Braune Weltmeyer

[dschessie]

Hi,
also ich habe 2 W`s aus einer Bergkristall-Alonso gezogen, die erste ein Fuchs, die 2. braun.
Beide Pferde in jeder Hinsicht absolut unkompliziert und superlieb!
Die Fuchsstute ist nur beim TA skeptisch, mußte aber auch schon was mitmachen (Aufgerissenes, schlecht heilendes Hinterbein und der böse Mensch wollte da doch wirklich immer wieder ran );
sie ist jetzt verkauft und die neue Besitzerin schwärmt von ihr...
Also ich kann an W. nichts schlechtes feststellen und sehe auch keinen Unterschied wegen Farbe ...
Hatte auch noch ne W./Rubinstein, die war auch grottenlieb, eher ein wenig treudoof...

[kesaya]

Soviel ich von der Genetik bei Säugetieren verstehe, ist der Charakter unabhängig von den Farben,etc.

Wieso sollten Charaktereigenschaften an die Farbe gekoppelt sein?

Das ist ja fast wie Rassemerkmale.

Der Schwarze ist böse etc. .. wurde ja in der Geschichte beim Menschen auch schon versucht so auszulegen.

LG Kesaya

[Ginella NB]

Bei den Katzen scheint da aber z.b. schon was dran zu sein.

Zu meiner Zeit als TA-Helferin galten schwarze Katzen immer als viel komplizierter bei der Behandlung.

[Capitölchen]

Ich habe eine braune Weltmeyer-Enkelin.
Die ist sensibel beim Reiten, hat aber unbedingte Leistungsbereitschaft, wenn man sie auf seiner Seite hat.
Und das tollste Pferd im Umgang, das ich je hatte.

Ich bin Fuchs-Weltmeyer-Söhne geritten, die waren einfach toll unterm Sattel und lernten easy. Aber irgendwie waren sie häufiger anfällig im Rücken.

[Sentano S]

man sagte ja auch von Gotthard, die braunen wären nix, wobei der Goldstern auch braun warund der war spitze , und nur die Füchse und Schimmel wären gut!
Genauso bei Landadel, da wären nur die Stuten gut im Sport und die Hengte, und die Wallache wären nix!

Ich kenn viel Weltmeyers und egal welche Farbe, alles durch die Bank gute Pferde! Kommt halt auch auf die Mutter an und auf die Menschen, die mit den Pferden umgehen!

[moonlight]

Genau, und die Grannus-Stute muss schwarz sein!

Keine Ahnung, ob was dran ist, dass Farbvererbung an andere Merkmale gekoppelt ist, aber gesagt wird sowas häufig.

[Sentano S]

Obwohl der schönste Grannussohn ein Schimmel ist;Gingerino!

Also, bei mir hat ein Pferd keien Farbe, obwohl so richtig geil bunt gefällt mir saugudd!

[Donatelli]

Jetzt muß ich auch mal meinen Senf dazugeben!

Finde es ziemlich bitter, daß sich an dieser hirnverbrannten Diskussion so viele User beteiligen, und man auf sinnvolle Fragen oftmals kaum mehr als zwei Antworten bekommt...

[DieRatte]

Ganz ehrlich?
Melanin und Dopamin haben durchaus was miteinander zu tun. Da kann man sich mal den Tyrosinstoffwechsel antun, wenn's einen denn interessiert.







Und wer deshalb irgendwelche Charaktereigentschaften an der Haut- oder Fellfarbe aufhängen will, ist einfach nur ein Depp, weil Charakter durch so viele (und eben nicht ausschließlich endogene und genetisch fixierte) Faktoren beeinflußt wird, daß dieses Faktum nur ein winziges Puzzlesteinchen im großen Bild der Psychologie und Psychiatrie ist.

[kesaya]

@ die Ratte,

ja, so hab ich das auch gehört.

Wenn Du Zeit hast erklär mir das mal bisschen ausführlicher...

LG Kesy

[julia]

zum kopfschütteln solche pauschalisierungen... hatte selber einen braunen weltmeyer. ein sehr sehr braves tier, total easy im umgang und beim reiten, totaler schmuser, auf turnieren immer brav, keine probleme mit TA, schmied, anhängerfahren etc.
aber ich schätze dass man den auch leicht vertun hätte können in den falschen händen. ein sehr feinfühliges pferd, das in groben oder überfordernden händen sicher vielleicht einmal seine guten dienste quittiert hätte. (aber das kann nicht nur bei weltmeyers sondern auch bei anderen guten pferden passieren, die überdreht werden)

[amimaus]

mh.. ich guck nich nach den Farben... ich zähl immer die Wirbel am Kopf..

[DieRatte]

Äh, sorry, aber mal eben so in zwei, drei Sätzen läßt sich das nicht erklären. Ich kann hier nur mal ein paar "Bruchstücke" hinwerfen, aber das ist weit von der Vollständigkeit entfernt. Bitte also nur als Anregung zum Weiterlesen sehen und vor allem sind ja bislang auch nur Teilbereiche überhaupt bekannt und erforscht.

Melanin und Dopamin (und auch Adrenalin und ein paar weitere Stoffe) haben einen sehr ähnlichen Produktionsprozeß - will heißen, man (bzw. der Organismus) kann aus Dopamin Melanin synthetisieren.
Melanin findet sich als sogenanntes Neuromelanin auch im Hirn einiger Tierarten (und des Menschen), dort spielt es evtl. auch im Dopaminstoffwechsel eine Rolle, aber da ist bislang wenig bekannt. Ziemlich sicher ist wohl, daß es auch irgendwas mit Parkinson zu tun hat - wie weit da die Forschung ist, weiß ich nicht.

Wenn jetzt der Stoffwechselweg bzgl. des Melanins in irgendeiner Weise beeinflußt ist, kann das theoretisch auch das Dopamin betreffen (Konzentration, Verteilung etc.) - es ist noch eine Menge offen an Forschung und letztendlich ist es im 'täglichen' Bereich (also alles, was nicht Krankheiten betrifft) ja auch unwichtig. Denn es ist nur ein winziger Baustein, der im Vergleich zu anderen Faktoren wie Bedingungen unter denen wir (oder die Pferde) aufwachsen, Erfahrungen die wir machen und sicherlich einigen anderen genetischen Faktoren SO wenig zu sagen hat, daß es einfach rausgeschmissenes Geld wäre, daran zu forschen.

Und ganz grundlegend: ist das eigentlich wichtig? Wenn ja, für wen? Doch nur für Leute, die anhand von Äußerlichkeiten eine besser/schlechter-Wertung etablieren wollen - wie ja auch im Falle dieser Box, wo Pferden einer bestimmten Farbe und Abstammung bestimmte Charaktereigenschaften unterstellt werden. Das ist doch einfach nur (sorry, aber ein anderes Wort fällt mir dafür wirklich nicht ein) bullshit.
Klar können genetische Faktoren Einfluß auf den Charakter haben. Aber der hier zur Debatte stehende ist sicher einer der geringsten unter ihnen. Oder glaubt hier irgendjemand ernstlich, er hätte genau den gleichen Charakter, wenn er mit seiner Genausstattung statt in Luxus-Deutschland in den Slums von Bombay oder in einem kolumbianischen Bergdorf geboren und aufgewachsen wäre?

[Rascaja]

Klasse ! Gut gebrüllt, ratte!javascript:%20InstaSmilie()

[DieRatte]

Ich find' das ja immer wieder faszinierend im HG. Da werden Fragen (sowohl im Forum wie auch per PM) gestellt, man möge einen komplizierten Sachverhalt mal bitte eben in zwei Sätzen darstellen (am Besten auf einem Level, daß es auch diejenigen verstehen, die sich ab der 7. Klasse nicht mehr für Naturwissenschaften interessiert haben), man setzt sich hin, überlegt sich: kann ich das, geht das, was kann ich schreiben um überhaupt irgendeinen Einblick zu geben bzw. den Leuten zumindest noch ein bißchen 'Futter' zu geben, damit sie selber mal googeln gehen statt nur die Elaborate anderer zu konsumieren und dann passiert....





...nichts.

Hier scheinen die Themen ja echt nur so lange interessant zu sein, wie man ordentlich ablästern kann - wenn's dann mal um etwas differenziertere Betrachtungsweisen geht, geht die Mitteilungsfreudigkeit dann gleich auf ein Minimum zurück.

[Dolly]

Oh jeh, das hört sich ja sehr gefrustet an...
Kann ich gut nachvollziehen, allerdings wäre noch zu bedenken, dass nicht jeder jeden Tag im HG-Forum unterwegs ist.

Ich fand Deinen Beitrag sehr interessant!
Übrigens wird mit diesem "Komplex" ja auch in der Herbst-Winter-Depression argumentiert.

Mangelnde Sonne - geringe Aktivierung des Melanins - Wirkung auf Dopamin und andere Stoffe im Hirnstoffwechsel - Depression

Mal ganz einfach ausgedrückt.
Den Leuten wird tatsächlich geraten, mal unter die Sonnenbank zu gehen.

LG und ärgere Dich nicht

Dolly