Stute trächtig ? Zwillinge?

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  • Lindenhof
    • 17.11.2004
    • 2253

    #21
    Na - dass die Besamungspipette zwar in die Scheide eingeführt wird, aber die Hand rektal den Muttermund ertastet und die Pipette dort einführt... Außerdem ist TG dort an der Tagesordnung - alles kein Problem... wenn man das Pferd mit der Kuh vergleicht, ist das, als wenn man Apfel mit Zwetschgen vergleicht
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    • mabele
      • 23.03.2008
      • 2067

      #22
      Hallo,
      warum ist eine Zwillingsträchitgkeit bei einem Pferd so riskant?

      Da wir ja Milchkühe haben kommt es schon mal öffters vor, das zwillige kommen. Und ich würde behaupten über 60% der Zwillingsgeburten bei mir im Stall laufen ohne Probleme und diese Kälber sind auch alle voll entwickelt.

      Grus

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      • Lindenhof
        • 17.11.2004
        • 2253

        #23
        Schafe bekommen auch öfters lebende Drillingen - Leute, schmeißt doch nicht immer alles in einen Topf!!!

        Ein Pferd ist keine Kuh - und wenn man sich mit der Fachliteratur befasst, stellt man schnell fest, daß Zwillingsträchtigkeiten erstens seltenst ein oder zwei lebende Fohlen ergeben, die Geburten oft in Schwergeburten ausarten und daher auch das Leben der Stute gefährdet ist. Was meint ihr, warum ein Tierarzt, der eine Zwillingsträchtigkeit übersieht bzw. nicht ordnungsgemäß versucht, abzubrechen, vor Gericht belangt werden kann!!! Das passiert keinem Kuhdoktor!

        Diejenigen, die meinen, daß sie sich nicht mit der Thematik auseinander setzen müssen, erleben dies dann oft leidvoll - aber dann ist es zu spät! Also: Wer züchtet, sollte entweder einen sehr guten und erfahrenen Pferdedoktor zur Hand haben oder sich intensiv mit allem, was dazu gehört, auseinander setzen - das sind wir unseren Tieren schuldig! Alle anderen sollten es bleiben lassen...

        Gute Fachliteratur für Züchter, die sich mehr in die "Tiefe" arbeiten möchten: "Reproduktionsmedizin beim Pferd" von Aurich sowie "Neonatologie der Pferde" von Knottenbelt/Holdstock/Madigan. Aber Vorsicht: Medizinlexikon für ungeübte nicht vergessen!
        Zuletzt geändert von Lindenhof; 24.03.2008, 07:08.
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        • laconya
          • 22.07.2006
          • 2843

          #24
          Leute, schmeißt doch nicht immer alles in einen Topf!!!
          das hab ich auch grad gedacht

          Pferdegebärmütter sind nicht dafür ausgelegt mehr als ein Fötus/Fohlen zu ernähren.Das hat was mit der plazentaren Haftung zu tun.Wenn sie einigermaßen günstig liegen (sprich: beide sich ein Uterushorn geschnappt haben, kann es u.U. zur Austragung kommen,was dann aber meist kleine und unterentwickelte Fohlen zur Folge hat.
          Ansonsten ist schlichtweg die Versorgung der Fohlen nicht mehr gewährleistet,wenn die Feten größer werden.Deshalb kommt es dann in der Phase des erhöhten Nährstoffbedarfs (also letztes Trächtigkeitsdrittel) zum Abort.

          Einverstanden,Lindenhof?

          Übrigens: auch ein gutes Buch und wohl etwas verständlicher als die Reproduktionsmedizin,ist "Pferdezucht" von Peter Rossdale (mit Glück kriegt man das mal gebraucht).

          Oder (auch für die wissenschaftl. Interessierten) "Tiergeburshilfe" von Richter und Götze.
          Da hat man dann auch gleich die ganze Palette zum Lesen (Pferd,Rind,Schwein,Ziege,Hund,Katze)

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          • #25
            Zitat von mabele Beitrag anzeigen
            Hallo,
            warum ist eine Zwillingsträchitgkeit bei einem Pferd so riskant?

            Da wir ja Milchkühe haben kommt es schon mal öffters vor, das zwillige kommen. Und ich würde behaupten über 60% der Zwillingsgeburten bei mir im Stall laufen ohne Probleme und diese Kälber sind auch alle voll entwickelt.

            Grus
            Also, wir haben ja bekanntlich auch Milchkühe, und zwar Holsteins. Da ist eine Zwillingsträchtigkeit AUSGESPROCHEN UNERWÜNSCHT! Erstens bekommt man sehr kleine Kälber, im schlechtesten Fall zu früh, die Kuh bekommt fast immer Milchfieber oder extreme Stoffwechselprobleme und oft kriegt man nicht beide Kälber lebend runter. Außerdem hat man bei Kühen das Zwitterproblem bei Zwillingspärchen, dort ist dann 95 % der Kuhkälber mit männlichem Zwillingspartner nicht fruchtbar. Die sind dann für die Truhe. Und man darf nicht ausschließen, daß die Mütter oft Nachgeburtsverhalten zeigen und somit schwer wieder in Brunst zu kriegen sind.
            Ich bin froh über jedes Kalb, welches allein geboren wird.

            PS: Kann das sein, daß ihr schon die Fleckvieh-Liga seid? Ich hab mir sagen lassen, daß die unkomplizierter sein sollen.

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            • Lindenhof
              • 17.11.2004
              • 2253

              #26
              Zitat von laconya Beitrag anzeigen
              das hab ich auch grad gedacht

              Pferdegebärmütter sind nicht dafür ausgelegt mehr als ein Fötus/Fohlen zu ernähren.Das hat was mit der plazentaren Haftung zu tun.Wenn sie einigermaßen günstig liegen (sprich: beide sich ein Uterushorn geschnappt haben, kann es u.U. zur Austragung kommen,was dann aber meist kleine und unterentwickelte Fohlen zur Folge hat.
              Ansonsten ist schlichtweg die Versorgung der Fohlen nicht mehr gewährleistet,wenn die Feten größer werden.Deshalb kommt es dann in der Phase des erhöhten Nährstoffbedarfs (also letztes Trächtigkeitsdrittel) zum Abort.

              Einverstanden,Lindenhof?

              Einverstanden
              www.lindenhof-gstach.de

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              • mabele
                • 23.03.2008
                • 2067

                #27
                Zitat von Bolaika Beitrag anzeigen
                Also, wir haben ja bekanntlich auch Milchkühe, und zwar Holsteins. Da ist eine Zwillingsträchtigkeit AUSGESPROCHEN UNERWÜNSCHT! Erstens bekommt man sehr kleine Kälber, im schlechtesten Fall zu früh, die Kuh bekommt fast immer Milchfieber oder extreme Stoffwechselprobleme und oft kriegt man nicht beide Kälber lebend runter. Außerdem hat man bei Kühen das Zwitterproblem bei Zwillingspärchen, dort ist dann 95 % der Kuhkälber mit männlichem Zwillingspartner nicht fruchtbar. Die sind dann für die Truhe. Und man darf nicht ausschließen, daß die Mütter oft Nachgeburtsverhalten zeigen und somit schwer wieder in Brunst zu kriegen sind.
                Ich bin froh über jedes Kalb, welches allein geboren wird.

                PS: Kann das sein, daß ihr schon die Fleckvieh-Liga seid? Ich hab mir sagen lassen, daß die unkomplizierter sein sollen.

                Hallo,

                ja wir haben überwiegend Fleckvieh. Ca. 1/3 sind Rot- und Schwarzbunte (Holsteins).

                Also kleiner würde ich jetzt nicht unbedingt sagen, es kommt auf das Muttertier drauf an. Ich hatte schon verhältnismäsig riesige Zwillingskälber und verhältnismäsig kleinere einzelkälber. Aber das ist bei den Fleckviehkühen eh anders als bei den Holsteins. Auch unserere Holsteins sind in den vor vor vor generationen gekreuzt, entweder mit nordeutschem rotvieh, redholsteins (alte zuchtrichtung) oder auch mit fleckvieh.


                Durch falsche Fütterung (nicht nur von der geburt von Zwillingskälbern!!) können Stoffwechselerkrankungen, wie Azidose, Ketose und Milchfieber auftreten. Des Weiteren können Fruchtbarkeitsprobleme und Klauenerkrankungen auftreten.

                Azidose:
                Azidose ist eine Absenkung des Pansen pH-Wertes und somit eine Übersäuerung des Pansens. Dies wird durch einen fehlenden oder zu niedrigen Rohfasergehalt ausgelöst.
                Anzeichen:
                - dünner Kot
                - FEQ < 1,1
                - Geringe Milchleistung
                - Abgemagerte Kühe
                Bei Azidose muss sofort die Kraftfuttergabe ggf. komplett gemindert werden. Heu und Pansenstimmulanz muss verabreicht werden. Das dient zur Strukturanreicherung im Pansen, um somit den pH-Wert im Pansen wider zu erhöhen.



                Ketose:
                Ketose nennt man einen Körperfettabbau, der durch Energiemangel verursacht wird. Um dieser Ketose entgegen zu wirken muss man Glycerin, Propylenglycol bzw. Natriumpropionat verabreichen.Anzeichen der Ketose sind:
                - Starke Abmagerung
                - FEQ >1,5
                - Eingedickter Kot
                - Kühe sind „apathisch“ oder „in Trance“
                - Mostartiger Mundgeruch
                - Schlechte Fruchtbarkeit


                Leider lagert sich das Hormon Progesteron, das normalerweise vom Gelbkörper abgegeben wird zur Vorbereitung und Schutz der anstehenden Trächtigkeit, in das Körperfett ein und durch den Abbau des Körperfettes wird es freigesetzt und somit kommt keine Brunst zustande. Normalerweise kann man durch den Tierarzt mit einsetzten des Hormons Prostaglandin den vorhandenen Gelbkörper abbauen lassen, jedoch ist ja keiner vorhanden, denn das Progesteron wird ja durch die Ketose freigesetzt und nicht durch den Gelbkörper.







                Milchfieber:
                Milchfieber ist ein Calciummangel der durch falsche Trockensteherfütterung verursacht wird. Dabei wird während der Trockenstehphase zuviel Calcium gefüttert und die Kuh verlernt dann das ein- und auslagern des Calciums in ihre Knochen. Und somit kann sie das in dem Knochen eingelagerte Calcium nicht auslagern bzw. verfügbar machen, wenn sie es nach der Geburt wieder braucht. Die Anzeichen des Milchfiebers sind:
                - Kalte hängende Ohren
                - Kuh trauert
                - Eingefallene Augen
                - Nachgeburtsverhalten
                - Gebärmutterentzündung
                - Mastitisgefahr steigt
                Akute Anzeichen:
                Kuh liegt fest und kann nicht aufstehen wegen Muskeluntätigkeit. Bei nicht Behandlung der Kuh kann sie verenden, weil mit der zeit die Muskeln sich Verkrampfen und somit der Herzmuskel befallen wäre.

                Schleichende Anzeichen:
                Die Kuh ist wie „sediert, ruhig gestellt, apathisch oder in Trance“. Da sie wackelig auf den Beinen ist bewegt sie sich eher wenig und verletzt sich selbst beim aufstehen und daher kommen auch die so genannten Stichverletzungen. Des Weiteren frisst sie nicht genügend.



                Grus

                Kommentar


                • #28
                  Ach, wenn doch alles so einfach zu erklären wäre! Aber das hast du schön ausführlich beschrieben. Allerdings hast du das Problem der Zwitter vergessen, oder kommt das bei euch auch nicht vor? Nichts für ungut, jeder wirtschaftet anders.
                  (das ist hier ein wenig so wie mit meinen Schwiegereltern: "Uns sind die Kälber früher nie krank geworden!"... Ja nee, is klar...)
                  Gleichfalls schöne Grüße

                  Kommentar

                  • mabele
                    • 23.03.2008
                    • 2067

                    #29
                    ich habe das nur beschrieben und darauf hinzuweisen, das diese erkrankungen nicht nur von einer geburt kommt, egal ob ein kalb oder zwillinge.

                    klar sind es meistenn ein männliches und ein weibliches kälbchen, das habe ich auch nirgends bestritten und das dann das weibliche in dem sinne eines milchbetriebes "nutzlos" ist, ist ja verständlich.

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