Umgänglichkeit als Vererbungskriterium

[Gast]

Hallo alle zusammen,
ich wollte mal ein Zitat von Kareen aus dem Thema zur Hannoverschen Privathengstschau aufgreifen

Zitat[/b] ]Ich finde aber, Selektion auf Anfängertauglichkeit sollte nich zuchtentscheidend sein. Es gibt ja auch genügend sportliche Hengste, die 'einfach' machen, da muß man nicht gleich komplett auf 'Schulpferd' umsteigen.

Welche Hengste vererben denn Eurer Erfahrung nach in besonderem Maße Umgänglichkeit und produzieren Nachwuchs, der einfach und "ungefährlich" zu reiten ist ?? Denn mal ehrlich, die Mehrzahl der von uns gezüchteten Pferde geht doch in Freizeitreiterhände, oder ??
Gruss, Lauriefan

[Maren]

Ich tue mich eigentlich etwas schwer, die Charactereigenschaften eines Pferdes am Vater fest zu machen, aber nach vielen Jahren Beobachtung muss ich zu dem Schluss kommen, daß der Trakehner Cornus durchweg dominant ein extrem umgängliches Wesen mitgibt. Ich kenne Nachzucht aus den unterschiedlichsten Stuten, vom VB bis zum eher schweren Trakehner Erhaltertyp und allen sieht man den Vater schon im Gesicht an, was sich dann sowohl im Umgang mit dem Menschen als auch unter dem Sattel fortsetzt. Mir sind sie mitunter zu ruhig, aber im Freizeitreiterbereich und vor allem auch bei Umsteigern (Jugendiche vom Pony aus Großpferd im A-M Bereich) sind seine Nachkommen Lebensversicherungen. Ich habe auch den Hengst selber mal ein paar Wochen am Stück geritten und er war genauso. Das nenne ich ziemlich dominant.

[Dimona]

Wie stand es so schön im Programm der Aachener Hengstgala: "R" wie rittig!

Ich denke das es aus der Ramzes AA-Linie, sein es über Romadour oder andere Söhne, viele rittige und leistungsbereite Pferde gibt. Das kam auch bei der Hengstgala wieder zum vorschein!

[Gast]

Matcho und seine Söhne/Töchter.
Möchte hier einmal Mon Cher erwähnen, der auf der Station Rohmann deckt und sowohl Leistung bringt und vererbt als auch GElassenheit und Rittigkeit.

[monti]

und nochmals "R" wie rittig (und brav) - die Rubinstein-Nachkommen. Gute Arbeiter - machen oft die schwache Hinterhand wett - da könnt Ihr noch so auf die Rs mit ihrer schlechten Hinterhand schimpfen.

Ich beobachte z.B Rubioso seit mehreren Jahren - dachte zuerst - schön schwarz und brav - sehr lektionssicher vor allem für einen jungen Hengst - aber Gang und Power ist halt nicht mehr drin - und letztes Jahr ....wouw!

[Linaro3]

Matho sehe ich überhaupt nicht als Vererber von einfachene Pferden. Wir hatten mehrere Rappstuten von ihm,, die alle ein bischen komisch waren (guckig und nicht immer sehr rittig). Und das auch aus unterschiedlichsten Müttern.

Auch die Tatsache, das so wenige Matcho im großen Sport gelandet sind, macht ihn nicht gerade als besonders kopfklaren Vererber erkenntlich.
Nachzuzcht war zu Hauf vorhanden.

[hike]

Also ich kenne Matcho auch nur im Verbund mit dem "Pflegeleicht"-Siegel. Dass keine oder nur wenige Nachkommen im gehobenen Sport gehen, kann auch ganz andere Ursachen haben und ist m.E. nicht unbedingt charakterabhängig.

LG Hike

[Gast]

@linaro
das ist das neuste, was ich höre.
Warum nicht mehr MAtchos im großen Sport sind, da ist meine Theorie: weil sie schön schwarz sind. Da landen viele bei Mädels, die A/L reiten.

Neben Mon Cher gibts in Westfalen noch Mon Cheri und seinen Sohn Montmartre, die absolut als Rittigkeitsvererber bekannt sind. Weiterhin noch Mailänder, der einen ähnlichen Ruf hat.

Kenne mehrere Metternich-Nachkommen, die Traumpferde in jeder Beziehung sind.

3/4 Bruder von Matcho ist Upan la Jarthe, der ebenfalls für Rittikeit und vor allem Nervenstärke bekannt ist.

[hannoveraner]

denke auch, daß Matcho für rittige und umgängliche Pferde steht. Vielleicht sogar "zu" umgänglich für den großen Sport, in dem oft die großen Kämpfer zu finden sind?

[Gast]

Dann waren unsre Matcho Stuten wohl die großen Ausnahmen. Die sind mit miserablen Rittigkeitsnoten aus der SLP gekommen (und an dem Reiter lag es nicht)

[Charon]

Matcho kenne ich auch nur lieb und nett.
Weitere sehr umgängliche Pferde machen meiner Meinung Weltruhm und Charon.
Wobei die Charons sehr leistungsbereit sind und unter dem richtigen reiter "das letzte Hemd" geben. Allerdings reicht da ein "Freizeitreiter" E/A Nivau voll aus...

[Ciruna]

Wer sicherlich sehr umgänglich und rittige Pferde gemacht hat, dass ist der ehemalige LB Captain, alle super brav und umgäglich und auch von einem Anfänger leicht zu bedienen.

Gruß

Ciruna

[Dimona]

Warum ehemalig? Bei der Schau in Aachem am Sonntag war er noch dabei.

[BKM]

Hallo,

sehr brave und rittige Pferd macht der Warendorfer LB Weltruf von Windesi xx.

Gruß

BKM

[Oppenheim]

Ich denke auch, daß man das nicht 100 % am Hengst festmachen kann.
Aber wer mir spontan dazu einfallen würde, ist Handryk. Seine Nachkommen sind eigentlich alle leicht zu händeln - zumindest die, die ich kenne - sind dabei absolut leistungsbereit und kopfklar.

Zitat:
Handryk - ein gezielt auf Rittigkeit und Bewegungsqualität gezogener Vollblutenkel mit Ibikus auf Vater- und Mutterseite, überzeugt seit Jahren mit seinen Nachkommen. Sie zeichnen sich immer wieder durch ihre enorme Bewegungsstärke, Dynamik sowie ihre meist offenen, schönen Gesichter aus. Hinzu kommt noch ihr freundliches Temperament gepaart mit enormer Rittigkeit.

[Linaro3]

Ich kann mich Charon nur anschliessen, Weltruhm zählt auf jeden Fall dazu.

[Kareen]

Ich muß mal wieder draufrumreiten: Banditentraum macht ungeheuer einfache Pferde. Bei der wenigen Nachzucht gibt es einen hohen Prozentsatz von Kindern, die kontinuierlich unter Amateuren vorne mit dabei sind. Daneben natürlich Kira K, die sicher auch noch länger Karriere gemacht hätte, wenn sie weiter unter Ingrid Klimke gelaufen wäre.
Von Matcho kenne ich auch ziemlich verdrehte Nachzucht. Möglich, dass seine 'brave' Vererbung nicht so sonderlich dominant ist, aber bei einer 'normalen' Stute schon gut durchschlägt.
Grenadier -selig- würde ich noch als markanten Umgänglichkeitsfaktor und Sicherheitsfaktor würdigen wollen. Raphaels bringen auch auf erstaunliche Art und Weise Leistung und Bravsein miteinander in Einklang. Und Fabriano scheint auch durchschlagend 'fahrsichere' Eigenschaften zu bringen.
Wichtig finde ich, dass man bei der Selektion auf Umgänglichkeit nicht aus Versehen 'unsensibel' aussucht. So einen kaltfüßigen faulen Brocken will ja schließlich auch keiner reiten

[Charon]

Kareen bringt es wieder auf den Punkt.

Ich liebe Pferde mit dem "Schalk" im nacken... zwar nett aber zu streichen aufgelegt.
Wenn man die überzeugt geben sie das letzte Hemd.
So wie meine Argentinus... die macht bei neuen Reitern den Hals lang und trabt Rund um Rund mit wachsender begeisterung. Wer da selbstbewußt ist hat sie auf ihrer Seite und sie geht durchs Feuer... wer das nicht schafft sollte besser bei nächster gelegenheit absteigen....
Sie ist sonst im Umgang und auch im Verkehr usw. 100%ig...

[Gast]

@bkm
das sehe ich auch so! Es sei denn, die Mutter ist von Pascal, aber das kann man dann Weltruf nicht in die Schuhe schieben.

Weißt du, ob Weltruf im Rheinland gut genutzt wird? ODer ist er da eher Probierhengst?

[Gast]

als Stellvertreter des R-Blutes sei hier auch mal der junge LB Rotspon genannt. Habe selten so intelligente, ausgeglichene und rittige Nachkommen erlebt. Das wurde mir eigentlich auch von allen Ausbildungsställen bestätigt.
LG