Ältere Reiter - welche Pferde

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  • monti
    • 13.10.2003
    • 11746

    Ältere Reiter - welche Pferde

    In der Reiter-Revue steht ein interessanter Artikel über ältere Reiter und ich frage mich: was für Pferde reiten die eigentlich?
    Mittlerweile zähle ich mich selber zu den älteren Reitern.
    Es war doch oft so:
    Die Generation vor mir durfte im Schritt die Ackergäule vom Feld heim reiten oder wurde auf verrückte Vollblüter gesetzt.
    Meine Generation durfte die Pferde reiten, mit denen die Besitzer oft nicht klarkamen:
    Charakterfehler und Pferde mit Gebäudefehlern wie tief angesetzte Hälse, Ganaschenzwang, überbaut usw.

    Und was will ich jetzt ?
    Ich will ein gutes Pferd unter dem Hintern, mit dem es Spaß macht zu arbeiten - egal ob in der Bahn oder im Gelände. Turniere will ich nicht mehr gehen (früher auch nur weil ich musste).

    Ich denke, dass ältere Menschen für so ein Pferd auch bereit sind mehr Geld auszugeben und es auch haben (im Gegensatz zu mir - ich gehöre zu der Sorte Pferde oder Geld ).

    Und noch eine Überlegung:
    Muss eigentlich jedes "gute" Pferd, das von der Veranlagung her auch für größere Aufgaben geeignet wäre, unbedingt "schwierig" oder "heiß" sein ?
    Ist es nicht vielleicht so wie bei den Schulpferden:
    die sturen, zickigen, "bösen" überleben und die braven bleiben auf der Strecke. Wie viele "gute" Pferden erleben ihre Höchtsleistung nicht, weil sie bereits 6 - 8jährig verheizt sind ?

    Mir fällt da auch die Stewardesse ein, die ihr Pferd bei mir stehen hatte:
    Eine schwere Trakehner Stute vom Unkensee, die meiner Meinung nach Potential für M und mehr hatte. Sie wurde nur am langen Zügel ins Gelände geritten - warum nicht ? - beide hatten ihren Spaß und haben sich ein schönes Leben gemacht.
    Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

  • #2
    Monti, was istz jetzt genau dein Thema: Pferde für ältere Reiter oder Eigenschaften von Leistungspferden?

    Was Leistungspferde oder sagen wir mal veranlagte Pferde angeht. Was schwierig ist, ist eine Definitionsfrage. Ein Vielseitigkeitsreiter hat da einen anderen Blickwinkel als ein Dressurreiter oder ein Freizeitreiter. Ist ein Hengst wie Delphi schwierig, weil er mal eine andere Meinung als sein Reiter hat oder ist er rittig, weil er 12 S-Siege hat? Die Meinungen dazu sind bekanntlich unterschiedlich.
    Muß ein Pferd nun schwierig sein, um ein Leistungspferd zu sein. Es muß auf jeden Fall hochintelligent sein. Ansonsten wird eine Military zum lebensgefährlichen Abenteuer oder die Dressurauftritte enden bei L, weil der Grips nicht für einen fliegenden Galoppwechsel reicht. Also ich kenne Stämme, die rittige, typvolle Pferde in Serie produzieren und nicht ein einziger kommt wegen dem Galoppwechsel über L hinaus.
    Außerdem verhindert Intelligenz ein vorzeitiges Verheizen ( mir sind keine Fälle bekannt, bei denen Paradox, Pilot oder Der Löwe Nachkommen 6-jährig verheizt gewesen sind).
    Guckt man sich das alltägliche GEschehen in deutschen Reithallen an, drängt sich fast schon der Eindruck auf, die Zucht von rittigen Pferden ist Beihilfe zur Tierquälerei (etwas krass ausgedrückt, ich gebs zu).
    Meiner Meinung nach wird ein intelligentes Pferd dann schwierig, wenn es nicht seiner Veranlagung nach gefördert wird. Ein von mir gezüchtetes Pferd z.Bsp. war für mich nach langem Arbeitstag zu "schwierig", weil ich nicht die notwendige Zeit aufbringen konnte und wollte. Der Militaryreiter, der sie gekauft hat, findet sie leichtrittig. da kommt sie 3x am Tag raus und hat viel Abwechslung.

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    • monti
      • 13.10.2003
      • 11746

      #3
      Genau das Problem hatte ich auch - ich komme von der Arbeit heim, mache die Arbeit in der Anlage und meine Stute will eine kleine Vielseitigkeit (obwohl sie den ganzen Tag draußen war) - ich aber nicht mehr!!! Außerdem sind da auch noch die anderen Pferde.
      Die Vielseitigkeitsreiterin, der ich sie verkauft habe, wollte aber genau so ein Pferd und war auch zufrieden, bis sie keine Zeit mehr hatte.
      Jetzt frage ich mich:
      gibt es nicht gute rittige Pferde, die durchaus auch für höhere Aufgaben geeignet wären und bei der Arbeit Spaß machen und auf denen ich nicht jeden Tag 1 -2 Stunden ackern muss Ich bin einfach keine 20 mehr !
      Bei meiner 3-jährigen glaube ich so ein Pferd gezüchtet zu haben.
      Und da sehe ich einen Markt für ältere Reiter.
      Natürlich kann man jedes Pferd "heiß" machen und ein voll im Training befindliches und im Turniersport laufendes Pferd braucht jeden Tag seine Arbeit.
      Nur finde ich: wenn ein Pferd klar im Kopf ist und 10 - 12 Stunden auf dem Paddock, sollte man mit 3 - 4 x reiten die Woche auskommen und trotzdem das Pferd auf einem mittleren Konditions-Level halten können.
      Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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      • monti
        • 13.10.2003
        • 11746

        #4
        Außerdem finde ich, dass es 2 Arten von intelligenten Pferden gibt: die einen wehren sich mit ihrer Intelligenz gegen den Reiter und versuchen ihn zu dominieren (Löwen - ich kann ein Lied davon singen) und die anderen freuen sich auf die Abwechslung bei der Arbeit und auf dem Paddock wird es ihnen auch nicht langweilig.
        Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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        • #5
          Der BEdarf, den du hast und von dem du redest, braucht kein Leistungspferd zu sein. Und solche Pferde gibts ja zuhauf. Ich verstehe deswegen dein Problem gar nicht.
          Einen Markt stellen die aber nicht dar, denn man keine kostendeckenden Preise erzielen.
          Und der Warmblutzüchter, der Freizeitpferde züchten will, ist mir noch nicht untergekommen.

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          • #6
            Ich kann schon ungefähr nachvollziehn, worauf Monti hinaus will. Ich gehöre ja auch zu den älteren Semestern (habe mittlerweile auch schon eine 4 vorne ).

            Ich habe auch einen anstrengenden Beruf und habe nach Feierabend auch nicht mehr die Lust, mich mehrere Stunden auf einem Pferd abzurackern. Ich möchte abends mein Pferd reiten, zur Entspannung und weil Reiten Spaß macht. Das bedeutet noch lange nicht, daß man nicht ernsthaft reitet oder keinen Anspruch an sich und das Pferd stellt - ganz im Gegenteil.
            Nur auf diese ständigen "Kämpfchen" habe ich mittlerweile keine Lust mehr. Ich setze mich auf kein Pferd drauf, wo man von unten schon sehen kann, daß das keinen rechten Spaß macht.

            Glücklicherweise bin ich in der Situation, daß ich meinen idealen Freizeitpartner gefunden habe. Rittig und kooperativ - da macht Reiten wirklich Spaß.
            Und warum sollte mein Pferd dumm sein? Ist das ein Zeichen von Dummheit wenn das Pferd mitarbeitet und selber Spaß an der Dressurarbeit hat? Ist das ein Zeichen von Dummheit, wenn er sich über Belobigungen freut und dann noch fleißiger mitarbeitet? Ich glaube nicht.

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            • #7
              Zitat von [b
              Zitat[/b] (Guest @ Nov. 24 2003,13:58)]Einen Markt stellen die aber nicht dar, denn man keine kostendeckenden Preise erzielen.
              Und der Warmblutzüchter, der Freizeitpferde züchten will, ist mir noch nicht untergekommen.
              Auch das würde ich anders sehen. Für einen 4 jährigen, der von den Bewegungen, Rittigkeit und Charakter meinen (mittlerweile nicht mehr turniermäßigen) Anforderungen entspricht, wäre ich durchaus bereit einen entsprechenden Preis zu zahlen. Bei den Niedrigpreispferden habe ich noch kein für mich ansprechendes Pferd gefunden.

              Wir reden hier nicht nicht von "Wald und Wiesenreitern" sondern von ambitionierten Reitern, die es etwas ruhiger angehen lassen wollen und nicht mehr den Drang verspüren es sich und ihrer Umwelt zu beweisen.
              Auch diese Reiter möchten keine "Gurke" reiten.

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              • Birgit
                • 18.02.2002
                • 747

                #8
                Hallo,

                da ich wohl auch schon u den älteren Semestern gehöre mit einer 4 davor, möchte ich zu diesem Thema auch etwas beitragen. Ich habe nämlich genau deswegen angefangen zu züchten, weil ich anspruchsvolle Freizeitpferde, die gesund aufwachsen und klar im Kopf sind züchten möchte. Die ersten zwei für den Eigenbedarf und dann sehen wir weiter. Ich glaube für Warmblutzüchter ist dies eine echte Marktlücke. Viele Freizeitreiter zahlen für ein Quarterfohlen, ohne mit der Wimper zu zucken zwischen 3000-4000 Euro und für einen dreijährigen angerittenen Quarter sind Preise von 5000-6000 Euro durchaus gängig. Wenn dieser Preis für ein ordentliches Warmblutfohlen erziehlt werden kann, finde ich das durchaus akzeptabel. Sollte dann dabei mal ein Kracher rauskommen, ist es auch Recht. Aber die Ausnahmepferde sind meistens doch "Zufallprodukte". Ich glaube auch, wenn man älter wird bekommt man auch eine ganz andere Sichtweise, da ja auch schon mehr Erfahrung vorhanden ist und einige Dinge doch anderst gesehen werden.
                Eigentlich dachte ich ja in dem Forum sind fast nur so um die 20-jährige, aber ein paar ältere Teilnehmer scheint es ja doch zu geben. Was ich noch nicht genau weiß, ist ob ich in zwei Jahren mein selbstgezüchtetes Nachwuchspferd noch selber anreiten soll, oder ob ich das jüngeren überlasse, mal sehen.
                Meinen nun mittlerweile 22 jährigen Wallach habe ich damals mit vier Jahren selbst angeritten, aber das ist ja nun schon eine Zeit her.

                Viele Grüße

                Birgit

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                • Benjie
                  • 02.06.2003
                  • 3226

                  #9
                  Was Ihr so beschreibt, würden wir als rittiges, bedienfreundliches Verlasspferd beschreiben. Dies sind doch auch Pferde für Jugendliche, bei denen mann auch als Elternteil seinen Kindern beruhigt zuschauen kann. Der Markt für diese Pferde ist sehr wohl vorhanden und die Preise respektabel.
                  ...ich rate euch vor allem, die Zuchtstuten in Ehren zu halten;
                  ihr Rücken ist ein Thron der Ehre und ihr Unterleib ein unerschöpflicher Schatz.
                  (100.Koransure)
                  http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4094841
                  http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4095145

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                  • Llewella
                    • 07.05.2002
                    • 13529

                    #10
                    Zugegeben - bei mir ist noch keine 4 die erste Zahl und ich bin auch noch Turnierreiter. Aber wenn ich vom Arbeiten komme, habe ich auch null Bock, mich ständig zu fragen "was kommt heute wieder auf mich zu?". Und ich habe auch schon genug Pferde geritten, die echt schwierig waren, früher hat mir das Spaß gemacht, heute genieße ich meine sechsjährige Trakehnerin, die den ganzen Tag auf der Koppel steht, abends voller Bereitschaft ist zu Arbeiten und bei der ich dennoch nach einer halben STunde Arbeitsphase (hier zähle ich die lange Aufwärmphase im Schritt und das Schrittreiten danach nicht mit) alle M- und teilweise auch S-Lektionen abgefragt habe. So macht Reiten Spaß

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                    • #11
                      @basti
                      nein das ist keine Dummheit. Davon habe ich auch nicht gesprochen. Ich sprach von Reitern, die ihre Pferde verheizen in jungen Jahren. Und Pferde , die sich das gefallen lassen, sind tatsächlich dumm und werden nicht alt.

                      @birgit
                      5000-6000 EUR für einen 3-jährigen sind nicht kostendeckend für den Züchter. Bei 7500 ist man +/- O wenn keine außerordentlihen TA-Kosten zu berücksichtigen sind. So daß man bei ca TEUR 10 im Schnitt anfängt zu verdienen.

                      Kann sein ich irre mich, aber Freizeitreiter, die in dieser Preisklasse einkaufen, ich kenne keinen.

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                      • Birgit
                        • 18.02.2002
                        • 747

                        #12
                        abigail bei uns in Hessen wären viele Züchter froh, wenn sie für ihre Pferde solche Preise erzielen könnten. Ob es kostendeckend ist, ist eine andere Frage und hängt auch individuell von den Umständen ab. Viele Pferde gehen für deutlich weniger Geld weg, weil sie für den gehobenen Turniersport nicht gut genug sind, aber für Freizeitreiter zu kompliziert sind bzw. das Interieur und die Aufzucht nicht stimmen bzw. gestimmt haben. Warum boomt denn die Westernszene so und die Barockszene? Diese Leute geben durchaus relativ viel Geld aus für Pferde und gehen dem Warmblutmarkt verloren.
                        Mein Nachwuchspferd sollte genauso wie mein jetziges werden, nämlich ein Allrounder. Turniere muß ich nicht mehr unbedingt reiten, obwohl wenn es sich anbietet wer weiß. Aber es macht mir durchaus Spaß mit meinem Pferd Traversalen und fliegende Wechsel zu reiten. Gerne nehme ich an den Springstunden teil, würde gerne noch die eine oder andere Jagd reiten und auch mal kleine Vielseitigkeitsstrecken bis A. Kleine Distanzritte und Orientierungsritte zur Abwechslung eingeschlossen. Mein Pferd soll natürlich durchs Wasser gehen und über Brücken, nicht so sehr schreckhaft sein und ein angenehmes Wesen haben. Dies habe ich alles mit meinem jetzigen Pferd machen können in den 19 Jahren die wir zusammen sind, aber wo findet man so etwas heute noch? Ich glaube durchaus das der Markt dafür da ist. Auch wenn für solche Pferde keine Spitzenpreise zu erzielen sind, wäre es mir lieber ich könnte für jedes Pferd einen soliden Preis erzielen, als für mehrere Pferde fast gar nichts und dann vielleicht einen für etwas mehr Geld verkaufen zu können. Unter dem Strich käme dann wahrscheinlich dasselbe heraus.
                        Irgendeinen Grund muß es ja haben, daß den Warmblutzüchtern die Käufer weglaufen und umso mehr andere Rassen gekauft werden. Es lohnt sich vielleicht doch einmal darüber nachzudenken.

                        Viele Grüße

                        Birgit

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                        • #13
                          @birgit
                          Daß viele Leute froh wären, ihre Pferde überhaupt verkaufen zu können, gleich für welchen Kurs ist klar. Vielleicht sollte man darüber nachdenken bevor man eine Stute decken läßt. Wenn man alle paar Jahre hobbymäßig mal ein Fohlen züchtet, muß man damit auch kein Geld verdienen. Dafür ist es ja Hobby. Wenn man allerdings mehrere Stuten hat oder züchten gar hauptberuflich betreibt und bei den meisten Produkten drauflegt, jeder kann sich ausmalen, was dabei rauskommt.

                          Die Warmblutzucht produziert haufenweise Durchschnittspferde, die für jederman geeignet sind. Das kann also nicht der Grund sein, warum viele zu Western und Barock abwandern (was man im übrigen auch mit Warmblütern betreiben kann). Den Grund dafür hat m.E. Ulf Möller in Reken kürzlich sehr gut beschrieben: Der übliche Reiterverein bietet für den Hobbyreiter (selbst wenn der Turniere reiten möchte) kein adäquates Angebot, im Gegenteil: der berufstätige Reiter stört eher nur. Bei den "Alternativen" wird man als Kunde behandelt und findet offene Ohren für die speziellen Bedürfnisse. Seitdem ich im letzten Winter selber mal 2 Pferde an die Reithalle gestellt habe, muß ich sagen: wenn ich nicht zu Hause einen eigenen Reitplatz hätte, würde ich meine Pferde verkaufen und künftig ins Fitnessstudio gehen. Da muß ich wenigstens nicht nachts meine Pferde im Schneesturm spazieren führen, weil die Reithallen mal wieder (20x70, 20x50) für irgendwelche Lehrgänge reserviert sind, damit die Tiere überhaupt etwas Bewegung haben (und dafür auch noch 500 EUR im Monat bezahlen!&#33. Vielleicht ist das ja der Grund, warum viele der herkömmlichen Reiterei den Rücken kehren?

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                          • Dana
                            • 03.04.2002
                            • 603

                            #14
                            Dem würde ich mich anschließen. Es sind weniger die Pferde als vielmehr der nicht mehr zeitgemässe Umgang in den herkömmlichen Reitställen. Wer möchte sich denn noch Gängeln lassen, die alte Leier hören und dafür dann viel Geld bezahlen?
                            Beste Grüße
                            Dana
                            Avatar: Rioja - Riccione / Mont du Cantal AA

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                            • dana70
                              • 14.10.2002
                              • 467

                              #15
                              Ich kann zwar nicht aus eigener Erfahrung sprechen, da ich halt meist meine eigene Stute reite, aber ich habe sie in einem Ausbildungsstall stehen, wo laufend Jungpferde zum Anreiten, Ausbilden usw. kommen und gehen. Ab und zu setz ich mich auch mal auf eines, wenn Not am "Reiter" ist, oder begleite die RL mit meiner "Lebensversicherung" auf Ausritte mit den Youngsters.
                              In der Regel sind die Jungpferde ja aussergewöhnlich brav und klar im Kopf. Wenn da pro Jahr von ca. 20 Pferden 1 oder 2 etwas spinnerige dabei sind, ist das doch schon ein erfreuliche Bilanz, oder?

                              Grundsätzlich denke ich, dass heute etwa 90 % der Pferde unter sachkundiger Behandlung/Ausbildung zuverlässige Freizeitpartner werden. Leider hapert es da oft am reiterlichen Können. Ich denke also nicht, dass der Züchter sich speziell auf brave, einfache Pferde konzentrieren muss, die meisten sind's ja dank der Zuchtselektion eh schon, sondern eher die Reiter sich bei der Nase nehmen müssten, um ihren Pferden dann auch gerecht werden zu können.

                              LG Daniela

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                              • #16
                                Der Grund warum immer mehr "Freizeitreiter" auf andere Pferderassen umsteigen, könnte vielleicht auch in dem größeren Sitzkomfort liegen. Gerade diese "Barockrassen" sind meistens wesentlich angenehmer zu sitzen als unsere Warmblüter.
                                Das ist gerade bei älteren Reitern ein nicht unwichtiges Kriterium.
                                Für mich wäre das allerdings nichts, obwohl ich zugebe, daß ich bei der Auswahl eines Pferdes darauf achte, daß er halbwegs angenehmen zu sitzen ist. Man wird halt nicht elastischer.

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                                • dana70
                                  • 14.10.2002
                                  • 467

                                  #17
                                  @Basti
                                  Das ist sicher in Kriterium. Aber grundsätzlich ist es doch eine Glaubensfrage, ob man z.B. ein Barockpferd anschafft, oder einen Warmblüter. Der ältere Reiter, der noch ab und zu mal ein Training im Verein mitreiten will oder eine Seniorenprüfung starten will, ist mit einer Spezialrasse einfach nicht gut bedient. Will er aber "nur" ausreiten, gibt's da sicher Alternativen.

                                  In der Schweiz entdecken viele Reiter wieder den Freiberger, der früher ein reines Arbeitspferd war. Der heutige Freiberger zeigt sich veredelt und kann eigentlich in allen Sparten der Reiterei eingesetzt werden. Mit dem Durchschnitts-Freiberger halt eher in den kleinen Prüfungen oder den speziell für diese Rassen angebotenen Turnieren.

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                                  • #18
                                    Von den älteren DAmen kann ich ja auch ein liedchen singen...

                                    Meine Mama...

                                    Früher war sie ja auch eine wilde im Busch und das Pferd mußte Hannoveraner und min 40% xx sein.

                                    Mitlerweile hat sie die 50 überschritten und hat sich ein Arabo-Haflinger zugelegt...

                                    Solch ein Pferd würd ich mir später mal als Warmblut wünschen (bin für nen HAffi wohl zu lang...)...

                                    Trittsicher, mutig, leichtrittig, genügend Blut und gangfreude.
                                    Die GGA müssen sich nicht verstecken, und springen tut er auch sehr gut...

                                    Was will man mehr...
                                    Zu Hause ein paar Traversalen oder fliegende Wechsel (der Haffi geht gar Pi und Pa) mal ein paar Sprünge, ins Gelände...
                                    Meine Mutter reitet auch Jagden mit ihm...
                                    Das geht alles...

                                    Eigentlich ein Traumpferd...

                                    Kommentar


                                    • #19
                                      Also, ich bin auch "nur" Freizeitreiter. Aber noch jung erst eine 2 davor. Aber auch ich bevorzuge Pferde, die klar im Kopf sind. Gerade für die Freizeitreiterei finde ich das wichtig, dafür bin auch gerne bereit etwas mehr Geld auszugeben. Ich gebe zu ich lege natürlich auch Wert auf eine gute Ausbildung des Pferdes und nehme auch mit meiner Stute Unterricht. Da denke ich nicht, das es am Alter des Reiters liegt, welches Pferd ihm liegt. Ich kenne auch ältere Reiter, die haben Pferde, total spinnig und verrückt, die würde ich nicht für Geld und gute Worte haben wollen.

                                      Das liegt am Charakter der jeweiligen Person und nicht am Alter!

                                      Suleika

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                                      • Birgit
                                        • 18.02.2002
                                        • 747

                                        #20
                                        Ja, mit dem Sitzkomfort habt ihr sicher Recht, dies ist auch ein wichtiges Kriterium und schließ sich bei gangstarken Pferden wohl eher aus. Aber wie sieht es denn mit den Aufzuchtbedingungen aus? Viele Freizeitreiter legen da enormen Wert drauf und bei den mir bekannten Züchtern muß ich sagen hapert es immer noch an den für mich akzeptablen Bedingungen. Eigentlich dachte ich ja, es wäre veraltet die Fohlen im Winter in Boxen zu stellen und sie nur ab und an mal rauszulassen, aber leider gibt es das noch häufig genug. Fragte ich am Telefon nach der Aufzucht hieß es erst immer: Im Winter kommen sie regelmäßig raus. Bei Nachfrage stellte sich dann aber raus unter regelmäßig verstehen viele Züchter zweimal die Woche, oder bei schlechten Wetterbedingungen oder zuviel anderer Arbeit auch wochenlang mal gar nicht. Für mich ist dies nicht akzeptabel und keine artgerechte Aufzucht. Selbst in einem renomierten Gestüt in Westfalen, gab es zwar Laufboxen für die Jährlinge, aber die Luft und Lichtbedingungen waren eine Katastrophe und Platz hatten die Jährlinge auch nicht, da soviel in die Laufbox gesteckt wurden, dass sich noch nicht mal alle hätten hinlegen können.
                                        Unter solchen abgeschotteten Bedingungen ohne wenig äußere Reize sind solche Pferde dann natürlich auch schreckhafter. Ich glaube nach wie vor, dass umgängliche leicht zu handelnde Pferde mit einem gewissen Bewegungspotential einen Markt haben. Sei es für Jugendliche oder ältere Reiter. Dieses Jahr auf einem ländl. Reitturnier zum Beispiel lief ein Vater rum und suchte ein braves Pferd für seine Tochter auf A-Niveau. Er sucht schon länger, denn so einfach war es wohl nicht das passende Pferd zu finden und er sprach einfach alle auf dem Turnier an, in der Hoffnung er könnte fündig werden. Also erzählt mir nicht, dass solche Pferde reihenweise rumlaufen. Es geht hier ja nicht um die totbraven Krücken, sondern um brave, ehrliche Pferde mit gewissem Niveau.

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