Unsere 13-järhige Stute nimmt sehr schwer auf. Sie hatte ihr erstes Fohlen 7-jährig und nahm auch erst nach dem "Anspritzen" auf. Im letzten Jahr hat sie gar nicht aufgenommen. Allerdings war es beide Mal so, dass man sich eher zum Ende der Decksaison entschlossen hatte, sie noch decken zu lassen. Nun würde ich das für das nächste Jahr gerne besser vorbereiten. Kann ich mit Zusatzmitteln die Aufnahmefähigkeit der Stute fördern? Natursprung kommt nicht in Frage. Wir möchten sie auch nicht auf eine Deckstation stellen. Wie macht Ihr das mit Stute, die schwer aufnehmen? LG Corinna
Kann man eine schwer aufnehmende Stute vorbereiten?
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Hallo,
fragst Du das generell oder noch für diese Saison?
Für diese Saison ist es für meine Begriffe speziell für eine s.g. Problemstute schon zu spät.
Was meiner Erfahrung nach sehr hilft ist die Stute frühzeitig sagen wir mal ab Februar jeweils in der Rosse auf Station zu bringen und dort zu belassen. Ich kenne das Procedere der Gestüter vom LG WAF, die solche Stuten zwischen die Hengste oder direkt neben den Hengst gestellt haben und mindestens einmal täglich abbprobiert haben.
Plus erstklassige TA-Betreuung vor Ort - das sollte helfen. Ich halte nicht viel von den "Hofbesamereien", wenn es klappt ist ja schön, aber die Natur hat es eigentlich anders eingerichtet ....
Und wenn das nicht hilft würde ich die Finger von der Stute ´lassen. Ggfs. ist es ein Vererbungsproblem
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Allgemein würde ich sagen:
Zeitig beginnen - dann hast Du mehr Möglichkeiten. Wir haben die Erfahrung gemacht: Je später im Jahr, umso schlechter nahmen unsere Stuten auf (ich denke mal daß das Wetterdurcheinander der letzten paar Jahre daran schuld hat). 6 - 8 Wochen vorher mit Beta-Carotin-Fütterung beginnen, Stute in der Rosse, bevor ihr richtlig loslegen wollt, tupfern lassen. Falls die Stute aufnimmt, aber resorbiert, wäre auch die Gabe von Regumate eine gute Möglichkeit.
Warum wurde sie denn nicht tragend? Was hat der TA gesagt? Und wie alt ist die Stute?
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Zuchtstuten bringen Höchstleistung
Um eine gute Trächtigkeitsrate zu erzielen, ist es ratsam, Stuten nicht zu überfüttern. Nach einer mageren Weidesaison kann man 3-4 Wochen vor dem Decktermin 1-2 kg Kraftfutter über dem Erhaltungsbedarf sowie ein Vitamin-Mineralstoff-Spurenelement-Konzentrat geben und erreicht somit einen „Flushing-Effekt" mit höheren Trächtigkeitschancen.
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'Flushing'...war übrigens schon mal Thema:
Zitat:
Zitat von Patricia
Die erhöhte Gabe von Beta-Karotin zur Steigerung der Fruchtbarkeit nennt man auch Flushing-Methode.
Etwa 4-6 Wochen vor dem Decken/Besamen wird der Wert übers Futter auf ein Vielfaches verabreicht.
Entweder erreicht man dies, indem man täglich 3-5 kg gute Futtermöhren zusätzlich verfüttert oder durch spezielle Pülverchen.
Übrigens würde ich mal den TA zu Futterzusätzen befragen. Meist kommt der günstiger und gezielter an die gewünschten Futterzusätze und man muss dann nicht teuer die Produkte der gängigen Hersteller auf dem freien Markt bezahlen, die zumeist auch viel "Füllstoff" enthalten.
Ein Super-Pülverchen fürs Flushing war das frühere Hipoviton mit bis jetzt unerreichbar hohen Werten bei Vit. A und den B-Vitaminen, aber leider wird es nicht mehr hergestellt.
Es ist nicht ganz so!
Flushing ist eine in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung bereits seit ca. 25 - 30 Jahren angewandte Form der Tierernährung kurz vor der Ovulation. Ursprünglich wurde es in der Schweinehaltung angewandt, indem ca. 2 - 3 Tage nach dem Absetzen der Ferkel die Sauen mit einem Energiestoß bis nach der Ovulation versorgt wurden. Die Tiere bekamen so mehr als das doppelte der benötigten Energie sowie auch an Eiweiß über das Futter verabreicht. Dadurch sollte der Organismus durch "Luxuskonsum" zu einer sog. Superovulation (mehr befruchtungsfähige Eier) verleitet werden.
Einige Züchter haben dieses Flushing auch in der Pferdefütterung eingeführt. Dabei reduziert sich die Fütterung der Pferde aber nicht nur auf die Überversorgung mit Betacarotin (oder auch "Provitamin A" genannt), sondern es beinhaltet tatsächlich die Versorgung der Pferde mit sehr viel Energie und Eiweiß.
Ich möchte in der Diskussion aber noch auf Folgendes hinweisen:
Pferde wie auch andere Nutztiere können das Fruchtbarkeitsvitamin A (teilweise auch als Epithelschutzvitamin bezeichnet) nur bedingt aufnehmen. Problemlos aufgenommen wird aber das Provitamin A bzw. Betacarotin. Dieses Provitamin A ist zumeist an Fette gebunden und wird in den Epithelzellen (Hautzellen) des Dünndarms zu Vitamin A bzw. Retinol umgewandelt. Erst nach dieser Umwandlung ist über ein Trägerprotein der Weitertransport des Retinol (Vitamin A) möglich. Der menschliche wie auch der tierische Organismus produzieren allerdings nicht große Mengen dieses Trägerproteins, sodass hier quasi eine Bremse im Organismus eingebaut wurde. Ich kann ein Tier über einen langen Zeitraum mit Betacarotin oder Provitamin A überversorgen, das Tier kann diese Mengen aber kaum aufnehmen, da sozusagen der Weitertransport im Organismus mangels Trägerprotein nicht möglich ist. Wenn ich diese Grundsätze berücksichtige, kann ich ein Pferd oder auch eine Zuchtstute vor der Ovulation mit ein paar Möhren vollkommen ausreichend mit Vitamin A versorgen. Ich kann mir aber auch teures Betacarotin kaufen. Die Wirkuing beider dürfte bei einer ausgewogenen Ration annähernd gleich sein.
Aus meiner Sicht haben aber die Vitamine D2 und D3 sowie die Umwandlung von D2 zu D3 durch Sonne und Tageslicht in der Pferdehaut eine viel wichtigere Rolle im Fruchtbarkeitsgeschehen der Pferde. Hier kann ich durch täglich einige Stunden "Frischluft" bei den Stuten eine positive Wirkung auf die Fruchtbarkeit erzeugen, und das kostet fast nix!
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Mal ein paar alte Züchterweisheiten (an die ich ehrlich gesagt glaube!):
- Raus aus dem Sport (Sportstuten nehmen deutlich schlechter auf), darüber
habe ich mich gerade mit einem holländischen Fachmann, der nichts anderes
tut, als Stuten trächtig kriegen, unterhalten. Damit zusammen hängt wohl
der Spruch, dass Stuten, die geschoren sind, nicht trächtig werden (weil
man halt nur Sportstuten schert).
- Raus in die Sonne (und zwar ohne Decke), damit der Körper sich auf
die Fortpflanzungszeit einstellt, am besten ganztägig Weide
- Beta-Karotin hilft
- Nähe zu einem Hengst herstellen
Wenn das alles nichts hilft, eine gynökologische Untersuchung mit Biopsie der Schleimhaut machen, und wenn da alles in Ordnung ist, nicht weiter probieren. So einen unfruchtbaren Stamm will man sich gar nicht aufbauen.
LG
dumbledoreZuletzt geändert von dumbledore; 16.07.2008, 10:34.
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ja kann man
würde nach eigener erfahrung eine genauere untersuchung der gebärmutter sprich biopsie in betracht ziehen
das war bei uns der durchschlagende erfolg
obwohl stute alles äusserliche bestens machte rossetechnisch usw.
nach behandlung (die nur durch die biopsie nicht durch endoskopie sprich kamera untersuchung)der gebärmutterschleimhaut die war nämlich leder artig und das hätte man anders nicht erkennen können !!!
würde dann aber auch zu regumate raten hört sich im übrigen schwer nach den selben problem an wie bei uns WARleben und leben lassen
avatar fohlen von sanyo aus der donna summer von danny de vito
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Bezüglich Futtermöhren als Beta-Carotin-Lieferant: Es ist richtig, daß ein "Trägerstoff" bei dieser Fütterung benötigt wird, damit ankommt, was ankommen soll, nämlich schlicht und einfach ÖL! Das kann Sonnenblumenöl, Leinöl etc sein - wichtig ist eben nur mit... ansonsten sind die Möhren mehr oder weniger Leckerli...
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Bzgl. der womöglich vorhandenen erblichen Komponente würde ich beim Verband die Nachkommensleistungen des Stutenstammes abfragen (kommt per Post oder per Fax) - da kann man genau ablesen in wieviel Zuchtjahren welche Stute wieviele Fohlen hatte ... wenn da ablesbar sein sollte, dass das im Stamm verankert ist würde ich mir die Mühe nicht machen, da versenkt man unnötig Geld, da kann man sich besser ein Fohlen kaufen.
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Wir haben mit "Fertile" von Pavo sehr gute Erfahrungen gemacht, das ja wie oben beschrieben viel Beta-Carotin enthält.
Wir hatten eine Stute dabei die auf "Anspritzen" und Regumate genau gegenteilig reagiert hat; sie hat nämlich gar nicht mehr gerosst und keine brauchbaren Folikel produziert...
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eins nach dem anderen
würde ich dir raten dann ergibt sich das eine oder andere von selbst
rossen tut sie ja anscheinend also:
-biopsie jetzt "spätestens" aber im winter ergebnis
ev.behandeln bei befund
-dann mit den genannten futterzusätzen beginnen fütter ich auch so immer im winter den stuten also ruhig mindestens 8 wochen vorher oder nach rat der hersteller
-dann tupfern ergebnis???
-wenn möglich natürlich männliche approbier partner zum stimmulieren
-achja und dann würde ich regumate geben wenn´s gefruchtet hatleben und leben lassen
avatar fohlen von sanyo aus der donna summer von danny de vito
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Bezüglich Futtermöhren als Beta-Carotin-Lieferant: Es ist richtig, daß ein "Trägerstoff" bei dieser Fütterung benötigt wird, damit ankommt, was ankommen soll, nämlich schlicht und einfach ÖL! Das kann Sonnenblumenöl, Leinöl etc sein - wichtig ist eben nur mit... ansonsten sind die Möhren mehr oder weniger Leckerli...Sei freundlich zu den Unfreundlichen, sie benötigen es am meissten.
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Hallo zusammen,
erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich versuche mal, die Ausgangssituation der Stute zu schildern. Die Stute kommt aus einem sehr fruchtbaren Stamm, der auch erblich nicht mit Auffälligkeiten belastet ist. Sie war in ihrem Leben nie krank und hat auch sonst keine "Unarten". Da sie zudem alles mitbringt, was man sich als Züchter wünscht (Charakter, Rittigkeit etc.), haben wir sie 7 jährig decken lassen (auch erst im Juni sehr spät begonnen). Wir brachten sie auf die Deckstation, wo sie zunächst nicht aufnahm, nach dem Anspritzen aber tragend wurde. Es kam ein Spitzenfohlen raus!
Letztes Jahr (sie war 12 jährig) probierten wir es wieder (allerdings wieder sehr spät im Juni). Zunächst besamten wir sie zuhaus, wo es zuerst aussah, als ob sie aufgenommen hatte, was sich dann jedoch als Zyste herausstellte. Als letzten Versuch brachten wir sie wieder zur Deckstation. Wir holten unser Pferd im September nicht tragend und zudem abgemagert, völlig apathisch, mit einem Muskelriss in der Schulter nach haus. Wir wissen bis heute nicht, was sie auf der Deckstation mit ihr gemacht haben und was dort passiert ist. Das Reha Zentrum stellte fest, dass sie einen schweren Sturz gehabt haben muss. Bis jetzt hat die Reha der Stute über € 3.000,00 gekostet und ich werde dieses Pferd ganz bestimmt nicht noch einmal auf eine Deckstation stellen!!!
Da ich es aber trotzdem noch einmal versuchen möchte, wollte ich gerne wissen, wie ich die optimalsten Bedingungen für eine "Zuhaus-Besamung" schaffen kann. Natürlich würde ich die Stute auch aufladen und zur Besamung fahren, aber ein Aufenthalt auf einer Deckstation kommt nicht mehr in Frage1
Viele Grüße sendet Euch Corinna
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Zitat von missjoy Beitrag anzeigenWir haben mit "Fertile" von Pavo sehr gute Erfahrungen gemacht, das ja wie oben beschrieben viel Beta-Carotin enthält.
Wir hatten eine Stute dabei die auf "Anspritzen" und Regumate genau gegenteilig reagiert hat; sie hat nämlich gar nicht mehr gerosst und keine brauchbaren Folikel produziert...
wie ich das verstehe, habt Ihr angespritzt (in die Rosse gespritzt) UND gleichzeitig Regumate gegeben. Ehrlich gesagt, kann das gar nicht klappen. Regumate ist ein Gelbkörperhormon. Gelbkörper produziert die Stute selbst in der Trächtigkeit, ist notwendig, dass die Frucht sich in der Gebährmutter einnistet und dort bleibt- produziert sie zu wenig kann sie resorbieren. Wenn man um dieses Problem weiß, gibt man in den ersten 3 Trä-Monaten Regumate ins Maul und setzt es danach langsam ab. Dann übernimmt das körpereigene Gelbkörper dieses.
Habt Ihr also beides gleichzeitig verabreicht, kann die Stute nicht rossen. Regumate gibt der Stute vor, dass sie tragend ist und tragende Stuten rossen nicht (bis auf einige Fälle, die trotz Trä rossen)
Eine andere Methode zu einer Rosse zu kommen ist: Regumate vor der erwünschten Rosse geben (dem Körper eine Trä vorzugeben), absetzen und anspritzen.
Vielleicht habt ihr dieses gemacht ?
Gruss Ingo
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Meine Stute wurde heute das letzte mal besamt und holen sie am mittwoch auf der Station ab. Sie war somit 7 Wochen auf der Station.
Kann man jetzt dieses Regumate geben? Kenne dieses Mittel gar nicht. Der erste Versuch war negativ, also nicht tragend. Jetzt hoffe ich sehr das es diesmal geklappt hat. Also wäre es sinnvoll ihr deses Regumate zu geben?Grüsschen Kathi
'Reiten ist mehr als ein Sport. Reiten ist Gefühl und Vertrauen. Reiten ist eine Lebenseinstellung: voller Faszination, Leidenschaft und Sehnsucht.
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Regumate wirkt nur, wenn der Gelbkörper, der aus dem "geplatzten" Follikel entsteht, nicht genügend "Gelbkörperhormon bildet. Zaubern kann das Medikament auch nicht. Wenn aber der Verdacht besteht, daß es wegen den vorgenannten Gründen zu (Früh-)resorbtionen der Frucht kommt, macht Regumate durchaus Sinn. Üblicherweise wird es ab dem 5. Tag nach Ovulation verabreicht und mindestens über 60 Tage gegeben. In heiklen Fällen macht die Gabe von Regumate bis zum knapp 120. Tag Sinn - danach ist ein anderes Hormon für die Aufrechterhaltung der Trächtigkeit zuständig...
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Also könnte ich meiner Stute das geben, weil sie beim ersten Versuch nicht aufgenommen hat. oder macht das keinen Sinn? Bin neuling in dem ganzen Gebiet und muss doofe Fragen stellen :-)Grüsschen Kathi
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