Faszination Problempferd

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  • Sabine2005
    • 17.06.2005
    • 7791

    Faszination Problempferd

    Wenn man Facebook durchstöbert, kommt man ja auf diverse "kuriose" Seiten.

    Da gibt es Seiten für:

    - Pferde unter 400 Euro
    - Schlachtpferde"Rettung"
    - Pferdetauschbörse
    - Vollblutrettung
    - Problempferde
    - alle möglichen Rassen in Not


    etc. um nur einige zu nennen. Die Liste würde sich massiv verlängern lassen.

    Was haben sie gemeinsam?

    Nun, es handelt sich dabei nicht um "Spaßpferde für jedermann" sondern Pferde, die Probleme haben (und/oder deren Besitzer) und deren Lösung den Käufer wohl so einiges an Extrakosten zumuten wird (in nicht überschaubarer Höhe).


    Was ist so faszinierend an solchen Pferden?

    Warum haben sie eine solche anziehende Wirkung ?

    Auf divese Leute scheinen sie eine regelrecht euphorische Wirkung zu haben.


    Beizeiten hat man das Gefühl problemlos "funktionsfähige" Pferde sind out - wiel *Ironie an* Soooooo Teuer *Ironie aus*


    Ich gebe zu, ich lese auf solchen Seiten mit (aber ein solches Pferd würde ich mir nie im Leben kaufen - keine Sorge - keine Ahnung was mal mit dem eigenen Pferd passiert, was kostenintensiv werden könnte...),
    aber ich bekomme immer auf ein neues Schleudertrauma, was man da so ließt und welche "Experten" sich um welche Tiere reissen.

    Andersherum finde ich es erschreckend, das es eine derartige Vielzahl an Pferden gibt, die mit Schwierigkeiten verbunden sind und die Masse an Menschen, die offenbar genau so was suchen.

    Nehmen Stallbesitzer all das wirklich auf ? Irgendwo müssen die Zossen doch anschließend unterkommen.
  • max-und-moritz
    • 04.06.2006
    • 3441

    #2
    Hallo Sabine,

    Problempferde sind für viele Leute einfach chic!

    Muß das ein wenig unterteilen, in die Besitzer körperlich und / oder psychisch kranker Pferde, echt schwierige Pferde-Charaktere und nur die unerzogenen Gäule.

    Ein Teil aller Lager genießt die Leiden, die damit einhergehen. Man hat was zu erzäheln, muß leiden, opfert sich auf, zahlt zusätzlich zu den üblichen Kosten ne Menge Kohle, verzichtet auf Spaß -> Man kriegt Mitleid und hat das Gefühl, ein guter oder gar sehr guter Mensch zu sein.

    Zudem kann man auf die, die "normale" Pferde haben, runterschauen. Auf diese schrecklichen Egoisten, die nur ihren Spaß haben wollen.

    Andere sehen sich als Problempferdebesitzer gegenüber denen mit unkomplizierten Pferden als Könner. Weil weißt, würden die mit den scheinbar einfachen Pferden wirklich Reiten können, hätten sie auch ein schwieriges Pferd! Aber da sie es eben NICHT können, müssen sie sich ein braves, anständiges für vieeeeeel Geld kaufen! Tja, die machen es sich schon leicht, gelle???

    O-Ton der Besitzerin eines völlig unerzogenen, büffligen Hafis zu mir: "Mei, Du mit Deinen braven Friesen hast es gut und leicht reden... Nächstes Mal kauf ich mir auch einen, ha ha!" - Hallllloooo??? Ich wußte gar nicht, daß die so brav auf die Welt gekommen sind und dachte mir, ich hätte die mit viel Zeit und Geduld erzogen...!

    Ob Stallbesitzer Problempferde aufnehmen? Da kann ich nur für mich sprechen und die Antwort ist ein JEIN.

    Ich nehme keine echt Irren (siehe den A-Pferde-Beitrag) und keine extrem Kranken. Sollte sich doch mal einer reingeschummelt haben werde ich den schnell wieder los.Neulich hatte ich eine solche Anfrage: Pferd 25 Jahre alt, nierenkrank, lahm, leicht verhaltensgestört und offenbar dauerhaft verwurmt, da er noch bis August sowas wie eine Tiefenentwurmung machen muß - vielen Dank auch, ich hab so schon genug an der Backe.

    Dann gibt es Pferde, die außer für den Besitzer für niemanden ein Problem darstellen - die nehme ich dann mit Handkuß. Oft braucht es nur eine klare Ansage an das Pferd, schon benimmt sich bei mir und mehr verlange ich gar nicht. Das sind langjährige Kunden die damit zufrieden sind, daß das Pferd gut aufgeräumt ist.

    Die mit kleineren gesundheitlichen Problemen oder recht alte Pferde nehme ich auch gerne, da hab ich ein Händchen. Die sollen oft nur noch einen schönen Sommer haben und es werden dann doch mehrere. Mit leichter bis mittlerer Arthrose, Zahnproblemen und Schwerfuttrigkeit komme ich gut klar.

    Bin schon gespannt auf die vermutlich vielen Beiträge, max-und-moritz

    Zuletzt geändert von max-und-moritz; 05.02.2018, 08:00.
    Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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    • Sabine2005
      • 17.06.2005
      • 7791

      #3
      Es gibt eine FB Seite "Nutztiere zu verschenken/tauschen", da sind massenhaft Pferde zum tausch - und die kriegen sogar Zuschriften.

      Für mich auffällig, da sind auch Pferde mit guter Abstammung dabei. die in etwas braves getauscht werden wollen

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      • max-und-moritz
        • 04.06.2006
        • 3441

        #4
        Ich kenne Fälle, in denen sich sehr gute neue Pferd-Mensch-Paare gefunden haben. Was für den einen ein Problem ist muß es für den anderen noch lang nicht sein, hier kann allerdings Selbstüberschätzung fatal sein...

        Eine gute Bekannte hat vor Jahren für ganz kleines Geld einen 13jährigen wunderschönen "Problemtrakehner" gekauft - Pferd auf die Weide und die Lahmheit war weg, ein paar klare Ansagen und das Pferd war in Ordnung.

        Meine Schwägerin hatte ein "Problempferd" (damals 11) wie das o. g. sogar für nichts. Die Leute waren froh, dieses "geladene" Pferd los zu sein und sie hatte für 13 (!) Jahre ein Pferd, von dem man nur träumen kann. War nie mehr lahm und im Umgang ein Traum.

        Man kann Schnäppchen machen, keine Frage, aber die Gefahr, sich einen echten Problemfall ins Haus zu holen ist groß.

        Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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        • zentaur
          • 03.07.2009
          • 4475

          #5
          Es gibt sicherlich eine Vielzahl von Gründen dafür , dass sich Menschen um Pferde mit Problemen kümmern.
          Ein Grund mag sein, dass heute einer Reihe von Menschen im sozialen Umfeld wie Beruf, Familie, Freundeskreis ( wenn überhaupt vorhanden) immer weniger Anteilnahme/ Empathie/ Anerkennung/ Gefühle entgegen gebracht wird oder sie selbst diese Anteilnahme/ Empathie/ Anerkennung/ Gefühle anderen Mencshen nicht entgegen bringen können. Das Bedürfnis danach ist aber vorhanden und wird sozusagen (im wertneutralen Sinne) „abreagiert“. Das gibt es ja nicht nur im Zusammenhang mit Pferden, sondern auch mit Hunden und Katzen.
          Beurteilen oder gar verurteilen möchte ich das nicht.
          Dass es allerdings soooo viele sind, wie im Eingangsthread geschrieben, ist angesichts von schätzungsweise 1000.000 Pferden in Deutschland fraglich.
          Die vielen „normalen“ Pferdehalter und Reiter machen sich in sozialen Netzwerken (auch jenachdem was der Leser sucht) vielleicht nur nicht so „auffällig“,
          Wenn man sich die Frage stellt, was die „ Faszination Problempferd“ ausmacht, könnte man auch fragen, was die Faszination daran ausmacht darüber zu lesen.
          ...vielleicht gibt es da ja Parallelen

          LG zentaur

          "Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch, aber ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd."

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          • Sabine2005
            • 17.06.2005
            • 7791

            #6
            Lesen tue ich darüber aus folgenden Gründen:

            - Verbandsinternen aufrufen, bzw Rasseeigenen Foren. Wie viele namenhafte Arabergestüte haben in den letzten Jahren dicht gemacht wegen Misswirtschaft. Einen Champion durchs Land reisen lassen, dabei waren schon Ämter dabei die restlichen Pferde zu Hause wieder aufzupäppeln und zu vermitteln. Diversen Leuten hat man selber als Teilnehmer im Showring gegenübergestanden. Wo so manches Pferd dann landet, bekommt man unweigerlich auch mit.

            Ich bin nicht auf der Suche nach einem Pferd.

            Kommentar

            • Sabine2005
              • 17.06.2005
              • 7791

              #7
              Interessant finde ich auch die Rennpferdevermittlungsseiten. Möchte aber keinen haben. Lese aber durchaus, was für Blessuren diese Pferde haben, zu welchen Preisen sie gehandelt werden, wer sich darum"reisst" und Wieviele Träume damit nicht wahr werden aus unzähligen Gründen

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              • Sabine2005
                • 17.06.2005
                • 7791

                #8
                Ich durchaus auch bei "Problempferde" mit, weil ich begreife wie viele Leute tatsächlich offenbar Pferde halten aber nie mitbekommen haben, das Pferde durchaus mal zum Zahnarzt müssen, Sattelzeug überprüft werden sollte etc.



                Auch die Tipps der Pferdeprofis finde ich "Lustig zu lesen" Mitredebedürfnis habe ich da nicht. Fungiere dort nicht als Ratgeber.

                Kommentar

                • one
                  • 25.07.2011
                  • 708

                  #9
                  Hast du dir die Leute schon mal genauer angesehen, die sich um diese Pferde reißen? Ich würde drauf wetten, dass einem bei denen schon gewisse Dinge auffallen. Wenn ich Zeit finde, werde ich mir diese Gruppen mal ansehen. (OT: gibt es sonst irgendwelche spannenden Gruppen zum Thema Pferd?)

                  Meine Erfahrung damit ist beschränkt. Ich habe mal für 800 EUR ein älteres Modell NRPS für meine Nichte gekauft. Ein altes Schulpony, mit leichter Arthrose, faul und unrittig, aber hauptsächlich einfach mit allen Wassern dieser Welt gewaschen. Ich dachte mir, das sei ein trotzdem ein ungefährliches Tier und brächte der Kleinen schon das reiten bei. Im Endeffekt,.... naja. Manchmal tat es mir wirklich im Herzen leid zu sehen, wie schwer sie es hatte, aber wir waren uns alle einig, dass es auch eine gute Methode des Lernens war. Nach 1,5 - 2 Jahren hatte das Kind allerdings beinahe den Spaß am Reitsport verloren, das Pferd hatte sie bis dato mehrfach und regelmäßig verletzt, durch seine Dummheit, Arbeitsverweigerung (hat sich tatsächlich lieber mit ihr drauf einfach hingeschmissen, als vorwärts zu gehen) und auch einfach Boshaftigkeit (das Kind beim putzen mit Gewicht gegen die Boxenwand gedrückt - das habe ich mit eigenen Augen gesehen! - danach kam das Tier weg!!!). Sie hat dann ein richtig gutes Sportpony bekommen und damit schnell große Fortschritte gemacht und war sehr glücklich. Es war retrospektive einfach eine schlechte Idee und die falsche Entscheidung gewesen. Würde ich nie wieder tun. Mitleid gab es übrigens tatsächlich von allen Seiten, genau wie Anerkennung dafür, dass das Kind es trotzdem jeden Tag wieder versucht hat. Wenn man sie allerdings heute fragt, rollen sich ihr die Zehennägel hoch bei der Erinnerung an diese Zeit - mir auch.

                  Ich kenne einen Fall aus dem engeren Freundeskreis, da sollte endlich das eigene Pferd her - für ganz kleines Geld natürlich. Völlig resistent gegen jede Warnung und Hilfeangebote hat man sich ein Problempferd gekauft. Nach 2 Jahren und einem tiefen Loch in der Tasche musste das Pferd dann wieder weg. Für das Geld was man während dieser Zeit reingesteckt hat, hätte man auch ein normales Pferd bekommen können. Es konnte auch wirklich keiner verstehen, warum dieses Tier gekauft werden musste. Jeder hat eindringlich davon abgeraten, verrückt sowas.

                  Kommentar

                  • one
                    • 25.07.2011
                    • 708

                    #10
                    OT:

                    Kaum logge ich mich ein:

                    "Hallo hab mal ne Frage an alle Pferdeverkäufer ist das im Moment öfter,das Leute einen Besichtigungstermin ausmachen,dann nicht erscheinen und auch nicht absagen?
                    Ich meine es wird nach Ratenzahlung bei fast jeder zweiten Anfrage,gefragt und auf die Frage wie ich mich dabei absichern soll,geantwortet Vertraglich und ich gebe ihnen mein Wort.Da frag ich mich doch echt obs noch geht.Wenn man schon nicht so zuverlässig ist um einen Termin war zunehmen geschweige denn ihn abzusagen.Kann man dem Ratenkauf garantiert doch auch nicht trauen"

                    Und das nur aus der Gruppe "Verkaufspferde" -

                    Kommentar


                    • Lilie_1991
                      Lilie_1991 kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Genau das habe ich heute auch schon gelesen... Ein Bekannter, der inzwischen die Zucht aufgegeben hat, sagte mir vor zwei Jahren: Früher hat er die Pferde für Besichtigungen immer hübsch eingeflochten. Da aber weit über die Hälfte der Interessenten ohne Absage nicht aufgetaucht ist, präsentierte er echten Interessenten im Nachgang nur noch "naturbelassene" Pferde, um nicht andauernd so viel Aufwand für nichts zu betreiben.
                  • hufschlag
                    • 30.07.2012
                    • 4135

                    #11
                    Habe das mit großem Interesse gelesen und mich natürlich auch gefragt. was diese Menschen bewegt, solche Pferde zu nehmen..
                    eine Erklärung habe ich vielleicht gefunden- auch wenn mir so ein Pferd nie ins Haus käme- bei Hunden und Katzen nehme ich nur und ausschließlich aus dem Tierheim- warum: weil ich keinerlei Ambitionen habe, irgendwas (Zuchtschau, Begleithund etc.) mit diesem Hund zu erreichen- der bekommt hier einfach ein zu Hause- und ja klar, das ist sicher etwas „schwieriger“ als bei einem Welpen, weil man diese Tiere nicht mehr so prägen kann- ist mir aber egal. meine Idee ist, was zu nehmen, was sonst evtl. keine Chance hat- wie gesagt nur Hunde, aber vielleicht denken viele bei Pferden auch so: putzen, Spazierengehen, dafür kann man auch ein „armes“ Wesen nehmen- wie gesagt, beim Pferd niemals- bin Sportreiter, aber wer weiß, wenn ich mal nicht mehr reite und Pferde aus altergründen nur noch auf einer Koppel glücklich stehen haben will- warum dann nicht so eins.
                    Ein weitere Grund: wenn es nicht klappt kann man sagen, der war ja schon so schwierig! Ein Turnier platziertes Pferd, das nach 6 Monaten nicht mehr reitbar ist, ist schon ein bisschen peinlich

                    Kommentar

                    • max-und-moritz
                      • 04.06.2006
                      • 3441

                      #12
                      Zitat von one Beitrag anzeigen
                      Ich kenne einen Fall aus dem engeren Freundeskreis, da sollte endlich das eigene Pferd her - für ganz kleines Geld natürlich. Völlig resistent gegen jede Warnung und Hilfeangebote hat man sich ein Problempferd gekauft.
                      Solche oder ähnliche Fälle kennt fast jeder, oder?

                      Tut mir Leid, aber mein Mitleid für solche Leute ist mittlerweile sehr überschaubar... Und wie man die Verkäufer / Verschenker in einem öffentlichen Forum nennen soll weiß ich ehrlich gesagt nicht.

                      Da wird unter dem Mäntelchen des Pferderettens so dermaßen viel Pferdeelend produziert...!

                      Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber sogar in meinem kleinen Stall mit ca. 10 bis 12 Einstellern sind schon einige Pferde gelandet, die man besser erlöst hätte.

                      Wollen wir von den zerstörten Träumen der gutgläubigen Käufer / Beschenkten auch reden? Ich kenne welche, denen ist jeglicher Spaß am Pferd vergangen, die kaufen sie nie mehr eins, auch kein Nicht-Problempferd.

                      @ Hufschlag: Problempferd ist ja auch nicht gleich Problempferd. Eins, das nicht mehr oder nur bedingt reitbar ist, kann auf die Weide gestellt, nur bespaßt und angeschaut werden. Mit einem "charakterlich schwierigen" schaut es anders aus, aber auch solche werden gerettet.
                      Zuletzt geändert von max-und-moritz; 05.02.2018, 11:09.
                      Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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                      • dissens
                        • 01.11.2010
                        • 4063

                        #13
                        Kleiner Schwank aus meiner Jugend (keine Sorge, ist längst verjährt):
                        1983 hätte ich auf der Araber-Körung in Kranichstein einen durchus sehr schicken VA-Fuchshengst kaufen können. Der wäre sogar beinahe für mein wirklich schmales Oberstufenschüler-Budget übern Tisch gegangen. War so günstig, weil er "halt nicht der bravste" war. Konkret stand er bei der Vorführung an der Hand auf zwei Beinen und hat nach seinem Führenden gefuchtelt. Zu meinem großen Glück hatte ich damals Freunde an meiner Seite, die mich sinngemäß gefragt haben, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte und was ich mit dem Viech wollte.
                        Ein bisschen was von seiner späteren Entwicklung habe ich dann im Nachhinein mitbekommen, der Gute ist dann in der Nähe von einer anderen jungen Frau gekauft worden. Der biss und trat wie verrückt. Mit voller Verletzungsabsicht und Erfolg dabei. Ich hoffe sehr, dass er nicht mehr so sehr viel älter geworden ist und nicht allzu viele Leute mehr gefährdet bzw. verletzt hat. Insofern kann ich da nicht allzu viele Steine werfen ...

                        Kommentar

                        • Finy
                          • 14.02.2006
                          • 1975

                          #14
                          hach ja...ich glaube dass 90% der "Problempferde", egal ob charakterlich oder Psychisch, eigentlich gar keine sind. Die Besitzer wollen es so. Aktueller Fall bei uns im Stall... Frau ü60...hat schon einen ausrangierten Traber, inzwischen 26jährig der nur betüddelt wird.. ein weiterer ...ich zitiere "durchgeknallter" ebenso Traber steht weiter weg in einem Stall in Vollverpflegung, mit dem tut sie gar nix mehr. Dann hieß es ...ich möchte wieder ein "Reitpferd". Träumte von was spanischem, schleppte bereits 1Woche später aber ein 13jähriges Reitpony an. Blöd nur dass viele Leute aus dem Stall das Pony kennen. Wurde von einer Bekannten noch 1 Jahr zuvor erfolgreich bis L-Trense vorgestellt, Schleifensammler im A-L Bereich, brav, geländesicher. Wurde dann wohl als die Bekannte nicht mehr reiten wollte von der Besitzerin irgendwelchen Mädels am Stall überlassen...ok er wurde ca. 1 Jahr ziemlich bescheiden geritten...brav war er aber immernoch. Dennoch berichtete besagte Dame, dass das Probereiten "furchtbar" war... ähhhh wieso kauft man dann überhaupt??? Noch dazu war es wirklich kein Schnäppchen. Pony zog also ein...übergewichtig, schlecht bemuskelt, leichtes Ekzem...vom Sportpony nicht mehr viel zu sehen... Man hätte aber direkt losreiten können, ins Gelände, wie gewünscht. Stattdessen stellte man es 6 Monate auf die Wiese (der arme hat ja sooo viel durchgemacht), ab und an wurde longiert... Pony immer fetter...reiten geht nicht, der hats ja so im Rücken, keine Muskeln... nu ja, wo sollen die auch herkommen so ohne Arbeit. Dann konnte man nicht reiten wegen Zähnen, dann weil der Sattel nicht passte, dann musste doch nochmal der Rücken geröngt werden...oh wunder alles in Ordnung! Aber es gibt ja weiterhin keinen passenden Sattel, wie auch... Pony bräuchte 16,5...Reiterin mind. 17,5... Leute glaubts mir...die will und wollte noch nie reiten!!! Ist er faul, findet sie es doof, oder er könnte ja auch krank sein...wackelt er mal mit dem Ohr "spinnt er völlig"... Aber Hauptsache er hat den ganzen Tag was zu fressen, am besten Öhmd, nimmt er bestimmt ab davon! *Kopfschüttel*

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                          • Browny
                            Browny kommentierte
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                            wenn die Dame noch einen netten Rentner zum Betüddeln sucht: meldet euch gerne wüsste was Schwerfuttriges, das nicht wirklich gearbeitet werden kann...

                          • Finy
                            Finy kommentierte
                            Kommentar bearbeiten
                            Browny ich hoffe sie hat gerade genug Grund zum Jammern... mehr ertragen wir nicht ;-)
                        • Browny
                          • 13.11.2009
                          • 2640

                          #15
                          Zitat von Sabine2005 Beitrag anzeigen
                          Ich durchaus auch bei "Problempferde" mit, weil ich begreife wie viele Leute tatsächlich offenbar Pferde halten aber nie mitbekommen haben, das Pferde durchaus mal zum Zahnarzt müssen, Sattelzeug überprüft werden sollte etc.



                          Auch die Tipps der Pferdeprofis finde ich "Lustig zu lesen" Mitredebedürfnis habe ich da nicht. Fungiere dort nicht als Ratgeber.

                          habe so einen Kandidaten recht günstig kaufen können (kannte das Pferd aber, sonst hätte ich den nie genommen!!): war sehr dünn und unrittig, klemmte immer. Also: Sattel angepasst (um 2 Kammern), Zähne gemacht (Schleimhäute waren stark beschädigt), 2 Wurmkuren rein, Osteo, Hufe korrigiert (dauert noch an). Inzwischen ein anderes Pferd: glänzt, baut langsam eine Oberlinie auf, lässt sich beim Reiten los (bei Stressituationen immer noch das Klemmen, aber inzwischen leichter zu lösen.)

                          Bin selbst keine begnadete Reiterin, eher Mittelmaß und mit dem Alter nicht mutiger geworden, aber wir kommen in unserem Tempo gut vorwärts.

                          Problempferd? Nicht wirklich. Aber ein bisschen Know How hat es gebraucht und weiterhin einiges an Geduld. Dafür ist es ein wirklich gutes Pferd, der ein klasse Reitgefühl vermitteln kann, wenn alles stimmt.

                          War er günstig? Jein... sicherlich bekommt man ein Pferd dieser Qualität normalerweise nicht um diesen Preis, aber ich habe 1. auch noch einiges investiert und 2. war der auch nicht zum losreiten

                          Warum habe ich ihn genommen? Tatsächlich hätte ich mir ein entsprechendes Pferd zum reelen Preis nicht leisten können. Und ich habe das Potential gesehen (meine Reitlehrerin auch), Zeit ist mir nicht so wichtig. Mir fehlt der Ehrgeiz fürs Turnier, mich freut eher, wenn mich jeder darauf anspricht, wie positiv er sich verändert hat und: ich mochte ihn einfach sehr sehr gerne leiden.

                          Risiko war überschaubar, da ich ihn ja schon etwas kannte. Die Vorbesitzerin ist glaube ich auch ganz froh so, sie hatte einen anderen Anspruch an das Pferd, die Konstellation hat nicht gepasst.

                          Kommentar

                          • one
                            • 25.07.2011
                            • 708

                            #16
                            Zitat von Finy Beitrag anzeigen
                            hach ja...ich glaube dass 90% der "Problempferde", egal ob charakterlich oder Psychisch, eigentlich gar keine sind. Die Besitzer wollen es so. Aktueller Fall bei uns im Stall... Frau ü60...hat schon einen ausrangierten Traber, inzwischen 26jährig der nur betüddelt wird.. ein weiterer ...ich zitiere "durchgeknallter" ebenso Traber steht weiter weg in einem Stall in Vollverpflegung, mit dem tut sie gar nix mehr. Dann hieß es ...ich möchte wieder ein "Reitpferd". Träumte von was spanischem, schleppte bereits 1Woche später aber ein 13jähriges Reitpony an. Blöd nur dass viele Leute aus dem Stall das Pony kennen. Wurde von einer Bekannten noch 1 Jahr zuvor erfolgreich bis L-Trense vorgestellt, Schleifensammler im A-L Bereich, brav, geländesicher. Wurde dann wohl als die Bekannte nicht mehr reiten wollte von der Besitzerin irgendwelchen Mädels am Stall überlassen...ok er wurde ca. 1 Jahr ziemlich bescheiden geritten...brav war er aber immernoch. Dennoch berichtete besagte Dame, dass das Probereiten "furchtbar" war... ähhhh wieso kauft man dann überhaupt??? Noch dazu war es wirklich kein Schnäppchen. Pony zog also ein...übergewichtig, schlecht bemuskelt, leichtes Ekzem...vom Sportpony nicht mehr viel zu sehen... Man hätte aber direkt losreiten können, ins Gelände, wie gewünscht. Stattdessen stellte man es 6 Monate auf die Wiese (der arme hat ja sooo viel durchgemacht), ab und an wurde longiert... Pony immer fetter...reiten geht nicht, der hats ja so im Rücken, keine Muskeln... nu ja, wo sollen die auch herkommen so ohne Arbeit. Dann konnte man nicht reiten wegen Zähnen, dann weil der Sattel nicht passte, dann musste doch nochmal der Rücken geröngt werden...oh wunder alles in Ordnung! Aber es gibt ja weiterhin keinen passenden Sattel, wie auch... Pony bräuchte 16,5...Reiterin mind. 17,5... Leute glaubts mir...die will und wollte noch nie reiten!!! Ist er faul, findet sie es doof, oder er könnte ja auch krank sein...wackelt er mal mit dem Ohr "spinnt er völlig"... Aber Hauptsache er hat den ganzen Tag was zu fressen, am besten Öhmd, nimmt er bestimmt ab davon! *Kopfschüttel*
                            das Pony wird glücklich sein.

                            Aber im ernst, ich habe grade in diese Gruppen reingeschaut bzw. es versucht. Man kann dabei sehen, welche Freunde bereits Mitglieder in den Gruppen sind. Bei mir ist das eine Hand voll Menschen.
                            In meinem Fall fast alles Leute, die ich durch "Pferdeumwege" kenne, was meine ich damit:

                            Eine wirklich gute Freundin, seit 5 Jahren nun sehr erfolgreiche Springpferdezüchterin und auch hier im Forum angemeldet (Hi!), hatte mal ein paar Mitleidskäufe getätigt. Diese Pferde wurde auf einem Ponyhof untergebracht, 75 EUR oder sowas pro Pferd und den ganzen Tag nur Weide, keine Halle und kein Reitplatz. So dann, ich bin dann 1-2x die Woche mit ins Gelände, da dieser Ponyhof 400m Luftlinie von meinem Stall entfernt liegt und meine Freundin ihre Mitleidskäufe eben sehr gerne ausgeritten ist. Da war jetzt nie ein Fall dabei wo man sagen kann echtes Problempferd, ein bisschen buckeln und Widersetzlichkeit, ist schon ok. - Ich erinnere mich sehr gut daran, wie ich von einem der Tiere (1,78m) im vollem Galopp abgebuckelt wurde, auf dem Rücken gelandet bin und mit Tränen in den Augen nach Luft geschnappt habe, das Pferd ist Gott sei Dank stehen geblieben und hat mich irgendwie bemitleidend angesehen - während meine Freundin auf diesem Mitleids-Pony saß, das einfach weiter rannte und den Kopf zwischen die Beine stecke, sodass sie über den Hals fiel. ... Okay,...gut. Egal. -

                            Die Leute die ihre Tiere da sonst so untergebracht haben, also diese Art von Reiter, das sind genau die, die man in dieser Gruppe findet. Das wundert mich jetzt überhaupt nicht.
                            Um es deutlich zu machen, 75-80 EUR im Monat, alle Tiere dort mit Schlachtpreiswert, Freizeitpferde der oben beschriebenen Güte, 60% ohne Sattel unterwegs. Wenn ich meine eigenen Pferde mitgebracht habe, war ich mir der Blicke der Einsteller gewiss. Im Laufe der Zeit habe ich einige der Leute auch persönlich etwas näher kennengelernt, ich kann dazu sagen, dass die nie was Böses im Sinn hatten und eigentlich auch nur das Beste für ihre Tiere wollten. Was mir dabei aufgefallen ist: Liebe zum Pferd, aber entweder kein Geld, oder kein Pferdeverstand. Manchmal auch beides.

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                            • Suomi
                              • 04.12.2009
                              • 4284

                              #17
                              Ich lese eigentlich nur zufällig mal einen Beitrag der von einem "Problempferd" handelt (wobei das ja auch ein weit gestreutes Feld ist, was der eine dazu zählt, muss beim anderen noch längst keins sein).

                              Meine Vermutung ist, dass sich Leute die eh schon nicht viel Ahnung von Pferden und vom Reiten haben, sich proportional öfter ein solches Pferd kaufen.

                              Kommentar

                              • Sabine2005
                                • 17.06.2005
                                • 7791

                                #18
                                Eine Bekannte von mir führt grade ihr eigenes "Experiment" durch. Sie hat ein Pferd zum Verkauf - kein Problempferd.

                                Spasseshalber fragt sie an, welches Verkaufsfoto mehr Aufmerksamkeit erhält.


                                Foto 1 zeigt das Pferd im Naturzstand in der Box mit Nase über der Heuraufe, nur Kopffoto.
                                Bild 2. Das selbe Pferd. Allerdings grade als Sieger gekührt mit Siegerschärpe. Foto von einer Profifotografin.

                                Ich persönlich kenne das Pferd wie auf Foto 2 - habe nämlich dagegen letztes Jahr verloren.

                                Nun die Frage, nach welchem Foto die Leute kaufen würden.


                                Soll ich es schon lösen?

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                                • one
                                  one kommentierte
                                  Kommentar bearbeiten
                                  Meiner eigenen Erfahrung nach bringt es die Kombination aus beidem.
                                  Zuerst das Naturzustandfoto, und als nächstes das professionell geschossene Bild.
                              • Roullier
                                • 31.05.2009
                                • 1147

                                #19
                                Zitat von max-und-moritz Beitrag anzeigen

                                Da wird unter dem Mäntelchen des Pferderettens so dermaßen viel Pferdeelend produziert...!
                                Bei den Hunderettern finde ich es aber ebenso grenzwertig. Da wird doch alles gerettet was noch nen Puls hat.
                                Ich bin da ganz bei Hufschlag.

                                Kommentar

                                • zentaur
                                  • 03.07.2009
                                  • 4475

                                  #20
                                  Der Sinn des Verlaufs gemessen an den vielen Fragen des Eingangsthreads erschließt sich mir nicht.
                                  Die sicherlich interessanten Fragen aus dem Eingangsthread werden kaum beantwortet.
                                  Ein gewisser Unterhaltungswert bezüglich des Erlebten und Geschilderten ist je nach Befindlichkeit des Lesers nicht abzustreiten.
                                  Solange Leute und deren „Problempferde“ sich selbst, ihre Pferde, mich, mein Pferd oder andere in meinem Umfeld nicht behelligen oder gefährden oder ein Fall für den Tierschutz sind, so what?
                                  Wer in seinem Umfeld auf die in den obigen Beiträgen geschilderten Leute trifft, kann bei ehrlichem Interesse wenn Bedarf besteht schon im Vorfeld oder auch noch dann wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist versuchen, zum Wohle von Pferd und/ oder Reiter korrigierend Einfluss zu nehmen.
                                  Hier, auch wenn berechtigt, nur auf Mißstände hinzuweisen oder mit dem Finger auf andere zu zeigen ändert leider nichts.
                                  LG zentaur

                                  "Ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch, aber ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd."

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