen, damit so eine Diskussion auf fruchtbaren Boden fällt und daraus etwas Produktives gedeihen kann. Diese Unsachlichkeit - auf beiden Seiten - das ist mMn das Problem.

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                          • Susi-Sorglos
                            • 20.04.2017
                            • 420

                            #14
                            Also ich kann an den Worten von Carstensens nichts arrogantes finden:
                            http://www.dressuraktuell.de/upload/...Leserbrief.pdf

                            Wir leben zunehmend in einer Welt, wo die Amateure sich über die Professionals stellen und zwar in jedem Bereich. Der Amateur (damit meine ich nicht die Freizeitreiter) weiß besser als der Arzt, woran er leidet, der Rechtssuchende weiß auch schon dank Internet, wie der Prozess zu führen ist. Die Beispiele sind endlos. Bei mir in der Gegend gibt es eine Person, die 80 Euro dafür kassiert, dass sie am Foto des Pferdes erkennt, warum es nicht klappt mit dem Reiten. Tierkommunikation und Telepathie nennt man das und die Leute sind begeistert und zahlen, anstatt das Geld in einen ordentlichen Reitunterricht zu investieren. Es gibt Pferdetherapeuten, die sich nicht einmal in allen drei GGA auf dem Pferd halten können. Sie wissen nicht welche mechanische Wirkung ein "Glückrad" auf den Pferdekopf hat, aber verteufeln ein doppelt gebrochenes Ausbildungsgebiss. So wie Carstensen schreibt, es gibt schwarze Schafe unter den Profis. Diese gibt es aber in jeder Sportart, wo es um Leistung geht. Tierquäler gibt es unter den Profireitern, aber nicht alles was der Amateur nicht nachvollziehen kann, ist Quälerei. Es gibt aber auch Tierquälerei unter Amateuren. Ich empfinde es als Quälerei, wenn ein Tier bei Schmerzen keinen TA zusehen bekommt, sondern einen T. Hanken-Verschnitt, oder ein gelernter Hufschmied einem ungelernten Hufbeschwörer vorgezogen wird, man sein Pferd mit allem möglichen zu Tode füttert oder eben zu wenig oder falsch füttert.

                            Kommentar

                            • Browny
                              • 13.11.2009
                              • 2630

                              #15
                              Susi, da ist was dran... ich hatte bei uns am Stall einen Dressurkurs mit externer Trainerin organisiert. Eine TN kam von außerhalb. Hatte eine Weste an, auf der Gesundheitscoach für Pferde stand, gibt wohl auch UNterricht in der Umgebung, ihr Pferd ist aber absolut nicht vorwärts gelaufen und die Trainerin hatte sie dann mal ganz vorsichtig angesprochen, ob (das Quater Horse) mal auf Hufrollenentzündung untersucht wurde und, ob der immer so eine Dampfrinne hätte... aber: Gesundheitscoach...

                              Bei uns am Stall sind einige Sportreiter (andere Szene, keine Englischreiter) - da rollen sich mir tatsächlich die Nägel auf... blanke Kandare, ein Insterburger nach dem anderen, Schlaufen, viel zu schwere Reiter, etc... aber: hoch erfolgreich! Aber auch Freizeitreiter, die ihre Pferde mit Sehnenschaden weiterreiten... wie gesagt: es gibt leider überall unschöne Bilder: teilweise aus Unvermögen, teilweise für den schnellen Erfolg trotz besseren Wissens - was moralisch verwerflicher ist, dürfte den Pferden egal sein!

                              Kommentar

                              • Amisia
                                • 30.04.2017
                                • 17

                                #16
                                Tierquäler gibt es unter den Profireitern, aber nicht alles was der Amateur nicht nachvollziehen kann, ist Quälerei.
                                Da hat sich Elmar Pollmann-Schweckhorst ja vor einigen Jahren bemüht, einige Themen aus dem Springsportbereich in der St. Georg und in seinem Buch für eine breitere Leserschicht zu erklären. Kann man jetzt wahrscheinlich wieder streiten, ob man das im Rahmen der Transparenz richtig findet, oder eher Bedenken hat, dass so unbedarfte Nachahmer auf den Plan gerufen werden.
                                Ich glaube aber nach wie vor nicht, dass es eine gute Diskussionsgrundlage ist, wenn Kritikern pauschal vorgeworfen wird, dass sie in einer realitätsfernen Traumwelt leben (Wendy etc.) oder alles "unsportliche Gutmenschen" sind. Diese Leute gibt es sicher alle, genau wie die, die ihre Pferde trotz Schmerzen reiten und kein Geld in den Tierarzt investieren wollen, aber es sind genauso wenig alle wie alle Sportreiter Tierquäler sind.

                                Kommentar

                                • Suomi
                                  • 04.12.2009
                                  • 4240

                                  #17
                                  Wäre mal interessant ob das überwiegend ein "Online-Phänomen" ist? - Da kann sich jeder als Experte aufführen und Weisheiten von sich geben, mögen die stimmen oder nicht. Und wenn sich mal jemand erdreistet etwas zu sagen das nicht "Gutmenschkompatibel" ist, gibt's gleich User-Bashing. - Wäre interessant wie diese Personen im Real Life agieren. Ob da noch dieselben Grundsätze vorherrschen und man die auch vertritt? Was man in Online Foren liest - ich glaub da steckt auch viel Gruppenzwang dahinter, und durch die Anonymität kann man auch mal "die Sau rauslassen".

                                  Mein Pferd geht Turniere (und auch noch Vielseitigkeit, mein Gott!), mich hat jedenfalls noch niemand angesprochen dass das Tierquälerei usw wäre. Und wenn dann mal jemand was sagt genügt es oft, Missverständnisse auszuräumen oder etwas zu erklären.

                                  Kommentar


                                  • one
                                    one kommentierte
                                    Kommentar bearbeiten
                                    Dazu gibt es bereits einige Studien. Die Anonymität trägt tatsächlich maßgeblich dazu bei, ganz zweifellos.
                                • Browny
                                  • 13.11.2009
                                  • 2630

                                  #18
                                  hier ein Kommentar auf Facebook zu diesem Zitat:

                                  Meinungen? 📍Mein Kommentar zum Original Post des 'Reiterjournal Baden-Württemberg' wird leider immer wieder unleserlich gemacht (nach dem 3. Versuch und...

                                  Kommentar

                                  • one
                                    • 25.07.2011
                                    • 700

                                    #19
                                    Irgendwie kann ich diesem Kommentar durchaus auch etwas abgewinnen. Schwierig...
                                    Endlich wird mal wieder hingeschaut und mit dem Finger drauf gezeigt - da stimme ich zu. Jedenfalls für die Punkte die sie aufzählt.
                                    Die öffentliche (anonyme) Kritik macht aber eher einen Rundumschlag und kritisiert nicht nur diesen einen Aspekt des Reitsports, sondern geht weit darüber hinaus.

                                    Kommentar


                                    • #20
                                      In einem Punkt hat Herr Carstensen recht: Sportreiterei ist gut fürs Pferd. Oder war es zumindest einmal, oder könnte es sein, wenn man es richtig anwenden würde. Die Frage ist ja, wer hier der Maßstab ist? Nur weil es viele falsch machen, ist die Idee dahinter ja nicht falsch. Egal wie fortschrittlich sich manch einer finden mag und wie sehr das von Turniererfolg gekrönt sein mag, bin ich persönlich mehr der Fan von traditionellen Werten in der Reiterei. Manche Dinge haben sich nicht verändert und das Pferd gehört dazu.
                                      Aber ich erlebe auch immer mehr, dass viele Menschen sich abkehren von der Sportreiterei, weil es an Vorbildern mangelt. Es gibt sie natürlich durchaus - mal mehr mal weniger medial inszeniert - aber eben nicht überall. Viele Reiter können sich nicht vorstellen einem Pferd Leistung abzuverlangen, ohne Zwang anzuwenden. Können sich nicht vorstellen, dass ein Pferd Spaß an Leistung haben kann. Haben nie erlebt, wie ein Pferd durch Reiterei schöner und gesünder wird. Da wird es schwierig die Fahne hochzuhalten für diese Werte und leicht sich den Pferdestreichlern zuzuwenden, die keinerlei sportliche Ambitionen hegen.
                                      Der Weg nach vorne ist sicher nicht durch Anschuldigungen eine Kluft zwischen die Lager zu treiben. Der einzige Weg, der helfen kann, ist in meinen Augen selbst im Kleinen ein gutes Beispiel abzugeben und damit Anknüpfungspunkte zu schaffen. Denn die moralische Überlegenheit ist ganz sicher auf Seiten der Tierschützer und das könnte den Reitsport noch eiskalt einholen.

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